OFDb

Buchrezensionen

Begonnen von Jerry Garcia, 6 August 2011, 03:14:07

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Jerry Garcia

9 Dezember 2013, 20:48:08 #420 Letzte Bearbeitung: 10 Dezember 2013, 19:59:43 von Jerry Garcia


Marcel Montecino. Risse in der Welt. Lieutenant Jack Gold ist Polizist in Los Angeles, der Stadt der Engel, gleichermaßen verfolgt von den Dämonen seiner Vergangenheit wie denen der Gegenwart. Um ihn zu demütigen, beauftragen ihn seine Vorgesetzten mit einem scheinbar drittrangigen Fall von Vandalismus und antisemitischer Graffiti. Aber aus der Routinesache wird ein Alptraum: Der Gegner des Lieutenant entpuppt sich als amoklaufender Psychopath, vor dem weder die billigen Nutten am Sunset Strip noch die Schönen und Reichen von Hollywood sicher sind. Und dann bekommt es Gold zu allem Überfluss noch mit Leuten zu tun, die den Crosskiller für einen Helden halten.

Jack Gold ist in seinem Revier gefürchtet, da er sich nicht unbedingt mit seinen Vorgesetzten verträgt und gerne eigene Regeln aufstellt. Als er bei einem Banküberfall einer Geisel das Leben rettet, indem er den Gangster vom Leben zum Tode befördert, winselt die reiche Schickse was von Todesschwadron und beschuldigt Gold, den Täter absichtlich und unnötig erschossen zu haben. Auf die glorreiche Idee kam die olle Hollywoodhexe, weil ihr Regisseursgatte gerade einen Film über die Todesschwadronen in Südamerika gedreht hat. Aufmerksamkeit um jeden Preis. Golds Chef nutzt die Gelegenheit, um ihn mit einem billigen Fall von Schmiereien in ein abstellkammerartiges Büro aus der Sicht zu kriegen. Doch da hat er sich verrechnet, denn der Schmierer lässt es auf den "Killt die Juden"-Texten  nicht beruhen. Er schreitet bald selbst zur Tat, um sich bei arischen Vereinigungen lieb Kind zu machen und aufgenommen zu werden. Und in einer anderen Gegend von L. A. wartet Esther auf ihren Gatten Bobby, der auf Bewährung aus dem Knast kommen soll. Doch der hat gar kein Interesse an einem ordnetlichen Leben. Auf einen Tipp bin überfällt er einen jüdischen Rechtsanwalt, der eine Menge Koks zu Hause bunkert. Er  und sein Kumpel vergewaltigen dessen Frau, bevor sie verschwinden. Was sie nicht wissen, ist, dass die Frau die Tochter von Gold ist.  Bald sollen sich die Wege von Gold, dem Crosskiller und Bobby kreuzen.

Auf den Umschlag wird Stephen King zitiert:"Schwerstes Kaliber". Selten hat er so recht gehabt. Ein düsterer Thriller mit Noir-Anleihen und zeitweise an Joseph Wambaugh erinnernd und nicht ständig mit Action gespickt. Marcel Montecino lässt sich Zeit, die Story und die Figuren langsam aufzubauen und den Spannungspegel dennoch ständig zu steigern. Faszinierend und atmosphärisch dicht nimmt Montecino den Leser mit in eine Stadt der Gewalt, die nur wenig vom bekannten Glamour zu bieten hat. Seine Figuren versieht er mit einer enormen Tiefe, gibt ihnen Raum, sich emotional zu entwickeln und bindet dies alles ein in eine Geschichte um Antisemitismus und Rassismus, der auch den (Buch-)Juden nicht fremd ist, da sie die Schwarzen ebenfalls als Menschen zweiter Klasse abqualifizieren. Zu einem Protagonisten, der mit seiner Vergangenheit nicht ins Reine kommt, stellt er auch die Elite der Polizei und Hollywoods, die allesamt etwas zu verbergen haben oder nur Egosimus und Eigennutz als hervorstechende Charaktermerkmale aufzuweisen haben. Mit einem Heiligenschein kommt da keiner daher. Dealer ausrauben a la "The Shield", Kohle bunkern, Beamte bestechen und Postengeschacher gehört zum täglichen Brot. Und dann kommt da ein armes Würstchen, das labil und leicht empfänglich für die Tiraden von Volksverhetzern ist und macht sich auf die ganze Chose umzurühren, das unsichere Gerüst der gegenseitigen Duldung unter den verschiedenen Gruppen ins Wanken zu bringen. Plötzlich stehen sich Polizei, Rechtsradikale und Judenbürgerwehr unversöhnlich gegenüber. Das ändert sich erst, als der Crosskiller Amok läuft, weil seine selbsternannten Helden sich weigern, ihn ernst zu nehmen. Jetzt ist Gold am Zug. Und ab dem Zeitpunkt bekommt der Roman auch eine gesunde Portion Härte mit auf den Weg. Schade, dass man solche Werke in dem Massenoutput der Publikumsverlage nur noch mit viel Glück finden kann. Wurde ja als "Homicide" verfilmt.   rund 575 Seiten

Jerry Garcia



John Aysa. Die Welt ist zum Teufel gegangen, und die Überlebenden haben den Mantel der Zivilisation abgelegt. Mord, Kannibalismus und Gewalt in allen Formen beherrschen den Alltag. Die Umwelt ist heimtückisch, und das Leben als gefährlich zu bezeichnen, wäre eine Untertreibung. Die Frau, die sich She nennt, streift durch diese Welt, hat ein Ziel vor Augen und lässt sich durch nichts davon abbringen, es zu erreichen. Auch nicht durch den Gottchirurgen, der eine neue Welktordnung unter seiner Führung anstrebt und brutalste Handlanger auf die Menschen loslässt, um seinen Willen durchzusetzen. Denn auch She kennt weder Gnade noch Rücksicht, wemnn man ihr in die Quere kommt.

She, von ihrer Mutter dereinst Prinzessin gerufen, schlägt sich kampfeslüstern (und nicht nur kampfes...) durch eine apokalyptische Welt, wie sie sich nach Atomschlägen und Bio- sowie Chemiewaffenattacken nun neu "gestaltet" präsentiert. Weltweit haben geschätzte 400 Millionen Seelen den umfassenden Vernichtungsschlag überlebt, nur um sich nun wieder gegenseitig den Garaus zu machen. Nix gelernt eben. Und weil das nicht genug ist, bevölkern jetzt noch grausame Mutanten die Erde, will ein despotischer Herrscher namens Gottchirurg zusammen mit seinen Vasallen und extra aus einem Sklavenbestand gezüchteten mehr oder weniger intelligenten und brauchbaren Kriegern, die eh nur als Kanonenfutter dienen sollen, eine neue Ordnung erschaffen und sich alle untertan machen. Indes schlägt sich She durch die verödete Welt, muss immer wieder harte Kämpfe durchstehen, aber die Toten, die sie dabei hinterlässt, dienen auch als Nahrung - auch ihr selbst. Sie gerät von einer Auseinandersetzung in die nächste, bis sie einen Mann trifft, mit dem sie vielleicht ein normales Leben,soweit möglich, beginnen könnte. Als dieser ermoirdet wird, entwickelt sich She zu einer rasenden und blutdürtigen Bestie, die ohne Gnade alles niedermetztelt, das sich ihr in den Weg stellt bzw. auch nur ihren Weg kreuzt.

Hab ich vor Kurzem noch die damals nicht ganz so kühne Behautpung aufgestellt, dass der Festa-Verlag mit seiner Extrem-Reihe wohl der alleinige Führende in Sachen expliziter Horror und Erotik ist, muss ich das nun korrigieren: Der mkrug-Verlag hat mit John Aysa und seiner "Prinzessin" einen neuen Sheriff in der Stadt. Die Dystopie legt noch einen gewaltigen Zacken zu. Der Autor lässt nie einen Zweifel daran aufkommen, dass er es vermag, diverse Autoren toppen zu können und nutzt in seiner Geschichte auch mehr oder weniger direkte Anspielungen auf Edward Lee (namentlich), dessen "Bighead" (Figur) sowie "Death Wish" oder "Clockwork Orange". Die Ausarbeitung der Figuren und jedwede tiefergehende Charakterzeichnung treten zugunsten von überbordender Gewaltorgien und derbsten (Porno-) Sexszenen in den Hintergrund. Was John Aysa hier auf den geneigten Leser loslässt, ist ein echter Blut-Pisse-Eingeweide- und Scheiße-Sturm, der es in sich hat und hier ist die Warnung, dass sich Personen mit empfindlichen Mägen oder die allgemein zartbeaitet sind, davon fernhalten sollten, mehr als nur angebracht. Von Beginn an fast durchgehende Action der härtesten Art, wenn die Gegner mit ihren eigenen Darmschlingen erwürgt werden oder Herzen bei lebendigem Leib entrissen und dann gefressen werden. Gnadenloser, knüppelharter Endzeitstoff, von dem man vielleicht noch mehr erwarten kann, wenn die "Prinzessin" vielleicht doch noch einmal wachgeküsst wird. Wohl nicht von einem Prinzen, aber dafür haben wir ja John Aysa. Wie Festa bei seinen Extrem-Romanen die Möglichkeit der Zensur umgeht, ist bekannt, aber da "Prinzessin" mit einer ISBN über eine Internetplattform mit bekanntem Namen verkauft wird, frage ich mich, ob das Buch lange unbeschadet verkauft werden kann. Kürzungen werden sicher nicht vorgenommen wie dereinst bei Laymons "Die Insel", denn dann würden von "Prinzessin" bei rund 200 eng bedruckten Seiten viellecht noch vierzig übrig bleiben. Ultraharte Lektüre. Wem die Festas nicht mehr hart genug sind, der kann hier getrost zugreifen, denn hiergegen ist ein Edward Lee eine Märchentante und auch die Blutfontänen von Tim Currans "Zerfleischt" spritzen etwas niedriger.

Jerry Garcia



Robin Moore. Aus dem Gefängnis in Sibirien plant Jap, der Boss der russischen Mafia, seinen größten Coup. In New York findet Inspektor Peter Nichilow die erste Spur, die auf einen grandiosen Schmugglerring hindeutet - die Uran Connection gefährdet die Sicherheit der ganzen Erde. Peter muss den Plan des mächtigen Jap durchkreuzen.

In New York lässt die Nuklearsicherheitsorganisation NEST die UN-Mitarbeiter von Staaten überwachen, die zur sogenannten Achse des Bösen gehören, wie man sie in den USA gerne bezeichnet. Bei zwei Treffen mit Vertretern der Staaten Irak und später Nordkorea werden die jeweiligen russischen Staatsangehörigen aus dem Hinterhalt erschossen. Peter Nichilow kann einen der Killer verfolgen und am Flughafen stellen, doch aufhalten kann er ihn nicht. Er schmiedet den Plan, selbst nach Russland zu reisen, wo seine Vorfahren herkommen. In einem Hochsicherheitsgefängnis in Sibirien kann es sich der Gangster Jap ob seiner guten Kontakte zwar einigermaßen gutgehen lassen, aber er stellt bald fest, dass draußen seine Organisation in Schwierigkeiten  mit der Konkurrenz gerät und seine Macht schwindet. Zudem muss er selbstverständlich bei der Aktion um den Verkauf von Nuklearwaffen an jeden, der genug bietet, anwesend sein. Also sorgt er für seine Freilassung - auf die brutale Art. Kaum in Freiheit, lässt er sich mit einiem abtrünnigen CIA-Mann ein, der von einem Plan der USA erzählt, Russland mit falschen Dollarnoten zu überschwemmen, um den Staat in den Ruin zu treiben. Ausgeführt wurde er nicht mehr, da das Reich schon vorher langsam zusammenbrach. Aber die Sache mit dem Falschgeld kommt Jap zugute. Mit dem kann man nämlich ohne größeren Aufwand Bestechungsgelder im korrupten Staatsapparat verteilen, um sich die begehrten Waffen zu sichern. Um einen General in die Pflicht zu bekommen, der ihm bei seinen Verbrechen nützlich sein kann, lockt er via Mittelsmann dessen schöne Tochter in eine Falle, um sie selbst daraus zu retten und dann an ihr Ehrgefühl zu appellieren, ihn mit deren Vater in Verbindung zu bringen. Bald kommt auch Peter aus den USA nach Russland, um den ganzen abscheulichen Plan zu vereiteln, was ihm aber nicht so leicht fällt und auch ein großer Showdown bringt nicht das befriedigende Ergebnis..

Robin Moore, bekannt für "Die grünen Teufel" und "French Connection" hat hier einen durchaus rasanten Thriller hervorgezaubert, der in gewisser Weise und mit einigen Veränderungen durchaus als Vorlage für einen Bondfilm um die Zeit von Roger Moore herum hätte dienen können. Weltverschwörung um Atomwaffen, nicht wenig Erotik und eine ordentliche Portion Action wie bei dem Aufstand im sibirischen Knast, als von vierhundert Insassen nurmehr einhundert übrig bleiben oder das mehr als nur explosive Finale, in dem eine sogenannte "geheime Stadt" mit mächtig Krawall und Feuerwerk zerlegt wird. Die beiden Hauptfiguren auf Seiten der Vertreter des Guten - Peter und Oksana -, das hier eindeutig von den Bösewichtern getrennt wird, bleiben blass und deren Liebesgeschichte ist absolut platt. An Klischees spart der gute Herr auch nicht und sein vermeintliches Anliegen, der Zerfall der ehemaligen Weltmacht anhand des vergeblichen Putschversuches der Kommunisten vom August 1991 sowie der folgenden Orientierungslosigkeit fast aller Staatsorgane inklusive des berüchjtigten KGB, kommt einfach zu kurz. Er konzentriert sich mehr auf die Gefahr des Atomwaffenverkaufs und der Kämpfe gegen die Bande, statt den Gedanken auszubauen. Denn wie weit es kommen konnte (ohne dass Atomwaffen an Feinde der restlichen Welt verkauft wurden), kann man doch heute sehen. Nach dem vergeigten Putsch haben sich alle die rücksichtlos genug oder in guten Postionen waren, über die Schätze der ehemaligen Sowjetunion hergemacht und mittlerweile ihre erbeuteten Reichtümer auf Banken überall in der Welt verteilt, Oligarchen  kaufen sich Fußballvereine im Westen als Hobby und wie die Machtverhältnisse in Russland derzeit aussehen, weiß man ja auch. All dies konnte nur geschehen, weil der Putsch danebenging. Hat damals die USA mit der Aufrüstungspolitik den Osten in den Ruin getrieben, kehrt sich die Situation nun um. Russland verkauft und Mithilfe von westlichen Unterstützern seine Bodenschätze mit immensen Gewinnspannen an die ehemaligen Gegner in Europa und sonstwo in der Welt, während die "Noch"-Weltmacht USA in der Zwischenzeit zum kniefälligen Bittsteller bei China geworden ist. All das hätte Robin Moore nach seinen guten Ansätzen durchaus andeuten (natürlich nicht wirklich wissen) können. So gesehen eine Chance vertan. Aber hiervon sowie von den erwähnten Klischees und den beiden "Leichtcharaktern" abgesehen, ist ihm ein durchweg rasanter, schneller und sehr unterhaltsamer Thriller gelungen. ca. 560 Seiten.

Jerry Garcia



David Baldacci. Babbage Town ist streng geheim. Dort arbeiten Genies an einer Maschine, die jeden Code knacken soll. Doch nun ist einer der Wissenschaftler ermordet wqorden. Nur Viggie, die Tochter des Toten, kennt die Hintergründe. Aber Viggie ist autistisch, und jedes Mal, wenn sie  nach ihrem Vater gefragt wird, spielt sie auf dem Klavier ein bestimmtes Stück.

Sean King ist in Geldnöten und muss daher den Job bei seiner Ex antreten, um sich nicht nur seine Brötchen zu verdienen, sondern auch für die Behandlung von Michelle Maxwell aufzukommen, die sich freiwillig in psychiatrische Behandlung begeben hat, nachdem sie in eine verrufene Kneipe spazierte, sich ordentlich die Kante gegeben hat und sich dann absichtlich mit dem Wunsch zu zerstören mit einem Typen der Marke Tiny Lister angelegt hat. Bei der Gelegenheit kriegt sie selber die Hucke voll und kann nur von der rechtzeitig eintreffenden Polizei gerettet werden. Der Typ lässt sich überreden, keine Anzeige zu erstatten, wenn sie sich in Behandlung begibt, die dann eben sämtliche Geldmittel von King auffrisst. King macht sich auf nach Babbage Town, findet aber keinen Zugang zu dem Mädchen. Indes macht sich Maxwell in der Klinik daran, statt über ihre Probleme mit dem behandelnden Psychiater Horatio Barnes - Freund von Sean King - zu reden, viel lieber einen Schmuggel aufzuklären und bei der Gelegenheit noch zwei Patienten sozusagen zu therapieren. Während Barnes in ihrem Heimatort in ihrer Vergangenheit gräbt, entlässt sie sich wieder selbst als geheilt und eilt nach Babbage Town, um King zu unterstützen. Sie schafft es, zu dem Mädchen eine Beziehung aufzubauen und hofft bald hinter das Geheimnis zu kommen. Doch in der Sache mischen auch noch die CIA, die direkt nebenan eine Anlage unterhalten, die hermetisch abgeriegelt ist, das FBI und die DEA mit. Nicht allen geht es wirklich um die Aufklärung des Mordes.

Was anfangs tatsächlich ein Thriller zu werden scheint, entwickelt sich später immer mehr zu einer wilden Räuberpistole aus dem großen Schatz der spinnerten und unrealistischen Abenteuer. Zudem scheint sich Herr Baldacci scheint während des Schreibens einige Glücklichmacher eingeworfen zu haben, so wunderbar fühlen sich alle bis zur Hälfte des Romans. Maxwell löst den Klinikfall, der eigentlich gar keiner war, bis sie rumgeschnüffelt hat (Übrigens sind da alle irgendwie am Schnüffeln. Wäre es Farbe, wär daraus kein Roman geworden,, also schnüffeln sie eben in den Angelegenheiten anderer rum.), schafft es, erst die eine und direkt darauf nch eine zweite Mitpatientin von der Therapie zu überzeugen und Doktorchen Barnes befragt eine alte Frau in einem verwahrlosten Altersheim und als er die richtigen Antworten erhält, lässt er sie sofort auf seine Kosten in ein richtig gutes Pflegeheim überstellen. Mann, sind da alle froh. Die Figuren sind wie gemacht für die auch tatsächlich folgende TV-Serie. Unterschiedliche Partner (Maxwell nervt, King ist langweilig und Barnes ist der gutmütige Doktor mit der Harley und Rockmusikfan), wenig überzeugender Fall und Emotionen. Härte gibt es keine, Spannung gibt es nur bedingt das Geheimnis ist nicht wirklich mit dem Institut in Zusammenhang und gegen Ende nimmt die Sache zwar Fahrt auf, wird dann aber so wirr und überfrachtet, dass man es nicht mehr ernst nehmen kann. Bücher wie dieses sind reinstes Mittelmaß und gibt es in den Buchläden wie schmerbäuchige Deutsche am Meer. Den Roman kann man sich gönnen, wenn man sich absolut nicht auf ein Buch konzentrieren will und nur nebenbei zu lesen gedenkt, sonst muss das nicht unbedingt sein. Rund 530 Seiten.

Jerry Garcia



Shaun Hutson. Inspektor David Birch ist ein knallharter Ermittler. Er hat schon alles gesehen. Denkt er zumindest. Doch nun erschüttert eine Mordserie London, die selbst ihm das Blut in den Adern gefrieren lässt: Ein Killer schlägt mit messerrscharfen Klauen zu und verschwindet, ohne Spuren zu hinterlassen. Neben den Leichen findet man lediglich Bücher, die mit ebensolcher Gewalt zerrissen wurden. Besteht ein Zusammenhang? Birch beginnt zu ermitteln - und ahnt nicht, in welchen Abgrund er bald blicken wird!

Detective Inspector David Birch wird nach einer rasanten Verfolgungsjagd mit reichlich Bruch und diversen Verletzten zu seinem Chef gerufen. Ein bisschen mulmig ist ihm dabei schon, denn nachdem der gefasste Verbrecher meinte, er würde für seine Morde auf unzurechnungsfähig plädieren und nach zehn Jahren wieder draußen sein, gibt ihm der Inspector den letzten nötigen Schubs, um das Vieh auf dem stromführenden Gleis der U-Bahn in Grillfleisch zu verwandeln. Doch sein Vorgesetzter liest ihm nur die Leviten und den Bruch vor, der bei seiner Hatz durch die Stadt entstanden ist und wieviel das die Stadt nun kosten wird. Und nach einer Ermahnung kann er wieder an die Arbeit gehen. Die besteht aus einem neuen Fall, in dem der Killer, der in eine Wohnung kam, ohne jegliche Spuren zu hinterlassen, ohne gesehen zu werden, obwohl die Gebäude perfekt gesichert sind und Wachen sowie Portiers haben, das Opfer mit klauenähnlichemn Werkzeug fast schon gschreddert hat und dazu noch die Fetzen von diversen Büchern auf ihm verstreute. Zügig folgt das zweite Opfer unter ähnlichen Begleitumständen. Doch jetzt findet man wenigstens Gemeinsamkeiten bei den Toten. Der eine war ein Verlagslektor, der andere einer dieser bezahlten Buchkritiker, die sich einen Spaß daraus machen, die Arbeit echter Autoren zu zerpflücken und mieszumachen. Und an beiden Tatorten wurden Bücher der Autoren Paxton (Horrorromane) und hunter (Sachbücher) gefunden. Als Birch gerade bei der Befragung von Megan Hunter ist, wird ihm ein dritter Mord gleicher Machart gemeldet - und dies dürfte nicht der letzte sein. Und immer noch kein wirklicher Tatverdächtiger, dem man etewas beweisen könnte.

Shaun Hutson erweist sich ja als Fan von Sam Peckinpah, Iron Maiden (Den FC Liverpool lass ich jetzt mal außer acht, auch wenn das Spiel, auf das er sich bezieht natürlich überwältigend war.), gibt "Dirty Harry" seine Referenz und gewinnt besonders dadurch Sympathiepunkte, dass er sich durchaus auch selbst auf die Schippe nimmt. Desweiteren nutzt er die Chance, in seinem Buch den vielen nutzlosen Fressern namens Berufskritiker, die für ihre Exemplare, die sie mit Genuss zerreißen ja noch nicht einmal zahlen müssen, einen mit auf den Weg zu geben. "Scharfe Klauen" ist mit diversen Anspielungen auf einige Erfolgsfilme der letzten Jahre vor dem Erscheinen des Buches angereichert, liest sich sehr flott und hat einige Spannungsmomente zu bieten, da der Autor neben seinen Protagonisten auch den Leser lange im Dunkeln tappen lässt. Die Figuren sind jetzt nicht wirklich ausführlich charakterisiert, aber das kommt dem Tempo zugute. Und bald bekommt der Thriller, wie es auf dem Buchdeckel heißt, den nicht erwarteten Mysterytouch, der dem Ganzen eine völlig neue Wendung verschafft. Manche Szenen sind für einen Thriller recht hart ausgearbeitet, doch als Horrorroman hat man sicher schon ekligere Kost bekommen, aber Shaun Hutson ist dennoch ein guter und auch empfehlenswerter Mysterythriller gelungen, den man auch als Empfehlung für weitere Einkäufe seiner Bücher nutzen kann. "Blutiger Segen" von Festa wird jedenfalls demnächst geordert. 400 Seiten.

Jerry Garcia



Ilkka Remes. In Helsinki wird eine russische Journalistin und Sytemkritikerin ermordet. Ist die Historikerin Elina Aro, die an einer brisanten Studie über KGB- und Stasi-Aktivitäten in Finnland arbeitet, das nächste Opfer? Sie war mit der Ermordeten befreundet und wurde durch Zufall Zeugin der Tat. Riku Tanner vom Dezernat für Gewalt und Drogen sieht sich mit einem Fall konfrontiert, der weit in die Zeit des Kalten Krieges zurückreicht und auf eine Katastrophe von entsetzlichem Ausmaß zusteuert.

Es beginnt mit einem fingierten Mord in Moskau, der ungeklärt bleibt. In Helsinki hingegen wird die Journalistin Vera Dobrina in der Wohnung ihrer Freundin Elina Aro kaltblütig erschossen. Die Aro hatte sich zum Arbeiten am Laptop ins obere Etagenbett zurückgezogen, das durch einen hohen Bettrand Sichtschutz geboten hat. So konnte der Killer nicht feststellen, dass er beobachtet wurde. Riku Tanner wird für den Fall abgestellt. Neben seinem Job streitet sich Tanner noch mit seiner russischen Ex-Frau um das Sorgerecht für den gemeinsamen Sohn und hat auch noch an einer Rüge zu knabbern, die er für angebliche Verfehlungen bei Ermittlungen im Drogenmilieu zwischen Finnland und Estland einstecken musste. Dennoch konzentriert er sich voll auf seine Aufgabe, muss aber mitansehen, wie sein Ruf weiter geschädigt wird. Er hatte Aro bei deren Vater untergebracht und sie dort mit einem Polizisten als Schutz vor der Haustür in Sicherheit geglaubt, doch dem war nicht so. Bei einem weiteren Anschlag wurde ihr Vater verletzt, aber Aro konnte entkommen. Jemand bei der Polizei arbeitet für die Gegenseite und der erste Verdächtige ist Riku Tanner. Jetzt muss er untertauchen und ist als Gejagter gleichzeitig auch der Jäger, der versucht seinen Namen reinzuwaschen. Spuren führen nach Russland und Deutschland. Doch die wahren Hintergründe erschließen sich nicht so schnell. Wieso spielen alte KGB-Seilschaften und ehemalige Stasimitarbeiter ein solch große Rolle in diesem Spiel? Wieso verhält sich plötzlich der Freund von Aro - Sebastian - so neugierig?

Ilkka Remes hat seinen neuesten in Deutschland erschienen Thriller "Die Schockwelle" mit unterschiedlichsten Themen vollgepackt bis zum Rand. Daraus entwickelt sich ein komplizierter Handlungsablauf, der nicht so in 08/15-Manier daherkommt wie jener der meisten Neuerscheinungen auf dem Massenmarkt. Die Charaktere sind fein und gut ausgearbeitet und manch einer wandelt sich im Laufe der Story und so geht es auch der Geschichte selbst. Was anfangs wie ein simpler Mordfall erschien, wird zu einem Spionagefall mit zugehörigen schrecklichen Attentatsplänen. Die Handlung wird von Seite zu Seite komplexer, undurchsichtiger und an der Spannungsschraube wird ständig gedreht. Doch dabei belässt der Autor es nicht. Manchmal nur in Nebensätzen wird die Verantwortung der Firmen, deren Arbeitsbedingungen und ihre rücksichtlsoe Ausbeutung von Arbeitern oder Bodenschätzen in afrikanischen Staaten angeprangert. Und ein halber Absatz gibt eine wunderbare Idee zum Besten, wie westeuropäische Staaten und deren Lenker (die eigentlich einen Eid fürs Volk abgelegt haben) sich russischen Enegierkonzernen anbieten und erst als Berater und später als Mitarbeiter bezahlen lassen, während die Nachfolger auf ihren Posten dann den Weg ostwärts erst richtig freimachen, indem sie die Atomenergie auf Kosten der Verbraucher abschalten, damit die großen Enegiekonzerne aus dem Osten und der USA, die hauptsächlich auf Öl und Gas setzen, die Konkurrenz durch die Atomenergie los sind und um so mehr Profite in ihren berichen generieren können. Das Alles klingt durchaus realistisch und durchdacht. Hinzu kommen wie gewohnt die finnisch-russischen und finnisch-deutschen Beziehungen sowie familiäre Belange, die der Sache etwas Emotion geben. Insgesamt ein temporeicher, stellenweise rasanter Roman mit verschiedenen Themenbereichen, der sich etwas schwieriger als üblich und auf jeden Fall entschieden besser als üblich gestaltet und den Ruf des Autors als finnischer Star am Thrillerhimmel ein weiteres Mal unterstreicht. Minimale Abzüge gäbe es vielleicht für zwei  - nicht sonderlich hervorstechende - Punkte, in denen er dann doch etwas trivial wird und für den bekannten "Bullen unter Verdacht". Der überwiegende Teil von "Die Schockwelle" ist aber erste Sahne und sein bisher bester Roman (soweit ich es bisher beurteilen kann, da einige frühere mir in der Sammlung noch fehlen). 430 Seiten.

Jerry Garcia



F. Paul Wilson. Nach den schrecklichen Schicksalsschlägen in seiner Familie ist Handyman Jack überhaupt nicht danach, einen neuen Auftrag anzunehmen, aber dieser klingt ganz einfach: Er soll den Hintergrund des Mannes ausleuchten, der sich an die junge Tochter seiner Klientin herangemacht hat. Aber auch hier sticht Jack wieder in eine Wespennest, und hat es plötzlich mit einem psychopathischen Mörder, einem geheimen Militärprogramm der Regierung und einem seit Jahrzehnten vorbereiteten Plan zu tun, mit dem der Andersheit der Weg zurück in unsere Welt geebnet werden soll. Und jeder, der sich dem in den Weg stellt, muss sterben.

Jack hat sich mittlerweile aus seinem Geschäft zurückgezogen und will auch nicht durch Aufträge gestört werden. Ihm ist es wichtiger, sich nach den letzten Ereignissen um Gia und Vicky zu kümmern, die noch immer unter den Nachwirkungen zu leiden haben. Und auch ihn selbst hat das alles ziemlich mitgenommen, sodass er sich einfach nicht auf eine schwierigere Aufgabe konzentrieren könnte. Aber als Christy P. ihn auf eine Empfehlung hin kontaktiert, um den Liebhaber ihrer 18.jährigen Tochter auszuspähen, der nicht nur doppelt so alt wie das Mädchen ist, sondern ihr auch sonst recht suspekt erscheint, hält er das für eine simple Angelegenheit und eine durchaus willkommene Ablenkung von seinen Problemen. Doch bald stellt sich heraus, dassh hier viele Punkte zu einem bösen Ganzen führen. Der Diebstahl des Kompendium von Srem führt Jack zu einem Autor von Selbsthilfebüchern, die anscheinend mit dem im Buch gezeichneten vierarmigen Strichmännchen zusammenhängen. Von da wiederum führt auch eine Spur zu einem anderen Schreiberling namens P. Frank Winslow, der Actionromane verfasst. Leider haben die beiden bisher erschienenen eine verblüffende Ähnlichkeit mit den Ereignissen, in die Jack in den letzten Jahren verwickelt war. Und der Liebhaber des jungen Mädchens, der sich Jerry Bethlehem nennt, kommt eigentlich aus einer Anstalt für geistig instabile Schwerverbrecher, der für ein geheimes Regierungsexperiment benutzt wird. Dabei geht es um unkontrollierte Wutausbrüche, ein Mittel dagegen, um diese einzdämmen und nebenbei auch um die unbekannte anDNA. Auch seine Auftraggeberin entwickelt sich bald zu einer größeren Unbekannten in einem befremdlichen Spiel als Jack jemals vermutet hätte.

"Das Blutband" lässt alte Bekannte wieder am Leben des Jack teilnehmen. Neben Gia und Vicky tauchen auch Abe, sein Papagei Parabellum und Julio mit seiner Kneipe als Treffpunkt für Jacks Geschäftsverhandlungen wieder auf. Und hier beginnt für Erstleser auch die Krux des Buches. Immer wieder wird hier auf vorangegangene Ereignisse verwiesen, alte Geschehnisse erwähnt, die erst im Zusammenhang mit den älteren Büchern wirklich Sinn ergeben. Es sei geraten, die Romane um Handyman Jack von Beginn an zu lesen, um den Einstieg nicht zu verpassen oder es ganz bleiben zu lassen, weil die Lektüre dann wenig Freude machen wird, wenn man nicht den Überblick über das Gesamtkonstrukt hat. Diesmal ist Jack am Start noch in trüben Gedanken versunken, agiert eher lustlos gar gebremst und interessiert sich für nichts und niemanden außer seinen beiden Mädels. Den vermeintlich simplen Auftrag nimmt er nur an, um sich nicht ständig mit seinen Selbstvorwürfen zu zerfleischen - als reine Ablenkung eben. Doch je mehr er entdeckt, umso neugieriger wird er, sein Jagdfieber ist geweckt und ab hier nimmt das Buch dann auch mehr Fahrt auf, wird temporeicher, aber auch verzwickter, was die unterschiedlichen Handlungsfäden angeht. Natürlich hat der Autor auch sein Steckenpferd, die Kritik an der jeweiligen Regierung, wieder mit einfließen lassen, die hinter dem Rücken der Bürger wieder irgendwelche geheimen Projekte ausbrütet, die jedem zugute kommen, nur nicht der Bevölkerung, gönnt sich nette Namensspielereien mit P. Frank Winslow, lässt auch Don Winslow als ehemaligen Weltkrieg Zwei Navy-Kriegsveteran kurz einen nur namentlichen Auftritt und ist wieder mit etwas mehr Humor an die Sache herangegangen, obwohl es viele düstere und auch manchmal härtere Elemente in seinem in Deutschland neu erschienenen Werk gibt. Durch die komplexen Storybögen, die sich aus den alten Büchern nun mit den des neueren verbinden, ist "Das Blutband" konzentrationsfordernd und beweist, dass F. Paul Wilson garantiert kein literarisches Junk-Food abliefert. Spannend, dunkel, perfide bis fies, mit leiten Humoransätzen und absolut als Empfehlung weiterzugeben. Und da das Ende viel Spielraum für mehr lässt, wird es nach Verlagsangaben auch im November 2014 - falls diese Planung so beibehalten werden kann - das zwölfte Handyman Jack (Repairman Jack) unter dem Titel "Durch das Schwert" beim Festa-Verlag erscheinen. Allein für die Weiterführung der Reihe nach dem Ende bei einem großen Massenverwerterverlag gebührt Frank Festa mein Dank (Und dabei hab ich das andere Programm mit starkem und extremem Horror sowie einigen super Thrillern wie die von Ben Coes, Dan Simmons oder Stephen Hunter - "Shooter" usw. aus der Bob Lee Swagger-Reihe - noch gar nicht erwähnt). Die guten Wünsche fürs neue Jahr hätte er für sich und seine Frau aber auch so bekommen. Rund 540 Seiten.

Jerry Garcia



George Pelecanos. Spero Lucas hat als Privatermittler eine Nische entdeckt: Das Auspüren verlorener Gegenstände. Er tut das schnell und ohne Fragen zu stellen; sein Anteil beträgt 40 Prozent. Jetzt engagiert ihn der in Haft sitzende Drogenboss Hawkins. Lucas soll ein verschwundenes Päckchen aufspüren und außerdem herausfinden, wer Hawkins ins Geschäft pfuscht. Wie immer ist Lucas erfolgreich: Er treibt die Ware auf, kassiert das Geld - und dann entgleiten ihm die Ereignisse. Schnell wird er selbst zum Spielball, tief verstrickt in ein Netz aus Korruption und Gewalt.

Lucas ist als Ermittler ohne Lizenz für den Anwalt Tom Petersen tätig und erledigt einen Job, der zum Freispruch der Mandanten des Rechtsverdrehers führt, der sich mal schnell ein Auto geliehen hatte, das ihm nicht gehörte. War so ein verzogenes Jüngelchen, dessen Eltern ihn mit Kohle verwöhnten und der glaubte sich alles erlauben zu können. Wie wahr, denn der Anwalt konnte ihn gegen sehr gute Entlöhnung rauspauken. Danach lässt sich Lucas für einen nächsten Auftrag anheuern, der ihn über Petersen als Vermittler aus dem Knast heraus erreicht. Er soll für einen einsitzenden Drogenboss, dessen Geschäfte draußen natürlich weiterlaufen, verschundene Pakete mit Gras finden. Dessen Geschäftsmodell war einfach: Man spioniert eine ruhige Wohngegend aus, sucht
sich die Häuser, die den Tag über verlassen sind, weil die Bewohner arbeiten und lässt dann dahin die Pakete mit der Sore schön mit dem Postversand liefern. Über's Tracking verfolgt man die Ware und weiß, wann man sie vor dem Haus abholen kann (Ob das hierzulande so simpel wäre, glaub ich nicht, da a) die Trackinangaben bei den diversen Anbietern durchaus als recht flexibel deutbar zu bewerten sind und b) zumindest die meisten Paketauslieferer die Ware nicht einfach vor die verlassenen Hütten des Kunden legen - auch wenn es hier durchaus unrühmliche Ausnahmen gibt.). Leider wurden in letzter Zeit einige der Pakete entwendet, bevor man ihrer habhaft werden konnte. Lucas soll die Pakete finden und seinen Anteil kassieren. Er schaut sich in der Nachbarschaft um, befragt die Leute, erhält sogar einen ersten Hinweis. Und bald hat er den Plan durchschaut, die beiden Männer des Bosses wollten selbst mal kassieren und haben den Stoff weiterverkauft. Doch Lucas soll nun eben das Geld wiederbeschaffen, aber die beiden Loser in Frieden lassen. Feine Sache denkt er und macht sich wieder ansWerk. Er stößt auf korrupte Bullen, einen Jungen, dessen Aussage den Schüler in Gefahr bringt, einen perfiden Plan und auch das Geld.

Da schreibt ein griechisch-stämmiger Autor über einen griechisch-stämmigen Ermittler (Beide anscheinend noch nicht von der deutschen Regierung finanziert - aber dafür haben wir ja dass Buch bekommen, um es für gutes Geld in Deutschland zu kaufen und so einen weiteren Anteil zu Griechenlands Aufschwung zu leisten. Aber das kann wenigstens jeder für sich selbst entscheiden, ohne dass ihm mit fadenscheinigen Begründungen per noch fadenscheinigerem Gesetz oder Solidaritätszuschlägen das Geld aus den Taschen entwendet wird.) mit einer erfrischenden Geschäftsidee und weniger moralischen Skrupeln, als man für legale Arbeit haben sollte. Er übernimmt jeden Auftrag, egal in welchem Zusammenhang; nur als Killer arbeitet er nicht. Lucas wird ausführlich vorgestellt mit dem Hang zu guter Kleidung, gutem Essen, Waschbrettbauch, breite, muskulöse Schultern und Ex-Marine rund 1,85 Meter groß. Den bezeichnet der Autor dann als unscheinbar und niemandem je in der Menge auffallend - und da der Protagonist nach seinem Dienst im Irak mit seinen 29 Jahren noch nicht genug Schnecken abbekommen hat, puckert er jede, die nicht zügig genug aubhaut. Und das tut ja auch keine. Wohl, weil er so "unscheinbar" ist. Nach Abschluss des ersten Auftrages kommt es einem vor als halte es Spero Lucas mit Balu, dem Bären:" Versuch's mal mit Gemütlichkeit". Der Leser erfährt viel über die Klamotten, die die Figuren so tragen (Mit Markennamen wird nur so um sich geworfen, brachte sicher noch etwas Taschengeld zusätzlich für Product Placement. Als armer Grieche muss man ja jeden Cent nehmen, am besten die aus Deutschland.), diverse Restaurants und ihre umfangreichen Speisekarten oder Biersorten bekommen ihren Auftritt und natürlich den südlich geprägten familiären Zusammenhalt, bis endlich Fahrt in die Sache kommt. Und gegen Ende zeigt sich auch das Potenzial, das in dieser neuen Ermittlerfigur steckt. Denn wenn er gegen seine Feinde vorgeht, dann im Stile des knallharten Marines - ohne jegliche Skrupel. Leider kann das den längeren und geschwätzigeren Part zuvor nicht vergessen machen, aber einige Sätze über die Pläne der neuen Serienfigur, wie sie sich auf ihre Berufswahl nun gezielter vorbereitet, lässt noch etwas Hoffnung aufkeimen, dass das zweite Buch Spero Lucas vielleicht etwas zielstrebiger und actionreicher daherkommt. Die Idee an sich ist gelungen, der roman selbst nicht der große Knaller, aber für einen leichten unangestrengten Konsum durchaus geeignet. Doch wenn Stephen King angeblich sagt:"George Pelecanos ist sehr wahrscheinlich der größte lebende Spannungsautor.", dann kann er in Bezug auf dieses Buch hier wohl doch nur die Körpergröße des Autors gemeint haben. Pflichtlektüre ist "Ein schmutziges Geschäft" nämlich nicht. Rund 385 nicht sonderlich eng bedruckte Seiten.

Jerry Garcia



General Patrick McLanahan hat den Dienst bei der US-Luftwaffe quittiert, um eine lukrative Vereinbarung als freier militärischer Vertragspartner, also als Söldner, zu unterzeichnen. Da explodiert das Pulverfass Naher Osten, nachdem der neu gewählte amerikanische Präsident gegen McLanahans Rat die US-Truppen aus dem Irak abgezogen hat. Nur McLanahans Söldner sind stark genug, um die Situation unter Kontrolle zu bekommen. Doch wem gilt seine Loyalität? Seinem Land, seinen Männern - oder dem Meistbietenden?

McLanahan ist nach wie vor ein erklärter Gegner des gegenwärtigen Präsidenten Gardner, doch als mit der Sicherheitsfirma Sky Masters arbeitet er für gutes Geld in Diensten der USA. Diese sind dabei, ihre Truppen aus dem Irak nach und nach abzuziehen und werden dabei logistisch von Sky Masters und McLanahans Leuten unterstützt. Indes versuchen Hardliner in der türkischen Regierung endlich dem Kurdenproblem und der PKK sowie deren Verbündeten im Irak Herr zu werden. Sie überschreiten mit einem großen Truppenkontigent die Grenze zum Irak, nachdem sie mit Patriot-Raketen amerikanischen und irakische Streitkräfte zu Klump geschossen haben. Auf diplomatischem Weg versucht der türkische Staatsführer alles als einen Unfall hinzustellen und damit den US-Präsidenten zu besänftigen und davon abzuhalten, neue Truppen in das umkämpfte Grenzgebiet zu schicken. Als auch Männer um McLanahan und den Firmengründer Masters in Gefahr geraten und beschossen werden, nutzt die Truppe ihre sogenannten Abwehrwaffen zu einem Angriff auf die attackierenden Türken. Deren Befehlshaber sieht dies als Grundlage füe einen Einmarsch tiefer ins Gebiet des Irak, um das Kurdenproblem ein für alle mal zu lösen. Dass dabei auch US-Truppen, die eigentlich im Abzug begriffen sind, in ihren Basislagern niedergebombt werden, lässt die Türken kalt. Doch McLanahan hat seine CIDs und seine Tin Man in der Hinterhand und gemeinsam mit den Irakern und kurdischen Guerillas zeigen sie den Invasoren, was eine Harke ist.

Dale Browns Einstellung hinsichtlich America First ist schon seit seinem ersten Buch nicht von der Hand zu weisen. Für seine Bücher nutzt er Kenntnisse über neuartige Waffensysteme in der Entwicklung oder sogar schon fertiggestellte Verteidigungs- sowie Angriffswaffen. Dazu nimmt er sich dann Brennpunkte in der Welt vor und entwickelt daraus Szenarien, die sich so wie von ihm beschrieben durchaus ereignen könnten (Kämpfe um Gebietsansprüche bezüglich Inseln im chinesischen Meer hat er ebenso schon skizziert wie ein wiedererstarktes Russland oder nun den nicht neuen Konflikt der Türken mit den Kurden. Dass die Türkei die Grenzen zu den Nachbarländern Iran, Syrien und Irak schon mehrfach überschritten hat, um gegen die Kurden vorzugehen, ist ebenfalls bekannt.) und die man auch als Sandkastenspiele im US-Generalstab für künftige Auseinandersetzungen vorstellen darf. Natürlich nimmt er sich die dichterische Freiheit, die Waffen und Auseinandersetzungen mit fiktiven "Verbesserungen" zu übertreiben (hin und wieder etwas zu sehr) und daraus actionreiche Unterhaltung zu stricken (was ihm im letzten Buch nicht ganz gelungen ist, aber ier wieder ausgebügelt wird) und seine Protagonisten in den Krieg ziehen zu lassen. Sein McLanahan ist so etwas wie der Jack Bauer mit einer Armee und bester Armierung im Rücken, der Befehle deutet, wie er es gerade braucht, seine Kompetenzen überschreitet und sich immer wieder Ärger einhandelt, obwohl er aus seiner Sicht dem Wohle der Nation dient. Oft wirkt er stur, uneinsichtig und daher auch manchmal unsympathisch, wenn er letzten Endes doch seinen Willen durchsetzt und den Feind vernichtend schlägt. Ganz im Gegensatz zu den meisten anderen Autoren, die sich eine Serienfigur ausdenken, altern hier die Hauptfiguren mit, werden viele auch in Kämpfen getötet und man kann sich als Leser nie sicher sein, wer denn nun am Ende der Geschichte noch unter den Lebenden weilt. Amerikanische Superhelden ja, aber nicht alterslos und unkaputtbar - trotz ihrer wundersamen Hightechwaffen. In "Ausser Kontrolle" haben nun die Türken die Schurkenrolle übernommen - mehr böse und intrigante Spieler aus den Militärreihen als Vernunftmenschen (sprich vor den USA kuschenden) - und die Irakis sind die befreundete Macht, der es zu helfen gilt. Selbst den Kurden wird hier nicht der geringste Vorwurf gemacht, obwohl sie ja durchaus für ihre Anschläge auf zivile Ziele bekannt sind. Technothriller mit massenhaft US-Patriotismus und kaum verhohlener Kritik am Kurs der USA das Budget für die Armee ständig zu kürzen und stattdessen Söldner für sich in den Krieg ziehen zu lassen. Dale Brown will eine starke Streitmacht und eine Nation, die sich wieder als Weltpolizist darstellen kann. Kein Gedanke wird daran verschwendet, dass nach Privatarmeen (Halliburton, Blackwater), die von Konzernen gewinnbringend geführt werden, bald auch die Regierungen (dann auch offiziell) nur noch reine Privatunternehmen aus der Wirtschaft sind - und garantiert alles dafür tun werden, ihre eigenen Konten aufzufüllen und sich noch weniger für das Volk zu interessieren, als das heute schon der Fall ist. Das Buch hat Tempo, Action und entschieden besser (wenn auch ähnlich fragwürdig) als die letzten Clancys. Rund 450 Seiten.

Jerry Garcia



David Baldacci. John Puller gilt als der beste Ermittler in der amerikanischen Militärpolizei. Gemeinsam mit der Polizistin Samantha Cole soll er den grausamen Mord an einer Familie im ländlichen Virginia klären. Doch bald tauchen weitere Leichen auf und weisen auf ein Komplott von gigantischen politischen Ausmaßen hin. Noch viel mehr Menschenleben stehen auf dem Spiel.

In dem kleinen Ort Drake mitten im nirgendwo von West Virginia wird ein Oberst des Militärs mitsamt seiner Familie ermordet. Zur Aufklärung wird der Ermittler John Puller entsandt. Kaum hat er nach einer kleinen Irrfahrt das Gebäude mit den Toten gefunden, muss er sich eingestehen, dass hier etwas nicht zusammen passt. Der Polizist, der den Tatort bewachen sollte, wird von ihm im Keller erhängt aufgefunden. Zusammen mit dessen Chefin Samantha "Sam" Cole beginnt er diverse Spuren zu untersuchen und sieht, dass die Familie vor ihrr Ermordung verhört und dabei auf Video aufgenommen wurde. Als man auch im Nachbarhaus zwei weitere Tote entdeckt, wird die Sache unübersichtlich. Da die zuletzt gefundenen Leichen im Keller ihres Hauses ein nettes Meth-Labor unterhielten, könnte sich auch alles um sie gedreht haben, mit den anderen Opfern als unfreiwillige Zeugen, die dies durch eines ihrer Wohnzimmerfenster beobachtet haben könnten. Aber auch im Ort ansässiger Konzernboss namens Trent, der den Kohletagabbau in der Gegend beherrscht und die Landschaft verschandelt sowie Umwelt und Bewohner vergiftet, erhält angeblich Todesdrohungen. Das würde wiederum dazu passen, dass der tote Oberst Geländeproben untersuchen lassen wollte. Da Puller Anweisung hat, immer wieder auch persönlich Bericht zu erstatten, fliegt er nach Washington, um dort seiner Pflicht nachzukommen, aber auch um die Kollegen des Oberst sowie dessen Vorgesetzte zu befragen. Bevor er sich wieder ins Hinterland aufmacht, wird er von der Homeland Security zu einem Informationsaustausch eingeladen, der sogar ihm neue Erkenntnisse bringt. Leider machen diese die Sache nur noch komplizierter und es stellt sich auch noch die Frage nach einer Betonkuppel, die mitten in den Wäldern um Drake herum steht und deren betreten verboten ist.

"Zero Day" liest sich anhand des Klappentextes und des Buchbeginns zuerst recht interessant, aber bald wird auffällig, dass Herr Baldacci sich hier sehr auf seinen Ermittler John Puller konzentriert, der auch noch mit einem kranken Vater (Ex-General) und einem älteren Bruder im Gefängnis sein Päckchen zu tragen hat. Auch die Familienverhältnisse seiner ortsansässigen Partnerin Sam Cole sind nicht leicht zu durchschauen. Dennoch spielen die familiären Probleme der beiden Hauptfiguren nur einen untergeordnete Rolle, auch wenn der "Knastbruder" Puller, dem Militärermittler, durchaus hilfreiche Hinweise geben kann. Die Suche nach dem Mörder und dem Motiv gestalten sich anfangs noch recht spannend, ist man doch wirklich neugierig, was da so hinter den Kulissen in dem Kaff vor sich geht. Doch dann verflacht das ganze Konstrukt auch einige kleine Kabbeleien können das Tempo nicht forcieren. Den größten Teil der rund 605 Seiten bleibt "Zero Day" ein ruhiger und eher unaufgeregter Thriller, der zudem anscheinend viele Anleihen genommen hat. Puller könnte auch ein wenig charismatischer und blasser Jack Reacher sein, Samantha Cole scheint aus der King/Maxwell-Reihe die Rolle der Michelle Maxwell zu kopieren und das ganze Ambiente und die Atmosphäre erinnern in Teilen an das Buch "Raylan" von Elmore Leonard gemischt mit den ersten beiden Staffeln von der TV-Serie "Justified", die ja nach einer Kurzgeschichte von Leonard entstand. Zum Ende hin auf rund 70 Seiten gibt es wieder etwas mehr Schwung, aber die kann zusammen mit der platten Auflösung nicht mehr sehr viel retten. Vielleicht hätten dem Buch 100-150 Seiten weniger gutgetan und ein gewisses Qualitätsmanagement des Verlages, das ich ob des Vertauschens von Namen der handelnden Personen nur als mangelhaft bezeichnen kann, wäre einem besseren Gesamteindruck auch zuträglich gewesen. Da bleibt nur zu sagen, dass es hier statt Baupfusch vielmehr Buchpfusch gegeben hat. "Zero Day" ist ein befreiter Roman - befreit von Humor, den es hier gar nicht gibt, sowie von jeglichem Überraschungseffekt hinsichtlich einer cleveren Auflösung nach derart vielen Spuren. Das Buch bzw. die Story hätte Potenzial gehabt, bräuchte aber dazu einen Autoren, der nicht in den letzten Jahren nicht zuviel Maß genimmen hat - Mittelmaß!! Leider nur bedingt zu empfehlen, da die Spannungsschraube im Mittelteil ja mal so gar nicht angezogen wird, wenig Tempo vorherrscht und der Schluss leider abgehackt und an den Haaren beigezogen wirkt - und der Autor sich zu sehr an Versatzstücken anderer Unterhaltungsliteratur bedient hat. Da nutzt auch sein wohlgemeinter beitrag zum Umweltschutz und die Kritik am Tagabbau von Kohle nix. Und seine - vielleicht vom Gesundheitsministerium gesponsorte - Antiraucherkampagne wird eh ad absurdum geführt, da die Leutchen in der Region schon von abgeleiteten Chemikalien, Kohlestaub im wasser und in der Atemluft um die Ecke gebracht werden. Da wird der schwarze Energiestaub von der Zigarette nur noch überteert. Bliebe nur abzuwarten, was die Menschen dort eher um die Ecke bringen würde. Dass natürlich die Rqucherei die Schuld bekommt, dürfte klar sein, da man es sich mit der Energierwirtschaft nicht verscherzen will. Lieber die gesamte Region plattmachen und einige tausend Menschenleben opfern, statt gegen die Bonzen vorzugehen. Dann lieber gegen die Raucher gehetzt. Ob ich mir den zweiten "Pullermann" lesetechnisch reinziehe, weiß ich noch nicht.     

Jerry Garcia



Chris Morgan Jones. Ben Webster, der für eine Sicherheitsfirma arbeitet, steht vor dem ungewöhnlichsten Auftrag seines Lebens. Der iranische Milliardär Darius Qazai beauftragt Webster, gegen ihn zu ermitteln. Auf diese Weise will der Geschäftsmann und Kunstsammler seine reine Weste beweisen. Abern den faszinierenden Qazai umgibt ein finsteres Geheimnis. Immer mehr Tote kreuzen Websters Weg, und schnell wird ihm klar, dass mächtige Feinde aus Politik und Hochfinanz auch sien Leben bedrohen.

Qazai hat vor seine Firma zu verscherbeln, doch zuvor muss er seinen amerikanischen Käufern beweisen, dass alles mir rechten Dingen zugeht. für den Zweck heuert er die Firma Ikertu an, für die Ben Webster die Recherchearbeit betreibt, während der Chef ike Hammer die hohen Rechnungen stellt. Deren Firmenpolitik ist es, nur die Wahrheit und nichts als die Wahrheit in den Bericht zu schreiben. Qazai erklärt sich mit dieser Bedingung einverstanden und kurz darauf macht sich Webster an die Arbeit. Immer an seiner Seite der zwielichtige Anwalt von Qazai - Yves Senechal. Schon die Umstände des ersten Treffens erscheinen merkwürdig - es ist die Beerdigung eines Partners von Qazai. Und bald tauchen erste Zweifel auf. könnte der Kunde ein internationaler Kunstschmuggler sein? Ben Webster macht sich auf den Weg nach Dubai, um dort weitere Informationen einzuholen, die ihm sein Freund Fletcher Constance besorgt  und um mit dem Sohn von Qazai zu sprechen, der dort eine von dessen Firmen leitet. Webster stößt auf immer mehr Widersprüche in der Geschichte des Milliardärs, doch er bekommt keine belegbaren Beweise. Wie in jeder Ermittlung um Finanzen folgt er der Spur des Geldes. Diese führt ihn erst nach Italien und dann auch nach Marokko. Während in Italien nur einige verhältnismäßig leicht zu behebende Probleme auftauchen, wird es ab Marokko richtig lebensgefährlich und immer noich weiß niemand, was wirklich hinter der ganzen Angelegenheit steckt. Bald wird sogar Websters Familie in London bedroht.

"Die Kunst des Sterbens" ist trotz der Ausgangslage (der Milliardär muss einfach Dreck am Stecken haben, sonst machte die Sache ja keinen Sinn) ein komplexer und verschachtelter Thriller, der seine Einführung nutzt, um Interesse beim Leser aufzubauen und ihn danach in finanzielle Sperenzchen auf internationaler Ebene mit Kunst- und Waffenhandel sowie Terror und Mord durch diverse Regime zu führen. Gerade der Teil, in dem die Geschichte sich entwickelt, das Geflecht der Firmen und Mitspieler aufgebaut wird, erfordert eine gewisse Konzentration und wirkt daher nicht sonderlich flüssig zu lesen. Aber sobald alle Figuren an ihrem Platz sind, gewinnt das Werk an Tempo, kommt es zu dem einen oder anderen Mord, wird entführt, gefoltert, erpresst, ohne dass es zu einem wilden Actionreißer ausartet und der Gewaltpegel hält sich dabei auch noch in Grenzen. Das Augenmerk liegt auf der gut strukturierten Story, auf den Hintermännern und der Absicht, den Leser nicht sofort wie bei einem dieser gemächlichen Teestubenhäkelkrimis auf die wahren Täter zu stoßen. Da wartet die eine oder andere Überraschung und auch das Ende ist nicht von der heilen Allerweltsart. Hier bleiben einige an Leib und/oder Seele geschädigte Personen zurück, die ihr Leben erst wieder sortieren müssen, bevor sie weitermachen können. Es gibt an manchen Stellen auch Anspielungen auf das Vorgängerbuch "Der Lockvogel", die aber für den Inhalt und Fortlauf dieser Story nur am Rande Bedeutung haben und sich mit der daraus resultierenden seelischen Verfassung des Protagonisten befassen. Kein Buch für Popcorn-Leser. Aber ab dem Mittelteil richtig gut. Rund 480 Seiten.

Jerry Garcia



Robert Crais. Jack Berman macht mit seiner Freundin Krista einen Ausflug in die kalifornische Wüste. plötzlich zerreißen Motoren die Stille, Schienwerfer schneiden durch die Nacht. Die beiden beobachten, wie eine Gruppe Mexikaner von mehreren Männern brutal zusammengetrieben wird. Dann fallen Schüsse. Sechs Tage später wird der Ermittler Elvis Cole mit der Suche nach dem jungen Pärchen beauftragt. Für ihn und seinen Partner Joe Pike beginnt ein Albtraum.

Die beiden jungen Leute wissen gar nicht, wie ihnen geschieht, als sie plötzlich von einer Bande Menschenschmuggler, wie sie vermuten, einkassiert werden. Man schafft sie zusammen mit etlichen anderen Personen unterschiedlicher Nationalität, die über die Grenze in die USA wollten, in sichere Häuser und sperrt sie ein. Nach einigen tagen beauftragt die Mutter des Mädchens Krista den Detektiv Elvis Cole damit, ihre Tochter zu suchen. Der nimmt zusammen mit seinem Kumpel Joe Pike erste Ermittlungen auf. Bald finden sie die Stelle, wo die zwei sich zuletzt aufgehalten hatten. Der Wagen des Jungen wurde inzwischen geklaut und von einem Händler in Einzelteile zerlegt und diese dann weiterverkauft. Doch dann nimmt die Sache eine Wendung, mit der keiner gerechnet hatte. Die Menschenschmuggler, die das Paar entführt haben, sind nicht die gewohnten Auftragnehmer - sie haben sich die "Ware" angeeignet und damit ein anderes Kartell auf sich aufmerksam gemacht und zudem die nun die koreanische Mafia im Genick, die ebenfalls einige Leute unter den Neuankömmlingen hatte. Elvis Cole denkt sich einen Plan aus, der aber auch nicht perfekt funktioniert. Bald gehört er selbst zu den Verschwundenen. Jetzt ist es an Joe Pike, der seinen Freund Jon Stone ins Boot geholt hat, die Kastanien und Cole aus dem Feuer zu holen.

Robert Crais ist als der Autor von "Hostage - Entführt", der mit Bruce Willis nach etlichen Umarbeitungen am Drehbuch verfilmt wurde, hierzulande bekannt. Sein jetzt erschienener Roman scheint nicht jeden Geschmack  zu treffen, wenn man liest, dass hier wieder nur die Mexikaner verunglimpft werden, die als Verbrecher herhalten müssen (Ja, was gibt es denn wohl in Mexiko und Umgebung? Stimmt: Mexikaner). Oder die Sprache wäre zu derb, die Handlung zu brutal. Dem ist natürlich nicht so - höchstens für Hedwig Courts-Mahler-Leser(-innen) vielleicht. Robert Crais hat eine neue, kriminelle Masche offenbart, die mir so noch gar nicht bekannt war. Da werden Menschenschmuggler, die sogenannten Coyoten, überfallen und man nimmt ihnen ihre "Reisenden" ab. Diese werden in ruhigen Häusern untergebracht und dann versucht man deren Angehörige zu schröpfen. Solange bezahlt wird, ist alles halbwegs gut. Sobald sich jemand weigert oder einfach kein Geld mehr hat, werden die Gefangenen nicht freigelassen, sondern getötet und in Massengräbern verscharrt. Eine düstere Variante im Grenzberich USA/Mexiko. Hier agieren die Detektive Cole und Pike und der in teilweise recht lässigem Ton geschriebene Thriller erwartet vom Leser etwas Aufmerksamkeit. Diverse Perspetkivwechsel zwischen dem Ich-Erzähler Cole und den Gefangenen sowie anderen Beteiligten und etliche Zeitsprünge vor die Entführung und nach der Entführungen jeweils aus anderen Blickwinkeln benötigt dann doch etwas Konzentration für den flotten, wenn auch nicht wie beworben rasend schnellen Roman, der zwar einen gewissen Anteil an Coolness und etwas Härte aufweist, aber beileibe nicht an solch harten Hunde wie z. B. einen Joe Kurtz von Dan Simmons heranreicht. Nichts für literarische Feingeister und Freunde chronologisch ordentlich gereihter Geschichten, aber unterhaltsam, mit einem guten Tempo und sauber gezeichneten Charakteren (wobei Jon Stone doch etwas überzogen wirkt als Alleskönner), die auch mal mit Härte gegen die Gangster vorgehen, wenn nötig. Übermäßige Brutalitäten waren hier aber nicht zu finden, alles hielt sich in einem für den Gelegenheitsleser normalen Rahmen. Und wie gewohnt beim Verlag des Massenvertrauens haben die Helden der Belletristik mal wieder eine Reihe mit dem letzten Roman daraus begonnen, was man an einigen Anspielungen auf frühere Fälle und bei der Darstellung der Protagonisten hin und wieder bemerkt. Unterhaltsam, aber keine Pflichtlektüre. 415 Seiten.

Jerry Garcia



Charlie Higson. Eine schreckliche Epidemie bricht über London herein und rafft die Bevölkerung dahin. Wer Glück hat, ist nach der Infektion tot - und bleibt es auch. Alle anderen erwachen wieder, getreiben von einem schier unstillbaren Hunger Hunger. Für die wenigen Menschen, die sich nicht infiziert haben, wird die Suche nach einem Zufluchtsort zu einem Überlebenskampf.

Eine Gruppe hat sich in einem ehemaligen Supermarkt verschanzt und zumindest so gut abgeriegelt, dass keine Angreifer eindringen können. Doch sie müssen Tag für Tag nach draußen, um Nahrungsmittel zu finden. Die Wege führen immer weiter von ihrem Domizil weg, da in der näheren Umgebung alles schon abgegrast ist. Bei einer solchen Gelegenheit werden sie von Hunden attackiert, die nach dem Zusammenbruch der Zivilisation völlig verwildert sind. Einen können sie töten, doch dann flüchten sie sich in ein ehemaliges Schwimmbad. Beim Versuch einen alten Süßwarenautomaten zu plündern, laufen sie in eine Falle der Kranken, bei der einer ihrer Freunde sein Leben lässt und ein weiterer durch eine Bisswunde verletzt wird. Zurück in ihrer Trutzburg kommt plötzlich eine Figur an ihre Tür und verlangt um Einlass, da er kurz vor dem bitteren Tod durch gefressen werden steht. Endlich eingelassen erzählt er ihnen davon, dass er unterwegs ist, um weitere Überlebende zu finden und sie zum Buckingham Palast zu führen, der angeblich gut ausgebaut und sicher sei. Eine andere Gruppe Überlebender, die nicht weit vom Supermarkt ihr Revier hatte, kommt und schließt ich nach einem kurzen und wilden Kampf um die Führerschaft den Abziehenden an. Unterwegs ist man immer wieder Angriffen der Infizierten ausgesetzt, die Gruppen werden getrennt und Einzelne müssen auf sich selbst gestellt um ihr Leben kämpfen. Unter gewissen Verlusten schafft man es zum Palast, wo sie vom dortigen Anführer David mit einem großen Festmahl und einigem Trara empfangen werden. Doch schon bald stellt sich heraus, dass der nur ein größenwahnsinniger Despot ist, der die Neuen für seine Kämpfe braucht, da er London von den Toten zurückerobern und beherrschen will. King David sozusagen. Der Großteil der frischen Truppen weigert sich, unter einem solchen Herrscher zu dienen und zieht lieber weiter in die Stadt hinein in der Hoffnung, für sich einen sicheren Platz zu finden und unterwegs vielleicht noch einige der Versprengten wiederzufinden.

Was auf dem Klappentext und den Inhaltsangaben so wenig wie in der Werbung verraten wurde, hab ich bis hierhin auch für mich behalten: "Die Feinde" ist ein Jugendbuch. Die Überlebenden sind allesamt Kinder im Alter von fünf bis ca. fünfzehn Jahren. Wer jetzt aber meint, er habe hier ein literarisches Leichtgewicht mit Texten im Stile eines Comicheftes vor sich, sieht sich schwer getäuscht. Charlie Higson nimmt seine jugendlichen Leser ernster als so mancher andere Zombieromanautor oder eines Autors, der ebenfalls Jugendbücher schreibt. Higson ist besser als eine Mira Grant oder etwa ein Chris Ryan im Bereich Action. Das ist ausgefeilt, gut durchdacht und handlungstechnisch gleichermaßen gut wie jeder andere Roman um Infizierte. Denn nur um die handelt es sich hier. Die Toten sind keine traditionellen Romerozombies. Sie sind auch keine Hater oder Sprinter. Irgendeine Epidemie, die nur in kleinen Häppchen aus Theorien der Kinder ansatzweise erläutert wird, hat ihnen das Hirn zerbrutzelt. Irgendwo ganz tief drinnen scheint noch ein bisschen dumpfer Verstand zu brüten, doch viel mehr ist es nicht. Doch da die Erwachsenen (Von den Kindern als Das Erwachsenen, die Großen oder als Mutter - für Frau - und Vater - für Mann bezeichnet), nun die größte Gefahr für die Kiddies darstellen, müssen diese nun selbst Verantwortung übernehmen und jene, die schon vor dem großen Knall als Gassenprolls unterwegs waren, sind nun die, welche am besten zurechtkommen und zu kämpfen verstehen. Und sehr gut gelungen ist es dem Autor, den erwachsenen Leser zwischendurch vergessen zu lassen, dass es hier lediglich um Kinder geht. Überhaupt gibt es nur hin und wieder wirklich kindliches oder gar kindisches Verhalten - und die Erwachsenen als Mutter/Vater zu bezeichnen, liegt wohl darin begründet, dass die erwachsenen Bezugspersonen, mit denen sie früher zumeist zu tun hatten, eben Vater und/oder Mutter waren. Ansonsten alles wie in einem Buch für ältere Generationen. Man sollte halt in punkto Gewalt einige Abstriche machen, obwohl mindestens eine Szene vorkommt, die recht unappetitlich wirkt. Insgesamt ein überraschend gutes Jugendbuch, das ich hier dennoch auch jedem anderen und älteren Leser empfehlen möchte. Die endgültige Erklärung, was der Auslöser der Epidemie war, bleibt ebenso offen, wie die Frage, ob die Kinder sich mit dem Erreichen eines bestimmten Alters selbst in die fressgierigen Bestien verwandeln, die ihre Welt nun so gefährlich machen. Es bleiben einige Handlungsstränge um vermisste oder um die neue Zuflucht offen, sodass ich mir auf  jeden Fall die folgebände 2-5 - so sie denn in Deutchland erscheinen werden - zulegen werde. Positive Überraschung und das beste Jugendbuch, das mir bieher unterkam. Ach ja, da ist auf einer ganz bestimmten Massenplattform eine Frustrezi zu finden, die das Buch zerreißt. Einfach ignorieren. Der Rezensent hat nur das Buch selbst für die verfehlte Verlagspolitik, den Käufern einen Erwachsenenroman vorzugaukeln, verantwortlich gemacht, ohne dem Werk selbst eine richtige Chance zu geben. Einfach aus Frust was zum Motzen gesucht.  Rund 480 Seiten.

Jerry Garcia



Ben Winters. Ein Asteroid rast auf die Erde zu. In sechs Monaten wird er einschlagen. Und nichts kann ihn aufhalten. Im Angesicht der Apokalypse tun die meisten Menschen das, was sie schon immer tun wollten, sich aber nie getraut haben. Andere wenden sich dem Glauben zu. Wieder andere begehen Selbstmord. Aber niemand tut mehr seine Pflicht – bis auf Detective Hank Palace. Als sich ein vermeintlicher Suizid als Mord entpuppt, ist Hanks Neugierde geweckt: Wer macht sich kurz vor dem Ende der Welt noch die Mühe, jemanden umzubringen?

Ungefähr sechs Monate vor dem Einschlag eines Asteroiden auf der Erde macht sich bei der Polizie eigentlich kaum noch einer die Mühe, einen vermeintlichen Selbstmord zu untersuchen, der sich möglichweise auch als Mord herausstellen könnte. Nur Henry Palace fühlt sich bemüßigt im Angesicht der drohenden Apokalypse seiner Arbeit weiterhin nachzugehen. Also macht er sich auf zu Befragungen von Arbeitgebern und Kollegen des Toten. Auffällig  ist, dass der Mann namens Peter Zell eigentlich kaum Freunde hatte und niemand mit ihm näher in Kontakt kam. Selbst seine Schwester behauptet, ihn kaum zu kennen. Doch nach und nach zeichnet sich ein anderes Bild: Zell hatte in seiner Wohnung genaue Aufzeichnungen über den Maia genannten Asteroiden und seine Auswirkungen auf die Gesellschaft und es stellt sich ebenfalls heraus, dass er mit einem alten Jugendfreund zusammen so kurz vor dem Ende endlich einmal etwas gewagt hat, aus der Herde ausgebrochen ist.

"Der letzte Polizist" ist eigentlich nur ein simpler Krimi, doch der wirkliche Kniff hat es dann in sich. Was soll man sich denn sechs Monate vor dem Ende noch ein Bein ausreißen? Um den Fall herum hat Ben Winters eine apokalyptische Story der anderen Art angesiedelt. Wer anhand des Titels oder der Inhaltsangaben auf einen temporeichen Endzeitkracher der gewohnten Art erwartet hat und schon marodierende Banden, egoistische Einzelkämpfer oder Mord und Totschlag allgmein in Buchstabenform auf sich zukommen sah, wird etwas enttäuscht sein. Die Menschen erfüllen sich teilweise ihre letzten Wünsche, bekennen sich zu alten oder neuen Religionen und vereinzelte machen sogar noch ihre Arbeit. Die Märkte sind den Bach runtergegangen, diverse Firmen entlassen ihr Personal und verkaufen es als Menschenfreundlichkeit, damit sie die letzte Zeit noch mit ihren Lieben verbringen können (Auf uns kommt kein Astroid zu  - zumindest soweit ich weiß - und Bund, Land oder Privatwirtschaft agieren ähnlich. Die Firmensichtweise von Geiz ist geil.), Telefonnetze geben mehr und mehr den Geist auf und reparieren tut eh keiner mehr was. Der Staat hat neue und rigorose Gesetze erlassen, um die Bevölkerung im Zaum zu halten, während man sich mit den Bonzen zusammentut, um irgendwo vielleicht doch noch ein sicheres Eckchen zu finden. Natürlich ohne die Bürger einzubeziehen. Eine außergewöhnlihce Geschichte ohne Bruce Willis rettet im letzten Moment die Welt-Flair oder großartige Action- und Massensequenzen. Eine gelungene Dystopie, die einmal etwas andere Wege geht. Rund 350 Seiten. 

Jerry Garcia



Chris Ryan. Ein Jahr ist vergangen, seitdem Zak zum Agenten wurde, und es gibt kein Zurück in sein altes Leben. Schon führt sein nächster Auftrag ihn nach Westafrika. Dort soll er das Schiff der Black Wolfs ausspionieren und ausser Gefecht setzen - einer Gruppe von Terroristen, die sich an den Diamantenvorkommen des kriegsgebeutelten Landes bereichern. Als jugendlicher Entwicklungshelfer getarnt, erreicht Zak sein Ziel. doch was ihn dort erwartet, ist grauenvoller, als er es sich hätte träumen lassen können .... Und auch seine alten Feinde sind ihm auf der Spur.

Zak wird also nach Afrika geschickt und bekommt den Ratschlag mit auf den Weg, sich nicht in Dinge einzumischen, die nichts  mit seinem Auftrag zu tun haben. Gehört und ignoriert. Die Schule, bei deren Bau er mithelfen soll, haben vier harte Typen besetzt und wollen ihren Anteil vom Geld, das für das Gebäude gespendet wurde. Er macht die Bande lächerlich und fällt dadurch natürlich auf. Dennoch setzt er seine Mission fort und begibt sich auf das Schiff der Terroristen. Er bringt seine Bombe an, die nach getaner Arbeit Schiff und Mannschaft versenken soll, wird aber gefasst und muss nun eine Überraschung nach der anderen hinnehmen. Glücklicherweise sind nicht alle schlecht. Und während er in Afrika seinem nicht unriskanten Job nachgeht, wird seine Kusine Ellie in England von einem finsteren Typen verfolgt, der anscheinend vorhat, sie zu töten.

Chris Ryan hat sich schon bei seinen Romanen für Erwachsene eher als Grobmotoriker gezeigt. Von irgendwelchen Feinheiten hält sich der Ex-SAS-Mann fern. Im Gegensatz zu Charlie Higson ist er eher der Vertreter des schlichten Verfassers wilder Bubenträume, der seinen Helden Zak mit süßen Mädels und deftigen Abenteuern umgibt, die der Bursche natürlich auch gegen erfahrene und gut ausgebildete sowie weitaus größere und stärkere Gegner bravourös meistern kann. Anspruch bietet er null, hatte er wohl auch nie auf der Agenda. Die Sätze sind knapp, die Gewalt entsprechend zurückgefahren und die Handlung mit leicht zu durchschauenden Agentenklischees gespickt und eindeutig auf das Zielpublikum ab 12 Jahre oder so zugeschnitten. Im Unterschied zu seinem Kollegen Higson liest man die (Jugend-)Bücher von Chris Ryan nur so nebenbei, wenn man sich nicht im geringsten anstrengen will. Heftromanniveau, mehr nicht. Lesen und vergessen. Rund 320 Seiten.

Jerry Garcia



Don Winslow. Dave Collins ist Elite-Soldat. Seine Familie stirbt bei einem Anschlag. Seine Regierung unternimmt nichts. Zeit für Vergeltung. Während Dave Collins eine internationale Söldnertruppe zusammenstellt und weltweit Jagd auf die Verantwortlichen des Attentats macht, plant Aziz, der Kopf der Terrorgruppe, einen neuen Anschlag. Er soll alles bisher Dagewesene in den Schatten sterllen. Noch fehlen Aziz die mittel, doch er ist auf dem besten Weg, sie zu bekommen. Wenn Dave und seine Truppe versagen, droht das Inferno.

Dave Collins bringt seine Frau und seinen Sohn zum Flieger, mit demsie zu seinem Schweigervater reisen, um Weihnachten dort zu verbringen. Er selbst will kurze Zeit später nachkommen. Doch die 747 explodiert kurz nach dem Start. Offizielle Statements sprechen von einem Unfall und die betroffenen Angehörigen der Opfer werden von der Fluggesellschaft mit Millionenabfindungen bedacht. Doch Dave zweifelt an der Darstellung und findet bald heraus, dass die Regierung einen Anschlag vertuschen will und die Fluggesellschaft genötigt hat, die Unfalltheorie zu bestätigen und die Abfindungen zu zahlen, weil man sie ansonsten schlicht in die Pleite getrieben hätte. Motiv: Die Regierung will nicht mehr in einen weiteren kostspieligen Krieg gegen den Terror hineingezogen werden, der nur Unmut in der Bevölkerung hervorrufen würde und Wählerstimmen sowie Unmengen an Dollars gekostet hätte. Also wurden Beweise gefälscht und die Hinterbliebenen sowie die Öffentlichkeit getäuscht. Dave will das nicht hinnehmen. Er versammelt die um die Wahrtheit Betrogenen, um ihnen einen Vorschlag zu machen. Nutzt die Abfindungen, werft die Kohle in einen Topf und finanziert die Jagd nach dem Täter - mit Dave als Anführer. Sein Appell wird gehört. Er stellt eine Söldnertruppe mit Spezialisten aus den unterschiedlichsten Nationen zusammen (Franzose, Deutscher, Israeli, Brite sogar ein ehemaliger Hamas-Anhänger) und führt sie in den Kampf, der auf dem Gebiet befreundeter Nationen oder im Feindesland ausgetragen wird. Er und seine Truppe gehen ohne Rücksicht gegen die Feinde vor, lebend brauchen sie keinen - will Dave auch gar nicht.

"Vergeltung" ist ein echter Winslow, was seinen Schreibstil und das Tempo angeht. Liest sich flott und zügig. Aber es ist auch verhältnismäßig humorfrei, wenn man mal von dem kleinen Seitenhieb Richtung Oliver Stone absieht (War wohl dem Ende des Films "Savages" geschuldet). Und neben der "Berechnung des Wertes eines Menschenlebens" (diese wirkt irgendwie skrupelloser, menschenverachtender und unmenschlicher als jede Gewalttat im Buch) durch die Fluggesellschaft nimmt er sich auch die Regierung vor (macht er ja auch gerne), die nicht mehr den Mut hat, effizient gegen die Bedrohung vorzugehen. Und hier ist meines Erachtens der Knackpunkt: "Vergeltung" könnte auch aus der Werkstatt eines Tom Clancy oder Vince Flynn kommen und reiht ich so nur in die Massen der Anti-Terror-Romane ein, die es auf dem Markt so gibt. Das ging mir irgendwie gegen den Strich, ich hatte von Don Winslow irgendwie wieder etwas erwartet, das sich eben von der Masse abhebt. Davon jetzt mal abgesehen ist das Buch aber ein rasanter Actionroman, in dem keine Gnade gewährt wird, Winslow einige Härten zelebriert und mit Details über Waffen- und Kampfkunst sowie Strategien der Kriegsführung nur so um sich wirft. Hier haben wie nei den zuvor genannten Autoren die rechtschaffenen Patrioten das Wort, wird Schwarz oder Weiß gesehen und er bedient so einige Klischees des Söldnergenres. Ein paar dramatische Differenzen unter den Teammitgliedern, etwas Verrat und eine Menge Action. Wer einen Söldnerkracher im Stile der Expendables oder ähnlichen Stoff lesen will, bekommt hier die volle Dröhnung und dürfte zufrieden sein, aber für die Qualität, die Don Winslow bisher abgeliefert hat, ist "Vergeltung" doch eher flach und simpel gestrickt. 490 Seiten.

Jerry Garcia



G. Michael Hopf. Das Überleben der Familie! Das ist alles, was gordon Van Zandt nach einem EMP-Anschlag auf seine Heimatstadt im Sinn hat. In einer Welt ohne Strom und Technik, in einer Welt ohne Werte und Moral - ohne Zivilisation....Gilt nur das Recht des Stärkeren.

Gordon hat im Irak gekämpft und wurde nach einer Pressekampagne, die ihm den Mord an einem Unbewaffneten Gegner vorwirft landesweit gedemütigt. Mittlerweile sind zehn Jahre vergangen, er hat sich mit seiner Familie in San Diego in einer gesicherten Wohnanlage eingerichtet und wartet darauf, von seinem Bruder zu hören, der sich ebenfalls zu den Marines gemeldet hat und derzeit im Einsatz ist. Er ist gerade in der Stadt joggen, als ihm auffällt, dass Autos liegen bleiben, Handys nicht mehr funktionieren und keiner weiß, was gerade geschieht. Aufgrund seiner Erfahrung wird ihm klar, dass es jetzt an der Zeit ist vorzusorgen. Er zieht los und besorgt sich massenhaft Lebensmittel und andere überlebensnotwendige Güter, bevor die Menge auf die gleich Idee kommt. Bis auf seinen Kumpel Jimmy wird kein weiterer in die Sachlage eingeweiht. Ab jetzt kennt Gordon keine Freunde oder Mitmenschen  mehr. Nachdem das Land schon das gesamte Jahr über von diversen Attentaten überzogen wurde, hat jetzt eine Atombombe der Regierung in Washington endgültig den Garaus gemacht. Der neue Präsident verzieht sich mit seinen Beratern in die Festung Colorado und will all ihre Feinde draußen in der bösen Welt atomisieren. In Amerika beginnt nun der verzweifelte Kampf um Ressourcen. Die Nahrungsmittel werden langsam knapp, Banden übernehmen ganze Stadtviertel und auch die gesicherte Wohnanlage bleibt von Streit um Lebensmittel nicht verschont. als sich die Lage verschlechtert, will Gordon mit seiner Familie und ein paar Anhängern nach Idaho abziehen. Unterdessen zieht sich die Armee aus den überseeischen gebieten zurück. Doch statt auf den Befehl des Präsidenten zu hören, und sich zu Aufräumarbeiten im eigenen Land zu begeben, meutern diverse Kapitäne einer Trägergruppe und verzetteln sich gar in eine Auseinandersetzung mit ihren Landsleuten, die ihre Befehle zu befolgen gedenken. Es beginnt ein Kampf zwischen Regierungstreuen und jenen, die sich lieber absetzen und zu ihren Familien wollen und zudem planen, in Oregon einen eigenen Staat nach eigenen Gesetzen aufzubauen.

Das Positive zuerst: Die Action stimmt, es gibt kaum eine längere Phase, in der es nicht irgendwelche Kampfhandlungen gibt. Leider ist das Buch nicht wirklich stimmig übersetzt. Die Sprache wirkt altbacken und holprig, es schleichen sich Fehler wie "vertrauensseliger Berater" statt "vertrauenswürdiger Berater" ein. Und das Buch bringt eine extrem fragwürdige erzkonservative Botschaft an den Leser. Jeder ist sich selbst der Nächste. "The end" ist ein Lehrstück in Egoismus. Ob es nun die Nation ist,die nur an sich denkt und der die Verbündeten egal sind und die lieber gleich mal alle möglichen Verdächtigen auf einmal mit Atomschlägen vernichten will oder ob es die Armee ist, die sich aus eigennützigen Motiven auf Kampfhandlungen mit Kameraden anderer Schiffsbesatzungen einlässt. Und da ist der Privatmensch Gordon, der sich schnell zum Polizisten, Richter und Henker macht. Alle haben eines gemeinsam: Präventivmorde, die fadenscheinig gerechtfertigt werden. Diese Rechtfertigungen sind das Hauptärgernis: "Wieso habt ihr die Kameraden auf dem Schiff ermordet?" "Die haben auf uns geschossen."  Dass das passierte, als sie das Schiff klauen wollten, spielt schon keine Rolle mehr. Also tiefgründig ist die Handlung nicht, die Charaktere sind platt, aber dafür wird der Leser, der über all die aufgeführten Schwächen hinwegsehen kann/will, mit einer schnellen Story bedient, die kaum Atempausen lässt. Einiges hat ich an "Der Effekt" von John Birmingham (das besser war, wenn auch nicht ohne Mängel) sowie die Romane von Z.A. Recht (was den Army-anteil angeht und ohne Zombies) erinnert. Die Aussagen machen das Vergnügen etwas zwiespältig, aber wirklich gestört hat es mich wie bei diversen Filmen auch nicht. Es ist halt wie bei Patrick Robinson, dass es schon nervt, solche Einstellungen ständig alle zwei Seiten lesen zu müssen. Als reine Actionunterhaltung aber schon lesenswert - man darf sich halt keine Gedanken machen. Ach ja, Fortsetzung folgt. 395 Seiten

Jerry Garcia



Chris Knopf. Arthur Cathcart lebt mit seiner Frau ein ruhiges Leben in Connecticut. Doch eines Tages werden beide von einem Auftragskiller zu Hause erwartet und kurzerhand mit einem Kopfschuss erledigt. Arthur ist tot, denkt der Killer. Aber während seine Frau stirbt, kann Arthur wie durch ein Wunder überleben. Unter falschem Namen begibt er sich in den untergrund der amerikanischen Ostküste, auf die Jagd nach dem Killer.

Arthur kommt nach längerem Koma in Krankenhaus kurz zu sich, dämmert aber immer wieder weg. Doch bald ist er fähig, seine Schwester Evelyn, Ärztin, zu erkennen, dann gar mit ihr zu sprechen. Die Folgen des Kopfschusses sind nicht so einfach zu verdauen. Entkräftet, mathematische Fähigkeiten eines Drittklässlers, leicht gehbehindert. Erst nach und nach stellen sich gewisse Fähigkeiten wieder ein. Und schon beginnt er zu planen, wie er diesen Killer finden kann, der ihn so zugerichtet und seine Gattin getötet hat. Er hat den Kerl gesehen und seine Stimme gehört. Die Polizei tappt im Dunkeln. Also besinnt er sich auf seine Fähigkeiten als Rechercheur, die ihm vor dem Mordanschlag seine (nicht wenigen) Brötchen einbrachten. Via Internet, aber auch mit schwerfälliger Fußarbeit macht er sich daran, die wichtigsten Fragen zu stellen, nach Antworten zu suchen. Seine Schwester unterdessen wickelt die Firma seiner Frau ab, verkauft sein Haus, um Cash auf zur Verfügung zu haben. Er entdeckt erste Hinweise. Und ab da kann er sich den Weg immer weiter durch ein Dickicht von Verdächtigen bahnen, das ihn zuletzt zum Killer führen soll.

Aufgrund des Titels und des Klappentextes hatte ich erst einmal einen straighten Actioner erwartet, in dem der Protagonist nach seiner Genesung seine Waffensammlung schnappt und sich durch die Unterwelt ballert. Irrtum. Und deshalb hab ich das Buch mal für einen Abend aus der Hand gelegt, um es dann nach seinem wirklichen Inhalt zu beurteilen und nicht die Enttäuschung über meinen Irrglauben einfließen zu lassen. War anscheinend die richtige Entscheidung. "Head Shot" ist dann zwar auch relativ actionfrei und (fast) unblutig, aber dafür clever aufgebaut und Arthur handelt bei seiner Suche nicht immer im Rahmen der Legalität. Spielt er doch geschickt diverse Gangster, die unter unterschiedlichen Pseudonymen agieren, Polizei und sogar Presse gegeneinander aus, nutzt sein rhetorisches Geschick, ihnen Fallen zu stellen und hinterlässt einige ratlose Gesichter bei seinen Ermittlungen. Unterstützt wird er dabei von einer japanisch-amerikanischen Casino-Angestellten, die er unbeabsichtigt in sein Spiel hineingezogen hat. Lange Zeit tappt der Leser zusammen mit der Hauptfigur im Dunkeln, wer nun hinter alldem stecken köännte, folgt Arthur aber immer interessierter, wie er sich in die Gesellschaft der Gangster mit den weißen Kragen hineinmogelt, ihnen Informationen entlockt, sich mit Casinobossen, Bosniergangs und Handlangern umgibt und alle für seine Zwecke einspannt, ihre Gier und ihren Drang nach Anerkennung nutzt und die Spielsteine einen nach dem anderen umstößt, bis er endlich vor dem Täter steht. Der flüssige Schreibstil von Chris Knopf tut sein Übriges dazu, dass man sich den spannenden Roman mit seinen rund 350 Seiten dann in kürzester Zeit einverleibt und auch zufriednegestellt ist. Naja, fast zufriedengestellt, denn die Story erfährt eine Fortsetzung, da Arthur und der Leser eine Überraschung verdauen müssen, die sich wohl erst im Folgebuch aufklären wird. Wer einen guten Krimi/Thriller zu schätzen weiß, ist hier durchaus richtig, die Actionfraktion sollte sich denn auch darauf einstellen und sich das noch einmal überlegen, falls sie - wie ich und eingangs erwähnt - von einem schnellen Kracher mit jeder Menge Blei und Blut träumt.

Jerry Garcia



Eric van Lustbader/ Idee, Charakter Robert Ludlum. Vor der schwedischen Küste zieht Jason Bourne einen Bewusstlosen aus dem Meer. Als der Mann zu sich kommt, fehlt ihm jede Erinnerung an sein bisheriges Leben - eine unheimliche Parallele zu bournes eigenemSchicksal. Die Lösung scheint in einem geheimen Mossad-Lager im Libanon zu liegen, in das Bourne sich Wochen zuvor geflüchtet hatte. Was geht dort vor sich? In letzter Minute erkennt Bourne einen zerstörerischen Plan, der nicht  nur sein Leben, sondern die Sicherheit der Welt bedrohen könnte.

Jason Bourne hat beim Angeln an einem See in Schweden einen besonders großen Fisch am Haken - einen am Kopf verletzten Mann, der nicht nur das Bewusstsein, sondern wie sich später heruasstellt, auch das Gedächtnis verloren hat. Nach und nach können die Wunden und die Unterkühlung versorgt werden und auch die Erinnerung kommt bruchstückhaft zurück. Bald stellt sich auch heraus, dass die bekannte Mossad-Agentin Rebekka hinter dem Mann her ist. Sie will ihn ausschalten, bevor er sie und Bourne töten kann. Die beiden Partner auf Zeit hatten sich mit dem Eindringen in ein Lager des Mossad im Libanon Feinde gemacht, die nun um die Geheimhaltung ihrer Forschungseinreichtung fürchten. Sobald der Mann sich wieder vollständig an seine Mission erinnern kann versucht er Bourne zu töten. Doch Rebekka kann ihn mit einem tödlichen Schuss davon abhalten. In den USA ist die Befürchtung groß, dass die Geheimdienste unterwandert sind, aber auch dass sie auf eigene Rechnung arbeiten. Also setzt der Präsident einen Mann zur Überwachung von Treadstone ein. Der wird mit Kollegen zugleich auf einen möglichen Maulwurf oder ein Sicherheitsleck im System der Agentur angesetzt. Das Spiel um Macht und Geld wird immer verzwickter als man im Hafen von Washington 30 Millionen Dollar findet, ein mexikanischer Konzernchef sich zudem als Drogendealer und Waffenhändler entpuppt, eine Energiekrise herbeigesehnt wird, um einen Staat sowie eine spezialisierte Firma an die Spitze zu bringen und es Verrat bis in die höchsten Ebenen der Macht gibt.

Eric van Lustbader lässt den vom 2001 verstorbenen Robert Ludlum ersonnenen Agenten Jason Bourne ein weiteres Mal von der Leine und hat damit schon doppelt so viele Abenteuer über den Agenten ohne Vergangenheit verfasst wie der Meister selbst. Die Story beruft sich auch auf den Vorgängerroman, von dem man schon ein bisschen Kenntnis haben sollte, um einige Lücken füllen zu können und was auch erklärt, dass viele Charaktere weitgehend flach bleiben, die schon zuvor agierten. Wirklich viel Neues hat "Der Bourne-Verrat" nicht zu bieten. Verräter allerorten, geheime Ränkespiele und viele Parteien, von denen der Leser nicht immer weiß, welcher Seite er sie zuordnen soll. Daraus entwickelt sich ein solider Thriller, der mit Gefahrenmomenten und Actionsequenzen geradezu gespickt ist, diverse Handlungsfäden von früher wiederholt und einige Muster immer wieder von sich selbst abkupfert. Muss ja nicht unbedingt schlecht sein, aber beim Meister himself wirkte das wenigstens intensiver und auch packender. Wirklich die Qualität von Robert Ludlum hat Eric van Lustbader nie erreicht, aber erhat es wenigstens geschafft, die Thriller spannend und unterhaltsam mit geheimdienstlichen Machenschaften und verborgenen Informationen oder Maulwürfen zu spicken, sodass niemals Langeweile aufkommt. Kein Highlight, aber für mich genug, um auch den nächsten Bourne - und wenn es auch nur wegen der Verbindung zu Robert Ludlum ist - wieder einzukaufen. 540 Seiten

Jerry Garcia



Eyre Price. Du hast gerade eine Million Dollar in den Sand gesetzt. Du fühlst dich nicht gut. Du hängst von einem Balkon vierzehn Stockwerke über den Neonlichtern von Las Vegas. Ein riesiger Russe hält dich an einem Bein fest und droht, dir die Finger abzuschneiden. Zum Glück hast du in deiner Villa noch eine eiserne Reserve. Doch als du dann später in den Safe schaust, findest du nichts außer einer CD mit seltsamen Blues-Songs. Bald merkst du, dass die Songs eine Botschaft sind: Sie weisen dir den Weg quer durch die USA zu deinem geld. Aber du musst schnell sein. Verflucht schnell.

Daniel hatte einen so schönen Plan. eine abgehalfterte Rockband bei einem Comeback-Versuch durch kleine Klitschen und bei ihrem Alkoholentzug per Reality-Show begleiten. Nur das nötige Kleingeld fehlte. Da bot sich ihm der Russe an. Klar war Daniel sofort Feuer und Flamme. Doch leider nur er. Das Projekt ging den Bach runter, die Russenkohle war verloren. Und der will sein Geld wieder. Also lässt er Daniel von seinem Bodyguard Moog mal kurz übers Geländer seiner Penthousesuite im oberen Stock eines Hotels in Vegas hängen. Ruckzuck fällt Daniel ein, dass er zu Hause im Safe ja noch einen Notgroschen hat, der den gleichen Betrag ausmacht, wie den, den er dem Russen schuldet. Russki ist erfreut und lässt Daniel ziehen. Doch mit einer bleibenden Erinnerung. Er schneidet ihm den kleinen Finger ab, den er dann in seinen Drink drapiert und genüsslich schlürft. Damit Daniel nicht unterwegs zu flügge wird, darf er sich der Gesellschaft des Riesen Moog und des durchgeknallten Mexen-Psychos Rabidosos erfreuen. Alles kein Problem - bis er zu Hause den Safe ausmacht und nur eine CD darin findet. Alle sind wie erstarrt, aber Daniel ist am ehesten wieder munter und haut ab. Bevor Rabidoso sich der wilden Hatz anschließt, macht er erst noch die Haushaltshilfe von Daniel kalt - man hat ja sonst keine kleinen Freuden im Leben. Irgendwann hört sich Daniel die CD an und stellt fest, dass sie ihm einen Hinweis auf einen Ort liefert, den er aufsuchen soll. Dort fällt ihm die nächste CD mit einem weiteren Hinweis in die Hände. Verfolgt von den Gangstern und mittlerweile auch der Polizei, die glaubt, er habe seine Haushälterin und zudem den neuen Stecher seiner Ex-Gattin abgeschlachtet. Die wilde Jagd führt nach Memphis, New Orleas - wo ihn die beiden Gangster einholen und liebevoll in ihre Obhut nehmen - nach Philly und Seattle. Immer wieder begegnen ihm skurrile Typen, wird er von völlig Fremden mit "mi key" angesprochen und entweder beschützt oder mit neuen Hinweisen versorgt, die ihn Richtung Geld führen.

Eyre Price nutzt die Handlung um eine verschwundene Million Dollar, um im Thrillergewand eine fetzige CD-Schnitzeljagd quer durch Amerika zu inszenieren, die eindeutig von der Bluesmusik inspiriert ist (Originaltitel: "Blues Highway Blues"). Der Leser taucht ein in das wahre Wesen dieser Musik, in das Wissen um die heiligen Orte und großen Legenden und Götter des Blues. Und wie die Sage um Robert Johnson, der seine Seele an einer Kreuzung dem Teufel verkaufte, um sein Gitarrenspiel zu veredeln (Verfilmt von Walter Hill mit Ralph Macchio in "Crossroads".) lässt auch Eyre Price seinen nicht allzu gesetzestreuen und ehrlichen Protagonisten einer mystischen Figur begegnen, die dann auch für einige plötzliche Wendunen und unerklärliche Vorkommnisse verantwortlich ist. Seine Antagonisten Moog und Rabidoso sorgen für den mörderischen und manchmal leicht brutalen "Unterhaltungsteil" in "Roadkill", das entgegen so mancher Erwartung kein Seriekillerschlachtfest quer durch die Staaten ist, und liefern mit diversen Wortgefechten auch einige humorvolle Episoden, die wie auch die bildhaften Beschreibungen des Autors für diverse Schmunzler sorgen können. Diese Ode an den Blues bieetet zwar keine ausgefeilte Chartakterdarstellung der handelnden Person, ist aber zu einer Ode an die Musik geworden (auch wenn Elvis-Fans ihm die eine oder andere Spitze nicht verzeihen werden), die sich temporeich lesen lässt, kaum Ruhepausen aufweist und sich bei mir eine Begeisterung verdient hat, die ich sonst nur für rasende Action von Matthew Reilly oder Martin Kay erübrigen kann. Und weit hergeholt, aber dennoch irgendwie passend, ist der Gedanke an eine abgewandelte Geschichte um die "Blues Brothers". Kauzig, wild, wirr, abstrus, mit leichten Tendenzen zu den knalligen Geschehnissen in "Das Buch ohne Namen", nur etwas anspruchsvoller, ist "Roadkill" meine Entdeckung das Jahres - bisher. Eine erfreulich frische und unverbrauchte Hommage an den Blues. Die (extra geschriebenen und eingespielten) Songs zum Buch kann man sich übrigens downloaden.      470 Seiten.

Jerry Garcia



Wrath James White. Vor 15 Jahren wurde Joseph Miles von einem Kinderschänder entführt, im Keller eingesperrt und tagelang brutal gefoltert. Er ist das einzige Opfer des wahnsinnigen Mörders, das die Torturen überlebt  hat. Nun verspürt Joseph ein brennendes Verlangen, einen irren Drang nach Blut und Gewalt. Er verwandelt sich langsam selbst in ein Monster mit Appetit auf Menschenfleisch. Und es fällt ihm schwerer und schwerer, dieser Mordlust zu widerstehen. Verzweifelt sucht Joseph nach einer Heilung - bevor er die einzige Frau, die er jemals geliebt hat, töten wird. Und macht Jagd auf den Mann, der sein Leben ruinierte.

Im Alter von 10 Jahren wird Joey (Joe, Joseph) von dem 17-jährigen Schulabbrecher Damon, ein fettes, kleines Nichts mit einem Billigjob, von der Straße weg entführt. Der Typ lässt ihm Blut ab, das er dann trinkt, schneidet ihm Fleisch aus dem Körper, um es zu verschlingen. Als Joey an keine Rettung mehr glaubt, lässt ihn sein Peiniger im Park frei (Glück für Joey, da er das erste Opfer war und die folgenden ihr Kidnapping nicht überlebten. Pech für seinen Freund Mikey, da der irgendwann die beiden abgerichteten Hunde auf ihn hetzt, die Joeys Eltern zu dessen Schutz anschafften und die Mikey dann zerfleischten.) 15 Jahre später studiert Joey weit weg von sienem Zuhause Seattle in Kalifornien, hat mit seiner Familie gebrochen und ist selbst zu einem Ebenbild des Comichelden Superman herangewachsen. Doch er fühlt auch immer mehr, dass er abnorme Gelüste in sich hat. Er treibt sich im Internet auf Kannibalenseiten rum, rubbelt sich ob den Angeboten einen ab, besucht Swingerclubs, die die etwas anderen Interessen bedienen, wo es derb und brutal zugeht, Vorhäute abkauen zum täglichen Mahl gehört. Doch auch das genügt ihm nicht mehr. Er will Fleisch, Menschenfleisch. Sein erstes Opfer wird die Bibliothekarin, die er in Gegenwart seiner Liebe Alicia, die er gefesselt in einer angemieteten Wohnung festhält, teilweise verspeist, um damit dem Drang zuvorzukommen, sich an Alicia zu laben. Er brennt die Wohnung nieder und flüchtet mit ihr. Er vermutet hinter seinem Drang einen Virus, den man heilen kann, indem man den Verursacher tötet. Also macht er sich auf die Suche nach Damon, der ihn vor Jahren gequält und gebissen hatte. Während er unterwegs zu seinem ehemaligen Folterer ist, macht er in einem Park halt, um sich Frank, den er in dem Kanniblenforum kennengelernt hat und der sich ihm anschloß, um von Joe verspeist zu werden, weil ihn das anmacht, dann gemüßlich bei lebendigem Leib am Spieß zu braten und zu futtern. Indes ist auch die Polizei auf den wirren Studenten aufmerksam geworden und jagt ebenso hinter ihm her wie zwei Professoren, die sich einbilden, den Nobelpreis zu erhaschen, wenn sie den Serienkiller mit ihren Theorien heilen könnten. Doch Joes Drang wird immer stärker und es bricht voller Blut und Gewalt aus ihm hervor, als er seinen alten Feind in eine Klapse trifft, wo der wegen Unzurechnungsfähigkeit seinen Lebensabend ohne Menschenfleisch genießen kann.

Wo Festa draufsteht ist auch Festa drin und wer von Wrath James White schon "Sein Schmerz" gelesen hat, kann erahnen, dass auch in der "normalen" Horrorreihe des Verlages einiges auf ihn zukommt. Blut, Gewalt und Sex werden zwar nicht zelebriert, aber schonungslos und stellenweise widerlich dargestellt. Es ist aber auch eine Geschichte von Sucht, Hoffnung und Verzweiflung wenn Joe nach einer Lösung sucht, um sich von seinem Drang zu befreien. Wobei nicht immer klar ist, ob er das auch wirklich will oder es nur als Rechtfertigung für seine Taten sieht. "Schänderblut" ist eine harte Lektüre, die einen Konflikt aufgreift und um diesen herum einiges an widerlichen Akten in punkto Brutalität und Sex ausbreitet. Eine gewisse Spannung kann man dem Buch auch nicht absprechen - die tritt aber erst ab Teil Zwei des Buches langsam in den Vordergrund. Der Leser kann nicht erahnen, wie es mit dem Ergebnis hinsichtlich Sucht und Verursacher wirklich aussehen wird, ob es überhaupt eine halbwegs logische Erklärung geben kann. Was die Figuren betrifft, sind gerade die Polizisten und die Professoren eher Witzabziehbilder denn ausgefeilte Charaktere. Höchstens Joe mit seiner Suche und der auftretenden Verzweiflung bekommt etwas Tiefe, verliert aber gegen Ende auch einiges an Glaubwürdigkeit. Hohes Gewaltniveau trifft auf einigermaßen brauchbare Story. Wer ähnlich gelagerte Werke wie z. B. von Edward Lee oder gar John Aysa zu schätzen weiß, kann hier nichts falsch machen. Wer aber bei "Sein Schmerz" oder "Das Schwein" Abstriche gemacht hat und derartige Kost nicht sonderlich mag, sollte die Finger davon lassen. Aber der Festa-Verlag hat ja auch Autoren wie Brian Keene usw. im Angebot, das Programm ist schon etwas weiter gefächert als vielfach propagiert. 330 Seiten.

Jerry Garcia



Martin Kay. McCune, Kansas. Ein ungeheures Verbrechen ereignet sich in der Kleinstadt. Amerikanische Streitkräfte fallen in den Ort ein, töten Zivilisten und riegeln die Gemeinde von der Außenwelt ab. Als ein Geheimdienstdirektor im Pentagon davon erfährt, aktiviert er eine versprengte Einheit und schickt sie nach McCune. Zusammen mit Ex-Agentin Eileen Hannigan decken sie eine Operation des Verbundes der Generäle auf - jener Organisation, die versucht, die Datenbank einer untergegangenen Hochkultur aufzuspüren. Doch die generäle sind nicht Eileens einziges Problem. auch das Syndikat Gaia's Dawn hegt ein Interesse an der Datenbank. Die Jagd auf den Geheimcode Misty Hazard beginnt.

In Kansas wird ein Zug aus heiterm Himmel von Jagdflugzeugen attackiert, während die Passagiere noch rätseln, wieso denn ihre gesamte Kommunikation ausgefallen ist. Nix mehr Handy, Smartphone, Tablet oder Laptop. Plötzlich schlagen Raketen ein, gehen ganze Salven tödlicher Schüsse auf die armen Reisenden nieder. Nur einer kann dem Chaos vorerst entkommen. Reno Spears wird aus dem Zug geschleudert und krabbelt einige Meter von den zerstörten Waggons weg. Von dort muss er beobachten, wie Humvees vorfahren und Soldaten aussteigen, um die Reisenden zur Sicherheit noch mit einem Kopfschuss zu bedenken. Grinsend tauchen die Scheißkerle auch vor ihm auf, um ihm den Rest zu geben als sie beide plötzlich durch rückwärtige Schüsse getötet werden. Kurz darauf kommt ein kauziger Alter angeritten und nötigt Spears dazu mitzukommen. Dafür nutzen sie nun den verwaisten Humvee, während sie den Gaul laufen lassen. Unterdessen ist Eileen Hannigan mit Gwen Stylez in Stuttgart unterwegs, um hinter die Rezeptur des Shift-P zu kommen, da ihr sowie vierzehn anderen Hazarders injiziert wurde. Nach dem Motto Frechheit siegt, marschiert sie mit einem falschen Ausweis zum Leiter des Instituts, fliegt aber auf und nun beginnt eine Autoverfolgungsjagd durch Stuttgart, die einigen Schaden hinterlässt - und ein paar tote Bösewichter. Sie schaffen es nach England und wollen dann von Heathrow aus in die Staaten fliegen. Doch sie wurden überwacht und in der Maschine sitzen auch mehrere Gegner, die Hannigan und ihre Kollegin noch vorm Erreichen der USA ausschalten wollen. Die beiden Mädels können sich ihrer Gegner sowie einem Kampfflugzeug erwehren, das sie und die restlichen Reisenden in den Tod befördern sollte. In den Staaten angekommen, werden sie fast ohne Übergang in die verheerende Sache in Kansas hineingezogen und haben bald die abtrünnigen Soldaten auf den Fersen. Sie verschanzen sich in einer riesigen Mall, haben aber nicht mit der Rücksichtslosigkeit ihrer Feinde gerechnet. Denn denen sind jegliche Zivilisten scheißegal und so wird die Mall mit Abrams-Panzer, Truppen und Apachekampfhubschraubern gestürmt. Und das ist noch längst nicht alles, was auf die Agentinnen zukommt.

Hell yeah. Ein fulminanter Start in das Buch, wie ihn sonst nur Matthew Reilly oder Jon Land (gerade an dessen frühe Glanzleistungen erinnert mich der Beginn mit dem Zug, dem Kaff und dem ollen Kauz) zustande bringen können. Nachdem der erfreuliche Überraschungseffekt von "Kalte Spuren", dass es überhaupt noch Autoren gibt, die sowas schreiben und das noch dazu aus deutsschen Landen, ja nun wegfällt, könnte man meinen, man wird ernüchtert. Falsch. Wie es weitergeht, ist schlicht der reine Wahnsinn. Obwohl Martin Kay nun nicht ganz so schnell schreibt, wie Matthew Reilly, knallt er dem geneigten Leser die Actionsequenzen nur so um die Ohren. Mit einem Jon Land kann er jederzeit mithalten - mit dem Jon Land, der uns noch McCracken oder Kimberlain kredenzt hat und die man eigentlich fast irgendwie auch hier erwartet hätte. Fetzigste Action mit Apachehubschraubern, Black Hawks, Malls zerlegenden Panzern (dagegen ist ein Bond, der durch Moskau rattert, nur ein lascher Abklatsch), Nagelpistolenduellen, Dekompression im Flugzeug nach einer Schießerei sind nur der Auftakt zu einer atemberaubenden Hetzjagd mit Verschwörern, Verrätern, Paranoia und Mysteryelementen. Man sollte den Vorgänger "Kalte Spuren" schon kennen, um wirklich allen Handlungssträngen folgen zu können, die auch wieder mit Gadgets wie meinen "feuchten Kreditkartentraum" - der Ghost Card - gespickt sind und auch einige Neuheiten zu bieten haben. Spätestens mit "Geheimcode Misty Hazard" hat sich Martin Kay als sehr ernstzunehmende Konkurrenz für die Gilde der Actionautoren bewiesen, eine englischsprachige Veröffentlichung (GB, USA) würde ich ihm wünschen, denn da könnte er so manchem zeigen, was ne Harke ist. Wer sich als dem Actiongenre auch in Buchform verschrieben hat und wer dafür auf ausführliche Charakterzeichnung oder ausufernde Beschreibungen von Gemütszuständen oder des Ambientes verzichtet, der kann/muss hier zugreifen, denn dieses Buch ist die volle Breitseite an reiner, purer, höllisch spektakulärer Action, eine Achterbahnfahrt mit Adrenalinausstoß. Leute, Actionfreunde, zückt den Geldbeutel, denn das Buch ist es wert und Herr Kay zückt wieder seinen Stift und lässt uns diesmal nicht wieder so lange auf Nachschub um Hannigan warten. Mein Dank für dieses explosive und kompromisslose Actionteil geht an den autor und den Verleger Guido Latz um den Atlantis-Verlag. 415 Seiten.

Jerry Garcia



Vierzehn Versuche hat es gegeben, den Präsidenten der Vereinigten Staaten zu töten - vier Versuche waren erfolgreich. Nun entdeckt der junge Archivar Beecher White einen Killer in Washington, der die Verbrechen der vier Attentäter nachahmen will. Er beginnt mit historischen Waffen Geistliche zu ermorden, aber Beecher ist sicher: Sein wahres Ziel ist der amerikanische Präsident.

Nach den Ereignissen in "Die Mächtigen" (von mir aus was weiß ich denn für Gründen nie besprochen, daher jetzt ein Rückblick in der Inhaltsbeschreibung)! In denen sucht die Jugendliebe von Beecher, Clementine, ihn auf, um von ihm etwas Hilfe bei der Suche nach ihrem verschollenen Vater zu erhalten. Dazu muss er in die Katakomben des Archivs, wo auch Geheimdokumente des Präsidenten lagern. Er kann seiner Ex zwar helfen, findet aber heraus, dass die ihn schamlos ausgenutzt und belogen hat und zudem noch einen Hinweis, dass der Präsident und sein Freund aus Jugendtagen und nun präsidentialer Hausarzt vor ihrer Karriere einen Mord begangen haben. Daraufhin tritt eine Gruppe namens Culperring an ihn heran, um ihn dazu zu bewegen, dass er sich ihnen und ihrer Mission, dem Schutz des Präsidentenamtes, anzuschließen. Gemeinsam entdecken sie die hintergründe des Mordes, können aber keine stichhaltigen Beweise vorlegen. Clementine unterdessen ist ebenfalls auf die Spur einer experimentellen Sauerei gekommen und schießt deshalb auf den Leibarzt des Staatenführers. In "Der fünfte Attentäter" nun hat der Präsident den Archivar immer noch auf dem Kieker, lässt ihn aber gewähren, da er erwartet, dass keine Beweise für die frühere Tat mehr aufzufinden sind. Was ihn aber mehr beschäftigt ist die Tatsache, dass mehrere Priester nach Vorgaben der früheren Präsidentenmorde regelrecht hingerichtet wurden. Wie es der Teufel so will, stößt auch Beecher auf diese Zusammehänge und versucht, den Täter zu finden, auch wenn er dabei dem Präsidenten, den er stürzen will, das Leben rettet. Beecher ist dem Culperring nur beigetreten, um immer zu den Guten zu gehören. Seine Nachforschungen ergeben, dass hinter der Mordserie eine alte Gruppierung namens Zirkel der Heiligen Ritter zu stecken scheint. Und dann taucht auch noch ein ehemaliger Schulkamerad von Beecher auf, der unheimlich erscheint und mehr von der Sache weiß, als er zugeben will.

Für beide Bücher gilt: liest man nebenbei, fühlt sich etwas an Dan Brown erinnert, wenn die Schnitzeljagd durch die Archive über die Herkunft und Bedeutung der Kartenspiele und einzelner Spielkarten und den Umständen der Ermordungen von vier Präsidenten geht. Im Gegensatz zu Brown (Besonders "Das verlorene Symbol" - "Inferno" bin ich immer noch nicht angegangen) liest sich die Geschichte wenigstens flott, kann aber leider dennoch irgendwie nicht fesslen. Zu wirr, zuviel Nebensächliches, Zeitsprünge, die den Lesefluss eher hemmen, statt der Story zu dienen. Irgendwie verliert man nach und nach etwas das Interesse, wenn sich gewisse Verhaltensweisen aus "Die Mächtigen" nun auch in "Der fünfte Attentäter" wiederholen. Da helfen auch ein paar kleinere Wendungen oder Überraschungen nichts mehr. Vielleicht nicht so zäh und belehrend wie Dan Brown, aber auch lange nicht mehr auf dem Niveau, das Brad Meltzer z. B. in "Die Bank" zu bieten vermochte. Wenn man es günstig gebraucht erhält und sich immer nur ein paar Seiten vorm einpennen zu Gempte führen will, ist es oikay, ansonsten lasst es lieber. Und da das Ende so offen wie ein Scheunentor ist, wird man auch mit einem dritten Teil versorgt werden, der natürlich die Kenntnis der hier erwähnten Werke voraussetzt. Rund 470 Seiten.

Jerry Garcia



Shaun Hutson. Unsterblichkeit - das ultimative Mysterium. Die Mulitmillionäre David und Laura Callahan lassen sich durch nichts aufhalten, um dieses Geheimnis zu lösen. Aber für David scheint die aussicht auf ewiges Leben sehr unwahrscheinlich: Er wird nämlich von  mehreren Profikillern gejagt. Und niemand weiß, wer ihnen den Mordauftrag gab, noch warum. Eine Spur der Gewalt führt das Paar von einer entweihten Kirche in Frankreich nach London und in das politisch zerrissene Irland. Dort lauern nicht nur eiskalte Terroristen, sondern auch uralte, übernatürliche Mächte - und schon bald werden die Toten über die Lebenden lachen.

In Irland sitzen die verfeindeten Parteien dieses schon lange währenden Konfliktes überraschend an einem Tisch., um über Frieden zu beraten. Drinnen werden die Bedingungen ausgehandelt und draußen giert die Reportermeute nach News. Es wird hektisch, die Kinderstube der Reporter gerät wie gewohnt in Vergessenheit, wenn es um irgendwelche Nachrichten oder gar nur Tratsch geht und das Gedränge und Geplärre steigert sich, als die Politiker den rasen vor dem Gebäude betreten. Dann fallen Schüsse und Reporter wie Politiker werden in einem wahren Blutbad von einigen Bewaffneten niedergemäht. In London unterdessen ist Sean Doyle, englischer Angehöriger der CTU mit irischer Vergangenheit, mit einer Razzia beschäftigt, die ein Sprengstoffdepot der IRA aushebt. Als die Gefangenen verhört werden, rau verhört, sehr rau verhört, kommt eine Spur nach Irland aufs Tapet. Für den Job bekommt Doyle eine Partnerin zugeteilt, die eh die einzige Person ist, die sich mit ihm zu arbeiten traut. In Frankreich entdeckt ein Dozent in einer verlassenen Kirche ein Buntglasfenster, dessen Urpsrung er nicht richtig deuten kann. Er ruft eine befreundete Kunsthistorikerin zu Hilfe und macht sich mit ihr an die Arbeit und sie können ihren Fund auch datieren und einem hundertfachen Kindermörder aus dem 15. Jahrhundert zuordnen. Ein Mann, der sich als Reporter ausgibt, stellt bald neugierige Fragen und macht sich dann sofort daran, die Callahans in Irland über diesen Fund zu informieren, da er deren Vorliebe für solche gruseligen Details kennt. David und Laura Callahan sind so etwas wie Katastrophen- oder Terrortouristen, die von einem Ort mit blutigem Geschehen zum anderen ziehen und sich Andenken mitnehmen. Nebenbei machen sie ihren Reichtumg mit Drogen- und Waffenhandel und sind sich dabei nicht zu schade, ihre Geschäftspartner zu betrügen. aus diesme Grund sind ihre Feinde Legion und sie müssen sich natürlich auch vor der regulären Gerichtsbarkeit vorsehen. Dennoch suchen sie immer weiter nach dem Mysterium der Unsterblichkeit, des ewigen Lebens. Sie konnten nicht ahnen, was sie mit ihren Taten ausgelöst haben. Der Showdown wird blutig und unheimlich wenn alle Beteiligten aufeinander treffen.

"Blutiger Segen" startet fulminant und entwickelt sich zu einem spannenden Thriller mit einem Protagonisten, der sich nachdem er bei einer Explosion fast zerfetzt wurde und dem keine Familie mehr bleibt, zu einem harten Mann, der scheinbar gefühllos agiert, entwickelt hat. Seine Aktionen sind brutal, seine Verhörmethoden übertreffen einen Jack Bauer aus der TV-Serien CTU an Rücksichtslosigkeit. Wenn er einen Verdächtigen nicht mehr braucht, kann es schon mal passieren, dass er den nutzlosen Gefangenen einfach abknallt. Doyle hat irgendwie mit dem Leben abgeschlossen und schert sich nicht um Konsequenzen. Überhaupt ist hier mehr die Action im Vordergrund denn der Horror. Und als Actioner funktioniert das Buch blendend mit hohem Bloodshedanteil. Da werden Körperteile regelrecht zerfetzt, wenn sie von Dum-dum-Geschossen getroffen werden, fliegen die Gegner ob einer Schrotflintenladung in die Brust meterweit zurück, explodieren Autos filmgerecht und es werden keine Kompromisse gemacht. Gnade gewähren ist nicht angesagt. Neben dem zerrissenen Charakter Doyle tun sich die Callahans als abgrundtief böse, schlecht und pervers hervor. An ihnen lässt der Autor keinen Funken Anstand erkennen. Ihnen ist dann auch der Teil des Horrors gewidmet, der in dem bluttriefenden Showdown für einige Wendungen und Extrageschnetzteltes sorgt. Wie mich die Einheit "CTU" an das spätere "24" erinnert, so kommt auch eine Szene sehr nach dem ebenfalls späteren "Alias". Ansonsten ein derber, knallharter, schneller und ausgezeichnet geschriebener Thriller mit Horrorelementen und einigen freizügigen Szenen, den man sich schon ins Regal stellen sollte - speziell, weil es noch weitere Aufgaben für Doyle gibt, der aufgrund von vielen Leseranfragen ebenso wie dereinst Handyman Jack bei F. Paul Wilson zum Fortsetzungscharakter wurde. Sobald diese Romane erscheinen, bin ich natürlich wieder dabei, denn das hier gebotene überzeugt ohne Einschränkungen. Ca. 475 Seiten.

Jerry Garcia



Jonathan Maberry. Eine Katastrophe, deren Ursache niemand kennt. Eine Enklave, in der sich die letzten Überlebenden verschanzt haben. Ein riesiges Niemandsland, das von Untoten bevölkert wird. Zwei Brüder, die einander Feind sind., Ein junges Mädchen, das den einen bewundert und den anderen liebt.

Benny Imura ist wie andere fünfzehnjährige Burschen auch.Als in Mountainview das neue Gesetz, dass sich jeder in seinem Alter einen Job zu suchen hat, sonst würden die Rationen halbiert, auch bei ihm greift, versuchen er und sein Kumpel Lou Chong sich den genehmsten rauszusuchen. Er soll also weder langweilig noch in irgendeiner Form anstrengend oder mir körperlicher Arbeit verbunden sein. Nicht jeder Wunschtraum geht in Erfüllung. Während Chong auf einem Wachturm als Späher anheuern kann, bleibt Benny nichts anderes übrig, als bei seinem verhassten Bruder zu Kreuze zu kriechen und gerade bei dem Menschen, den er hasst und für einen miesen Feigling hält, in die Lehre als Zombiejäger zu gehen. Schon bei ihrem ersten Auiftrag, der lautet, dass sie einen Angehörigen eines Bewohners von Mountainside befrieden sollen, stellt Benny fest, dass so manches, das er zu wissen glaubte, nur auf Irrtümern oder Täuschung beruhte. Red Eye-Charlie z. B. ist kein Held, wie man es sich überall erzählt und Bennys Bruder Tom kein Feigling. Spätestens als Benny und seine Freunde eine Zombiekarte (Sammelkarten mit Abbildern berühmter Jäger oder bessonders fiesen Zombies) finden, auf der ein Bild des "verschwundenen Mädchens" ist, wird er eines Besseren belehrt. Denn Charlie und seine Compadres wollen verhindern, dass die Welt etwas über das Mädchen erfährt. Sie versuchen Benny und seinen Bruder ebenso zu töten, wie Bennys Freundin Nix und deren Mutter, die beide über Charlies wahre Natur und Tätigkeit Bescheid wissen. Es gelingt ihnen aber nur, Nix zu entführen und deren Mutter zu töten. Tom und Benny machen sich an die Verfolgung und im Feindesland erfährt Benny mehr darüber, was wirklich in der "Ersten Nacht" geschah und wie das Leben vor der Katastrophe war. Und er lernt seinen Bruder besser kennen. Nach einigen gefährlichen Abenteuern und Hinterhalten holen sie die Bande ein. Es kommt zum entscheidenden Kampf.

Jonathan Maberry hatte ja auch die erwachsenen Leser mit seinem "Patient Null" verwöhnt und es war sogar schon die Fortsetzung angekündigt und sogar mit Cover beworben, als der veröffentlichende Verlag sich wohl entschied, dass ihm die Kosten für ein Buch, das mehr als 450 Seiten hat zu hoch sein könnten. Wäre jetzt allgemein keine neue Praxis, da diverse Verlage ähnliche Arbeitsweisen an den Tag legen. Entweder werden die Bücher auf ein passendes Format runtergekürzt oder man lässt es eben ganz. Nur wirklich verkaufsträchtige Autoren wie ein Brown, Dan oder ähnliche Kaliber können über hunderte von Seiten langweilen ohne Kürzungen befürchten zu müssen. Bestens beworben verkauft sich deren Zeug eh wie geschnitten Brot. Nun hat Maberry mit seiner Jugendreihe um Benny und die Zombies eine Heimat beim Thienemann-Verlag gefunden, der nicht bei 440 Seiten Ende sagt. Jonathan Maberry hat einen Zombieausbruch mit der Geschichte eines pubertierenden Jugendlichen verquickt und lässt den Leser daran teilhaben, wie Benny und seine Gefühle sich bei der ersten Liebe verzetteln, wie angebetete Helden vom Sockel gestoßen werden und er mehr und mehr über die alte und neue Welt hinzulernt und ziemlich schnell erwachsen werden muss. Aus dem Bengel, der jeder schweren Arbeit (oder Arbeit allgemein) aus dem Weg gehen will, wird ziemlich früh nach einigen harten Lehrwochen ein Mann mit einem gewissen Verantwortungsgefühl und einem klaren Sinn für Freundschaft und Loyalität. Nur die Liebe und der erste Kuss bringen seinen Hormonhaushalt dann doch durcheinander. Er muss lernen, dass sich gewisse Eifersüchteleien einschleichen, dass man bei Unterhaltungen mit Frauen jederzeit in eine Falle tappen kann und nichts richtig ist, was man sagt oder tut. Sein Bruder Tom hingegen, der durch Bennys jahrelange Verachtung unsagbar gelitten hat, es aber nie zeigte, erinnert mich an den Protagonisten aus V. M. Zitos "Return Man". Er sieht die Zombies nicht als bösartige Kreaturen, sondern nur als Kranke, die ihrem Leiden erlegen sind und nun ihrem Instinkt folgen. Menschloiche Wesen, die überlegt Böses tun, sind da die wahren Bestien, wie die Bürder bald am eingenen Leib erfahren. Die Zombies hingegen, die Tom tötet, sind nur Verwandte von Überlebenden, die Tom den Auftrag gaben, ihre Lieben zu befrieden, damit sie in Ruhe ins Himmelreich einziehen können. Also ähnlich wie beim "Return Man". Natürlich tötet Tom auch aus Notwehr, wenn er von Mensch oder Kreatur angegriffen wird. Und es ist Toms Aufgabe, Benny den Unterschied zwischen sinnlosem Morden und seinen Aufträgen beizubringen. Jonathan Maberry serviert einen actionreichen, für ein Jugendbuch manchmal auch recht groben Zombieroman, in dem er auch viel Platz lässt für die Gefühle eines Heranwachsenden (und er schafft es auch, seinen Joe Ledger aus "Patient Null" ganz kurz zu Ehren kommen zu lassen). Der Beginn ist eher gemächlich, fast schon Tom Sawyer im Zombieland, doch dann wird das Tempo höher, die Dramaturgie ist stimmig, die Verfolgungsjagd und alles, was daraus resultiert, spannend und mittig mit eher sozialen Themen wie Ethik und gar Religion (Der Glaube, dass es Gottes Strafe dafür ist, dass man vor der "Ersten Nacht" Elektrizität genutzt habe und diese nun aus religiösen Gründen verboten ist) sowie Familiensinn gewidmet. Eine durchaus empfehlenswerte Lektüre nicht nur für Jugendliche.  Wird fortgesetzt mit "Lost Land 2: Der Aufbruch". ca 527 Seiten.

Jerry Garcia



Jonathan Maberry. Ein Flugzeug, das Hoffnungen weckt. Eine Gruppe von Freunden, die sich auf den Weg ins Niemandsland macht. Ein neues Gameland und grauenhafte Begegnungen. Zerreißproben für Freundschaft und Liebe. Ein bitteres Opfer im Kampf für die Zukunft. Gibt es weiteres, neues Leben.

Nachdem die Freunde in ihrem ersten Abenteuer Rotaugen-Charlie  und seine Bande vernichtet haben, sind sie wieder zu Hause und trainieren fleissig mit Tom. Ihre Kampfkünste verbessern sich, die körper werden kräftiger. Doch schon bald ist es mit der Ruhe vorbei. Ein alter Mann ist bei einem Nickerchen auf dem Sofa unbemerkt verstorben und bald wieder auferstanden und hat einige Nachbarn gebissen und infiziert. Man kann eine Ausbreitung zwar verhindern, aber tom beschließt, dass es jetzt Zeit zum Aufbruch ist, um das vor Monaten gesichtete Flugzeug zu suchen, das aus Osten kam, das Gebiet überflog und wieder Richtung Ost abdrehte. Wo die Maschine herkam, muss es Leben geben. Also ziehen sie hinaus und müssen bald feststellen, dass sich in letzter Zeit einiges verändert hat. Der Tod von Charlie hat ein Machtvakuum hinterlassen, das ein neuer fieser Gangster mit seiner Truppe auszufüllen gedenkt, um despostisch über alle Menschen und auch die Zoms zu herrschen. Er hat auch das einstmals zerstörte Gameland wieder aufgebaut, in dem damals in Gruben Kinder gegen Zombies antreten mussten und die Zuschauer Wetten auf den Kampfausgang abgeschlossen haben. Chong ist der Erste, den die Bande erwischt und ins Gameland bringt. Danach werden auch Benny und Nix eingefangen, während Tom und Lilash jeweils auf getrennten Wegen verschont bleiben und sich dann an die Befreiung ihrer Freunde machen. Und dabei unerwartete Unterstützung erhalten.

Mit dem zweiten Band seiner "Lost Land"-Reihe legt Jonathan Maberry noch einmal ordentlich nach. Natürlich kümmert er sich um die Gemütszustände seiner Protagonisten, lässt ihre Gefühlswelt durcheinanderwirbeln, stellt die Liebe, Mut, Kameradschft und Freundschaft auf schwere Proben und schafft es spielend, die jugendlichen Charaktere den Lesern, ob nun jung oder alt, bildlich näher zu bringen. Man kann den Veränderungen, die die jungen Leute durchleben, gut nachvollziehen. Ebenso aber, wenn sie hin und wieder in ihre eher kindlichen Gewohnheiten zurückfallen oder nicht weiter wissen. In eingeschobenen Tagebuchaufzeichnungen von Nix werden diverse Begriffe und Begebenheiten erklärt und die Freunde machen sich auch Gedanken, was diese Zombies eigentlich sind. Können sie fühlen, spüren sie Schmerz? Schließlich waren sie einmal Menschen, sind es eigentlich noch, nur tote Menschen eben. Und sie sind mit Sicherheit besser, als viele der Lebenden, denen die Truppe noch begegnen wird. Aber was hier als Jugendroman dargeboten wird, ist schon starker Tobak im positiven Sinn. Vor einigen Jahren hätte man besonders diesen zweiten Teil der Serie garantiert nur Erwachsenen vorgesetzt. Zwar wird das Töten und das Gemetzel nicht explizit und in "Nahaufnahme" zelebriert, aber Köpfen, Genickbrüche oder abgeschlagene Gliedmaßen, die dann als Schlagwaffe verwendet werden, sind jetzt nicht gerade das übliche Rezept für einen Jugendroman, der "geeignet ab 14 Jahre" sein soll. Der Showdown im neuen Gameland hat es nämlich wirklich in sich. Hohes Tempo, Feuersbrunst, Schlachten zwischen Zoms, Gangstern und Unterstützern der Freunde, Explosionen und fiese Charaktere, Kehlenschnitte, Zweikämpfe und wilde Schießereien mit etlichen Toten und noch mehr nun endgültig Toten. Bis zum Ende gibt es harte Prüfungen, emotionale Momente und einige Wendungen sowie zu betrauernde Verluste, bevor die Reise zu dem Flugzeug gen Osten weitergehen kann. Ein schneller, recht deftiger und actionreicher Jugendroman von Jonathan Maberry. Teil 3  kann gerne kommen.   Rund 570 Seiten.

Jerry Garcia




Tom Clancy (Idee, Charaktere) + Mark Greaney (Autor, Lohnschreiber). Für Jack Ryan ist die Stunde der großen Entscheidung gekommen. Und noch nie war der Einsatz so hoch. China will sich Taiwan einverleiben. Doch die Insel steht unter dem Schutz der Vereinigten Staaten. Kann Jack Ryan den Krieg der Supermächte verhindern?

China will sich nicht nur Taiwan einverleiben. Aufgrund massiver wirtschaflticher Probleme will der Staatenlenker das gesamte chinesische Meer unter ihre Kontrolle bringen, was auch die Anrainerstatten wie Indien, Taiwan, Vietnam, Malaysia oder die Philippinen unter ihren Einflussbereich bringen würde. Um dies zu erreichen, müssen erst einmal die Amerikaner in Schach gehalten werden. Dies geschieht mit einem massiven Cyberangriff auf die USA. Nicht nur der Kommunikationsausfall mit den Streitkräften droht, auch Kernlkraftwerke oder Verkehrsbetriebe sind betroffen. Um den US-Geheimdiensten (auch den verborgenen, illegalen) ebenfalls das Wasser abzudrehen, erpresst man diverse Mitarbeiter in entsprechenden Positionen der regulären Dienste und wird so auch über alle Vorhaben der Regierung informiert,die man sich nicht über Trojaner oder virenverseuchte Netze holen kann. Das führt dazu, dass man Verdächtige, die von den Amerikanern observiert werden, schnell ausschalten kann oder zumindest dann das sichere Haus und die Wachen eliminiert, wenn die US-Leute schneller waren. Jack Ryan jr. muss dann mit seinen Kollegen John Clark und Domingo Chavez raus in den Einsatz. während sein Vater, der Senior der Familie, als Präsident versucht, den Konflikt in Verhandlungen zu lösen. Jack jr. nimmt an einer Mission in Hongkong teil, bei der ein chinesischer Hacker, der für die Infiltrierung der amerikanischen Netze verantwortlich ist, in die USA geholt werden soll. Es gelingt zwar, aber nur unter Verlusten. Auch, weil eine andere US-Behörde dazwischenfunkt und der Einsatz im Chaos endet. Bald machen die Chinesen ernst und greifen provozierend kleinere Patrouillen der Amis und deren Verbündeter in der Umgebung von Taiwan an. Sobald sich die Attackierten wehren, spricht man in China Verbrechen gegen die stolze Nation der Chinesen. In einer letzten riskanten Aktion wollen Jack jr. und seine Leute den Ausbruch des Krieges verhindern.

Da der eigentliche Autor von "Gefahrenzone", Mark Greaney, der übrigens nur auf Seite drei im Zusammenhang mit dem Buch einmal erwähnt wird, sich an gewisse Vorgaben was Charaktere und Handlungsstrang zu halten hatte, kann ihm kein Vorwurf über die einseitige Darstellung der Figuren gemacht werden. Verräter und Chinesen sind fies, link, häßlich und schlicht unerträglich, während auf US-Seite selbst die miesesten Machenschaften und Personen, die dem Erfolg der USA in irgndeiner Form zuträglich sind, in den hellsten Farben geschildert werden. Noch dazu dreht man im fiktiven Spiel die Realitäten mal schnell um. Waren in der wahren Welt noch die Amerikaner zusammen mit Gierbänkern Auslöser von Finanzkrisen und die NSA der USA die Ausspäher der (freien?) Welt, wird der berühmte Schwarze Peter (dürfte der beim heutigen political correctness-Wahn überhaupt noch so heißen) den Chinesen zugeschoben. Diverse amerikanische Rechtsverletzungen wie die illegale Finanzierung einer illegalen Geheimdienstorganisation über Insiderinformationen, die sich die Dienste beschaffen und damit an der Börse und in Währungen spekulieren, lässt man ebenso unter den Tisch fallen, wie Angriffe gegen eine Nation, die sich offiziell nicht im Krieg mit den USA befindet. Zweierlei Maß. Was die USA dürfen, ist längst noch nicht dem Rest der Weltgemeinschaft gestattet. Wieder ein Paradebeispiel, wie gerne man sich noch als alleiniger Weltpolizist sähe. Und dazu musste man sich natürlich noch den amerikanischen Wunschtraum ins Buch formulieren: China geht aufgrund von den gleichen Wirtschaftsverfehlungen wie faule Kredite oder Immobilienblasen, die sich schon in den USA abgespielt haben (real, aber das bleibt selbstverständlich unerwähnt), ökonomisch den Bach runter. Würde dazu führen, dass die Chinesen als Konkurrent in der Wirtschaft und um Öl wegfallen, der Rüstungsaufbau stockt und man die US-Schulden bei dem Land, das die Amis finanziell zumindest real fast schon in der Tasche hat, zu sehr günstigen Bedingungen wieder abbauen könnte. Das Buch und die Story bieten wenig Neues - die Konflikte um Taiwan und diverse Inselchen wurden schon von anderen Autoren kurzweiliger abgearbeitet -, Action wird punktuell und auf über 846 Seiten verteilt eingesetzt und macht das Werk nicht zum schnellen Reißer. Insgesamt ist das alles ordentliches Mittelmaß (es gab schon schlechtere) des "Ersatzautors", der aber auch einige Ungereimtheiten enthält. Ich vermute, dass es auch bei Tom Clancy so werden wird wie dereinst - eigentlich auch jetzt noch - bei Robert Ludlum. Nach dessen Ableben wurden diverse Manuskripte "entdeckt", die dann Auftragsautoren verfasst haben oder seine Reihen wie Covert One oder Bourne wurden von anderen Schriftstellern weitergeführt. Auch von Tom Clancy ist mindestens noch eines auf Halde, das übersetzt werden muss, danach werden wir sehen. Der Name allein schon ist jedenfalls eine Kuh, die man noch schön weiter melken kann. Tut man ja schon mit den bisherigen "Zusatzautoren" - und ich war immer dabei. Muss aber zu meiner Ehrenrettung sagen, dass ich sie seit geraumer Zeit nur noch günstiger gebraucht erworben hab. Der volle Preis war es mir nicht mehr wert. Für Fans und Gelegenheitsleser okay, aber im Vergleich zu früher und auch vielen Konkurrenten auf dem Markt eindeutig unterlegen. Wer Kriegsszenarien will, sollte zu Eric L. Harry (vier eindeutig gelungenere Bücher) greifen und wer sich mit Terrorismusbekämpfung im America First-Stil unterhalten will, nehme Brad Thor, Ben Coes, den deutschen Martin Kay oder den letzten Don Winslow mit dem Titel "Vergeltung". Rund 850 Seiten.

Jerry Garcia



Dan Jordan ist ein Mann, der seine Zukunft plant - finanziell wie familiär: Gerade hat er sich sterilisieren lassen. Der Eingriff war nicht sehr angenehm, und Dan ist noch sehr angeschlagen, trotz der Schmerztabletten und des Beutels Tiefkühlerbsen in der Hose. Kleiner Trost:In drei Tagen endet die Aktiensperrfrist der blöden Internetfirma, in der er arbeitet. Eins komma eins Millionen Dollar! Dan wird sofort kündigen, so viel ist klar, und für den Rest seiner Tage mit Kate und den Jungs surfen und am Strand liegen. Nur noch 72 Stunden!

Leider wird er auf dem Weg nach Hause brutal von einer Gruppe gekündigter IT-Kollegen überfallen. Sie wollen, dass er ihnen kompromittierendes Material über die Firma besorgt. Und sie haben ein Druckmittel: Dans gesamte Mailkorrespondenz, in der so einiges steht, was sein Chef und seine Frau auf keinen Fall erfahren dürfen. Dann muss handeln, will er Ehe und Cash Out retten. Wer kann ihm helfen? Etwas sein überaus psychotischer Nachbar Larry?   

Eigentlich ist Dan Jordan eher ein Fremdkörper bei FlowBid im Silicon Valley, da er doch nur dazu da ist, für seinen Chef als Ghostwriter die Reden zu verfassen und sonst nichts beizutragen hat. Entlohnt wird er mit Aktienoptionen, die er in rund drei Tagen einlösen kann und die ihm und seiner Familie (Frau, zwei Söhne) ein sorgenfreies Leben im Jahre 2008 verschaffen sollen. Doch eines schönen Tages, als er gerade von seiner Vasektomie noch ordentlich schmerzende und geschollene Eier hat - dicke Eier haben ist hier wohl wörtlich zu nehmen -, wird er von drei eher dusseligen Nerds von der Straße weg gekidnappt. Und nein, sie wollen ihm nicht ans Gekröse. Die Typen wurden auch in Optionen entlöhnt, aber ein paar Wochen vor Fälligkeit zwecks Sparmaßnahmen entlassen - und somit adieu Optionen, adieu große Kohle. Und nun erweist isch, dass Dan auch nicht der Hellsten einer ist. Hat er, der Ex-Journalist, seinen unbeliebten Chef doch höchst erfreut anonym an ein Magazin verkauft, das von Misständen in Führungsetagen berichtet, nebenbei einen Sex-Talk-Chat mit einer verheirateten Kollegin unterhalten und natürlich auch gewissen Vorlieben via Internet gefrönt - Fat.Asses.Com und ähnliche Seiten. Das Material wollen die drei Entführer natürlich nutzen, um ihn zur Mitarbeit und endgültigen Bloßstellung des Bosses zu nötigen. Wäre das doch bloß alles. Sein Nachbar Larry hat einen gewaltigen Sprung in der Schüssel und schmachtet nicht nur Dans Eheweib hinterher, er liebt es auch Informationen zu "ernten". Und in dessen Hinterhof wohnt Calhoun, ein verfetteter Schwabbel, der unbedingt zu nicht stattfindenden Partys eingeladen werden möchte. Als wäre das nicht genug, schleicht auch noch ein muskelbepackter Glatzkopf ums Haus und den Spielplatz der Kinder. Für solche Fälle hat Dan aber seinen Freund Rod Stone, seines Zeichens Cage Fighter. Und bis sich alles aufklärt, haben Dan und seine Eierchen mächtig zu leiden.

Der Held brüllt vor Schmerz - dieser Halbsatz auf dem Buchrücken ist völlig korrekt, manchmal sollte er aber auch vor Blödheit schreien, dämlich wie er sich anstellt. Der Leser brüllt vor Lachen - dieser zweite Halbsatz meint es doch etwas gut. Sicher gibt es eine Menge Situationskomik, sorgen skurrile und durchgeknallte Figuren für einige Lacher, aber unter dem Schild des vermeintlichen Spaßes verbergen sich auch ein netter, sehr flott erzählter Thriller und eine ordentliche Portion Kritik an jenen, die den Hals nicht voll kriegen können. Seien es nun die Unternehmer, die verdienten Mitarbeitern den verdienten Lohn vorenthalten oder Angestellte, die sich krumm und bucklig schaffen, um sich alle Annehmlichkeiten der Welt kaufen zu können und dann jammern, dass sie keine Zeit dafür haben. Beides geht nunmal nicht von jetzt auf sofort, zeigt aber die allgemeine Einstellung in der heutigen Gesellschaft und besonders im Valley. Für den größten Spaß sorgen vor allem die beiden Nachbarn Larry und Calhoun. Irre die beiden. Schwarzer Humor, überzogen, wild, verrückt und schnell geschrieben. Ein Buch ohne große Actioneinlagen und Leichenberge, aber dafür lesenswert, mit der einen oder anderen Wendung und mal was anderes im Wust der vielen Neuerscheinungen für den Massenmarkt.  Rund 445 Seiten.

Jerry Garcia



David Baldacci. Das Staatsbankett für den britischen Premierminister hält ganz Washington auf Trab. Oliver Stone, einst der beste Attentäter, den sein Land je gehabt hat, steht im Lafayette Park vor dem Weißen Haus und beobachtet die Kolonne des britischen Premiers. Plötzlich detoniert eine Bombe - offensichtlich ein Terroranschlag gegen den Minister. Stone entkommt nur knapp. Nun wird er vom amerikanischen Präsidenten persönlich beauftragt, die Drahtzieher des anschlags zu finden. Keine leichte Aufgabe, denn Stones Gegner erweisen sich als absolut tödlich.

Oliver Stone hat eine Audienz beim US-Präsidenten. Natürlich nicht zum Plausch. Der Präsident hat ein Problem. Der Nachschub an Drogen durch die mexikanischen Kartelle ist ins Stocken geraten. Was an sich ein Grund zur Freude wäre, entpuppt sich als vermeintlicher Schachzug der Russen, die mit ihren eigenen Drogenbossen als Vorhut nun versuchen, diesen Markt unter ihre Kontrolle zu bringen und auf diese Weise dann die westliche Welt zu unterminieren und selbst wieder zur Weltmacht aufzusteigen. Stone soll dem einen Riegel vorschieben. Am Abend nach der Besprechung geht Stone wie gewohnt an seinen alten Platz im Lafayette-Park, als die Bombe hochgeht und zudem noch hunderte von Schüssen auf den Rasen niederprasseln. Glücklicherweise stirbt bei der Explosion nur ein Mann. Doch da der britische Premier in der Nähe war und der Park ja sehr dicht beim Weißen Haus ist, geht man von einem misslungenen Anschlag aus. Und schon mischen sich sämtliche Buchstabensalat-Geheimdienste in die Ermittlungen ein, von den Briten kommt Unterstützung vom MI6 und Stone wird sofort zu dem neuen Fall abkommandiert, statt sich auf die Russen zu konzentrieren. doch die Ermittlungen kommen nicht nur in Stocken, der Gegner scheint immer einen Schritt voraus zu sein. Es gibt einen Verräter - und zwar in der höchsten Ebene. Stone holt seine Freunde vom Camel Club zwecks Recherche mit ins Boot, doch als auch diese attackiert werden, lässt er sie zu deren Schutz außen vor. Die Sache wird immer gefährlicher, als die Feinde, die unbekannten Feinde daeginnen, sämtliche Zeugen und Mitwisser zu beseitigen. Und noch immer hat niemand eine Ahnung, wer der Drahtzieher der Sache ist oder auch nur sein könnte.

David Baldacci hat seinen (vorerst) letzten Band der Reihe um Oliver Stone, auf dessen Kosten bezüglich seines Namens diesmal einige Witzeleien gehen, als temporeichen Agententhriller konzipiert, der leider an manchen Stellen etwas an den Haaren beigezogen wirkt und bei dem der thrillerkundige Leser spätestens bei einer Anmerkung ungefähr in der Mitte des Buches weiß, wohin der Hase läuft. Dass sämtliche Geheimdienste, Spezialisten und sogar Stone selbst nicht auf diese naheliegende Idee kommen, erscheint recht unwahrscheinlich. Abgesehen davon ist "Der Auftrag" eine spannende Geschichte, die den Terrorismus und die daraus folgernden Ängste zu einem wilden Katz- und Mausspiel ausbaut, mit einigen Wendungen versehen und durch mehrere Actionsequenzen in der Handlung aufgepeppt. Der eigentliche Camel Club spielt hier aber doch eher eine Nebenrolle. Stone wird zu einem Helden hochstilisiert, wie man ihn schon aus Dutzenden von ähnlich gelagerten Büchern kennt, das ist jetzt nichts Besonderes und nimmt der Sache zeitweise den Reiz der früheren Bücher aus der Reihe. Aber dadurch, dass Stone jetzt alleine im Vordergrund steht, erfährt man wieder einige Häppchen aus seiner Vergangenheit als Regierungsbeauftragter, gibt seinen Gewissensbissen eine Grundlage und er darf auch den einen oder anderen emotinalen Moment durchleben. Natürlich ist es auch ein Aufhänger für den Aufruf zu Mut und Treue gegenüber seinen Freunden entgegen allen Widerständen und/oder Befehlen/Befehlshabern. Eine Geschichte der Freundschaft in all den Ränkespielen der Geheimdiensnte und Nationen, denen Menschenleben oder solche Werte mittlerweile zum eigenen Nutzen völlig fremd geworden sind. Das Ende, explosiv wie eine Bourne-Folge, lässt auch offen, ob man nicht vielleicht doch noch weitere Abenteuer um den Camel-Club erwarten darf. Und man merkt auch, dass dieses Buch zumindest im Original schon vier Jahre auf dem Buckel hat, da es sich positiv von den letzten, eher lustlosen Arbeiten des Autors trotz kleinerer Mängel abhebt. 560 Seiten.

Jerry Garcia



Taylor Stevens. Du glaubst, du kannst  mir drohen. Du denkst, du kannst mir wehtun. Du weisst nicht, wozu ich fähig bin. Ich werde dich finden. Und ich werde dich töten.

Michael Munroe wird auf offener Strasse entführt, als sie gerade zur Firma ihres Freundes Miles Bradford fährt. Er kann es sogar vom Bürofenster aus beobachten und wundert sich, dass der Krankenwagen so schnell da war. Doch er kann nichts tun, ausser Nachforschungen anstellen. Und die beweisen ihm, dass hier Profis am Werk waren. Jegliche Spur führt ins Leere. Michael indes wurde nach Europa verschleppt, wo sie für einen Mädchenhändler eine junge Frau als Objekt der Begierde eines Perversen quer durch die EU liefern soll. Damit sie auch wirklich spurt, hat man ihren besten Freund Logan entführt und droht ihn zu töten und zudem habe sie ja noch weitere Menschen, an denen ihr etwas liegen würde. Also spielt sie vorerst mit, auch überrascht, dass die Ware, die sie zu liefern hat, ein verschwundenes Schauspieltalent ist, das sowieso ihr nächster Auftrag gewesen wäre. Also macht sie sich auf den Weg, versucht unterwegs die Gangster, die sie überwachen auszutricksen und auszuschalten. Währenddessen ist in Amerika Bradford zusammen mit seinem Team auf der Suche nach Logan und sie schaffen es auch, ihn zu finden und zu befreien und es Munroe mitzuteilen. Doch der Gegner hat gut geplant. Statt des Freundes haben sie nun ihre Nichte in Gewahrsam und nichts hat sich an Munroes Situation geändert. bis es ihr reicht. Sie liefert das Mädel in der amerikanischen Botschaft in Frankreich ab und will auf die Jagd gehen - ohne Gnade. Doch dsie junge Frau will ihr helfen, will ebenfalls Rache. So machen sich die beiden Frauen auf den Weg zum großen Showdown.

Mit etwas eingepflegtem, berechtigtem und nicht zu stark aufgetragenen Feminismus, der diversen Personen, die sich besser mit ihren Steuern beschäftigt hätten, statt sie Staat und Volk vorzuenthalten, ein Strahlen ins Gesicht getrieben hätte, lässt Taylor Stevens ihre Protagonistin auf ihre dritte Mission ziehen. Dabei wird auch Bezug auf die vorangegangenen Abenteuer genommen, sodass man die schon gelesen haben sollte. Munroe hatte nach ihrem schweren Schicksal mit Miles Bradford und seinem Heim endlich so etwas wie ein Zuhause gefunden. Frieden, Ruhe und Liebe, was sie sich gar nicht erwartet hätte. Doch man gönnt ihr dies nicht. Bald muss sie wieder gegen ihre inneren Dämonen antreten, gegen den Drang jeden zu töten, der ihr auch nur ansatzweise zu nahe kommt. Manche Situation, die sich im Süden Europas abspielt, erinnert an Filme wie "Transporter" oder "Taken", doch der eigenwillige, schwierige Charakter der Vanessa Michael Munroe, ihr Innenleben, die von Gewalt zerrüttete Seele hebt diesen Thriller wie die beiden Vorgänger eindeutig aus der Masse heraus. Tempo und Spannung beherrschen die Jagd nach den Gangstern, dem Versuch, den Frauen zu helfen und im letzten Drittel mehr sich auch die Action, als Munroe vor ihrem inneren Drang kapituliert und die Mädchenhändler stellt. Es bleibt aber nicht aus, dass sie sowie ihr Freund Miles einen hoihen Preis für den Kampf gegen die Verbrecher zahlen müssen, dass sie auch diverse Überraschungen erleben, Wendungen ertragen müssen und man nicht wirklich von einem Happy-End sprechen kann. Zudem bleibt noch der eine oder andere Faden der Handlung offen und man wird sehen, was der vierte Teil der Munroe-Saga bringen wird. Angeblich steht niemand anderer als James Cameron schon bereit, um Munroe auch auf die Leinwand zu bringen, aber der dürfte ja derzeit mit seinem anderen Projekt noch weiter beschäftigt sein. Schnelle, spannende und actionreiche Lektüre, wie ein Road-Movie mit Tiefgang und viel Potenzial für weitere Abenteuer. Bisher das beste Buch aus der Reihe.  rund 505 Seiten

TinyPortal 2.0.0 © 2005-2020