Apple TV+ - Der Rest (aktuell zT umsonst)

[Private Joker]

Apples Streamingdienst kommt quantitativ und mMn auch qualitativ immer noch nicht so richtig auf Touren, aber immerhin kann aktuell jeder mit Apple-ID (soll heißen jeder mit irgendeinem Gerät aus der großen Apfelwelt) einen Teil des Angebotes gratis streamen.

https://www.maclife.de/news/apple-tv-alle-kostenlos-einem-kleinen-haken-100116587.html

Tatsächlich zu haben sind derzeit:

Little America
Servant
For All Mankind
Dickinson
Snoopy in Space
Helpsters
Ghostwriter
The Elephant Queen.

oder umgekehrt: Nicht frei sind das aus meiner Sicht völlig gescheiterte Prestigeprojekt See (https://www.gemeinschaftsforum.com/forum/index.php/topic,225559.msg1259887.html#msg1259887) sowie die Neuauflage der Amazing Stories und das neue Mystery-Crime Projekt Home after Dark.

Und, da das hier kein Werbethread sein soll, gleich noch mal ein bisschen was aus der Abteilung "Mein Senf".

Servant

10-teilige und sehr wahrscheinlich komplett abgeschlossene (wenn man da keine Anthologie draus macht) Miniserie unter wie auch immer gearteter Beteiligung von Finaltwistguru M.Night Shyamalan. Es geht um ein mysteriöses Hausmädchen, das im Haushalt des typischen Mittelstandsehepaars Sean und Dorothy einzieht. Die beiden mussten gerade den plötzlichen plötzlichen frühen Kindstod ihres einziges Sohnes erleben, den insbesondere die Frau nicht verarbeiten kann und sich an eine "Reborn-Puppe" klammert. Doch mit dem Eintreffen des "Servant" beginnen seltsame Ereignisse...

Ich möchte ja nicht wissen, was Apple für diese eher überschaubare Studioproduktion hingeblättert hat, insbesondere für den Namen Shyamalan. Aber egal, gemessen an See ist das mal ein echter Lichtblick, selbst wenn da nicht viel dazugehört. Wer MNS' Kinofilme kennt, weiß aber auch, dass das nicht 10x40 Minuten pures Excitement werden, das ist zT schon recht langsam inszeniert. Und ganz ehrlich, die Hoffnung auf einen genialen Twist am Ende wird nicht wirklich eingelöst, auch wenn einige nette falsche Fährten gelegt werden.

Für solide Machart, ein paar gute Momente (der "Onkel" zB) und die ordentlichen Schauspieler - vor allem Grint - 6/10

Amazing Stories / Unglaubliche Geschichten

Die Originalserie von 1985 setzte auf zwar harmlose, aber auch ein bisschen gruselige Stories mit kurzer  Laufzeit und bisweilen durchaus knackigen Schlusspointen. Über die Zielgruppe und Ausrichtung des Reboots gab es wohl einigen Streit und ein paar Produzentenwechsel; das Ergebnis sind relativ lange Geschichten (bis zu 55 Minuten) mit sehr familienfreundlicher Machart (lt. Apple-Einblendung überwiegend FSK 6 !) und keinerlei echtem Grusel.

Ich habe von den aktuell verfügbaren Episoden erst drei gesehen, erlaube mir aber trotzdem ein Urteil: Das ist nicht mein Ding. Klar, auch etwas sagen wir mal optimistischere Serien mögen gerade in diesen Zeiten ihre Berechtigung haben und ein paar Fans finden. Dennoch ist das Ergebnis für mich nur zäher, langatmiger Kitsch mit zT unerträglich überzuckerten Enden. Und von den 50+ Minuten sind meist schon 25 - 30 - also in etwa die komplette Länge der früheren Episoden - herum, bevor überhaupt mal was Übernatürliches oder sonst Interessantes passiert.
Ep. 1 ist "Titanic" mit Zeitreise, bei der weder Prämisse noch Figuren oder das Ende (

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der flippige Tinderlover, der sich auf einmal in den 1910ern seine Bestimmung findet?

) überzeugen. Ep. 2 kommt als "Ghost mit Girlies" rüber, da ist mir vor allem beim völlig verkitschten Schluss (

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Wiederbelebung und zeitgleiches Lesben-Comingout

) schon ziemlich die Spucke sauer geworden. Episode 3 hat man in der Form einfach viel zu oft gesehen, und hier sind überdies die eh schon nicht besonders zahlreichen Effekte eher schwach.
Edit: Jetzt habe ich das doch noch bis zum "Finale" - Folge 5, das ging schnell - durchgehalten, und es wird nicht viel besser. Ep. 4 - die "härteste" (FSK 12 !) beginnt mit einer für jeden Genrefan nach 2 Szenen durchschaubaren Prämisse, entwickelt dann tatsächlich etwas Spannung, um letztlich mit dem befürchteten

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All-inclusive-Rundum-Sorglos-Happyend

alles wieder einzureißen. Ep. 5 ist zwar technisch ansatzweise o.k., gießt den Schmalz und den Kitsch dann aber während der gesamten Laufzeit wieder kübelweise über den Schirm - um dann erstaunlicherweise am Ende

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 nicht noch eine Portion draufzusetzen (eg. der Pilot hat sich in der Vergangenheit irgendwie doch gerettet und lebte mit Frauchen happily ever after), das Finale belässt es bei ein klein bisschen Nachdenklichkeit.

Auch wenn Ep 4 minimal besser geriet, ändert das alles nichts an meinem Urteil nach den ersten 3 Folgen: Das ist nix Dolles, weder technisch noch inhaltlich, und in fast jeder Folge mit viel zu viel Zuckerguß und praktisch keinerlei Widerhaken. Allenfalls 4/10 von mir.

Wer noch irgendwas anderes auf dem Kanal gesehen hat, ist gerne eingeladen, seine Meinung an dieser Stelle zu teilen.

[Hitfield]

Danke, genau nach so einer kurzen Übersicht inkl. Feedback habe ich gerade gesucht. Am Donnerstag kam mein neues iPhone und da ist 1 Jahr Apple TV+ dabei. Allerdings gibt es keine Produktion, die mich bislang angesprochen hat.

Die ganze Prämisse von "See" (vom Genre her eigentlich mein Fall und von Momoa bin ich schon seit "Stargate: Atlantis" ein Fan) finde ich unglaublich dämlich. Ansonsten viel belangloses, kleinkindgerechtes Zeug à la "Liebling, ich habe die Kinder geschrumpf - Teil 5", das früher direkt als Leih-VHS in den Videotheken gelandet wäre.

Einzig die "Amazing Stories" interessieren mich, wobei ich mich an die alten Folgen nicht erinnern kann (in den 90ern in der Videothek ausgeliehen). Das liest sich aber nicht gut. Habe echt keine Lust, fast 1 Stunde eine unglaubliche Geschichte über Tinder-Benutzer zu sehen.

[JasonXtreme]

Sind grade an THE MORNING SHOW dran - die ersten beiden Folgen sind ok, dann wirds wirklich einiges besser. Darstellerisch super, die MeToo Thematik in allen Facetten gut getroffen bisher, die Charaktere sind gut ausgeleuchtet - doch, bisher bin ich gespannt auf die zweite angekündigte Staffel. Steve Carell in ernster Rolle ist auch klasse, ebenso wie Aniston

[Private Joker]

Neues vom Apfel-Sender:

Man will in Zukunft auch Lizenzware bringen
https://www.golem.de/news/videostreaming-apple-will-doch-titel-fuer-apple-tv-lizenzieren-2005-148586.html

darunter auch den eigentlich für einen Kinostart vorgesehenen Kriegsfilm Greyhound mit Tom Hanks
http://www.filmstarts.de/nachrichten/18531004.html - ein Termin steht aber noch nicht fest. Edit: 10. Juli soll der Film weltweit starten

Weil es hier um Serien gehen sollte, aber auch noch was aus der Ecke:

Defending Jacob / Verschwiegen

Basierend auf einem Kriminalroman von William Landay dreht sich die 8-teilige Miniserie um die typische Bostoner Mittelstandsfamilie Barber. Vater Andy (Chris Evans) ist Staatsanwalt, was zu einem gravierenden Interessenkonflikt führt, als sein Sohn (Jaeden Martell) des Mordes an einem Klassenkameraden beschuldigt wird. Und vor allem Ehefrau Laurie Barber (Michelle Dockery) befürchtet zunehmend, dass ihr Sohn das Verbrechen tatsächlich begangen haben könnte, zumal die Familiengeschichte noch ein düsteres Geheimnis enthält...

Trailer

Angeblich Apples zweiterfolgreichste Produktion nach der Morning Show - vermutlich in einer Größenordnung, über die Netflix sich totlachen dürfte, aber immerhin. Auch wenn das schon ein bisschen tragisch wäre, denn für eine Fortsetzung ist die Serie denkbar ungeeignet.

Qualitativ ist das fast schon erwartungsgemäß durchaus solide Kost; allein schon der Cast ist erneut vom Feinsten und war sicher nicht billig. Evans schwimmt sich im Gegensatz zu Avengerskollege Hemsworth wirklich frei und muss nicht befürchten, die nächsten 5 Jahre den Schlagetot zu spielen. Dockery wirkt dagegen fast schon ein bisschen übermotiviert, aber die Situation ihrer Rolle ist natürlich auch krass.

Mit dem Inhalt tue ich mich dann auch etwas schwer - sowohl die gerade aus unserer (also der deutschen) Sicht leicht fragwürdige Sache mit dem "

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Mördergen

", als auch das weitgehend

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offene und wohl auch in einem wichtigen Detail vom Roman abweichende Ende

mit Grübelgarantie machen das nicht gerade zur leichten Sommerkost. Dass das bewährte Gerichtsszenario und der Grundkonflikt für eine solide ansteigende Spannungskurve sorgen, steht aber außer Frage.

Insgesamt ambivalent, aber das war sicher auch beabsichtigt. Ich würde knappe 7/10 für die unübersehbaren Qualitäten herausrücken, auf einer parallelen Sympathieskala gäbe es aber deutliche Abzüge.

[Private Joker]

Apple auf der Suche nach einem echten Knaller - demnächst also Asimov und sein Foundation-Zyklus

Sieht nicht verkeht aus, soweit man das sagen kann, und da bin ich auch echt gespannt drauf. Die Kerntrilogie habe ich als Jugendlicher verschlungen, ohne das Konstrukt komplett und in voller Schönheit zu durchschauen.

Schade nur, dass die Serie erst 2021 kommt, wenn mein (mehr oder weniger) Gratisjahr vorbei ist

[Private Joker]

Nach längerer Zeit mal wieder ein Blick auf den nach wie vor etwas unter dem Radar fliegenden Streamingdienst vom Handygiganten.


Servant ist jetzt entgegen meiner Prognose doch in eine zweite Runde gestartet. Den ersten Sichtungsversuch musste ich aufgeben, weil der auf einem handelsüblichen LCD an einem hellen Sommerabend einfach zu düster war, ich habe erst mal kaum was erkannt. Wenn die Tage kürzer werde, unternehme ich noch mal einen Anlauf.

Ganz neu dagegen:

Lisey's Story

Basierend auf dem im Original gleichnamigen Roman von Stephen King (dt. "Love") geht es in der sechsteiligen Miniserie um die Witwe Lisey Landon (Julianne Moore), die nach dem Tod ihres Mannes Scott, seines Zeichens erfolgreicher Schriftsteller, von einem gefährlichen Stalker und "größtem Fan" verfolgt wird, der die letzten Manuskripte des Autors mit aller Gewalt an die Öffentlichkeit bringen will. Gleichzeitig muss sie sich um ihre psychisch kranke Schwester (Joan Allen) kümmern, sowie ein paar Rätsel lösen, die ihr Mann ihr hinterlassen hat - und welche Rolle spielt der geheimnisvolle Ort Boo'ya Moon ?

Trailer

Für King angeblich sein "persönlichstes" und "bestes" Buch, nun ja. Gut, die Vorlage kenne ich nicht, aber da der Maestro selbst Hand ans Drehbuch gelegt hat, gehe ich mal von werknaher Umsetzung aus. Gemessen am Ergebnis ist das (also der Teil "bestes") dann schon eine kühne Behauptung - de facto hat er eigentlich nur die Grundsituation aus Misery genderseitig um 90 Grad gedreht und einen ziemlichen Wust an übernatürlichem Ballast angeflanscht. Das mit dem "persönlichst" kann er natürlich unwidersprochen behaupten, wobei der wirklich unangenehm ausgefallene Kindheitsteil mitsamt des ja immer wieder bei ihm zu findenden Brudertodmotivs dann schon leise Fragezeichen hinterlässt - hat King seine Jugend wirklich so empfunden ?

Technisch und schauspielerisch kann man da wenig herummäkeln, Apple hat höchstwahrscheinlich mal wieder mit großen Schecks um sich geworfen - Moore, Owen, der Meister höchstselbst arbeiten alle sicher nicht für Kleingeld, und die Optik ist jetzt auch nicht unbedingt Discounterware. Dass das Ergebnis trotzdem mal mindestens uneben ausfällt, mag unter anderem an dem neumodischen Zwang zu antilinearer Erzählweise und den sich einfach nicht zusammenfügen wollenden Teilen liegen. Die erste Ebene mit dem Stalker profitiert von Kings Talent zum Erschaffen von Ultrabösewichten - hier durchaus kongenial von deHaan verkörpert - und ist zumindest mal die einzige, die echte Spannung generiert. Die zweite Ebene, die Eheerinnerungen der Leads, ist dagegen außerordentlich zäh und wird auch durch die Ausflüge ins Übersinnliche, die hier wie auf der Gegenwartsebene angepappt sind, nicht wirklich besser, trotz deren Edeloptik. Zur dritten Zeitebene, der Kindheit, hatte ich schon was gesagt, die ist echt harter Tobak, beweist aber immerhin, dass Apple nicht nur Kinderkram produzieren will (die eher peinliche Jugendschutzabfrage des Dienstes suggeriert durchweg "ab 16" und einmal sogar "ab 18", was aber übertrieben erscheint - der Gewaltgrad hält sich in Grenzen).

In der Summe schon irgendwo solide (knapp 6/10), aber weder der erhofft große Wurf für Apple noch das reine Vergnügen für den Zuschauer.

[Private Joker]

Holla die Waldfee, das ging fix - die zweite Staffel von "Servant" ist noch gar nicht so lange durch, da kündigt Apple auch schon eine dritte an (ab 21.1), eine vierte ist bereits gesichert - Apple braucht wohl zumindest einen Anker oder Dauerläufer. Nun gut, dass ist als fast reine Studioproduktion vermutlich schnell heruntergekurbelt, und für das Schreiben der Drehbücher braucht man jetzt auch nicht gerade einen Doktortitel.

Denn zumindest die Schlusszene von S2 (also nicht den

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Blackout

, sondern die davor) hätte ich zentimetergenau vorhersagen können. Damit eröffnet die Serie anscheinend so eine Art Kreisverkehr, fahrplanmäßig wäre Baby "Jericho" am Ende von Staffel 3 dann

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wieder verschwunden.

Mein Senf zu Staffel 2 - auch ohne den vermeintlichen Ideengeber Shyamalan, der nur noch ganz hinten in den Credits auftaucht, ist das unspektakulärer, fast komplett blutfreier Kammerspiel-Softgrusel, wobei die ein, zwei härteren Szenen kurz vor Ende dann doch so überraschend kommen wie Ketchup auf einem Dreigangmenü von Sean. Wenig überraschend und passend zu Thema Kreisverkehr dagegen das Auftauchen der "Verwandten" zwei oder drei Folgen vor Schluss, die dann auch tatsächlich für die besten Momente in Sinne von zumindest etwas Horror sorgen. Bis dahin hat mich vor allem die Figurenzeichnung von Dorothy leicht verwundert, die wechselt folgenweise von verzweifelte über leicht gestörte Mutter bis zur restlos durchgeknallten Folter-Psychotante; Ambrose spielt das aber schon gut, keine Frage.

Wem die erste Staffel gefallen hat, der kann und wird weitersehen, für Bewertungsänderungen ist wenig Raum. Die 6/10 wären für mich diesmal aber eher knapp, denn wirklich Neues ist den Autoren nicht eingefallen.

[Private Joker]

Aktuell wieder neuer Stoff beim Apfelvertreiber.

Suspicion

Der Sohn einer reichen US-Unternehmerin und designierten Botschafterin (Thurman, in den ersten Folgen aber kaum zu sehen) wird von einer Gruppe Maskierter entführt, und in Verdacht geraten warum auch immer 5 britische Staatsbürger.
Neben Uma spielen u.a. Elizabeth Henstridge (Agents of Shield) und Kunal Nayyar (The BBT). Remake der israelischen Serie "False Flag" von 2015, die wiederum lose auf Tatsachen basiert.

Trailer:

Die ersten zwei Folgen versprechen erst mal Standardkost mit Standardspannung, geraten überdies alles andere als temporeich. Folge 1 kreist fast ausschließlich um die Vorstellung der Hauptfiguren, die Entführung selbst löst eher wenig Action und Hektik aus. Vor allem die Polizisten haben offenbar alle Zeit der Welt, was verwundert, wenn der aus anderen Entführungskrimis kolportierte Schlüsselsatz "die ersten 24 Stunden zählen" stimmt. Wobei die Polizisten sich und den Verdächtigen alle möglichen Fragen stellen, die Kernfrage - wie bitte sollte man den Entführten aus den USA nach London schaffen - aber charmant unter den Tisch fallen lassen.
Eher mittelprächtiger Auftakt, die RTs sehens ähnlich (exakt 50%).

The Afterparty

Auf einer Highschool-Reunion geschieht ein Mord, und die ermitteltende Polizistin (Tiffany Haddisch) muss feststellen, dass fast jeder der Anwesenden ein Motiv hat und eine eigene Version der Geschichte. Im Folgenden sollen wir den gleichen Abend jeweils aus der Sicht eines anderen Beteiligten sehen.
Die Serie ist das erste TV-Projekt der Filmemacher Phil Lord und Christopher Miller (The Lego Movie).

Trailer

Als Krimi/Comedy-Version der "Rashomon"-Grundidee angekündigt, haben sich die Lacher bei mir in der ersten Folge mal heftig in Grenzen gehalten, die RT-Werte (88%) versprechen jedoch eine Steigerung. Trotzdem: Wie man Fun und Krimi bestens verbindet, hat Disney mit "Only Murders in the Building" perfekt vorgemacht, da wird schwer dranzukommen sein.

[Hitfield]

Danke, genau nach so einer kurzen Übersicht inkl. Feedback habe ich gerade gesucht. Am Donnerstag kam mein neues iPhone und da ist 1 Jahr Apple TV+ dabei.

Knapp zwei Jahre und eine Vertragsverlängerung später ist letzte Woche mein neues iPhone angekommen und Apple TV+ damit auch weiterhin kostenlos - allerdings jetzt nur noch für knauserige drei Monate statt für ein ganzes Jahr.

Meine Apple TV+ Sichtungen hielten sich bislang aber sehr in Grenzen:

Ivasion (Original: Infiltration): Serie während der zweiten Folge abgebrochen.

See: Serie während der ersten Folge abgebrochen.

Finch: Das SF-Endzeit-Drama mit Tom Hanks habe ich ebenfalls abgebrochen, werde ich aber noch zu Ende sehen.

Greyhound: Ebenfalls mit Tom Hanks, aber ursprünglich fürs Kino produziert. War besser als erwartet und es der Trailer vermuten ließ. 6,5 / 10


Auf meiner Watchlist stehen jetzt noch:

Serien:
"Severance" - von Ben Stiller
"For All Mankind" - SF-Serie mit alternativem Geschichtsverlauf
"Slow Horses" - skurriler Spionage-Krimi aus Zeiten des Kalten Krieges mit einem Gary Oldman in Höchstform
"Vier Freunde und die Geisterhand" - amerikanische Produktion, Mischung aus "Stand By Me" und "Die drei ???" (!)
"Foundation" - basierend auf Isaac Asimov


Filme:
"Finch" - will ich noch fertig ansehen
"The Tragedy of Macbeth" - von Joel Coen mit Denzel Washington, Frances McDormand
"The Banker" - über zwei schwarze Banker, die in den 1960er Jahren ein Banken- und Immobilienimperium errichteten, indem sie vorgaben, ihr Unternehmen werde von einem weißen Mann geführt. Mit Samuel L. Jackson und Anthony Mackie.


Kommen wir zu meinem bisherigen Highlight, das bis vor kurzem völlig an mir vorbeigangen ist.

Fireball: Besuch aus fernen Welten
Eine neue Dokumentation von Werner Herzog über Sternschnuppen und Meteoriten, die im Laufe der Erdgeschichte Spuren hinterlassen haben. Diese außerirdischen Besucher haben ganze Landschaften umgestaltet, den Aufstieg des Homo Sapiens ermöglicht, haben bis heute auf spiritueller Ebene einen erheblichen Einfluss auf die Menschheit und sie sind Informationsträger, die geologisches und genetisches Material aus fernen Welten auf die Erde bringen.

Letzteres war mir in der Form gar nicht bewusst, obwohl ich im Bereich Naturwissenschaften sehr viel lese und mir ansehe. Es werden ständig - im Prinzip täglich - von Wissenschaftlern kleine Meteoriten gefunden und untersucht. Viele enthalten fremde Aminosäuren, unbekannte Legierungen und sogar Moleküle einer bestimmten Zucker-Art (Ribose).

Herzog besucht von der Einschlagstelle des Meteoriten (der vermutlich das Schicksal der Dinosaurier besiegelt hat) und dem Südpol (an dem kleine Meteoriten auf der Eisoberfläche herumliegen und von einem südkoreanischen Forscherteam, das seit Jahrzehnten dort stationiert ist, aufgesammelt und untersucht werden) über Mekka (die aus Meteoritgestein bestehenden Kaaba, zu der die Gläubigen des Islam seit Jahrhunderten pilgern, die aber noch wesentlich älter ist und vor dem Islam von anderen Kulturen verehrt wurde) und Australien bis hin zu den Inka-Pyramiden und Tunguska verschiedene Orte auf der Erde. Besonders beeindruckend auch, dass es von der NASA eine kleine Abteilung gibt, die sich tatsächlich mit der Abwehr von Meteoriteneinschlägen befasst, um solche Infernos wie bei "Deep Impact" und "Armageddon" zu verhindern.

Typisch für Herzog, dass er sowohl die naturwissenschaftliche als auch die spirituelle Seite betrachtet. Ganz starke 8,5 / 10.

[Private Joker]

Suspicion habe ich mittlerweile durch. Ungeachtet des deutlich erkennbaren Versuches von Apple, da insgesamt etwas mehr Klasse als Masse zu produzieren: Der beginnt und endet als purstes Mittelmaß. Zwischenzeitlich hat man mal den Eindruck, es könnte ein wenig mehr herauskommen, insbesondere rund um den Auftritt von Elyes Gabel als undurchsichtiger Vielleicht-Agent. Am Ende gibt es eine zum Gähnen überraschende Auflösung und das Gefühl, massivster Schauspielkunstverschwendung - insbesondere Thurman - beigewohnt zu haben. Maximal 5,5/10

After Party habe ich trotz der guten Kritiken nach einem massiven Einbruch von Pippikacka-Humor in Folge 2 abgebrochen. Da sollen andere drüber lachen.

Aber zum Thema Lachen - sie an, es geht doch:

Slow Horses

Eher überraschend hat Apple da zumindestens mal einen kleinen Kracher ins Programm gehoben. Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Mick Herron geht es um ein Team von wegen diverser Fehlleistungen auf das Abstellgleich geschobener MI5 Agenten, die bei der Entführung eines jungen Briten pakistanischer Herkunft eine Chance zur Rehabilitation bekommen. Dreh- und Angelpunkt der Ermittlungen sind Gary Oldman als Jackson Lamb, knurriger Chef des "Slough House" (dt. so was wie Sumpf) sowie der junge Agent Cartwright (Jack Lowden).

Trailer

Jo, der macht Laune und widerlegt die These, das Subgenre "Agentenfilm mit  Anti-Bond(s)" im le Carré-Stil sei überholt - die Macher von "All the old knives" bitte mal genau hinsehen. Natürlich auch deshalb, weil da ein Stück knochentrockener Humor einfließt (bester Spruch so far: "Ich wollte ihn nicht töten" "Ich weiß. Wenn Sie das gewollt hätten, würde er noch leben"). Und trotzdem ist das über weite Strecken sogar richtig spannend, lebt  überdies natürlich von einem Top-Cast, auch, aber nicht nur Oldman und Thomas. Da könnte man als Minimalkritik anbringen, dass Oldman ab und an mal ein kleines Stückchen überzieht (

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Stichwort Furzen

), aber egal.
Als Bestellgrund für ein zumindest kurzes Apple-TV-Abo gut geeignet, zumal ab heute alle Folgen verfügbar sind - prima zum Wochenverzehr, denn so ganz unkomplex ist die Handlung nicht. 8/10.

Herron hat übrigens noch ein eine ganze Reihe "Lamb"-Romane mehr am Start, können gerne kommen.