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Kaleidoscope ("A Non-Linear Streaming Experience" / Netflix)

Begonnen von StS, 28 November 2022, 15:19:38

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StS


Starring Giancarlo Esposito, Paz Vega and Tati Gabrielle.
The new heist series is told through a unique streaming experience, where viewers will enter the crime at different moments in time...


ZitatAm 1. Januar 2023 startet auf Netflix die neue Miniserie Kaleidoscope. Die Besonderheit ist, dass sich sieben der acht Episoden in beliebiger Reihenfolge ansehen lassen. Netflix verspricht, dass Zuschauer alles in der Serie in allen Abspielvariationen verstehen würden, sie aber unterschiedlich erleben, je nachdem, für welche Reihenfolge sie sich entschieden.

Kaleidoscope beruht nach Angaben von Netflix auf einer wahren Begebenheit und beschreibt, wie während des Hurrikans Sandy in der Innenstadt des New Yorker Stadtbezirks Manhattan Anleihen im Wert von 70 Milliarden US-Dollar verschwinden. Die Serie zeigt die Planung des Überfalls sowie die Durchführung. Der Raub soll 24 Jahre lang geplant worden sein.

Der eigentliche Überfall findet in der letzten Episode statt, die als einzige unbedingt am Schluss geschaut werden sollte. Es ist nicht bekannt, ob Netflix einen Warnhinweis einblenden wird, damit Zuschauer nicht doch versehentlich damit beginnen. Alle Episoden wurden nach Farben benannt - die letzte Episode trägt Weiß als Farbentitel.

Ganzer Artikel: Golem.de

Werd ich mal ausprobieren.
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Moonshade

"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

mali

Option 2: In chronologischer Reihenfolge ansehen

Wem die  Zeitsprünge in Kaleidoskop zu verwirrend sind, der kann sich die Serie in chronologischer Reihenfolge ansehen:

    Lila: 24 Jahre vor dem Raub
[...]
    Pink: 6 Monate danach

Der Geschichte lässt sich mit dieser Option am einfachsten folgen – es ist aber auch die langweiligste Variante.


Wenn es eine langweilige (=schlechte) Variante gibt, gibt es dementsprechend ja auch eine spannende (=gute) Variante/Reihenfolge.

Ergo: Reihenfolge ist eigentlich doch nicht egal.

Moonshade

Zeitsprünge sollen ja für gewissen Anteile der Zuschauerschaft schon eine große Herausforderung sein, eigentlich sollten sie vor jede Folge einen Warnhinweis mit "Weiß" zuletzt kleben.

Die Variante a la Detektivgeschichte finde ich aber ganz reizvoll, vielleicht nehm ich die.
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Private Joker

Ich habe mal einem Internet-Tip folgend mit "Gelb" angefangen, da hat man dann in der Tat die Anmutung eines klassischen Capers (Team wird zusammengestellt).

Dass einem die Figuren, vor allem der Drahtzieher, da ziemlich vor die Füße rollen, wird sich bei allen Reihenfolgen außer der strikt chronologischen aber kaum vermeiden lassen. Dürfte ein Grund dafür sein, dass die RT-Werte für so ein ambitioniertes Projekt mal eher dürftig sind (unter 50%).

Mein Eindruck von "Gelb" - ganz passabel, aber in einem weitgehend beackerten Subgenre auch Lichtjahre von "irgendwas besonderes" entfernt.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Moonshade

So, ich bin durch mit der Serie und auch wenn ich bestätigen kann, dass sie das Heist/Caper-Genre nicht neu erfindet, hat sie genug spielerischen Eventcharakter, um - einmalig - gut zu unterhalten.

Zur Reihenfolge: ich hab den Tipps zufolge auch mit Gelb begonnen, hab mir dann bewusst Grün/Violet angeschaut, weil die in der Vergangenheit spielen, bin dann mit orange und Blau chronologisch an den Heist gerückt, hab dann aber gemäß Tipps, erst Rot und Pink geschaut (die beide nach dem Heist spielen), um dann mit Weiß zu enden, wo der Heist abläuft.

Das hat sich imho als ganz geschickt erwiesen, auch beim Zulauf von Infos zu den Figuren, Motiven und Absichten.
Der Heist an sich wird in einer Folge abgehandelt und vereint dann die ganzen Tipps aus vorherigen Folgen - er ist hochunterhaltsam, aber eben mechanisch. Viel interessanter sind sowieso die Figuren und ihr Antrieb bzw. ihr Scheitern.

Tatsächlich mischt sich in die Story ein starkes Fargo-Element -
Spoiler: zeige
falls jemand denken sollte, so nach 4-5 Folgen, hey, das gibt vll. sogar noch eine schöne 2.Staffel: das wird nix, die meisten sind am Ende der Serie tot
- humorvoll und grimmig ist es vorher schon, aber Heist und Post-Finale sind schon mal keine harmonischen "Oceans 8"-Teil 2.
Tatsächlich empfand ich Pink als
Spoiler: zeige
üblen Partypooper, der vieles, was man am Heistgenre mag, ziemlich grimmig auf links dreht
.

Das mit Gelb und Weiss als Klammer ist übrigens kein Muss, aber sehr hilfreich, prinzipiell kann man das auch wirklich chronologisch schauen oder wild gewürfelt, als Einleitung funktioniert Gelb aber gut und es hätte mich etwas irritiert, das an siebter Stelle oder so zu sehen. Genauso macht Weiß weniger Spaß, wenn man den Einbruch sieht, ohne zu wissen wie es zu diesem Status gekommen ist.

Ingsgesamt von mir gute 7,5/10, was auch dem sehr guten Cast geschuldet ist, der hervorragend ausgewählt wurde.
Und ja, man könnte es mit den restlichen Figuren irgendwie fortsetzen, aber so ist die Serie abgeschlossen, falls die Frage aufkommt.
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Insidiousxx

Das klingt ziemlich spannend, glaub die nehme ich mir mal als nächstes vor ^^

Private Joker

23 Februar 2023, 14:12:39 #7 Letzte Bearbeitung: 23 Februar 2023, 21:46:01 von Private Joker
Auch nach Komplettsichtung: Ich weiß nicht so recht. Ähnlich wie damals bei diesem "Film mit Entscheidungsmöglichkeit", wo ich in zwei Anläufen immer schon nach 'ner Stunde durch war, halte ich das für Spielerei ohne viel Nährwert.

Wobei, die Differenzierung klingt zugegeben etwas gewollt, ich einen gewissen Chronologieverlust VOR dem Coup interessanter fand als nachher. Man konnte sich so ein bisschen fragen, was die Leute umtrieb, das hatte irgendwie was.

Bei den zwei Folgen nach dem Coup, die man lt. herrschender Internet-Meinung vor der Folge mit dem Coup und erst recht vor den Folgen vor dem Coup (wow..) sehen sollte, war ich dann weitgehend raus. Wo soll der tieferere Sinn darin liegen, schon vor dem Coup zu wissen, wer den überlebt, oder dann bei dem Coup zu wissen, was da alles noch später schiefgeht und wer dann doch draufgeht ? Zu allem Überfluss hatte ich zwischen Pink und Weiß ein paar Tage keine Zeit, und bekam da die losen Enden nicht mehr zusammen, jetzt müsste ich mir streng genommen Pink noch mal ansehen...

Die Folgen für sich genommen waren kompetent gemacht, hatten solide Action (
Spoiler: zeige
vor allem die Sachen mit den meisten Pistolen seit John Woo im Haus der Frau
) und ein paar nette optische und sonstige Schlenker. Der Bruch selber war dann in vielen Abläufen schon wieder maßvoll sinnhaftig, da hat man sich mehr in Gimmicks verliebt wie die Sache
Spoiler: zeige
mit den Bienen
als wirklich klassische Caperspannung aufzubauen, überdies hat man den unvermeidlichen Streit der Beteiligten arg früh begonnen (wenn die bei früheren Coups ähnlich unprofessionell vorgegangen wären, dürfte da eigentlich keiner mehr auf freiem Fuß sein). Wobei, da am Anfang des Bruchs mal ein paar Minuten ohne Dialog, das hatte was und steht in guter Genretradition.

Also: Irgendwo o.k., als Einzelfolgen besser (7/10) denn als Gesamtkunstwerk mit diesem eher albernen Chrono-Gimmick (5/10).
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

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