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the Silent Hour (Action-Thriller mit Joel Kinnaman)

Begonnen von StS, 31 Juli 2024, 19:08:27

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StS


Regie: Brad Anderson (u.a. "Session 9")
Cast: Joel Kinnaman, Sandra Mae Frank, Mekhi Phifer and Mark Strong

Boston Detective Frank Shaw (Joel Kinnaman) returns to duty after a career-altering injury leaves him with permanent hearing loss. Tasked with interpreting for Ava Fremont (Sandra Mae Frank), a deaf witness to a brutal gang murder, they find themselves cornered in a soon-to-be-condemned apartment building when the killers return to eliminate her. Cut off from the outside world, these two strangers must lean on each other to outsmart killers they can't hear coming for their only hope of making it out alive.

Wieder ein "Silent"-Film mit dem Joel... dieses Mal mit Gehör-Problemen.
Sieht aber wie ein solider Film für einen regnerischen Abend aus, wenn er bei "Paramount+" oder so auftaucht (US-Start ist im Oktober).
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Private Joker

4 Februar 2025, 12:40:06 #1 Letzte Bearbeitung: 4 Februar 2025, 13:58:58 von Private Joker
Bei Paramount+ wurde der bislang noch nicht gesichtet, daher bei Amazon mal die obligatorischen 99 Cent investiert.

Jo, das ist schon drollig - "willst Du Film über einen Typen mit einem Handicap machen, ruf den Joel an" scheint aktuell Producermotto zu sein. Ich hatte den Woo nicht übermäßig positiv in schon leicht verblasster Erinnerung, und so richtig kongenial wurde die Grundidee da ja auch nicht umgesetzt (warum hat da nebem dem Helden da letztlich -fast- gar keiner gesprochen?).

Der hier ist im Ansatz etwas "kleiner", macht mehr aus der Grundidee und ist als kompakter "Ein-Schauplatz-Thriller" durchaus brauchbar. Den Durchbruch zu "richtig klasse" verhindert allerdings die schnelle Abfolge von durchaus guten Einfällen
Spoiler: zeige
Stichwort Handy, wobei ich ehrlicherweise nicht glaube, dass Handyortung stockwerksgenau funkioniert
) und eher schwachsinnigen Drehs und Entwicklungen (die ganze Kiste um
Spoiler: zeige
"ich mache mit, will aber 50.000)
. Und die Figur des "guten Cop-Kumpels" ist so schmerzhaft offensichtlich konzipiert, dass man sich schon fragt, warum "das" alle von uns Zuschauern ab Sekunde 30 wissen, nur die Hauptfigur nicht.

Aber über die rund 90 Minuten ist das brauchbare und durchweg langeweilefreie Unterhaltung, Stirb-Langsam in der Version für Waffenallergiker, vielleicht auch deshalb nicht komplett glaubhaft (aber welcher "Die Hard" war das schon, incl. Original), trotzdem mit solide anziehender Spannungsschraube. Das Ende hätte ich in dieser mal wieder kräftig überzuckerten Version nicht gebraucht, aber 6,5/10 wäre mir der schon wert.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Moonshade

Ich kann da leider nicht einstimmen, mir hat diese bemühte Fingerübung a la Deaf Hard überhaupt nicht gefallen, was nicht an der Prämisse liegt, sondern daran, dass man nach 20 Minuten den restlichen Film genau vor sich ausmalen kann und wenn man den Kollegen mit Mark Strong besetzt, weiß man auch, dass der Herr Kinnaman samt seiner quiekenden Partnerin hier komplett auf sich allein gestellt sein wird.

Allein: das läuft nicht besonders geschmeidig. Hier gibt es viel dramatischen Leerlauf und die Spannungsschraube weicht auch bald der Frustration. Das beginnt schon damit, dass der Protagonist (es stand so im Drehbuch) sein komplettes Magazin irgendwo im Wohnzimmer wild verteilt, wo er drei gedungende Mörder ausschalten muss und dabei mühsam einen anschießt. Ergo gehts dann ohne Waffe weiter, das Hörgerät fällt aus und jetzt kommt Joel McClane? Nö, kommt er nicht! Furchtsam, verunsichert und nervös, bar jeden Einfallsreichtums und ohne echte Action- oder Gewaltspitzen dödelt der Film durch ein unglaublich lautloses Thrillerszenario, indem es die Protagonisten (sind ja beide taub) einfach nicht krachen lassen.
Spoiler: zeige
Die Böslinge stellen sich auch etwas deppert an, reden sehr sehr viel, schwören Rache und dennoch scheinen sich die Filmemacher darauf geeinigt zu haben, dass auch ja ja keiner von denen ins Gras beißen darf. Am Ende gehen die meisten, entmutigt von der eigenen Unfähigkeit, sogar einfach frustriert nach Hause, damit es eine Art Endkampf zwischen den Hauptfiguren gibt.


Dieser Miniplot wird brachial ausgewalzt, mit viel viel Emotion und Traurigkeit, aber es packt den Zuschauer einfach nicht. "Konstruiert" ist wohl das, was mir am ehesten dazu einfällt und Sandra Mae Frank ist auch bestenfalls nervig in der Opferrolle. Wer es zahm mag, wird sicher seine Freude haben, aber ein klassisches B-Picture mit diesem Plot braucht einfach mehr grip. 4/10
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