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the Bling Ring (mit Emma Watson von Sofia Coppola)

Begonnen von StS, 8 März 2013, 18:15:02

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StS



Director: Sofia Coppola
Starring: Emma Watson, Israel Broussard, Katie Chang, Claire Julien, Taissa Farmiga, Leslie Mann, Gavin Rossdale, Paris Hilton
Genre: Comedy, Crime, Drama

The film depicts the story of the real-life "Bling Ring" – a group of kids from an affluent neighborhood in the valley that continually robbed the Hollywood homes of wealthy celebrities for almost a year before finally being caught. The cast includes Emma Watson, Israel Broussard, Katie Chang, Claire Julien, and Taissa Farmiga. The film also features Leslie Mann, Gavin Rossdale, and real-life victim, Paris Hilton. It is based on the Vanity Fair article "The Suspects Wore Louboutins by Nancy Jo Sales."

"The Bling Ring," also known as the "Hollywood Hills Burglars," operated from October 2008 through August of 2009 and stole over $3 million in goods from their victims. They treated their burglaries like shopping sprees that afforded them access to the intimate lives of the celebrities they admired and the wardrobes to match. Sofia deftly and bluntly chronicles the lengths the ring went to infiltrate the celebrity culture they obsessed over. Shot in some of the real homes of the celebrity victims, the film is an entertaining heist picture that also says so much about today's culture.


Teaser:
http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=101287
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

blade2603

"Jedes Publikum kriegt die Vorstellung, die es verdient." -Mario Barth
◾ Originalzitat von: Curt Goetz

(aus den Känguru Büchern)

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

elpadro

Leider völlig gehalt- und gefühllose Aneinanderreihung unerlaubter Hausbesuche bei Promis aus der Klatschpresse.
Kritische Komponenten gibt es kaum, Spannung wird auch keine erzeugt.
Zur kritischen Auseinandersetzung mit den Begriffen Promi- und Schönheitswahn wäre es vielleicht ganz gut gewesen, hätten die Privatgemächer der vergötterten Prominenz dann Bodenständigkeit und Normalität gezeigt.
Aber nein, die Kauf-, Luxus- und Anerkennungssucht spiegeln sich in den prallst gefüllten Kleider- und Schuhschränken wider.
Was also bleibt, sind Stars, die nicht besser sind als die, die sie zu kopieren versuchen. Ergo: Die Jugend ist nicht fehlgeleitet von den Medien, die Stars zu Übermenschen stilisieren, sondern von den Stars selbst. Auch keine wirkliche Neuigkeit und so auch nicht gerade eine Kinoverwertung wert. Sehr merkwürdig, das Ganze.
"Hey Asshole, I'm talking to you!"
"You're not, you're talking to yourself."
Moon 44

Fastmachine

25 Januar 2014, 18:03:21 #4 Letzte Bearbeitung: 26 Januar 2014, 14:04:32 von Fastmachine
Stilistisch und inhaltlich bleibt sich Sofia Coppola treu, obwohl sie THE BLING RING eng an einem tatsächlichen Kriminalfall orientiert. Wieder geht es um oberflächenorientierte Teenager, seelisch verwahrlost, auf Kollisionskurs mit einer verkannten Wirklichkeit. Der Fall einiger kalifornischer Teenager, die sich ganz dem Luxuslifestyle von Stars und Sternchen verschrieben hatten, weil sie die einzigen Vorbilder waren, die sie überhaupt noch in ihrem Leben hatten. Sie wollen sein wie sie und rückten ihnen auf den Pelz, um fast körperlich mit den äußeren Zeichen ihres Glanzes zu verschmelzen. Den Luxusvillen und den Luxusgütern mit denen die Villen gefüllt sind. Die Person des jeweiligen Stars interessierte dabei überhaupt nicht, nur ihr Stil. Ohne jedes Unrechtsbewusstsein nahmen sie, was ihnen als Stilbotschaft gefiel.

Die Dokumentationen des zugrundliegenden Falls zeigen, wie eng sich Coppola an die Wirklichkeit gehalten hat, wie sehr sie auch den Deutungen der Medien folgt, für die dieser Fall natürlich ein gefundenes Fressen war. Genau hier setzen auch meine Probleme mit dem Film ein. Coppola fällt zu ihren Teenagern jenseits der Oberfläche absolut nichts ein, sie will sich schon programmatisch nicht äußern. Teilweise hat ihr Film an Einsichten sogar weniger zu bieten, als die Dokumentationen des Regionalfernsehens. Ein merkwürdiger Zweispalt. Einerseits das Kleben am Faktischen, andererseits der Verzicht auf jedes Nachhaken. Einerseits Dokumentation, anderseits freie Stilübung und Einbettung in den wohlvertrauten Coppola-Kosmos. Sehr fragwürdig etwa, wie die ja rein zufälligen Gewichtungen des realen Prozesses sich auf Coppolas Fiktion auswirken. Während der eine Hauptbeteiligte (Mark) ausführlich vor Gericht gestanden hat, zog die Anführerin (Rebecca) es vor zu schweigen. Nur aus diesem prozesstaktischen Grund blieb sie für die Medien ,,rätselhaft". Wenn dann Coppola dies allen Ernstes in ihre Fiktion überführt, sieht es idiotischer Weise so aus, als wäre Rebecca wirklich ,,rätselhaft" gewesen. Was sie ja sehr wahrscheinlich gar nicht real war.

Hier zeigt sich leider, wie dünnblütig der Film ist, obwohl die Inszenierung der leeren Luxuswelten an sich, wie fast immer bei Coppola, glänzend gelingt. Coppola ist zu einseitig und ungenau für jede Art von Wirklichkeitsfilmerei, aber zu wenig frei schöpferisch für eine wirklich überzeugende Fiktion. Einerseits gefällt Coppolas Inszenierung, andererseits meinte ich zu spüren, man hätte weitaus mehr aus diesem interessanten Stoff machen können.

Was den Film dennoch rettet, ist eine mutige Entscheidung Coppolas. Sie beschränkt sich auf 80 Minuten, wohl wissend, dass ihr Konzept einen Spielfilm von 120 Minuten niemals getragen hätte. So bleibt THE BLING RING eine stilsichere interessante Skizze. Nur auf dieser Kurzstrecke funktioniert Coppolas eigenständiger Zugang zum Thema. Diesen Mut würde man manch anderen Regisseuren wünschen. Sehr sicher dürfte auch dieser Coppola-Film auf gespaltene Reaktionen treffen.

Aus dieser Perspektive für mich immerhin noch 7/10, aber insgesamt sicher kein großer Film.
Ich mag keine Filme; die verblöden nur. (Alfons d. Ä.)

Crumby Crumb & the Cunty Bunch

Sehe ich genauso. Oberflächlicher Film über oberflächliche Fotzen, und kurz genug, um sich dabei nicht zu verheddern.
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

Jared Kimberlain

Das war wirklich einer eher durchschnittlicher Filmgenuss.
Waren die einzelner Darstellungen innerhalb des Ringes am Anfang ganz nett dargestellt, wird dann leider nie eine echte Tiefe bei den Einzelcharakteren erreicht (in welcher Hinsicht auch immer).
Da helfen auch die Promieinbringungen wenig und auch das Zerbrökeln der ehemaligen besten Freunde bleibt nur eine Randnotiz.
Emma Watson hatte noch mit die ansprechenste Rolle, dort wurde zumindest ansatzweise die Person näher beleuchtet (und ihr Charakter).
Wirklich glücklicherweise recht kurz gehalten, damit konnte die einsetzende Enttäuschung nicht auswachsen.  :king:

Gruß,
J.K.
"Ich bin was ich bin."

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