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Eye in the Sky (Mirren, Paul, Rickman)

Begonnen von StS, 3 Dezember 2015, 21:04:45

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StS



Eye in the Sky stars Helen Mirren as Colonel Katherine Powell, a UK-based military officer in command of a top secret drone operation to capture terrorists in Kenya. The carefully planned mission suddenly escalates from a "capture" to a "kill" operation when Madden realizes that the terrorists are about to embark on a deadly suicide mission, which would result in the catastrophic deaths of many innocent civilians. Meanwhile American drone pilot Steve Watts (Paul) is poised to destroy the safe-house when a nine year old girl enters the kill zone just outside the walls of the targeted house. With unforeseen collateral damage now entering the equation and with the volatility of the situation increasing with every second that passes, Madden must now pass the mission's authority up the "kill chain" to politicians and lawyers, including British Foreign secretary James Willett, who must weigh both the legality and morality of action and inaction.

Also starring Alan Rickman (the "Harry Potter" franchise), Barkhad Abdi (Captain Phillips), Jeremy Northam ("The Tudors"), Iain Glen ("Game of Thrones") and Phoebe Fox (The Woman in Black: Angel of Death), the film is directed by Gavin Hood (Tsotsi, Ender's Game) and written by Guy Hibbert ("Prime Suspect"). Producers are Ged Doherty, Colin Firth and David Lancaster.


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Brisanter Stoff.
Ich persönlich hätte ja mit der entscheidenden Entscheidung nicht so große Schwierigkeiten...
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Private Joker

25 September 2016, 15:52:07 #2 Letzte Bearbeitung: 25 September 2016, 18:42:21 von Private Joker
Als Film für's Wochenende mal aus der Theke mitgenommen; hat bei mir einen extrem zwiespältigen Eindruck zurückgelassen.

Technisch o.k, ist allerdings auch kein großes Kunststück als sozusagen 3-Kammerspiel (USA, GB, Zielort), mit soliden Schauspielern an allen Schauplätzen und trotz der theatralischen Struktur und der Dialoglastigkeit nicht völlig unspannend. Diese zwei Mikrodrohnen (Bird /Bug) waren sogar richtig putzig.

Inhaltlich oder von mir aus auch "politisch" dagegen nach meinem Dafürhalten extrem realitätsfern und naiv (oder bewusst so gestrickt, dass der Drohnenkrieg irgendwie doch vertretbar erscheint). Gut, ich blicke auch nicht hinter die Kulissen des realen Drohnenkrieges, und unsere geliebte L....-Presse schaut da auch gerne mal weg. Nach allem was man so mitbekommt, wird das aber ganz sicher nicht in jedem Einzelfall durch X Instanzen rauf und runter durchentschieden, sondern ist vorab von höchster Ebene abgesegnet, und dann entscheiden mittlere Offiziere und Geheimdienstler (wie im vielfach realistischeren und besseren "Good Kill"). Und die haben mehr als totsicher keinerlei Skrupel, wenn da ein einzelnes Kind im Weg steht, die brauchen auch keinen Selbstmordanschlag in direkter Vorbereitung. Da genügt das entfernt ähnliche Gesicht eines Terrorverdächtigen mittlerer Art und Güte und dann wird da auf alles geschossen, was Beine hat, sei es nun mitten in einer Hochzeitsgesellschaft, in einem Kindergeburtstag oder (wahrscheinlich) auch in Krankenhäusern. Und an den Controllern sitzen auch bestimmt keine weinerlichen Zeitgenossen, die angesichts genau eines möglichen Kollateratalopfers gleich in Tränen ausbrechen.

So ist der Film ungewollt oder gewollt eine Rechtfertigung eines "halb-schmutzigen" Krieges und seiner Protagonisten, den es in dieser Form höchstwahrscheinlich gar nicht gibt, der in Wirklichkeit viel, viel dreckiger ist. Schade um die verschwendeten Schauspieler für diese Propaganda-Gülle, vor allem Rickmann in seiner letzten Rolle.

Wertung ? Filmisch 7/10, inhaltlich 1/10, zusammen irgendwas unter 4/10.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

vodkamartini

Sehe ich völlig anders. Ist imo ein guter Film. Und eine Rechtfertigung für den Drohenkrieg habe ich dabei nirgends erkannt. Der Film macht diesbezüglich gar keine Aussage, sondern ist sehr neutral. Er zeigt vielmehr die Fallstricke solcher vermeintlich klinischen und unkomplizierten Angriffe. Auch der propagandistische Effekt danach wird hier durchdiskutiert. Weder Militärs,noch Politiker sind hier Sympathieträger. Ist ganz anders angelegt als "Good Kill" der zentral auf mögliche psychische Probleme der Drohnenpiloten fokussiert. Ein interessanter Film. 8/10
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Private Joker

Gerade die "Neutralität", das Abwägen, die ständigen Rückversicherungen, die Rechtsgutachen, das Zögern der Piloten, die Skrupel, all das macht den Film aus meiner Sicht von der Aussage her so ärgerlich. Auch und gerade weil es an dem was (höchstwahrscheinlich - wie gesagt genau wissen kann das keiner, aber die Ergebnisse sprechen halt für sich) im realen Drohnenkrieg passiert so meilenweit vorbei geht.

Wer zu jedem Thema "ausgewogene" Filme haben will, müsste im Endeffekt auch einen Streifen akzeptieren, in dem Hitler oder Stalin als ausgewogen menschliche Figuren gezeigt werden, die vor jedem ihrer Großverbrechen erst mal massig Skrupel haben und ein halbes Dutzend andere Leute befragen, was die davon halten. Irgendwo muss man zu einem Thema auch mal "klare Kante" zeigen, wie das heute heißt und wie das etwa "Good Kill" - ohne Schwarzmalerei - getan hat, konkret die Drohnenballerei als staatlich befohlenen Mord. 
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

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