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Borat - The Movie

Begonnen von KeyserSoze, 22 Juli 2006, 13:45:30

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Mr. Vincent Vega

Ich fasse diesen hochnäsig wie polemischen Schlusssatz mal nicht beleidigend auf. :icon_mrgreen:

War heute in der Zusatz-PV, ein wahnsinnig komischer Film, der vielen das Lachen im Halse stecken bleiben ließ. Ich habe mich vorzüglich amüsiert, es sind Komödien wie diese, die unsere kläglich-traurige Filmlandschaft braucht.

Moonshade

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 26 Oktober 2006, 17:12:34Ich habe mich vorzüglich amüsiert, es sind Komödien wie diese, die unsere kläglich-traurige Filmlandschaft braucht.

Also letzteres wage ich mal stark zu bezweifeln, aber du bist ja noch sehr jung... :LOL:
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Mr. Vincent Vega

Schwing du nur deinen LOL-Hammer, alter Mann.

Ich zitiere derweil die SZ: http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/293/89204/

ZitatBillige Provokation, gefährlicher Schwachsinn, niederster Fäkalhumor, Hantieren mit sozialem Sprengstoff? Und beleidigt Cohen als angeblicher Kasache den modernen, religiös toleranten und weltoffenen Staat Kasachstan, wie Regierungssprecher und Botschafter des Landes inzwischen mehrfach betonten, weshalb die Internetbehörde des Landes auch die kasachische Internetdomain www.borat.kz sperren ließ?

Oder ist es doch eher die mutigste und avancierteste Form von Komik, die man sich derzeit vorstellen kann: ein Atomblitz echter Aufklärung in einem dunklen Zeitalter professioneller Falschheit, dämlicher "Sieben Zwerge"-Gags, zynischer Fernsehfressen und weltweiter Desinformation? Das ist die große Frage. Und tatsächlich ist es wohl beides zugleich. Vor allem aber ist der Dokumentarfilm "Borat": zwerchfellerschütternd, ja schließmuskelgefährdend komisch.

SutterCain

Ich habe BORAT noch nicht gesehen. Freu mich darauf, obwohl Moonshade in seiner Kritik schlüssig argumentiert. Auf Rülps- und Furzhumor verzichte ich gerne. Mich fasziniert mehr der Todesmut, den Cohen offenbar an den Tag legt.

Was mich sowohl an Jackass als auch an Borat ärgert, ist, dass diese Filme nur unter dem Gesichtspunkt des gemeinschaftlichen Lachens kinotauglich sind - ansonsten braucht man für solche (Ex-)TV-Formate keine große Leinwand. Da reicht auch das Mäusekino zu Hause. Insofern glaube ich nicht, dass diese Sorte Film unserer Kinolandschaft drigend fehlt. (Für Borat gilt das natürlich unter Vorbehalt - aber ich hege große Zweifel an seiner Leinwandtauglichkeit).

Mr. Vincent Vega

Zitat von: SutterCain am 26 Oktober 2006, 18:04:52
Insofern glaube ich nicht, dass diese Sorte Film unserer Kinolandschaft drigend fehlt.

Zumindest ich sprach ja auch von Filmlandschaft.

SutterCain

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 26 Oktober 2006, 18:06:21
Zumindest ich sprach ja auch von Filmlandschaft.

Damit magst du dann recht haben...

Roughale

Zitat von: SutterCain am 26 Oktober 2006, 18:09:27
Damit magst du dann recht haben...

WOW, dass ihr mal einig seid... ;)

Aber im Ernst, ich denke auch, dass es die Szenen mit (un)versteckter Kamera sind, die den Film sehenswert und sehr amüsant machen. Es war auch gut unser Tobepublikum streckenweise mit sehr zaghaftem Lachen zu erwischen, auch daher liebe ich die Scheisse Szene! Ob man den sich dann auf DVD holt ist eher zweifelhaft, weil er schon sehr viel Partypotential hat und eventuell beim alleine Schauen eher absackt, bleibt auch die Frage, wie stark der beimzweiten Mal rüberkommt...

Ich hege trotzdem den Verdacht, dass die Synchro auch den Film schlechter macht, weil die Authentizität vieler Szenen kaputtgemacht wird. Aber am meisten finde ich es natürlich schade, dass er Moonie nicht gefallen hat - ein echter Kulturschock! :icon_lol:

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

andiderbassist

Ich wollte auch mal was zu der oben angegebenen Kritik schreiben: Die ist ja schön und gut, und wenn sie die Meinung des Schreibers vertritt, sollte ja auch niemand ein Problem damit haben.
Aber zum letzten Teil: Ich finde, es gehört NICHT in eine öffentliche Kritik, alle quasi als "Deppen" abzustempeln, die den Film mögen und somit nicht die Meinung des Kritik-Schreibers teilen.
Und der Satz "... merken damit nicht, dass sie so noch ärmer sind, als die Tröpfe, die Cohen hier in ihrer eigenen Blödheit stehen lässt" ist schon ziemlich beleidigend. Man sollte immer konstruktiv und vor allem fair bleiben.

Moonshade

Zitat von: andiderbassist am 27 Oktober 2006, 11:03:28
Aber zum letzten Teil: Ich finde, es gehört NICHT in eine öffentliche Kritik, alle quasi als "Deppen" abzustempeln, die den Film mögen und somit nicht die Meinung des Kritik-Schreibers teilen.
Und der Satz "... merken damit nicht, dass sie so noch ärmer sind, als die Tröpfe, die Cohen hier in ihrer eigenen Blödheit stehen lässt" ist schon ziemlich beleidigend. Man sollte immer konstruktiv und vor allem fair bleiben.

Zunächst einmal sprach ich von "ärmer", nicht von "blöder" und das mit voller Absicht. Wenn du dir den Schuh so anziehst, daß du dich als für dumm gehalten siehst, ist das eine individuelle Sicht der Dinge.

Ferner habe ich deutlichst im Review ausgeführt, daß sich der Film hauptsächlich an ein Publikum richtet, das Reife entweder nur vorschützt oder deren Humor auf einem sehr einfachen Level beheimatet ist.
Das sind nicht unbedingt die Deppen des Tages.
Wie üblich muß jeder für sich entscheiden, ob er das Niveau für sich als akzeptabel ansieht oder ob es ihm zu hoch/zu niedrig erscheint.

Und ferner: was denn?
Ich soll unbedingt konstruktiv und fair bleiben?
Gerade bei diesem Film?

In den jeder Zweite nur reinläuft, weil da so richtig schön auf US-Deppen rumgepfeffert wird, das es nur so kracht.
Na sicher, das sind HipHopper, Ultrareligiöse, Rassisten, Chauvis, Feministinnen, Rednecks und sonstigen Auswüchse des US-Kulturimperiums.
Gegenüber denen ist Borat auch nicht fair - haben die nicht auch ein Recht, vorher aufgeklärt zu werden, wenn sie verarscht werden? Wenn die Wahrheit ans Licht kommt?

Nein, dieser Film ist nicht fair, er ist grob und in einigen Szenen sehr verletztend (ich mag z.B. die Episode in der jüdischen Pension nicht, denn das Ehepaar ist äußerst nett) - und wenn der Film nicht fair ist, müßte ich es auch nicht unbedingt zum Publikum sein.

Diesen von dir angesprochenen Anspruch, den du einnehmen willst, hat derjenige verloren, der aufgrund simpler Sensationsgeilheit an diesem US-Panoptikum teilnimmt. Es geht doch hier um das "Superior"-Feeling gegenüber den Amis (nicht von Cohen beabsichtigt, aber so landet es beim Publikum) - das Gefühl, das man was Besseres ist. Guckt mal in den Spiegel - es ist keineswegs so!
Insofern bin ich noch nett gewesen.

@Mr.Vincent Vega
Nur weil Spiegel und Süddeutsche vielleicht endlich mal was gefunden, wo sie kollektiv die Hosen runterlassen können, folge ich dem noch lange nicht.
Gerade die Besprechungen der etablierten Zeitungen und Magazine sind in meinen Augen fern jedes Zuschauerverständnisses und beweihräuchern nur den Anspruch ihrer überregional veröffentlichten Schreiber.
Ich denke mal, es ist im Moment schick, "Borat" toll zu finden.

@roughale
Tatsächlich sind die Dokuszenen ein bedeutender Grund, sich den Film anzusehen und ich will trotz meiner Kritik auch niemanden davon abhalten, sich eine eigene Meinung zu bilden.

Was mich aber in meiner Annahme bzgl. des Publikums bestärkt, sind die "ich hab so hart gelacht"-10-Punkte-Bewertungen, die sich öfters breit machen, die aber oft keinesfalls den Schluß zulassen, die Schreiber könnten zwischen Aussage und Wirkung differenzieren bzw. seien daran interessiert.

Ich zitiere mal ein paar Loblieder aus unseren Sneakkritiken:

Bei BORAT wird endlich wieder mal ein Film gezeigt, ohne Sinn und Verstand. Kritisch, aber ohne OBERLEHREREFFEKT.
Geb dem Film nur eine 1-, er hätte noch mehr Klischees einstreuen sollen.


"Ali G" war schon genial (trotz der Stimme von Mola) aber "Borat" reißt ja alles raus. Angefangen von der Judenjagd über das Scheiße mit an den Essenstisch bringen.

Dieser witzige Film ist eine Empfehlung wert, wenn man sein Grips an der Kasse abgibt.

Habe mich mehrmals kaputt gelacht, die übrigen in der (Porno-)Reihe ebenso. Vor allem die Nacktszene und die Szene mit Pamela Anderson waren richtig lustig!   Aber auch die anderen Witze, wie z.B. über die Juden, Zigeuner und Behinderte waren gut. (Ja, ich stehe dazu - ich kann über Minderheiten- und Behindertenwitze lachen!  )

Insofern kriegt jeder Film das Publikum, das er verdient.
Ich möchte fairerweise auch anführen, daß die Gegner des Films teilweise genauso Dünnpfiff geschrieben haben.

Ach so: interassanterweise sind zwei Szenen aus dem langen Trailer gar nicht im Film enthalten.
Es fehlt die Szene, in der er über den Rand einer Toilettenkabine jemanden beim Pinkeln fotografiert (obwohl man sieht, daß diese Fotos sein Hobby sind).
Ferner läuft er im Trailer mit über so eine Art Bürgerkriegsszenario-Nachstellung in Südstaatenuniform. Die Sequenz fehlt ebenso.

"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

andiderbassist

Also ich hab ebenfalls "ärmer" und nicht "blöder" geschrieben. Und über Humor lässt sich bekanntlich streiten.

Außerdem: Das Argument, nur weil der Film nicht fair ist musst du es auch nicht sein, ist schon recht weit hergeholt, oder? Ein Film rechtfertigt doch keine Vorgehensweise.

Zur Info: Versteh mich bitte nicht falsch, ich bin kein Mensch der blind etwas gegen die USA hat und sich über den Film nur freut, weil selbige richtig durch den Kakao gezogen wird - nur um des ma klarzustellen.  :respekt:

Moonshade

Nein, aber du hast "quasi als Deppen" ausformuliert, du beziehst das also auf "mindere Intelligenz".

Und wieso ist die Argumentation weit hergeholt - viele rennen doch geifernd ins Kino, weil sie da jetzt die bösesten Sachen und neuesten Sauereien sehen wollen.
Und wenn ich das jetzt "arm" finde, wieso darf ich mich nicht darüber beschweren oder mich darüber lustig machen oder darüber urteilen oder diese Leute satirisch durch den Kakao ziehen?
Wenn ich das bei Amis darf oder bei irgendwelchen Kuffnucken oder Noobs - darf ich es nicht, wenn ich irgendjemand ureigenste Ansicht von sich selbst, nämlich intelligent und niveauvoll zu sein, in Frage stelle?
Da zieht dann das Persönlichkeitsrecht auf einmal?
Neeee....

Was deine Info angeht: warum willst denn dann in den Film?
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

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andiderbassist

Ja, aber du verallgemeinerst dieses "arm" und das ist nicht richtig, weil ja nicht alle Menschen die gleichen Einstellungen zu gewissen Themen haben.

Den letzten Teil hab ich leider nicht so ganz kapiert, also den Zusammenhang.

Was meine Info angeht: Ich muss doch nichts gegen die USA haben um in so einen Film zu gehen. Ich kann doch auch einfach so über die Witze lachen, ohne diese immer gleich mit der "todernsten Realität" in Vergleich zu stellen.
Da könnteste ja auch Fragen, warum ich From Dusk Till Dawn mag. Da sind doch zwei Gangster die Sympathieträger, aber gegen Gangster muss man doch was haben.

Ich finde, man muss sich doch Filme nicht immer aus politischen Hintergründen oder mit "todernsten" Absichten ansehen. Man kann doch auch einfach mal so lachen. Wenn bei Simpsons die Deutschen entweder als anzugtragende Berliner oder lederhosentragende Bayern dargestellt werden, reg ich mich doch auch nicht darüber auf.

Roughale

Zitat von: Moonshade am 27 Oktober 2006, 11:30:47...@roughale
Tatsächlich sind die Dokuszenen ein bedeutender Grund, sich den Film anzusehen und ich will trotz meiner Kritik auch niemanden davon abhalten, sich eine eigene Meinung zu bilden.

Was mich aber in meiner Annahme bzgl. des Publikums bestärkt, sind die "ich hab so hart gelacht"-10-Punkte-Bewertungen, die sich öfters breit machen, die aber oft keinesfalls den Schluß zulassen, die Schreiber könnten zwischen Aussage und Wirkung differenzieren bzw. seien daran interessiert.
...

Ich weiss nicht, ob das zweite jetzt auch noch mir galt, aber so habe ich nach dem Film argumentiert, was mich nun auch arm darstellt, ich erwäge aber nicht Konkurs anzumelden ;) Ich weiss nicht ob ich mich in die Reife Diskussion einlassen sollte, die mag mir sicher auch manchmal fehlen, aber bei so realen Sachen hat es hier geklappt, abre ansonsten kann ich mit dem allgemeinen Genitalhumor (e.g. 40 Year Old Virgin) nichts anfangen... Ich bleibe da lieber bei meinem Letspruch "Bei Reife hilft Seife"  :king:

Ansonsten ist es immer schön zu sehen, wenn Kritiken kritisiert werden und dann die Reaktion darauf, da sind wir alle uns sehr ähnlich ;) Eine andere Meinung akzeptieren ist schon schwer, aber Kritik... Aber ich will jetzt nicht sagen, dass deine raktion daneben war, nur eben typisch, entweder man reagiert sauer und feuert zurück (wo ist der entsprechende Smiley???) oder man argumentiert lang und ausführlich, hätte ich auch gemacht, oder mache ich das sogar gerade? :respekt:

Zurück zum Film: Eigentlich hatte ich schon einen Gastauftritt von olle Hasselhoff erwartet, naja, vielleicht gibt es ja noch den ultimativen Director's Cut ;)

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SutterCain

Um mal eine Prominentenmeinung einzustreuen, die sich lustigerweise auch mit dem Alter (das Wort >Reife< fällt nicht) auseinandersetzt:

In der SZ ist heute ein Interview mit William Friedkin, in dem er sagt, er könne mit heutigen Komikern nicht wirklich etwas anfangen. Sie seien sehr viel jünger und er verstehe ihren Humor nicht. Er möge die alten, die Marx Brothers, die Three Stooges und Chaplin. Eine Ausnahme sei allerdings "dieser Bursche Sasha Baron Cohen. Er hat gerade >Borat< gemacht. Das ist himmelschreiend komisch."

Moonshade

@andi

Ich bezog mich auf das folgende Zitat:

Außerdem: Das Argument, nur weil der Film nicht fair ist musst du es auch nicht sein, ist schon recht weit hergeholt, oder? Ein Film rechtfertigt doch keine Vorgehensweise.

Ich bezog mich auf die verschiedentlich aufkommende Diskussion, daß man ja nicht über die Leute, bzw. ihre Vorlieben urteilen oder herziehen dürfte, nur weil ein Film ihren Geschmack trifft.
Da reagieren viele sehr kremsch, weil man, ihrer Ansicht nach, ihnen dann etwas unterstellt und auf ihrem Persönlichkeitsrecht rumtrampelt.

Ich denke aber schon, daß man an Vorlieben und Abneigungen einiges über einen Menschen ableiten kann und wenn es dann um einen Film geht, der auf die infantile Sensationslust des Zuschauers abzielt (und das kann man nicht abstreiten), indem ihm nichts mehr heilig ist und die Leute genau damit bedient werden wollen, haben sie den Schulterschluß mit dem Regisseur oder ihren Absichten vollzogen.
Die Leute wollen davon bedient werden, ohne die Manipulation zu durchschauen bzw. gerade deswegen darüber hinweg zu gehen.
Wer sich jedoch daran ergötzt, darf zwangsläufig selbst zum Objekt der Satire werden bzw. zum Gegenstand eines Urteils.

Und was die Absichten des Publikums angeht, die in "Borat" wollen, die sind sicherlich diskutabel.

Getrieben werden die Fans aber mit Sicherheit von Folgendem:

1) Repektlose Anarchie der Guerilla-Comedy

2) Schamlosigkeiten und Tabubrüche

3) USA-Veralberung

Und aus diesen Motiven kann man so einiges ableiten, so z.B. die Gleichung : ihr wollt euch auf Kosten anderer amüsieren, aber selbst sakrosant bleiben, bzw. unantastbar in eurer persönlichen Individualität.
Oder frei nach Baustelle: was du nicht willst, das man dir tu, das schieb in einen anderen Schuh.
Aber alles was wir tun, fällt auch auf uns zurück - willkommen beim Karma.

Und weil Letzteres für mich zieht, leite ich daraus mein Recht ab, hier auch nicht fair sein zu müssen, obwohl ich in diesem Fall sehr sachlich geblieben bin.
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andiderbassist

Deswegen habe ich den Vergleich mit den Simpsons herangezogen, um damit klar zu machen, dass man auch mal über sich selbst lachen muss. Wenn man das nicht kann, DANN sollte man auch nicht über andere lachen. Dann sollte man aber andere auch nicht verurteilen, wenn sie einen Film wie "Borat" mögen.

Moonshade

Zitat von: andiderbassist am 27 Oktober 2006, 13:45:06
Deswegen habe ich den Vergleich mit den Simpsons herangezogen, um damit klar zu machen, dass man auch mal über sich selbst lachen muss. Wenn man das nicht kann, DANN sollte man auch nicht über andere lachen. Dann sollte man aber andere auch nicht verurteilen, wenn sie einen Film wie "Borat" mögen.

Nur leider können viele aber nicht über sich selbst lachen, wenn sie denn mal in den Fokus des Spotts geraten und das sind dann nicht selten im Kino die größten Schenkelklopfer.
Im übrigen verurteile ich die Borat-Befürworter nicht, ich schätze sie ein - mal sehen, ob sie über sich selbst lachen können.
Und erzähl mir nicht, "Borat" sei einfach mal so zum Lachen
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psychopaul

jetzt mal generell meine Meinung zu dem Thema:

Der Geschmack bei Komik und Humor ist eben immer noch eines der größten Mysterien der Menschheit.  :king: Allein der Anblick des ganzkörperbehaarten Cohen in seinem knalligen Badesuit...ich finds köstlich, obwohl ich ansonsten auch eher auf tiefgründigen und leiseren Humor stehe.  :icon_mrgreen:

Bei Cohen stimmt halt einfach diese Mischung, er ist sich einerseits für keine Peinlichkeit zu blöd (siehe z.b. ein Stefan Raab  :icon_rolleyes:), was eben manche auf einem niedrigen Humorlevel zum Lachen bringt und manche halt nicht, aber er hat durchaus auch Grips, denn viele Szenen, egal ob als Ali G, Borat oder schwuler Ösi-Reporter  :icon_mrgreen: Bruno, sind echt sehr gut aufgebaut und ich finde es grundsätzlich nicht verwerflich, irgendwelche unendlich stumpfsinnige und vorurteilsbehaftete Menschen zu verarschen bzw. was es besser trifft, bloßzustellen, denn genau das sind ja auch meist diese Typen, die sich selber für was Besseres halten  :exclaim: und denen man auch mal berechtigterweise in den Arsch treten kann.
Gefährlich wirds halt immer dann, wenn ein Profi wie Cohen auf die etwas "Schwächeren" hingeht und ihnen dann Sachen in den Mund legt oder so, kommt sicher auch vor.

Das Argument, dass da jetzt soviele Leute reingehen, um sich selber cool zu fühlen, mag zwar durchaus und auch vermehrt zutreffen, aber: JA, es soll auch noch welche geben, die über alles lachen können (sich selbst auch eingeschlossen), das aber auch mit der nötigen kritischen und reflexiven Distanz und einer gewissen Consciousness, was der Cohen da eigentlich macht.  ;)
Das dürfte wohl auch der Grund sein, warum Borat auch bei den (Achtung auch hier kann Ironie drinstecken  :king:) "anspruchsvollen und gebildeten Kritikern" durchaus ankommt.

Außerdem kann man wohl jeder Satire vorwerfen, dass sie sich "von oben herab" lustig macht, selbst wenn sie objektiv gesehen extrem niveauvoll ist, oder etwa nicht??  :00000109:
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andiderbassist

@ Moonshade:

Und da sind wir wieder beim Ausgangspunkt der Diskussion. Du schreibst immer wieder über Andere, die nicht über sich selbst lachen können oder geifernd ins Kino rennen oder solche Sachen.

Aber darum sollte es doch in deiner PERSÖNLICHEN KRITIK ZUM FILM nicht gehen. Es sollte darum gehen, was DU von dem FILM hälst, und nicht was andere dazu bewegt, sich den Film anzuschauen und ob diese Beweggründe richtig oder falsch sind. Das ist ganz und gar deren Sache.

Es geht nur um DEINE PERSÖNLICHE MEINUNG, von der du eigentlich überzeugt genug sein müsstest, um sie nicht mit dem "eventuellen Fehlverhalten" anderer Leute zu bestärken.

Moonshade

Bei letzterem stimme ich natürlich zu, schließlich mache ich selbst Satire und Kabarett - wobei du ja selbst zu bedenken gegeben hast, ob man es mit einem würdigen oder einem schwachen Gegner aufnimmt, eine wichtige Rolle spielt. Und das hat mir bisweilen hier nicht so gut gemundet.

Ich würde mich auch hier nicht mit einem Schild "Wer das sieht, ist doof" hinstellen, aber ich wollte mit meiner Kritik zum Film ausdrücken, daß es letztendlich doch nicht viel mehr als simple Jokes und Schwanzvergleiche sind, die einen hier erwarten.

Ich hatte mir etwas Frisches und Beißendes gewünscht, ruhig mit geschmäcklerischen Untiefen - aber dafür ist mir das einfach zu platt.
Und wer jetzt nicht unbedingt auf Jackass-Humor steht, sollte das einfach vorher wissen.
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"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

andiderbassist

Das war doch echt ma ein gelungener Schlussabsatz, der einem auch wirklich Auskunft darüber gibt, wie du persönlich den Film siehst.  :respekt:

Moonshade

@andi

Oh, ich bin durchaus von meiner Meinung überzeugt und wenn du die Kritik von vorne bis hinten gelesen hast, dann hast du da hundertpro meine Meinung dazu.
Oder hast du da was falsch verstanden?

Ich habe in der Kritik lediglich eine Einschätzung gegeben, auf welches Publikum die Macher es letztendlich doch wieder abgesehen haben und am Schluß ein Fazit gezogen - auf das du angesprungen bist, weil es dir nicht gepaßt hat. Die weitere Diskussion hast du selbst in Gang gesetzt, also dreh jetzt nicht dran rum, ich würde über andere Sachen reden.

Meine Kritik ist fast ausschließlich zum Film bzw. meine Enttäuschung darüber, insofern brauche ich mir da nichts vorzuwerfen oder vorwerfen zu lassen.
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"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Moonshade

Zitat von: andiderbassist am 27 Oktober 2006, 14:29:53
Das war doch echt ma ein gelungener Schlussabsatz, der einem auch wirklich Auskunft darüber gibt, wie du persönlich den Film siehst.  :respekt:

Und genau das steht auch in meinem Review...das ist doch nichts Neues.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

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andiderbassist

Nein, versteh mich bitte auch nicht falsch. Ich hab ja auch gesagt dass gegen dein Review nichts einzuwenden ist (steht irgendwo weiter vorne). Aber die letzten beiden Sätze hätten einfach nicht sein müssen. Da hätte dieser eine Absatz hundertmal besser reingepasst.

Roughale

Zitat von: Moonshade am 27 Oktober 2006, 14:23:15
...Ich würde mich auch hier nicht mit einem Schild "Wer das sieht, ist doof" hinstellen, aber ich wollte mit meiner Kritik zum Film ausdrücken, daß es letztendlich doch nicht viel mehr als simple Jokes und Schwanzvergleiche sind, die einen hier erwarten...

Aber warum nicht? Das klingt für mich wie eine schier geniale Werbekampagne für den Film, besser zumindest als die Securityaktionen...

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Rollo Tomasi

27 Oktober 2006, 15:05:41 #85 Letzte Bearbeitung: 27 Oktober 2006, 15:08:46 von Rollo Tomasi
Ich hätte die beiden letzten Sätze in Moonshades Kritik wahrscheinlich so auch nicht geschrieben.

Aber man muss auch das Selbstbewusstsein haben, zu sagen, ich fand den Film geil, auch wenn Moonshade mich dann für einen Idioten halten sollte, was ich nicht glaube.
Aber das Risiko gehe ich auch ein.

Es gibt,wie ich schon sagte, viele Leute, die den Film sehr positiv beschrieben haben, und das können auch nicht alles Deppen sein.

Es ist halt wie immer:
Über Geschmack lässt sich streiten.
Und jeder kann die Filme mögen, die will, ohne deshalb gleich ein Vollidiot zu sein.

Wenn's ein Phrasenschwein gäbe, wären für die beiden letzten Sätze wohl 10 Euro fällg.

Und nach dieser Diskussion werde ich mir den Filom natürlich ansehen!

Edit:
Oh, ich seh grad, dass sich die Schrift meines Namens verändert hat!
Ich hoffe, das hat nix mit meinm letzten Posting zu tun, oder dass sich die Schriftfarbe deswegen nicht gleich wieder zurück andert.
;)
Es freut mich jedenfalls, jetzt "dabei" zu sein.
;) ;)
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

Mr. Vincent Vega

Zitat von: Roughale am 27 Oktober 2006, 12:50:29
Ansonsten ist es immer schön zu sehen, wenn Kritiken kritisiert werden und dann die Reaktion darauf, da sind wir alle uns sehr ähnlich ;) Eine andere Meinung akzeptieren ist schon schwer, aber Kritik... Aber ich will jetzt nicht sagen, dass deine raktion daneben war, nur eben typisch, entweder man reagiert sauer und feuert zurück (wo ist der entsprechende Smiley???) oder man argumentiert lang und ausführlich, hätte ich auch gemacht, oder mache ich das sogar gerade? :respekt:

So geht es mir ja immer mal wieder. Im Übrigen auch seitens deiner Person. Moonshade vertritt hier eine deutliche Position, die ich nachvollziehen, aber nicht teilen kann. Der nötige Schuss Polemik führt wie auch bei mir oftmals zu heftigen Diskussionen, so ist das eben.

Moonshade

Zitat von: Rollo Tomasi am 27 Oktober 2006, 15:05:41
Edit:
Oh, ich seh grad, dass sich die Schrift meines Namens verändert hat!
Ich hoffe, das hat nix mit meinm letzten Posting zu tun, oder dass sich die Schriftfarbe deswegen nicht gleich wieder zurück andert.
;)
Es freut mich jedenfalls, jetzt "dabei" zu sein.
;) ;)

Hehe,

willkommen als Stammuser-Noob!
Natürlich kann kein Stammuser ein Vollidiot sein - wie klingt "Flachzange" für dich? :LOL:
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Rollo Tomasi

Zitat von: Moonshade am 27 Oktober 2006, 15:31:30
Natürlich kann kein Stammuser ein Vollidiot sein - wie klingt "Flachzange" für dich? :LOL:

Soso, Stammuser können also keine Vollidioten sein, aber wohl Flachzangen!
Wo ist da die Logik?
Aber vielleicht versteh ich das nur nicht, weil ich ja eine Flachzange bin?
:icon_lol:
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

Moonshade

Noch nie "Scrubs" gesehen?

Flachzange = Newbie!
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