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THE LAST MERCENARY - Van Damme (auf NETFLIX)

Begonnen von Eric, 3 August 2021, 11:44:20

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Eric

THE LAST MERCENARY

Der Jugendliche Archibald Al Mahmoud (Samir Decazza) wohnt in der Banlieue von Paris und sein Pflegevater schaut nach ihm. Ein Maulwurf in der Polizei legt eine falsche Fährte und urplötzlich gerät Archibald in das Visier der Ordnungshüter. Sie verdächtigen ihn, ein Drogen- und Waffenhändler im grossen Stil zu sein.

Richard Brumère (Jean-Claude van Damme), genannt La Brume, der leibliche Vater von Archibald, ist ein ehemaliger Geheimagent der Franzosen und nun als Söldner tätig. Er hatte ohne das Wissen von Archibald dafür gesorgt, dass sein Sohn diplomatische Immunität geniesst. Nun erfährt er, dass sein Sohn in der Klemme ist und im Nullkommanichts ist er in der Pariser Banlieue, um ihm beizustehen.
Nun ist ihnen jedoch nicht nur die Polizei auf den Fersen. Der echte Drogen- und Waffenhändler setzt alles daran, dass er sein Unwesen weiterhin ungestört treiben kann. Auch er geniesst diplomatische Immunität. Wie ist es dort zu dieser Verwechslung gekommen? Währenddessen steht Richard vor seiner schwierigsten Mission. Nachdem er jahrelang undercover war, muss er nun das Vatersein lernen und sich um seinen Sohn kümmern.
Quelle: https://outnow.ch/Movies/2021/LastMercenary/Review/

Eigentlich erwartete ich den üblichen B-Action-Unsinn, den die alternden Actionstars in den letzten Jahren jeweils im Dutzend auf den Markt gebracht haben.

Aber ich bekam etwas, mit dem ich wirklich nicht gerechnet habe!
Nämlich einen wirklich witzigen Film, was ich einem Van Damme nun wirklich nicht zugetraut hätte. Natürlich zünden bei weitem nicht alle Gags und hin und wieder wird dann doch etwas zu sehr in die Klamauk-Kiste gelangt. Und auch die Rollen sind natürlich nach "Schablone F" gezeichnet.

Aber irgendwie spielte das für mich im Laufe des Films keine Rolle mehr. (Zumal auch die Action gut gemacht ist)
Was ich toll finde: Du siehst Van Damme sein Alter an. Immerhin ist der Gute mittlerweile auch schon über 60.

Hierzu einen Ausschnitt aus einer Rezension:
Was vom Action-Ruhm übrig blieb
Es liegt in der Natur der Dinge, dass auch Actionstars in die Jahre kommen und sich fragen müssen: Und was nun? Sicher, wenn Beweglichkeit und Kraft nachlassen, gibt es immer die Möglichkeit, einfach in Rente zu gehen und die ruhmreichen Jugendjahre für sich reden zu lassen. Andere drehen vielleicht weiter und bauen darauf, dass schnelle Schnitte noch eine Dynamik vortäuschen, die der eigene Körper nicht mehr hergibt. Das Motto: The Show Must Go On. Oder man macht es wie Bruce Willis, der bei jedem seiner wöchentlich erscheinenden B-Movies demonstrativ gelangweilt schaut. Warum ernsthaft arbeiten, wenn es reicht, sich für ein paar Minuten in einen Sessel zu setzen? Den Rest macht die Marketingabteilung.

Dass das anders geht, beweist Jean-Claude Van Damme. Der Belgier zählte in den 80ern und 90ern mit Filmen wie Bloodsport und Universal Soldier schon zur Oberliga der Hollywood-Actionstars. Seitdem er in die Jahre gekommen ist, dreht er neben düsteren Thrillern aber auch immer mal wieder Sachen, bei denen er mit seinem eigenen Image spielt – siehe etwa JCVD.  Der Netflix-Film The Last Mercenary setzt diesen Spagat fort. Auf der einen Seite tritt Van Damme hier erneut als Kämpfer auf, der es quasi alleine mit der ganzen Welt aufnimmt. Gleichzeitig wird aber deutlich gemacht, dass die besten Jahre des ehemaligen Agenten hinter ihm liegen. Brumère ist Stoff für Legenden, weniger für aktuelle Heldengeschichten.

Nimm es mit Humor!
Das geht bei The Last Mercenary mit viel Humor einher. Wo andere Kollegen trotz allem so tun würden, als wäre die Zeit stillgestanden, da wird hier recht offen gesagt, dass die besten Jahre vorbei sind. Und das nicht erst seit gestern. Zwar gibt sich Van Damme nicht die Blöße, hier zu einem schlechten Kämpfer zu werden, der von den anderen beliebig vermöbelt wird. Aber ist es doch mit Selbstironie verbunden, wie ein in die Jahre gekommener Actionstar von früher spricht. Zumal der auch als ,,The Muscles from Brussels" bekannte Schauspieler kein Problem damit hat, in für ihn peinlichen Szenen aufzutreten – darunter mit einer bewusst unfassbar schlechten Verkleidung.
Quelle: https://www.film-rezensionen.de/2021/07/the-last-mercenary/

Für mich war der Film gestern eine wirkliche Überraschung. Und zwar so sehr, dass gestern bestimmt nicht das letzte Mal war, dass der Film auf meiner Mattscheibe landen wird.  :respect:
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

vodkamartini

3 August 2021, 14:08:45 #1 Letzte Bearbeitung: 3 August 2021, 14:17:14 von vodkamartini
Ich war etwas weniger angetan, hatte aber auch eine hohe Erwartung. Der selbstironische Belgier ist nämlich schon sehr viel länger unterwegs und hat mit der Dramödie JCVD (2008) enorm viel Sympathien gewonnen, da ihm kaum jemand ein solch selbstreflexives Auftreten zugetraut hatte. Mit der Amazon-Serie JEAN CLAUDE VAN JOHNSON setzte er dann sogar noch mal einen drauf und karikierte Filmographie, Image und Persona und lieferte dennoch ordentlich Action. Der MERCENARY ist in diesem Meta-Spaß-Trio klar der schwächste Ableger, zu wenig Action, zu viel altbackener bzw. nicht zündender Witz. Sympathisch finde ichs dennoch, deswegen auch noch wohlwollende 5/10.
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Private Joker

Die von Eric zitierte Rezension kommt dann letztlich auch nur auf 5/10 - in der Gegend oder knapp drüber wäre ich dann auch.

Van Damme ist da meiner Meinung nach mit dieser sehr französischen Actionkomödie im "Taxi"-Stil in eine ähnliche Falle getappt wie seinerzeit Chan bei seinen US-Actioncomedies: Weil man ihm nicht zutraut, einen Film allein zu tragen und beim örtlichen Publikum durchzusetzen, wird ihm allerhand einheimisches Personal vor die Nase gesetzt. Und die dürfen dann ihre auf den landeseigenen Humor abgestimmte Faxen relativ ungehemmt durchziehen; hier sind es vor allem die zwei "Beamten" oder was das sein sollen, die fast den ganzen Film mit ihren Szenen nerven (mich jedenfalls). Über die um JCVD versammelte, auch genreobligatorische Jungspundtruppe würde ich mal vorsichtig sagen "geht so", vertiefen mag ich das aus ersichtlichen Gründen nicht. Schön immerhin, Miou Miou (gut gehalten - wenn man das noch sagen darf ?) und Valérie Kaprisky in Nebenrollen zu sehen. 

Der Rest ist in der Tat dann sehr durchschnittlicher Durchschnitt, ein paar halbwegs solide Kloppereien, keinerlei Balleraction (der einzige Tote erleidet einen Herzinfarkt, wenn ich richtig mitgezählt habe) und die französischen Cascadeure dürfen mal ansatzsweise zeigen, dass sie zu den Besten der alten Schule gehören und das auch in den Zeiten fliegender CGI-Autos noch seinen Reiz hat. Ein paar witzige Szenen vor allem rund um den Montana-Verschnitt gleichen die vielen Plattheiten nicht ganz aus.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

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