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Don’t look up (DiCaprio, Lawrence und viele weitere Stars / Netflix)

Begonnen von StS, 8 September 2021, 19:32:08

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Eric

Zitat von: Moonshade am 29 Dezember 2021, 13:53:51Als parallel gelagerte Thematik werde ich in Kürze dann auch "Death to 2021" sichten, die Ausgabe vom letzten Jahr war zwar sehr trump-lastig, aber durchaus treffend.

Trip spielt auch in der 2021er Version wieder eine Rolle. Aber das allumfassende Thema ist und bleibt natürlich Corona.
(Ich persönlich fand die 2020er Version ein klitzekleines Bisschen besser)
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

pm.diebelshausen

Inszeniert "Don't Look Up" Eurer Meinung nach auch eine Metaebene, die auf Hollywood und die "typische Art" dort Themen plump auszuschlachten zielt? (Ohne jetzt diskutieren zu wollen, ob es diese "typische Art" dort gibt.)
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

vodkamartini

Hab ich so jetzt nicht empfunden, ist aber eine interessante These. Zumal ja "meta" mega-in ist, aktuell spielen ja sowohl Spider-Man und vor allem Matrix 4 auf dieser Klaviatur (wenn auch nicht konsequent).
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Moonshade

Ist mir in der ersten Stunde nicht aufgefallen, für den Rest kann ich leider keine Aussage treffen. :mr.green:
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Moonshade

Inzwischen als Alternative übrigens "Death to 2021" gesehen, was imho eindeutig unterhaltsamer ausgefallen ist.
Mit nur einer Stunde Laufzeit zwar fast ein wenig knapp (und Netflix hat sich eher plump zweimal in die Jahresmeldungen reingeschmuggelt, was überflüssig war), aber im Absurden der Realität war dieser Rückblick für mich wesentlich vergnüglicher als unser Vergleichsfilm hier.

Die fiktiven Zeitzeugen, vor allem Milioti, Ullman und Grant, lohnen das ungemein. (Den Influencer-Guy hätte man allerdings weglassen können). Diane Morgan als Gemma rockt allerdings auch dieses Jahr alles weg.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Vince

Zitat von: pm.diebelshausen am 29 Dezember 2021, 14:55:23Inszeniert "Don't Look Up" Eurer Meinung nach auch eine Metaebene, die auf Hollywood und die "typische Art" dort Themen plump auszuschlachten zielt? (Ohne jetzt diskutieren zu wollen, ob es diese "typische Art" dort gibt.)

Das ist kein Schwerpunkt im Film, aber es wird nebenbei erwähnt, dass Hollywood gerade einen Film namens "Total Devastation" produziert, der am Tag des vermeintlichen Asteroideneinschlags in die Kinos kommen soll (gibt dann später auch eine kurze Szene mit dem Hauptdarsteller, der vor dem Filmplakat ein Interview gibt).

vodkamartini

Ja, das ist bestenfalls ein Meta-Gag. Insgesamt ist der Film schon sehr direkt und klar mit seinem Anliegen, ob einem das nun gefällt, oder nicht.
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Mills

Zitat von: Vince am 30 Dezember 2021, 13:50:15(gibt dann später auch eine kurze Szene mit dem Hauptdarsteller, der vor dem Filmplakat ein Interview gibt).
Chris "Cap America" Evans!!!!!!!!!!!!!!!!
A: Welchen Bond-Film magst du am liebsten?
B: Den mit Daniel Crack, also genauer gesagt Casino Neural.


Meine Sammlung

McClane

Eigentlich war "Don't Look Up" ja als Parodie auf den Umgang mit dem Klimwandel gedacht, wurde dann aber aufgrund des Veröffentlichungsdatums (auch) als Parodie auf den Umgang mit der Pandemie verstanden - was durchaus für die Universalität des Ansatzes spricht. Gerade wenn man sich anschaut, dass Republikaner wie Ron DeSantis Debatten über Homosexualität aktuell mit irgendwelchen "Don't Say Gay"-Gesetzen wegignorieren wollen, dann klingt einem die Phrase "Don't Look Up" in den Ohren. Von daher bin ich bei Vince: In einer Zeit, in der die Realität teilweise dermaßen schrill ist, muss eine Satire wohl alle Regler auf 11 drehen, um das Ganze überhaupt noch zu überzeichnen. "Don't Look Up" ist eine dieser lobenswerten Satiren, die zwar in viele Richtungen austeilt, aber doch ein klare Botschaft hat - im Gegensatz zu unkontrollierten Rundumschlägen wie "Team America" oder "The Hunt", die beim wilden Austeilen in alle Richtungen sich irgendwann nur noch selbst in die Fresse hauen. So wird die Parteizugehörigkeit von Meryl Streeps Präsidentin nie genannt, gemeinsame Fotos mit Steven Seagal und Bill Clinton kann man in die eine oder andere Richtung deuten, doch der Auftritt mit der roten "Don't Look Up"-Kappe zeigt letzten Endes, wer mit dieser Figur gemeint ist. Auch sonst wird hier munter draufgehauen. Die Moderatoren einer Morgenshow wollen vor allem eine unterhaltsame Sendung machen und die Nachricht vom möglichen Ende der Welt als nicht zu großen Bummer verkaufen. Ein Popsternchen (Ariane Grande quasi als sie selbst) klaut erst wichtige Sendezeit und Aufmerksamkeit mit ihrem Beziehungskram, macht aber später Betroffenheitssongs als Aufmerksamkeitskampagne. Eine Hollywood-Actionstar (Chris Evans quasi als er selbst) verkauft das neueste Crash-Boom-Bang-Multimillionen-Dollar-Knallbonbon als politisches Statement zum Weltuntergang. Nie explizit genannt, aber doch im Hintergrund präsent: Eine apathische Öffentlichkeit, die viel zu lange zusieht und erst dann aktiv wird, wenn es (fast) zu spät ist.
Dramaturgisch ist bei weitem nicht alles rund. Dass DiCaprio beim White-House-Meeting der murmelnde Idiot, Lawrence dagegen die Souveräne ist, die Situation sich beim Morgenshow-Auftritt um 180 Grad dreht, hat nie eine richtige Erklärung in der Handlung. DiCaprios Affäre mit Blanchett führt als Subplot nirgendwo hin. Die vollkommen dämlich Finalsequenz mit der Präsidentin ist nicht witzig, sondern ebenso unnötig wie doof nach dem eigentlichen, sehr konsequenten Ende. Und der Subplot um Chalamet ist eigentlich nur da, um Chalamet eine (vollkommen überflüssige) zuzuschustern. Sowieso: "Don't Look Up" ist bis zum Exzess vollgepackt mit bekannten Namen und Gesichtern, dass man teilweise Gefahr läuft wen zu verpassen, wenn man zu lange blinzelt (z.B. Michael Chiklis). Ja, "Don't Look Up" ist kein runder Film, er ist teilweise ungeschliffen, und doch ist er die wohl konsequenteste und vielleicht auch einzige mögliche Satire auf den alltäglichen Wahnsinn der Ära Trump und deren Nachwirkungen. Zudem mit teilweise famosen Darstellerleistungen, etwa Mark Rylance als Steve Jobs/Elon Musk mit quasi-autistischen Zügen. (7/10)
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

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