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The Killer - Remake des John Woo Klassikers

Begonnen von ironfox1, 1 Mai 2018, 21:32:33

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Wolfhard-Eitelwolf

Doll war der nicht. Erinnert in seiner Gesamtheit eher an TV-Action, bei Woo konkret Blackjack. Der Schauplatz Paris sorgt für Pluspunkte, ansonsten sehr, sehr beliebig und wohl schnell vergessen.

Moonshade

Kann jetzt auch nicht sagen, dass ich begeistert von dem Film wäre.

Mal wieder mehr ins Setting Paris verliebt, als in die Handlung, die man so halbgar nach Frankreich importiert hat. Emmanuel hat gut trainiert, ist akrobatisch, engagiert und trägt ne Top-Frise, aber funkeln kann ihr Charakter leider nicht, den hat man seit Nikita einfach viel zu oft schon gesehen, als dass da jemand noch was reißen könnte. Dazu kommt natürlich, dass Omar Sy mit seiner Präsenz (oder seinem bewährten Shtick) praktisch jede Szene aufisst, in der vorkommt, aber actiontechnisch ordentlich mit vom Leder zieht.

In der Shootout-Abteilung wirds dann eher mäßig, ein paar Ballerorgien, sehr viele Motorradstunts, aber wenig, wenig Innovation, kaum Ideen, nur große Kaliber und eben Helden, die irgendwie nicht sterben. Noch blasser als die Protagonistin ist die Uschi, die sie beschützt und die auch noch beim Dreck am Stecken berechtigt dabei ist. Wie überhaupt man sich vom Tragischen und Fatalen löst und mehr eine typische Flic-Story mit Sy und einer Attentäterin bringt.

Tja, gestorben wird massenhaft, aber wirklich zwingend ist nur der Shootout im Krankenhaus zwischendurch, weil das Skript da quasi in die Menge hält, wo man sonst Zivilisen auffällig aus dem Weg hält. Dazu noch, dass Worthington ein Schurke von der Stange ist und Eric Cantona ausgerechnet hier wenig Charisma an den Tag legt, in einer Rolle in der so richtig hätte vom Leder ziehen müssen.

Alles in allem ein blankpoliertes Stück Actionkino Jh 21, mit deftig CGI, angemessenen Reisebilderbogenszenen aus Paris, durchgehend im hellen Sonnenlicht und einem Showdown in Zeitlupe, bei dem mich - sehr signifikant - der Mano-a-Mano-Fight der Hauptfigur mit einer (ebenfalls vorher nicht in Erscheinung getretenen) Kampfsportkünstlerkonkurrentin wenig interessiert hat als die Frage, ob Worthington es schafft Sy zu killen.

Woo zitiert sich hier weniger selbst als die seelenlosen Run-of-the-Mill-Projekte, die die Streamingdienste aktuell zu großem Erfolg und Beifall in ihre eigene Unbedeutenheit entlassen. 5/10
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