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Frank Miller's "300" (Zack Snyder)

Begonnen von StS, 16 Januar 2006, 13:25:31

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rierami

Gestern 300 im Kino gesehen. Da war ich doch durchausmal positiv überrascht!  :respekt: Snyder kann ja doch gute Filme drehen!  :eek:
Zwar kenne ich das Comic nicht das sich auf eine griechische Sage (oder griechischer Geschichte) bezieht, den Film jedenfalls ist in seiner Machart eizigartig!

Anderes als bei Troja mit Brett Pitt - der Film müßte eigentlich Archilles heißen - wird auf völlig unnötige Randgeschichten verzichtet und nur das wesentliche der Sage gezeigt.

Einzigartig auch die Umsetzung: Man könnte so etwas im Monumental-Stiel verfilmen oder halt so wie gesehen: Einen rasanten Actionstreifen mit doch sehr, sehr blutiger Gewaltdarstellung.

Den hier schon mal kritisierten Sprecher fand ich passend und wer aus den Sätzen "faschistisches" raushören will oder auch aus den Ansprachen des Königs so etwas raushört dem sei gesagt: Die ideellen Vorbilder der Faschisten sind nicht die Spartaner sondern die Wikinger und um die geht hier nun überhaupt nicht! Ausserdem kommen solche "patriotischen" (ist wohl der bessere Ausdruck) Ansprachen in jedem Film vor in dem solche riesige Schlachten vorkommen! Oder ist Herr der Ringe auch "faschistisch?
Übermäßig Sex kommt auch nicht vor (muß mich dann mal Fragen was einige Leute hier für einen Film gesehen haben).

Rundum eben ein gelungenes Werk, völlig neuartig in der Machart (ich sage nur Metal-Musik unterlegte Szenen) und doch gibt es einen Kritikpunkt: Mit der CGI wurde etwas übertrieben (etwas mehr echtes Kunstblut wäre besser gewesen) und auch die matrix-like Zeitlupenaufnahmen hätten weniger sein können.

Daher meine Wertung: 7,5/10 Punkten (den halben hebe ich mir für die Extendet auf  ;) )

Auch ja: Die Freigabe mit 16 ist wohl ein Scherz: Meterhohe Blutfontänen und zich abgetrennte Gliedmaßen und Köpfe sind ja wohl nichts für Jugendliche....  :doof: 
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psychopaul

9 April 2007, 13:54:16 #301 Letzte Bearbeitung: 9 April 2007, 13:57:08 von psychopaul
Was für ein Riesen Schwachsinns Film.

Wenn diese kriegsgeilen, muskelbepackten spartanischen Übermenschen, die ihre Kinder, die zu "schwach" sind, nach der Geburt töten, dann ständig von Recht auf Freiheit und Ehre faseln, dann knallen mir irgendwann die Gehirnwindungen durch und ich kann sowas nicht mehr als coole Unterhaltung wahrnehmen.

Der Film hat die wenigen richtig starken Szenen eigentlich nur dann, wenn diese Fantasywesen ins Spiel kommen und dadurch dieser Comiceinschlag, bzw. das Irreale der Geschichte stark betont wird. Oder als sie die Riesenelefanten in die Schlucht stürzen..auch eine der wenigen Szenen, in denen ich den Off-Kommentar nicht lächerlich oder peinlich fand, sondern der den "Wahnsinn" gut widerspiegelte.
"Geil" fand ich auch die Szene, als dieser verkrüppelte Survivor aus der spartanischen Todesschlucht in die orgiastische Welt von Xerxes eingeführt wurde...solche Szenen: jederzeit gerne, das macht einfach Spaß!  :icon_mrgreen:

ABER dieser peinliche, pathetische militarische Grundton des Films:  :kotz: :kotz: :kotz: :kotz:
ne, das kann ich nicht cool finden und finde es eigentlich auch bedenklich, wenn ich daran denke, wieviele Männer/Jungs da drin sitzen und debil lachen, wenn wieder mal ein wertloser Perser mit einem coolen Spruch (alleine die Apfelszene WTF??) abgeschlachtet und eine blutige Schlacht als unterhaltsamer Nervenkitzel interpretiert wird.

ich habe so in der Mitte des Films viel gelacht, weil ich auch hoffte, eine Ironie darin zu entdecken, aber mit Fortdauer merkte ich, dass das einfach nur ein dumpfer, peinlicher "Männerfilm" ist. Männer in den Vordergrund gestellt werden, deren einziges Lebensziel im Krieg und im Sterben besteht und die das dann auch noch total "geil" finden. Eh klar, HUHH HUHH HUHH.  :respekt:
wie gesagt, wenn das etwas differenzierter und noch abgedrehter dargestellt gewesen wäre, dann wär ich vielleicht auch zufrieden gewesen, aber so..

auch die Aussagen, der Film/das Comic lege keinen Wert auf historischen Anspruch...spiegelt nur die ganze Dummheit wider..dann hätten sie lieber gleich eine Fantasyschlacht inszeniert, wär wesentlich cooler gewesen, aber was soll dieser dämliche Mischmasch aus Fantasy und Realität? Ich finde das nicht gerade sinnvoll, sorry.

Ich war dem Film nicht a priori negativ gesinnt und hatte auch gehofft, etwas "cooles" zu sehen, aber mit solchen dumpf-peinlichen Spartanern kann ich einfach nicht mitgehen.
ich finde, man kann "300" ganz leicht auch mit "Apocalypto" vergleichen, der im Gegensatz zu Snyders Film zwar auch sehr martialisch ist, aber man kann mit einem "Menschen" mitfiebern und wird in einen Action- und Spannungsog versetzt, der DEUTLICH besser funktioniert als bei 300.

wenigstens etwas positives hab ich aber zu berichten: Homophobie konnte ich keine entdecken, schließlich kämpfen ja auch am Ende die Hetero-Helden Seite an Seite mit den "Knabenliebhabern" aus Athen.  :icon_lol: :icon_mrgreen: ;)
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Torti

Zitat von: rierami am  9 April 2007, 13:29:16
Mit der CGI wurde etwas übertrieben (etwas mehr echtes Kunstblut wäre besser gewesen) und auch die matrix-like Zeitlupenaufnahmen hätten weniger sein können.


Für mich ist das gerade etwas was mir sehr gut gefallen hat als Realitätsverfremdung bei einer Comicverfilmung. Das Blut hatte auserdem was von Tusche und wirkte so wie aus dem Comic gegriffen. Stilmittel die mir bei solch einer Verfilmung verdammt gut gefallen. Bei anderen Filmen fände ich das sicherlich auch nicht so toll, hier aber absolut angebracht.

StillerMux

Vollste Zustimmung! Alles andere hätte eine unnötige Authentizität bedeutet, die den Film schwächer gemacht hätte.

rierami

Wie man sieht ein Film und zwei völlig unterschiedliche Meinungen. Auch dieser Film spaltet mal wieder die Gemeinde.  :andy:

Sicherlich wurde der Film auch nicht darum gedreht um jedem zu gefallen aber er hat und wird seine Liebhaber finden.  :icon_cool:

Kurz noch zu den spartanischen Sitten: Haben wir nicht im Geschichtsunterricht gelernt das die Spartaner ein sehr militantes Volk waren und durch Selektion eine -mit Verlaub- Art Herrenrasse gezüchtet haben? Genauso kommt es aber im Film vor. Ebenso das "Gerede von Recht auf Freiheit, Ehre und Ruhm" paßt zu dem Film und kommt so auch in nahezu allen "Schlachteneposen" -zumindest so ähnlich- vor (Braveheart, Last Samurai, Der Patriot...sogar bei HdR). Man sollte bei solchen Ausdrücken nicht immer gleich ans 20. Jhd. denken...  :icon_confused:

Und die dargestellte Schlacht gegen die Perser basiert doch auf einer griechischen Sage mit geschichtlichem Hintergrund, oder nicht? Ist es denn nicht normal das in Sagen Realität und Fantasie zusammen geschmissen wirden? Im Film sinds die mutantischen Kämpfer (Der Riese auf dem Schlachtfeld und der mir den schwertähnlichen Händen) die den fantastischen Part ausfüllen.  ;)

Zitat von: Torti am  9 April 2007, 14:08:51
Für mich ist das gerade etwas was mir sehr gut gefallen hat als Realitätsverfremdung bei einer Comicverfilmung. Das Blut hatte auserdem was von Tusche und wirkte so wie aus dem Comic gegriffen. Stilmittel die mir bei solch einer Verfilmung verdammt gut gefallen. Bei anderen Filmen fände ich das sicherlich auch nicht so toll, hier aber absolut angebracht.

So gesehen gebe ich dir sogar Recht. Das CGI-Blut hat wirklich was von einer Tuschezeichnung. Ich fands nur ein wenig übertrieben. Ausserdem haben die Effekte nicht die Klasse von denen wie sie bei HdR zu sehen sind. Sieht manchmal etwas billig aus - oder war das auch so gewollte "Realitätsverfremdung"?
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Torti

Wie ich schon sagte ich sehe es als diesen Tuscheeffekt an und der wurde konsequent durchgezogen. Mir ist jetzt nicht aufgefallen das der irgednwo "billig" aussieht. Der sah eigentlich überall gleich aus. Wenn man die jetzt "verbessert" hätte würde es ja schon wieder zu realistisch wirken imo. Ich fand den Effekt gut gewählt vor allem wenn das Blut noch extra unrealistische Formen nach den Schwertschwüngen einnahm.

StillerMux

Zitat von: rierami am  9 April 2007, 17:11:05
Wie man sieht ein Film und zwei völlig unterschiedliche Meinungen. Auch dieser Film spaltet mal wieder die Gemeinde.  :andy:

Sicherlich wurde der Film auch nicht darum gedreht um jedem zu gefallen aber er hat und wird seine Liebhaber finden.  :icon_cool:

Kurz noch zu den spartanischen Sitten: Haben wir nicht im Geschichtsunterricht gelernt das die Spartaner ein sehr militantes Volk waren und durch Selektion eine -mit Verlaub- Art Herrenrasse gezüchtet haben? Genauso kommt es aber im Film vor. Ebenso das "Gerede von Recht auf Freiheit, Ehre und Ruhm" paßt zu dem Film und kommt so auch in nahezu allen "Schlachteneposen" -zumindest so ähnlich- vor (Braveheart, Last Samurai, Der Patriot...sogar bei HdR). Man sollte bei solchen Ausdrücken nicht immer gleich ans 20. Jhd. denken...  :icon_confused:

Und die dargestellte Schlacht gegen die Perser basiert doch auf einer griechischen Sage mit geschichtlichem Hintergrund, oder nicht? Ist es denn nicht normal das in Sagen Realität und Fantasie zusammen geschmissen wirden? Im Film sinds die mutantischen Kämpfer (Der Riese auf dem Schlachtfeld und der mir den schwertähnlichen Händen) die den fantastischen Part ausfüllen.  ;)

So gesehen gebe ich dir sogar Recht. Das CGI-Blut hat wirklich was von einer Tuschezeichnung. Ich fands nur ein wenig übertrieben. Ausserdem haben die Effekte nicht die Klasse von denen wie sie bei HdR zu sehen sind. Sieht manchmal etwas billig aus - oder war das auch so gewollte "Realitätsverfremdung"?

Was die Effekte von HdR angeht, die haben auch ihre Schwächen, sieht man gerade im Heimkino recht deutlich. Und ich würde wie Du schon angedeutet hast, durchaus davon ausgehen, dass die Bluteffekte daas Comic-hafte verdeutlichen soll.

rierami

Zitat von: StillerMux am  9 April 2007, 17:28:24
Was die Effekte von HdR angeht, die haben auch ihre Schwächen, sieht man gerade im Heimkino recht deutlich. Und ich würde wie Du schon angedeutet hast, durchaus davon ausgehen, dass die Bluteffekte daas Comic-hafte verdeutlichen soll.

Sicherlich, sind aber schon 4-6 Jahre älter und wenn man die Entwicklung von Hard- und Software sieht dann ist HdR doch als -nahezu- perfekt zu werten was CGI anbelangt. IMO wurden hier die damaligen techn. Möglichkeiten voll ausgenützt (Was aber auch am Buget legen kann  ;))
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psychopaul

Zitat von: rierami am  9 April 2007, 17:11:05
Ebenso das "Gerede von Recht auf Freiheit, Ehre und Ruhm" paßt zu dem Film und kommt so auch in nahezu allen "Schlachteneposen" -zumindest so ähnlich- vor (Braveheart, Last Samurai, Der Patriot...sogar bei HdR). Man sollte bei solchen Ausdrücken nicht immer gleich ans 20. Jhd. denken...  :icon_confused:

Das ist schon klar, aber selten passiert das so unreflektiert und, zumindest empfinde ich es so, "unmenschlich" wie hier.
Die Spartaner werden als kriegsgeile Bande dargestellt, ganz im Gegensatz zu Figuren etwa in Herr der Ringe oder Braveheart. Auch dort schon finde ich dieses Geschwafel nicht so toll, aber es passt gut in einen Kontext, in einen Kampf gegen Unterdrückung als letztem Ausweg.

Natürlich passiert bei 300 etwas ähnliches, aber nie wird irgendeine Form von Kritik oder Bedauern angebracht und das stößt mir halt auf. Gerade bei solchen "historisch verankerten" Metzeleien, bei denen Tausende von Menschen für irgendwelche irren Herrscher sinnlos starben, kann ich eben geistig nicht abschalten und mich an der gezeigten "Action" erfreuen.
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Lucker

Zitat von: splatmat1 am  9 April 2007, 01:40:38
Ich habe den Film jetzt auch gesehen, und kann mich einigen meiner Vorredner anschließen.

Ich denke, der Film schafft es sehr gut, zu unterhalten. Es wird zwar ein "faschistisches" Volk als Helden dargestellt, aber es kommt dank der Darstellungsweise (absolut überzeichnete Charaktere, fantasievolle Kulissen, etc.) nicht dazu, dass der Zuschauer sich mit den Hauptollen identifiziert. Deswegen wird meiner Meinung nach trotz der Erzählweise (sehr patriotisch, rassistisch, etc. aus der Sicht eines Spartiaten :exclaim:) die Ideologie nicht aus dem Film herausgetragen.

Ist aber nur meine Meinung, Mann.

Boah ey, ist der Film Hammer-Mega-Geil, den musst du gesehen haben, mann. Der rockt sowas von derbe.  :king: ;)

Dem stimme ich zu.
Alles fett überzogen, wuchtig und voller Klischees - Frank Miller halt!
Darauf hab ich mich gefreut und damit bin ich bestens bedient worden.
Prima!  :respekt:
Greetings Lucker
P.S.: Siehe splatmat1 letzten Satz!  :icon_twisted:


Ich schuf Gott!

Bladexx9

Zitat von: psychopaul am  9 April 2007, 22:11:53
Die Spartaner werden als kriegsgeile Bande dargestellt, ganz im Gegensatz zu Figuren etwa in Herr der Ringe oder Braveheart. Auch dort schon finde ich dieses Geschwafel nicht so toll, aber es passt gut in einen Kontext, in einen Kampf gegen Unterdrückung als letztem Ausweg.

Natürlich passiert bei 300 etwas ähnliches, aber nie wird irgendeine Form von Kritik oder Bedauern angebracht und das stößt mir halt auf. Gerade bei solchen "historisch verankerten" Metzeleien, bei denen Tausende von Menschen für irgendwelche irren Herrscher sinnlos starben, kann ich eben geistig nicht abschalten und mich an der gezeigten "Action" erfreuen.

...und es ist schon fast verwerflich das man in "Die nackte Kanone" nicht auch die Schattenseiten des Polizistenlebens ausführlich und nachvollziehbar darstellte. :D

finds schon recht merkwürdig ein reines Comic-/Fantasyspektakel mit Filmen mit real, historischen Verankerungen ala "Bravehart" zu vergleichen.

Nibi

Zitat von: psychopaul am  9 April 2007, 13:54:16
auch die Aussagen, der Film/das Comic lege keinen Wert auf historischen Anspruch...spiegelt nur die ganze Dummheit wider..dann hätten sie lieber gleich eine Fantasyschlacht inszeniert, wär wesentlich cooler gewesen, aber was soll dieser dämliche Mischmasch aus Fantasy und Realität? Ich finde das nicht gerade sinnvoll, sorry.

Das musst du mir noch mal erklären, extra für die Dummen bitte... ;)
Du redest selbst von einem Mischmasch aus Fantasy und Realität und willst mir dann weiß machen, dass der Film historischen Anspruch erhebt?
Sicher bedient er sich einer historischen Geschichte, aber das war es dann eigentlich auch schon.
-It's blood
-Son of a bitch

MäcFly

Ich war am Sonntag im Kino und bin doch etwas enttäuscht. Irgendwelche faschistischen/anti-iranischen Tendenzen würde ich in "300" zwar nie hineininterpretieren, weil ich bei so einer Comicverfilmung zum größten Teil auf den Unterhaltungsfaktor achte, aber dass die Angelegenheit dermaßen hohl wird, hätte ich nicht gedacht.

Sicher, sobald die Spartaner in die Bucht einmarschieren und es zur Sache geht, rockt der Film ordentlich, bietet aber auch in Sachen Schlachten nichts, was "Herr der Ringe" nicht schon aufgefahren hätte, bis auf die Härte.
Richtig langweilig wird "300" nur während des Subplots, der in Sparta spielt, und ätzend, wenn Leonidas seine Ansprachen von Ruhm, Ehre usw. von sich gibt. Nicht, weil mir die Aussage sauer aufstößt, sondern weil sich die Worte ständig wiederholen. Und wenn ich in einem historischen Film noch EINMAL eine Szene sehen muss, wo jemand in einem Getreidefeld steht, Zeitlupe eingesetzt wird und Frauengejaule zu hören ist, geh ich vorsichtshalber gleich kotzen.

Stylish ist "300" mit Sicherheit, darüber hinaus hart und in den Schlachtsequenzen wirklich gelungen. Leider fehlt eine mitreissende Story vollkommen, man glotzt sich das Leinwandgeschehen an und es ist einem scheißegal, was als nächstes passiert.
Mehr wie 5,5/10 sind da nicht drin und wenn ich bedenke, dass das am Fernseher alles noch gewaltig an Substanz verlieren wird, macht mich das auch nicht gerade glücklicher...
"Man muss immer darauf achten, dass man ein gewisses Niveau nicht unterschreitet - sonst ist es schnell aus."

"Wenn man Mubarak heißt oder Kosslick, dann kann man alles machen." (Uwe Boll)

Moonshade

Da kann ich mich fast komplett anschließen, war schon Freitag spontan drin.

Tolle Bilder, aber überraschend wenig Action und Gewalt; Charaktere, die mich in ihrer faden Eindimensionalität kalt lassen; eine marode Spannungskurve zum Ende hin; ideenloser HdR-Klau; Herrenmenschenideologie und eine perfekte Blaupause für alle, die darin einen Parallele zur modernen Politik suchen.

Seelenloses und auch noch fast humor/ironiefrei serviertes PC-Kino.
Ganz nett beim ersten Mal (ca. 6/10), aber danach sofort vergessen.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

psychopaul

10 April 2007, 12:48:54 #314 Letzte Bearbeitung: 10 April 2007, 13:01:08 von psychopaul
Zitat von: Nibi am 10 April 2007, 10:41:50
Das musst du mir noch mal erklären, extra für die Dummen bitte… ;)
Du redest selbst von einem Mischmasch aus Fantasy und Realität und willst mir dann weiß machen, dass der Film historischen Anspruch erhebt?
Sicher bedient er sich einer historischen Geschichte, aber das war es dann eigentlich auch schon.


Öhm, ja, also ich meinte nur, dass mir persönlich diese Misch-Masch-Herangehensweise grundsätzlich einfach missfällt...das wars schon  ;)

ansonsten bin ich eh immer der letzte, der so eine eigene "Logik in Film oder auch Comic" kritisiert, aber wenn alles so - Moon, ich bediene mich mal, danke - seelenlos und ironiefrei daherkommt, passt es halt gut ins Bild eines in meinen Augen eher "dummen" Films.  :icon_smile:

aber vielleicht interpretieren das andere auch als ganz tollen Surrealismus...vielleicht hätt ich das auch selber gemacht, aber dazu hätte mir dieses Produkt etwas mehr Hirn und Substanz entgegenbringen müssen...aber nur um das nochmal klarzustellen, die Fantasyszenen an sich haben mir sogar gut gefallen, schlecht macht den Film in meinen Augen der verdreht-verherrlichende Blick auf "reale Aspekte der Kriegsführung" und sowas..  :icon_lol:

achso, vielleicht red ich immer drum herum, also für mich ist das nunmal bereits ein gewisser "historischer Anspruch", wenn er sich an einer "historischen Schlacht" orientiert.
stellt euch mal vor, demnächst käme ein Film über Waterloo oder Pearl Harbor mit lauter Orks und Trollen im Schlachtfeld oder in den Kampfjets..
find ich einfach etwas eigenartig diese Herangehensweise :D
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Arthur Spooner

Gestern habe ich im Das Vierte Teletext gelesen das sich die Iraner sehr über die Film aufregen. Xerxes schwul dargestellt wurde, außerdem das, das US Militär den Film mit finanziert haben soll um so schonmal den Krieg vorzubereiten. Jaja was mancher Film so anrichten kann *g*

Nibi

Zitat von: psychopaul am 10 April 2007, 12:48:54
achso, vielleicht red ich immer drum herum, also für mich ist das nunmal bereits ein gewisser "historischer Anspruch", wenn er sich an einer "historischen Schlacht" orientiert.
stellt euch mal vor, demnächst käme ein Film über Waterloo oder Pearl Harbor mit lauter Orks und Trollen im Schlachtfeld oder in den Kampfjets..
find ich einfach etwas eigenartig diese Herangehensweise :D

Ziemlich gute Idee, dass mit Waterloo :icon_lol:

Aber ich glaub ich hab's verstanden ;)

Also ich bin der Meinung, nur weil er sich eines historischen Themas bedient, heißt es nicht dass er auch wirklich historisch genau sein muss. Es stört mich nicht weiter, da ich nach sichten des Trailers von einem Actionspektakel ausgegangen war und keiner genauen Übermittlung der damaligen Ereignisse.

Es gibt auch genug 2. Weltkriegsfilme die in das fantastische Genre abrutschen(z.B. The Bunker) und trotzdem sehenswert sind. Also mich hat es nicht wirklich gestört, aber das ist dann wohl tatsächlich Geschmackssache. ;)


Gruß
-It's blood
-Son of a bitch

Torti

Zitat von: psychopaul am 10 April 2007, 12:48:54
achso, vielleicht red ich immer drum herum, also für mich ist das nunmal bereits ein gewisser "historischer Anspruch", wenn er sich an einer "historischen Schlacht" orientiert.
stellt euch mal vor, demnächst käme ein Film über Waterloo oder Pearl Harbor mit lauter Orks und Trollen im Schlachtfeld oder in den Kampfjets..
find ich einfach etwas eigenartig diese Herangehensweise :D

Also künstlerische Freiheiten mit einem Thema sind für dich also was schlechtes. Gut zu wissen ;)

psychopaul

10 April 2007, 13:23:46 #318 Letzte Bearbeitung: 10 April 2007, 13:27:28 von psychopaul
Zitat von: Nibi am 10 April 2007, 13:12:06
Ziemlich gute Idee, dass mit Waterloo :icon_lol:


schon am Weg zum Patentamt..  :icon_mrgreen:

Zitat von: Nibi am 10 April 2007, 13:12:06

Aber ich glaub ich hab’s verstanden ;)


schön.  ;)

Zitat von: Nibi am 10 April 2007, 13:12:06


Es gibt auch genug 2. Weltkriegsfilme die in das fantastische Genre abrutschen(z.B. The Bunker) und trotzdem sehenswert sind.

den bzw. die kenn ich zwar nicht  ;) aber das will ich ja auch gar nicht damit sagen, dass das nicht auch möglich oder sogar sehr interessant sein kann.
Aber das funktioniert vielleicht in einem "intimeren", subjektiven Setting besser, z.b. eine Geistergeschichte oder was auch immer.
vermutlich liegt das Problem von 300 auch am Erzähler, der das ganze ja wie in einer Geschichtsstunde wirken lässt.
hab irgendwo aufgeschnappt, der Film sei aus der Perspektive eines Soldaten erzählt...das denk ich aber eben nicht.  :icon_eek:

Zitat von: Torti am 10 April 2007, 13:13:35
Also künstlerische Freiheiten mit einem Thema sind für dich also was schlechtes. Gut zu wissen ;)

ist natürlich gerne erlaubt, aber es gibt auch irgendwo eine Schnittstelle von künstlerischer Freiheit und totalem Schwachsinn.  ;)
Bladexx9 hat oben den sinnlosen Vergleich zur Nackten Kanone gebracht...da sag ich eben, wenn schon, denn schon, dann passts ja auch.
Aber da der Film eben in seiner Message so dumpf und ernst bleibt und vor Ruhm und Ehre nur so sträubt ohne DAS mit spöttischem und zynischem Humor zu kommentieren, so wie die schwulen, missgebildeten Perser z.b. führt diese "Verfantasyfizierung" nur dazu, dass man eben leicht behaupten kann: ist eh nur Comic und Fantasy und hat mit realem Krieg und Abschlachten von Menschen nix zu tun, also brauch ich es nicht kritisch betrachten.
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SplatMat

Das mit der Erzählweise aus der Sicht eines Spartiaten (nicht allg. Soldaten) hast du wahrscheinlich von mir aufgeschnappt.

SPOILER
Am Ende des Films erzählt doch der Einäugige (wie hieß er noch gleich?), der inzwischen Heerführer ist, seinen Männern die Geschichte zu Ende. Deswegen gehe ich auch mal davon aus, dass die komplette Geschichte aus seiner Sicht erzählt ist. Oder hab ich das Ende falsch in Erinnerung?
SPOILER
Für ein freies Tibet


Urfaust

Jo, der ganze Film ist aus der Sicht von Dilios erzählt, nur merkt man das erst im letzten Drittel.

Ulrik fC

Gerade zum zweiten Mal drin gewesen und ist sogar noch besser geworden, wobei die dt. Synchro der engl. nicht ebenbürtig ist, wobei auch nicht schlecht !

Einfach nur super der Film :).

Ulrik

Seemops

Zitat von: Algo am 10 April 2007, 22:43:04
Jo, der ganze Film ist aus der Sicht von Dilios erzählt, nur merkt man das erst im letzten Drittel.

Wenn du am Anfang aufgepasst hättest, hättest du auch vorher schon bemerkt, dass dieser die Geschichte erzählt. ;)
"Ford - ich glaube, ich bin ein Sofa!"

psychopaul

aber gibt es nicht schon am Anfang eine Erzählerstimme, die erzählt was in Sparta mit den Kindern gemacht wird und wie Leonidas als Kind seine Prüfungen durchlebte, usw..?
das hat von Anfang alles dieser Einäugige erzählt? naja, auch gut, dann hab ich das schlicht nicht geschnallt.   ;)  :icon_cool:
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McKenzie

Zitat von: psychopaul am 11 April 2007, 02:14:34naja, auch gut, dann hab ich das schlicht nicht geschnallt.   ;)  :icon_cool:

Tja, "300" ist eben ein ausgesprochen komplexer Film!
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Butzemann

Zitat von: Hey_Yo am  6 April 2007, 03:18:28
Ich mache mit dem Gegenrudern mal weiter :D. Ich wollte schon immer mal wieder den positiven Wertungswahn brechen. Ich fand "300" fast schon sterbenslangweilig. Von der Story habe ich ja nichts erwartet, aber ich hatte mich schon ein wenig auf eine Style-over-Substance-Granate eingestellt. Aber so dolle war das dann auch nicht, die Kämpfe schwimmen immer und immer wieder im CGI-Blut und langweilen schon recht bald, das Gefecht wirkt sowieso eher wie ein Videospiel, in dem immer stärkere Gegner kommen - nach und nach-, dazwischen wird so viel Blödsinn gefaselt, dass es nervt und ob wirklich alles kommentiert werden muss, was man sieht ("Er legt den Helm ab, er legt den Schild ab...")... :00000109: :doof: Was in einem Comic funktioniert, muss nicht als Film auch funktionieren.
Der Film erinnert mich ein wenig an knapp bekleidete Mädchen in der Disco: sehen zwar sehr gut aus, aber das war es dann auch schon, denn sobald die den Mund aufmachen... :king: (4,5/10)

Ich hatte ihn also auch mal vor ein paar Tagen sehen können. Ich bin nicht überwältigt, trotzdem hat sich das Anschauen schon gelohnt. Überstilisierter Pathos und Ethos mal unterschlagend gäbe es gar nicht so viel auszusetzen.

Natürlich hält sich die Handlung in Grenzen, dies wird aber durch die Optik wieder kompensiert.

Letztens kam Herr der Ringe 3 im TV, den ich mir mal wieder anguckte, und somit einen kleinen Vergleich anstellen konnte.

Wer also Herr der Ringe sooooo lobt und überschwenglich feiert, hingegen 300 total abserviert, den kann ich leider nur missverstehen. Denn die Männerdomäne (ausgenommen die Hobbit's und Eowyn) herrscht auch dort vor.

Und vergleicht man die Schlacht am Ende von HdR3 und die Schlachten bei 300, muss ich sagen, dass diese bei 300 besser, detailierter und eindrucksvoller ausfallen.

Würde mich im Großen und Ganzen der filmstarts.de Kritik anschließen. Bei mir bekommt der Film noch einen halben Punkt mehr -> 8.5
Version 2.0 [ http://blog-plus.de ]

Heimkino [ http://www.bluray-disc.de/blulife/heimkino/butzemann ]


"Von all den Dingen die mir sind verloren gegangen, hab ich am meisten an meinen Verstand gehangen"

Roughale

So, nun kann ich auch endlich mitreden und stelle mich definitiv auf die Seite derer, die den Film gut fanden, also Jungs, lasst uns eine Phalanx formen...

Natürlich ist der Film pathetisch bis zum Abwinken, aber wie kann man das kritisieren - es ist eine Verfilmung einer Comicadaption eines Heldenepos - wer da einen realistischen Film erwartet, der hat irgendwie was falsch gemacht.

Ebenso finde ich das die faschistoiden Vorwürfe wirklich etwas herbeigeredet wurden, na klar ist man als Spartaner ein stolzer Kämpfer und die Heranzüchtung der Kämpfer hat es in sich, aber was ist da bitte faschistiod?

Und rassistisch finde ich auch abwegig, gegen wen richtet sich denn der Hass? Genau, gegen den erobernden Feind die Perser - aber das ist doch wohl eher auf den Angriff zu beziehen als auf deren Herkunft, oder?

Egal, ich kann voll verstehen, dass vielen der Film nicht zusagt, den einen mag er zu hart sein, den anderen zu künstlich - wenn man sich aber auf diese beiden Fakten einlässt, kann man schon einen gelungenen Film erkennen, ich habe lange keinen Film gesehen, der als Comicverfilmung so funktioniert, wie 300, permanent ist man in der Comicszenerie drin, an manchen Punkten erwartete ich sogar Sprechblasen ;) Das war bei Sin City genauso, es mag sein, dass Miller seine Comics sehr filmorientiert anlegt und daher gut, wenn auch aufwendig, zu verfilmen ist - ich mag das, obwohl ich nicht wirklkich ein Comicfan bin, da bin ich mehr Oldschool, die alten Marvelcomics und so...

Auch die Sprache (ich habe ihn natürlich in OV gesehen) ist eher Comichaft, manchmal fast theatralisch - in dem Rahmen fand ich das eher unterstützend als störend, wie gesagt, es hätte alles in Sprechblasen gepasst, daher auch der oft verwendete Erzähler, auch das kennt man aus Comics, der wird verwendet um Gedanken, Aktionen und alle möglichen Begebenheiten näher zu beleuchten - ein weiterer Pluspunkt in meiner Bewertung.

Nun könnte man eine Höchstwertung erwarten - nö, dazu war er dann doch zu pathetisch, aber eine gute 8,5/10 bekommt er locker...

Apropos: Die Nachspannanimation ist vielleicht das kustvollste am ganzen Film - toll!

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Moonshade

Ablehnung des Films betreffen meistens weniger die Männerdomäne, als vielmehr die Themen "transportierte Ideologie", "Dramaturgie" und "hölzernes Agieren sämtlicher Beteiligten".

Ansonsten will ich mal gar nicht wagen, die kleinen "Gefechtchen" in "300" mit dem Detailreichtum der HdR-Schlachten zu vergleichen - schön, das Blut spritzt in Zeitlupe, damit auch alle Ritalin-Patienten mitkommen, aber sonst...nene...
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Roughale

Zitat von: Moonshade am 11 April 2007, 11:37:51
Ablehnung des Films betreffen meistens weniger die Männerdomäne, als vielmehr die Themen "transportierte Ideologie", "Dramaturgie" und "hölzernes Agieren sämtlicher Beteiligten".

Aha, interessant, aber ich fand das hat den Comiccharakter für mich unterstrichen - ich hatte echt Schlimmes erwartet und wurde positiv erstaunt...

Zitat von: Moonshade am 11 April 2007, 11:37:51Ansonsten will ich mal gar nicht wagen, die kleinen "Gefechtchen" in "300" mit dem Detailreichtum der HdR-Schlachten zu vergleichen - schön, das Blut spritzt in Zeitlupe, damit auch alle Ritalin-Patienten mitkommen, aber sonst...nene...

Wer vergleicht denn das mit HdR, das ist doch extrem weit hergeholt, denn das Comic gab es doch schon vor den HdR Schlachten, oder? Ich bin ein extremer Hasser der Zeitlupeneistellungen, die sind einfach überstrapaziert worden, aber bei 300 haben sie mir gefallen, weil dadurch der Eindruck entsteht als ob Einzelbilder des Comics animiert wurden - jedem das seine, es hätte auch anders kommen können ;)

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Moonshade

Wer das vergleicht? Na, der Butzemann ein Posting über dir.

Bezüglich des Comics funktioniert das schon - nur wissen viele "normale" Zuschauer gar nicht, daß es auf einer Comicvorlage basiert.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

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