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Black Swan (von Darren Aronofsky)

Begonnen von StS, 18 August 2010, 07:15:03

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proximo

Mila und Natalie haben rumgemacht!

10/10
When you watch a Jackie Chan Movie, you want to BE Jackie Chan!

Jared Kimberlain

Gestern auch gesehen und ich muss sagen, dass die Oscarnominierung durchaus gerechtfertigt ist.
Portman spielt wirklich großartig (nicht anders erwartet und doch außergewöhnlich) und Cassel ist eine Idealbesetzung.
Der Film ist schwer und drückt nicht ganz unerheblich aufs Gemüt (passiert mir nicht so oft) und umschlingt den Zuschauer sehr schnell mit einer brachial depressiven und dunklen Stimmung. Dazu sind einige Schockmomente eingebaut, auf die zumindest ich so nicht vorbereitet war. Selbst für einen totalen Balettbanausen wie mich wurde man aber unheimlich schnell durch die starke Charakterstudie der Hauptdarstellerin gefangen.
Ein wirklich "dunkler" Film, der für mich nach dem ersten Ansehen nur sehr schwer zu bewerten ist.
Vorerst 8 Punkte mit Spiel nach oben.


Gruß,
J.K.
"Ich bin was ich bin."

Kwyjibo

Black Swan

Da der Film von Darren Aronofsky ist, Natalie Portman mitspielt und er überall verehrt wird, bin ich mit großen Erwartungen reingegangen, wurde aber leider etwas enttäuscht. Natürlich spielt die Portman super und sieht mal wieder in jeder Szene wunderschön aus und der Film ist auch gut anzuschauen und langweilt nicht, aber es hat mir irgendwas gefehlt. Es wurden viele Genres vermischt (Drama, Psychothriller, Grusel, Erotik), aber nichts davon hat so richtig funktioniert. Der Dramateil war mir irgendwie zu 0815, nichts Besonderes oder Innovatives. Die Schockszenen waren allesamt sehr vorhersehbar und ungruselig. Am enttäuschendsten war aber der Psychothrilleranteil, der viel zu kurz kam.
Mir war der Film größtenteils auch zu flach und simpel. Hab gerade auf dieser Ebene viel mehr erwartet.
Das soll jetzt aber auch alles nicht zu negativ klingen. Der Film hat trotzdem durchaus Spaß gebracht und hatte einige starke Szenen (die finale Ballettaufführung, besonders, als Natalie Portman den schwarzen Schwan gespielt hat; die Lesbenszene mit ihr und Mila Kunis ;)).
Ich hab halt nur etwas mehr erwartet.

6/10

endoskelett

R: Do you like our owl?
D: It's artificial?
R: Of course it is.
D: Must be expensive.
R: Very.
R: I'm Rachael.
D: Deckard.

psychopaul

5 Februar 2011, 18:43:44 #64 Letzte Bearbeitung: 5 Februar 2011, 18:54:58 von psychopaul
Der erste Aronofsky, von dem ich nicht voll begeistert war. Man könnte nämlich fast den Eindruck bekommen, dass er das, was er im hervorragenden Wrestler gemacht hat (oder zumindest Motive daraus), mit den Thrill-, Grusel- und Wahnelementen wieder etwas abschwächen wollte bzw. einen ähnlichen Film wie "The Wrestler" machen wollte, der aber zugleich auch "unterhaltsam", spannend, usw.. ist. So ist der Film abseits seiner unmittelbaren Inszenierung etwas "nicht fisch, nicht fleisch" bzw. manches wirkt tatsächlich eher blöd und leicht trashig, während der Teil mit der Primaballerina, die nach Perfektion strebt und sich selbst verletzt, ja sehr viel hergibt oder hergegeben hätte.

Dennoch ist das Ganze sehr soghaft inszeniert, das Finale ist z.B. wirklich toll. Und vielleicht ist es sogar eine ziemlich tolle Leistung, die Ebenen des Wahns und der Realität tatsächlich so verwirrend darzustellen wie es hier gemacht wurde, dass man sich teilweise kaum auskennt, ähnlich wie die Protagonistin selber; aber im Kern wie gesagt eher ein "leichter und seichter" Film, der tatsächlich weit weniger originell wirkt als alles, was Aronofsky bisher gemacht hat.

6-7/10
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Three little devils jumped over the wall...

ratz

6 Februar 2011, 12:40:50 #65 Letzte Bearbeitung: 6 Februar 2011, 12:47:14 von ratz
Zitat von: Kwyjibo am  5 Februar 2011, 02:20:16

Es wurden viele Genres vermischt (Drama, Psychothriller, Grusel, Erotik), aber nichts davon hat so richtig funktioniert.


Das kommt davon, wenn man vor lauter Kramen in den Genreschubladen übersieht, daß der Film mehr mit Dr. Jekyll und Mr. Hyde zu tun hat als mit einem zitateversessenen Neo-Schlitzer.

Ich bleibe bei meinem ursprünglichen Begeisterungs-Statement, auch als Nicht-Aronofsky-Adept (The Wrestler und The Fountain haben mir nichts gegeben). Ins Haus kommt mir der Film auf jeden Fall (vllt. krieg ich ja irgendwo eine um den Pornoanteil geschnittene Fassung  :icon_mrgreen:).

cu, r.

Discostu

Habe den Film gestern gesehen und bin nach wie vor etwas hin- und hergerissen. Auf der einen Seite war das teilweise echt ganz schön platt und trashig (vor allem in der zweiten Hälfte haben mich Dinge wie
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die brechenden Beine, wachsenden Flügel etc.
etwas gestört) auf der anderen war das ganze sehr spannend, herausragend gespielt und sehr ästhetisch (Filmmusik, Bilder) umgesetzt.

Aronofsky's Bild von Frauen und Sexualität zu kritisieren, wenn er einfach nur die alte Nummer (wie Thomas Mann und viele Künstler vor ihm) Sexualität mit Tod und Verfall in Verbindung zu bringen aufgreift, finde ich etwas fragwürdig, besonders, da der Film ja die Sexualität einer
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psychisch völlig labilen
Frau porträtiert und gar nichts über die Sexualität aller Frauen aussagen will.

Insgesamt tendiere ich momentan irgendwo zwischen 7 und 8 Punkten, aber vermutlich müsste ich den mindestens noch ein weiteres mal sehen um wirklich zu wissen, was ich davon halten soll.

EvilErnie

Ich fand den Film wirklich sehenswert, Auf OFDB gab ich ne 7,5/10! Portman wird sich den Goldjungen mitnehmen, da bin ich sicher.
,,Der Director's Cut erweist sich nicht nur als die filmisch bessere Version, sondern auch als die einzig logische." (Blade Runner)

Behandel´ne Königin wie `ne Hure und `ne Hure wie `ne Königin, dann kann nichts schiefgehen! (Alien 3 SE)

Ich hab ne Sprengkapsel im Kopf! Du musst mich töten sonst sterb ich! (Ethan Hunt)

MMeXX

Den Film habe ich nun auch endlich nachgeholt. Und wieder schön schlecht geschlafen. Die Thematik des
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kompletten Opferns/Aufgehen für/in eine/r Rolle
hat mir sehr gut gefallen. Mit Portmans Darstellung der Nina, Kunis' schnoddrig-rauchiger Stimme :love: und dem attackierenden Cassel eine sehr sympathische Darstellerriege. Dazu geile Witze
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(da wird doch ausgerechnet Frau Ryder beklaut :icon_razz: und natürlich der Kollege am Klavier "What happened?" "I've got a life!" :LOL:)
und eine - wenn auch dezent überdeutliche Schwarz-Weiß-Malerei der Örtlichkeiten. Da frage ich mich doch glatt, wie der ilm als S/W-Film gewirkt hätte. Ich glaube, ich muss mal eine Doppelveranstaltung Black Swan + Shutter Island einlegen. Bei beiden Filmen, weiß man ungefähr wie's ausgehen wird
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(bei Black Swan erzählt Cassels Thomas uns dies ja auch gleich zum Auftakt *wink*)
und es ist der "Weg" des zentralen Protagonisten, der die eigentliche Faszination ausmacht. Ganz zu schweigen von den diversen Momenten, die mich schlecht schlafen lassen haben
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(hier seien speziell der Traum am Anfang und das "mitschauende" Bild genannt) :eek: :zwangsjacke:
.

BTW:
Zitat von: Mr. Blonde am 28 November 2012, 00:39:30http://cinematiccorner.blogspot.de/2012/02/48-hidden-images-in-black-swan.html
Viele davon sind doch nicht wirklich "hidden", oder was!? Abgesehen von der Club-Szene sind die doch mMn recht klar zu sehen und auch so beabsichtigt. Ich habe den Eindruck, wer die kleinen Sachen nicht sieht, schaut nicht aufmerksam genug. :icon_smile:

ratz


Ich habe Dein (zu Recht) begeistertes Post gestern mal zum Anlaß genommen, endlich den von KcKenzie oben erwähnten Étoile anzuschauen, der im Zuge von Black Swan aus der Versenkung aufgetaucht ist, da er ebenfalls von einer jungen Ballerina und einer Schwanensee-Inszenierung handelt.
Nun ja, außer diesen Hauptelementen haben die beiden Mystery-Thriller kaum etwas gemeinsam, man kann sicher von einer deutlichen Inspiration, kaum aber von einem Ripoff sprechen, da liegen qualititiv einfach Welten dazwischen. Nun deutet das vorhandene Review ja schon an, daß man als Argentoholic dem Film vielleicht etwas wird abgwinnen können, oder daß man sich besonders dafür begeistern sollte, wenn man Black Swan aus welchen Gründen auch immer hassen will.
Da ich letzteres für albern halte und von italienischen Genrefilmen ungefähr soviel verstehe wie von Seemannsknoten, habe ich nur einen recht betulichen Mysteryfilm gesehen, der außer fehlender Psychologie, unauffälligen bis hölzernen Darstellerleistungen und einem unfreiwillig komischen Finale eigentlich nur die schöne Ausstattung der Cinecittà-Studios zu bieten hat.

Kein Vergleich also zu Black Swan, der für mich nach wie vor eines der eindrücklichsten Kinoerlebnisse der letzten Jahre bleibt (warum, steht auch weiter vorn im Thread).

cu, r.

MMeXX

Weil mir ja Shutter Island in den Sinn kam. Ein Punkt, der mir bei Black Swan besser gefällt (bzw. schwerer fällt), ist das Rätseln, was denn nun
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real ist und was lediglich Ninas Gedanken entspringt
. Das Auseinanderhalten dieser Ebenen fällt mir bei Shutter Island deutlich leichter.
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Gab es Lily nun eigentlich wirklich? Hat sie mit Thomas rumgemacht? Hat sich Becky im Krankenhaus wirklich die Nagelfeile ins Gesicht gejagt? Ist die "Ich zieh mir 'ne Feder aus meiner Rückenkratzstelle" ein direktes Zitat von Cronenbergs Fliege?

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