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Martyrs

Begonnen von AB, 6 Juni 2008, 18:46:53

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Rollo Tomasi

Zitat von: Inspektor Yuen am 11 April 2009, 12:16:57
@ Rierami

Also du gibst dem Film keine Höchstnote weil es bei den Folterungen und der Häutung nicht mehr zu sehen gibt bzw für dich nicht unerträglich war?? Ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich dazu sagen soll...

Das hab ich hoffentlich auch nicht so ganz verstanden.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

rierami

Zitat von: quaker am 11 April 2009, 01:38:31
Vor etwa einer halben Stunde gesehen und nun ja, das war der erste Film wo mir richtig schlecht wurde (mir is immer noch schlecht...) und ich kurz davor war, mal eben Richtung Klo zu marschieren. :icon_rolleyes:
Letztens bei Eden Lake war mir schon total unwohl und hatte nen Scheissgefühl inner Magengegend, aber das hier war nochmal ne Spur krasser. Einmal gesehen und dabei werde ich es auch belassen, ich glaube meine Grenze habe ich hier erreicht...

Respekt zu dieser ehrlichen Meinung. :respekt: Ich glaube du bist der Erste, der zumindest zugibt das dieser Film an seine pers. Grenze stößt. Mich würde jetzt interessieren welche Szenen es genau waren die das bewirkt haben.

Zitat von: Inspektor Yuen am 11 April 2009, 12:16:57
@ Rierami

Also du gibst dem Film keine Höchstnote weil es bei den Folterungen und der Häutung nicht mehr zu sehen gibt bzw für dich nicht unerträglich war?? Ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich dazu sagen soll...

Doch - du hast dich nicht verlesen... Vergesse aber nicht den aufgeführten groben Logikfehler! Sonst hab ich damit gemeint das es bei der Folterung "nur" Schläge und Tritte waren. Wer Guinea Pig kennt weis auf was ich sonst noch anspiele. Klar, bei der Häutung wäre es unnötig gewesen diese komplett zu zeigen - aber wenigstens als damit bgonnen wurde, (Schnitt in den Rücken) hätte man zeigen können. DANN wäre dieser Film vermutlich nicht mehr zu toppen gewesen. Und eine 10 verdient imo nur ein Film den man nicht mehr toppen kann!. Also ist mit 9,5 meine persönliche Höchstnote vergeben worden ;)
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whitesport

Gerade durch das Abblenden bei dieser Szene, hebt sich "Martyrs" doch von den anderen Schinken, mit denen er so gern fälschlicherweise in einen Topf geworfen wird, ab.

Die Spirale der Gewalt mündet in einem Stinkefinger des Regisseurs Richtung Gore-Fraktion, finde ich klasse, genau wie das sinnlose Ende  :respekt:

quaker

ZitatMich würde jetzt interessieren welche Szenen es genau waren die das bewirkt haben.

Das ging schon los, als diese Eine als die tote Frau in ihren "Wahnvorstellungen" gesehen hat, die eigentlich gar nicht da war. Alleine das Aussehen...später die mit dem Metaldingen aufm Kopf reiht sich da nahtlos ein, die ganzen Misshandlungen zwischendurch geben dem ganzen noch den Rest. I-Tüpfchelchen war dann, wie die Freundin zum Schluss gehäutet wurde und nur das Gesicht blieb. Hätte ich den Film ansonsten wenigstens gut gefunden, aber das war ja noch nichtmal der Fall. Is jetzt nur meine Meinung, aber der Film ist einfach nur widerlich und nicht mehr für mich. Von ner Story oder irgendwelchen Sinn will ich da gar nicht reden, ich sag nur "Sehen Sie in die Augen!" :icon_rolleyes: :icon_lol:

rierami

Zitat von: whitesport am 11 April 2009, 13:42:38
Gerade durch das Abblenden bei dieser Szene, hebt sich "Martyrs" doch von den anderen Schinken, mit denen er so gern fälschlicherweise in einen Topf geworfen wird, ab.

Die Spirale der Gewalt mündet in einem Stinkefinger des Regisseurs Richtung "Gore-Fraktion", finde ich klasse, genau wie das sinnlose Ende  :respekt:

So kann man das auch sehen und ich stimme dir sogar zu! Der Überraschungseffekt nach der Häutung wo Anna der Bademantel abgenommen wird wäre bei einer von mir beschrieben Abdeutung dahin gewesen, so gesehen wars dann doch ein guter Schockeffekt.
Allerdings ist schon zuvor genügend Gore vorhanden, sodaß auch die Gore-Fraktion voll auf ihre Kosten kommt! Ich habe ja nur geschrieben was den Film endgültig unerträglich gemacht hätte.

@quaker: Wow, sogar schon im ersten Teil des Films :icon_eek: Ich dachte es fängt erst mit den Szenen nach Lucies Tod an...
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Mr Creazil

11 April 2009, 17:10:25 #95 Letzte Bearbeitung: 11 April 2009, 17:13:01 von Mr Creazil
Also, ich gebe hier aber auch zu, dass der Film mir ziemlich nachgelaufen ist. Als ich den im Kino gesehen habe, blieb ich nach dem Abspann erst mal sitzen, um das zu registrieren, was ich gerade gesehen habe. Die Verarbeitung hat sich danach über mehrere Tag hingezogen. Der Film hat mich lange danach noch beschäftigt.
Richtig angeschlagen hat der Film bei mir während der eigentlichen Folterung, angefangen hat es nach Lucies Tod, als Anna das vorherige Opfer im Keller fand und ihr diesen... "Helm" entfernte.
"Nihilist und Christ: das reimt sich, das reimt sich nicht bloß ..."

"Die Zensur ist die jüngere von zwei schändlichen Schwestern, die ältere heißt Inquisition. "

"Who fights with a ladder - well, Jackie Chan does!"

https://letterboxd.com/mrcreazil/

Joker


whitesport

So einen Schrott kann ich vielleicht als Meinung aber nicht als Review akzeptieren...

SAL

Zitat von: Joker am 13 April 2009, 13:29:37
http://www.ofdb.de/review/150852,312944,Martyrs

... ich denke das trifft es sehr gut!

Das ist dummes Gelaber von jemandem der den Film nicht verstanden hat.
Vorallem "Frauenfeindlich" ... :LOL: :wallbash:

War dann Hostel(1) nicht "Männerfeindlich" oder gibt es nur frauenfeindlich in unserer Gesellschaft
(Frauen sind ja schwach und hilflos)  :doof: Die typische Frauenklischeerolle in unserer Gesellschaft IST frauenfeindlich.

Der Regisseur hat damit ein Denkmal gesetzt, ein grausames, an dem sich jeder kommende "Folterfilm" messen muss und kläglich scheitern wird.
Die beiden Mädels sind die Stars des Films, Wahnsinn das die beiden sich für so einen Film bereiterklärt haben.
Was die beiden Mädels wohl dachten als die das Drehbuch zum ersten Mal gelesen hatten...

Es wird so oft gemeckert, speziell hier, es gäbe keine krassen oder überspektakulären Filme mehr (egal in welchem Genre) dann kommt ein Franzose
und zeigt euch allen, was es heisst einen hammerharten Psychofilm auf den Zuschauer loszulassen, eine filmische Tortur zu drehen und
und nachdem euch dieser Mann mit einem Schlag in die Fresse wachgerüttelt hat von dem ganzen SAW+Hostel&Co. Folterkram
und wie dankt ihr es dem Mann? Zu wenig Gewalt & Frauenfeindlich.... meine Fresse seit ihr peinlich!

Erst rummeckern das Hostel & Co. ausgelutscht sind, was härteres wollen dann kommt Eden Lake mit seiner bösen Sozialkritik und danach Martyrs,
und was ist? Ihr wollt lieber weiter den usual torture porn movie ...

Das ist wie:
Du fährst jahrelang Ford Fiesta, träumst von nem Maserati, bekommst einen und fährst trotzdem weiter Fiesta...

Roughale

Ichpack diesen filmkritikfeindlichen Mist mal ins User des Tages Forum ;)

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Joker

13 April 2009, 15:35:51 #100 Letzte Bearbeitung: 13 April 2009, 15:46:23 von Joker
Zitat von: SAL am 13 April 2009, 14:17:28

Das ist dummes Gelaber von jemandem der den Film nicht verstanden hat.
Vorallem "Frauenfeindlich" ... :LOL: :wallbash:
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Dabei geb ich dir natürlich Recht, Frauen gerade in der Berufswelt sind oft halbe Männer was Durchsetzungsvermögen, Entschlossenheit und alles andere als schwach und hilflos angeht, insofern stimme ich dir was die "typische Frauenklischeerolle" angeht zu.

Es wird so oft gemeckert, speziell hier, es gäbe keine krassen oder überspektakulären Filme mehr (egal in welchem Genre) dann kommt ein Franzose
und zeigt euch allen, was es heisst einen hammerharten Psychofilm auf den Zuschauer loszulassen, eine filmische Tortur zu drehen und
und nachdem euch dieser Mann mit einem Schlag in die Fresse wachgerüttelt hat von dem ganzen SAW+Hostel&Co. Folterkram
und wie dankt ihr es dem Mann? Zu wenig Gewalt & Frauenfeindlich.... meine Fresse seit ihr peinlich!
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Ja mega peinlich.  :icon_rolleyes: Zu wenig Gewalt & Frauenfeindlich hätte ich bei diesen Film nicht behauptet, was Gewalt angeht sogar im Gegenteil. Bei diesem Punkt stimme ich dem Verfasser des Reviews auch nicht zu. Nur in allen anderen Punkten auf die sich dieses Review oder Meinung bezieht schon.

Erst rummeckern das Hostel & Co. ausgelutscht sind, was härteres wollen dann kommt Eden Lake mit seiner bösen Sozialkritik und danach Martyrs,
und was ist? Ihr wollt lieber weiter den usual torture porn movie ...
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Du verallgemeinerst das alles. Gibt sicherlich einen Teil der rummmeckert das Hostel & Co. ausgelutscht sind und was härteres wollen. Dazu gehöre ich aber nicht. Gerade in den letzten paar Jahren hat sich die Schwelle von Gewalt unglaublich gesteigert und meiner Meinung nach ein Maximum erreicht! Dieses "ich-übertreffe-alles-bisher-gesehene-alles-bisher-dagewesene-an-Grausamkeit" Welle ist keines Wegs mehr spannend oder interessant (ok ausser für die abgewrackten siebentagebart-todesmetal-hörer und strengriechende Triebtäterfreaks natürlich bzw. die Kunstwerkfilmbegeisterten) ;)

Das ist wie:
Du fährst jahrelang Ford Fiesta, träumst von nem Maserati, bekommst einen und fährst trotzdem weiter Fiesta...
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Geb ich dir auch iwo Recht, auch wenns widersprüchlich klingt! ;-)

Mr Creazil

13 April 2009, 17:20:48 #101 Letzte Bearbeitung: 13 April 2009, 17:25:10 von Mr Creazil
Ja, das Review habe ich nach dem Kino auch gelesen und hab mir meinen Teil dazu gedacht. Das erinnert mich ein wenig an die Diskussion mit meiner Freundin, die wir nach der gemeinsamen Sichtung des Films hatten. Dabei ging es im Prinzip darum, dass sie den Film quasi wie folgt kommentiert hat: "Das ist doch nicht mehr lustig!".

Sie hat das so nicht wortwörtlich gesagt, aber man könnte es so zusammenfassen. Grundsätzlich gucken wir uns Filme an, zumindest meistens, um unterhalten zu werden. Wir wollen Spaß daran haben. Wir wollen uns vielleicht auch an schwarzem Humor, den einige Splatter-Filme eindeutig enthalten, erfreuen. Kaum wird es dann mal ernst, nicht einfach nur Metzeleien "zum Spaß", wird das ganze schwierig. Dann heißt es tatsächlich: "Das ist doch nicht mehr lustig!".

Und das trifft gewissermaßen auch auf "Martyrs" zu. Dieser Film unterhält nicht. Dieser Film ist in nicht witzig, unterhaltsam oder ironisch zu betrachten. Dieser Film ist blanker Horror. Und das ist defintiv etwas, was man selten zu sehen bekommt. Die meisten "Horror-Filme" heutzutage beschränken sich auf billige Schock- und Splatter-Effekte, die den Zuschauer unterhalten. Man gruselt sich ein bisschen oder, wie ich es oft genug auf dem FFF mit erlebt habe, amüsiert sich (köstlichst) bei den blutigen Gore-Einlagen. Nur: Horror ist das nicht. Zumindest nicht für den Zuschauer.

"Martyrs" ist Horror - blanker Horror für den Zuschauer. Denn hier wird man mit einer Grenze konfrontiert, hier wird man wirklich mit einem unbeschreiblichen Grauen konfrontiert. Man wird nicht mehr unterhalten, man wird von einem entsetzlichen Szenario getroffen, dass nicht so einfach zu verdauen ist, wie die meisten "Horror-Filme" heutzutage.
Man stößt an eine Grenze. Zumindest ich persönlich werde von dem Film immer noch nachhaltig belastet, um nicht zu sagen irritiert. Das resultiert vor allem aus diesem Zwiespalt, wie er sich nun auch unter denen ergibt, die den Film sehen.

Ist der Film nun gut? Ist er schlecht? Ist er philosophisch? Ist er (frauenverachtender) Dreck?

Ich kann eine derartige Bewertung nicht auf diesen Film anwenden. Ein Teil in mir ist derartig schockiert, dass er sofort diejenigen unterstützen würde, die den Film als "perversen Schund" bezeichnen. Dann wiederrum gibt es einen Teil in mir, der in ihm durchaus einen philosophischen Aspekt abgewinnen kann und der sich bewusst ist, dass dieser Aspekt niemals wirken kann, ohne die Folterungen und alle Gräueltaten, die hier begangen werden. Und diese beiden Gefühle, die Abscheu und die Faszination, bekriegen sich nun innerlich in mir.

So bin ich letztendlich auf jedenfall beeindruckt. Beeindruckt davon, welche Leistung hier erbracht wird. Das ein Film heutzutage noch in der Lage ist tatsächlich zu schockieren und (mich) derartig zu irritieren und in einen Zwiespalt zu stürzen. Ich empfinde diesen Film tatsächlich als "Horror", denn einen derartigen Eindruck hat selten ein Film auf mich gehabt.

Das ist eine sehr persönliche Empfindung. Aber ich denke, man kann den Film nicht so simpel betrachten, wie Sylvio Constabel es tut. Und man kann ihn auch nicht derartig abstrafen, wenn man sich selbst als Horror-Film-Fan bezeichnet. Denn hier wird einem tatsächlich Horror geboten.
"Nihilist und Christ: das reimt sich, das reimt sich nicht bloß ..."

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Graf Zahl

Hmm, grad gesichtet. Schlecht geworden ist mir ehrlich gesagt nicht. Lag wahrscheinlich an der zu hohen Erwartungshaltung eine "Grenzerfahrung" zu machen. Ehrlich gesagt war mir nach Eden Lake viel viel mulmiger zumute, da wesentlich näher an der Realität. Ich hab heutzutage mehr Schiss vor ner Bande jugendlicher Halbstarker im Aggromode denen alles egal ist und die auch nicht mal ansatzweise Respekt vor unseren Ordnungshütern haben und die mir an jeder Ecke hier begegnen könnten, als vor einer fiktiven Rentnerveranstaltung, die sich an jungen Frauen auslassen. Klar, der Film war nicht ohne und hatte auch einen nicht uninteressante Thematik - aber eine 9/10 oder gar 10/10 Grenzerfahrung die mich mit der Fernbedienung spielen lässt (außer um Bier zu holen) war das auf keinen Fall! Ambitioniertes Werk mir gant guten bis annehmbaren Darstellern. Wertung geb ich erst nachdem ich mal drüber geschlafen habe - wird sich so etwa bei 7-8 einpendeln denk ich.

Inspektor Yuen

Ich finde bei Eden Lake die Schlußsequenz ebenfalls reichlich fiktiv, so fiktiv dass es mir den Film verdorben hat und das mulmige Gefühl genommen hatte.
Das kann man jetzt ausdiskutieren, welches Szenario realistischer ist.
"Wenn ich jetzt sterben würde, was würdest du machen?" -"Ich würd dich nicht sterben lassen!"

a deer

Nach dem, was man hier so alles liest (ausser natürlich das gespoilerte ;)), bin ich zwar einerseits richtig interessiert an dem Film, anderseits hab ich die doofe Befürchtung, dass wenn man auf den Film eingestellt ist, das Ganze nicht so "hart" rüberkommt wie bei manch einen hier...

Ist die bisherige Nicht-Indizierung eigentlich eher auf die Unbekanntheit des Filmes zurückzuführen oder auf die Tatsache, dass der Film das Ganze "ernst" genug behandelt? Mir soll es recht sein, endlich wieder mal ein Film, der mich wirklich reizt zur Videothek zu laufen....


Joker

Schliesse mich Mr Creazil 300% an. Genau meine Meinung, Empfindung über diesen Film an! Ebenfalls mit Freundin gesehen, spiegelt sich genau wieder! :) Sylvio Constabel Review gibt das ganze etwas einseitig/provokativ wieder...

Subway

Ich habe den Film vor ca. einem Monat gesehen und konnte mich einige Tage nach der Sichtung bereits an nicht mehr viel erinnern. Martyrs hinterließ bei mir definitiv keinen bleibenden Eindruck. Die Motivation der Charaktere ist blödsinnig und fügt sich perfekt in die Inhaltsleere bzw. den haarsträubenen Nonsens des Gesamtwerks ein. Die oft hervorgehobene Härte des Films bemerkt der versierte Zuschauer bereits nach 15 Minuten nicht mehr. Die nachfolgenden Grausamkeiten rauschen an einem vorbei und bewirken oftmals Ermüdungserscheinungen. Mir erscheint es sinnlos, Schockelemente aneinanderzureihen; das impliziert nur eine gewisse Überladung des Films und interessiert den Zuschauer irgendwann kein bischen mehr.

Ich kann die Meinung vieler meiner Vorredner nicht nachvollziehen. Der Film ist weder innovativ, philosophisch, böse oder gar spannend. Und 90 Minuten purer Horror mit Brechreizgarantie stellt er auch nicht dar (nicht das ich sowas verlangen würde! Keinesfalls!). Letztendlich ist das ganze Machwerk doch nur hochgepushter Käse für eine Generation an Genrefilm-Freunden, die nicht weiß was sie will.

Oh bin ich dankbar in einer Zeit zu leben, in der Martyrs als der Gipfel der Horror-Innovation und Bösartigkeit angesehen wird und ständig irgendwelche beschissenen Remakes den Markt überfluten :kotz:. Vielleicht bin auch einfach zu alt für diesen Scheiß :king:
"Unter dem Deckmantel der Ich-Stärkung betreiben die Analytiker in Wirklichkeit eine skandalöse Zerstörung des menschlichen Wesens." - Ausweitung der Kampfzone

Graf Zahl

Zitat von: Inspektor Yuen am 13 April 2009, 19:03:25
Ich finde bei Eden Lake die Schlußsequenz ebenfalls reichlich fiktiv, so fiktiv dass es mir den Film verdorben hat und das mulmige Gefühl genommen hatte.
Das kann man jetzt ausdiskutieren, welches Szenario realistischer ist.

Kann man auch lassen. :andy:

Jayo

kurze Frage zur UK Version: Die Version kommt auf Blu-Ray und DVD zu einem super Preis, weiss man schon, ob die UK Version auch uncut ist? Bei BBFC steht "This work was passed with no cuts made", aber kann man sich darauf verlassen? Die Länge wird übrigens mit 95m10sek angegeben!
"Es gibt keine Sieger. Jeder Mensch ist leicht zerstörbar." (Bruce Lee)

Roughale

Ich denke schon, dass die UK DVD ungeschnitten sein wird (ebenso die BR). Die Zeitangabe von 95 min. steht für die FR DVD als ungeschnitten in der OFDB...

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

StS

29 April 2009, 11:09:37 #110 Letzte Bearbeitung: 29 April 2009, 18:27:18 von StS
Zitat von: Jayo am 29 April 2009, 09:03:26
kurze Frage zur UK Version: Die Version kommt auf Blu-Ray und DVD zu einem super Preis, weiss man schon, ob die UK Version auch uncut ist? Bei BBFC steht "This work was passed with no cuts made", aber kann man sich darauf verlassen? Die Länge wird übrigens mit 95m10sek angegeben!

Da kann man sich eigentlich immerzu sehr gut drauf verlassen. Ich selbst hab die Scheibe auch bestellt.
In den USA sind übrigens auch Cut-Fassungen im Verkauf bzw. Verleih (wohl u.a. bei Blockbuster).
In England sollte das aber passen.  ;)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Jayo

okay danke! Dann wird bestellt  :dodo:
"Es gibt keine Sieger. Jeder Mensch ist leicht zerstörbar." (Bruce Lee)

MaistaMaista

Haben die Menschen wirklich soviel Angst vor dem Tod? Ja, dass haben sie...
Der Film beginnt, wenn man den Rest des diesen betrachtet, einigermaßen Ruhig. Der Film steigert sich in der Dramaturgie dann aber doch ziemlich schnell und man denkt, ach sowas habe ich in anderen Filmen auch schon gesehen und schon wieder so eine "ächm" dämliche Story... doch dem ist nicht so und man bekommt einen Pustekuchen vorgesetzt. Denn was dann noch alles passiert ist nicht vorhersehbar und der eigentlichen Realität nicht weit entfernt, ich meine, es gibt bestimmt Menschen, in der heutigen Welt, die nicht abgeneigt sind sowas dann auch in die Tat umsetzen würden, nur um die Neugier zu befriedigen. Persönlich fand ich den Film sehr krass und realistisch, dass ich sogar bei dieser Realität Angst bekommen habe das ein Mensch, und da bin ich mir sicher, zu so etwas fähig ist. Leute die ein schwaches Gemüht haben sollten diesen Film tunlichst meiden! Für mein Gemüht war es hart an der Grenze, denn ich fühlte mich richtig schlecht nach dem Film aber auf der anderen Seite respektiere ich auch die Regie, sowas, genau so, zu verfilmen. Harter Tobak, wirklich harter Tobak! Den Film werde ich mir jedenfalls nicht nocheinmal anschauen, vielleicht in 10 Jahren mal wieder. Für mich ist sowas einfach zu hart, sei es um die Gore-Szenen oder die wirklich heftige Story. Alles wirkt perfekt zusammen! 9 von 10 Punkte.

Mr Creazil

Als ich meiner Freundin offenbart habe, dass ich mir den Film zugelegt habe, hat sie mich auch gefragt, warum ich das denn tun würde? Wann würde ich mir den Film denn mal ansehen? Schließlich sei dieser nichts, was man sich mal an einem gemütlichen Abend in den DVD-Player legt und dann mit einer Tüte Chips zusammen konsumiert.

Tja, eine Antwort kann ich darauf immer noch nicht geben, aber irgendwie ist an dieser Kritik etwas dran.  :icon_rolleyes:

@MaistaMaista

Ich fühlte mich ebenso nach dem Gucken des Films schlecht, genauso nach dem zweiten mal. Da tat es gut, dass nach dem wiederholten Gucken meine Freundin zur Stelle war und ich ein bissl mit ihr über den Film reden konnte. Allerdings hat sie der Film nicht so getroffen wie mich (erlebt man hier ja auch), sie fand ihn aber trotzdem nicht schlecht.

SPOILER!!!
Einen Punkt, den sie genannt hat, warum ihr z.B. das Opfer in dem Haus mit dem "Helm" nicht ganz Leid getan hat, war, dass sie durch amerikanische Horror-Filme (oder eben Horror-Filme, die solche "Kreaturen" enthalten ) ein negatives Bild von solchen "abgemackerten Monstern" hat, da diese meist als die "Bösen" oder eben als "Monster" auftreten. Etwas derartiges hatte sie dann hier auch erwarten, als sie ihrer ansichtig wurde. Als dann offenbart wurde, dass diese Frau eigentlich ein Opfer ist, konnte sie nicht mehr umschalten. Fand ich durchaus interessant, wie ihre Empathie durch andere Horror-Filme beeinflusst wurde.
SPOILER ENDE!!!
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Graf Zahl

http://seppukuparadigm.com/martyrs/index.html

Der Soundtrack zum legalen Gratisdownload! :respekt:

lastboyscout

Nach Sichtung vor zwei Tagen mit meiner Freundin muß ich ein eher ernüchterndes Urteil abgeben.
Wie ein paar Postings zuvor schon erwähnt wurde, der Hype war viel zu groß um wirklich dann noch vom Film aufrecht erhalten werden zu können. Unmöglich.
So drastisch fand ich die Gewalt an sich dann eigentlich auch nicht, höchstens die Dauer der Tortur war wohl der Grund, warum der Film in dieser Hinsicht so aufgebauscht wurde.
Genau diese Enttäuschung muß ich dem Film aber dann wieder zugute halten, denn weniger war hier mehr. Hätte man jede einzelne Gewalttat komplett ausgewalzt, hätte der Film lange nicht so gewirkt.
Was mich an dem Film faszinierte, war wohl eher, daß ich total gespannt war, wie es weitergeht, was der Sinn des Ganzen ist, wie es aufgelöst wird.
Und das machte den Film schlußendlich auch so gut. Wenn ein paar Rucksacktouristen irgendwo gefoltert werden, dann hat man im Endeffekt nur zwei Möglichkeiten, und zwar Leben oder Sterben.
Tja, in dem hier hat man null Plan wie sich Alles entwickelt, genau das machte ihn so faszinierend.
Ich gebe ihm so 7/10 Punkten. Ist aber auch nix, was ich mir ins Regal stellen würde, nach der Erstsichtung ist wohl die Wirkung weg.

I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
http://www.dvdprofiler.com/mycollection.asp?alias=lastboyscout

a deer

Hat jemand hier eigentlich auch die angeblichen philosophischen Querverweise mitbekommen, die bei Cinefacts gerade so lebhaft diskutiert werden ? Hab gerade mal da drübergelesen und fands ganz putzig, gibts tatsächliche bewusste Parallelen zu Bataille und Foucault oder ist das bloß "Hirnwichserei" der Philosophiestudenten-Fraktion  :icon_mrgreen: ?
So interessant die Gedankengänge klingen, aber ich vermute irgendwo, dass da ein wenig übertrieben wird und "normale" Gedankengänge, die jeder von uns schon Mal hatte und somit auch in einem Film wie Martyrs reinkommen, wenn sich Autor, Regisseur etc. mal ein wenig Gedanken machen auch ohne unbedingt mit dem Werk der großen Philosophen vertraut sein müssen (wobei ich deren Leistung jetzt nicht schmälern möchte, wie käme ich dazu, aber vieles, was in der Philosophie behandelt wird ist auch schonmal am Stammtisch besprochen worden, nur nicht so ausführlich, konsequent und intertextuell  :icon_lol:) bewusst aufgebläht werden....

Moonshade

So, jetzt auch gesehn und muß erst mal ne Runde darüber nachdenken.

Alles in allem ist der Film aber für mich gescheitert, auch wenn die Darstellung und Inszenierung ziemlich intensiv, hart und verstörend rüberkommt, funktioniert die Dramaturgie für mich nicht - hier wird mehrfach alles komplett umgewälzt - und die letzten 30 Minuten bis auf die Schlußpointe konnte man dann erahnen, wobei die Schlußpointe das alles noch mehr scheitern läßt (jetzt wandert der Film vom Realen ins Metaphysische Erzählkino).

Die krasse Folteraktion an sich fiel letztendlich harmloser aus, als ich dachte (bzw. gelesen hab) und insgesamt läßt die dauerhafte und schmerzhafte Hoffnungslosigkeit des letzten Drittels imo die Spannung aus der Sache heraus - erzählerische Gleichgültigkeit, die mich mit relativ begrenzter Neugier auf den Schluß einfach weitersehen lassen, ohne daß mich das noch berührt hätte. Der plötzliche Musikeinsatz störte da dann nur noch.

Insgesamt ein visuelles Grenzenaustesten, das gelungen ist, aber das macht für mich noch keinen guten Film aus - und reinkommen kann ich in die Charaktere auch nie richtig...hm...
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

vassago

Bei mir siehts ähnlich aus, wie bei meinem Vorposter.
Ich fand die erste Hälfte des Films recht spannend, danach gings bergab.
Wenn wir bei französischen Beiträgen bleiben wollen, fand ich "Irreversible" um einiges intensiver und realitätsbezogener. Das war ein Film, den ich mir nicht wieder anschauen möchte, weil er so verdammt grausam war, "Martyrs" schaue ich nicht nochmal, weil er einfach eine zu surreale Richtung einschlägt.

Glod

Was hat man nicht alles über den Film gelesen. Die neue Dimension des Terrors, Faustschlag in die Eier(stöcke) des Zuschauers, verfolgt einen noch Tage lang - und das nicht nur von Fanseiten sondern auch von seriösen Seiten wie Filmstarts.
Es mag natürlich daran liegen, dass ich im Grunde die Handlung schon vom Lesen her in groben Zügen kannte und ich daher nur von der Neugierde getrieben wurde, ob's denn jetzt wirklich so scheiße krass ist - aber hey - letztendlich muss ich sagen "Nö isses nich". Nicht mal im Ansatz. Dabei ist die erste Hälfte ein zwar konventioneller aber durchaus gut gemachter Schocker. Wie man es von den Franzosen kennt, gibt es keine Gefangenen, keine Kompromisse, dafür aber fiese Gewalt satt. Der Umstand, dass Frauen die Hauptrolle spielen, darf auf der Habenseite verbucht werden.
Mit der zweiten Hälfte verkackt es der Film dann aber völlig. An und für sich, soll dass ja die unglaubliche Foltertortur sein, die einem den Magen umdreht...blablabla...Der Fehler des Films liegt schlicht und ergreifend in der Begründung für das Ganze. Während sich andere immer die verkommenen Inzest-Familien hernehmen und dann fröhlich drauflos schnetzeln, versucht Martyrs einen einleuchtenderen Grund zu finden. Nur geht genau das nach hinten los - es ist einfach nur dämlich und regt mehr zum Lachen an als alles andere.
Darüber hinaus hat der Film an der Stelle bereits das Problem, dass unheimlich viele und extrem fiese Szene zu sehen waren. Da nimmt einen das Gezeigte dann auch nicht mehr mit. Im Gegenteil - lange Weile macht sich breit, denn die zweite Hälfte bietet exakt NULL Handlung mehr. Das Ganze gipfelt dann in einem hochgradig lächerlichen Akt der Gewalt, der schon aufgrund seiner medizinischen Unmöglichkeit so peinlich ist, dass man nicht anders kann als lachen.
Somit bleibt zum Schluss ein bestenfalls mäßiger Film übrig. Die erste Hälfte bietet nichts wirklich Neues, ist aber spannend und wirkungsvoll. Die zweite Hälfte zerstört den Film. Kudos gibt es für die hammerharten Effekte (allerdings auch krasse Abzüge für den lachhaften finalen Effekt) und die Tatsache, dass die Schauspielerinnen sich darauf einließen. Alles andere ist nix, was die Aufmerksamkeit, die der Film bekommen hat, auch nur ansatzweise rechtfertigen würde.

4/10
"Er wird mir eine Kugel verpassen und dann Selbstmord begehen." -Nina Meyers-

"Wir passen schon auf, dass er keinen Selbstmord begeht." -Jack Bauer-

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