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John Carpenter's "They live" Remake

Begonnen von Happy Gilmore, 4 Dezember 2008, 13:22:18

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pm.diebelshausen

Dachte immer, die Remakes sind einfach preiswerte Neuverquirlung eines bereits bezahlten Drehbuches. Bin wahrscheinlich naiv, was das angeht, aber als ich mal ein Buch, ein dickes, sah, das ausschließlich Remakes verzeichnete, schlackerte ich nicht nur mit den Ohren  :icon_eek:. Da waren Filme, dabei, von denen ich es nicht gedacht hätte. Remakes sind viel häufiger, als ich denke oder weiß oder erfahre. Ich sag mal Ben Hur, Der Untergang von Pompej, J'accuse, The Bourne Identity, Meet Joe Black, Summersby, The Thin Red Line und 12 Monkeys. Und das sind ja nur sehr prominente Filme. Es gibt unzählige sang- und klanglose Remakes.

Aber das Thema wäre einen eigenen Thread wert. Ihr könnt mich gerne mal aufklären über womöglich vorhandene Phasen intensivierter Remake-Produktion.  :andy:

Aber meistens verstehe ich nicht die Notwendigkeit eines Remakes. Verhält es sich damit wie mit den Waschmitteln, die immer weißer waschen, was kaum mehr möglich ist? (Außerdem eintsteht bei diesen immer die Frage, welchen Mist sie uns denn früher verkauft haben, wenn es doch noch reiner geht... :LOL:)

Warum einen Hitchcock remaken? Das kann ja nur peinlich werden. Und bei Carpenter sehe ich das ganz ähnlich, zumindest bei sowas wie They Live. Wurde ja oben schon gesagt, dass oft neue Ideen fehlen. Nicht zuletzt deshalb gibt es wohl Remakes.

Ich frage mich nur, ob die Macher von solchen Neuverfilmungen den Unterschied zwischen dem Original und ihrem Machwerk erkennen und dennoch ruhig schlafen. Wie lebt es sich so als Zelluloidparasit? Die Glaubhaftigkeit sehe ich mehr auf der Seite der Originale - da wurden Ideen geboren (auch nicht ohne "Diebstahl", klar, so funktioniert Kunst nunmal, aber immerhin selbstständig) und nicht wiedergekäut.

PS.: Es gibt immer Ausnahmen, na und?

Ich will trotzdem lieber einen (alten) Carpenter sehen, als ein Remake.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

RoboLuster

9 Dezember 2008, 22:52:37 #31 Letzte Bearbeitung: 9 Dezember 2008, 22:56:40 von old_silence
Hi, du scheinst ja prinzipiel gegen Remakes zu sein. Die Frage, weshalb es Remakes gibt kann ich dir beantworten:
Weil es Menschen gibt, die Remakes gut finden und sich dadurch Geld verdienen läßt...aber ich denke dass wustest du schon selbst.  ;)

ZitatAber meistens verstehe ich nicht die Notwendigkeit eines Remakes. Verhält es sich damit wie mit den Waschmitteln, die immer weißer waschen, was kaum mehr möglich ist?
Dazu habe ich eine Frage: Schaust du deine Filme noch auf einem Schwarz-Weiß Fernseher, oder hast du schon ein neueres Modell? ;)
Irgendwann sind die Filme für die meisten Menschen angestaubt, einfach zu alt, zum ansehen.
Und ich glaube mal, dass grade Carpenters Filme eine reichhaltige Basis für Remakes sind. Seine Ideen sind genial, doch viele Menchen mögen die Umsetzung, bzw. einfach seinen Stil nicht. (Da gehöre ich mit Sicherheit nicht dazu, ich liebe seine Filme)

Gruß _silence

https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

McHolsten

Etwas OT aber: Ich kann mit den Klassikern der Literaturgeschichte nicht so viel anfangen, aber TROMEO & JULIA fand ich 10/10...  :love:
Aber das ist schon etwas anderes oder?  :00000109:
Gore on!

Mr. Blonde

In diesem Fall stehe ich nicht so gegen ein Remake, wenn alles richtig angegangen wird. Piper war arschcool, da muss schon guter Ersatz her und eine neue Frisur. Angestaubt finde ich das Original nicht, aber optisch könnte man das Ganze aufpolieren und die Actionsequenzen schreien förmlich nach oppulenteren "Neuinterpretationen". Sonst bin ich ja strikt gegen Remakse, aber das ganz doch ganz interessant werden. Das Original hat 'eh seinen Platz in Useren Herzen sicher, ein schlechtes Remake würde da sicher nichts dran ändern.


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pm.diebelshausen

Ich habe einen Farbfernseher und finde die colorierte Fassung von Night of teh Living Dead scheiße. Das mit den guten Ideen und der schlechten Umsetzung finde ich interessant. Die Ideen von van Gogh waren Klasse, nur schade, dass er nicht gemalt hat wie DaVinci. Die Ideen von Beethoven waren super, aber die Umsetzung! Also wird es Zeit, dass Dieter Bohlen eine Beethoven-CD macht. Entschuldigung, ich werde sarkastisch. Aber Kunstwerke sind nunmal wie sie sind. Wenn einem etwas an Ihnen nicht gefällt, kann man weggucken und sich was anderes reinziehen.

Und Romeo und Julia ist Quatsch, wenn die Leute reden wie im 17. Jahrhundert, aber rumlaufen wie im 20. - hast Du den Film denn im Original gesehn? Die Krönung an Humbug ist ja dann die deutsche Synchro, denn da bleibt gar nix mehr von Shakespeare außer ein paar Ideen für einen Plot.

Schöne Grüße aus dem Filmkeller!  :icon_razz:
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

RoboLuster

10 Dezember 2008, 19:52:24 #35 Letzte Bearbeitung: 10 Dezember 2008, 20:00:49 von old_silence
Na da schließt du ja schon wieder von dir auf andere. :scar:
Und was deine van Gogh und van Beethoven Beispiele angeht...hä? :doof:
Bis du den Großteil der Menschheit nicht dazu gebracht hast so zu denken wie du, wird es immer Remakes geben, basta. ;)

Und noch was:
ZitatUnd Romeo und Julia ist Quatsch, wenn die Leute reden wie im 17. Jahrhundert, aber rumlaufen wie im 20. - hast Du den Film denn im Original gesehn?
McHolsten meinte Tromeo & Julia.
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Mr. Blonde

10 Dezember 2008, 19:56:45 #36 Letzte Bearbeitung: 10 Dezember 2008, 20:00:06 von Mr. Blonde
Etwas zu OT:

@pm.diebelshausen

Wenn man Deiner Denke folgen würde, so müssten viele Dinge in ihrem Urzustand bleiben, weil sie so sind, wie sie mal gedacht waren. (Elektronik, Autos etc,) Wieso soll Kunst da die Ausnahme sein...  :icon_rolleyes:

Jedenfalls antiquitiert, Deine Denkweise. Man bedenke die Generationen von Regisseuren, die sich gegenseitig inspiriert haben. Da ist mein Lieblingsbeispiel immer Peckinpah/Woo/Rodriguez die immer aufeinander aufgebaut und trotzdem ihren eigenen Stil in die Actionszenen gebracht haben.  :icon_rolleyes:


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The Corvus

Zitat von: Mr. Blonde am 10 Dezember 2008, 19:56:45
Etwas zu OT:

@pm.diebelshausen

Wenn man Deiner Denke folgen würde, so müssten viele Dinge in ihrem Urzustand bleiben, weil sie so sind, wie sie mal gedacht waren. (Elektronik, Autos etc,) Wieso soll Kunst da die Ausnahme sein...  :icon_rolleyes:

Jedenfalls antiquitiert, Deine Denkweise. Man bedenke die Generationen von Regisseuren, die sich gegenseitig inspiriert haben. Da ist mein Lieblingsbeispiel immer Peckinpah/Woo/Rodriguez die immer aufeinander aufgebaut und trotzdem ihren eigenen Stil in die Actionszenen gebracht haben.  :icon_rolleyes:

Dein Wort in Gottes Ohren. Endlich mal Jemand,der da sgenau so sieht wie ich. Filme sind doch immer Produkte ihrer Zeit und Indikatoren für herrschende Werte und Normen. Ein Remake eins Films von 1978 oder 1985 kann die gleiche Story vorweisen, vermittelt aber immer andere Werte, die zum Zeitgeist passen oder sie sind der Anfang für eine Neuordnung der Werte die bei uns vorherrschen.

Mr. Blonde

Zitat von: The Corvus am 10 Dezember 2008, 20:16:50
Dein Wort in Gottes Ohren. Endlich mal Jemand,der da sgenau so sieht wie ich. Filme sind doch immer Produkte ihrer Zeit und Indikatoren für herrschende Werte und Normen. Ein Remake eins Films von 1978 oder 1985 kann die gleiche Story vorweisen, vermittelt aber immer andere Werte, die zum Zeitgeist passen oder sie sind der Anfang für eine Neuordnung der Werte die bei uns vorherrschen.

Da hast Du ja noch meinen Post hervorragend ergänzt.  :respekt: Interessant wird es ja dann, wenn man einen Film für eine andere "Kultur" überträgt wie es ja bald bei Oldboy ansteht. Departed ist da ja auch so ein Beispiel.


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pm.diebelshausen

Guten Tag, hier ist nochmal der Antiquierte.

Seht Ihr einen Unterschied zwischen Nachahmung/Neufassung (Remake) und Inspiration/Intertextualität und gegenseitiger Beeinflussung zwischen Regisseuren?

Wie ich schon oben mal bemerkt habe: Es gibt Ausnahmen. Ich persönlich finde sowohl die Akira-Kurosawa-Filme klasse, als auch die amerikanischen oder italienischen "Remakes" oder was das war, von Sturges und Leone. Das ist ein weites, schwammiges Feld von Begriffen wie Original, Fälschung, Diebstahl, Plagiat, Remake, Neufassung usw. Da gehören auch so seltsame Fälle wie Spielbergs neue E.T.-Fassung dazu, in der die Waffen computertechnisch entfernt wurden, weil die Kids von heute ja sonst auf doofe Ideen kommen könnten, wie einen Schul-Amoklauf zu veranstalten. Und wie war das mit Carpenters Fog?

Wer meine Beispiele mit van Gogh und Beethoven nicht versteht, bekommt von mir einen Schmatzer von Herzen, was soll ich sonst dazu sagen? Denk mal drüber nach.  :kotz:

Das Rad wird nicht neu erfunden, wenn man es plötzlich aus Gummi macht. Das ist Fortschritt. Insbesondere in der Wissenschaft und Technik. In der Kunst und Kultur gibt es einerseits Techniken (Farbfernsehen z.B.), andererseits die Ästhetik. Beides ändert sich, aber in der Ästhetik von Fortschritt zu sprechen - ich weiß nicht. Da geht es wohl mehr um ein Abbild der jeweiligen Gesellschaft und ihres Zustandes (Werte, Normen etc.).

Wo schließe ich eigentlich von mir auf andere? Ich nehme keinem seine (andere) Meinung krumm, wozu auch? Aber ich habe halt meine Einschätzung der Dinge, nach der hier im Thread, dachte ich, gefragt war, und die weder Applaus, noch Lorbeeren braucht. So, und jetzt gebe ich einen aus: Prost!

Übrigens, können wir wieder auf Carpenter und They Live zurückkommen? Merkwürdig, aber ich ich freue mich immernoch nicht auf ein Remake...

PS: Tromeo - mein Fehler.  :icon_redface: Was nichts an meiner Meinung über Romeo ändert.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

RoboLuster

12 Dezember 2008, 19:48:59 #40 Letzte Bearbeitung: 12 Dezember 2008, 20:53:41 von old_silence
            Na dann
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Grusler

Sie Leben! ist schon sehr amüsant und durchaus aktuell, vorallem genau jetzt. :icon_twisted:  Ist auch Carpenter's lustigster Film, finde ich. Ich sage nur Hofmann-Linsen. ;)

Ein Remake könnte ganz nett werden, aber unbedingt nötig ist es nicht. Im Thread steht ja John Carpenter's "They live" Remake. Wäre cool, wenn der John das wirklich nochmal selber machen würde, aber davon gehe ich mal nicht aus. Wer weiss was das wird. Da ist von Flop bis Top alls drin.

"Früher" gab es in der Tat auch viele Remakes, nur wurde nicht direkt damit, dass es sich um ein Remake handelt, geworben. Sicher ist es heute frequenter, aber es sind auch ein paar wirklich tolle  Sachen dabei, genauso wie eben auch Flops. Ich bin der Meinung, ignorieren kann man immer noch. ;)
ROCK 'N' ROLL WIRD NIEMALS STERBEN, IHR SCHEISSER!
 -Rollie LeBay


Ko(s)misches Sein.

The Corvus

Ich sehe schon einen Unterschied zwischen Neuinterpretation und Remake. Alleine,dass es BEIDE Wörter gibt, lässt auf unterschiede schließen.
Ein reines Remake ist für mich z.B. Psycho, wohingegen eine Neuinterpratation die Story nimmt und es in einen meist akuellen thematischen Zusammenhang mit der gegenwärtigen Gesellschaft bzw. Politik etc. bringt.

StS

10 Juni 2011, 19:13:59 #43 Letzte Bearbeitung: 10 Juni 2011, 19:16:12 von StS
Das Remake kommt ja (leider) nicht so recht in Gang - hier aber gibbet mal ein Blick auf ein neues Sammlerstück für die Freunde des Originals...  ;)

Here is Shepard Fairey's They Live Poster
Source: Shock Till You Drop, June 9, 2011

Yesterday, we teased that Shepard Fairey was working with the Alamo Drafthouse and Mondo Tees to create a new poster for They Live. Well, here it is. This puppy goes on sale tomorrow (Friday) and will set you back 50 bucks. Only 500 are being printed.


"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

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