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Fantasy Filmfest 2010

Begonnen von AB, 2 Juni 2010, 00:18:41

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Graf Zahl

Zitat von: McClane am 27 August 2010, 14:32:54
Warum so kompliziert? Du kannst die Karten auch an der Kasse zurückgeben, wenn der Film noch nicht gelaufen ist. Freunde von mir haben gestern auch ihre "Hatchet 2"-Karten zurückgeben und stattdessen auf Meeresfrüchte umgesattelt.

Du hast doch gar keine Freunde :king: Nee, ok - das wusst ich so nich, dann schau ich mal was machbar ist. Danke!! :respekt:

McClane

Zitat von: Der Graf am 27 August 2010, 14:41:00
Zitat von: McClane am 27 August 2010, 14:32:54
Warum so kompliziert? Du kannst die Karten auch an der Kasse zurückgeben, wenn der Film noch nicht gelaufen ist. Freunde von mir haben gestern auch ihre "Hatchet 2"-Karten zurückgeben und stattdessen auf Meeresfrüchte umgesattelt.

Du hast doch gar keine Freunde :king: Nee, ok - das wusst ich so nich, dann schau ich mal was machbar ist. Danke!! :respekt:

Kann natürlich sein, dass sie sich das bei deinem Gesicht mit dem Zurückgeben noch überlegen  :icon_twisted: :icon_mrgreen: Musst halt nur gucken, dass du rechtzeitig da bist... weiß nicht, ob er der bei der kurzen Ankündigung ausverkauft sein wird, aber die 3D-Dinger ziehen ja auf dem FFF wie bekloppt.
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

Roughale

Zitat von: McClane am 27 August 2010, 14:32:54
Warum so kompliziert? Du kannst die Karten auch an der Kasse zurückgeben, wenn der Film noch nicht gelaufen ist. Freunde von mir haben gestern auch ihre "Hatchet 2"-Karten zurückgeben und stattdessen auf Meeresfrüchte umgesattelt.

Das geht eventuell nicht, jedenfalls war in Hamburg auf FFF Karten Rückgabeverbot, das musste man intern regeln...

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

McClane

Zitat von: Roughale am 27 August 2010, 16:42:45
Zitat von: McClane am 27 August 2010, 14:32:54
Warum so kompliziert? Du kannst die Karten auch an der Kasse zurückgeben, wenn der Film noch nicht gelaufen ist. Freunde von mir haben gestern auch ihre "Hatchet 2"-Karten zurückgeben und stattdessen auf Meeresfrüchte umgesattelt.

Das geht eventuell nicht, jedenfalls war in Hamburg auf FFF Karten Rückgabeverbot, das musste man intern regeln...

Der Graf und ich sind aber beide Kölner...
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

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Roughale

Zitat von: McClane am 27 August 2010, 17:27:44
Zitat von: Roughale am 27 August 2010, 16:42:45
Zitat von: McClane am 27 August 2010, 14:32:54
Warum so kompliziert? Du kannst die Karten auch an der Kasse zurückgeben, wenn der Film noch nicht gelaufen ist. Freunde von mir haben gestern auch ihre "Hatchet 2"-Karten zurückgeben und stattdessen auf Meeresfrüchte umgesattelt.

Das geht eventuell nicht, jedenfalls war in Hamburg auf FFF Karten Rückgabeverbot, das musste man intern regeln...

Der Graf und ich sind aber beide Kölner...

Ist mir schon klar, in früheren Jahren ging das bei uns auch, keine Ahnung ob das vom Kino oder von Rosebud abgeschafft worden ist...

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Hey_Yo

Zitat von: Roughale am 27 August 2010, 18:54:09
Zitat von: McClane am 27 August 2010, 17:27:44
Zitat von: Roughale am 27 August 2010, 16:42:45
Zitat von: McClane am 27 August 2010, 14:32:54
Warum so kompliziert? Du kannst die Karten auch an der Kasse zurückgeben, wenn der Film noch nicht gelaufen ist. Freunde von mir haben gestern auch ihre "Hatchet 2"-Karten zurückgeben und stattdessen auf Meeresfrüchte umgesattelt.

Das geht eventuell nicht, jedenfalls war in Hamburg auf FFF Karten Rückgabeverbot, das musste man intern regeln...

Der Graf und ich sind aber beide Kölner...

Ist mir schon klar, in früheren Jahren ging das bei uns auch, keine Ahnung ob das vom Kino oder von Rosebud abgeschafft worden ist...

Also im Hannoveraner Programmheft steht es auch, dass man die Karten nicht umtauschen oder zurückgeben kann.
"Wenn du die Augen schließt und dir etwas wünschst, dann ist Gott der, der dich ignoriert." ("The Island")

"My fortune cookie's empty... That's also the title of my autobiography." (Richard Karinsky, "Caroline in the City")

McClane

Wie gesagt: Gestern Abend haben es meine beiden Freunde in Köln machen können. Vielleicht haben sie mit dem Kassierer geschlafen, als ich gerade nicht hingeguckt habe, aber ich möchte das mal bezweifeln.
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Graf Zahl

So, entschiedene Sache: Ich geh morgen in Hatchet 2. Piranha 3D kommt ab 14.10. eh im Kino - H2 nicht. Sonntag in die Wiederholung geht nich.
Bleibt zu hoffen das Piranha 3D hier später offiziell uncut läuft.
Evtl möcht ich noch Four Lions sehen.

StS

Gelungener Auftakt meines 11. Fantasy Filmfests – nun erstmalig in Hannover...

Erfreulicherweise entpuppt(e) sich Gareth Edwards´ ,,Monsters" nicht als vordergründig-gängiges ,,Cloverfield meets District 9"-Filmchen, wie es (u.a.) der bewusst ,,fadenscheinig" gewählte Titel einigen Personen bzw. Zuschauern im Vorfeld gewiss suggerieren dürfte – sondern stattdessen als ebenso ruhige wie stimmungsvolle Kombination aus Roadmovie und Liebesgeschichte, angereichert mit verschiedenen Polit-Parabeln und klassischen Creature-Feature-Elementen, welche aber glücklicherweise stets der Story und ihren Charakteren untergeordnet verbleiben. Die zwei Hauptdarsteller (Whitney Able und Scoot McNairy) liefern starke Leistungen ab und verkörpern sympathische, authentisch anmutende Figuren, das Drehbuch ist gut durchdacht und weist so etliche smarte Dialogzeilen auf, zudem sind die eingefangenen Bilder wunderbar atmosphärischer Natur. Zugegeben, nicht alle CGI-Effekte sind umfassend gelungen – in Anbetracht des Mini-Budgets ist dieser Aspekt aber auf jeden Fall klar zu vernachlässigen. Action gibt es kaum – und wenn doch, funktionieren diese Sequenzen allerdings nicht minder schlecht als jene der aus den Studio-Schmieden Hollywoods stammenden Produktionen. Insgesamt hat Newcomer Gareth Edwards (nicht nur als Skript-Autor und Cinematographer, sondern auch als Regisseur) überaus anständige Arbeit geleistet – und wie schon im Falle von Neill Blomkamp (,,District 9") kann man nun sehr gespannt darauf sein, was er künftig noch so vollbringen wird...

Kurzum:  (Thankfully) Not your average Monster-Movie ... 8/10
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

McClane

Gestern nur ein Film, dafür war es eine schwere Entscheidung zwischen "Black Death" und "Ip Man 2". Das Rennen machte dann...

Ip Man 2

Der erste wirklich tolle meines FFF bisher, dafür allerdings auch erwartet gut. Viele hatten ihn ja im Vorfeld als schwächer als die 1 gemacht, was ich nicht wirklich unterschrieben kann. Sicher, die Akzente sind verschoben, hier geht es wesentlich mehr um die Kämpfe und weniger um den geschichtlichen Hintergrund, allerdings hat "Ip Man" mir jetzt auch nicht unbedingt wirklich viel über die damalige Zeit oder auch Ip Mans Geschichte vermittelt, da der ganze Plot einfach mit zuvielen Überstilisierungen (Wireworkfights) und ausgesprochen subjektiven Feindbildern arbeitete. Nach den bösen Japanern sind es hier also die bösen Briten, denen man zeigen muss, wo der Hammer hängt und wie Demut aussieht. Teilweise werden die Bilder zwar gebrochen (wirklich böse ist nur der eine Magistrat, selbst der Boxer zeigt ja später Reue), aber das erst spät im Film. Aber sehr kurzweiliges Fratzengeballer deluxe mit diversen denkwürdigen Szenen: Der Massenkampf in der Fischzucht, das Duell Yen vs. Hung (quasi das SPL-Rematch) und der Showdown. Erzählerisch immer noch kein Schwergewicht, aber sei's drum. 8/10
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

Graf Zahl

28 August 2010, 21:31:44 #100 Letzte Bearbeitung: 28 August 2010, 21:49:16 von Der Graf
Mein erster Film dieses FFF: Hatchet 2. Setzt genau da an, wo Teil 1 so aprupt und fragezeichenhinterlassend endete. Hofft man zu Beginn dann auch auf eine ähnlich blutige Begegnung mit Victor Crowley wie in Teil 1, wird man leider etwas enttäuscht. Bis es zu einer entsprechenden Vorstellung kommt vergeht leider einige Zeit. Danach kommt dann lange nicht viel, außer dem Versuch Handlung durch Dialog zu ersetzen und verzichtet fast vollkommen auf den plakativen Titten- und Highschoolniveauhumor, der im Vorgänger die recht brachialen Gewaltexzesse in einen etwas anderen Kontext brachte. Was diese angeht, wurde hier übrigens nochmal eine ganze Schippe draufgelegt, worauf man aber bis auf ein kurzes Zwischenspiel per Flashback über die Hälfte des Films überstehen muß, was Tony Todd Fans nicht schwer fallen sollte. Der Gute, dem man sein Alter per Haartracht langsam ansieht, hat diesmal nicht nur 3 Minuten Screentime, sondern dominiert den Großteil des Films. Mehr Screentime wurde auch John Carl Buechler als Jack Cracker zuteil. Regisseur Adam Green holt quasi alles aus ihm heraus! Leider wurde die (Haupt-)Darstellerin der Marybeth durch die spätestens aus dem Zombie-Filmen Halloween 1 und 2 bekannte Danielle Harris ersetzt, die ihre dramatische Ader die sie unter Rob Zombie entwickeln musste noch nicht ganz abgelegt hat. 100% humorlos. Und hier besteht für mich der Schwachpunkt von Teil 2, der trotz der teils völlig abgedreht comichaft übertriebenen Gewaltexzesse - die Teil 1 noch locker übertreffen - nicht mehr so richtig den Sprung ins Persiflierende schaffen mag und sich somit ernster zu nehmen versucht. Dazu reicht die Gesamtkonsistenz aber nicht aus. Die 89 Minuten samt Overkill-untermaltem Abspann wirken manchmal recht langatmig und gewollt gestreckt und versuchen sich ansatzweise in so etwas wie Charakterzeichnung. Brauch ich in so nem Film nicht! Erwarte ich in Hatchet 2 nicht! Langweilt mich! Punktabzug! Die letzten zwanzig Minuten haben es aber alles in allem wieder voll in sich und die Leinwand badet in Blut. Das Ganze ist dann auch ratzfatz vorbei und während noch unter Gejohle der Abspann fast so aprupt einsetzt wie im Erstling, macht sich etwas Enttäuschung über das Gesamtbild breit, welches ich im direkten Vergleich mit Teil 1, den ich kürzlich noch etwas aufgewertet habe lediglich mit einer annehmbaren 6,5/10 bewerten kann. Ohne die hanebüchenen, handgemachten Goreeinlagen und Ministy im Vor- sowie Overkill im Abspann lägen wir noch ganz schön drunter...

Mal schaun - ggf morgen "Monsters" und wenn möglich am Dienstag "Last Exorcism".

Hey_Yo

29 August 2010, 01:40:30 #101 Letzte Bearbeitung: 29 August 2010, 05:50:58 von Hey_Yo
Mein zweiter Tag/Der dritte des Festivals

Zunächst gab's "Bedevilled". Ganze fünf(!) andere Personen waren mit mir im Kino, entweder kommt grundsätzlich kaum jemand oder alle anderen wollten "Kaboom" sehen. "Bedevilled" ist insgesamt sehr unangenehm, bedrückend die ersten 1,5 Stunden. Am Ende wird's dann zum Revenge-Abgeschlachte, das anfangs noch sehr stimmig inszeniert wird und dann in "Inside"-Manier stark ausufert. Bei "Inside" passte das irgendwie, hier wirkte es im Gegensatz zum Rest etwas überzogen und macht somit einen Teil des guten Gesamteindrucks kaputt. (7/10)

Danach gab's "Captifs/Caged". Wenn so ein Film aus Amerika kommt, denkt man sich: "Ja, ganz netter 08/15-Streifen". Wenn sowas aus Frankreich kommt, fragt man sich: "Wieso um alles in der Welt ist der nur ein 08/15-Streifen?" Ein Film ohne Höhepunkte, der anfangs, wenn man noch nichts weiß, eine recht undurchschaubare, kribbelige Atmosphäre aufbaut, um dann in der Mitte des Films schon das Motiv der Entführer zu präsentieren (absolut belanglos, deshalb gibt's das wohl auch so schnell). Danach verfällt der Film in üble Klischees und Tausend-Mal-gesehen-Szenen, die nicht anöden, aber auch nicht überraschen. Ein Trauma muss natürlich auch nebenbei verarbeitet werden. Nicht total mies, aber aus Frankreich ist man einfach deutlich Besseres gewohnt. (mit gutem Willen 5/10)

Kann jemand, der "Caged" ebenfalls sah, bestätigen, dass der dritte Arzt Sarif hieß? Bei dem Namen bin ich mir nicht sicher und die IA soll nicht unnötig falsch sein.
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"My fortune cookie's empty... That's also the title of my autobiography." (Richard Karinsky, "Caroline in the City")

StS

29 August 2010, 10:30:35 #102 Letzte Bearbeitung: 29 August 2010, 10:39:00 von StS
Zitat von: Hey_Yo am 29 August 2010, 01:40:30
Kann jemand, der "Caged" ebenfalls sah, bestätigen, dass der dritte Arzt Sarif hieß? Bei dem Namen bin ich mir nicht sicher und die IA soll nicht unnötig falsch sein.

Mensch, da saßen wir anscheinend im selben Kino.  ;)
Jip, ich glaube auch, dass der Arzt so hieß - 100%ig sicher bin ich mir aber ebenfalls nicht...
Bei "Kaboom" waren übrigens auch nur so 30-35 Leute im Saal.


Nichts Neues aus französischen Landen: Yann Gozlan´s ,,Captifs" (aka ,,Caged") erzählt die Geschichte dreier Angehörige einer humanitären Hilfsorganisation, die auf ihrer Fahrt quer durchs ländliche Kosovo von maskierten und bewaffneten Schergen verschleppt werden und sich kurz darauf (zusammen mit zwei anderen Personen) im Keller eines einsamen Landhauses eingesperrt wiederfinden. Anhand des unschönen Schicksals des ersten aus ihrer Mitte stellt sich im Folgenden rasch heraus, dass sie in der Gewalt eines Arztes stecken, der illegalen Organhandel betreibt und sie aus genau diesem Grund auch am Leben lässt – bis jeweils das Telefon klingelt und eine neue ,,Bestellung" eingeht. Hauptdarstellerin Zoé Félix (,,Willkommen bei den Sch'tis") spielt anständig und präsentiert sich hier als unser resolutes ,,Final Girl", der Film selbst ist einigermaßen harter Natur, rutscht (glücklicherweise) aber nie in vordergründig-plumpe ,,Exploitation"- oder ,,Torture-Porn"-Gefilde ab – und weist zudem einige (u.a. in Sachen Atmosphäre) nett arrangiere Momente und Einstellungen auf, die so manch einen Genre-Fan (zumindest halbwegs) zufrieden stellen dürften. Das umfassende Problem ist nur: Der Streifen ist randvoll mit Klischees (siehe die Inhaltsangabe...plus solche Elemente wie Rückblenden in die Kindheit, mitsamt eines früh in die Handlung etablierten Traumas), worüber hinaus Hochspannung im Grunde genommen zu keiner Zeit aufkommt und der Verlauf schlichtweg vorhersehbar ist, speziell für Freunde dieser Art Filme. Immerhin hat Gozlan alles rundum solide in Szene gesetzt. Kurzum: Kann man sich getrost 1x im Leben ansehen – ist aber beileibe kein Highlight oder so...   4/10


,,It´s nuttier than squirrel shit!" Diese Umschreibung trifft sehr passend auf Gregg Araki´s ,,Kaboom" zu – einem ebenso kunterbunten wie durchgeknallten Mix (u.a.) aus einer mit Drogen durchsetzten College-Sex-Komödie (vgl. ,,Rules of Attraction"...auf Acid), einem Paranoia-Verschwörungs-Thriller (das Ende der Welt droht von einer geheimen Sekte Tiermaskenträger herbeigeführt zu werden) sowie vielen Zitaten, Popkultur-Referenzen und Versatzstücken aus den unterschiedlichsten Genres (habe ich eigentlich schon die böse nymphomanische Hexe mit den Zauberkräften und leuchtenden Augen erwähnt?). Im Zuge des Verlaufs wird man regelmäßig Zeuge von Momenten mit (teils recht freizügigem) Straight-, Gay-, Lesbian- und Threesome-Sex, kann man sich an diversen witzigen Sprüchen und ,,What the Fuck?!"-Situationen erfreuen – wie auch an dem netten Indie-Soundtrack, auf dem Bands wie etwa ,,Placebo" zu hören sind. Die drei Hauptdarsteller (Thomas Dekker, Haley Bennett und Juno Temple) sehen allesamt attraktiv aus, sind des Öfteren nackt zu sehen und spielen (dem Kontext entsprechend) anständig, die Low-Budget-Effekte sind auf eine gewisse Weise treffend und charmant, die Regie-Arbeit geht in Ordnung und das Drehbuch ist halt echt durchgeknallt (obgleich alle zerfledderten Handlungsstränge am Ende tatsächlich zusammengeführt werden). Abwechslungsreich und unterhaltsam ist die gesamte Angelegenheit obendrein – warum also keine höhere Wertung? Das liegt zum einen daran, dass ich (per se) kein sonderlich großer Fan von Gregg Araki (,,the Doom Generation") bin, da sich seine ,,umfassende Handschrift" noch nie wirklich anständig mit meinem persönlichen Geschmack zu decken vermochte – zum anderen an der Tatsache, dass es dem Streifen sowohl an Substanz als auch Nachhaltigkeit mangelt: Mehr als einzelne Fragmente behält man kaum in Erinnerung – die bunte Seifenblase, an der man sich bis zum Abspann durchaus prima zu erfreuen vermochte, ist dann bereits zerplatzt. Alles in allem hat sich Araki seit seiner ,,Teenage Apocalypse Trilogy" weder merklich verändert (was zumindest seine ,,Anhänger" erfreuen dürfte) noch weiterentwickelt – ,,Kaboom" wirkt nämlich im Prinzip genau so, als hätte ihn Gregg bereits vor 10 Jahren gedreht bzw. in nahezu exakt dieser Form drehen können...  5,5/10
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McClane

Gestern der lange Festivaltag für mich, dafür wird aufgrund des ab heute stark nachlassenden Programms wohl kaum noch was geguckt.

Piranha 3D

Insgesamt das, was ich erwartet hatte, aber hätte noch etwas besser sein können. Was Gewalt- und Splatterfaktor angeht überraschend unangepasst, gerade für einen recht mainstreamigen US-Film, aber gewisse Konventionen werden dann doch noch eingehalten (Blagen dürfen z.B. nicht hops gehen). Außerdem wäre es wohl besser gewesen,
Spoiler: zeige
hätte der Held seine nervig-kreischende Ex an die Fische verfüttert und wäre stattdessen mit dem sympathischen (und hübscheren) Wild Wild Girl glücklich geworden :icon_mrgreen: :icon_mrgreen: :icon_mrgreen:
. Noch so ein Fangeschenk, nun also für die Horror-/Splattercommunity mit derben FX, deren PC-Herkunft gar nicht stört, und ungemein vielen Anspielungen. Beim Auftakt tippte mich eine Freundin an und meinte "Das ist doch Hai-Experte aus dem weißen Hai" und ich dachte noch "Naja, vielleicht ein Lookalike", doch dann bestätigten die Credits: Es ist tatsächlich Richard Dreyfuss. OK, die Charaktere sind dünn wie Esspapier und manche Szenen echt unmotiviert (z.B. die Szene im ersten Drittel, in welcher der Klippenspringer gefressen wird - scheinbar wollte man die Leute nur daran erinnern, dass es ja um Piranhas geht). Jerry O'Connell war schon immer schmierig, hier ist er es auf herrliche bewusste Weise, der Cast stimmt eh und war für gute FFF-Laune genau das richtige. 7,5/10

22 Bullets

Hatte zwar schon was Nettes erwartet, aber der Film war dann eine echte Überraschung: Ein wenig zimplerlicher und extrem stimmiger Gangsterfilm der alten Schule, der zwar mit der neuen französischen Härte und den derzeit gängigen Actionstilmitteln inszeniert ist, aber insgesamt herrlich altmodisch rüberkommt und an das Genrekino der 70er erinnert. Jean Reno ist toll, Kad Merad funktioniert überraschend gut, auch wenn er einen leicht komödiantischen Ton hereinbringt, wenngleich die Geschichte echt nix Neues ist - dafür aber erzählerisch konsequent umgesetzt. Wollte gestern noch gute 7/10 geben, aber nachdem ich ne Nacht drüber geschlafen hab ist er bei 8/10 angelangt.

Hybrid

Was gab es im Vorfeld nicht alles an Negativkritiken zu lesen, doch dafür ist der Film eigentlich recht brauchbar und sieht auch weniger billig aus als der Trailer es teilweise befürchten lies. Die CGIs sind leider extrem preiswert und der Regisseur schien auch nicht immer zu wissen, was er gerade macht, die Second Unit im Gegensatz dazu schon, denn die Vehikelaction kann sich echt sehen lassen, gerade für die Preisklasse. Das Script geht schnell in die Vollen, lässt das Auto schon früh in dem Parkhaus wüten und die Beteiligten erfreulich schnell durchblicken, danach häufen sich leider die Plotholes und ein Minimum an Charakterzeichnung wäre auch schön gewesen, zumal die Regie die Tode der Hauptfiguren erschreckend beiläufig inszeniert, selbst wenn es Sympathieträger sind. Nix Dolles, aber auch kein so großer Ausfall wie oft beschrien. 4,5/10
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

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StS

29 August 2010, 13:39:02 #104 Letzte Bearbeitung: 29 August 2010, 13:44:53 von StS
Bei ,,Tucker & Dale vs Evil" geht es mal wieder um eine blutige ,,Konfrontation" zwischen einer Gruppe College-Kids und Rednecks in den Wäldern West Virginias: Ein klassisches Szenario bzw. Klischee des Horror-Genres, welches von Regisseur und Drehbuchautor Eli Craig im Rahmen seines Spielfilmdebüts allerdings (auf teils sehr köstliche Weise) ,,auf den Kopf gestellt" wird – denn hier sind die zwei betreffenden Hillbillies (Alan Tudyk & Tyler Labine) mal keine von Inzest und fehlender Schulbildung gezeichnete Psychos, sondern sympathische, warmherzige Typen, die einfach nur eine alte Bruchbude im Wald zu ihrem neuen Sommer- bzw. Urlaubshäuschen aufmöbeln wollen. Als sie in diesem Rahmen ein (nahebei mit ihren Freunden zeltendes) Mädel aus der Stadt beim nächtlichen Angeln vor dem Ertrinken bewahren, ihre Kommilitonen die Situation jedoch als eine Entführung fehlinterpretieren, werden Tucker und Dale fortan zu einem ,,Opfer der Umstände" – was rasch zu einer Menge Missverständnisse und Ableben führt. Auf äußerst amüsante Weise prallen hier zwei Sichtweisen aufeinander: Die stereotypen Teens halten Dale und Tucker für stereotype (irre) Rednecks, sind bei ihrem Vorgehen, die süße Allison zu befreien, allerdings nicht sehr geschickt – was zu mehreren tödlichen ,,Unfällen" (auf ihrer Seite) führt, was von den verwunderten Hillbillies wiederum als ein ,,Selbstmordpakt" mißgedeutet wird, in dessen Mitte sie irgendwie hineingeraten sind. Dies resultiert in einigen herrlich witzigen Situationen, die nahezu allesamt erfreulich inspiriert arrangiert wurden und vom Humor her auch nie in unschön alberne und/oder geschmacklose Gefilde abgleiten. Tudyk und Labine agieren ansprechend, verfügen über eine gute Chemie sowie optimales komödiantisches Timing, Katrina Bowden (Allison) ist ebenso putzig wie hübsch – und der Rest der Besetzung erfüllt seinen Zweck dienlich. Klischees werden aufgegriffen und (wie bei einer Genre-Parodie) im Sinne des Humors ,,zurechtgebogen", was genauso auf einige gelungene ,,Hommage-Momente" zutrifft (Stichwort: ,,TCM"). Obgleich man den Verlauf hier und da ein wenig hätte straffen können (die Story gibt schließlich nicht allzu viel her) und die Einstiegs-Sequenz besser in Form eines Epilogs (z.B. innerhalb des Abspanns) aufgehoben gewesen wäre, bleibt unterm Strich dennoch auf jeden Fall eine unterhaltsame Splatter-Comedy, die anständig Spaß macht. Zum Schluss aber noch ein kleiner Tipp:  Den bislang veröffentlichten (Promo-) Trailer sollte man im Vorfeld eher meiden – denn in ihm sind die besten Szenen des Films (leider) bereits ,,verbraten" worden...   7/10
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Hey_Yo

Zitat von: StS am 29 August 2010, 10:30:35
Mensch, da saßen wir anscheinend im selben Kino.  ;)
Jip, ich glaube auch, dass der Arzt so hieß - 100%ig sicher bin ich mir aber ebenfalls nicht...
Bei "Kaboom" waren übrigens auch nur so 30-35 Leute im Saal.

Was schaust du die Tage noch? Dann kann man sich ja mal vorher über den Weg laufen. :icon_razz: Ich bin definitiv noch bei "Frozen" und "The Silent House". Ein dritter Film kommt wohl noch hinzu.
Nachdem ich gestern etliche Stunden nach dem Namen des Arztes suchte, meinte ein Kumpel heute, dass er Samir hieß. Da waren wir ja nicht so weit entfernt :icon_mrgreen:.

Heute gab's zunächst "The killer inside me". Davor hatte ich Angst, da ich schon befürchtete, dass mich der Akzent überfordern wird. Und manchmal hatte ich wirklich Schwierigkeiten zu folgen. Aber auch sonst hatte ich mit dem Film meine Probleme. Ich fühlte mich an Afflecks andere Ford-Rolle in "Jesse James" erinnert. Toll gespielt, aber diese offensichtliche Spannungslosigkeit macht das Ganze ein wenig zäh. Vielleicht bringt mir eine Version was, der ich komplett folgen kann, aber vorerst bin ich vorsichtig bei (5/10). Der Skandalfilm-Ruf ist übrigens totaler Quatsch.

Danach gab's den schwedischen "Isolerad/Corridor". Ein kleiner Film, der stetig die Spannungsschraube anzieht und dabei erfreulicherweise ohne laute Schockmomente auskommt. Der Film setzt lieber auf Suspense, wie es Hitchcock ähnlich gemacht hätte (bzw. hat, denn obwohl ich es bisher nie geschafft habe ihn zu sehen, habe ich das Gefühl, dass das schon sehr in Richtung "Rear Window" ging). Leider sind das Storygerüst und der -verlauf sehr konventionell und bekannt, so dass es praktisch keine allzu großen Überraschungen gibt. Mit diesen wäre es ein hervorragender Geheimtipp geworden (7/10).
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StS

Zitat von: Hey_Yo am 30 August 2010, 00:15:25
Was schaust du die Tage noch? Dann kann man sich ja mal vorher über den Weg laufen. :icon_razz:

"Red Hill", "the Loved Ones", "Suck" und "Rubber".
Bei folgendem Film haben wir uns dann wohl "erneut verpasst"...  ;)


Gleich vorweg: Obwohl das Crime-Drama ,,the Killer inside Me" (2010) durchaus in die folgenden zwei ,,Richtungen" tendiert, wird es letzten Endes jedoch weder der Umschreibung ,,empfehlenswert" noch dem Label ,,Skandalfilm" wirklich gerecht. Basierend auf einem (in gewissen Kreisen ,,berühmt-berüchtigten") Roman des ,,Pulp"-Novellisten Jim Thompson, inszeniert von dem keinesfalls uninteressanten britischen Filmemacher Michael Winterbottom (,,the Road to Guantanamo"), bis in die kleinsten Nebenrollen anständig besetzt (u.a. mit Casey Affleck, Kate Hudson, Jessica Alba, Ned Beatty, Elias Koteas, Tom Bower, Simon Baker und Bill Pullman) sowie im staubigen Texas der 1950er angesiedelt, welches die Produktions-Designer im Übrigen mit sichtlicher Liebe zum Detail (Autos, Kleidung, Inneneinrichtungen etc.) wieder ,,auferstehen" ließen, erzählt das Werk die klassische Geschichte eines ,,Wolfs im Schafspelz", der sich im Verlauf immer tiefer in einen scheinbar ausweglosen Strudel aus Verbrechen und Gewalt hineinbewegt. Dieser wird dem Zuschauer im Rahmen seiner kompletten (mit zwei Stunden aber etwas zu lang geratenen) Laufzeit atmosphärisch dicht, seitens der Akteure stark gespielt sowie in einem angepasst ruhigen Tempo präsentiert. Inhaltlich gibt es dabei allerdings keine allzu großen Überraschungen zu verzeichnen (unter der sauberen Fassade des Biedermanns verbergen sich finstere Abgründe, eine getroffene Entscheidung Schrägstrich Tat führt unweigerlich zur nächsten etc.) – und auch die Qualität der Charakterzeichnungen enttäuscht ein wenig: Etwa erfährt die wahre Natur des Hauptprotagonisten (bzw. die eigentlichen Wurzeln dieser) keine intensive Aufarbeitung (man muss sie sich selbst aus kleineren Fetzten zusammenstückeln) und reichen die Frauenrollen in ihrer Gestaltung ebenfalls nur selten über die Oberflächlichkeit derer in Storys vergleichbarer ,,Groschen-Kriminalromane" hinaus. Die mancherorts für Aufruhr sorgenden Gewalt-Spitzen hat man kaltblütig und nüchtern arrangiert: Insbesondere die Szenen, in denen die zentralen weiblichen Parts missbraucht werden, sind ebenso intensiv wie schmerzhaft beizuwohnen. Trotz so einiger ,,zweifelhafter" Verhaltensweisen und Gegebenheiten sehe ich aber dennoch (definitiv) keinerlei Anlass dazu, den Vorwurf der ,,Frauenfeindlichkeit" zu bestätigen (der übrigens u.a. aus ,,hartem" Sex sowie den Liebes-Bekundungen einer Dame resultiert, welche jene Worte äußert, während ein Mann ihr Gesicht gerade brutal ,,zu Brei schlägt"). Für Freunde des Autors sowie des Crime-Drama-Genres ist der Film mit Sicherheit einen Blick wert – allerdings kann ich (im Allgemeinen) problemlos nachempfinden, warum viele Zuschauer gewiss nicht ,,allzu warm" mit ihm werden dürften. Abschließend zudem noch zwei kurze Anmerkungen: Zum einen büßt das gebotene Finale aufgrund ,,bestimmter Elemente" der zur Schau gestellten Inszenierung leider ein merkliches Stück seiner Kraft ein – und zum anderen darf die durchweg echt großartige Musikauswahl im Rahmen einer Besprechung des Streifens auf keinen Fall irgendwie unerwähnt verbleiben...   6/10



,,the Last Exorcism" ist einer dieser Filme, welche in den Medien (leider) ,,falsch" vermarktet werden – allerdings aus durchaus nachvollziehbaren Gründen, jedenfalls wenn man das mal aus der betreffenden ,,geschäftlichen Perspektive" heraus betrachtet: Es ist nämlich so, dass der Trailer bei einem ,,unkundigen (Mainstream-) Zuschauer" leicht den Eindruck eines ,,gängigen" (vordergründig-reißerischen) Horror-Thrillers erweckt – während das Werk an sich (stattdessen) vielmehr ein ,,waschechter Indie" ist sowie in Wahrheit ungleich ruhiger, subtiler und cleverer (als die Werbung es vermittelt) daherkommt. Mit ,,Genre-Guru" Eli Roth als Produzent im Rücken von dem deutschen Regisseur Daniel Stramm in Szene gesetzt, kommt der Streifen in dem inzwischen durchaus vertrauten Stil einer ,,Faux-Documentary" daher – womit sich ja prima eine Form von ,,Authentizität" generieren lässt, welche die unheimliche Atmosphäre noch zusätzlich verstärkt, da alles auf diesem Wege ,,weniger künstlich" (will nicht sagen: ,,echt") anmutet. Erzählt wird die Geschichte von Reverend Cotton Marcus (großartig: Patrick Fabian) – einem charismatischen Prediger, der das Wort Gottes bereits seit Kindertagen verkündet und bei seinen Zuhörern stets großen Anklang findet. Über die Jahre hinweg ist er allerdings zu der Erkenntnis gelangt, dass er eigentlich gar nicht wirklich mehr an Gott glaubt sowie dass durchgeführte Exorzismus-Rituale oft mehr Schaden als Nutzen anrichten – zumal es Dämonen in Wirklichkeit ja ohnehin nicht geben würde. Um aufzuzeigen, dass solche ,,Einwirkungen" stets nur ,,weltlicher" (psychischer und/oder physischer) Natur sind, lässt er sich nun also von einem Kamerateam begleiten, als er tief im Süden der USA dem ,,Hilferuf" eines Vaters nachgeht, der davon überzeugt ist, seine Tochter Nell (ebenfalls hervorragend: Ashley Bell) sei von Satan (oder so) besessen... Die erste Phase des Films entpuppt sich als eine ruhige, amüsante und weitestgehend ,,Horror-freie" Geschichte über Cotton´s Alltag, Ansichten und Methoden – bevor der Grundton immer düsterer wird, die ,,creepy" Elemente zunehmend die Oberhand gewinnen und die ,,erwarteten Bahnen" eingeschlagen werden, welche (trotz ,,PG-13") relativ effektiv daherkommen. Am Ende gibt es dann noch einen unerwarteten (zwar passenden, allerdings zu überhastet präsentierten) Twist Schrägstrich Ausklang, der im Vergleich zum Rest jedoch ziemlich ,,over the Top" anmutet und an dem sich gewiss die Geister klar scheiden werden – ich persönlich fand ihn ,,okay". Von der gesamten Atmosphäre, Inszenierungsweise und den darstellerischen Leistungen her gefiel mir ,,the Last Exorcism" wirklich gut: Die (wenigen) Schocks sitzen, die Handlung gleitet nie ins Lächerliche ab, das Skript ist smart und weiß zu unterhalten – auch wenn lange Zeit ,,nicht gerade viel" passiert (was wiederum einige im Publikum mit Sicherheit enttäuschen und gar langweilen dürfte). Kurzum: Ein interessanter ,,Indie", den seine Marketing-Kampagne aber zu sehr nach einem ,,gängigen Mainstream-Flick" ausschauen lässt – jedoch mit merklichem Erfolg, denn allein am US-Start-Wochenende spielte die Low-Budget-Produktion (u.a. auf diesem Wege) gleich auf Anhieb ein Vielfaches seiner Kosten ein...  knappe 7/10

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Hey_Yo

Zitat von: StS am 30 August 2010, 19:53:22
"Rubber".

Den habe ich auch noch auf der Liste, aber ich befürchte, ich habe keine Lust zwischen "Frozen" und "Rubber" so lange zu warten, von daher wird's bei mir wohl eher "Symbol" :icon_sad:...
"Wenn du die Augen schließt und dir etwas wünschst, dann ist Gott der, der dich ignoriert." ("The Island")

"My fortune cookie's empty... That's also the title of my autobiography." (Richard Karinsky, "Caroline in the City")

StS

Irgendwo im Outback angesiedelt, handelt es sich bei ,,Red Hill" um einen ansprechend in Szene gesetzten Neo-Western, der mich von seiner ersten bis zur letzten Minute durchweg gut zu unterhalten vermochte. Erzählt wird die Geschichte des jungen Polizisten Shane (Ryan Kwanten, bestbekannt als ,,True Blood´s" Jason Stackhouse), der zu Beginn des Films seinen ersten Tag am neuen Dienstort (einem abgelegenen kleinen Kaff im australischen Hinterland) antritt – doch just an diesem geschieht es dann allerdings, dass ein verurteilter Mörder (der als äußerst gefährlich geltende Aborigine Jimmy) aus dem einige Stunden entfernt gelegenen Staatsgefängnis ausbricht. Sofort sind sich die gestandenen Männer des Städtchens einig: Mit Sicherheit ist er auf Vergeltung aus – schließlich war es der hiesige Sheriff, der ihn damals hinter Gittern brachte. In gespannter Erwartung seines Eintreffens positioniert man sich im Folgenden umgehend an den strategisch wichtigsten Plätzen der Gegend – doch so leicht lässt sich Jimmy nun wahrlich nicht überlisten bzw. aufhalten: Die Sonne beginnt sich gen Horizont zu senken, ein Sturm zieht auf – und das (methodisch heraufbeschworene) Sterben setzt ein... Die Handlung kommt schön gradlinig daher, es wird sich nicht lange mit Dingen wie Plot- oder Charakter-Einführungen aufgehalten, der Basis-Ton ist ernst und rau, die zur Schau gestellte Gewalt kommt hart und direkt daher. Die getragene Kleidung ähnelt derer ,,traditioneller Cowboys", es wird viel geritten, geschossen und geblutet – eng reihen sich ,,klassische" Dialoge, Konstellationen und Konfrontationen aneinander. Als die Nacht anbricht, bringt diese Regen, Donner, Blitze und den Tod mit sich – und das hinein in eine Kleinstadt, in der die Männer das Sagen haben und Frauen nur am Rande auftauchen. Letztere liefern ihren Liebsten die Gründe, wofür es sich zu leben und zu kämpfen lohnt – und ,,schenken" ihnen obendrein auch Söhne, also die nächste männliche Generation. Nacheinander knüpft sich Jimmy die zusammengestellte Truppe vor, ohne dabei auch nur ein Wort zu verlieren: Allein Shane verschont er in diesem Rahmen (mehrfach) – schließlich tötet er nicht wahllos, sondern verfolgt eine ganz spezielle Absicht. Die entsprechende Auflösung bzw. Offenbarung der Motive und Backstory bietet zwar keinerlei Überraschung, doch stört das im Prinzip nur wenig – wirkt sogar irgendwie ,,angenehm unkompliziert gehalten". In der Hauptrolle agiert Kwantan prima: Shane muss erst noch ,,seinen eigenen Weg" finden – quasi ,,reifen", um so dann irgendwann mal die ,,alte Garde" im Ort ablösen zu können (denn wie wir inzwischen alle ja wissen: there´s No Country for Old Men). Mit ,,gewichtiger physischer Präsenz" verkörpert Tommy Lewis den stummen Rächer, der gar fast als eine Art ,,übernatürlicher Widersacher" präsentiert wird, in dessen Gegenwart seine Gegner gelegentlich (in Angst oder Ehrfurcht) erstarren und/oder ihre Treffsicherheit verlieren. Ja, das markiert einen gewissen Widerspruch zu der ansonsten sehr nüchtern-realistischen Herangehensweise – doch gibt es in dieser Hinsicht (darüber hinaus) auch noch vereinzelte weitere ,,eigenwillige Momente" anzuführen (wie etwa das Auftauchen eines bestimmten Tieres), welche der ganzen Angelegenheit sporadisch einen beinahe schon ,,surreal anmutenden Touch" verleihen. In durchweg schicke Bilder gekleidet, inspiriert in Szene gesetzt, temporeich erzählt, anständig gespielt, eine gute Dosis Action, Gewalt und coole Momente aufweisend sowie zu jeder Zeit unterhaltsam – kurzum: ,,Red Hill" ist ein gelungener Neo-Western aus ,,Down Under", der definitiv ein Blick bzw. eine Empfehlung wert ist...   knappe 8/10
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Hey_Yo

Für uns (Dio, Moon, mich) gab's heute "La casa muda/The Silent House". Direkt vorher als Problemfilm angekündigt, da die Untertitel asynchron sein, hatten wir nicht mit so etwas gerechnet. Ab der Mitte liefen die Untertitel ca. 40-50 Sekunden VOR der Tonspur ein. Glücklicherweise gab es aber praktisch keine Dialoge, so dass es sich im Rahmen hielt. Zudem hab es zwischendrin mal für 20 Minuten jede Minute einen 3-sekündigen Tonaussetzer. Auch nicht besonders vorteilhaft.
Zum Film: ich war der Einzige, der ihn ganz gut fand. Die Illusion des Ohne-Schnitt-Filmens finde ich sehr interessant (auch wenn man zwischendrin mitraten/-zählen darf, wo die Schnitte denn sind), atmosphärisch ist es in dem Haus natürlich (wie Dio sagte: so ein Haus ist eigentlich immer gruselig) und manche Szene ist tatsächlich sehr spannend. Und diese Kinderspieluhr-Musik macht mich sowieso immer hibbelig :icon_lol:. Fatalerweise ist die Spannungskurve insgesamt eher eine Sinuskurve - sie pendelt hin und her. Denn immer wieder wusste man wohl nicht, was man nun wieder für unheimliche Geräusche und Merkwürdigkeiten einfügen sollte, also ließ man die Hauptdarstellerin einfach durch die Räume laufen und sich jeden Gegenstand im Raum anschauen - ob der nun wichtig ist (selten) oder unwichtig (oft bis immer). Und heulen muss sie auch ständig (nicht der einzige schöne Wink in Richtung "Blair Witch Project", bei dem ich die Hauptdarstellerin aber deutlich mehr gehasst habe). "Blair Witch Project" wurde in den letzten 3 Minuten im Haus tatsächlich spannend und war davor bekanntlich total einschläfernd. Hier sorgt die Sinuskurve immerhin dafür, dass es immer wieder gute Szenen gibt. Ich komme auf insgesamt knappe (7/10), da insbesondere in Sachen glaubwürdigem Verhalten noch einiges an Luft nach oben gewesen wäre.
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Moonshade

Ganz kurz: das Thema von "Silent House" hätte einen knackigen und unheimlichen 40-Minutenthriller ergeben, mit gruseliger Umgebung und einigen netten Einfällen.
So fällt die Rendite dürftig in Richtung "High Tension" aus, die Gruselszenen sind schön, aber sonst viel Gestehe und Geheule und Geschniefe, die Kamera wankt stetig, steht am falschen Platz, wechselt die subjektive Position einfach mal so (vom zufälligen Dritten in die subjektive Opfersicht), endloser Leerlauf füllt die Stille, die Motive muß man sich schlußendlich stark zusammenvermuten.

Als Kurzfilm sicher ne 7/10, als 75-Minüter mir leider dank Nervfaktors und einschläfernder Langeweile zwischendurch nur so 4-5/10 wert. Nicht schlecht, aber nicht gut gemacht.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Dionysos

Zitat von: Moonshade am  1 September 2010, 01:22:30
Als Kurzfilm sicher ne 7/10, als 75-Minüter mir leider dank Nervfaktors und einschläfernder Langeweile zwischendurch nur so 4-5/10 wert. Nicht schlecht, aber nicht gut gemacht.

Sehe ich ähnlich. Der Film ist über weite Strecken furchtbar langweilig, weil er sich voll und ganz auf seine stilistischen Mätzchen verlässt, die, wie bereits angemerkt, auch nicht wirklich überzeugend sind und eher wie eine teilimprovisierte Kameraübung rüberkommen. Das hat zur Folge, dass es außer einigen netten atmosphärischen Momenten weder eine echte Handlung noch irgendeinen Spannungsbogen gibt, der beim Zuschauer das Interesse für das ganze Herumgeschleiche im Haus wecken könnte. Daran kann auch die unspektakuläre Auflösung nichts mehr ändern. Leider ein Geheimtipp, der mehr als enttäuschend ausgefallen ist.
3/10
God doesn't make the world this way. We do. - Watchmen

Sometimes, I guess there just aren't enough rocks. - Forrest Gump

It doesn't take much to see that the problems of three little people don't amount to a hill of beans in this crazy world. Someday you'll understand that. - Casablanca

KeyserSoze

War es voll im Kino? Bei den bisherigen Vorstellungen haben die meisten Hannoveraner ja durch Abwesenheit geglänzt. Ich prophezeie mal, dass es das erste und letzte FFF bei euch war. Es wurden wohl auch nur 15 Dauerkarten verkauft.

"You're so beautiful, like a tree or a high-class prostitute."

Dionysos

Zitat von: KeyserSoze am  1 September 2010, 12:20:23
War es voll im Kino?
Nein, der Saal war maximal zu einem Viertel voll - ich schätze mal so 50 Leute  :icon_rolleyes:

Zitat von: KeyserSoze am  1 September 2010, 12:20:23
Ich prophezeie mal, dass es das erste und letzte FFF bei euch war.
Das befürchte ich auch. Aber zum großen Teil haben es sich die Veranstalter bzw. die Organisatoren vor Ort auch selbst zuzuschreiben. Es gab so gut wie keine Werbung am und im Kino (außer zwei unscheinbaren DINA1-Plaketen am Eingang und dem Aufsteller mit dem Programmheft; das einzige große Banner hing direkt vor den gemieteten Kinosäalen, wo man ohne Karte garnicht hinkommt!), zudem nicht mal ein kurzer Spot im regulären Kinoprogramm, der auch die Leute aufmerksam macht, die sonst nicht zu solchen Veranstaltungen gehen oder es schlicht nicht mitbekommen haben. Von einer Kampagne, die evtl. auch über die Stadtgrenzen hinausgeht mal ganz zu schweigen. Ich selbst habe es auch als erstes hier übers Forum erfahren!
Vielleicht geben sie dem ganzen nächstes Jahr nochmal eine Chance, aber ich bezweifle es.
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Moonshade

Das fürchten wir auch bereits, allerdings könnte ich speziell auch mit einer Dauerkarte nichts anfangen, wenn ich mir für das Festival keinen Urlaub nehme oder so etwas.
Die Auslastung ist eher mies, "The Silent House" hatte so ca. 35-40 Besucher und die Kopie (UT-Spur, Tonsprünge) machen die Sache generell auch nicht attraktiver. Hannover ist keine OV-Stadt und was an den ersten beiden Tagen noch halbwegs interessant ausgesehen hat (Monsters war ja gut besucht), verwandelt sich jetzt in eine Besucherödnis, kaum jemand geht in die Filme, selbst zu den passenden Zeiten.
Geb mir heute 3, morgen noch mal mindestens 2 Filme, aber ich fürchte das wird wieder seeeeehr leer...von großen Genrefreaks ist auch nicht viel zu sehen.
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Roughale

Zum wievielten Mal läuftz das FFF eigentlich in Hannover? Das klingt wirklich eher nach einem Abschied, ich drücke trotzdem die Daumen! Hamburg hatte nach Angaben des Veranstalters dieses Jahr alle Besucherrekorde gebrochen, auch wenn einige Filme auch nicht mehr als halb voll waren, aber vielleicht hatte man die auch so kalkuliert.

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Dionysos

Zitat von: Roughale am  1 September 2010, 14:24:53
Zum wievielten Mal läuftz das FFF eigentlich in Hannover?

Das allererste mal.
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Moonshade

Ist mir klar, daß man das nicht aus dem Nichts stampfen kann, wenn andere Großstädte 20 Jahre Vorsprung und breite Fankenntnis haben.
In Hannover ist leider nur sehr wenig geworben worden (das Line-Up ist auch nicht gerade lange voraus offen zugänglich gewesen) - im normalen Kino hat man nie davon erfahren, das Cx selbst wirbt in Riesengröße mit "A-Team", aber nur auf der Website weithin sichtbar mit dem FFF.
Die Presse hat sich bemüht, aber alles in allem würd ich sagen, weíß kaum einer, daß das Festival hier ist und es gibt hier sehr wenig OVer, selbst wenn es große Filme betrifft.

Ist das FFF denn in den anderen Metropolen öfters voll bis ausverkauft - in HH klingt das ja im Schnitt anders? Vorher dacht ich eigentlich, die prügeln sich alle um die besten Plätze anderswo.
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Crumby Crumb & the Cunty Bunch

Berlin hatte die letzten Jahre auch immer stärkeren Zulauf trotz wenig Werbung, aber wie Du schon sagtest, gibts hier 20 Jahre Vorsprung und entsprechende Mundpropaganda.
Wenn die das Festival jetzt zu Euch bringen, und genauso viel Werbung machen wie hier, ist die Zuschauerzahl keine Überraschung. Aber sicherlich wird man sich am Ende trotzdem wundern, wieso es überall funktioniert und nur nicht bei Euch.
'Are you talkin' to me? You talkin' to me?' - Raging Bull, Pacino. Love that movie!

Roughale

Hamburg hatte komischerweise extrem viel Werbung dieses Jahr! Zumindestens in den Bereichen, wo ich mich häufiger aufhalte, ist jede zweite Littfasssäule mit einem Plakat versehen gewesen, etliche graue Kästen wurden auch damit verschönt - wahrscheinlich haben sie als Gründungsstadt ein besonderes Budget ;)

Das ist natürlich schade, wenn eine neue Stadt gleich so abschmiert. Was auf jeden Fall gut geklappt hat in HH war der Versuch, die allgemeinpublikumstauglichen Filme vorab so zu legen, dass sie auch zu einer publikumsgenehmen Zeit gespielt werden - ich habe das ja auch gemerkt, als am Schluss 15 Filme mit nur zwei Tagen Urlaub (davon der eine nach dem FFF!) zusammenkamen...

Der einzige Mist war, dass man das cinemaxx Dammtor anscheinend immer mehr versucht, in einen Kinderspielplatz umzubauen (wenn nicht sogar in ein Schwimmbad!). Vor dem einen Hauptkino (3) wurde eine Röhrenrutsche installiert und am Wochenende, als ich viel zu früh zu Get Shorty ankam, bekam ich von dem Gekreische Ohrenschmerzen - ich habe nichts gegen Kinder, aber der Lärm war heftig - sogar für einen Liebhaber und Macher von lauter Rockmusik! Und die Eltern... Aber dadurch war auch das Personal dieses Jahr noch freundlicher zu uns Freaks...

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