Weiss eigentlich irgendwer, wann und von wem die deutschen Titel vergeben werden?
Wer macht aus harmlosen Orginal-Titeln ein " X des Grauens des Blutes des Schreckens des Todes "?
Anscheinend muss dies an verschiedenen Stellen geschehen, denn z.B. der Film "Electric Dreams" lief im TV unter "Heisse Computerliebe" und erschien auf VHS unter "Liebe auf den ersten Bit".
Worüber ich mich wirklich aufrege ist, wenn die deutschen Titel überhaupt nichts mit dem Film zu tun haben.
Zum letzten Satz: es gilt nicht pauschal, aber es ist / war nicht zwingend für den Menschen beim Verleih den Film zu kennen, für den er den Titel festlegt. (Im Zweifelsfall war eben reißerischer besser.)
Ich bin sonst nur auf ein Beispiel gestoßen, allerdings aus Frankreich, bei dem für die Übertragung der Titel eines einzelnen Regisseurs über ein Jahrzehnt hinweg dieselbe Frau zuständig war.
Wahrscheinlich gibt es genug Deppen und Deppinnen für alle möglichen Verleihfirmen und Produzenten von Filmen, schwierig, auf die Frage zu antworten. Aber wie wäre es mit einem Thread der schlimmsten deutschen Veruntitelungen? Wir kennen wohl alle dummdreisteste Beispiele für dieses Phänomen. Nur ein Beispiel, weil es ein wirklich guter Film ist: Der Psychogrusel-Kurzroman The Turn of the Screw (zu Deutsch Schraubendrehungen oder Die Drehung der Schraube) von Henry James wurde 1961 unter dem Titel The Innocents verfilmt. Soweit so gut, bloß dass der Film in Deutschland als Schloss des Schreckens vermarktet wurde, womit der Film in die Nähe von dümmlichen Schockerchen gerückt wird. Es gibt in dem Film kein Schloss, sondern ein Herrenhaus, und der Schrecken - naja, schon klar...
Tut mir in diesem Fall Herzeleid!
Es würde mich nicht wundern, wenn es einen entsprechenden Thread schon gibt.
Mein Lieblingsbeispiel inkl. Cover ist glaube ich der hier:
http://www.ofdb.de/film/7063,Terror-in-New-York (ist nicht zynisch gemeint wegen des 11.9.)
weil er - weder in New York spielt, irgendetwas mit Terror / Action / Schießereien zu tun hat, und das aufregendste weibliche Kleidungsstück ist vielleicht eine viktorianische Schürze.
http://www.ofdb.de/film/2789,Im-Blutrausch-des-Satans
Mario Bavas Slasher ist ebenfalls ein gelungenes Beispiel für einen Film, der zahlreiche irreführende Namensfindungsphasen ("Last House on the Left 2"!!!!) durchlaufen hat.
Zu den deutschen Titeln: Im Film ist nicht wirklich eine übernatürliche Einflussnahme erkennbar, nicht mal andeutungsweise. Aber Schlagwörter wie Teufel oder Satan im Titel wirken sich gut auf die Konsumentenaufmerksamkeit aus.
Daher gilt bei Filmen dieser Art wohl marktwirtschaftlich generell das Gesetz: Je reißerischer der Titel, desto besser!
Schaut euch doch nur mal im Eastern-Bereich um, da gibt es teilweise bis zu 10 verschiedene Alternativtitel für ein und den selben Film, die auch noch fast alle unsinnig sind. Die Tage erst gesehen, "Die Rache der Broncekämpfer" (ja mit "c" im Vorspann der DVD geschrieben!), da kam aber auch so rein gar kein Bronzekämpfer o.ä. vor.
http://www.ofdb.de/film/35346,Kung-Fu---Die-Rache-der-Gefürchteten
Auch gerne genommen werden die "Shaolin" im Titel.
Mein Lieblingsbeispiel ist:
Originaltitel: BLACK SUNDAY - deutscher Titel: DIE STUNDE, WENN DRACULA KOMMT
Dracula kommt natürlich in keiner Weise im Film vor. :icon_mrgreen:
Mein Favorit bei Original - dt. Titel ist:
Born 2 Die (der mit Jet Li) heißt in OT: Cradle 2 the Grave
Hier hat man englisch nochmals eingeenglischt.
Zitat von: Gollywomp am 20 Juli 2008, 14:43:36Originaltitel: BLACK SUNDAY - deutscher Titel: DIE STUNDE, WENN DRACULA KOMMT
Der Film heißt im Original "La maschera del demonio". Dessen ungeachtet ist der englische Titel dem Film sicher angemessener als der deutsche.
Die Stunde Wenn Dracula kommt - hihihi... Gefällt mir gut!
Da fällt mir noch ein Super-Film ein von John Boorman: Deliverance Der bekam den deutschen Spitzentitel, festhalten: Beim Sterben ist jeder der Erste! Das ist nicht nur für den Film reichlich unpassend (ein ruhiger, psychologischer Film über die Konfrontation Städter/Natur bei einem zunächst harmlosen Kanuausflug) sondern auch an sich ein saudummer und völlig nichtssagender Satz.
Und dann gibt es da noch den Film The Changeling von Peter Medak. Ein changeling ist ein Wechselbalg, den z.B. in der irischen Mythologie Feen Eltern anstatt des echten Kindes ins Bettchen legen. Auf Deutsch: Das Grauen :eek:
Wobei man sich dann auch wieder fragen kann, ob deutsche Titel in manchen Fällen sogar den englischen Titel retten können-
Dann nämlich, wenn der englische Titel einfach unübersetzbar ist. Beispiel: "The Deer Hunter" auf deutsch: "Die durch die Hölle gehen". Hätte man den Film "Die Jäger" oder "Die Wilderer" genannt, wäre das sehr unpassend gewesen, wie ich finde. Und der dt. Titel ist bei diesem Bsp. gar nicht mal sooo schlecht. ;)
Zitat von: Deer Hunter am 21 Juli 2008, 10:34:18
Wobei man sich dann auch wieder fragen kann, ob deutsche Titel in manchen Fällen sogar den englischen Titel retten können-
Dann nämlich, wenn der englische Titel einfach unübersetzbar ist. Beispiel: "The Deer Hunter" auf deutsch: "Die durch die Hölle gehen". Hätte man den Film "Die Jäger" oder "Die Wilderer" genannt, wäre das sehr unpassend gewesen, wie ich finde. Und der dt. Titel ist bei diesem Bsp. gar nicht mal sooo schlecht. ;)
Eigentlich nicht erstaunlich, dass du dir den Titel vornimmst ;) Das Problem, was ich bei genau dieser Übersetzung problematisch ansehe ist die Unschuld, die der Film eigentlich darstellt und auch im Originaltitel festhält, verliert - denn das ist es genau, warum Deer Hunter einer der wenigen (Anti-)Kriegsfilme ist, die auf meiner Gut Liste stehen, weil er eben das Kriegsgeschehen, mit all seinen faszinierenden Aspekten, eher in den Hintergrund stellt - somit sehe ich den Titel eher als mislungen an, weil er die Vermarktung des Films in den Vordergrund stellt, vor dem Inhaltlichem.
---
Die ganzen "??? kommt selten allein" und "??? küsst man nicht" müssen wir hier nicht aufzählen, oder? :king:
Mein alltime deutscher Schrottitel ist ja "Die Foltermühle der gefangenen Frauen", der ja im Grunde auch nichts mit dem Film itself zu tun hat. Doch gerade bei dem ganzen Horror/B/Splatter-Schmonz, der in den 80ern auf Video rauskam war der Grund für die bescheuerte Betitelung in meinen Augen einfach die Sensationsgeilheit der (meist minderjährigen) Zuschauer, auch manches Coverartwork war damals "krasser" als man es heute noch machen würde (z.B. Sado-Säurecover, wobei der Titel "Sado - Stoss das Tor zur Hölle auf" auch etwas reisserischer klingt, als "Buio Omega").
Auch "geil" finde ich es, wenn der Filmverleih mit einem neuvergebenen Titel suggerieren will, dass Film X die Fortsetzung der erfolgreichen Filmreihe Y sei (z.B. das Videocover von so einem Lovecraft-Schinken, mit komisch eingefärbten "EVIL DEAD" Schriftzug und Artwork).
Was gibt es denn an sagen wir mal aktuellen (und vielleicht auch eher "Mainstream"-) Filmen, bei denen im großen Stil mit den Titeln Schabernack getrieben wurde?
Zitat von: Roughale am 21 Juli 2008, 12:00:11Eigentlich nicht erstaunlich, dass du dir den Titel vornimmst ;) Das Problem, was ich bei genau dieser Übersetzung problematisch ansehe ist die Unschuld, die der Film eigentlich darstellt und auch im Originaltitel festhält, verliert - denn das ist es genau, warum Deer Hunter einer der wenigen (Anti-)Kriegsfilme ist, die auf meiner Gut Liste stehen, weil er eben das Kriegsgeschehen, mit all seinen faszinierenden Aspekten, eher in den Hintergrund stellt - somit sehe ich den Titel eher als mislungen an, weil er die Vermarktung des Films in den Vordergrund stellt, vor dem Inhaltlichem.
Finde ich ganz interessant was du sagst. Ähnlich habe ich das bei diesem (genialen) Film auch immer gesehen. Wobei ich "faszinierende" Aspekte in Anführungsstriche setze, im Sinne von faszinierend schrecklich (was du sicherlich auch gemeint hast).
Er fokussiert sein Hauptaugenmerk auf die Unschuld der Protagonisten, die sich bei jedem einzelnen aufgrund der Kriegserlebnisse verwandelt: bei einem in Resignation, beim anderen in Wahnsinn, usw.
Deshalb ist natürlich der OT dem dt. Titel vorzuziehen, doch ist dieser mit seiner Aussage auch nicht ganz misslungen.
Mein absoluter Favorit bei deutschen Filmtiteln ist der hier:
Was nützt dem toten Hund ein Beefsteak? (OT: Mr. Ricco)http://www.ofdb.de/film/19490,Was-nützt-dem-toten-Hund-ein-Beefsteak
Zitat von: VIRUS am 21 Juli 2008, 12:36:42
Was gibt es denn an sagen wir mal aktuellen (und vielleicht auch eher "Mainstream"-) Filmen, bei denen im großen Stil mit den Titeln Schabernack getrieben wurde?
Ist zwar nicht mehr so aktuell und wohl hinlänglich bekannt, aber die Karate Tiger Reihe darf hier nicht unerwähnt bleiben, würfelt sie doch einfach zusammhanglos, einige Titel der No Reatreat, No Surrender, Kickboxer oder Best of the Best Reihe zusammen, ohne dabei auf die jeweiligen Fortsetzungen weiter einzugehen.
Deutsche Verleihtitel sind oft genug auch ein Stück Zeitgeschichte, z.B. die ganzen Terror/Exploiter/Karate-Titel der 70er und frühen 80er Jahre, die deutlich suggerieren, welche Klientel sie so im Auge hatten. Da hießen vier von fünf Karatefilmen "Todesfaust/Stählerne Pranke des Tigers/Leoparden/Drachen", vier von fünf Exploitern zeigten "geschändete/gequälte/gefolterte Frauen/Jungfrauen/Dirnen", und vier von fünf Horrorschinken "Axt/Nacht/Einkommensteuererklärung de Todes/Grauens".
Ein Mysterium wird es für mich auch bleiben, wie zur Hölle man hierauf gekommen ist:
http://www.ofdb.de/film/5028,Hering-auf-der-Hose
:doof:
"Confessione di un commissario di polizia al procuratore della repubblica"
im Vergleich zu
"Der Clan, der seine Feinde lebendig einmauert"
Sind zwar beides Monstertitel, aber der deutsche ist so unglaublich bescheuert...und hat mit dem italienischen Originaltitel mal überhaupt nichts zu tun.
Ich glaube, der Film Modern Girls hätte es bei uns in Deutschland auch leichter haben können (und sollen, 80s at their best)
http://www.ofdb.de/film/44230,Hummeln-im-Hintern
Zitat von: Kill Mum! am 22 Juli 2008, 17:03:12
"Confessione di un commissario di polizia al procuratore della repubblica"
im Vergleich zu
"Der Clan, der seine Feinde lebendig einmauert"
Sind zwar beides Monstertitel, aber der deutsche ist so unglaublich bescheuert...
Nee, der hat schon was! :icon_mrgreen:
Spreche kein Japanisch Gyakufunsha Kazoku (heißt kazoku Familie?)
http://www.ofdb.de/film/21482,Die-Familie-mit-dem-umgekehrten-D%C3%BCsenantrieb
(und 80s at their best Teil2, mit einer wirklich überraschenden Coverversion als Schlußstück)
Den Titel Die Familie mit dem umgekehrten Düsenantrieb finde ich schräg genug, um o.k zu sein - zumal falls die Erklärung stimmt, dass diese Redewendung auf die Beklopptheit eines Piloten, der seinem Linienflug mitten im Himmel Schubumkehr gegeben hat, was natürlich gleichermaßen doof und fatal ist. Außerdem passt der Titel gut zum Film, der by the way ein paar Brüller bietet ("Du blutest aus der Nase!" - "Das ist weil ich so geil bin!").
Besonders zum kotzen finde ich im Übrigen die Titel, die uns was Englisches bieten (meist, aber auch nur meist den Originaltitel) und quasi als Zweittitel dann irgendwas Deutsches: Critters - Sie sind da!, Hot Fuzz - Zwei abgewichste Profis, und schön auch: Event Horizon - Am Rande des Universums, da der "Ereignis-Horizont" der Randbereich eines Schwarzen Loches ist. Hat da Jemand nachgedacht und darüber reflektiert, dass der Rand eines Schwarzen Loches in gewisser Weise auch ein Rand des Universums ist? Darf ich gleich antworten: NEEE! Trotzdem ein fast guter Titel.
Ich finde die Titel haben so ihren besonderen Charme. Geht übrigens auch ohne umgangene Übersetzung:
Hinten scheißt die Ente (http://www.ofdb.de/film/30781,Hinten-schei%C3%9Ft-die-Ente)
Mir fehlt das bei aktuellen Kinofilmen aber auch. Besonders Saw, Hostel und was da so rauskam schreien doch nach Titeln wie "Schreiende Leichen in des Folterknechts Kammer", "Höllenqualen im Kerkerloch - Die Rückkehr des Folterknechts" und "Das blutige Erbe des Folterknechts" oder "Frischfleisch für den Sado-Henker".
Ich versteh ohnehin nicht, warum all die deutschen Titel als Höllenwerk angeprangert werden. Als Übersetzter hat man da nur vier Möglichkeiten, die allesamt verkehrt zu sein scheinen:
1. Man überträgt den Titel wortwörlich ins Deutsche, was dann offenbar sowieso, immer und überhaupt uncool klingt,
2. Man lässt seine (in manchen Fällen tatsächlich abenteuerliche) Fantasie walten, um dann nicht mehr vorlagentreu zu sein,
3. Man behält den Titel unverändert bei, was mitunter als ideenlos gilt, oder
4. Man hängt dem Originaltitel noch einen überflüssigen deutschen Teilsatz an, was in jedem Fall grottig ist
Wie kann man sich da als Übersetzter noch vor der erhobenen Faust der Filmfans bewahren? :D Das Beibehalten des Originaltitels scheint da noch die beste Lösung zu sein, wobei wir dann aber weniger zu Lachen hätten. Diejenigen, die sich über unpassende Titelgebungen aufregen, können sich ihre Augen zuhalten und sich das deutsche DVD-Cover in der Originalsprache vorstellen ... Lasst die Übersetzer doch machen, im Normalfall dürftet ihr den um Meilen besseren Ausgangstitel sowieso kennen ;)
Guter Beitrag - willkommen im Forum!
Zitat von: Senfdazu am 23 Juli 2008, 20:47:14Besonders Saw, Hostel und was da so rauskam schreien doch nach Titeln wie "Schreiende Leichen in des Folterknechts Kammer", "Höllenqualen im Kerkerloch - Die Rückkehr des Folterknechts" und "Das blutige Erbe des Folterknechts" oder "Frischfleisch für den Sado-Henker".
Jaaaaa, Hammer! Das wär's doch... :icon_lol:
Ich krieg gleich eine Erektion...
Meine Lieblinge:
"Zwei Dreschflegel schlagen Alles kurz und klein" http://www.ofdb.de/film/34916,2-Dreschflegel-schlagen-alles-kurz-und-klein
"Zwei Schlitzohren in der Knochenmühle" http://www.ofdb.de/film/4460,Zwei-Schlitzohren-in-der-Knochenmühle (wobei der auch manchmal als "Zwei Dreschflegel schlagen alles kurz und klein" läuft)
"Zombis geschändete Frauen" http://www.ofdb.de/film/3989,Foltermühle-der-gefangenen-Frauen
Gibt natürlich noch etliche andere Beispiele, aber diese Streifen blieben mir extremst im Gedächtnis hängen.
"Caroline - Eine Höllenbraut spricht die Wahrheit" ;)
Zitat von: lastboyscout am 25 Juli 2008, 00:59:16
"Zombis geschändete Frauen"
Vor allem deshalb, weil ich diesen Titel allein schon grammatikalisch nicht verstehe.
Zitat von: Caroline am 24 Juli 2008, 21:02:25
Ich versteh ohnehin nicht, warum all die deutschen Titel als Höllenwerk angeprangert werden. Als Übersetzter hat man da nur vier Möglichkeiten, die allesamt verkehrt zu sein scheinen...
Man hat auch als ("kreativer") Übersetzer die einmalige Gelegenheit sich einen Titel auszudenken, der sich nicht unbedingt an den OT halten muss (falls dieser "unübersetzbar" ist) aber sich wenigstens halbwegs
normal anhört und weder reißerisch noch lächerlich ist. Da kann mir doch keiner erzählen, dass dies nicht möglich sei.
Zitat von: pm.diebelshausen am 23 Juli 2008, 18:25:54Besonders zum kotzen finde ich im Übrigen die Titel, die uns was Englisches bieten (meist, aber auch nur meist den Originaltitel) und quasi als Zweittitel dann irgendwas Deutsches:
Dazu noch:
Botched - Voll verkackt! (http://www.ofdb.de/film/128235,Botched---Voll-verkackt)
Manche Leute gehören echt weggesperrt... :wallbash:
Mir fällt grad noch ein Beispiel für Filme ein, die in Deutschland einen anderen Titel auf Englisch bekommen. Sogar mit deutschem Zusatz. Der ist mir kürzlich auf DVD begegnet und ich fand ihn zunächst nicht in der Datenbank, weil der Fassungstitel nirgendwo anders vorkommt:
Original: Switching Channels
DT: Eine Frau steht ihren Mann <- okeee, kann man gelten lassen
AT: Switch - Eine Frau räumt auf <- hmmm...
AT: The Order - Der letzte Auftrag <- häh?
http://www.ofdb.de/film/6613,Eine-Frau-steht-ihren-Mann
Zitat von: Hedning am 24 Juli 2008, 22:00:52
Ich krieg gleich eine Erektion...
Das wollt ich nicht. :icon_redface:
Du Schwein :icon_lol:
"Als die Frauen noch Schwänze hatten" ist ja schon schön genug, aber mit dem Titel des (inoffiziellen??)
Nachfolgers (http://www.ofdb.de/film/48879,Grunz---schmatz---grunz-am-Anfang-war-das-Ei) hat man sich dann selbst übertroffen...
Zitat von: Deer Hunter am 25 Juli 2008, 09:23:23
"Zombis geschändete Frauen"
Vor allem deshalb, weil ich diesen Titel allein schon grammatikalisch nicht verstehe.
"Zombis" stellt hier den im Deutschen seltenen Fall eines Ablativs dar, ähnlich wie die in origineller Interpretation der neuen Rechtschreibregeln geschaffenen Schreibungen "Muskel bepackte Sportler", "Batterie betriebene Lampen", "Blut überströmte Leichen" usw. :icon_mrgreen:
Zitat von: Deer Hunter am 25 Juli 2008, 09:23:23
Dazu noch:
Botched - Voll verkackt! (http://www.ofdb.de/film/128235,Botched---Voll-verkackt)
Manche Leute gehören echt weggesperrt... :wallbash:
Darüber hatte ich mich auch schon aufgeregt, aber "verkackt" scheint wirklich eine sinngemäße Übersetzung zu sein.
Natürlich nicht zu vergessen Lamberto Bavas "Demoni"-Filme, bei denen die Reihenfolge vertauscht wurde.
Dann natürlich noch die ganzen Titel der "In The Line of Duty"-Teile und so weiter.
"A Better Tomorrow", was die Geschichte sehr schön im Titel reflektiert, wurde zu "City Wolf".
Naja, und weil es in dem Zeitraum wohl viele räuberische Tiere gab, machte man aus "Raw Deal" den "City Hai" und aus "Cobra" die "City Cobra". :icon_rolleyes:
Nur ne kleene Korrektur, weil ich mir echt blöd vorkomme :icon_redface:(ich verwechsel halt manchmal Senilität mit Weisheit): was ich dem Film Die Familie mit dem umgekehrten Düsenantrieb zuschrieb, gehört eigentlich zu dem Miike-Film The Happiness of the Katakuris.
Fiel mir kürzlich im Schlaf ein und darf hier nicht so stehenbleiben! Oh Mann.
Um sich königlich zu amüsieren, braucht man ja bloß nach all den herrlichen "Django"-Filmtiteln zu googlen... :icon_mrgreen:
Zitat von: Chili Palmer am 25 Juli 2008, 21:54:47Darüber hatte ich mich auch schon aufgeregt, aber "verkackt" scheint wirklich eine sinngemäße Übersetzung zu sein.
Trotzdem kein Grund den Titel 1:1 zu übersetzen. ;)
Zitat von: Hedning am 25 Juli 2008, 16:12:29"Zombis" stellt hier den im Deutschen seltenen Fall eines Ablativs dar, ähnlich wie die in origineller Interpretation der neuen Rechtschreibregeln geschaffenen Schreibungen "Muskel bepackte Sportler", "Batterie betriebene Lampen", "Blut überströmte Leichen" usw. :icon_mrgreen:
:icon_eek:
Man lernt nie aus...
Zitat von: Deer Hunter am 28 Juli 2008, 13:10:11
Zitat von: Hedning am 25 Juli 2008, 16:12:29"Zombis" stellt hier den im Deutschen seltenen Fall eines Ablativs dar, ähnlich wie die in origineller Interpretation der neuen Rechtschreibregeln geschaffenen Schreibungen "Muskel bepackte Sportler", "Batterie betriebene Lampen", "Blut überströmte Leichen" usw. :icon_mrgreen:
:icon_eek:
Man lernt nie aus...
Das wär mal ein Thema für
Mama, Papa, Zombie gewesen. Deutsche Horrortitel pädagogisch wertvoll. Nix mit dummen Unterschichtskids, die ihre letzten Hirnzellen wegen flimmernden Fantasiemonstern verlieren. Dämonen im Deutschunterricht! Bitte konjugiere 'abmurksen'...
Zitat von: Hedning am 25 Juli 2008, 16:12:29
Du Schwein :icon_lol:
"Als die Frauen noch Schwänze hatten" ist ja schon schön genug, aber mit dem Titel des (inoffiziellen??) Nachfolgers (http://www.ofdb.de/film/48879,Grunz---schmatz---grunz-am-Anfang-war-das-Ei) hat man sich dann selbst übertroffen...
Zitat von: Deer Hunter am 25 Juli 2008, 09:23:23
"Zombis geschändete Frauen"
Vor allem deshalb, weil ich diesen Titel allein schon grammatikalisch nicht verstehe.
"Zombis" stellt hier den im Deutschen seltenen Fall eines Ablativs dar, ähnlich wie die in origineller Interpretation der neuen Rechtschreibregeln geschaffenen Schreibungen "Muskel bepackte Sportler", "Batterie betriebene Lampen", "Blut überströmte Leichen" usw. :icon_mrgreen:
Hmmmh... bei all deinen Beispielen, komme ich zu mir geläufigem Deutsch, wenn ich ein "mit" vorstelle und gegebenenfalls das Hauptwort im Plural darstelle, also: "Mit Muskeln bepackte Sportler", "Mit Batterien betriebene Lampen", "Mit Blut überströmte Leichen" - somit würde mich der diskuttierte Film nun noch mehr interessieren: "Mit Zombis geschändete Frauen" - oh ja, der sollte keiner kranken Sammlung fehlen!
Habt ihr auch Grammatik gehasst? In Englisch hat es mir nichts ausgemacht und Latein war ich ganz gut, aber in Deutsch - :kotz: Aber das ist die Muttersprache, die wollte ich immer nur sprechen, das ganze Gelerne daran in der Schule, war nie meine erste Wahl :king: Ausserdem entwickelte ich schnell Stolz auf meinen Disziplin 5er in Deutsch - ja ich bin stolz ein Deutsch 5er zu sein :dodo: Und noch ein herzliches :algoschaf: an alle meine Deutschlehrer, langsam müsste ich sie doch überlebt haben :rofl:
Zum Thema möchte ich noch beitragen, dass mich auch sehr nervt, wenn der Originaltitel beibehalten wird und ein deutscher Zusatz dazugepackt wird, ultra schlecht ala Hot Fuzz hatten wir ja schon aber auch im Kinderbereich hatten wir da arge Ausrutscher, mir stiess besonders sauer der hier auf: "Bee Movie – Das Honigkomplott"
Zitat von: Roughale am 28 Juli 2008, 15:26:19
Zitat von: Hedning am 25 Juli 2008, 16:12:29
Du Schwein :icon_lol:
"Als die Frauen noch Schwänze hatten" ist ja schon schön genug, aber mit dem Titel des (inoffiziellen??) Nachfolgers (http://www.ofdb.de/film/48879,Grunz---schmatz---grunz-am-Anfang-war-das-Ei) hat man sich dann selbst übertroffen...
Zitat von: Deer Hunter am 25 Juli 2008, 09:23:23
"Zombis geschändete Frauen"
Vor allem deshalb, weil ich diesen Titel allein schon grammatikalisch nicht verstehe.
"Zombis" stellt hier den im Deutschen seltenen Fall eines Ablativs dar, ähnlich wie die in origineller Interpretation der neuen Rechtschreibregeln geschaffenen Schreibungen "Muskel bepackte Sportler", "Batterie betriebene Lampen", "Blut überströmte Leichen" usw. :icon_mrgreen:
Hmmmh... bei all deinen Beispielen, komme ich zu mir geläufigem Deutsch, wenn ich ein "mit" vorstelle und gegebenenfalls das Hauptwort im Plural darstelle, also: "Mit Muskeln bepackte Sportler", "Mit Batterien betriebene Lampen", "Mit Blut überströmte Leichen" - somit würde mich der diskuttierte Film nun noch mehr interessieren: "Mit Zombis geschändete Frauen" - oh ja, der sollte keiner kranken Sammlung fehlen!
Die Differenzierung zwischen der auktorialen(?) und der instrumentalen Bedeutungsaufladung dieses imaginären deutschen Ablativs vermag die rechtschreibreformerische Verknappung, durch die dieser ja im Grunde erst möglich geworden ist, leider nicht mehr zu leisten.
Die auktoriale Variante ("von Zombis") lag für mich als einfach denkenden Menschen natürlich näher, während die instrumentale Version ("mit/durch Zombis") natürlich auch was für sich hat.
@Hedning und den anderen Schreiberling
Verdammt nochmal, ist ja heftig mit was ihr da rumwerft.
Ich würde mich selber als extrem gut in Englisch und Deutsch bezeichnen, aber diese ganzen Fachbegriffe sind mir komplett unbekannt.
Welchen Bildungszweig mit welchen Fächern muß man denn einschlagen, damit man sowas lernt?
Ich bin sehr rede - und schreibgewandt, aber da schnall ich total ab. :icon_eek:
Zitat von: lastboyscout am 28 Juli 2008, 17:57:54
@Hedning und den anderen Schreiberling
Verdammt nochmal, ist ja heftig mit was ihr da rumwerft.
Ich würde mich selber als extrem gut in Englisch und Deutsch bezeichnen, aber diese ganzen Fachbegriffe sind mir komplett unbekannt.
Welchen Bildungszweig mit welchen Fächern muß man denn einschlagen, damit man sowas lernt?
Ich bin sehr rede - und schreibgewandt, aber da schnall ich total ab. :icon_eek:
Das klingt schon nach Germanistikstudium, bei Englisch könnte ich da auch was rauskramen, zumindestens in der Phonetic - will ich aber nicht - bei Deutsch halte ich es lieber rustikal und folge der Schnauze, die ganzen hirnrissigen Regeln sind doch nur Schulfolter :king:
Da klingt auch schon ein bischen Loriots Jodeldiplom an - ich habe jedenfalls bei Hednings Post geschmunzelt - holera du dödel di!
Zitat von: lastboyscout am 28 Juli 2008, 17:57:54
@Hedning und den anderen Schreiberling
Verdammt nochmal, ist ja heftig mit was ihr da rumwerft.
Ich würde mich selber als extrem gut in Englisch und Deutsch bezeichnen, aber diese ganzen Fachbegriffe sind mir komplett unbekannt.
Welchen Bildungszweig mit welchen Fächern muß man denn einschlagen, damit man sowas lernt?
Latein und Deutsch wäre mein Vorschlag ;) Was natürlich nicht darüber hinwegtäuschen soll, dass sich das, was ich da oben geschrieben habe, mindestens zur Hälfte im Nonsens-Bereich abspielt :icon_mrgreen:
Und nicht vergessen, dödudeldö ist II. Futur bei Sonnenaufgang.
Ah, okay, hab dann wohl nen Idioten aus mir selber gemacht und die Frage gestellt? :icon_mrgreen:
Demnächst auch wieder eine großartige, logische Titeleindeutschung: "How to lose friends and alienate people" - welcher andere Titel käme einem wohl in den Sinn als "Die Partycrasher oder wie ich sie alle nervte". Naja, vielleicht hat irgendwer noch ein Einsehen bis zum Deutschlandstart.
Ich würde jeden Titel Wort für Wort übersetzen. Solche wie der sind doch auch im Original "sperrig", heißen aber eben so. Wo ist das Problem?
Genau, meine Lieblings 1:1 Titelübersetzungen bei Filmen des letzten Jahres wären "Angebumst" und "Schieß Sie Tot", wobei "Kurbel" auch nicht zu verachten ist :icon_lol:
Zitat von: psychopaul am 29 Juli 2008, 11:30:53
Wo ist das Problem?
Dass du der Einzige sein dürftest, der sich über "Fledermausmann beginnt" oder "Klinge: Dreifaltigkeit" freuen würde. :D
@ Crumb: "Kurbel" :icon_mrgreen:
"Harald Töpfer" würde sicher auch gut ankommen. :icon_mrgreen:
"Spiel mir das Lied vom Tod" ist imho wesentlich besser als der Originaltitel. Um mal ein erfreuliches Beispiel zu nennen.
Eigennamen sind natürlich ausgeschlossen. :icon_rolleyes: :icon_mrgreen:
Angebumst, Kurbel, Klinge :00000109: ich bin wohl nicht mehr auf dem neuesten Stand der Branche :bawling:
Für Englischunkundige wie Paul: Knocked Up, Crank, Blade ;)
auf das letzte bin ich grade mit Schwimmhäuten auf den Fingern abba singend auch draufgekommen :LOL:
Knocked Up heißt bei dir angebumst??? Ich dachte immer, das bedeutet eingeschlossen? achso, das war locked up. Huiii, da hab ich ja was völlig mißverstanden.
Und wie erklärt sich jetzt die "Kurbel"?
ein (hoffentlich) erhellender Thread :respekt: da merkt man mal wie bescheuert die Amis ihre Filme nennen, Kurbel :rofl:
Zitat von: Chili Palmer am 29 Juli 2008, 11:43:17
Zitat von: psychopaul am 29 Juli 2008, 11:30:53
Wo ist das Problem?
Dass du der Einzige sein dürftest, der sich über "Fledermausmann beginnt" oder "Klinge: Dreifaltigkeit" freuen würde. :D
@ Crumb: "Kurbel" :icon_mrgreen:
Nö, ich auch. Insbesondere Gewaltfilme wie Jugendherberge 2. Der Schnelle und der Erboste... Der Satz des Todes... Höllenritt... Amerikanischer Ganove... so schlimm ist das doch gar nicht. ;)
Satz des Todes.. :rofl: na, ich lass das mal Crumb beantworten. ;)
Es gibt doch einen Unterschied zwischen Ganove und Gangster oder? :D
(für mich sind die einen die harmlosen Gentlemen Gauner und die anderen die rücksichtslosen und brutalen)
und jetzt entschuldigt mich, ich hab grade irgendwo eine Autobahn verloren..
Zitat von: Baumbeutelbaer am 29 Juli 2008, 12:00:31
"Spiel mir das Lied vom Tod" ist imho wesentlich besser als der Originaltitel. Um mal ein erfreuliches Beispiel zu nennen.
Nur hat der Satz mit dem Original schlicht gar nix zu tun.
@Topic: Man sollte die Titel gar nicht übersetzen. Aber die Beispiele hier: Klinge, Fledermausmann :LOL: sind ja größtenteils Eigennamen, sowas übersetzt man doch nicht. "Schieß sie tot", "Angebumst" und derart kann man ruhig so übersetzen, klingt ja eigentlich im Englischen schon dämlich genug. Nur scheint im Englischen für uns alles cool und ganz und gar nicht blöd zu klingen.
Zitat von: psychopaul am 29 Juli 2008, 12:38:57
Es gibt doch einen Unterschied zwischen Ganove und Gangster oder? :D
Keine Ahnung, zumindest ist Gangster zu anglizistisch. :icon_smile:
Zitat von: psychopaul am 29 Juli 2008, 12:38:57und jetzt entschuldigt mich, ich hab grade irgendwo eine Autobahn verloren..
:LOL:
Zitat von: psYchO dAd am 29 Juli 2008, 12:42:36
Zitat von: Baumbeutelbaer am 29 Juli 2008, 12:00:31
"Spiel mir das Lied vom Tod" ist imho wesentlich besser als der Originaltitel. Um mal ein erfreuliches Beispiel zu nennen.
Nur hat der Satz mit dem Original schlicht gar nix zu tun.
In echt? ;)
Zitat von: psYchO dAd am 29 Juli 2008, 12:42:36
@Topic: Man sollte die Titel gar nicht übersetzen. Aber die Beispiele hier: Klinge, Fledermausmann :LOL: sind ja größtenteils Eigennamen, sowas übersetzt man doch nicht. "Schieß sie tot", "Angebumst" und derart kann man ruhig so übersetzen, klingt ja eigentlich im Englischen schon dämlich genug. Nur scheint im Englischen für uns alles cool und ganz und gar nicht blöd zu klingen.
1. eben
2. das ist ja der Trugschluß und ich merke gerade selber, manches klingt wohl nur cool, weil man die Bedeutung gar nicht genau kennt. :icon_lol: So wie bei Songtexten. :icon_mrgreen:
Für die Amis heißt Blade ja Klinge und Crank Kurbel (kanns ja eh noch immer nicht glauben, gibts da keine Slangbedeutung oder so?), für die wäre es wohl nur dann richtig cool, wenn sie den Titel auf deutsch hätten. ;)
Das ist ja ne nette Diskussion geworden!
Sag mal Paule, habts ihr nett was wienerisches mit Schäh bei den Filmen, sags uns bitte!
Da ich Übersetzunge ansich ja schon behämmert finde, ist meine Toleranzgrenze sehr niedrig, aber einige Beispiele hier sind haarsträubend komisch ;)
Die "Once Upon A Time in the West" vs. "Spiel mir das Lied vom Tod" Diskussion ist schon interessant, man kann nachvollziehen, dass der deutsche Vertrieb mit dem Titel bei wortwörtlicher Übersetzung wenig Hoffnungen auf Erfolg gesehen hat - allerdings konnten die auch nicht die Trilogiepläne des Herrn Leone antizipieren...
Crank kann man für den Titel sinngemäß mit "aufgedreht" (angekurbelt eben ;)) übersetzen - die meisten (nur Beriner?) Ghettokids benutzen das Wort aber schon seit Ewigkeiten für krank - für die ist der Titel ein gefundenes Fressen. :rofl: :kotz:
"Angebumst" und "Schieß Sie Tot" meinte ich wie psychodad schön erklärte, durchaus ernst. Grade "Knocked Up" ist nunmal nicht grade Hochschulenglisch und angebumst dabei die treffende Übersetzung, aber da hatte Universal Deutschland wiedermal kein Eier in der Hose.
Zitat von: Der Crumb am 29 Juli 2008, 13:11:45
Crank kann man für den Titel sinngemäß mit "aufgedreht" (angekurbelt eben ;)) übersetzen - die meisten (nur Beriner?) Ghettokids benutzen das Wort aber schon seit Ewigkeiten für krank - für die ist der Titel ein gefundenes Fressen. :rofl: :kotz:
Ja auch bei uns gingen nach der Sneak einige raus und meinten der DFilm wär echt "crank" gewesen :rofl:
Zitat von: Der Crumb am 29 Juli 2008, 13:11:45"Angebumst" und "Schieß Sie Tot" meinte ich wie psychodad schön erklärte, durchaus ernst. Grade "Knocked Up" ist nunmal nicht grade Hochschulenglisch und angebumst dabei die treffende Übersetzung, aber da hatte Universal Deutschland wiedermal kein Eier in der Hose.
"Angebumst" finde ich recht gut getroffen, aber wie soll denn DIE Columbias Eier in der Hose haben - bitte lieber keine weiteren Antworten :king:
"Schieß Sie Tot" ist dagegen nicht ganz so gut, "Shoot em Up" ist eher Slang, daher wär "Mach sie kalt" oder ähnliches noch treffender - aber warum haben die Verleiher den nicht "Schiesst sie hoch" genannt? :dodo:
"Schieß sie tot" klingt aber geiler :king:
'Knallt sie ab' wäre wohl am treffendsten, oder?
In dem Fall wohl eher "Knall sie ab" ;)
Ich bin grade mal zufällig meine IAs in der OFDB durchgegangen, und mußte fast mein Getränk ausspucken, als das stand, ich hätte eine zu einem Film namens "Dschihad in der City" geschrieben - nach einem Klick stellte ich fest, daß das wohl der deutsche Titel von "Britz" ist...:rofl:
Ich weiß ja, dass es hier eigentlich um Filme gehen soll. Aber da der Gedanke zur "coolen" englischen Sprache schonmal hier aufgekommen ist, möchte ich dazu etwas sagen. Das Deutsche ist eine ungemein sperrige Sprache, konsonantenreich und im Laufe der Zeit in den Endsilben abgeflacht. Für Ausländer klingt das dann oft (auch aus historischen Gründen) nach Maschinengewehr (man denke an die Pseudodeutsche Rede in Chaplins Der Große Diktator). Althochdeutsch war seinerzeit wesentlich voller, die Verben beispielsweise endeten mit einem "a" oder "o" Vokal, wo heute meistens ein monotones "e" auftaucht. Kein sehr schöner Klang, drum ist es auch so schwer auf Deutsch zu singen - die erfolgreichen Rock-/Popmusiker singen entweder Dialekt (bayrisch, kölsch ...) oder haben ihren eigenen Nuschel-Slang (Grönemeyer, Rio Reiser usw.). Wer schön auf Deutsch dichtet, sollte allein deswegen schon den Literaturnobelpreis bekommen. Andere Sprachen (Französisch, Italienisch, Spanisch und sogar Englisch) sind von Haus aus musikalischer, und ich glaube, das ist einer der Gründe, warum das Englische irgendwie cool klingt. Dazu kommt, dass die Engländer oder Amerikaner (und Australier, Kanadier etc.) nicht so puristisch schulmeisterlich ihrer Muttersprache gegenüberstehen. Was in Deutschland nicht im Duden steht, existiert einfach nicht oder ist schlichtweg "falsch". Ende der Kreativität. Die Sprachlässigkeit im Englischen wirkt wahrscheinlich direkt auf das Vokabular und den Gebrauch von Worten. Ich bin mir nicht sicher, ob ein Amerikaner bei Crank unbedingt den Gegenstand, den wir Kurbel nennen vor Augen hat. Assoziiert wird er wohl, aber nicht im Vordergrund. Man denke an die vielen Namen in vielen Sprachen, die einen ganz alltäglichen Begriff darstellen, aber eben auch simpel als Name funktionieren.
Jetzt habe ich mich zwar verplappert, aber was soll's!
Das ist zwar sehr eloquent und anschaulich formuliert, aber im Grunde eher ein Zeugnis typisch deutscher Selbstzweifel. Wenn du das Deutsche konsonantenreich findest, dann hör dir z. B. mal tschechisch an, wo es schon mal Wörter gibt, die mit der Konsonantenfolge "srzr" anfangen (nicht, dass ich was dagegen hätte). Deutsch liegt meinen Kenntnissen nach in dieser Hinsicht eher im Mittelfeld. Das Argument mit dem Althochdeutschen verstehe ich nicht ganz, solche Prozesse hat es in jeder europäischen Sprache gegeben, am drastischsten vermutlich im Englischen, wo es fast keine Deklinationsformen mehr gibt. Ich weiß auch nicht, was du mit "sperrig" meinst. "Schön" ist natürlich äußerst subjektiv, aber ich glaube, die deutsche Literatur inklusive Lyrik muss sich vor keiner anderen Nationalliteratur verstecken. Zumal die von dir angesprochenen Härten zwar vorhanden, aber auch kreativ fruchtbar zu machen sind. Bei den deutschen Bands bzw. Sängern hast du z. B. Rammstein unterschlagen, die gerade deshalb (nicht zuletzt in den USA) so populär sind, weil sie die klanglichen Eigenheiten der Sprache bewusst musikalisch einsetzen. Man darf das weiche, geschmeidige, das im Deutschen weniger vorhanden ist als im Englischen oder Französischen (aber trotzdem nicht unmöglich), nicht zum alleinigen Ideal und Maßstab erheben. Das ist lediglich eine Widerspiegelung des auch typisch deutschen Phänomens, sich immer zu wünschen, was man (bzw. in diesem Fall die eigene Sprache) nicht hat.
Der Grund für die Bevorzugung des Englischen für Filmtitel und alles mögliche andere liegt vor allem darin, dass diese Sprache nicht so direkt verständlich und alltäglich ist wie die eigene, und dass auch Schwachsinn darin nicht so direkt und unverkennbar schwachsinnig klingt. Zudem wird die deutsche Sprache oft in dem hier besprochenen Kontext danach beurteilt, dass sich englische oder sonstige Filmtitel schlecht in sie übersetzen lassen. Das liegt aber nicht an irgendwelchen Schwächen der deutschen Sprache, sondern an dem allgemeingültigen Phänomen, dass sich die Inhalte einer fremdsprachig geprägten Formulierung nicht 1:1 stilistisch schön wiedergeben lassen. Viele Titel, die nur aus dem deutschen idiomatischen Sprachgebrauch verständlich sind, ließen sich ebenfalls nicht adäquat ins Englische übersetzen, das bedenkt man nur nicht, weil es in der Praxis viel weniger dazu kommt.
Hedning, Du hast recht, mit dem, was Du schreibst. Hedning, Du hast nicht recht, wenn Du glaubst, ich hielte die beschriebenen Dinge für eine Schwäche. Das ist wohl in meinen Äußerungen nicht deutlich geworden: Jede Sprache ist schön, jede hat was sie braucht, es gibt keinen Wettbewerb zwischen all den Sprachen, niemand soll sich verstecken, weder wegen seiner Sprache noch der dazugehörigen Nationalität. Ich nehme dem Deutschen das Deutsch nicht übel - ABER: die Leute, die sprachliche Jobs ausüben (wie zum Beispiel Filmtitel zu übersetzen) denken offensichtlich seltenst über Mutter- und sozusagen Vatersprache nach. Im Gegenteil zu einem Hedning (der aussieht wie Catweazle, by the way) oder meiner Wenigkeit, die oft genug versucht zu schreiben (auf deutsch.
Zu dem Punkt Althochdeutsch: in unserem heutigen abgeschliffenen Deutsch sind die Endungen nicht mehr so volltönend und daher klanglich flacher - zähl mal die "e"s in diesem Text, besonders in den Endsilben. Das ist im Englischen anders, wo die entsprechenden Silben wie Du sagst, ganz weggefallen sind. Nocheinmal: das soll kein Manko des Deutschen beschreiben, keinen Fehler und keine Missbildung - ist einfach nur eine Bestandsaufnahme.
Dein Argument mit der geringeren Verständlichkeit englischer Titel wegen der Unalltäglichkeit verstehe ich meinerseits nicht ganz, denn das müsste bedeuten, dass all die englischen Muttersprachler ihrer eigenen Sprache nicht so zuhören wie wir dem Deutschen. Ich glaube allerdings, dass auch die Englischsprechenden die gewisse "coolness" ihrer Sprache erleben. Denn in dieser Sprache findet eben ihr eigenes Leben statt. Jede Gesellschaft hat die Sprache, die ihr entspricht. Klar, manches verliert einfach den Klang, wenn man es wörtlich übersetzt und jeder Übersetzer muss abwägen, ob er Worttreue oder Rhythmik oder Bedeutung oder Klang eines Textes oder Titels in die andere Sprache retten will - meistens ist alles falsch und richtig zugleich, es handelt sich um einen Dilemma- oder Trilemma- oder mehr Job! Bestenfalls weiß der Übersetzer das immerhin und schafft einen Kompromiss mit dem ein oder anderen Schwerpunkt. Mehr kann man nicht verlangen. Und in einigen Glücksfällen funktioniert es ja doch wie von allein. Der Herr der Ringe, Vier Hochzeiten und ein Todesfall, Der Pferdeflüsterer - kein Problem, ich vermute aber, dass es kein Zufall ist, dass gute deutsche Titel oft aus literarischer Übersetzungspraxis stammen. Filme werden zum Teil halt als Unterhaltungsmedium und nicht als Kunstwerk gesehen und behandelt. Reality Bites - Voll das Leben!
Zitat von: pm.diebelshausen am 30 Juli 2008, 21:59:21
Der Pferdeflüsterer[/i]
Gutes Beispiel dafür, daß wir Deutschen es noch relativ gut haben, denn die Franzosen tun sich mit Komposita und dem Weglassen von Artikeln unendlich schwer, weshalb die übersetzten Titel häufig sperrige Sätze ergeben: L´homme qui murmurait aux chevaux. (Beliebtes Gegenbeispiel ist "Les dents de la mer" für Jaws, scheint mir aber eher die absolute Ausnahme zu sein.)
Und das hier http://www.ofdb.de/film/952,Mann-bei%C3%9Ft-Hund ist schon eine kleine Leistung.
Zitat von: pm.diebelshausen am 30 Juli 2008, 21:59:21Hedning (der aussieht wie Catweazle, by the way)
Das ist der große deutsche Schauspieler Karl Lange in dem nicht ganz so großen deutschen Film "Die Schlangengrube und das Pendel" - am Wegrand. ;)
@ Hedning - Kenne und liebe Catweazle, war keine wirkliche Verwechslung. Den großen Deutschen kenne ich allerdings noch nicht. Schlangengrube und Pendel habe ich vor Jahren mal gesehen, mag aber persönlich die Corman-Reihe lieber, besonders wegen Vincent Price, an den mich auch der Herr Lange erinnert(Highlight ist die Amontillado-Verfilmung mit Price und Peter Lorre in Der Grauenvolle Mr.X - übrigens auch ein blöder und unpassender Titel! :pidu:).
Die besagte Episode habe ich erst vor kurzem gesehen, Vincent Price bei der Weinprobe war schon sehr nett anzuschauen.
Zitat von: psychopaul am 29 Juli 2008, 12:50:14
Für die Amis heißt Blade ja Klinge und Crank Kurbel (kanns ja eh noch immer nicht glauben, gibts da keine Slangbedeutung oder so?), für die wäre es wohl nur dann richtig cool, wenn sie den Titel auf deutsch hätten. ;)
Die korrekte Übersetzung für "Crank" ist "Crystal"* ;) Tststs, die Jugend von heute... nehmt ihr denn gar keine Drogen mehr? :icon_twisted:
*
oder Meth(yl)amphetamin (http://de.wikipedia.org/wiki/Crystal_%28Droge%29#Konsumformen_und_Szenenamen)
Ich schnall ab... OT: It Seemed Like a Good Idea at the Time. Im Deutschen wird dann daraus... na? Genau! Mad Wurst (http://www.ofdb.de/film/102757,Mad-Wurst)! :rofl: