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Polens Präsident Lech Kaczynski und andere kommen bei Flugzeugabsturz ums Leben

Begonnen von pm.diebelshausen, 10 April 2010, 12:33:36

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pm.diebelshausen

Erst dachte ich ja, was macht der denn in einer Maschine mit 132 Insassen, aber es handelte sich um eine Delegation Polens auf dem Weg zu einer Gedenkfeier für die Opfer von Katyn.

Etwas komisch klingt das Zitat unserer Bundeskanzlerin: ,,Ich bin zutiefst bestürzt über den Absturz und den Tod des polnischen Präsidenten".

Zitat
Polens Präsident Kaczynski bei Absturz getötet

Beim Anflug auf den russischen Flughafen Smolensk ist eine Maschine mit dem polnischen Präsidenten Lech Kaczynski an Bord verunglückt. Alle 132 Insassen sind ums Leben gekommen, teilten russische Behörden mit. Ein Sprecher des polnischen Außenminsteriums bestätigte den Absturz: "Das sieht schlecht aus."

Schweres Flugzeugunglück in Westrussland: Das Flugzeug des polnischen Präsidenten Lech Kaczynski ist im westrussischen Smolensk abgestürzt. Über die Zahl der weiteren Insassen und Todesopfer gibt es widersprüchliche Angaben: Nach ersten Berichten waren 80 Passagiere und sieben Besatzungsmitglieder an Bord gewesen. Später war von 132 Menschen die Rede.

Bei der Maschine handelte es sich um eine Tupolev Tu-154. In ihr saßen auch Kaczynskis Ehefrau Maria und viele weitere hochrangige Persönlichkeiten der 87-köpfigen Delegation aus Polen: darunter der Chef der polnischen Zentralbank, Slawomir Skrzypek, der Generalsstabschef sowie der Leiter des Präsidialamts, der Vize-Außenminister Polens und der Direktor des staatlichen Instituts des Nationalen Gedenkens (IPN), Janusz Kurtyka.

Während des Absturzes knapp 1,5 Kilometer vom Flughafen entfernt soll es sehr nebelig gewesen sein. Das Flugzeug habe nach dem Absturz Feuer gefangen, sagte Ministeriumssprecher Piotr Paszkowski dem polnischen Fernsehsender TVN24. Zuvor habe die Maschine beim Landeanflug mehrere Bäume gestreift und sei auseinander gebrochen.

Tatsächlich zeigten Fernsehbilder von der Unglücksstelle südlich der westrussischen Stadt Smolensk zahlreiche Wrackteile des in den polnischen Farben Rot und Weiß gestrichenen Flugzeugs. Feuerwehrleute versuchten, das brennende Wrack in einem Waldgebiet zu löschen. Das Unglück ereignete sich um 10.56 Uhr Moskauer Zeit (8.50 MESZ).

Das Präsidentenpaar und die Mitreisenden wollten des Massakers von Katyn gedenken, bei dem 1940 die sowjetische Geheimpolizei 22.000 polnische Gefangene ermordet hatte. Drei Tage zuvor hatten bereits die Regierungschefs Tusk und Putin der Opfer gedacht. Heute wollte Polens Präsident Kaczynski mit Angehörigen der Opfer des Massakers, die in einem Sonderzug angereist waren, einen Gottesdienst feiern.

Ein Vertreter der russischen Luftstreitkräfte wies Berichte polnischer Medien zurück, der Flugplatz sei für zivile Zwecke nicht hinreichend ausgestattet. Jetzt wird in Polen vermutlich wieder darüber diskutiert werden, ob die Regierungsflugzeuge hinreichend sicher sind.

Doch auch ein anderer Kontext ist gegeben: Nachdem Putin Tusk zu den Feiern am 7. April eingeladen hatte, hatte auch Präsident Kaczynski, ein Kritiker von Putins Politik, sich zu Wort gemeldet: Als Staatsoberhaupt wolle auch er an den Katyn-Feierlichkeiten teilnehmen. Die mit Mühe gefundene Kompromisslösung lautete, erst würden Putin und Tusk nach Katyn feiern, drei Tage später separat der Präsident. Dabei ist Lech Kaczynski, der im Herbst wahrscheinlich wieder bei der Präsidentenwahl angetreten wäre, nun tödlich verunglückt.

Kremlchef Dmitri Medwedew setzte nach dem Unlück eine Untersuchungskommission unter Leitung von Regierungschef Wladimir Putin ein. Kaczynskis und seine Frau hinterlassen eine Tochter Marta.
http://www.welt.de/politik/article7122274/Polens-Praesident-Kaczynski-bei-Absturz-getoetet.html
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

KeyserSoze

Ein Demagoge und Ewig-Gestriger der häufig gegen Deutschland gewettert hatte und auch innerhalb der EU für so manches Störfeuer gesorgt hat. Kein Verlust für die politische Bühne.

"You're so beautiful, like a tree or a high-class prostitute."

pm.diebelshausen

Ich zitiere mich mal selbst von woanders:

"132 Tote dafür, dass ein konservativ-nationalistischer Politiker hinüber ist. Weiß auch nicht, ob das ne passable Rechnung ergibt. Mir wäre jedenfalls lieber, wenn man so Deppen irgendwie besser loswerden würde als durch Mord oder Zufall."

Vermissen werde ich den nicht, aber er war auch nicht allein im Flieger. Und eine Erschütterung für das Land dürfte das schon sein, wenn gleich mehrere hochrangige Personen weg sind. Vielleicht wird's ja eine positive Erschütterung.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Neo

"getötet" ist hier aber das falsche Wort, denn es handelt sich ja (noch) nicht um ene Art von Anschlag.

Gestorben passt besser.

RIP

Dr. Phibes (Buurman)

Politisch mag ich ihn auch nicht, aber so einen Tod wünscht man keinem. Insbesondere seine Frau war ja anders gestrickt als er, was vielleicht ein viel größerer Verlust ist. RIP für alle 132. Wird sicherlich für einige politische Probleme sorgen.

Frau Merkels Auftritt gestern war ja auch nicht besser: Erst muss man sie fast dort hintreten, dann stammelt die sich was zusammen, war schon fast fremdschämen.

Hackfresse

Zitat von: Neo am 10 April 2010, 13:39:50
"getötet" ist hier aber das falsche Wort, denn es handelt sich ja (noch) nicht um ene Art von Anschlag.

Gestorben passt besser.

RIP

So ein Quatsch. Er wurde durch den Absturz getötet. Oder: Der Absturz tötete ihn.

"Getötet werden" impliziert ja nicht zwangsläufig Fremdeinwirkung.
(20:24:16) funeralthirst: was zur hölle ist ein b00n?



"In einer Gesellschaft, in der alle schuldig sind, ist das einzige Verbrechen, sich erwischen zu lassen. In einer Welt voller Diebe ist Dummheit die einzige verbleibende Sünde." Hunter S. Thompson

Man Behind The Sun

Zitat von: Hackfresse am 10 April 2010, 14:14:45
Zitat von: Neo am 10 April 2010, 13:39:50
"getötet" ist hier aber das falsche Wort, denn es handelt sich ja (noch) nicht um ene Art von Anschlag.

Gestorben passt besser.

RIP

So ein Quatsch. Er wurde durch den Absturz getötet. Oder: Der Absturz tötete ihn.

"Getötet werden" impliziert ja nicht zwangsläufig Fremdeinwirkung.

"Töten" setzt allerdings aus strafrechtlicher Sicht immer eine Handlung voraus - ein Absturz kann allerdings nicht handeln, deswegen war das andere (zumindest aus juristischer und nicht aus allgemeinanschaulicher Sicht) gar nicht so verkehrt...  :king:
In heaven everything is fine.


Grimnok

"Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety."

- Benjamin Franklin

https://www.youtube.com/watch?v=aFDkcaY3ZKo
http://www.howdoeshomeopathywork.com/

pm.diebelshausen

@Schlagzeile: Grenzfall des Sprachgebrauchs, würde ich sagen. "Töten" wird verbunden mit einer handelnden Person gedacht, "getötet" hat aber vielleicht eine leichte Bedeutungsverschiebung erfahren. Vor allem im allgemeinen Sprachgebrauch. Eine Schlagzeile ist nicht Rechtssprache. Aber ich habs mal geändert - vielleicht ist das jetzt allgemein verträglich.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

whitesport

wenn man dem piloten so die hölle heiss macht, zumindest hat er das vor einiger zeit schonmal getan, unter allen umständen zu landen, kann man das schon fast selbstmord nennen.


eltopo

Zitat von: KeyserSoze am 10 April 2010, 13:02:21
Ein Demagoge und Ewig-Gestriger der häufig gegen Deutschland gewettert hatte und auch innerhalb der EU für so manches Störfeuer gesorgt hat. Kein Verlust für die politische Bühne.
Umso erstaunlicher ist die Information, dass er am kommenden Sonntag in der Krakauer Wawel-Kathedrale (nationale Grabstätte für Monarchen und berühmte Staatsmänner seit dem Mittelalter) beerdigt wird.

Roughale

Zitat von: eltopo am 16 April 2010, 15:01:29
Zitat von: KeyserSoze am 10 April 2010, 13:02:21
Ein Demagoge und Ewig-Gestriger der häufig gegen Deutschland gewettert hatte und auch innerhalb der EU für so manches Störfeuer gesorgt hat. Kein Verlust für die politische Bühne.
Umso erstaunlicher ist die Information, dass er am kommenden Sonntag in der Krakauer Wawel-Kathedrale (nationale Grabstätte für Monarchen und berühmte Staatsmänner seit dem Mittelalter) beerdigt wird.

Was ist daran erstaunlich? Die negative Sicht stammt ja nicht aus dem eigenen Land, dort wird er natürlich fast als Heiliger verehrt - wenn JP2 noch Papst wär... :king:

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC


Roughale

Danke für den Link, schön, dass es auch in Polen Proteste dagegen gibt, nur glaube ich nicht, dass sich was ändern wird. Interessant wär auch mal zu lesen, mit welcher Begründung die polnische Kirche für die Wahl der letzten Ruhestätte anzugeben hat...

Schade, dass gestern keine Harald Schmidt Show lief *duck*

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KrawallBruder


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