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Goddess of Love [Psyhorrdraler]

Begonnen von RoboLuster, 25 Februar 2016, 10:23:23

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RoboLuster

25 Februar 2016, 10:23:23 Letzte Bearbeitung: 1 März 2016, 08:06:43 von RoboLuster


USA | Canada | 2015  Mehr Info braucht ihr hierfür nicht, keine Inhaltsbeschreibung, kein Trailer.


Nach Der Weiße Hai wollte keiner mehr ins Wasser, nach diesem Film werde ich wohl lange Zeit keine Frau mehr ansprechen.^^

Puh, wer gibt mir so früh am Morgen so einen Film? Da fällt mir ein Zitat von Johnny Depps Anwalt ein; "Did you just see what god did to us, man?" Ja, ich glaube der alte Herr da oben und die Filmgötter meinen es mal wieder gut mit mir.  :king:

Es kommt immer mal wieder vor, dass man einen Film unter 200 erwischt, der einen so richtig wegbläst.

Ein Instant-Cult-Classic.

hätte besser vorgeschrieben, weil jetzt muss ich hier Pause machen.. ohne Witz. Ich muss das erstmal sacken lassen sonst krieg ich nen Herzinfarkt wenn ich hier schreibe. Heiliger Pankreas! Das hier ist big, ich sags euch.
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Newendyke

Betrogen vom Liebhaber beginnt für eine mental instabile Frau der Weg in den Wahnsinn.

Aha... Trailer, ja, sieht ganz nett aus, so ne Mischung aus Tittensuppe und "Eine verhängnisvolle Affäre" auf Acid.

http://youtu.be/HuBu8gCJmEQ


"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

RoboLuster

25 Februar 2016, 13:15:38 #2 Letzte Bearbeitung: 25 Februar 2016, 15:33:47 von RoboLuster
Das war jetzt ganz wichtig. Bin ich etwa zu doof um ne IA und nen Trailer zu posten? WTF?!

Dein kurzer Kommentar kommt nicht das Feeling des Films ran. Das liegt aber am Trailer (den ich mir eben angesehen habe). Naja, wollte es mal bischen anders aufziehen, ohne Trailer und wischiwaschi Ein-Satz-ErklärtwwiediebabysmitdemStorchgebrachtwerden-Inhaltsangabe die ich auch selbst hätte schreiben können.
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Newendyke

Cliffhanger habe ich in der heutigen Serienlandschaft zur Genüge, daher hab ich mal geschaut, was es denn mit dem Film auf sich hat und es dann geschrieben. Dein Ego wollte ich nicht verletzen, eher meine Neugier stillen und den GFlern weitergeben. Deine gemütsgefickte Rezension wird hier bestimmt trotzdem gerne gelesen.

(No pun intended)


"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

RoboLuster

Ich weiß das du nicht mein Ego verletzen wolltest, und bisher hatte ich noch nicht mal an mein Ego gedacht. War nur etwas überrascht. Und in meinem Gemütsgeficke "gestört".  ;)
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Mr. Blonde

Hat mir richtig gut gefallen, ist mal was anderes. Bei der Stange wird man eigentlich durch die ziemlich gute Performance der Hauptdarstellerin gehalten. Dass der Film (und sie) dabei noch optisch sehr ansprechend ist, macht es natürlich noch interessanter. Zugang zur Figur war relativ einfach, da ein paar Momente eben für jede Liebesbeziehung typisch und für einen nicht unbekannt sind. Hier und da auch Ansätze einer Atmosphäre, die an Lynch erinnert. Leider wird hier nicht viel draus gemacht.
Spoiler: zeige
Ein bisschen Background zu ihren Wahnvorstellungen wäre cool gewesen. Nur ein wenig, dass sich Interpretation lohnt. So bleiben die Fragen zu dem Mann mit dem Pferdekopf und dem Reifen, der ständig drohenden Wummerbassmusikkulisse etc. völlig offen.


Ich würde den zwar nicht ganz so hoch beurteilen, wie Robo, aber eine Empfehlung ist er in jedem Fall. Steht ein wenig in der Tradition von "Black Swan", wie ich finde.


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StS

25 Februar 2016, 21:02:57 #6 Letzte Bearbeitung: 25 Februar 2016, 21:28:07 von StS
Hmmm, weiß noch nicht so recht. Aufgrund der Meinungen hier werde ich den mal im Auge behalten und bei Gelegenheit konsumieren - aber auf den ersten Blick hat mich der Trailer nicht wirklich umgehauen und sah zudem irgendwie billig aus. Aber wie gesagt - mal schauen...   ;)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Mr. Blonde

25 Februar 2016, 21:07:32 #7 Letzte Bearbeitung: 25 Februar 2016, 21:15:55 von Mr. Blonde
Zitat von: StS am 25 Februar 2016, 21:02:57
Hmmm, weiß noch nicht so recht. Aufgrund der Meinungen hier werde ich den mal im Auge behalten und bei Gelegenheit konsumieren - aber auf den ersten Blick hat mich der Trailer nicht wirklich umgehauen und sah zudem irgendwie billig aus. Aber wie gesagt - mal schuen...   ;)

Der Film wirkt nicht billig, hat aber eben dieses Indiefilmfeeling. Kameraarbeit, Schnitt und Soundtrack sind mehr als ordentlich, wenn auch über die meiste Zeit sehr ruhig. Der Look ist ästhetisch, dazu ist der Film sauber montiert. Darstellerisch ist es ein wenig durchwachsen. Hauptdarstellerin ist für das, was sie darstellt, mehr als gut genug und überzeugend, während der männliche Gegenpart austauschbar und ausdruckslos ist.


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StS

Zitat von: Mr. Blonde am 25 Februar 2016, 21:07:32
Zitat von: StS am 25 Februar 2016, 21:02:57
Hmmm, weiß noch nicht so recht. Aufgrund der Meinungen hier werde ich den mal im Auge behalten und bei Gelegenheit konsumieren - aber auf den ersten Blick hat mich der Trailer nicht wirklich umgehauen und sah zudem irgendwie billig aus. Aber wie gesagt - mal schuen...   ;)
Der Film wirkt nicht billig, hat aber eben dieses Indiefilmfeeling. Kameraarbeit, Schnitt und Soundtrack sind mehr als ordentlich, wenn auch über die meiste Zeit sehr ruhig. Der Look ist ästhetisch, dazu ist der Film sauber montiert. Darstellerisch ist es ein wenig durchwachsen. Hauptdarstellerin ist für das, was sie darstellt, mehr als gut genug und überzeugend, während der männliche Gegenpart austauschbar und ausdruckslos ist.

Okay.  ;)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Hedning

Sieht auf jeden Fall interessant aus. Dem OFDb-Eintrag zufolge sind auch fast alle meine Lieblingsgenres vertreten :respekt: Werde mal die UK-DVD auf dem Merkzettel behalten.

RoboLuster

25 Februar 2016, 23:07:35 #10 Letzte Bearbeitung: 25 Februar 2016, 23:18:22 von RoboLuster
 :banana:  Mr. Blonde hat das schon gut beschrieben, billig ist der Film auf keinen Fall, deswegen wollte ich auch erstmal keinen trailer, weil ich schon befürchtet hatte, dass der Trailer nix bringt. Komplett ohne Vorwissen hat es einfach gut geflashed, und zwar nicht nur weil da ein paar echte Schicker-Szenen verteilt sind, die umso heftiger kommen je mehr man mit der Story BZW der Hauptdarstellerin "mitgeht". Backgroundstory der Frau ist imo so wie beim Refn Driver (und auch genau so wichtig), man erlebt hier ebenfalls nur eine neue Lebensphase von Anfang bis Ende.

Fängt anfangs vielleicht etwas cheezy an, im Strippclub, aber wenn man noch darauf achtet was die schwarze Stripperin noch zu ihr sagt, und das es dann ausgerechnet gerade dann doch anders kommt, hat schon was "vielleicht mehr als  Zufälliges", da treffen sich die richtigen zwei zur richtigen Zeit usw. Wenn man sich in die Rolle der Frau versetzen kann (lol), dann passt das alles haargenau, und man kann schon vorraussehen wie die Story verläuft, aber man wird trotzdem noch ständig überrascht, und ich hatte insgeasammt so viel Spaß dabei der Story einfach nur zu folgen und der Frau dabei zuzusehen, wie sie alles so erledigt, und manchmal musste ich wegen Entscheidungen der Frau schon laut auflachen, mit verkniffenem Gesicht und einem Auge zu und ner halben Facepalm, weil es einfach so typisch und dabei vollkommen Gaga erscheint, und ich in solchen Momenten wusste, das war echt "nicht die Beste Entscheidung", das aber so glaubhaft hitzig und verständlich abgespielt wird, das es für mich schon nervenaufreibend spannend und amüsant war.

Bei manchen Szenen musste ich unwillkürlich an Nightcrawler denken, wegen der Optik, und weil die Frau schon ein echt krasser Stalker ist. Die Rolle der Frau, und die Leistung der Darstellerin hat mich aber gleich an Jade Dornfelds Alyce erinnert; beide haben diese psychotische brutale Aura unberechenbarer weiblicher Wut, die jeden Moment ausbrechen kann und dann sollte man denen nicht in die Quere kommen.


yei, bester Text ever


schöne Brüste, Pferdedämon! win win!


ps:  Mr. Blonde, meiner meinung nach soll der männliche Gegenpart auch austauschbar (und ausdruckslos) sein. Er ist ja quazi auch nur ein "Fixpunkt" der Frau. Vielleicht nicht der erste, oder vielleicht doch, sicher noch nie so "ausgeprägt". Fand den Mann aber als trauernde Seele ok genug. 
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Stefan M

Ich habe mir den Film auf deine Empfehlung hin auch gesehen und kann ebenfalls ein positives Gesamtfazit ziehen. Umgehauen hat er mich nicht, weil er in meinen Augen das sehr sensible Psychogramm einer verlorenen und unglücklichen Seele nicht bis zum Ende durchhält, sondern dann doch ganz offensichtlich auf einen Twist schielt. Immerhin wird dadurch im Nachhinein eine sehr übertriebene Szene
Spoiler: zeige
(die Autoverfolgung mit tödlichem Ausgang)
logisch erklärt, die für mich stilistisch da überhaupt nicht reinpaßte, wo der Film doch sonst intim und ruhig bleibt.
Spoiler: zeige
Auch wird mir am Ende etwas zu viel erklärt, das typische "Psycho"-Syndrom.


Insgesamt ist "Goddess of Love" aber vor allem in der ersten Hälfte eine sehr präzise beobachtete Charakterstudie, die großes Interesse an ihrer Hauptfigur hat und bei allen (allerdings sparsam) eingebauten surrealen Momenten unaufdringlich bleibt. Wenn man Venus auf ihrem Handy Nachrichten an ihren Freund tippen sieht, die sie erst verwirft und dann doch verschickt, nur um ein Lebenszeichen von ihm zu hören (und dadurch das Risiko eingeht, daß er sich belästigt fühlt, was ihr aber in dem Moment egal ist), ist das schon ausgesprochen nah an der Realität gebaut und durchaus rührend, weil man solche Situationen doch gut nachempfinden kann oder sogar selbst kennt. Alexis Kendra spielt diese diffizile Rolle glaubwürdig und nicht etwa als Freak, sondern als Mensch, für den man Mitleid empfinden darf, ohne Scham vor der durchgängigen Freizügigkeit, die sie als Stripperin an den Tag legen muß. Etwas kurz kommt da in der Tat ihr Freund, aber der spielt ja sowieso nur die zweite Geige, weil die Kamera - von wenigen Ausnahmen abgesehen - an der Hauptfigur klebt und alle anderen Charaktere nicht in den Fokus nimmt.

So ist der ganze Film in seiner Anlage auch eher Drama mit Mystery-Touch als Psychothriller, erinnert mich übrigens phasenweise explizit an Roman Polanskis "Ekel", nicht zuletzt durch die psychisch zunehmend angeknackstere Venus (der Name der Hauptprotagonistin), die sich Visionen ausgesetzt sieht, sondern auch durch den mitunter jazzigen Soundtrack, der meistens gerade dann ertönt, wenn sich Hysterie einstellt (trifft also auch auf "Rosemary's Baby" zu). Letztlich also keine Bestnote, aber 7/10 sind auf alle Fälle drin.
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

Venom138

Der Film hat mich nicht unbedingt umgehauen, aber definitiv ansehbar ist er allemal.
Das Ende hab ich so nicht kommen sehen...
Wenn 50 Millionen Menschen etwas Dummes sagen/tun, bleibt es trotzdem eine Dummheit. (Anatole France)

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