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Sommer '04

Begonnen von Man Behind The Sun, 19 Juni 2008, 19:34:35

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Man Behind The Sun

Es wundert mich, dass es noch gar keinen Thread hierzu gibt.

Sommer '04 ist ein deutscher Film aus dem Jahr 2006. Es geht um eine Familie und die 12-jährige Freundin des Sohnes, die im Urlaub auf einen knapp 40-jährigen Amerikaner trifft und sich in diesen verliebt. So viel nur kurz zum Inhalt.

Was sagt ihr zu dem Film?

Mein persönliches Fazit ist, dass wir es hier mit einem unglaublich gekünstelten, lebensfernen Film zu tun haben. Ich nenne mal ein Beispiel: (ab hier SPOILER!)

Hier die Konstellation: Mutter, Vater (Lebensgefährte der Mutter, scheinbar Professor an einer Uni), etwa 16-jähriger Sohn und seine Freundin Livia (12), und der Amerikaner Bill (ca. 40 Jahre).

Die besagte 12-jährige darf erstmal unbehelligt mit dem Amerikaner segeln gehen, obwohl sie mehrmals schon Andeutungen macht, dass sie den älteren Mann auch nicht verachtet. Die Mutter macht erst einmal keinerlei Anstalten dazwischen zu treten, kommt erst viel später dazu, doch mal nach ihr zu sehen, nachdem sie schon mehrere Stunden bei Bill Zuhause ist. Der Vater schaut dem Treiben mehr oder weniger gleichgültig zu, gesteht dem Mädchen sogar zu, dass sie doch angeblich reif genug sei, eigene Entscheidungen zu treffen. Der Sohn ist sowieso nur die ganze Zeit genervt und die ganze Situation scheint ihn auch mehr oder weniger nicht zu berühren.
Wohl gemerkt sind die Eltern von Livia auf einer Mexiko-Reise und die Mutter fängt in Verlauf des Films auch noch etwas mit Bill an, wird später sogar eifersüchtig auf Livia.

Nun meine Frage: Was soll der Mist? Warum wird hier eine mögliche Straftat (in Bezug auf Bill und Livia) dermaßen unberührt gezeigt? Die Protagonisten müssten doch ganz anders reagieren, lebensnaher oder sehe ich das falsch?
In heaven everything is fine.


Chili Palmer


Ey spieß' mal nich so rum, ey, die wolln nur was erlebään, segeln mit reichen Eltern, was kann' es Schön'res gebään...

...ach, auch keine Ahnung, künstlerische Freiheit?

Ich frage mich auch schon lange, weshalb die Omma in "Lady in the Water" Hausmeister Giamatti nicht sofort vor die Tür gesetzt hat, als der ihr auf die Garnitur gemilchsabbert hat. Aber diese "das-kann-ich-beim-besten-Willen-nicht-nachvollziehen"-Fragen schlägt man am effektivsten mit "ist doch nur ein Film" tot. Gerne auch öfter, falls noch was zuckt.
"I'm an actor, love, not a bloody rocket surgeon".

"Der Terminader is ja im Grunde so'n Kaiborch."

Man Behind The Sun

Ist trotzdem alles scheiße. Naja, Deutschland wird EM, was brauchen wir da noch gute Filme?
In heaven everything is fine.


Rollo Tomasi

Habe den Film vor einiger Zeit im Kino gesehen.
Kann mich leider nicht mehr so genau an die Handlung erinnern.

Ich weiß aber noch, dass ich auch ser Meinung war, der Film sollte wohl bewusst auf künstlerischen Anspruuch gemacht sein.
Ich glaube, dass ich mir die obigen oder ähnlichen Fragen auch gestellt habe.

Ich halte Martina Gedeck für eine der tollsten deutschen Schauspielerinnen, aber da hatte ich auch das Gefühl, dass die ein wenig zu sehr übertreibt, zu sehr in Richtung Filmpreis spielt.
Ich konnte auch erst nicht glauben, dasss das Mädchen in der Realität wirklich so jung ist, aber sie war wohl wirklich erst so alt wie im Film.
Am meisten aufgeregt habe ich mich über die Darstellung des Vaters, der so passiv war und das alles so hingenommen hat.
Der amerikanische Schönling war für mich kaum zu ertragen.
Und das Ende zu aufgesetzt.
Ich meine, dass das alles der Plan des Mädchen war, oder so ähnlich?
Und dann gab es ja dann noch dieses Treffen in dem Restaurant?
Überflüssig, extrem klischehaft gespielt, wie der ganze Film, aufgesetzt und doof.

Ich dachte, ohne mir da jetzt Ärger einhandeln zu wollen, dass der Regisseur des Film eine Frau sein muss.
Mit Schrecken stellte ich dann fest, dass wohl zei Männer die Regie hatten.

Ich meine, ich hätte dem Film 4/10 gegben.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

psychopaul

Der Film hat mich teilweise auch aufgeregt, aber unsympathische Figuren sind ja nicht gleichbedeutend mit einem schlechten Film.

Ich denke, dass man hier nicht mit einem hunderprozentigen Realitätsanspruch rangehen sollte bzw. dass die dargestellte Familie auch leicht satirisch und sarkastisch inszeniert wurde. Diese Gleichgültigkeit des Mannes z.b. ist ja ein absolut legitimer Wesenszug, sehe da kein Problem.

Auch das Ende ist recht frech oder nennen wir es mal böse.


ZitatIch dachte, ohne mir da jetzt Ärger einhandeln zu wollen, dass der Regisseur des Film eine Frau sein muss.
Ein bescheuerter Gedanke.  :icon_razz:  ;)
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