Hab eben den Roman von James Ellroy(LA Confidential) gelesen,der ja derzeit von Brian de Palma verfilmt wird.
Ein grossartiger,düsterer Cop-Thriller,der auf jeden Fall auch ein potentieller Filmhit werden könnte; eben ähnlich wie der Hanson-Film.
(okay,natürlich kann die Komplexität des Romans im Film nicht so wiedergegeben werden,aber das ist es eh immer so. :wink: )
ABER,was mich grad dermassen ankotzt:
die Hauptrolle des Bucky Bleichert spielt niemand geringeres als Josh Hartnett! 8O 8O :holsten: :drphibes:
Oje,oje,das könnte den ganzen Film wohl schon im Vorhinein versauen,vor allem weil diese Figur ein extrem desillusionierter,harter aber trotzdem sympathischer Cop ist und den so nuancenreich zu spielen trau ich dem Joshi niemals zu...
Wenn ich daran denke,wie toll die Besetzung bei LA Confidential noch war,da hat wirklich alles gepasst,aber jetzt bin ich schon ziemlich entsetzt über diese Rollenwahl.
Mark Wahlberg spielt auch eine grössere Rolle(Lee Blanchard);das könnte sogar ganz gut passen,aber ich fürchte,dass man hier einen wirklich tollen Stoff verschenken könnte.
Naja,mal schauen;es dauert ja eh noch eine Zeit lang,bis der kommt.
Das Buch kann ich aber sehr empfehlen.
Soo,vll is der Thread verfrüht,aber vll gibts ja ein paar,die das Buch auch kennen... w-)
DIE können dann hier ja posten,aber was ich jetzt nicht hier lesen will,sind Kommentare a la "Hartnett is ein Weichei!" :!:
Ansonsten kann der Thread ja auch bis zum Kinostart wieder verstauben;wollte das nur mal klarstellen,wie enttäuscht ich bin... :wink:
Bin selber auch riesiger James Ellroy Fan und bin entsprechend skeptisch was die Verfilmung von "Die schwarze Dahlie" angeht.
Wobei man natürlich sagen muß, das es auch vor der Verfilmung von Curtis Hanson von "L.A. Confidential" enorme bedenken gab was die Besetzung anging. Sowohl Russel Crowe als auch Guy Pearce waren noch keinem breiterem Publikum bekannt und Kim Basinger seit Jahren abgeschrieben. Letztlich wurde daraus einer der besten Thriller (wenn nicht sogar der besten Filme überhaupt) der 90er Jahre, auch auf Grund seiner grandiosen Besetzung.
Von daher lasse ich mich trotz aller Skepsis erst einmal vom fertigen Film überraschen (hoffentlich positiv). Wobei ich denke das der Stoff bei Brian De Palma in besten Händen ist, denn Thriller drehen kann er eindeutig.
gut Hartnett IST ein Weichei, aber wie gesagt am besten mal abwarten. w-) :wink:
Kann aber auch nur jedem empfehlen, das großartige Buch zu lesen, wie man generell alle Werke Ellroys uneingeschränkt empfehlen kann. Zählt für mich zum besten was es an Thrillern gibt.
Trailer
http://mp3content01.bcst.yahoo.com/b02r01/006/yahoomovies/15/26832603.mov?StreamID=26832603
http://mp3content02.bcst.yahoo.com/bus01root6/Bus01Share24/yahoomovies/9/26832621.mov?StreamID=26832621
Ich bin begeistert!
Neuer Film von meinem Lieblings-Regisseur (auch wenn dessen beste Filme immer noch 1972-85 gedreht wurden...) und meine Traumfrau Scarlett Johansson spielt mit. Yippie! :icon_cool: :respekt:
Wird übrigens der Eröffungsfilm dieses Jahr in Venedig! :exclaim:
Ich finde Ellroy auch toll, aber "The Black Dahlia" war IMO kein Vergleich zum überragenden "L.A. Confidential". Jedoch einen spannenden Thriller kann De Palma bestimmt draus zaubern, zumal das Thema (verführerische Frauen, Cops mit Obsessionen usw.) ja ganz seine Schiene ist. Ich freu mich drauf, erwarte aber keinen Oberhit.
Sodala, nachdem ich mir "Crank" angesehen hatte, ging ich hier drüben gleich in "The Black Dahlia" rein.
Und ich muß sagen, ich wurde nicht enttäuscht.
Brian de Palma versteht es einfach, Geschichten gut zu erzählen.
Was mir leider fehlte, war dieser durchgehende visuelle Brian de Palma-Touch, der sonst so präsent ist.
Bei bestimmten Szenen war er wieder oberdeutlich vorhanden, bei anderen war es halt ganz normal gefilmt,
aber nicht so, wie ich es von einem Brian de Palma erwarten würde.
Das Einzige was mich ankotzte:
Das Publikum.
Da waren ein paar Vollidioten dabei, die in den unmöglichsten Moment aus unerfindlichen Gründen zum Lachen
anfingen. :doof: :anime: :icon_evil:
Was soll der Scheiß?
Aber ansonsten: Super Musikeinsatz, zwischendurch de Palmas geniale Bildsprache ( vor allem der Schluß ist der Hammer !!!! ).
Genau wie "Crank", eine ganz klare Empfehlung.
Ich bin da leider nicht ganz so schwer begeistert wie mein Vorredner... ;)
Grundsolider, aber angesichts der Erwartungen, Hoffnungen und Zutaten letztendlich doch enttaeuschender Film Noir.
Der zentrale, potentiell extrem faszinierende und abgruendige Mordfall wird von zu vielen Subplots ueberlagert, so dass der Verlauf kaum zu fesseln bzw mitzureissen vermag. Ausstattung und Kameraarbeit stimmen allerdings - wie von DePalma gewohnt.
Die Besetzung passt, ist aber nicht voellig (von der Leistung her) optimal - die Quali hier umfasst: "anstaendig" (Josh), "gut" (Eckhart, Kirshner), "sehr gut" (Swank) und (leider) "weniger gut" (Scarlett - weniger aufs Posen, mehr aufs Spielen konzentrieren, Schaetzchen!).
Kommt insgesamt keineswegs an "LA Confidential" heran.
Schade.
6 von 10
Ich bin ja mal gespannt!
Kann mir jedenfalls kaum vorstellen, daß der Film noch verwirrender als "L.A. Conf." ist, den ich damals nicht richtige kapiert habe. :icon_redface:
Scarlett ist jedenfalls tausendmal schöner und besser als die olle Kim "Silikon" Basinger... :icon_twisted:
Ähhh, Sts und lastboyscout - läuft der denn schon, oder waren das Pressevorführungen? :00000109:
Zitat von: Roughale am 19 September 2006, 12:57:34
Ähhh, Sts und lastboyscout - läuft der denn schon, oder waren das Pressevorführungen? :00000109:
Also lastboyscout hat den in Guantanamo gesehen. Da scheint er schon zu laufen. ;)
Zitat
Scarlett ist jedenfalls tausendmal schöner und besser als die olle Kim "Silikon" Basinger...
Zitat
Gleich zweimal Blödsinn in einem Satz.
Snake
Zitat von: Roughale am 19 September 2006, 12:57:34
Ähhh, Sts und lastboyscout - läuft der denn schon, oder waren das Pressevorführungen? :00000109:
Ich bin noch bis Freitag in New York und habe den entsprechend hier im Kino gesehen... ;)
Und ich befinde mich bis Ende des Jahres noch in Greenville / South Carolina / USA.
Da läuft der natürlich auch schon.
Ach ja, heute Abend seh ich mir auf alle Fälle "Nightmare On Elm Street" im Kino an. :respekt: :king: :love:
Zitat von: Snake Plissken am 20 September 2006, 18:21:29
Gleich zweimal Blödsinn in einem Satz.
Snake
Warum? :question:
Darüber, wer die bessere Schauspielerin ist, lässt sich bestimmt streiten. "Silikon" hat die Basinger jedenfalls garantiert (man vergleiche "Sag niemals nie" und "Neuneinhalb Wochen"... :exclaim:), der Rest ist wie immer geschmackssache.
Ich für meinen Teil stehe halt eher auf den natürlichen Typ... ;)
Ich finde De Palma kann's einfach nicht. Nehmen wir doch nur einmal "Obsession" oder "Body Double", ich meine das hat Hitchcock doch echt nicht verdient, oder? Aus komplexer Raffinesse macht der Typ peinlich-plumpes Strapsengedöns, bedient sich dreist und überaus schlecht bei "Vertigo" oder "Rear Window". Von "Dressed to Kill" gar nicht erst zu sprechen. Der Mann vereinfacht und reduziert, mehr nicht. Er hat keinen Stil, keine Eigenheiten. Und das macht ihn letztlich für mich zu einem völlig uninteressanten, mitunter schlechten Regisseur. Bis auf "Carlito's Way" gibt es auch keinen Film von ihm, der mir wirklich gefallen hat.
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 22 September 2006, 01:51:35Er hat keinen Stil, keine Eigenheiten. Und das macht ihn letztlich für mich zu einem völlig uninteressanten, mitunter schlechten Regisseur.
Naja, ich bin auch alles andere als großer de Palma Fan, aber einen eigenen Stil würde ich ihm schon zugestehen, denn die ausgedehnten Kamerafahrten und Experimente mit der Kamera sind in meinen Augen schon kennzeichnend.
Scarface finde ich durchaus auch gelungen.
Zitat von: McClane am 22 September 2006, 09:14:50
Naja, ich bin auch alles andere als großer de Palma Fan, aber einen eigenen Stil würde ich ihm schon zugestehen, denn die ausgedehnten Kamerafahrten und Experimente mit der Kamera sind in meinen Augen schon kennzeichnend.
Da würde ich persönlich auch nur äußerst bedingt zustimmen wollen. Zwar haut mich das Finale von "Carlito's Way" im S-Bahn-Zug immer wieder um, aber die viel zitierten Fahrten ohne Schnitt sind für mich sonst nix weiter als Angeberei, Firlefanz, der nichts zur Sache tut. Vor allem muss man ja auch sagen, dass er diesbezüglich auch wieder nur bei Hitchcock klaut, der in dieser Hinsicht mit "Rope" Maßstäbe setzte.
Das ist ein bisschen wie mit Hawks und Carpenter, nur verehrt JC sein Vorbild und zollt ihm Tribut (und das auch nicht gleich in jedem Film), während De Palma seinem vermeintlichen Idol mitunter respektlos gegenübertritt.
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 22 September 2006, 01:51:35
Ich finde De Palma kann's einfach nicht. Nehmen wir doch nur einmal "Obsession" oder "Body Double", ich meine das hat Hitchcock doch echt nicht verdient, oder? Aus komplexer Raffinesse macht der Typ peinlich-plumpes Strapsengedöns, bedient sich dreist und überaus schlecht bei "Vertigo" oder "Rear Window". Von "Dressed to Kill" gar nicht erst zu sprechen. Der Mann vereinfacht und reduziert, mehr nicht. Er hat keinen Stil, keine Eigenheiten. Und das macht ihn letztlich für mich zu einem völlig uninteressanten, mitunter schlechten Regisseur. Bis auf "Carlito's Way" gibt es auch keinen Film von ihm, der mir wirklich gefallen hat.
Deine Kritik an "Dressed to Kill" und vor allem "Body Double" kann ich - als Fan von De Palmas Frühwerken - durchaus nachvollziehen, denn das ständige Wiederkäuen altbekannter Thematiken aus Hitchcocks Meisterwerken (u.a. der Voyeurismus- und Doppelgänger-Aspekt) ist in der Tat etwas, was mich an De Palma nicht gerade nervt, aber zumindest etwas stört, immerhin hat er Hitchcock in den 70ern bereits ausgiebig genug zitiert (in "Schwestern des Bösen", "Obsession", ansatzweise in "Carrie" und "Teufelskreis Alpha"), da brauche ich nicht die x-te Variante von "Das Fenster zum Hof", wie in "Body Double" geschehen (
SPOILER - wobei ich die grausige Bohrmaschinensequenz für eine der intensivsten und spannendsten, wenn auch zugleich geschmacklosesten Sequenzen halte, die De Palma je gedreht hat -
SPOILER-ENDE).
Dennoch: Jeder Film von ihm enthält unverwechselbare Merkmale, und darunter fallen meines Erachtens zweifelsohne auch die von McClane angesprochenen schnittfreien Kamerafahrten, die man als Angeberei abtun kann, für mich nichtsdestotrotz gern gesehene visuelle Schmankerl sind. Ich mag es einfach, wenn ein Regisseur es schafft, seine Geschichten weitgehend durch Bild und Musik auszudrücken (die finale, unerträglich spannende Szene im Badezimmer bei "Dressed to Kill", die ohne jedes gesprochene Wort auskommt und Objekte wie ein blitzendes Rasiermesser in den Vordergrund rückt, ist schlichtweg genial aneinandermontiert!), so daß gar keine Dialoge nötig sind. Und darum schaue ich mir seine Werke so gerne an, weil sie zwar oftmals nicht durchweg gut, geschweige denn sehr gut sein mögen, jedoch in schöner Regelmäßigkeit mit drei, vier denkwürdigen und meisterhaft inzenierten Momenten angereichert sind, die allein das Angucken lohnen.
Ich bin auf jeden Fall auf Black Dalia sehr gespannt, denn ich mad De Palma Filme sehr, auch wenn er einen schwachen Film abliefert findet man immer noch gut inszenierte Szenen, so auch bei seinem Mars Film, die Kamerafahrt zu Beginn ist gut gelungen...
Ob er "kopiert" (halte ich für zu hart formuliert) oder nicht ist mir schnurz, wenn die Szene funktioniert ist sie gut...
Aber einige aus dem Thread heir sollten mal ernsthaft überlegen, ob sie ihre Meinung auf dem depalma Forum posten, eine Zusammenfassung würde uns viel Spass bereiten ;) Ich habe leider gerade nicht den Link zur Hand...
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 22 September 2006, 01:51:35
Ich finde De Palma kann's einfach nicht.
Sodala, du hast die meisten de Palmas kurz angeschnitten.
Aber wie stehst du zu "Scarface", "Carrie" oder "Snake Eyes"?
Gefallen dir die auch nicht?
Reviews fand ich keine von dir zu diesen Filmen.
Sorry fürs Offtoppic, aber das würde mich jetzt brennend interessieren.
"Scarface" ( egal ob das Original oder die 83er-Version von Brian de Palma ) gehören für mich zu absoluten filmischen Meisterwerken.
Zitat von: lastboyscout am 22 September 2006, 16:41:42
Aber wie stehst du zu "Scarface"
Ganz gut eigentlich. :icon_mrgreen: (Aber der hat auch ein wenig den "Carlito's Way"-Bonus, der wie gesagt der Film war, der mich als einziges wirklich umgehauen hat)
Zitat von: lastboyscout am 22 September 2006, 16:41:42
"Carrie"
Bin großer Fan der Vorlage, war eines der ersten Bücher, das ich in meiner Jugend gelesen hatte. Somit konnte der Film für mich nur scheitern.
Zitat von: lastboyscout am 22 September 2006, 16:41:42
"Snake Eyes"?
Ziemlich flach ehrlich gesagt. Die (imho etwas übertriebene) Eingangssequenz finde ich nett, aber das war's dann schon. ;)
Übrigens gibt es doch noch einen, den ich sehr gut fand, nämlich M:I. Wären es also schon zwei. :king:
In diesem Film lässt DePalma die Kamera in einer Sequenz übrigens plötzlich in die Ego-Perspektive wechseln (ein längerer one-Take-Shot) ... technisch schön anzusehen, doch irgendwie fand ich die Wahl merkwürdig - kein Vergleich mit dem "Snake Eyes"-Anfang.
Also als DePalma - Fan seh ich die Sache wohl etwas anders.
Sicherlich nehm ich nicht alles, was er dreht, als gottgegeben hin; und bei einem ernsthaften Review müsste man auch Einiges auseinandernehmen und kritisieren. Aber wenn jemand behauptet, der Mann kann es nicht, hat er die Sache für mich einfach nicht verstanden.
Lynch spielt mit dem Inhalt, DePalma mit der Optik. Dass das Materielle unter dem Übermass des Formellen leidet und die Filme deswegen nicht bei Allen auf Begeisterung stossen, ist schon klar. Aber dann muss man sich der Art der Inszenierung entweder einfach öffnen und in die Filme eintauchen oder es lassen. Und sich nicht hinstellen und sagen "Er Kann's nicht." Was kann er denn nicht ? Filme normal erzählen ? Das seh ich nicht als weiter schlimm an, wenn er auf der anderen Seite für besondere Momente sorgt, die einfach durch die technische Raffinesse und dem Umgang mit dem Material derartig pompös sind, dass sie einen schlicht umhauen.
Und das mit dem Klauen bei Hitchcock ist auch ein dermassen alter Hut der Kritiker, dass man direkt das Phrasenschwein hinstellen sollte. Ist mir nicht bewusst, dass Hitchcock ein Copyright auf Voyeurismus© und Doppelgänger© hat.
Ich kann mir denken, was bei Schwarze Dahlie geboten wird und auf was ich verzichten muss. Das Angebot nehm ich trotzdem dankend an.
Zitat von: Rain Jao am 23 September 2006, 11:48:56
Und das mit dem Klauen bei Hitchcock ist auch ein dermassen alter Hut der Kritiker, dass man direkt das Phrasenschwein hinstellen sollte. Ist mir nicht bewusst, dass Hitchcock ein Copyright auf Voyeurismus© und Doppelgänger© hat.
Ist mir eigentlich herzlich egal, ob das ein alter Kritikerhut oder eine biblische Floskel ist, wenn es der reinen Wahrheit entspricht. Als Hitchcock-Fan fiel mir das auch relativ früh von allein auf, ich dachte anfangs, es sei ja ganz nett, dass jemand einen meiner Lieblingsregisseure zitiert, bis ich mir beim 5. Film dann auch mal dachte: "Jetzt weiß ich es ja langsam! Herr Palma, was können sie eigentlich selbst? Dass sie menschliche Paraphrasen aus dem Kontext von Themen wie dem Kalten Krieg herauslösen und sie in die Pornobranche transferieren, das wissen wir ja nun. Dass sie einen King-Roman adaptieren können, und alles falsch machen, was man nur falsch machen kann, auch. Kommt da noch mehr?" Nein.
Und ich habe deutlich gemacht, dass es meine eigene Meinung ist. Wenn du De Palma-Fan bist, dann sei doch De Palma-Fan. Ich finde eben dass das, was er mir serviert, in jeder Hinsicht unzureichend ist.
Oh, ein Hitchcock - Fan. Naja, du siehst mein Augenrollen hoffentlich nicht. :icon_rolleyes: :icon_lol:
Und es ist mir schon bewusst, dass es deine Meinung ist. Die darfst du ja auch behalten.
ZitatZitat"Carrie"
Bin großer Fan der Vorlage, war eines der ersten Bücher, das ich in meiner Jugend gelesen hatte. Somit konnte der Film für mich nur scheitern.
Nur weil dir das Buch gefallen hat, muss der Film doch nicht scheitern. Vor allem wenn er so hervorragend gemacht ist, wie eben De Palmas Version. Auch wenn sich das Buch, zugegeben, nicht unbedingt eng an die Vorlage hält, so muss man doch vor allem die Atmosphäre und die unheimlich gut gemachte Inszenierung bemerken, die De Palma hier an den Tag legt. Dazu dann noch zwei absolut grandiose Hauptdarstellerinnen. Aus rein filmischer Sicht gibt es an De Palmas "Carrie" jedenfalls nichts zu meckern! Nicht umsonst gilt der Film als eine der besten King-Verfilmungen aller Zeiten!
Also manch mal hast du schon ganz schön merkwürdie Einstellungen. ;)
Na ja, insgesamt bin ich aber auch sehr gespannt auf "Die schwarze Dahlie". Kenne zwar bis jetzt vergleichsweise nur wenige De Palma-Filme, aber die Filme, die ich bis jetzt von ihm gesehen habe, haben mir persönlich doch größtenteils zugesagt, zumindest was die älteren Filme von ihm angeht. Vor allem "Body Double" sehe ich als äußerst gelungene Hommage und Verbeugung vor Hitchcock! Und so einen Schund wie "Mission to Mars" wird er uns sicherlich nicht noch einmal um die Ohren hauen! ;)
ZitatIch finde eben dass das, was er mir serviert, in jeder Hinsicht unzureichend ist.
Ist bloß komisch, dass man bei dir irgendwie das Gefühl hat, dass das wohl bei fast jedem angesehenen Filmemacher der Fall sein muss. (mit Ausnahmen versteht sich ;)) :icon_twisted: :icon_mrgreen: ;)
Hmm, ich freu mich nach wie vor seehr auf den Film, ganz einfach weil ich die ganze Handlung fantastisch finde, aber nachdem ich ein paar erste Kritiken gelesen hab (herrlisch wenn man schon weiß, was alles passiert, kann auch ich endlich mal guten Gewissens Kritiken schon VOR dem Film ganz durchlesen :king:), scheint sich leider genau dieser Verdacht von mir
Zitat von: psychopaul am 24 Juli 2004, 22:10:22und den so nuancenreich zu spielen trau ich dem Joshi niemals zu...
zu bestätigen. :icon_confused:
Was ich sonst schon lesen muste, dass vor allem die Story zu gehetzt wirkt und man als Nichtkenner des Romans Schwierigkeiten haben könnte, weil wohl fast alles aus dem Buch auch tatsächlich verwurschtet wird und daher ein gewisser gehetzter Eindruck entsteht, stört mich in dem Fall jetzt mal noch nicht so besonders, andererseits hätte der Film ruhig noch eine halbe Stunde länger gehen können, ist doch eh eher Genre- bzw Fankost, dieses Publikum hätte das wohl auch nicht so gestört. :icon_confused:
De Palma ist jedenfalls für mich nach wie vor eine tolle Auswahl für den Stoff; für Spannung, düstere Abgründe und vor allem gelassene, "altmodische" Inszenierung, die hier natürlich verdammt wichtig ist, hat er auch meiner Meinung nach ein Gespür und da Hitch nicht mehr lebt :icon_razz:, ist mir lieber de Palma macht diesen Film als Boll, Bay oder irgendein Eichinger-Scherge. :icon_mrgreen:
übrigens mag ich "Verdammte des Krieges" von ihm auch sehr, der ist schon ordentlich intensiv und packend gemacht wie ich finde. :icon_eek:
Zu DePalmas Hitchcock-Bezügen:
Ich finde es gut, daß er nie ein Geheimnis darum gemacht hat, daß viele seiner Filme Hitchcocks Werk zitieren und huldigen.
Schlimm ist es doch eher, wenn Regisseure nur klauen bis zum Umfallen, keinen eigenen Stil haben und dies als originell verkaufen wollen.
"Sisters", "Obsession", "Body Double", "Blow Out" und "Dressed To Kill".....alles geniale Filme, die ich mir immer wieder angucken kann. Und sie zum ersten Mal zu sehen, werde ich nie vergessen. Wie viele Filme gibt es denn bitte, bei denen man sich nie sicher sein kann, was als nächstes passiert? Absolut spannend!
Und die Mafia-Filme sind ja nun grandios und kommen alle völlig ohne Hitch-Bezüge aus.
Der Mann hat es drauf. Freue mich auf den neuen Film wie ein Schneekönig...
Und auf Scarlett natürlich auch. :icon_razz: :love:
Zitat von: depalma am 23 September 2006, 17:24:36
Und die Mafia-Filme sind ja nun grandios und kommen alle völlig ohne Hitch-Bezüge aus.
Das stimmt - obwohl er sich bei denen anderswo fleißig bedient hat (Stichwort: Remakes und Treppen) ;)
Zitat von: Mr. Hankey am 23 September 2006, 12:28:12
Bin großer Fan der Vorlage, war eines der ersten Bücher, das ich in meiner Jugend gelesen hatte. Somit konnte der Film für mich nur scheitern.Nur weil dir das Buch gefallen hat, muss der Film doch nicht scheitern. Vor allem wenn er so hervorragend gemacht ist, wie eben De Palmas Version. Auch wenn sich das Buch, zugegeben, nicht unbedingt eng an die Vorlage hält, so muss man doch vor allem die Atmosphäre und die unheimlich gut gemachte Inszenierung bemerken, die De Palma hier an den Tag legt. Dazu dann noch zwei absolut grandiose Hauptdarstellerinnen. Aus rein filmischer Sicht gibt es an De Palmas "Carrie" jedenfalls nichts zu meckern! Nicht umsonst gilt der Film als eine der besten King-Verfilmungen aller Zeiten!
Nun, mag sein, dass der Film als eine der besten Verfilmungen gilt. Aber das ist mir ja relativ egal. "A Beautiful Mind" hat auch den Oscar bekommen, und trotzdem ist das der hinterletzte Müll. ;)
Und ich liebe nun mal das Buch, es ist so komplex, es hat einen wesentlich feineren psychosexuellen Text. Allein das finale Inferno im Buch ist der Wahnsinn. Das hätte man entweder genauso verfilmen sollen (was technisch aber unmöglich ist), oder es eben lassen sollen. De Palma hat es leider nicht gelassen...
Zitat von: Mr. Hankey am 23 September 2006, 12:28:12
Ist bloß komisch, dass man bei dir irgendwie das Gefühl hat, dass das wohl bei fast jedem angesehenen Filmemacher der Fall sein muss. (mit Ausnahmen versteht sich ;)) :icon_twisted: :icon_mrgreen: ;)
Damit möchtest du wieder einmal andeuten ( ;)), dass ich das aus Trotz machen würde. Leider muss ich dich enttäuschen, mir ist das Ansehen völlig egal. Zu meinen Lieblingsregisseuren zählen haufenweise "angesehene" Leute (Hitchcock, Burton, Spielberg, Cronenberg...), danach gehe ich nun wirklich nicht. Und wenn ich Kubrick oder Howard oder De Palma doof finde, tja, dann hat das auch seine Gründe.
Zitat von: depalma am 23 September 2006, 17:24:36
Ich finde es gut, daß er nie ein Geheimnis darum gemacht hat, daß viele seiner Filme Hitchcocks Werk zitieren und huldigen.
Konnte er auch kaum. Es sei denn, er wäre davon ausgegangen, dass sein Publikum Tomaten auf den Augen hat.
Zitat von: depalma am 23 September 2006, 17:24:36
Schlimm ist es doch eher, wenn Regisseure nur klauen bis zum Umfallen, keinen eigenen Stil haben und dies als originell verkaufen wollen.
Ich würde nicht meine Hand dafür ins Feuer legen wollen, dass De Palma sich selbst für originell hält. ;)
Zitat von: depalma am 23 September 2006, 17:24:36
Wie viele Filme gibt es denn bitte, bei denen man sich nie sicher sein kann, was als nächstes passiert?
Nicht viele, da stimme ich dir zu. De Palmas Filme gehören da für mich jetzt aber auch definitiv nicht zu.
Zitat von: depalma am 23 September 2006, 17:24:36
Und die Mafia-Filme sind ja nun grandios und kommen alle völlig ohne Hitch-Bezüge aus.
Nein. Sie kommen vielleicht ohne direkte (plumpe, offensichtliche) Bezüge aus, aber die Kamerachoreographie aus "Scarface" wäre undenkbar ohne Hitchcock.
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 23 September 2006, 17:42:19
Nicht viele, da stimme ich dir zu. De Palmas Filme gehören da für mich jetzt aber auch definitiv nicht zu.
Alle nicht. Aber kennst du "Sisters" und "Body Double"? Diese Filme haben doch solch geniale Plot-Twists, die man wirklich nicht vorhersehen kann. Es sei denn natürlich, du gehörst zu den Leuten, die, NACHDEM sie den Film gesehen haben, immer tönen, sie hätten das ja alles schon vorher gewusst...Gähhhn. ;)
Zitat von: depalma am 23 September 2006, 18:21:58
Alle nicht. Aber kennst du "Sisters" und "Body Double"? Diese Filme haben doch solch geniale Plot-Twists, die man wirklich nicht vorhersehen kann. Es sei denn natürlich, du gehörst zu den Leuten, die, NACHDEM sie den Film gesehen haben, immer tönen, sie hätten das ja alles schon vorher gewusst...Gähhhn. ;)
Ich kenne beide Filme, den einen finde ich nett (Sisters), den anderen eine mittlere Frechheit (Body Double). Zu den Twists: An beide erinnere ich mich nicht mehr (Sisters) bzw. nur wenig (Body Double), obwohl ich die Filme zuhause habe. Das sagt wohl schon alles.
Angesichts der grottenschlechten Maske des Driller-Killers wusste ich damals bei Body Double, glaub es oder nicht, relativ schnell, wo der Hase hier seine Pfötchen hat. Das lag aber auch an dem selten bescheuerten Titel, der ja nicht gerade dezent darauf verweist.
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 23 September 2006, 18:38:19
Angesichts der grottenschlechten Maske des Driller-Killers wusste ich damals bei Body Double, glaub es oder nicht, relativ schnell, wo der Hase hier seine Pfötchen hat.
Dann freu Dich mal auf eine zentrale Einstellung in "the Black Dahlia", in welcher man den Killer als Kontur im Halbdunkeln in der Mitte des Films präsentiert bekommt ... da dachte ich ebenfalls "bitte nicht!" ... und am Ende war es dann tatsächlich so, dass jene Person als (Überraschung!) Mörder entlarvt wurde :icon_rolleyes: ;)
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 23 September 2006, 18:38:19
Ich kenne beide Filme, den einen finde ich nett (Sisters), den anderen eine mittlere Frechheit (Body Double). Zu den Twists: An beide erinnere ich mich nicht mehr (Sisters) bzw. nur wenig (Body Double), obwohl ich die Filme zuhause habe. Das sagt wohl schon alles.
Angesichts der grottenschlechten Maske des Driller-Killers wusste ich damals bei Body Double, glaub es oder nicht, relativ schnell, wo der Hase hier seine Pfötchen hat. Das lag aber auch an dem selten bescheuerten Titel, der ja nicht gerade dezent darauf verweist.
Gut. Dann die nächste Frage:
Kennst du "Dressed to Kill"?
Hättest du damit gerechnet, daß Angie Dickinson, nachdem sie mit ihrer Museums-Bekanntschaft Sex hatte, in dessen Schublade den ärztlichen Befund über eine Geschlechtskrankheit findet? Das ist einfach so krank und überraschend, wie ich es von kaum einem anderen Regisseur kenne. Und daß dieser Handlungsfaden für den Rest des Films null Bedeutung hat, ist auch genial. Ich beneide jeden, der diesen und andere Palma-Filme zum ersten Mal sehen darf...!
Zitat von: depalma am 23 September 2006, 18:46:05
Gut. Dann die nächste Frage:
Kennst du "Dressed to Kill"?
Logo.
Zitat von: depalma am 23 September 2006, 18:46:05
Hättest du damit gerechnet, daß Angie Dickinson, nachdem sie mit ihrer Museums-Bekanntschaft Sex hatte, in dessen Schublade den ärztlichen Befund über eine Geschlechtskrankheit findet? Das ist einfach so krank und überraschend, wie ich es von kaum einem anderen Regisseur kenne. Und daß dieser Handlungsfaden für den Rest des Films null Bedeutung hat, ist auch genial. Ich beneide jeden, der diesen und andere Palma-Filme zum ersten Mal sehen darf...!
Kann ich dir nicht mehr sagen, daran erinnere ich mich erst jetzt wieder dunkel, wo du es sagst. Und da fällt sie mir wieder ein, die Michael Caine-Strapsennummer. Nun ja, wahnsinnig originell ist das jetzt nicht wirklich, oder? Außerdem finde ich den Film vor allem wegen der Fahrstuhlszene so schauderhaft... R.I.P. Hitch.
Gerechnet haben zumindest nicht so viele damit, daß es Caine ist, insofern gelungen.
Allerdings mag ich DtK auch mehr wegen der Museumssequenz, wie überhaupt de Palmas Kameraspielereien meine Bewunderung finden.
Gegenüber der tausendfachen Dutzendware haben diese Filme selbst als verfemte Hitch-Kopie eindeutig qualitativen Vorsprung durch Optik und Spannungsaufbau und erwecken den Wunsch nach mehrmaligem Ansehen.
Das allein ist für mich schon mal ein Qualitätsmerkmal.
ZitatDas hätte man entweder genauso verfilmen sollen (was technisch aber unmöglich ist), oder es eben lassen sollen. De Palma hat es leider nicht gelassen...
Du sagst es doch schon selbst. Technisch war das einfach unmöglich. Und ob eine Buchverfilmung nun gut oder schlecht ist sollte man auch nicht immer nur im Vergleich zum Buch sehen und bewerten, sondern auch wie der Film wäre ohne das Buch zu kennen bzw. wenn es das Buch dazu gar nicht geben würde. Das mag zwar sicher schwer sein, vor allem wenn man das Buch so vergöttert wie du anscheinend "Carrie", aber gerade für einen Filmfreak muss das auch irgendwie machbar sein. Daran scheinst du, zumindest bei diesem Beispiel, wohl zu scheitern. Denn als reiner Film ist "Carrie" nun einmal ein brillant ausgetüfteltes, atmosphärisch inszeniertes Schauerstück, daran gibt es einfach nichts zu rütteln. Von daher kann ich nur sagen "Gott sei Dank, dass es De Palma nicht gelassen hat"! ;)
ZitatUnd wenn ich Kubrick oder Howard oder De Palma doof finde, tja, dann hat das auch seine Gründe
Tja, wenn sie denn wenigstens haltbar wären. :icon_lol: :icon_twisted: :icon_mrgreen: ;)
ZitatGegenüber der tausendfachen Dutzendware haben diese Filme selbst als verfemte Hitch-Kopie eindeutig qualitativen Vorsprung durch Optik und Spannungsaufbau und erwecken den Wunsch nach mehrmaligem Ansehen.
Das allein ist für mich schon mal ein Qualitätsmerkmal.
:respekt:
Da fällt mir übrigens ein:
Zitat"A Beautiful Mind" hat auch den Oscar bekommen, und trotzdem ist das der hinterletzte Müll.
Nicht die PM vergessen. :icon_mrgreen:
Zu dem Schluß von "Carrie", der nicht so aus dem Buch übernommen wurde:
Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, dann WOLLTE de Palma das doch so verfilmen, aber er hatte doch dazu nicht die finanziellen Mittel, soweit ich weis.
Hab das mal in ner Zeitschrift / Internet gelesen.
Kann das jemand bestätigen / widerlegen?
Wäre um Antwort dankbar, da mich das jetzt selber wieder interessiert.
Zitat von: Moonshade am 23 September 2006, 19:37:00
Gerechnet haben zumindest nicht so viele damit, daß es Caine ist, insofern gelungen.
Allerdings mag ich DtK auch mehr wegen der Museumssequenz, wie überhaupt de Palmas Kameraspielereien meine Bewunderung finden.
Gegenüber der tausendfachen Dutzendware haben diese Filme selbst als verfemte Hitch-Kopie eindeutig qualitativen Vorsprung durch Optik und Spannungsaufbau und erwecken den Wunsch nach mehrmaligem Ansehen.
Das allein ist für mich schon mal ein Qualitätsmerkmal.
Gerade der Titel hat mich von Anfang an auf Caine spekulieren lassen. Man rechnet heute aber auch einfach mit allem. und wenn man aufmerksam ist, dann entdeckt man die Lösung ohnehin schneller, da es doch ab und an deutliche Hinweise gibt.
DePalma ist einfach ne geile Sau.. ;)
Hallo,
also ich bin gerade neu hier und dann erfahre ich das die Schwarze Dahlie verfilmt wird.
Das ist super klasse, es ist eines meiner Lieblingsbücher....und Josh Hartnett finde ich gar nicht mal so fehl am Platze....jaja....erstmal steh ich auf ihn aber trotzdem hat er meiner meinung nach schon öfter bewiesen das er facettenreich schauspielern kann.....
LG
Zitat von: Mr. Vincent Vega
Und ich liebe nun mal das Buch, es ist so komplex, es hat einen wesentlich feineren psychosexuellen Text. Allein das finale Inferno im Buch ist der Wahnsinn. Das hätte man entweder genauso verfilmen sollen (was technisch aber unmöglich ist), oder es eben lassen sollen. De Palma hat es leider nicht gelassen...
Es gibt ja eine Neuverfilmung von Carrie, die sich sklavisch an den (in meinen Augen mittelmäßigen) Roman hält. Vergleiche mal die beiden Verfilmungen und zieh Bilanz. Mich würde es überraschen, wenn du die Neuverfilmung für die gelungenere halten würdest. Ich fand sie erträglich aber ungefähr auf gleichem Niveau wie Kings Roman. Im Übrigen hält King selbst De Palmas Carrie-Version für die künstlerisch gelungenere:
"[...] The book seems clear enough and truthful enough in terms of the characters and their actions, but it lacks the style of De Palma's film.
The book attempts to look at the ant farm of high school society dead on; De Palma's examination of this
High School Confidential world is more oblique...and more cutting. [...] De Palma's social stance is more original; he sees this suburban white kids' high school as a kind of matriarchy." (Stephen King. Danse Macabre. p. 173)
Ich will nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, aber ich habe mal gehört, dass Kings Erfolg erst durch die Carrie-Verfilmung De Palmas angekurbelt worden ist.
Zitat von: LastboyscoutWenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, dann WOLLTE de Palma das doch so verfilmen, aber er hatte doch dazu nicht die finanziellen Mittel, soweit ich weis.
Hab das mal in ner Zeitschrift / Internet gelesen.
Kann das jemand bestätigen / widerlegen?
Das Ende, in dem die Steine, die aus dem Himmel fallen, das Haus zerstören, wurde gefilmt, hat aber nicht funktioniert. Die Steine wirkten auf Film gebannt wie Hagel. Deshalb hat sich De Palma dazu entschlossen, das Haus einfach niederzubrennen. Man kann im Endprodukt sogar noch erkennen, dass es so gefilmt worden ist, denn im Inneren des Hauses fallen riesige Steinbrocken durch die Decke...Dank CGI darf man in der Neuverfilmung sehen, wie Steine auf den Ort niederprasseln. Die Zerstörung des gesamten Ortes übertsieg tatsächlich das Budget beim De Palma Film, das ist in der Neuverfilmung wie gesagt anders...
Carrie ist wirklich eine äußerst gelungene King-Verfilmung und da gibt es ja nun nur wenige..!
Vor allem die End-Sequenz gehört zu meinen Lieblings-Filmszenen.
Und dann noch John Travolta im "Retro-Look" ;), eine überragende S. Spacek und natürlich die süsse Amy Irving.. :love:
Grandiose Filmkunst.. :respekt:
"Unser" Ulli hat mal wieder zugeschlagen - erscheint nächsten Monat als RC1:
(http://img526.imageshack.us/img526/5438/b000j41gsm01a25uepkzcb0f3dss500sclzzzzzzzv40481052ps9.jpg)
Trailer (http://www.videodetective.com/default.asp?frame=http://www.videodetective.com/trailer-preview.asp?CUSTOMERID=97135&publishedID=35025)
:icon_lol:
Moment mal, es gibt wirklich jemanden, der Carrie als Buch gut findet? Respekt! Ich finde, es ist ein sehr schwaches King Buch, King gelingt es nicht, die Charaktere so zu beschreiben, dass man sichj in sie hereinversetzen kann, allerdings muss ich erwähnen, dass ich das Buch nach dem Film gelesen habe, es mag also sein, dass es deswegen nicht gewirkt hat, wie kann man dass schon feststellen... Aber das oben gepostete Zitat von King aus Dance Macabre zeigt ja, dass King selbst nicht zufrieden war, leider versuchte er das gleiche nochmal in Firestarter und scheiterte extrem und lieferte sein schlechtestes Buch (all imho) ab...
Ich habe Montag den Black Dalia Trailer im Kino gesehen und die Optik ist oplulent (was heisst das eigentlich? ;)) - ich freue mich jedenfalls auf den Film!
Die meines Erachtens wichtigsten deutschen Feuilletons sind bei der Black Dahlia ausnahmsweise mal auf De Palmas Seite (FAZ, Süddeutsche, Tagesspiegel, Welt). Auch kleinere Internet-Filmseiten und Magazine (Der Schnitt, Filmspiegel) stehen dem Film positiv gegenüber....da erging es De Palma in den USA um einiges schlechter, der derzeitige Rottentomatoeswert liegt bei 34%.
Besonders euphorisch schreibt Sascha Westpahl in der Welt:
http://www.welt.de/data/2006/10/04/1059530.html
ich komme gerade aus dem kino, bin den film gegangen ohne etwas über ihn und die hintergründe/vorlagen zu wissen.
und er hat mir leider nicht sehr gut gefallen. die optik ist zwar ganz gut gelungen, aber es kommt den ganzen film über keine richtige atmosphäre auf finde ich. die ganze geschichte wirkt etwas in die länge gezogen, fast langweilig, und ich hatte das gefühl, dass sie um einiges hätte gekürzt werden können.
auch von den schauspielerischen leistungen bin ich nicht gerade überzeugt, besonders die (film)mutter von hillary swank (der name fällt mir grad nicht ein) ist zu übertrieben, unglaubwürdig dargestellt. und ich bin zwar ein großer fan von scarlett johansson, aber irgendwie passt sie nicht in diese rolle bzw. spielt sie nicht überzeugend. und dann kommt noch dazu, dass mir josh hartnett total unsympatisch ist (in jedem film).
wenigstens war es wieder einmal ein film, wo jede hauptperson eine zigarette nach der anderen verheizt :D
Einige SPOILER werde ich nicht vermeiden können, versuche sie aber ausreichend zu kennzeichnen!
Ich habe den Film heute Nachmittag gesehen. Um die Katze aus dem Sack zu lassen: Ich halte ihn für einen coolen, zeitgemäßen und perfekt gefilmten Film Noir. Ich will versuchen, meine ersten Gedanken hier zu ordnen und dabei vor allem auf die von manchem Kritiker geäußerten Negativpunkte einzugehen.
Wer mit dem Anspruch in den Film marschiert, realistisch agierende Darsteller, die in ein simples schwarz-weiß/gut-böse Raster passen, präsentiert zu bekommen, der sollte sein Geld besser ins Sparschwein stecken, als es an der Kinokasse abzugeben. Alle, die hingegen Filme mögen, in denen sich die Hauptfigur durch ein Dickicht aus Lug und Trug schlagen muss, werden ihre Freude haben. Endlich mal ein Film, in dem keine Figur die Wahrheit sagt! Alle lügen, niemand ist durchweg sympathisch und keiner hat den vollen Durchblick. [Spoiler:] Die Auflösung am Ende kommt nicht zu Stande, weil unser toller Detective es auf dem Kasten hat, sondern weil >der Täter< völlig unerwarteter Weise geständig ist! Darüber kann ich mich köstlich amüsieren, gerade weil es mit der Erwartungshaltung des Zuschauers bricht, der an Superschnüffler gewöhnt ist. Das Ende erinnert stark an das Martyrium der Helden aus früheren De Palma Filmen wie "Carrie" und "Dressed to Kill": die augenblickliche Bedrohung ist besiegt, das Trauma bleibt! [Ende Spoiler]
All die Kritikpunkte, der Film sei verwirrend/unverständlich etc., müssen von Leuten stammen, die während der Filmvorführung zu viel Popcorn mampfen oder anderweitig beschäftigt sind. Der Vorwurf wurde De Palma ja schon bei "Mission: Impossible" gemacht - sowohl damals wie heute ist das absolut ungerechtfertigt.
Optisch zeigt De Palma einmal mehr, was er kann. Der Film ist zu großen Teilen in einem Braunton gehalten, der dem Ganzen eine fast greifbar-dichte Atmosphäre verleiht. Die Luft ist meist rauchgeschwängert. Raucher werden wahrscheinlich einen kräftigen Zigarettendrang im Kino verspüren. Aaron Eckhart qualmt hier das zusammen, was man so schmerzlich in "Thank You for Smoking" vermisste.
Und De Palma wartet wieder mit einigen genialen Plansequenzen auf: Gleich zu Beginn streift die Kamera durch einen Matrosenaufstand: eine Palme steht in Flammen, Fensterscheiben gehen zu Bruch, viele Komparsen prügeln sich, schließlich lernen wir unsere zwei Hauptfiguren in einer schäbigen Seitenstraße bei einer üblen Schlägerei kennen.
Auch die Entdeckung der Dahlia-Leiche ist fantastisch inszeniert: Eine präzise Kamerafahrt schleicht an der Fassade eines Hauses entlang, zeigt uns zwei krächzende Krähen auf dem Dach - in der Ferne sehen wir, wie eine Frau um Hilfe schreiend ihren Kinderwagen stehen lässt, weil sie eine Leiche im Gras entdeckt hat - das interessiert aber erst einmal nicht, weil es zu einer Schießerei auf der Vorderseite des Hauses kommt, also beschreibt die Kamera einen Bogen...so etwas kriegt man nur in einem De Palma Film (oder vielleicht noch beim frühen Argento) geboten.
Den Höhepunkt bildet jedoch das Kennenlernen der Linscott-Familie! Eine wahnwitzige Fahrt aus Buckys (Hartnett) Perspektive: ein Horror-Date, das zum Lachen einlädt. Ein ausgestopfter Hund mit Zeitung im Maul wird hier zum Symbol einer völlig degenerierten amerikanischen Familie, die De Palma nur noch überzeichnet darstellen kann.
Ein weiterer Tiefschlag gegen die Dahlie war der Vergleich mit Curtis Hansons "L.A. Confidential". Im Gegensatz zu "L.A. Confidential", den ich im Übrigen sehr mag, ist TBD atmosphärisch dichter. "L.A. Confidential" ist bestimmt näher am Plot des Ellroy-Buches (hab nur TBD gelesen, kann es also nicht wirklich beurteilen), aber die von Ellroy angeklagte moralisch völlig verkommene Welt Hollywoods bringt De Palma perfekt rüber. Die Romanhandlung wurde kräftig gekürzt, De Palma ist in die Verknappung gegangen und wurde trotzdem noch wegen der angeblich zu komplizierten Handlung gescholten. Man kann es wohl nie allen recht machen...
Ein amerikanischer Kritiker hat geschrieben: ">L.A. Confidential< is literature and >The Black Dahlia< is cinema." Und so ist es auch! "L.A. Confidential" erzählt eine spannende und komplexe Geschichte mit glaubwürdigen Figuren und tollen Darstellern, aber er ist auf visueller Ebene 08/15. TBD ist weniger an den Korruptions-Verflechtungen dafür mehr an der moralischen Verkommenheit der Figuren interessiert. De Palma findet dafür passende Bilder: er gräbt unter anderem die Verfilmung von Victor Hugos "The Man Who Laughs" aus, dessen entstellte Hauptfigur Burtons Inspiration für den Joker in "Batman" war, und er zeigt in zwei kurzen aber eindringlichen Momenten die verstümmelte Leiche der Dahlie. Das bleibt bei jedem Zuschauer haften!
einfach nur ein genialer film. von anfang bis ende sehr gute unterhaltung, spannung und geniale athmosphäre. für mich eine der kinohöhepunkte des jahres
So gestern drin gewesen. Also vorneweg: IMO sollte man Film und Buch immer getrennt bewerten und was in dem einen funktioniert, muss im anderen nicht klappen. Zudem muss man "The Black Dahlia" kürzen, wär in der Länge unverfilmbar.
Nur das wie ist schon mal schlecht, deshalb ist die erste Hälfte besser, denn Hälfte zwei ist radikal zusammengestrichen worden, weshalb die ganze Aufklärung holprig und lückenhaft daherkommt. Gerade das erwähnte Geständnis ist IMO eine echte Lachnummer, da der Film einfach zwei oder drei Schlüsselszenen gehetzt ineinander kloppt.
Optisch macht De Palma seine Sache gut, wenngleich mir die Brauntöne nach ner Weile auf den Sack gehen: Zu öde und nicht düster genug. Ansonsten wieder nette visuelle Spielereien, er kopiert sich teilweise selber (Schießerei Marke "The Untouchables", Mord á la "Dressed to Kill"). Der Score wär ausbaufähig gewesen, aber "L.A. Confidential" fand ich in fast jeder Hinsicht überlegen (nicht nur am Buch gemessen). Gerade die Verkommenheit Hollywoods wird hier bestenfalls angerissen (Dinnerszene), da bot "L.A. Confidential" doch mehr Schärfe(z.B. ganzen Szenen bei "Badge of Honor").
Aber ich will den Vergleich lassen, sind ja zwei verschiedene Filme. Wie gesagt, die erste Hälfte ist gut (vielleicht weil nahe am Buch dran), die Szenen mit dem Matrosenaufstand, dem Boxkampf und der Schießerei wirklich toll, nur ab der Halbzeit wirds konfus und schwer nachvollziehbar. Vor allem weil Bucky teilweise mit unmotivierten Geistesblitzen die Lösungen findet, wo er im Buch ganze Ketten von Hinweisen sammeln muss. Dabei machen viele Kürzungen durchaus Sinn, z.B. das Weglassen vieler Nebencharaktere oder der Verzicht auf die Mexikoepisoden. Auch die Tatsache, dass die Ermittlungen nicht wie im Buch zwei Jahren dauern ist OK.
Als Film also Durchschnitt, hätte man mehr draus machen können, ABER: als Umsetzung des Buches ein Tritt in die Fresse jedes Kenners der Vorlage und selbigen würde ich De Palma und dem Drehbuch gerne mal verpassen.
Fangen wir mit der Dinnerszene an: Warum wird aus Ramona so eine überzogene Witzfigur? Die Szene aus dem Roman war komisch genug, hatte auch den Hund, die Karikatur und die Dialoge.
SPOILER
Außerdem ist dies unpassend, weil Ramona ja eine eiskalte Mörderin ist im Roman. Hier als Tattergreisin wirkt sie IMO teilweise lächerlich.
SPOILER ENDE
Ganz schlimm jedoch die Verwässerung der Vorlage. Das Weglassen der üblichen Schilderung von Polizeibrutalität fand ich schade, ist aber aus Zeitgründen OK. Aber aus dem pessimistischen Ende der Vorlage ein derartiges Wischi-Waschi-Happy-End zu machen ist schon übel.
SPOILER
Ramona begeht unmotiviert Selbstmord, während sie im Buch davonkommt; Bleichert erschießt Madeleine für den Mord an Blanchard, während er sie im Buch verhaftet, sie nur für 10 Jahre in die geschlossene muss und er seinen Job im Gegenzug verliert. Dass Blanchard an dem Banküberfall aktiv beteiligt war, lässt der Film auch aus. Und die Chance, die Kay und Bleichert am Ende haben, ist im Buch weitaus weniger
optimistisch als Film.
Im Film sind die Mörder bestraft, Bucky immer noch Cop und mit der Liebsten zusammen; nur die wahre Lösung kommt nicht an die Öffentlichkeit, aber das war im Buch auch so.
SPOILER ENDE
Als Film geb ich 5 bis 6 Punkte (eher 5, "Der Cop" und "Dark Blue" waren besser), aber ich kann jedem, der den Film gesehen hat nur raten den Roman zu lesen, dann weiß er, was man daraus hätte machen können. Und denen, die das Buch kennen, rate ich, sich auf Ellroy in der Lightversion einzustellen. Lesen bildet :king:
Zitat von: McClane am 14 Oktober 2006, 12:18:08Also vorneweg: IMO sollte man Film und Buch immer getrennt bewerten und was in dem einen funktioniert, muss im anderen nicht klappen.
Aha. Dafür vergleichst du aber in deiner Kritik ziemlich oft zwischen Vorlage und Verfilmung. Ganz treu bist du deinem Vorsatz nicht geblieben ;)
Zitat von: McClane am 14 Oktober 2006, 12:18:08Warum wird aus Ramona so eine überzogene Witzfigur?
[Spoiler]
Mit dem Schauspiel der irren Mrs Linscott haben mehrere Leute ihre Schwierigkeiten. Als reine Witzfigur habe ich sie nicht gesehen. Ich fand ihre Darstellung erfrischend ungewöhnlich: Eine Mischung aus melodramatischem Wahnsinn, der komisch wirkte, in Wahrheit aber natürlich Ausdruck eines tiefen Traumas ist - die gute Frau hat allen Grund irre zu sein und irre zu handeln. Schließlich musste sie die Misshandlung ihres Liebhabers durch ihren Ehemann ertragen und die Beziehung zwischen Ziehvater und Tochter miterleben.
[SPOILER ENDE]
Zitat von: McClane am 14 Oktober 2006, 12:18:08als Umsetzung des Buches ein Tritt in die Fresse jedes Kenners der Vorlage
James Ellroy kennt die Vorlage sicherlich ganz gut und findet die Verfilmung sehr gelungen. Das hat er nicht (nur) aus kommerziellen Aspekten gesagt, denn DARK BLUE mochte er offenbar überhaupt nicht.
Zitat von: McClane am 14 Oktober 2006, 12:18:08ein derartiges Wischi-Waschi-Happy-End zu machen ist schon übel.
[SPOILER]
Ich hab das Buch vor über drei Jahren gelesen, kann mich deshalb nicht mehr genau an das Ende erinnern. Aber für Bucky ist das in meinen Augen alles andere als ein Happy End. Für mich suggeriert der kurze Leichenflash am Ende, dass der sein restliches Leben an diesem Fall psychisch zu knabbern haben wird - und Kay ist nach dem Tod von Blanchard ja nun auch nicht gerade in Feierlaune...
[SPOILER ENDE]
Sorry, aber im Vergleich zum Buch ist das eitel Sonnenschein.
Und ich unterscheide nur im Punkt des Endes zwischen Vorlage und Film. Hätte ich die Vorlage nicht gelesen, würde ich am Ende des Films ratlos da sitzen. Ein Kumpel, der mit im Film war, hat sich von mir erstmal das Ende des Buches bzw. einige Motivationen der Figuren schildern lassen. Insofern kann ich bei der holprigen Endphase nur auf die Vorlage verweisen.
Und dass Ellroy den Film mag, wundert mich ("Dark Blue" fand ich auch nicht überragend, da kenne ich die Vorlage aber nicht). Naja, Stephen King hat sich ja auch gegen Kubricks "Shining" gewandt...
Zitat von: McClane am 14 Oktober 2006, 16:16:26
Sorry, aber im Vergleich zum Buch ist das eitel Sonnenschein.
Naja, vielleicht kann ich ja dann von Glück sprechen, dass mir das Romanende nicht mehr präsent ist.
Zitat von: McClane am 14 Oktober 2006, 16:16:26
Und ich unterscheide nur im Punkt des Endes zwischen Vorlage und Film.
Du vergleichst doch auch die Inszenierung der Dinnerszene, die Darstellung der Ramona-Figur und die mangelnde Polizeibrutalität mit der Romanvorlage. Außerdem zählst du auf, was alles weggelassen wurde und wie der Zeitrahmen verändert worden ist. 80% deiner Rezi ist ein Vergleich mit dem Buch!
Zitat von: McClane am 14 Oktober 2006, 16:16:26
Hätte ich die Vorlage nicht gelesen, würde ich am Ende des Films ratlos da sitzen. Ein Kumpel, der mit im Film war, hat sich von mir erstmal das Ende des Buches bzw. einige Motivationen der Figuren schildern lassen. Insofern kann ich bei der holprigen Endphase nur auf die Vorlage verweisen.
Zugegeben: Das Ende wurde ziemlich verdichtet - hier prasseln innerhalb kürzester Zeit eine Menge Informationen auf den Zuschauer ein. Aber wer aufpasst, sollte da keine Probleme haben. Ich habe den Film mit verschiedenen Leuten gesehen und die haben allesamt, ohne das Buch zu kennen, folgen können und die Auflösung verstanden.
Zitat von: McClane am 14 Oktober 2006, 16:16:26
Naja, Stephen King hat sich ja auch gegen Kubricks "Shining" gewandt...
Interessanter Vergleich! Wenn ich mich recht erinnere, hat King damals sinngemäß gesagt, "The Shining" sei ein guter Film aber als Literaturverfilmung sei er eine völlige Katastrophe. Ellroy hat hingegen in mehreren Interviews TBD als Literaturverfilmung gelobt (z. B. hier: http://www.welt.de/data/2006/10/05/1060635.html), jedoch bemängelt, dass De Palmas Film bei der Suche nach den Gründen für das Abschlachten der Dahlie versage. Das sei etwas gewesen, wonach er beim Schreiben des Romans gestrebt habe: ">Black Dahlia< handelt von der Suche nach einer Sprache, um das unbarmherzige, böse, narzisstische, arrogante Abschlachten einer hübschen jungen Frau zu erklären. Und da scheitert meines Erachtens Mr. De Palma. Denn sein Film kann diesen Horror nicht adäquat beschreiben." (gleiches Interview wie Link oben)
Wie dem auch sei: Letztlich bringt so ein zwanghafter Werkvergleich meines Erachtens überhaupt nichts. Entweder man kann das Buch/den Film als eigenständiges Produkt genießen, oder nicht. Ich halte den Roman nun auch nicht gerade für ein absolutes Meisterwerk. Diese Dreiecksgeschichte zwischen Kay, Lee und Bucky war mir beim Lesen viel zu unglaubwürdig konstruiert - zwar kunstvoll in der Verknüfung mit der Kriminalhandlung aber nicht ehrlich im Umgang mit den Gefühlen der Figuren.
Ja, Moment mal. Viele der Vergleiche (gerade das Weglassen) sind einfach nur Information, haben nichts damit zu tun, wie ich den Film finde (ich dachte, dass hätte ich deutlich gemacht).
Die einzige Änderung, die mein Qualitätsurteil beeinflusst hat, war das erwähnte Zusammenstreichen (und wenn man sich das Review von Private Joker ansieht, scheinen ja noch mehr Leute Probleme damit gehabt zu haben). Es geht dabei auch nicht zwingend um die Logik.
SPOILER
Mein Kumpel hat die Auflösung schon zum Großteil verstanden, aber ihm ist durch den Film nicht klar geworden, warum Ramona ihren Hass auf Betty Short projeziert hat; da musste ich ihm z.B. das mit dem Buch erklären.
SPOILER ENDE
Wie gesagt, was mein persönliches Empfinden des Films beeinflusst hat, war die Tatsache, dass er sich gegen Ende verheddert hat und (für mich) immer unspannender wurde, während ich die erste Hälfte wirklich schön fand. Gerade die erwähnte Szene mit dem Matrosenaufstand war wunderbar atmosphärisch und anfangs dachte ich auch "Wow, wenn das so weitergeht, dann würd ich den bei 8 oder 9 Punkten ansiedeln".
Also als ich unlängst in der Hauptstadt den Film gesehen habe (ja, HH ist ab nun OV-Provinz - peinlichst!!!) muss ich sagen, dass er mir sehr gut gefallen hat, er ist bestimmt nicht DePalmas bester, aber er weiss besonders auf optischer Ebene zu begeistern - wie man es von DePalma halt gewohnt ist. Auch die männlichen Hauptrollen fand ich gut, Josh hartnet hat mich sogar positiv erstaunt! Die weiblichen blieben mir etwas zu blass...
Ich gebe dem mal seine 8/10 die er locker verdient hat.
Ich kann einige Kritiker nicht verstehen Besonders im Berliner Zitty), die DePalma als Actionregisseur bezeichnen (schon mal daneben) und dann die ruhige Erzählweise des Films kritisieren - man hat den Eindruck, dass der Rezensent null Ahnung hat - ist bestimmt auch so, traurige Medienwelt...
McClane:
Das glaube ich dir ja. Nur ist es für den Leser verwirrend, wenn du erst schreibst, man müsse Film und Buch getrennt bewerten, dann aber die ganze Zeit die Änderungen zum Buch herausarbeitest. Da liegt doch der Verdacht nahe, dass du die Qualität des Films an der literarischen Vorlage misst.
Im Übrigen finde ich nicht, dass sich der Film verheddert.
Roughale:
Ja, Kritiker sind ein komisches Völkchen :icon_rolleyes: Im Fall von De Palma kommen ja seit Jahrzehnten die gleichen (in meinen Augen nicht haltbaren) Vorwürfe: Er sei ein Hitchcockplagiator und seine Filme seien zu technisch. Offenbar fällt ihnen nichts anderes ein oder sie schreiben voneinander ab. Deshalb war ich über die überwiegend positive Resonanz im Fall der Black Dahlia ziemlich überrascht.
Tatsächlich ist der Hitchcock - Plagiatvorwurf völlig überzogen. Ich habe mir zur Einstimmung auf "Die schwarze Dahlie" Palmas "Der Tod kommt zweimal" von 1984 angesehen (und reszensiert).Dort ist er deutlich näher an Hitchcock dran und auch hier ist der Plagiatvorwurf unsiinig, denn er verwendet immer nur Versatzstücke und bindet sie völlig eigenständig in den Kontext ein - für mich handelt es sich um eine liebenswerte Hommage. Gerade der Film von 1984 beweist ebenso den Unsinn mit dem "Action-Regisseur", denn der Film hat insgesamt ein sehr ruhiges Tempo, aber die Zitty-Kritik erinnert mich an die damalige Beurteilung von de Palma (ich lebte damals in Berlin), der unter Intelektuellen (und andere arbeiten bei Zitty bekanntlich nicht) damals keinen guten Ruf hatte und irgendwie scheinen sie sich nicht neu reflektieren zu können.
Die oft angesprochene "Verwirrung" zum Ende halte ich für ein bewußtes Stilmittel. Palma interessiert sich mehr für den Strudel der Abgründe als für eine entspannt erklärte Auflösung.
Zitat von: Bretzelburger am 18 Oktober 2006, 19:50:15
unter Intelektuellen (und andere arbeiten bei Zitty bekanntlich nicht)
Spricht aber auch nicht grade für den Intellekt, einen Regisseur in eine lächerliche und unpassende Schublade zu stecken und dann auch noch eine "ruhige Erzählweise" zu kritisieren. :icon_lol: :icon_lol: Aber gut, da müsste man vielleicht den ganzen Text lesen.
Harrr, ich halts trotz einiger ernüchternden Reaktionen (und dem Fehlen der Mexiko-Szenen :icon_eek: :bawling: :anime:) schon kaum mehr aus, hoffentlich komm ich am WE endlich dazu, erstmal warten aber Fußballabende und (eh nur 2) Viennale-Besuche.. :icon_rolleyes:
Ich persönlich kann die bösen, bösen Intellektuellen in diesem Fall zumindest sehr gut nachvollziehen, ich finde De Palma wie schon erwähnt billig. Es gibt ja auch in der Filmwissenschaft so etwas wie Objektivität, nach der sich Filme anhand spezieller Kriterien betrachten lassen (Dramatis personae, Mis-en-scene etc.), und da konstatieren nicht wenige, denen ich jetzt eine sehr hohe Kompetenz zuschreiben würde, dass der Mann alles andere als wirklich gut inszeniert.
Zum Thema - Eine sehr interessante, hervorragend auf den Punkt gebrachte Kritik aus dem Tip:
Zitat1947 wurde das Starlet Elizabeth Short in Los Angeles ermordet und zerstückelt aufgefunden. 1987 erschien James Ellroys Krimiklassiker über diesen düsteren Mord. Jetzt kommt Brian De Palmas Ellroy-Verfilmung Black Dahlia ins Kino
Es ist eines jener Verbrechen, dessen Ausführung eine Botschaft über die menschliche Natur zu besitzen scheint. Und die sich doch jedem Versuch der Entschlüsselung entzieht. Die vieldeutige Brutalität des Mordes an Elizabeth Short ließ keinen, der mit ihm in Verbindung kam, unbefleckt. Er beraubte die eigene Existenz jeder moralischen Gewissheit.
Das Schicksal der jungen, hübschen Frau mit dem regen, abwechslungsreichen Liebesleben und den hochfliegenden Träumen von einer Filmkarriere scheint ein Gleichnis zu sein für den Ort, an dem es sich zutrug, entlarvt Los Angeles als ein Pandämonium der Korruption. Die Urbanität selbst steht unter Verdacht; die Illusion von sozialer Mobilität verwandelt sich in einen Albtraum.
Es verwundert nicht, dass auch Brian De Palma fasziniert ist von dem Fall, der Amerika seit sechs Jahrzehnten in den Bann schlägt, schon wegen der Mischung aus Chirurgie, Stil-willen und Misogynie, mit der dieser Mord verübt wurde. Den Fund der Leiche inszeniert er dementsprechend als unausweichliche Bestimmung. Während die Polizisten Bucky Bleichert (Josh Hartnett) und Lee Blanchard (Aaron Eckhart) mit einem anderen Fall beschäftigt sind, entdeckt der Zuschauer nach einer ausgreifenden Kranfahrt, wie in einer Parallelstraße der zerstückelte Leichnam von Elizabeth Short gefunden wird.
Als Ellroy den Fall vor zwei Jahrzehnten aufgriff, wird er gespürt haben, dass jede Auflösung letztlich enttäuschen muss: Die wollüstige Faszination dieses Verbrechens liegt in seiner Unergründlichkeit. Klug hat Ellroy sich auf die Resonanz konzentriert, die es bei den ermittelnden Polizisten auslöst, und hat eine Studie der krankhaften Einbildung angelegt. Das Verbrechen zu vergelten wird für beide zu einem Auftrag aus persönlicher Betroffenheit. Josh Friedman hat Ellroys rissige Prosa in ein fahriges Drehbuch übertragen (die ursprüngliche Schnittfassung war angeblich eine Stunde länger, was diverse Lücken und die unschlüssige Figurenzeichnung erklären mag) und dabei dessen Erzählperspektive unseligerweise übernommen. Im Roman ließ man sich auf Buckys begrenzten Blickwinkel ein, weil er ertragreich war. Seinem Darsteller Josh Hartnett mangelt es indes an Charisma. Er bleibt stets im Schatten seines Partners, der virtuell die interessantere (weil noch heilloser verstrickte) Figur ist, aber nie wirklich ins filmische Leben tritt. De Palma hat stets Distanz gehalten zu seinen Figuren andernfalls würden sie nicht funktionieren als Vektoren in seinem inszenatorischen Kraftfeld der Gewalt und Obsession. Emotion ist für diesen Regisseur vor allem ein Schauwert.
So erweist sich die Eleganz seiner Etüde in noir als bloße Geste. Er friert Scarlett Johansson (die im Zentrum einer zögerlichen Dreiecksgeschichte zwischen beiden Cops steht) ein in Posen, deren Anzüglichkeit nur Zitat ist. Hilary Swank darf als neurotische Millionärstochter, die womöglich in den Fall verwickelt ist, schon mehr Leinwandpräsenz entwickeln. De Palmas Hommage an glanzvollere Epochen des Film noir ist ausgestattet mit einem fatalen Flair des Entrücktseins: ein Kostümfilm voller Darsteller, denen keine Hüte stehen.
Zitatund da konstatieren nicht wenige, denen ich jetzt eine sehr hohe Kompetenz zuschreiben würde, dass der Mann alles andere als wirklich gut inszeniert.
Komisch bloß, dass du die anderen Massen, die man im allgemeinen ebenfalls für Kompetent hält, aber anderer Meinung sind, meist nie erwähnst. (jetzt mal nicht auf "The Black Dahlia" bezogen) :icon_confused: ;)
Zitat von: Mr. Hankey am 18 Oktober 2006, 22:14:33
Komisch bloß, dass du die anderen Massen, die man im allgemeinen ebenfalls für Kompetent hält, aber anderer Meinung sind, meist nie erwähnst. (jetzt mal nicht auf "The Black Dahlia" bezogen) :icon_confused: ;)
Nun, ich stelle jetzt einfach mal die fragwürdige These auf, dass es sich empirisch beweisen ließe, dass ein überwiegender Teil der mehr oder weniger als kompetent einzustufenden Immanenten filmwissenschaftlicher Basiskenntnis diese Meinung vertrete und objektiv zu belegen imstande sei.
Mehr oder weniger fragwürdig, diese These. :icon_mrgreen:
Also die Nummer mit den Intellektuellen habe ich natürlich anzüglich gemeint - schließlich gehören wir doch alle dazu, sonst wären wir doch keine so eifrigen Reviewschreiber :-)
Aber unabhängig von sogenannten objektiven Sichtweisen, gibt es immer noch einen künstlerischen Freiraum. Als ich in den 80er Jahren mit De Palma Bekanntschaft machte, war ich nicht nur ein eifriger "Tip" und "Zitty"-Leser, sondern stand im Saft der studentischen Haltung und ging damals quasi heimlich in den aktuellen De Palma-Film (vielleicht auch nur um meiner damaligen Freundin einen Gefallen zu tun ? - das habe ich verdrängt).
Damals konnte jeder halbwegs gebildete Filmkenner überzeugend erklären, warum De Palma allerhöchstens triviale Fähigkeiten hatte -soweit gebe ich deiner empirischen Haltung recht.
Trotz dieser Vorbehalte war ich fasziniert von seinem Stil. Es gibt in der bildenden Kunst, sei es Fotografie, Malerei, ja sogar in der Musik Künstler, denen technisch problemlos Mängel nachgewiesen können von einer empirisch überlegenen Zahl von Fachleuten - deshalb können sie dennoch genial sein und vor allem INDIVIDUELL.
Mir geht bei der "schwarzen Dahlie" deshalb der gesamte Bezug zur Literatur oder inszenatorischen Technik, die wir alle ja hier super beurteilen können, etwas auf die Nerven - De Palma hat einen eigenen künstlerischen Stil - den muß man nicht mögen, aber den muß man erst mal haben.
Noch mal zum "Tip" - die Erfahrung zeigte mir oft, daß Filme, die im "Tip" als "Zwiespältig" bezeichnet wurden, mir besonders gut gefielen. Irgndwie hatten die Schreiber dort Probleme mit Emotionen, die nicht so ganz ins filmwissenschaftliche Film passen wollten und straften Filme, die stark in diese Richtung tendierten, etwas ab.
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 18 Oktober 2006, 22:28:27
Nun, ich stelle jetzt einfach mal die fragwürdige These auf, dass es sich empirisch beweisen ließe, dass ein überwiegender Teil der mehr oder weniger als kompetent einzustufenden Immanenten filmwissenschaftlicher Basiskenntnis diese Meinung vertrete und objektiv zu belegen imstande sei.
Meinst du mit diesem grammatisch verqueren Satz, dass sich empirisch belegen ließe, dass De Palma -um deinen Begriff zu verwenden- "billig" inszeniert? Wenn ja, welche Kriterien legst du denn dafür an?
Zitat von: Bretzelburger am 18 Oktober 2006, 22:55:31
Trotz dieser Vorbehalte war ich fasziniert von seinem Stil. Es gibt in der bildenden Kunst, sei es Fotografie, Malerei, ja sogar in der Musik Künstler, denen technisch problemlos Mängel nachgewiesen können von einer empirisch überlegenen Zahl von Fachleuten - deshalb können sie dennoch genial sein und vor allem INDIVIDUELL.
Mir geht bei der "schwarzen Dahlie" deshalb der gesamte Bezug zur Literatur oder inszenatorischen Technik, die wir alle ja hier super beurteilen können, etwas auf die Nerven - De Palma hat einen eigenen künstlerischen Stil - den muß man nicht mögen, aber den muß man erst mal haben.
Diese Argumentation ist nachvollziehbar. Der subjektiven Empfindung können letztlich eben noch so viele objektive Wahrheiten gegenüberstehen - wenn sie sich individuell für einen nicht plausibilisieren lassen, dann sind sie vielleicht wertlos. Akzeptiert.
Zitat von: Bretzelburger am 18 Oktober 2006, 22:55:31
Noch mal zum "Tip" - die Erfahrung zeigte mir oft, daß Filme, die im "Tip" als "Zwiespältig" bezeichnet wurden, mir besonders gut gefielen. Irgndwie hatten die Schreiber dort Probleme mit Emotionen, die nicht so ganz ins filmwissenschaftliche Film passen wollten und straften Filme, die stark in diese Richtung tendierten, etwas ab.
Kann ich so nicht bejahen, die Besprechungen im Tip sind vielseitig und überraschen mich immer wieder mit ihrer klaren Stringenz und nur selten anfechtbaren Argumentation, die von einer zumeist bombensicheren Struktur gehalten wird.
Zitat von: SutterCain am 18 Oktober 2006, 23:07:10
Meinst du mit diesem grammatisch verqueren Satz, dass sich empirisch belegen ließe, dass De Palma -um deinen Begriff zu verwenden- "billig" inszeniert?
Nein.
Zitat von: SutterCain am 18 Oktober 2006, 23:07:10
Wenn ja, welche Kriterien legst du denn dafür an?
Was bewegt dich zu der Annahme, ich gehöre zu den von mir gemeinten Kompetenzträgern?
Ich bin nur ein Amateurkritiker, der findet, dass De Palmas Filme überwiegend scheiße sind. Mehr nicht.
Zitat von: Bretzelburger am 18 Oktober 2006, 22:55:31
Damals konnte jeder halbwegs gebildete Filmkenner überzeugend erklären, warum De Palma allerhöchstens triviale Fähigkeiten hatte -soweit gebe ich deiner empirischen Haltung recht.
Trotz dieser Vorbehalte war ich fasziniert von seinem Stil. Es gibt in der bildenden Kunst, sei es Fotografie, Malerei, ja sogar in der Musik Künstler, denen technisch problemlos Mängel nachgewiesen können von einer empirisch überlegenen Zahl von Fachleuten - deshalb können sie dennoch genial sein und vor allem INDIVIDUELL.
:respekt:
Genau so isses. Manchmal frag ich mich ohnehin, ob professionelle Kritiker und Filmanalysten sich überhaupt noch von einem Film
unterhalten oder gar begeistern lassen können, selbst wenn es Mängel gibt. Bei mir z.b. steht die Gesamtwirkung immer ganz weit vorne, da kann ich auch Fehler gern verzeihen, wenn mir 75% sehr zusagen.
Selbst schlecht geschnittene oder dramaturgisch durchhängende Filme können ja dennoch auf ihre eigene Art und Weise mehr rocken als ein objektiv oder besser technisch gesehen perfekt inszeniertes Werk, das aber auf anderen Ebenen wenig kann.
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 18 Oktober 2006, 23:48:04
Diese Argumentation ist nachvollziehbar. Der subjektiven Empfindung können letztlich eben noch so viele objektive Wahrheiten gegenüberstehen - wenn sie sich individuell für einen nicht plausibilisieren lassen, dann sind sie vielleicht wertlos. Akzeptiert.
Nur was sind denn das für "objektive Wahrheiten"? Werde bitte mal konkret!
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 18 Oktober 2006, 23:48:04
Was bewegt dich zu der Annahme, ich gehöre zu den von mir gemeinten Kompetenzträgern?
Ich bin nur ein Amateurkritiker, der findet, dass De Palmas Filme überwiegend scheiße sind. Mehr nicht.
Dass du De Palmas Filme nicht magst, finde ich schade, stört mich aber nicht wirklich. Da teile ich Bretzelburgers und psychopauls Meinung: die individuelle Wirkung eines Films auf den Einzelnen ist letztlich geschmacksentscheidend. Was mich aber wundert, sind deine Kommentare, in denen du andeutest, es gäbe eine Vielzahl von Filmwissenschaftlern (nicht Kritikern!), die sich darüber einig sind, dass De Palma "billig" sei. Bitte nenn doch mal ein paar Namen und Veröffentlichungen, damit ich das nachlesen kann.
Mr. Vincent Vega, nimm es bitte nicht zu persönlich, aber bis vor kurzem war ich eigentlich der Meinung, dass nur professionelle Kritiker nichts taugen, Du hast meine Blacklist gerade erweitert...
Ist ja gut und schön, wenn dir die Filme von "De Palma" nicht gefallen, aber warum dieses hirnrissige Sendebewusstsein, mit dem du immer wieder alles von ihm runtermachen musst? Hat dir nicht gefallen, gut, deine erlaubte Meinung, einmal sagen reicht da doch, oder?
Die von dir zitierte Tip Kritik hatte ich vorher nicht gelesen, Zitty war zu meiner Berlin Zeit (fast schon 10 Jahre her!) immer cineastischer als Tip, also warum ziteirst du sie? Weil sie deiner Mweinung ist, wen n man sie sich aber genau ansieht, taugt sie nicht, weil auch sie auf Vorverurteilung basiert - mir ehrlich gesagt egal, Kritiken lehne ich fast immer ab und mache mir gern mein eigenes Bild...
Zitat von: psychopaul am 18 Oktober 2006, 22:42:14
Mehr oder weniger fragwürdig, diese These. :icon_mrgreen:
Wenigstens einer, der das nicht so ernst nimmt. :icon_mrgreen:
Ansonsten bin ich zu faul, auf den Rest zu antworten. Manche lesen nur das, was sie lesen wollen.
@Roughale: Wenn dir Kritiken und Filmkritiker sowieso egal sind, dann spar dir einfach deine bemühten Ausdünste, ist doch unnötige Energieverschwendung.
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 19 Oktober 2006, 13:49:14
...
@Roughale: Wenn dir Kritiken und Filmkritiker sowieso egal sind, dann spar dir einfach deine bemühten Ausdünste, ist doch unnötige Energieverschwendung.
Nein, ich komme ja hierher um Meinungen von normalen Menschen zu lesen, also erspar uns doch bitte deine wiederholten Meinungen, einmal ist ok, aber nicht immer wieder und immer wieder und... Aber was soll's du bist mir ja egal ;)
Die RC 1 DVD erscheint noch dieses Jahr (Quelle: DVD Times):
The Black Dahlia (R1) in December
Universal Studios Home Video have announced the Region 1 DVD release of The Black Dahlia for 26th December 2006 priced at $29.98 SRP. Two ambitious cops, Lee Blanchard (Aaron Eckhart) and Bucky Bleichert (Josh Hartnett), investigate the shocking murder of an aspiring young starlet. With a corpse so mutilated that photos are kept from the public, the case becomes an obsession for the men, and their lives begin to unravel. Blanchard's relationship with his girlfriend Kay (Scarlett Johansson) deteriorates, while Bleichert finds himself drawn to the enigmatic Madeleine (Hilary Swank), a wealthy woman with a dark and twisted connection to the victim.
Based on the novel by James Ellroy and directed by Brian De Palma, The Black Dahlia is available in separate Widescreen and Full Screen editions with the following features:
# English & French DD5.1 Surround
# Spanish DD2.0 Stereo
# English SDH, French & Spanish subtitles
# "Reality and Fiction: The Story of the Black Dahlia" - A conversation with best-selling novelist James Ellroy, who gives an in-depth perspective on the crime and how he turned fact into fiction
# "The Case File" - A behind-the-scenes look at the filmmakers, actors and crew that brought this infamous mystery to the screen
# "The De Palma Touch" - A look at how acclaimed director Brian De Palma brought his unique and shocking visual style to the film
(http://img.photobucket.com/albums/v112/Tribble007/BDP/theblackdahlia_r1pack.jpg)
Ich habe mir die DVD jetzt zugelegt und bin sehr zufrieden. Kann sie bedenkenlos weiterempfehlen:
http://suttercain.blogspot.com/2007/01/dvd-black-dahlia.html (http://suttercain.blogspot.com/2007/01/dvd-black-dahlia.html)
wann kommt denn die deutsche bzw verleihversion?
Zitat von: mcBain am 9 Januar 2007, 17:25:04
wann kommt denn die deutsche bzw verleihversion?
http://www.cinefacts.de/dvd/db/details.php?id=32969
09.02.2007 [Kauf-DVD]
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 18 Oktober 2006, 21:09:46Es gibt ja auch in der Filmwissenschaft so etwas wie Objektivität, nach der sich Filme anhand spezieller Kriterien betrachten lassen (Dramatis personae, Mis-en-scene etc.), und da konstatieren nicht wenige, denen ich jetzt eine sehr hohe Kompetenz zuschreiben würde, dass der Mann alles andere als wirklich gut inszeniert.
Objektivität ist in der Filmwissenschaft das Einzige, was zählt; daher gehören Werturteile nicht in seriöse Texte, die filmwissenschaftlich ernst genommen werden wollen. Filmwissenschaft wertet nicht, sie analysiert. Das geht mit Truffaut so gut wie mit Russ Meyer, mit De Palma so gut wie mit Joe D'Amato. Filmwissenschaft fragt nicht danach, ob ein Werk gelungen ist. Sie fragt danach, wie es beschaffen ist. Nicht die Qualität interessiert, sondern die Architektur.
Insofern meine ich, dass dem subjektiven Meinungsaustausch, wie wir ihn hier betreiben, verbindlich gemeinte Objektivierungsversuche nicht besonders gut anstehen. Die zitierte Tip-Besprechung finde ich dank sprachlichen Fragwürdigkeiten wie dem "Pandämonium der Korruption" und der "ausgreifenden Kranfahrt" sowie spekulativen Mutmaßungen über James Ellroys Ahnungen beim Entwurf der Geschichte durchaus diskutabel. Was Brian De Palma angeht, so vertrete ich die Ansicht, dass er mitunter großartige, dann wieder ausgesprochen windige Filme fabriziert hat. Meine subjektive, gänzlich unwissenschaftliche Meinung zum Film steht bereits hier (http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=104311&rid=221836).