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the Neon Demon (Nicolas Winding Refn)

Begonnen von StS, 13 Mai 2015, 22:29:50

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StS



ZitatNicolas Winding Refn's supermodel horror The Neon Demon is heading to Cannes.

With production about to wrap in Los Angeles, we have your first look at Elle Fanning as 'Jesse,' an aspiring model who moves to Los Angeles in hopes of breaking through. Her youth and vitality are devoured by a group of beauty-obsessed women who will take any means necessary to get what she has.

Directed by Nicolas Winding Refn (Bronson, Valhalla Rising, Drive, Only God Forgives) with a screenplay co-written by NWR and Mary Laws, the film's principal cast includes Elle Fanning (Maleficent), Jena Malone (The Hunger Games: Mockingjay Part 1), Karl Glusman (Stonewall), Bella Heathcote (Dark Shadows), Abbey Lee (Mad Max: Fury Road), Desmond Harrington (Dexter, Gossip Girl) Christina Hendricks (Drive), and Keanu Reeves (John Wick, The Matrix series).

Alessandro Nivola plays Nicolas, a fashion impresario who taps Elle Fanning as his muse.

(BloodyDisgusting.com)

Ich bin überaus gespannt!  :D

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

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Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

Und gleich noch ein "Red Band Teaser" hinterher...   :icon_cool:

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Mr. Blonde

16 April 2016, 06:28:29 #4 Letzte Bearbeitung: 16 April 2016, 06:30:59 von Mr. Blonde
Audiovisuell anscheinend die totale Ekstase, war zu erwarten. Hoffentlich auch inhaltlich großartig. Habe in jedem Fall so ein "Black Swan" / "Goddess of Love" Feeling. Von daher: her damit!


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StS

Naja, die Inhalte waren noch nie so NWR´s (primäre) Stärke...  ;)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Mr. Blonde

Zitat von: StS am 16 April 2016, 09:20:51
Naja, die Inhalte waren noch nie so NWR´s (primäre) Stärke...  ;)

Dafür hat er es geschafft, durch das einfache Einfangen von Blicken Geschichten zu erzählen, die Dialoge überflüssig gemacht haben. Das klappte für mich in "Drive" hervorragend. Er darf halt nicht in diese selbstgefällige Inszenierung verfallen, wie es bei "Only God Forgives" der Fall war.


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StS

Zitat von: Mr. Blonde am 16 April 2016, 10:23:56
Zitat von: StS am 16 April 2016, 09:20:51
Naja, die Inhalte waren noch nie so NWR´s (primäre) Stärke...  ;)
Dafür hat er es geschafft, durch das einfache Einfangen von Blicken Geschichten zu erzählen, die Dialoge überflüssig gemacht haben. Das klappte für mich in "Drive" hervorragend. Er darf halt nicht in diese selbstgefällige Inszenierung verfallen, wie es bei "Only God Forgives" der Fall war.

Würde ich so unterschreiben, die Aussage.  ;)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Moonshade

Zitat von: StS am 16 April 2016, 10:25:54
Zitat von: Mr. Blonde am 16 April 2016, 10:23:56
Zitat von: StS am 16 April 2016, 09:20:51
Naja, die Inhalte waren noch nie so NWR´s (primäre) Stärke...  ;)
Dafür hat er es geschafft, durch das einfache Einfangen von Blicken Geschichten zu erzählen, die Dialoge überflüssig gemacht haben. Das klappte für mich in "Drive" hervorragend. Er darf halt nicht in diese selbstgefällige Inszenierung verfallen, wie es bei "Only God Forgives" der Fall war.

Würde ich so unterschreiben, die Aussage.  ;)

Da bin ich mit im Boot. Nichts gegen einen ordentlichen Optik-Trip, darf aber aber nicht im Regie-Ego versacken, bei "Only God" hab ich trotz Optik relativ schnell die Geduld verloren, anstatt mich hineinvertiefen zu können.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

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MMeXX

Kinostart in Deutschland: 23. Juni 2016! (Kommt über Koch Media via 24 Bilder.) Der Teaser kommt auf der großen Leinwand sehr gut. :D

StS

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Butzemann

Puh. Sehr schick und bedauerlicherweise (aber das kann nat. täuschen) sehr inhaltsleer.

Hat mich in gewisser Weise i-wie an De Palma's Passion erinnert.

Ich hoffe bloß nicht, dass Refns i-wann nur noch Filme für sich dreht und das Publikum komplett ausklammert. Eine kleine Entwicklung ist da ja schon zu erkennen. Wenn ich da an die Pusher Trilogie denke, Heidenspaß haben die Filmchen gemacht, hatten eine eigene Energie und Dynamik, und dann wurde es -trotz der besseren stylischen Optik- immer ungemütlicher und anstrengender seine Sachen zu gucken, und ich denke man kann das nicht auf einen gewissen Anspruch schieben um sein Œuvre (vollends) interpretieren zu müssen  :unknown:

Aber naja, is trotzdem ein Kandidat dem man eine Chance geben muss, allein wegen dem Soundtrack und Jena Malone.
Version 2.0 [ http://blog-plus.de ]

Heimkino [ http://www.bluray-disc.de/blulife/heimkino/butzemann ]


"Von all den Dingen die mir sind verloren gegangen, hab ich am meisten an meinen Verstand gehangen"

DisposableMiffy

Kann dem Mann mal jemand die grobe Keule wegnehmen, bitte? Ich finde "The Neon Demon" ist ein unfassbar plumpes, viel zu langes Werk, das seine Redundanz durch schickes Aussehen, einen fantastischen Score und das erwartungsgemäße Ausloten der Geschmacksgrenzen zu kaschieren versucht. Vielleicht habe ich auch nur nicht verstanden, dass der Film noch eine andere Botschaft hat als
Spoiler: zeige
das bloße Aufzeigen der Oberflächlichkeit der Modewelt und der wortwörtlichen Selbstzerfleischungsmentalität ihrer Protagonistinnen. No shit, sherlock. Wer hätte das geahnt.
In dieser Schlichtheit finde ich das fast schon ärgerlich.

Würde Michael Bay versuchen einen Lars von Trier-Film zu machen, es käme vermutlich etwas ähnliches wie "The Neon Demon" dabei heraus.

4,5/10
letterboxd.com

Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

StS

Zitat von: DisposableMiffy am 28 Juni 2016, 15:19:28
Würde Michael Bay versuchen einen Lars von Trier-Film zu machen, es käme vermutlich etwas ähnliches wie "The Neon Demon" dabei heraus.

Klingt großartig.  :love:
Ich geh heut Abend rein.  ;)
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Moonshade

Wir ziehen dann morgen abend nach...
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

StS

29 Juni 2016, 07:59:54 #17 Letzte Bearbeitung: 29 Juni 2016, 08:05:22 von StS
"Style over Substance" beim Betrachten einer "mehr Schein als Sein" Branche...
Nunja, mir hat der Vibe des Films gefallen - die Bilder, der Score und die Mädels sowieso.  ;)
Ich fand ihn auch nicht zu lang - er war halt entschleunigt ruhig.
Klar hätte ich mir eine komplexere Handlung (samt Charaktere) gewünscht...
Aber spätestens seit "Valhalla Rising" ist ja eigentlich offenkundig, dass das nicht Refn´s Ding zu sein scheint.
So wie auch bei Malick´s "Knight of Cups" kürzlich - ein in gewisser Hinsicht vergleichbares Werk - vergebe knappe 6/10.
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Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
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Moonshade

Ja, es ist "style over substance", aber eigentlich ist es vielmehr "style, substances and senses".

Ok, ich gebs zu: ich bin begeistert.  :love:
Ich hab ein wenig mit der Stilisiertheit des gefeierten "Drive" gehadert, ich empfand "OGF" als brüsk sperrig und hab mich verweigert - aber TND funktioniert (bei mir).

Natürlich, die Story ist schmal, die Pausen lang, die Zeitlupen ausgebreitet.
Und ja, es ist ein Film über das Sehen, Schauen, Bewundertwerden, über Schönheit, natürliche wie künstlich herbeigeführte.
Das hat wenig mit typischen Gefühlen und Emotionen zu tun, vielmehr mit einer Kette von Berührungen und Begierden, die Unschuld und Schönheit hier auslösen. Und die Folgen.
Als da wären: Erotisierung, lesbische Fixierung, Nekrophilie, Vampirismus, Fetischismus, Kannibalismus, Selbstverstümmelung, Vergewaltigung und Mord.
Zusammengeführt und angerichtet von NWR in einer perfekt durchkomponierten Oberflächenwelt, deren Haptik man fast sehen kann (ich verweise mal auf die fast fühlbaren Strukturen im Vorspann und das Lederknistern in der Stiefelszene).
Das ist nicht komplett zuende gedacht und einiges ist fragwürdig (und vieles davon ist nicht neu), aber diesmal konnte ich für mich präzise sehen, was der Regisseur gewollt hat (was mir bei OGF verwehrt geblieben ist, denke ich). 

Hypnotischer Elektroscore, eine gewisse Abgründigkeit der stilisierten Szenerie, unterschwellige Bedrohung in fast jeder Sequenz, schwer aufschlüsselbare Figurenzeichnung, überall sexuelle Anspielungen, darin untergebracht die Frauwerdung eines Mädchens - komplett mit Bewußtwerdung, Entdeckung des Sexuellen, Sündenfall, mondbeschienener Monatsblutung, Gebärvorgang. Dazu bisweilen einige flotte Giallo-Motive.
Kritik an der Gesellschaft oder der Modeszene - eher weniger, die Aufschlüsselung, dass Schönheit und Bild nicht alles, sondern das Einzige ist, ist weder neu, noch aufregend. Aufregend ist maximal, was ein Regisseur damit macht.

Kann man - bei entsprechender Entspannung - richtig schön marianengrabentief drin versinken, ein Fest für Fans von Bild- und Farbkompositionen, über dessen tiefere Bedeutung man lange knuspern kann, wenn man will.

Worüber heute gemotzt wird, wirkt jetzt schon wie aus der Zeit gefallen - ein persönlicher Kunstfilm wie aus den 70ern. Wenn es danach geht, wird man den Film in 20 Jahren verehren - und in die Special-Interest-Arthause-Abteilung für schräge Beiträge gehört er jetzt schon.

8/10
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StS

Ich freu mich inzwischen auch schon sehr auf eine spätere Zweitsichtung im O-Ton auf Blu.
Musste auch gleich mal nach dem Song im Abspann Google konsultieren.  ;)
Ist defintiv ein Film, den man nicht gleich nach dem Verlassen des Kinos vergisst...
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Roughale

Optisch definitiv eine Bombe! So eine Explosion von Farben und Kontrasten habe ich selten im Kino sehen dürfen und es war ein Genuss. Da fiel mir fast gar nicht auf, dass man die Story mit einem leerten Kugelschreiber auf einen nassen Bierdeckel schreiben könnte. Somit ergibt sich das Fazit, dass man schon bereit sein sollte, die optische Gewlat über sich ergehen zu lassen und nicht auf eine gute Story hoffen, wenn man das kann, sollte man sehr zufrieden aus dem Kino kommen...

Ich bin nun auch etwas vorsichtiger mit der Verwendung des Begriffs "innere Schönheit" :LOL:

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

No Limit Soulja

Zitat von: Roughale am 30 Juni 2016, 14:31:40
Ich bin nun auch etwas vorsichtiger mit der Verwendung des Begriffs "innere Schönheit" :LOL:

Habe den Film zwar nicht gesehen, aber bei "innerer Schönheit" muss ich an eine Folge von Geschichten aus der Gruft denken.
Kann mir also denken was damit gemeint ist. :icon_mrgreen:

Moonshade

Ja, auf den Begriff kann man Refn in diesem Fall ruhig mal ein Auge werfen... :icon_mrgreen:

Das weiter Bizarre an TND ist, dass einem erst hinterher auffällt, welche Themen alle in diesem Film untergebracht oder angewandt werden (siehe meine Aufzählung oben), die man im Film dank optischer Faszination einfach erstmal so schluckt (oder man wegen ihnen schluckt) und die man sich hinterher zusammensuchen muss, um dann verblüfft festzustellen, wie viele es waren.
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StS

Zitat von: Moonshade am  1 Juli 2016, 11:17:35
Das weiter Bizarre an TND ist, dass einem erst hinterher auffällt, welche Themen alle in diesem Film untergebracht oder angewandt werden (siehe meine Aufzählung oben), die man im Film dank optischer Faszination einfach erstmal so schluckt (oder man wegen ihnen schluckt) und die man sich hinterher zusammensuchen muss, um dann verblüfft festzustellen, wie viele es waren.

Absolut. Würde meine Wertung inzwischen auch ein wenig nach oben korrigieren...
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Stefan M

Nun bin ich auch gespannt...

Ich mochte "Drive" ja auch sehr gern, auch wenn bei ihm rückblickend dann doch nicht so viel hängen geblieben ist, wie ich ursprünglich angenommen hatte. Der Score ist eine Wucht, viele Szenen für sich allein genommen sind es auch, aber als Gesamtgerüst fehlt dann doch das berühmte Fleisch an den Knochen. Die zarte Love-Story mit einigen magischen Momenten fand ich dabei wesentlich interessanter als das Kippen des Plots in typische (und recht brutale) "Einer nach dem anderen muß jetzt dran glauben"-Gefilde in der zweiten Hälfte.

An "Only God Forgives" hatte ich reichlich zu kauen, und obwohl mich der Film irgendwie fasziniert hat in seiner Farbgebung und dem geradezu hypnotischen Gang durch finsterste seelische Abgründe, habe ich nicht das Bedürfnis, ihn wiederzusehen. Dazu war mir das alles doch zu sperrig.

"The Neon Demon" scheint dann ja ebenfalls mehr in letztere Richtung zu gehen, aber das liest sich alles zu sehr nach optisch beeindruckender Wundertüte, als daß ich mein Interesse im Zaum halten könnte.  :icon_mrgreen:
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

Moonshade

Das "Fleisch an den Knochen" kannst du hier eigentlich auch vergessen, aber wie der Koch auf LSD den Teller angerichtet hat, hält dich nachts noch wach.  :icon_eek: :eek: :icon_eek: :icon_twisted: :zwangsjacke:

Wer plotgetrieben ins Kino geht, kann eigentlich nur mit "was für ne Scheisse" wieder rauskommen, wie man auf der FB-Seite auch lustigerweise gut lesen kann. Kann ich auch verstehen, ist wirklich "special interest".
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StS

Zitat von: Moonshade am  1 Juli 2016, 12:46:14
...ist wirklich "special interest".

Jip. Deswegen war es auch so eine bescheuerte Idee in den USA, den in derart viele Kinos zu bringen...
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PierrotLeFou

Mir geht es ein bisschen wie Moonshade. "Drive" mochte ich relativ gerne, habe aber nie verstehen können, wie man darin einen wirklich guten Film sehen konnte, "Only God Forgives" kam mir ähnlich mittelmäßig vor wie "Bronson" und "Walhalla Rising". (Den frühen Refn kenne ich noch nicht.)

Und im Vergleich zu den zwei vorangegangenen, stilistisch verwandten Filmen, war mir "The Neon Demon" nun der liebste. Das ist zwar ebenfalls ein formverliebter Film der Oberflächen, arrangiert all diese Oberflächen aber nach einem zumindest größtenteils durchdachten Konzept, das auf den Vampirismus zurückgreift (angefangen beim Namen Ruby, über den Jugendwahn und die nekrophilen Fantasien verlaufend und endend beim Blutbad gegen Ende); insofern würde ich nicht unbedingt von "style over substance" sprechen. (Auch würde ich nicht sagen, dass er die Oberflächlichkeit, die er kritisiert, selbst zelebriert: seinen durchaus verlockenden, verführerischen style beschränkt Refn ja auf ein bestimmtes Milieu, das ebenso verlockend, aber auch ebenso unterkühlt & widernatürlich ist.) Diese steife, kühle Model-Szene mit dem Konzept des untoten, parasitären, lebensfeindlichen Vampirs zu beackern, hatte schon etwas...
Ein wirklich guter Film scheint mir zwar auch "The Neon Demon" nicht zu sein, aber immerhin ist es einer der innovativsten Vampirfilme der letzen Jahre. (Ein bisschen so, als hätte man Scotts "The Hunger", Denis' "Trouble Every Day" und zig Elemente des Vampirismus miteinander vermengt und Refns Argento-/Mann-/Jodorowsky-Kleister drübergekippt.)
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

ratz

Ich weiß ja nicht genau, warum ich mir den Refn immer wieder antue, einerseits wohl wegen Walhalla Rising, den ich ziemlich gut fand, andererseits wegen des Fanboy-Buzz, der mich dann doch befürchten läßt, ich würde was verpassen. Um es kurz zu machen: Ich hätte nix verpaßt, der Film ist Murks.

Im Prinzip bin ich völlig bei DisposableMiffy - und dabei bin ich kein plotinteressierter Zuschauer, und einige der visuellen Stimulanzien mit Technobeat drunter haben mir sehr gefallen, wären da nicht die besonders hintenraus an Spannkraft verlierenden Endlos-Kamerafahrten und Zeitlupen.

Die Aufzählungen von Moonshade und Pierrot machen schon deutlich, daß hier inhaltlich ein regelrechtes Symbol-Potpourri angerichtet wurde - manchem schmeckts, ich fands nur eklektizistisch und banal. Am Ende - ich sage nur Das Auge - haben meine Begleitung und ich losgeprustet, schade daß nicht öfter solche selbstironischen comic reliefs vorkamen, hätte das Unternehmen viel sympathischer gemacht.

Insgesamt etwas besser als der katastrophale Only God Forgives, aber mehr als 4/10 kann sich der öde Poser Refn bei mir nicht abholen.

Moonshade

Klare Geschmackstrennung, anders geht es bei dem Film auch nicht.
Das mit dem Auge war mir schon fast zu satirisch angehaucht, mehr hätte es nicht sein dürfen - und war es dann ja auch nicht.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

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