Klingt nach brisantem Filmstoff und wird sicher wieder die Diskussion entfachen, ob man das 3. Reich als Komödien-Stoff benutzen kann:
ZitatGrotesk ist nicht nur die Komik von Helge Schneider, sondern auch das Filmprojekt "Mein Führer" des jüdischen Regisseurs Dani Levy ("Väter"). Denn das Script handelt vom wahren (in wirklichkeit natürlich ins Lächerliche gezogenem) Aufstieg Adolf Hitlers, den er nur dank der Hilfe eines Juden schafft. Letzteren wird Charakterdarsteller Klaus Maria Brandauer ("Mephisto") spielen. Den Hitler hingegen wird nun Helge Schneider darstellen, was eine absolut durchgeknallte Mischung verspricht. Eine weitere Rolle wird Ulrich Noethen ("Comedian Harmonists") übernehmen. Die Dreharbeiten sollen Ende Januar beginnen.
Quelle: cinefacts.de
Ich meine bei Altmeister Charlie Chaplin hat es mit "Der große Diktator" prima funktioniert, aber ob es bei Helge Schneider auch so sein wird. :icon_confused:
Man darf gespannt sein! :andy:
Also man sollte Helge Schneider nicht nur an seinen Filmen messen. Ich denke der kann noch viel mehr. :respekt:
Ob er nun eine alberne Rolle spielen soll oder doch eher satirisch wird sich zeigen. Ich finde das hört sich eigentlich ganz interessant an.
Ich meinte Helge wollte nach "Jazzclub" endgütlig keine Filme mir drehen. :00000109:
Mir solls recht sein, Helge rult. :dodo: :dodo: :dodo:
Helge als Addy, ich könnt mich bepissen vor lachen. :icon_lol: :icon_lol:
Captain Oi :dodo:
Na super. Dabei ist das ja nicht mal das erste Mal, soweit ich weiß, hat er schon in Schlingensiefs Machwerk "Menu total" den Adolf gegeben. Klingt nach übelstem Klamauk und einem armseligen Versuch, durch die unvermeidliche öffentliche Diskussion Kasse zu machen. Dabei wäre der Aufstieg Hitlers ein äußerst interessantes Filmthema, wenn er in historisch präzise und in unaufdringlichem Stil verfilmt würde.
Zitat von: Hedning am 20 Januar 2006, 20:04:05
Klingt nach übelstem Klamauk
Was bitte erwartest du anderes von Helge? Vielleicht anspruchsvolle, hochwertige Filmkunst? :icon_lol:
Captain Oi :dodo:
Helge als Hitler? Da wird sich der Führer ja im Grab umdrehen. :icon_mrgreen:
finde ich super. bleibt abzuwarten, wie groß helges einfluss auf den film sein wird... ich könnte ihn mir auch ernst vorstellen...
:icon_twisted:
http://www.gmx.net/de/themen/unterhaltung/film/klatsch-tratsch/2023846,cc=000000182500020238461bX9CT.html
In der Bild (jaja... ich les so was nicht!!! Kollege hat die immer und neulich mal Texas reingezogen, deshalb hat er mir's gezeigt) waren Bilder drin! Sieht verdammt authentisch aus, besser als Bruno Gans. Soll ja eine Parodie auf "Der Untergang" werden.
Zitat von: Watcher am 7 März 2006, 22:11:43
In der Bild (jaja... ich les so was nicht!!! Kollege hat die immer und neulich mal Texas reingezogen, deshalb hat er mir's gezeigt) waren Bilder drin! Sieht verdammt authentisch aus, besser als Bruno Gans. Soll ja eine Parodie auf "Der Untergang" werden.
eine "parodie"? seit wann darf das dritte reich parodiert werden, bzw. was hat das für einen sinn?
Zitat von: Man Behind The Sun am 10 März 2006, 15:38:47
eine "parodie"? seit wann darf das dritte reich parodiert werden, bzw. was hat das für einen sinn?
Gibt es doch schon ewig!
(http://img153.imageshack.us/img153/3117/dictator16yf.jpg)
und imeerhin schreit das Thema 'Adolf' ja nur so nach Parodien, womit ich nicht meine, daß der zweite Weltkrieg lustig war, aber wenn man mal 'Mein Kampf' gelesen hat, weiß man, daß unser Adolf schon immer einen 'humoristischen Unterton' hatte :-)
Zitat von: Captain Oi am 20 Januar 2006, 21:03:02
Was bitte erwartest du anderes von Helge? Vielleicht anspruchsvolle, hochwertige Filmkunst?
Nein, und eben weil ich von HS nichts anderes erwarte, ist er für diese Rolle nicht geeignet. Hitler als lächerliche Figur ist auch wirklich alles andere als eine neue Idee.
ich glaube, dass der film so oder so "gut" wird. entweder als parodie oder als eiigermaßen ernstzunehmender film. ich denke schneider kann beides, und es wird ne nette alternative zum betroffenheitsfilm a la "dresden" sein...
Dani Levy hat mal gesagt, dass er die ganzen "seriösen" 2. Weltkriegsfilme nicht mehr sehen kann, weil Hitler seiner Meinung nach dadurch unverdient in die Höhe gehoben wird. Deswegen sein Gegenentwurf...
Und da kann ich ihn als "Untergang"-Verweigerer gut verstehen. Ich schaue mir auch lieber die lustigen "Alfons Hatler"-Sketche auf der "Der Wixxer" Bonus-DVD an, wo Hitler so rüber kommt wie war: Krank und lächerlich! :icon_mrgreen: Also hoffe ich, dass Helge den Typen ordentlich demontiert... ;)
ZitatX zeigt [...] erste "Führer"-Ausschnitte
Außerdem wurde ein kurzer Ausschnitt aus der Komödie "Mein Führer - Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler" gezeigt, den Dani Levy momentan schneidet und der im Januar ins Kino kommen soll. Die Verwandlung von Helge Schneider in die Figur Adolf Hitlers klappt erstaunlich gut, dies suggerieren zumindest die ersten gezeigten Bilder, in Sachen Humor scheint sich Levy ein wenig auf die Pfade von Billy Wilder zu begeben.
http://www.mediabiz.de/newsvoll.afp?Nnr=212261&Biz=cinebiz
Möchte auch gerne mal diesen Ausschnitt sehen. :icon_razz:
Noch ein Video vom RBB von den Dreharbeiten
http://www.youtube.com/watch?v=dsNtn6BV3KY
Hitlers Katze
(http://83.136.68.93/kitler/pics/kitler8.jpg)
Der Föhrer
(http://lachschon.gamigo.de/screens/200607/Botox-1153592590.jpg)
Teaser Trailer
http://www.youtube.com/watch?v=pkHd5DOjmyE
Ich kann bestätigen, dass Schneider in dieser Rolle brilliert.
Während des gesamten Films denkt man nie: "Echt lustig, wie Helge den Führer spielt",
sondern "ich glaube nicht, was Adolf da gerade macht". Große Leistung.
Adolf auf der Psychocouch, Adolf im Trainingsanzug, Adolf beim Gassigehen.
Allein die geschichtliche Bildung lässt diese Szenen wirken.
outtake teaser trailer clip is super !
Ich freue mich schon sehr auf den Film und finde man sollte auch in Deutschland langsam mal etwas cooler mit einer Hitler Parodie umgehen.
Es wird ja nicht das 3.Reich verherrlicht sondern auf die Schippe genommen, ich denke da sollte man locker bleiben. :respekt:
Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen: wenn das ganze nicht einfach alberner Klamauk wird sondern durchdachte Satire die auch irgendwo noch nen Bezug zu der Person Hitler herstellt (und bei Helge bin ich da optimistisch) glaube ich, das wird was.
Wiegesagt, es hat ja schonmal wunderbar funktioniert bei "The Great Dictator", wobei man vielleicht noch erwähnen sollte, dass zu der Zeit der Holocaust noch garnicht wirklich stattfand, geschweige denn der Öffentlichkeit diese Entwicklung bekannt war.
@all
Falls jemand das Posting von raymond77 sucht, das habe ich wegen beleidigender Provokation gelöscht.
Und an den Autor eine eindringliche Warnung, seine Wortwahl VOR dem Schreiben mal zu überdenken.
Ohne werweißwie provozieren zu wollen, möchte ich die Frage aufwerfen, was es bringen soll, über Hitler und das Dritte Reich zu lachen. Wer sich darüber amüsieren kann, hat meiner Ansicht nach entweder auf bildungsmäßiger oder auf emotionaler Ebene beträchtliche Defizite. Chaplins "Großer Diktator" ist meiner Ansicht nach ein ziemlich überschätzter Film, da er fast nur aus Slapstick besteht und der Hynkel eine sehr naiv gezeichnete Figur ist, die als Hitlerparodie ganz und gar nicht überzeugt. Viel wichtiger wäre es, das Phänomen in Augenschein zu nehmen, wie so jemand wie Hitler überhaupt an die Macht kommen konnte, und zwar ernsthaft und nicht im Rahmen einer Fiktion mit einem abgehalfterten Komiker bzw. Musiker im Mittelpunkt (Helge Schneider, den ich früher sehr schätzte, hat seinen Zenit m. E. längst hinter sich und macht jetzt offenbar alles, was man ihm anbietet).
Zitat von: Hedning am 6 November 2006, 16:30:14
Ohne werweißwie provozieren zu wollen, möchte ich die Frage aufwerfen, was es bringen soll, über Hitler und das Dritte Reich zu lachen. Wer sich darüber amüsieren kann, hat meiner Ansicht nach entweder auf bildungsmäßiger oder auf emotionaler Ebene beträchtliche Defizite. Chaplins "Großer Diktator" ist meiner Ansicht nach ein ziemlich überschätzter Film, da er fast nur aus Slapstick besteht und der Hynkel eine sehr naiv gezeichnete Figur ist, die als Hitlerparodie ganz und gar nicht überzeugt. Viel wichtiger wäre es, das Phänomen in Augenschein zu nehmen, wie so jemand wie Hitler überhaupt an die Macht kommen konnte, und zwar ernsthaft und nicht im Rahmen einer Fiktion mit einem abgehalfterten Komiker bzw. Musiker im Mittelpunkt (Helge Schneider, den ich früher sehr schätzte, hat seinen Zenit m. E. längst hinter sich und macht jetzt offenbar alles, was man ihm anbietet).
Die Frage ist berechtigt, deine Meinung zu Chaplins Meisterwerk kann ich nicht teilen und die zu uns Helge nicht ganz, aber das ist ja auch nicht sch schlimm, also zur Frage: Ich denke es ist wichtig über das 3te Reich lachen zu können, damit man endlich die Vergangenheit überwunden hat, ich halte nichts von diesem Schutzmantel des Komiktabus über der Zeit, aber es bedarf einer Menge Fingerspitzengefühls dass gut umzusetzen, ohne die Opfer mit in die Lächerlichkeit zu ziehen, das traue ich längst nicht allen zu, deswegen auch noch leichter Zweifel an dem Film, ich kenne den Regisseur und den Autor nicht, ist ja nicht von Helge, nur mit...
Ich geniesse es regelrecht, wenn Harald Schmidt sich mal wieder in die kackbraune Zeit begibt, der hat das auch erkannt, ich denke, wir brauchen mehr davon in diesem Land und mir erscheint es viel effektiver, wenn man den Shampoomeidern und Lonsdaleabhängigen mit Spott entgegentritt - setzt sie der Lächerlichkeit aus die ihnen gebührt...
Hoffen wir mal, dass der Helgefilm in allen Bereichen ein Erfolg wird!
Zitat von: HedningOhne werweißwie provozieren zu wollen, möchte ich die Frage aufwerfen, was es bringen soll, über Hitler und das Dritte Reich zu lachen. Wer sich darüber amüsieren kann, hat meiner Ansicht nach entweder auf bildungsmäßiger oder auf emotionaler Ebene beträchtliche Defizite.
Defizite sehe ich hier eher bei dem, der zu schnell geschrieben hat vor dem Denken.
ZitatViel wichtiger wäre es, das Phänomen in Augenschein zu nehmen, wie so jemand wie Hitler überhaupt an die Macht kommen konnte, und zwar ernsthaft...
Jetzt verstehe ich natürlich Deine Frage von oben. Offenbar ist Dir entgangen, dass es Hunderte Spielfilme und Tausende Dokumentationen über dieses Phänomen gibt. Gerade das deutsche Fernsehen bringt fast jede Woche Entsprechendes. Augen auf!
Auch in schriftlicher Form gibt es Millionen Abhandlungen, bessere und schlechtere. Ich kann kaum glauben, dass Dir das bisher augenscheinlich entgangen ist.
ZitatChaplins "Großer Diktator" ist meiner Ansicht nach ein ziemlich überschätzter Film, da er fast nur aus Slapstick besteht und der Hynkel eine sehr naiv gezeichnete Figur ist, die als Hitlerparodie ganz und gar nicht überzeugt.
Chaplin hat als einer der ersten erkannt, was für eine im Prinzip peinlich-lächerliche Figur Hitler ist: Ein kleiner dunkelhaariger, schlecht frisierter Vollpfosten, der von der Überlegenheit der "arischen Rasse" sülzt. Das ist nicht nur abstrus, absurd und bescheuert, sondern auch hochgradig lächerlich. Und "lächerlich" kommt von "lachen". Man muss sich mal vorstellen, wie ernst da riesige Fahnenumzüge veranstaltet, große Reden geschwungen, schwülstige Prosa geschrieben wurden - ohne jegliche inhaltlich rationale Substanz! Das ist doch zum Lachen! Zum bitteren Lachen! Wenn das zum Ende der Weimarer Republik schon mehr Leute festgestellt hätten, wäre es zum Desaster gar nicht erst gekommen. Okay, die rote Kopie dieses Schmarrns in der DDR war noch lächerlicher, aber: Gerade von dieser Seite aus an das Phänomen Hitler heranzugehen, entlarvt mehr von der brutalen Kasperleveranstaltung Nazismus als jede Guido-Knopp-Doku mit pathetisch dröhnender Betroffenheit aus dem Off.
Und das ist ganz unabhängig davon zu sehen, dass sich in Deutschland immer noch viele nicht trauen, aus der geschichtlichen Perspektive und der persönlichen Distanz an das "Dritte Reich" heranzugehen. Lieber in vorauseilendem Betroffenheitsgehorsam Daniel Levy oder auch Walter Moers untersagen zu wollen, einen dümmlichen Postkartenmaler als das darzustellen, was er ist.
Zitat...und nicht im Rahmen einer Fiktion mit einem abgehalfterten Komiker bzw. Musiker im Mittelpunkt (Helge Schneider, den ich früher sehr schätzte, hat seinen Zenit m. E. längst hinter sich und macht jetzt offenbar alles, was man ihm anbietet).
Dass Schneider seinen Zenit hinter sich hat, stimmt wohl. Die Sachen der letzten zehn Jahre sind tatsächlich nicht so prickelnd. Die Bilder aus dem "Führer"-Teaser überzeugten mich aber auf Anhieb: Er schafft es schon mit der bloßen Stimme, den lachhaften Quark, den Hitler von sich gibt, zu karikieren.
dekay
Hooray, Dekay! Das war mal eine gute und kurze Abhandlung zum Grossen Diktator - Respekt. Man kann leider nicht richtig dem ganzen mit Humor entgegentreten, weil es immer noch Strafbar sein kann Bilder aus der damaligen Zeit zu veröffentlichen, das ist krank (siehe auch Hakenkreuzknopf-Thread im Offtopik Forum). Aber wer zum Beispiel das tolle Bild (Gemälde) vom Dolfie kennt, wie er ein Schwert schmiedet, wow, dieser Oberkörper hätte auch bei Wetten Dass and Wochenende reingepasst, ok, eher zu Marschmusik gezuckt aber definitiv ein echter Schenkelklopper das Bild! Also weg mit den Tabus und mehr Witze von der Kajüte braucht das Land, wie kann es denn angehen, dass man immer nocht bestraft werden kann, wenn man über den Gröfaz Witze reisst? Das war zu deren Zeit doch genauso...
@ Hedning
also ich zB habe mir die letzen Jahre so ziemlich alles ernstzunehmende Material über das 3. Reich, Hitler, den Holocaust, etc reingezogen und versuche auch oft, Orte des Geschehens zu besuchen. Wenn man schon mal in ner Gaskammer oder vor nem Verbrennungsofen stand, sieht man das Thema wirklich ernst.
Und trotzdem kann ich mich über ne gut gemachte Hitler-Parodie amüsieren. Da habe ich ehrlichgesagt kein schlechtes Gewissen. (zum "großen Diktator" stimme ich dekay zu)
Und ich glaube, wenn das Ausland mal sieht, dass es so ne Produktion aus Deutschland gibt und die Deutschen auch noch drüber lachen können, werden die Kommentare die selben positiven sein wie bei der WM.
Zitat von: dekay am 6 November 2006, 17:11:05Offenbar ist Dir entgangen, dass es Hunderte Spielfilme und Tausende Dokumentationen über dieses Phänomen gibt. Gerade das deutsche Fernsehen bringt fast jede Woche Entsprechendes. Augen auf!
Auch in schriftlicher Form gibt es Millionen Abhandlungen, bessere und schlechtere. Ich kann kaum glauben, dass Dir das bisher augenscheinlich entgangen ist.
Dass es unzählige Bücher und Dokumentationen zum Thema gibt, weiß ich selbst gut genug. Es ging in dem, was ich geschrieben habe, nur um Spielfilme, die sich mit dem Aufstieg Hitlers beschäftigen. Mir ist bis jetzt nur der "Aufstieg des Bösen" mit Robert Carlyle bekannt, und den finde ich nicht so toll, weil er mit teilweise fiktiven Figuren operiert. Dass es "Hunderte Spielfilme" zu diesem Thema geben soll, wage ich mal zu bezweifeln.
ZitatChaplin hat als einer der ersten erkannt, was für eine im Prinzip peinlich-lächerliche Figur Hitler ist: Ein kleiner dunkelhaariger, schlecht frisierter Vollpfosten, der von der Überlegenheit der "arischen Rasse" sülzt. Das ist nicht nur abstrus, absurd und bescheuert, sondern auch hochgradig lächerlich. Und "lächerlich" kommt von "lachen". Man muss sich mal vorstellen, wie ernst da riesige Fahnenumzüge veranstaltet, große Reden geschwungen, schwülstige Prosa geschrieben wurden - ohne jegliche inhaltlich rationale Substanz! Das ist doch zum Lachen! Zum bitteren Lachen! Wenn das zum Ende der Weimarer Republik schon mehr Leute festgestellt hätten, wäre es zum Desaster gar nicht erst gekommen. Okay, die rote Kopie dieses Schmarrns in der DDR war noch lächerlicher, aber: Gerade von dieser Seite aus an das Phänomen Hitler heranzugehen, entlarvt mehr von der brutalen Kasperleveranstaltung Nazismus als jede Guido-Knopp-Doku mit pathetisch dröhnender Betroffenheit aus dem Off.
Wenn Hitler ein Vollpfosten gewesen wäre, hätte er es wohl kaum zu der Position gebracht, von der aus er so viel Unheil anrichten konnte. Er wusste ganz genau, wie er Personen und gruppendynamische Prozesse mobilisieren und instrumentalisieren und die wirtschaftlich-politische Krisensituation seiner Zeit für sich und seine Ideologie ausnutzen konnte. Die Inszenierung seines Regimes mag heute abstrus wirken, aber damals hat sie eben den Nerv der Zeit getroffen. Man kann keine historische Person ohne die Berücksichtigung ihres historischen Kontextes nachvollziehen. Hier ist m. E. allerdings nicht der richtige Ort, um lang und breit über Hitler zu diskutieren.
Zitat von: HedningDass es unzählige Bücher und Dokumentationen zum Thema gibt, weiß ich selbst gut genug. Es ging in dem, was ich geschrieben habe, nur um Spielfilme, die sich mit dem Aufstieg Hitlers beschäftigen. Mir ist bis jetzt nur der "Aufstieg des Bösen" mit Robert Carlyle bekannt, und den finde ich nicht so toll, weil er mit teilweise fiktiven Figuren operiert. Dass es "Hunderte Spielfilme" zu diesem Thema geben soll, wage ich mal zu bezweifeln.
Okay, biografische Spielfilme rein auf die Person Hitler bezogen gibt es natürlich nicht viele. Das wäre wirklich mal eine Idee, da etwas Größeres aufzuziehen als diesen offenbar eher missglückten Zweiteiler. Das
Phänomen Hitler allerdings umfasst ja mehr, da es insbesondere durch die speziellen gesellschaftlichen und psycho-sozialen Verhältnisse erklärbar ist. Dazu gibt's natürlich schon ein bisschen mehr auch in Spielfilmen, wenn auch nicht unbedingt immer im Zentrum des jeweiligen Geschehens stehend.
ZitatWenn Hitler ein Vollpfosten gewesen wäre, hätte er es wohl kaum zu der Position gebracht, von der aus er so viel Unheil anrichten konnte. Er wusste ganz genau, wie er Personen und gruppendynamische Prozesse mobilisieren und instrumentalisieren und die wirtschaftlich-politische Krisensituation seiner Zeit für sich und seine Ideologie ausnutzen konnte. Die Inszenierung seines Regimes mag heute abstrus wirken, aber damals hat sie eben den Nerv der Zeit getroffen. Man kann keine historische Person ohne die Berücksichtigung ihres historischen Kontextes nachvollziehen. Hier ist m. E. allerdings nicht der richtige Ort, um lang und breit über Hitler zu diskutieren.
Hitlers Intellekt bleibt für mich minderentwickelt - von den Inhalten und Wegen seines Denkens her. Dass er ein gewiefter Taktiker war, bleibt freilich außer Zweifel. Auf der anderen Seite hatte er auch Glück, überhaupt noch an die Macht zu kommen: Eine Wirtschaftskrise, ein junge, misskonstruierte Demokratie, ein durch Versailles in seinem Nationalstolz gedemütigtes Volk, eine rechtskonservativ beherrschte Medienlandschaft und nicht zuletzt Dummlinge, die zu Beginn seines Schon-Wieder-Abstiegs (die Wahlergebnisse der NSDAP verschlechterten sich ja wieder korrelierend zum Wiederaufschwung in der Wirtschaft) ihm den Weg zur Macht doch noch bereitet haben.
Aber Du hast recht - über Hitler kann woanders fundierter diskutiert werden. Worauf ich eigentlich hinauswill: So ein Film wie der jetzt mit Helge Schneider ist immer noch etwas erfrischend anderes und holt den (zumeist natürlich negativ) auf einen Sockel gestellten Hitler auf das Niveau herunter, auf das er gehört. Dass nicht jeder mit Satire oder schwarzem Humor etwas anfangen kann, weil er darauf nicht steht, bleibe ihm unbenommen, jedoch möge er sich nicht abfällig über Leute äußern, die sich daran erfreuen.
dekay
Was haben alle extremisten gemeinsam? Einen mangel an humor, vor allem, was die eigene sache angeht. Je mehr man sich über so was lustig macht und je mehr einem die lächerlichkeit davon bewusst ist, desto weniger läuft man gefahr dem extremismus zu verfallen. Darum kann ich dem bereits zitierten satz nur zustimmen: ,,kann man sich über den nationalsozialismus lustig machen? Nein, man muß"
Noch ein Teaser...
http://www.youtube.com/watch?v=SlbPI7U8lh0
Helge ist einfach nur genial! :icon_mrgreen:
"Sie Elefant!" :icon_mrgreen: lol
Die 2 Teaser machen doch nen sehr guten Eindruck, ich weiß jedenfalls jetzt schon, dass ich mich totlachen werde ;)
Tja ick freu mich auf den Film zur Geschmacksfrage, was eine Parodie des "Führers" anbetrift.
Filmgeschichtlich ist das ja wirklich seit Chaplins (ja selbst Jude) "Great Dictator" und mel Brooks Führer Musical, welches ja neuverfilmt wurde nichts Neues! Davon mal abgesehen haben Juden wohl den derbsten Humor, was man ja auch bei Levis Film "alles auf zucker" und seinem neuen Beitrag mit Helge sehen kann. Das natürlich die seutschen besondere PROBLEME mit der Materie haben ist mir bewusst, es geht auch nicht um ein verherrlichen und verlachen des Nationalsozialismus, sondern um eine kulturelle Aufarbeitung im Film mit Humor. Übrigens ist auch der Film "Zug des Lebens" ein schönes Beispiel wie ein sehr aufgeladenes Thema dennoch komödiantisch umgesetzt wird. Natürlich mag es besonders unter Deutschen eine Befangenheit geben, sich solche Parodien des NS anzusehen, aber dennoch sollte man schon über "Eigenarten des oft Mythologisierten Hitlers" lachen können. Mir sind solche Aufarbeitungen und beiträge jedenfalls willkomener als Verklärende Falschdarstellungen, wie in "Der Untergang" wo einfach ein verzerrtes Bild gebracht wird, Hitler sei immer im Führerbunker gewesen. Historisch richtig ist, dass er sich 20 Tage im Jahr dort aufgehalten hat, als der Krieg kam, war er meist überall (Wolfschanze, Italien etc.) nur nich in dem Bunker! Genauso etwas finde ich viel problematischer oder die ewige Stilisierung Hitlers als "tHE EVIL" (siehe den Fernsehbeitrag aus England "Hitler" von 2003), wo die Person allein und nicht institutionalisuerten Kontinutäten und Strukturen für den Nationalsozialismus verantwortlich gemacht werden.
ZitatWenn Hitler ein Vollpfosten gewesen wäre, hätte er es wohl kaum zu der Position gebracht, von der aus er so viel Unheil anrichten konnte. Er wusste ganz genau, wie er Personen und gruppendynamische Prozesse mobilisieren und instrumentalisieren und die wirtschaftlich-politische Krisensituation seiner Zeit für sich und seine Ideologie ausnutzen konnte.
Die obige Meinung spiegelt genau die Wahn wieder alles mit der mystischen Person und dem
Hitlerkult erklären zu wollen, dabei gibt es soviele systeminhärente Besonderheiten aber auch Kontinuitäten zu klären.
Ganz zu schweigen von den ewig gleichen Knoppschen ZDF History Beiträgen, die sich auf die unwissenschaftliche Methode der"oral History" mit Zeitzeugen beziehen. Oder auch der eweigen angeblichen Widerstandswelle (Sophie Scholl/Wisse Rose), den es so defacto nicht gegeben hat. Einige kleinere Gruppen mal abgesehen. Es bringt doch nichts, vvon Hitlers IQ die Entstehung des NS
zu erklären, der sich wie der italienische und spanische Faschismus durch best. politische Prämissen entwickelt hat.
Interessanter Beitrag zur Person Hitler aber über sowas kann man doch hier besser diskutieren:
http://www.shoa.de/component/option,com_joomlaboard/Itemid,82/
Hi,
fand die beiden Trailer auch höchst amüsant und werde ganz sicher meinen Spaß bei haben.
Zitat von: mcBain am 14 November 2006, 17:41:26Mir sind solche Aufarbeitungen und beiträge jedenfalls willkomener als Verklärende Falschdarstellungen, wie in "Der Untergang" wo einfach ein verzerrtes Bild gebracht wird, Hitler sei immer im Führerbunker gewesen. Historisch richtig ist, dass er sich 20 Tage im Jahr dort aufgehalten hat, als der Krieg kam, war er meist überall (Wolfschanze, Italien etc.) nur nich in dem Bunker! Genauso etwas finde ich viel problematischer oder die ewige Stilisierung Hitlers als "tHE EVIL" (siehe den Fernsehbeitrag aus England "Hitler" von 2003), wo die Person allein und nicht institutionalisuerten Kontinutäten und Strukturen für den Nationalsozialismus verantwortlich gemacht werden.
Die obige Meinung spiegelt genau die Wahn wieder alles mit der mystischen Person und dem
Hitlerkult erklären zu wollen, dabei gibt es soviele systeminhärente Besonderheiten aber auch Kontinuitäten zu klären.
Ganz zu schweigen von den ewig gleichen Knoppschen ZDF History Beiträgen, die sich auf die unwissenschaftliche Methode der"oral History" mit Zeitzeugen beziehen.
Generell finde ich richtig, was du schreibst, allerdings verstehe ich nicht, dass du in meine Äußerung zu Hitler die typische Dämonisierung oder Mythologisierung hineinliest. Diese Denkweise liegt mir absolut fern.
Also ich meinte damit die Hitlerzentrierte Geschichtsschreibung, die ihn Verteufelt und zum absoluten bösen stilisiert. Man geht in der Geschichtswissenschaft dazu über eine Geschichte der Instututionen, sozialen Beziehungen, Kontinuitäten zu schreiben, anstatt einen "deutschen Sonderweg" mit Hitler an der Spitze zu propagieren. Besser und fachlicher diskutiert man: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/index.asp
viel spass beim stöbern und fachartikel lesen!
Zitat von: mcBain am 14 November 2006, 17:41:26
wie in "Der Untergang" wo einfach ein verzerrtes Bild gebracht wird, Hitler sei immer im Führerbunker gewesen. Historisch richtig ist, dass er sich 20 Tage im Jahr dort aufgehalten hat, als der Krieg kam, war er meist überall (Wolfschanze, Italien etc.) nur nich in dem Bunker!
Dir ist aber schon klar, daß sich "Der Untergang" nur mit den letzten paar Tagen vor seinem Tod befaßt? Soviel ich weiß, hat er die tatsächlich im Bunker verbracht. Oder wo soll er deiner Meinung nach gestorben sein?
Erster Verriss von Filmstarts (http://www.filmstarts.de/kritiken/Mein%20F%FChrer.html)
und eine ernüchternde Kritik von Filmszene (http://www.filmszene.de/kino/m/meinfuehrer.html)
Das sieht ja nicht sehr gut aus.
Was ist denn mit Klaus Maria Brandauer? Ist der noch rechtzeitig abgesprungen?? Jetzt musste sich stattdessen Ulrich Mühe geben.
Dafür machen auch noch Meret Becker und Katja Riemann mit? Ob die das nicht jetzt schon bedauern?
Mir soll's egal sein - viel Spaß im Kino...
Zitat von: KeyserSoze am 26 November 2006, 12:42:37
Erster Verriss von Filmstarts (http://www.filmstarts.de/kritiken/Mein%20F%FChrer.html)
...[/url]
Das sieht ja nicht sehr gut aus.
Hurra, der gute Petersen hat ihn verrissen, dann werde ich ihn wohl mögen, denn klein Christoph ist immer genau anderer Meinung (OK, bei Wilde Kerle 3 habe ich ihm mal vertraut :LOL:
Ich seh da eher leise Befürchtungen bestätigt, daß man bloß keinen Hund von der Kette lassen wollte.
Mal schauen.
Es geht weiter -> Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=vnOitcpP3JM)
Mehr Infos rund um 'Mein Führer - Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler' gibts unter http://www.meinfuehrer-derfilm.de/ (http://www.meinfuehrer-derfilm.de/)
Endlich mal n richtiger Trailer! Ganz witzig, besonders gefällt mir, daß das Regime anscheinend noch recht
glaubwürdig rüberkommt und die Komik und die Gags nur gelegentlich hindurchscheinen.
Ob der gesamte Film witzig wird, oder nur wieder die besten Szenen gezeigt wurden,
und man sich sowas im Kino überhaupt anschauen will und wird ist natürlich wieder was anderes,
besser als "Hui Buh" oder "Traumschiff Surprise" wirds aber alle mal. Da bin ich mir recht sicher! :icon_cool:
Unser Review (http://www.dasmanifest.com/01/meinfuehrer.php).
Irgendwie scheinen sich dieses Mal alle einig zu sein: Das is nicht wirklich was.
also der kritiker von sat.1 fasste das so zusammen. helge schneider ist als hitler richtig top und bringt eine hervorrangende leistung, aber drehbuch und regie nutzen nicht mal im ansatz die möglichkeiten, die der stoff eigentlich hätte
Zitat:
"Helge Schneider distanziert sich von "Mein Führer"
Essen (dpa) - Wenige Tage vor der Uraufführung der Hitler-Satire "Mein Führer" in Essen hat sich Hauptdarsteller Helge Schneider von dem Film deutlich distanziert.
"Mein Führer"
Helge Schneider spielt in "Mein Führer" Adolf Hitler.
© dpa
"Es geht nur noch darum, wie Hitler gesehen werden soll: Nämlich als Schwächling. Das ist mir zu profan", sagte der Komiker und Musiker der Schweizer Boulevardzeitung "Sonntagsblick".
Die Geschichte sei ihm schon auf Grund des Drehbuchs "ein bisschen mau" vorgekommen. Dann sei der Film noch im Schnitt entscheidend verändert worden. "Jetzt gefällt der Film mir nicht mehr, weil er nichts mehr aufreißt", wird Schneider zitiert. Die Verleihfirma kündigte eine Stellungnahme an."
da wirds beim verleih aber so einige ernste gesichter geben.
wird wohl nicht zum gesamterfolg des films beitragen
Zitat von: mister-sinister am 4 Januar 2007, 14:34:43
Zitat:
"Helge Schneider distanziert sich von "Mein Führer"
ich dachte erst noch, Helge Schneider halt, der auch auf die Klappentexte seiner Bücher Sätze schreibt wie "Ich kann Ihnen dieses Buch nicht empfehlen." Aber diesmal scheint er es ernst zu meinen. Möchte jetzt nicht vorurteilen aber ich fürchte dass hier der Biss fehlt und mit zuviel Respekt an die Sache rangegangen wurde. Werde ihn mir so oder so anschauen, allein schon wegen Helge Schneiders Schauspiel.
Schade!
Was hätte dies für ein geniales Meisterwerk der schneideresk-absurden Komik werden können, hätte man ihm nur freien Lauf (inklusive seiner unnachahmlichen Improvisationskunst) gelassen!
Die Szene, in der er -nachdem ihm das Bärtchen zu Hälfte abrasiert wurde - einen Wutanfall bekommt, vermittelt einen Eindruck des Potentials, die diese Filmidee mal hatte. Eine ebenfalls großartige Szene ist m.E. die Outtakeszene, in der er an der Europakarte über das Zurückdrangen der Roten Armee nach Polen schwadroniert.
Trotzdem werde ich mir diesen Streifen anschauen. Wohl aber erst im Rahmen der DVD-Veröffentlichung.
Produzent von "Mein Führer" zeigt Verständnis für Schneiders Kritik (http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/KULTUR/777999.html)
ZitatNach den Vorwürfen von Helge Schneider gegen Dani Levys Hitler-Komödie «Mein Führer - Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler» bemüht sich Produzent Stefan Arndt um Glättung der Wogen. Die Äußerungen des Hauptdarstellers seien «einer vorweihnachtlichen Stimmung» entsprungen, teilte Arndt am Donnerstag in Berlin mit.
Einer vorweihnachtlichen Stimmung entsprungen :00000109: :icon_lol:
Shub
Schade das man Helge nicht wirklich kreativ am Film beteiligt hat. Ein derartiger Film nach Helges Vorstellungen wäre sicher besser gewesen, aber man wird sehen...
Zitat von: mcBain am 14 November 2006, 17:41:26
Filmgeschichtlich ist das ja wirklich seit Chaplins (ja selbst Jude)
Kleiner Anfall von Besserwisserei: auch wenn das sehr gerne wiederholt wird, bleibt es dennoch falsch. Chaplin wurde einmal fälschlich als Jude bezeichnet und hat einfach nicht widersprochen.
Ich glaube nicht, daß Helge Schneider provozierender sein kann als eine Hitlerimitation wie Bruno Ganz in Der Untergang.
Das war, zugegeben, zu stark verkürzt. Lange Zeit galt Hitler - zumindest im Zusammenhang mit der Shoah - als nichtdarstellbar (ausgiebig haben sich dazu Claude Lanzmann und andere geäußert), weil keine Bilder dem Grauen gerecht werden könnten, sondern der Natur nach eine Verkitschung und Verharmlosung seien.
"Schtonk" war kein Problem, selbst ein KZ konnte man als Legobausatz vorführen, Charlotte Rampling im Nazi SadoMaso-Chic war tolerabel, aber der Holocaust als ernstgemeintes Drama war es nicht.
Insofern verstehe ich, daß Der Untergang für viele provozierender ist als Helge in der Rolle Hitlers.
Viele intelligente Stimmen sahen (ich denke zurecht), in Der Untergang den Anbruch der Zeit, in der im normalen Bewußtsein der Nationalsozialismus ein vergangenes und bewältigtes Problem lag.
Hier nochmal einige Auszüge aus dem Interview:
- "Beim Schnitt ist die Aussage der Geschichte im Nachhinein verändert worden. Jetzt gefällt mir der Film nicht mehr (..) Ich bin davon nicht mehr überzeugt, kann über Hitler nicht mehr lachen."
- "Der Fokus war ursprünglich auf Hitler. Jetzt ist er mit aller Gewalt auf der jüdischen Geschichte. Es geht nur noch darum, wie Hitler gesehen werden soll: Nämlich als Schwächling. Das ist mir zu profan. (...) Ich hätte mir gewünscht, dass der Film anders wird."
- "Hätte ich das gewusst, dann hätte ich vielleicht gar nicht mitgespielt. (...) Ich kann darauf verzichten, so einen Film noch mal zu machen."
Ich finde, hier beweist Schneider mal wieder Charakter, vor solchen Aussagen als Hauptdarsteller nicht zurückzuschrecken. Schade allerdings um den Film...
:icon_eek:
boah...die Aussagen sind ja wirklich heftig. Schade das der Film dann so verändert wurde. Aber wirklich respekt an Helge, denn wie gesagt, als Hauptdarsteller so etwas zu sagen, dazu gehört wohl eine Menge Mut!
KinoBesuch für mich gestorben (und das will mal wirklich was heissen)
Mahlzeit,
heute abend kommt um 23.15 Uhr auf WDR die Doku
"Spaß mit Hitler? - Vom fröhlichem Umgang mit einem deutschen Tabu"
im Anschluß ein Portrait von Dieter Hildebrandt und seinem erlebten
Kriegsende sowie ein Portrait von Helge Schneider.
Jimmy
"Ich werde das bakterianische Volk in Stücke reißen, wie diese langweilige Spaghetti hier."
gestern gesichtet und für unglaublichen Müll befunden (jedenfalls in dieser "Schnitt"-Fassung)...was bitteschön war das denn? Trotz eines sehr gut spielenden H.Schneiders, war das mit Abstand, das langweiligste und schlechteste dt. Werk, dass ich seit laaangem im Kino gesehen habe.
Nicht einmal gelacht, nicht einmal mit dem Führer mitgelitten, geschweige denn mit dem Grünberg. Dagegen war die Rückkehr der Zwerge, ja eine ware Freunde (und die waren schon unter aller Sau).
Ist dieser Film nun als Kömödie/Drama oder Kritik zu sehen, ich weiß es nicht.
seit langem bereue ich es mal wieder ins Kino gestiefelt zu sein...eine sehr traurige Angelegenheit.
knirschend 2/10...weil Helge dabei war...
ich hoffe instirnig, dass eine andere Version dieses Films irgendwann irgendwie erscheint!
Zitat von: Phil am 12 Januar 2007, 22:14:00
nicht einmal mit dem Führer mitgelitten
Du alte Nazisau.
;)
Hab ihn auch gesehen und war ziemlich enttäuscht (trotz den im Vorfeld gelesenen ziemlihc madigen Kritiken). Der Stoff ist stellenweise einfach zu krass um im nächsten Moment über einen Lacher schmunzeln zu können. 2-3 Momente gab es schon, über die man -dank Helge- dann doch schmunzeln konnte. Skurile und absurde Szenen, während die vermeindlich lustigen Dialoge größtenteils einfach nur unlustig waren! Was widerum gut war, dass es ein paar Querverweise auf Helges eigene Werke gab (wenn ich das jetzt nicht fehlinterpretiert habe)!
Bleibt die Hoffnung auf ein gutes Konert seiner neuen Tournee!
eben so sehe ich das auch. der ganze film war viel zu bombast-professionell aufgezogen, viel zu wenig helge, und was es zu sehen gab, war auch nicht so toll. die story an sich war platt und hat auch nicht grade so viel hergegeben und das ende war auch käse. lichtblicke waren die stellen, in denen schneider den schneider hat durchkommen lassen (hitlers schlafsequenzen erinnerten ein bischen an JAZZCLUB) aber ansonsten konnte ich dem film wirklich NICHTS abgewinnen. trotz der schlechten kritiken im vorfeld bin ich immer noch enttäuscht. dann schau ich mir lieber ILSA-She wolf of the SS und 00 Schneider hinternander an, da habe ich auch nazis, aber mehr zu lachen.
Außerdem hat sich Levy zu offensichtlich durch "zug des Lebens" inspirieren lassen. Das Konzept, speziell von der Erzählweise, ist exakt übernommen. Hier ist das Ende jedoch zu krass und steht in keinem Verhältnis zu den humoristischen Einlagen...
Hi,
ich war gestern seit sehr langer Zeit auch mal wieder im Kino und bin ebenfalls enttäuscht:
Ich hatte -ohne den Reviews beachtung zu schenken- sowas ähnliches wie die "Adolf" Comics von Walter Moers erwartet, sprich, dass Der Film durch das ganze Setting absurde Situationen kreiert.
Das gelingt gar nicht:
Nur Hitler wird als Schwächling/ Dümmling dargestellt und der Rest des Films ist relativ "normal" und wirkt dadurch zu ernst um im nächsten Moment lachen zu können.
Sogar Ilsa besitzt mehr Situationskomik...
Das wirkte irgendwie als wollte man Hitler den Schrecken nehmen und nicht nur eine gute Komödie drehen...
Zudem sind die meisten Witze zu flach und trafen meinen Humor ganz und gar nicht.
Wie im Vorfeld schon gesagt wurde lag der Schwerpunkt mehr auf Grünbaums Geschichte was nicht unbedingt schlecht war, aber irritierend war, v.a am Anfang gesagt wurde, dass Grünbaums und nicht Hitlers Geschichte erzählt wird.
Über die Grundstory an sich oder wie man das nennen mag verlier ich mal kein Wort...
Lachen musste ich bei "Der frühe Vogel fängt den Wurm"- als einer von ca. 2 Leuten im Kino :
Fazit: 4/10, davon 1 für den großartigen Helge Schneider.
tja werde wohl nich reingehen, bei der schlechten kritik auch von helge, da sieht man mal was ein anderer schnitt ausmacht..aber "der Untergang" ist doch soo (un)freiwillig komisch, ich habe mich weggeschmissen, warum da keiner it den gleichen schaupielern ne satire gedreht hat, ist mir ein rätsel? ich sag nur: "volltreffer"
Der Film hat einige starke, sprich schreiend komische, Momente - Beispielsweise die Quarkkartoffel-Spuckszene als "der Führer" nach einem gewissen "Rattenhuber" schreit. Alleine der Name ist treffender kaum zu wählen. Desweiteren sind die bereits aus den Trailern bekannten Szenen zu nennen: Die Friseurszene "Sie dickbrüstiges Phlegma!"; die Bettszene mit Eva Braun, bei der Hitler mit seiner Impotenz zu kämpfen hat; die Boxszene sowie sein Schwadronieren vor der Landkarte "...der Russ´leckt sich nun seine Wunden in Polen...".
Die Leistungen der Schauspieler sind wirklich vom Feinsten. Helge Schneider, Ulrich Mühe, Sylvester Groth spielen m.E. herausragend. Allerdings liegt das Hauptproblem meiner Meinung nach in der Grundkonzeption bzw. dem Drehbuch von Levi. Erstens ist der Kontrast zwischen dem grotesken-slapstickartigen Humor und einer jüdischen Familie, die vom Tode in der Gaskammer bedroht ist, nur schwer zu bewältigen. Hier zeigt sich, dass Levi sich offenbar nicht entscheiden konnte, wohin der Weg zu führen hat, Satire, Groteske, Komödie oder moralingetränktes Drama. Mir persönlich hätte eine konsequente Groteske mit schneideresken Improvisationen am besten gefallen.
Bedenklich ist vor allem folgendes: Es besteht nämlich - insbesondere für Jugendliche mit wenig historischen Kenntnissen - die Gefahr, mit Hitler Mitleid, ja sogar Sympathie zu entwickeln. Vielleicht mehr als für die jüdische Familie, deren Hintergrund, deren Leiden, der Hoffnungen und Ängste vergleichsweise weitgehend im Dunkel bleiben. Der kleine jüdische Junge wird tendenziell eher als "rachelüstern" gezeichnet, Hitler hingegen als "arme, verzweifelte Seele", dem als Hauptmotiv für seinen Judenhass, eine unglückliche Kindheit mit einem grundlos prügelnden Vater als "Alibi" dient. Mir ist selbstverständlich vollkommen klar, dass eine solche Interpretation von Herrn Levi nicht intendiert war, die Gefahr besteht bei bestimmten Zuschauer jedoch trotzdem.
Um es kurz zu machen: Selbstverständlich darf man über Hitler lachen. Sogar bei dem Film "Der Untergang" gibt es unfreiwillig komische Szenen, die mich eben dazu brachten. Hitler mehr als Mensch, und weniger als mythischer, teuflischer Dämon darzustellen, ist ebenfalls überfällig. Jedoch empfinde ich die Zeichnung Hitlers als tollpatschiger Trottel (was er sicher nicht war) manchmal als zu flach, eine Mitleid weckende "pseudo-freudianische" psychoanalythische Herleitung seines Antisemithismus als äußerst gefährlich. Zudem fällt es mir extrem schwer, einen Szenenwechsel zwischen jüdischen Kindern als potentielle Holocaust-Opfer auf der einen Seite, und einem kalauernden Hitler auf der anderen Seite zu verkraften.
Um es (etwas abgewandelt) mit Tucholsky zu sagen: "Satire darf alles! Aber Sie muss es konsequent tun!"
Zitat von: mcBain am 25 Januar 2007, 18:49:56
tja werde wohl nich reingehen, bei der schlechten kritik auch von helge, da sieht man mal was ein anderer schnitt ausmacht..aber "der Untergang" ist doch soo (un)freiwillig komisch, ich habe mich weggeschmissen, warum da keiner it den gleichen schaupielern ne satire gedreht hat, ist mir ein rätsel? ich sag nur: "volltreffer"
Zitat von: Patty33 am 25 Januar 2007, 21:31:49
Um es kurz zu machen: Selbstverständlich darf man über Hitler lachen. Sogar bei dem Film "Der Untergang" gibt es unfreiwillig komische Szenen, die mich eben dazu brachten.
:eek:
Wie bitte? Ist da euer Ernst, oder wollt ihr nur damit sagen, wie unlustig "Mein Führer" ist?!
ZitatDer Kinostart des Filmes MEIN FÜHRER im Januar 2007 war ein Medienereignis. Am 14.9.07 erscheint die DVD, die Einblicke in die Hintergründe der damaligen Auseinandersetzung ermöglicht. Für große Diskussionen sorgte unter anderem eine alternative Schnittfassung, die bisher nur den am Film Beteiligten bekannt war. Die DVD bietet nun erstmals die Möglichkeit, diese Schnittfassung zu sehen und sich eine eigene Meinung zu bilden.
Helge Schneider meinte zum Kinostart: ,,Ich hätte mir mehr Adolf Hitler gewünscht. Gewünscht, ihn ausführlicher zu zeigen."
Das findet nach Angaben von X Verleih auf der DVD statt.(Der Hausmeister hatte noch keine Gelegenheit die DVD zu sehen)
Es gibt weitere Outtakes zu sehen, z.B. ausführlichere Versionen der Szenen mit Eva Braun (Katja Riemann).
Der Kinofilm kann mit einem Audio-Kommentar von Regisseur Dani Levy gesehen werden; außerdem bietet die DVD das 63-minütige Making of ,,Mein Führer" mit ausführlichen Interviews und Hintergrundinformationen zu der Entstehung des Films; das Making of der Visual Effects; Featurettes zu Kostüm, Ausstattung, Maske, Kamera und Musik sowie zwei Teaser und den Haupttrailer
http://www.helge-schneider.de/schauen/ein_film_von_dani_levy