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Welche Asia-Schocker sind wirklich schockerend?

Begonnen von rierami, 23 März 2006, 02:11:30

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rierami

Hi,

ich habe mir hier gerade so die Meinungen über die "Must See" Filme aus Asien durch gelesen. Irgentwie muß ich feststellen das mit RINGU, JU-ON, ICHI, AUDITION, BATTLE ROYALE ect. ect. zwar immer sehr gute Filme genannt werden die auch mit einigen Schockeffekten aufwarten können aber so richtig hart trifft mich diese Art von Filme nun auch wieder nicht.

Ich bin der Meinung, das die Asiaten bereits Ende der 60er Jahre derart schockierende Film produziert haben wie es die "westliche Welt" zum Teil bis heute nicht geschafft hat. z.B. Oxen Split Torturing oder die gesamte Joy of Torture-Reihe. Diese Filme sind bereits vor über 30 Jahren in einer Darstellung der Gewalt und auch Menschenverachtung gedreht worden das sie auch heute noch schockieren können.

Noch ein Paar Schippen drauf wurden dann Ende der 80er bis weit in die 90er draufgelegt: Mit der MAN BEHIND THE SUN (einschl. BLACK SUN) - Reihe wurden die mit Abstand krassensten Anti-Kriegsfilme aller Zeiten gedreht. Solche Oskar-premierten Filme wie PLATOON wirken dagegen wie ein Beitrag bei der Sendung mit der Maus.

Auch an Gore hat das asiatische Kino weit aus mehr zu bieten wie mal bloß ein Fuß abzuschneiden wie bei AUDITION. Wer die ALL NIGHT LONG - Reihe kennt weis was ich meine. Weiter Filme: NAKED BLOOD, Dr. LAMB, THE UNTOLD STORY, DAUGHTER OF DARKNESS, RED TO KILL, EBOLA SYNDROM ect. ect. --will nicht gleich alle aufzählen :icon_confused:)-- Bei diesen Filmen kommt zum Teil auch noch eine extreme Menschenverachtung (hauptsächlich gegenüber Frauen) vor die ich sonst noch nie gesehen habe. Mal ganz abgesehen von den üblichen Vergewaltigungen in solchen Filmen...

Auch bei sozialkritischen Filmen weis der Asiat zu überzeugen: Wer FERMALE ENTCOUNTER mit PHILADELPHIA (der hat ein Paar Oskars bekommen, oder?) wird sehr schnell feststellen das auch hier der "westliche" Beitrag zum Thema AIDS wie ein Kinderfilm aussieht. Allein schon wenn ich an die Szene denke wo das Kind in der Blutlache sitzt..... Hier muß ich aber auch mal dem hochgelobten Film BATTLE ROYALE ein sehr großes Lob aussprechen der in gewisser Weise nicht nur die japanische Gesellschaft kritisiert!

Nun meine Frage an Euch: Was ist für Euch nun schockierender? Ein Mädchen die aus einem Brunnen steigt und aus dem Fernseh krabbelt - oder doch die extreme und sehr realistische Darstellung von Gore, Splatter und Menschenverachtung wie in den anderen genannten Filmen?

Ich freue mich auf eine angeregte Diskusion!

Mike

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frost

im wahrsten sinne des wortes SCHOCKierender finde ich extreme darstellung von gewalt ggnüber frauen, realistische darstellung von kriegsschrecken etc, da würde ich deiner aufzählung soweit zustimmen. schockierend in soweit, dass man soetwas einfach nicht erwartet dargestellt zu werden.
im sinne eines horrorfilms, der wohl eher "erschrecken" als "schockieren" soll, auch wenn er oftmal als "schocker" angepriesen wird, denke ich dass ju-on zb. sehr erfolgreich daran ist diese funktion zu erfüllen.
ich denke also, um deine frage bzw dein statement zu kommentieren soltle man durchaus unterschiede machen bei den intentionen der verschiedenen filme, und somit auch deren "schockierende" wirkung differenziert beurteilen. das mädchen aus dem brunnen, und realistisch dargestellte menschenverachtende gewaltexzesse kann man, denke ich, nicht wirklich so "einfach" miteinander vergleichen...

Deer Hunter

Zitat von: rierami am 23 März 2006, 02:11:30Auch an Gore hat das asiatische Kino weit aus mehr zu bieten wie mal bloß ein Fuß abzuschneiden wie bei AUDITION. Wer die ALL NIGHT LONG - Reihe kennt weis was ich meine. Weiter Filme: NAKED BLOOD, Dr. LAMB, THE UNTOLD STORY, DAUGHTER OF DARKNESS, RED TO KILL, EBOLA SYNDROM ect. ect. --will nicht gleich alle aufzählen :icon_confused:)-- Bei diesen Filmen kommt zum Teil auch noch eine extreme Menschenverachtung (hauptsächlich gegenüber Frauen) vor die ich sonst noch nie gesehen habe. Mal ganz abgesehen von den üblichen Vergewaltigungen in solchen Filmen...

Ganz ehrlich: Ich bin Filmfan und respektiere eigentlich jede Art von Genre, ohne dieses selber nicht unbedingt gut zu finden.
Aber ich frage dich: Wer braucht so einen Mist, wie oben dargestellt, eigentlich? Dieses "Sicko-Genre" verachte ich wirklich, weil sowas kein Mensch braucht!
Was bringt es mir Vergewaltigungen von Frauen zu sehen? Gar nichts! Sowas finde ich einfach nur abstoßend und krank und muss nicht auf Zelluloid gepackt werden.
Wenn ich realistische Kriegsszenarien sehen will, dann schalte ich den Fernseher ein.
Ich finde einen Film wie "The Deer Hunter" oder "Platoon" wesentlich schockierender und beeindruckender, als dieser asiatische Müll. Mann muss nicht alles bis ins kleinste Detail zeigen!
Andeutungen sind viel extremer, weil man dann seine Phantasie freien Lauf lassen kann.
"Das nächste Lied heißt eigentlich 'Ich bin so wie ich bin' aber weil Bela "auch" ein bisschen mitsingt, heißt es 'FICKEN'!"

zartcore
Ah, tweed. Fabric of the eunuch.

Moonshade

Manche Leute müssen einfach ihre Grenzen austesten, ohne gleich Soziopathen zu sein (können aber trotzdem ein paar drunter sein...)!
Und manche kennen ihre Grenzen und brauchen so etwas nicht.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Phil

Zitat von: Moonshade am 23 März 2006, 10:29:15
Manche Leute müssen einfach ihre Grenzen austesten, ohne gleich Soziopathen zu sein (können aber trotzdem ein paar drunter sein...)!
Und manche kennen ihre Grenzen und brauchen so etwas nicht.
kann ich 100% unterschreiben...

ich schaue mir auch lieber Andeutungen an...und bin eigendlich über Filme wie BR (1!) mehr geshokt als über solche "übertriebenen" Darstellungen von Sachen, die ich mir beim besten willen nicht anschauen will/muss.
Ich diesem Zusammenhang auch noch von "Asia-Schocker die wirklich schockieren" zu sprechen, finde ich auch nicht wirklich richtig.
Mich für meinen Teil schockt sowas nämlcih nicht...sowas wiedert mich an...
unter "schockieren" verstehe ich eben eher sowas wie das Soziale-Verhalten der "gestrandeten" untereinander, oder der kleine Junge im "verfluchten" Haus...

zum Glück sind Geschmäcker verschieden
traue nie SB, denn es tut Dir weh :(
became MINGed!

ZitatCloverfield refers to the field formerly known as Central Park. Clovers are usually prone to grow at places after bombing. Thus the term "Clover" and "field" referring to park.

rierami

Nun sind ja schon einige Antworten eingegangen.  :respekt:

Ich schicke jetzt noch mal vorraus, daß es sich bei dieser Diskusíon ohnehin um ein sehr schwieriges Thema handelt, da die meisten Filme wohl den meisten völlig unbekannt sind und wohl auch bleiben werden da ich mir nicht vorstellen kann einen "Hardgore"-Streifen jemals in einer Videothek zu finden. Die meisten Filme gibt es nicht mal mit deutscher Tonspur und selbst dt. UT sucht man meist vergebens. Selbst wenn würden wohl 90% der Filme in Deutschland beschlagnahmt werden oder zumindest extrem geschnitten auf den Markt kommen...

Von den Beiträgen fand ich bis jetzt den von "frost" am Besten. Deiner Unterscheidung von schockierend und erschreckend kann ich nachvollziehen. Wenn bei den Gorestreifen meistens die Spannung bis zum Ende hin zunimmt und dann im Inferno endet sind es bei den Mystik-Thillern eher die "Schockmomente" während des Films die den Betrachter aufschrecken lassen (z.B. bei Ju-On der Schatten auf der Toilette oder die Frau unter der Bettdecke - diese Szenen werden nur kurz vorher angedeutet das etwas geschieht und dann auch gleich dargestellt). Der Verlauf der von Gorestreifen ist ähnlich wie bei Audition: Am Anfang passiert gar nichts aber mit zunehmender Dauer wird die Daumenschraube immer fester gezogen bis es halt zur Eskulation der Gewalt kommt oder es wird gleich das eigentliche Ende gezeigt und dann in Erzählweise der Film schrittweise nacherzählt.

Der größte Unterschied liegt wohl darin das bei Mystikthriller ala RINGU und JU-ON eine Art Märchen für Erwachsenen erzählt wird und bei Gorefilme ein sehr großer Wert auf Realismus gelegt wird. Könnt ihr euch vorstellen das bei euch zu Hause mal ein Mädchen aus dem Fernseh krabbelt? Nö - ich auch nicht. Also bliebt der berehigende Gedanke "Ist ja nur ein Film". Eine Darstellung eines Phsychopathen hingegen der irgentwann völlig unschuldige Menschen massakriert ist da schon eher vorstellbar (schaut euch die Nachrichten an!) und da ja nichts grausamer ist wie die Realität (oder was als real im Film verkauft wird) sind diese Filme wirlich schockierend und wirken daher eigentlich schon eher verstörend.

Bei den Anti-Kriegsfilmen verhält es sich ähnlich: Während es bei westlichen Produktionen eigentlich immer einen Guten gibt fehlt das Gute in BLACK SUN völlig. Hier gibt es nur Täter und Opfer. Oder bei MAN BEHIND THE SUN genügt schon der Gedanke das es so wohl auch gewesen ist (med. Experimente an Gefangenen) ist Grund genug sich mal so einen Film anzuschaun und sich Gedanken zu machen zu was ein Mensch fähig ist - hier vom Rassenwahn und den gab es nicht nur in Japan!
Auch BATTLE ROYALE ist in gewisser Weise ein Film der auf erschreckende Weise darstellt zu was ein Mensch fähig ist, auch wenn es in diesem Film den Menschen der Kampf ums eigene Überleben dazu zwingt.

Zum Ende noch: Klar, solche "Sickos" sind nicht jedermanns Sache der eine "braucht soetwas nicht" und andere "widern" solche Filme sogar an. Hm, einen Zombiefilm schaut sich auch nicht jeder an und wieder ganz Andere bekommen beim Anschauen von John Wayne-Filmen Magenkrämpfe.

Die Geschmäcker sind eben unterschiedlich - und das ist gut so!!!!!!!!!!!!!!!

Mike
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Graf Zahl

Hm, geschockt von Asia-Gore-Sickos kann ich so nicht sagen. Hab damals mal auf dem "Art of Horror"-Tape Ausschnitte von MBTS gesehen und irgendwoanders Teile von Guinea Pig und muss sagen, dass ich höchstens über die fast perfekte Darstellung des Gezeigten erstaunt war, aber von geschockt konnte hier keine Rede sein. Eingeprägt haben sich die Szenen schon irgendwie, aber ich habe bisher nie den Drang gehabt, mir dieses Zeugs zuzulegen, geschweige denn komplett mal anzuschauen.
Diese Machart der Filme, die mehr in Richtung Doku-Stil gehen, haben auch keinen anderen Auftrag, als zu versuchen den Zuschauer zu schocken. Bei einigen klappt dieses und bei anderen erzeugts nur ein erstauntes oder gar müdes Lächeln. Reine Differenzierungsfrage. Immerhin handelt es sich um Filme und nicht um reale Szenerien.
Die Filme, die in Handlung eingebettete, extreme Gewalt und/oder Menschenverachtung enthalten (sind ja nicht immer nur aus Asien) schau ich mir da schon eher mal an, wenn die Gelegenheit besteht - vielleicht macht der Film ja insgesamt Spass!?  :icon_wink:
Was mich eher hart trifft sind dann mehr die Schocksequenzen aus den bereits genannten Gruselknallern à la Kairo, Ju-On und Konsorten. Eine Szene aus Kairo verfolgt mich heute noch regelmäßig bis in den Keller!  :eek:  SOWAS find ich dann klasse, weil der Film in diesem Fall seine beabsichtigte Wirkung erreicht, ohne mit drastischen Szenen die auch aus Fleischerlehrfilmen stammen könnten irgendwelche Tabus zu brechen.

mr. pink

Ich bin mir jetzt zwar nicht mehr ganz sicher, um was genau es in diesem Thread geht, aber ich antworte mal auf rieramis Frage aus dem ersten Post.

Für meinen Teil kann ich sagen, dass ich mit "Kairo", "Ju-on" und "Ringu" wesentlich mehr Probleme hatte, als beispielsweise mit "The Untold Story" und Konsorten. Grund dafür ist ganz einfach, dass diese Geschichten für mich eben DOCH näher am eigenen Leben sind, als eine Vierteilung mittels Ochsen oder sonstige Goreexzessen. Immerhin hat jeder von uns einen Kleiderschrank, einen Fernseher oder Internet zuhause. Und es kann mir keiner, der sich mit 12-13 Jahren  die ersten Gruselstreifen reingezogen hat, erzählen, dass er nicht unterm Bett nachgesehen hat... Schreckliche Dinge konnten sich da verstecken  :icon_eek:
Inwieweit man da von `schockierend`sprechen kann, sei jedem selbst überlassen.

Die andere Seite ist natürlich die Neugier. Man hört von diversen UltraSickos aus Fernost und natürlich will man das auch mal selbst sehen. Teilweise kommt das Ganze ja schon Legendenbildung gleich.
Nach den ersten Sichtungen eines "GP" zum Beispiel kam dann die Ernüchterung. Es ist halt doch einfach nur ein schmutziger, dreckiger Film, den man nicht unbedingt öfter sehen will. Keine Offenbarung, allenfalls eine Befriedigung nun auch in diesen Bereich des "Films" vorgestoßen zu sein.
Soll nicht heißen, dass ich nicht gerne Splatterfilme schaue, allerdings sehe ich das eher als Unterhaltung. Meine Grenzen brauche ich in diesem Bereich nicht unbedingt weiter austesten, da es am Ende doch auf die Qualität des Films ankommt und die hält sich bei vielen CATIII Filmen (bei US- oder anderen Produktion nicht anders) eben deutlich in Grenzen.
I expect that you think that I should be haunted
But it never really bothers me

Df3nZ187

Zitat von: mr. pink am 23 März 2006, 17:56:19
Die andere Seite ist natürlich die Neugier. Man hört von diversen UltraSickos aus Fernost und natürlich will man das auch mal selbst sehen. Teilweise kommt das Ganze ja schon Legendenbildung gleich.
Nach den ersten Sichtungen eines "GP" zum Beispiel kam dann die Ernüchterung. Es ist halt doch einfach nur ein schmutziger, dreckiger Film, den man nicht unbedingt öfter sehen will. Keine Offenbarung, allenfalls eine Befriedigung nun auch in diesen Bereich des "Films" vorgestoßen zu sein.

Das kann ich nur unterschreiben. Ich hab mir MBTS, Guinea Pig und Shoguns Sadism auch noch angekuckt weil alle so davon geschwärmt haben wie übel brutal und splatterig und was weis ich die doch angeblich wären. Beim sehen kam dann jedes mal schnell die Ernüchterung. Langweilige Filme die von nichts Leben als ihren Goreszenen.
Diese Reihen leben alle nur von ihrem Hype, weil immer wieder neue Leute glauben die unbedingt gesehen haben zu müssen um mitreden zu können oder sich besonders hart vor zu kommen. Rein filmscih haben sie nichts zu bieten.
Dann lieber ein gut gemachter Suspense-Grusel oder ein "richtiger" Horror-Splatter ala Evil Dead oder Braindead, das ist um Meilen besser.
Nichts gegen harte und detailiert gezeigte Gewalt, aber ein Film muss mehr zu bieten haben als das und ungerechtfertigten Hype.
www.anime-ronin.de

...in aufwendigen Studien sind wir zu folgendem, sensationellen Ergebnis gekommen:

Hana-Bi

23 März 2006, 18:42:09 #9 Letzte Bearbeitung: 23 März 2006, 18:45:52 von Hana-Bi
Die Meinungen gehen ja echt sehr weit auseinander. Ich bin erstmal absolut gegen Gewalt an Frauen, das betrifft auch Izo und das ist auch ein Grund wieso ich diesen Film nicht ausstehen kann.

Bevor das Geister Genre noch nicht so ausgenudelt war konnten mir Filme wie Ju-On, Ringu oder Dark Water noch richtige Alpträume verschaffen, natürlich finde ich diese Filme bis Heute noch genial. Aber das Genre bieted nichts neues mehr und man weiß einfach schon was auf einen zukommt.

Ich schaue mir von daher am liebsten nur noch Asia Shocker an die mehr auf Terror aufgebaut sind und den Zuschauer im Ungewissen lassen oder ihn mit sehr heftigen Szenen konfrontieren. Dazu Zähle ich natürlich ganz klar Ichi The Killer, Audition und Gozu. Neben den Miike Filmen haben mich aber auch noch andere Asia Horror-Psycho Filme sehr begeistert. Und das waren u.a. Tetsuo- The Iron man, A Tale Of Two Sisters, Three Extremes, Marebito, Suicide Circle, Uzumaki und Battle Royale. Aber ich bin natürlich für alles Offen was aus Fern Ost kommt und lasse mich gerne immer wieder überraschen.


mr. pink

@Hana-Bi:

Nicht dass ich dir jetzt blöd von der Seite kommen will aber wenn du Izo wegen der Gewalt an Frauen verabscheust... wieso zählst du dann bei deinen Faves auch Ichi auch. Durchaus auch kein Film bei dem Frauen zärtlich behandelt werden.
Is jetz zwar bissl Korinthenkackerei aber mich würds schon mal interessieren wo da die Grenze ist. Ohne jetzt dabei zu weit off-toppic zu rutschen: Gewalt an Frauen ist verabscheuungswürdig aber dennoch ein oft gebrauchtes Mittel in Filmen especially von unser aller Freund Miike. Warum auch ich mir seine Filme trotzdem gern anschaue... ich weiss es selbst nicht. Könnte man eine ähnliche Endlos-Diskussion starten wie bei dem Tiersnuff-Zeugs.

Aber zurück zum Thema.
I expect that you think that I should be haunted
But it never really bothers me

Hana-Bi

23 März 2006, 19:16:20 #11 Letzte Bearbeitung: 23 März 2006, 19:19:26 von Hana-Bi
Ichi The Killer ist für mich echt sehr makaberer Humor. Natürlich finde ich auch bei Ichi die Gewissen Szenen nicht innordnung, doch in dem Film ist einfach jeder Charakter masuchistisch, sogar die Frauen. Man sollte Ichi nicht so ernst nehmen da das gezeigte schon zu übertrieben ist um es ernst zu nehmen.

Doch bei Izo ist das etwas anderes. Habe dazu glaube ich sogar schonmal was geschrieben. Izo meint es volkommen ernst und besonders das Izo die ganzen Frauen in der Schule mit seinem Samurai Schwert niedermacht finde ich geschmacklos. Klar die Nippel Szene in Ichi ist genau so geschmacklos aber wie schon gesagt ich finde das es einen großen Unterschied zwischen den beiden Filmen gibt. Das ist halt meine Meinung, da könnte man echt wieder Seiten lang weiter diskutieren ;-)

Weiß jetzt nicht ob das Offtopic war.

Df3nZ187

Hmm, also Gewalt gegen Männer ist OK, gegen Frauen aber nicht?
Oder nur wenn Frauen Gewalt gegen Frauen ausüben?
Also diesen Standpunkt kann ich irgendwie nicht so ganz nachvollziehen. Irgendwie sexistisch oder?
Wenn Männer aufs schlimsmte verletzt und gedemütigt werden ist es OK, aber wenns es "arme schwache" Frauen sind, dann ist das eine Geschmacksverirrung?
Irgendwie Macho. ;)
www.anime-ronin.de

...in aufwendigen Studien sind wir zu folgendem, sensationellen Ergebnis gekommen:

Deer Hunter

Zitat von: rierami am 23 März 2006, 14:57:11Zum Ende noch: Klar, solche "Sickos" sind nicht jedermanns Sache der eine "braucht soetwas nicht" und andere "widern" solche Filme sogar an. Hm, einen Zombiefilm schaut sich auch nicht jeder an und wieder ganz Andere bekommen beim Anschauen von John Wayne-Filmen Magenkrämpfe.

Die Geschmäcker sind eben unterschiedlich - und das ist gut so!!!!!!!!!!!!!!!

Mike

Natürlich sind unterschiedliche Geschmäcker das tollste auf unserer Welt und das wichtigste Element einer funktionierenden Demokratie. Ich lasse die Leute den "Schund" doch gucken. Mit verbieten bewirkt man eh nur das Gegenteil.
Ich fände es besser, wenn solch ein Film mit einer gewissen, wie soll ich sagen, "Aufklärung" daherkommt. Was ich damit meine: Bei einem Film, wie Man behind the sun (als Bsp.) würde mich dann ein Making Of sehr interessieren, Interviews mit dem Regisseur (seine Intention, usw.) und den Darstellern und eine Doku mit Hintergrundinformationen zum Geschehen im Film oder ähnliches.
Aber naja, das ist meine Meinung und ich will auch nicht weiter und endlos darüber diskutieren. Eins noch:

Zitat...einen Zombiefilm schaut sich auch nicht jeder an...

M. E. ein schlechtes Bsp., da Zombies für jeden (halbwegs intelligenten) Menschen klar ersichtlich ist, dass es sich um etwas "unrealistisches" handelt. Deshalb gucke ich auch Zombiefilme sehr gerne, weil ich so etwas unterhaltsam und  auf eine Weise satirisch finde.
Kriegsverbrechen und Vergewaltigungen sind das nicht und passieren jeden Tag.
"Das nächste Lied heißt eigentlich 'Ich bin so wie ich bin' aber weil Bela "auch" ein bisschen mitsingt, heißt es 'FICKEN'!"

zartcore
Ah, tweed. Fabric of the eunuch.

rierami

Kurzes Statement @ Deer Hunter:

Auch ich vermisse auf nahezu allen "Sicko-DVDs" die Extras. Zumeist ist leider nur ein Trailer enthalten und das wars....  :bawling:

Zu dem Beispiel Zombiefilm: Natürlich bin auch ich ein sehr großer Fan dieses Genres! Natürlich sind Zombies weit ab jedlicher Realität (hoffe ich doch...), aber in den Filmen kommen -die richtige Fassungen vorausgesetzt- doch Szenen vor (Ausweidungen) die für jemanden der nichts mit dem härteren Horrorfilm am Hut hat (also bei Scary Movie schon Alpträume bekommt übertrieben gesagt) ein Grund sind den Fernseher auszuschalten. Ich kenne Leute die Romeros DAWN OF TH DEAD nicht zu Ende gesehen haben!  :icon_lol:

Mike
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Deer Hunter

Zitat von: rierami am 24 März 2006, 14:40:45Zu dem Beispiel Zombiefilm: Natürlich bin auch ich ein sehr großer Fan dieses Genres! Natürlich sind Zombies weit ab jedlicher Realität (hoffe ich doch...), aber in den Filmen kommen -die richtige Fassungen vorausgesetzt- doch Szenen vor (Ausweidungen) die für jemanden der nichts mit dem härteren Horrorfilm am Hut hat (also bei Scary Movie schon Alpträume bekommt übertrieben gesagt) ein Grund sind den Fernseher auszuschalten. Ich kenne Leute die Romeros DAWN OF TH DEAD nicht zu Ende gesehen haben! :icon_lol:

Mike

Ja, ist doch richtig, dass es solche Leute gibt. Ist doch auch vollkommen ok. Ich meinte aber jetzt nur mich und mein unterschiedliches Befinden in Bezug auf "Sickos" und Zombiefilme.
"Das nächste Lied heißt eigentlich 'Ich bin so wie ich bin' aber weil Bela "auch" ein bisschen mitsingt, heißt es 'FICKEN'!"

zartcore
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Conqueror

24 März 2006, 19:41:48 #16 Letzte Bearbeitung: 24 März 2006, 20:58:01 von Conqueror
Das ganze "Sicko" Genre (das ich früher, etwa zwischen 12 bis 22 Lentzen, selbst zu Haufe konsumiert habe) versumpft doch nur noch in stupider Repetition immergleicher Muster. - Gewalt ist schockierend, je mehr davon, desto schockierender, am besten völlig abstrakt und absurd. Dann muss keiner nach dem Sinn und Inhalt fragen. Es ist eben so. Abstrakt. Manche mögen darin Kunst sehen, vielleicht sogar Filmkunst, doch damit haben die wenigsten Vertreter des Körperkinos zu tun. Oft es es das Gegenteil. Hier wird Gewalt gegen (Film)Kunst, narrative Mittel und letztlich die "Botschaft" eingetauscht. Man erinnere sich nur mal an die 70 Kannibalenfilme (die im Dokustil gehalten waren). - Ohje, war das grausam. - Für den Cineasten.

Ähnlich bei Gewalt-Jidaigeki (Shogun's Joy of Torture, etc...), die angeblich ein Sittenbild grausamer Zeiten widerspiegeln sollen. Die Wahrheit jedoch ist, man bewegt sich substaniell in sehr, sehr engem Rahmen und missbraucht Historie auch hier für Folter und Blutbilder. Auch nicht besser der 80er Slasher und Splatterfilm aus Amiland. - Die Moral war immer dieselbe. - Sei brav, morlisich, anständig, habe keinen Sex und gehorche Mutti. - Sonst holt die Boogieman. Oder Jason und Michael Mayers. Zu Anfang war das interessant und legitim (und gar nicht mal so dumm für Moralapostel und Erzieher), inzwischen heisst es aber, recyceln oder ganz ohne Sinn und Verstand. Die meisten dieser Filme sind mediale Umweltverschmutzung und Selbstzweck zum Mittel derber Gewaltdarstellungen, die sich (ahhh!!!) abstrakt und absurd präsentieren (Böses Monster, das irgendwo herkommt; der geistesrkranke Psycho der zum Spaß Teens metzelt. Wir kennen das ja). Dario Argento oder etwa Mario Bava waren einige der wenigen Regisseure, die es verstanden haben, ihre äußerst simplen Handlungen in gekonnte Spannungbögen und eine artistische Übersetzgen von Motivation und Gewalt ins Visuelle zu überzeugen. - Das macht diese Filme in gewissen Sinne wertvoll. Thematisch sind aber auch diese meist reinster Müll.

Thema Kriegsfilm. Machwerke wie "Men behind the Sun" sind Schund, da sie nichts als Gewalt auftischen, daran lässt sich nichts rütteln. Es reicht jedoch nicht nur durch visuelle Mittel "kritisieren" zu wollen. "Schindlers Liste" war und ist einer der schockierendsten Anti-kriegsfilme überhaupt, weil Gewalt und deren Wirkung auf den Menschen als etwas Beiläufiges, ganz Normales, alltägliches dargestellt wurde. Das schockiert, auch ohne ohne Effektehascherei  und explizite Close Ups. - Das Splatter- oder Snuffgenre dagegen beschäftigt sich nicht mit Ursache und Wirkung, zeigt keine Sinnzusammenhänge, übt keine vernünftige Herleitung von Gewalt, es zeigt nur Gewalt, nutzt sie als Ausrede für Schreckensbilder und das aus meist abstrakten oder ausgeschalteten Zusammenhängen heraus (Krieg, Geisterkrankheit, Es ist so weil es so ist). Das macht sie verwerflich.

Natürlich, Ausnahmen bestätigen die Regel, sie ändern diese jedoch nicht. Und natürlich ist es lustig, wenn Fulci in The Beyond einem 12 jährigen Mädel die Hirnplatte aufgschiessen lässt, dass es nur so spritzt. Das ist Hirnlosentertainment, im gewissen Sinne Guilty Pleasure. Von daher auf gleicher Stufe wie der Hollywoodmainstream. Wenn man jedoch von Werken solcher Art beeindruckt ist, besessen ist oder glaubt, daraus einen "Wert" ziehen zu können, - das ist wahrlich schockierend.

Nachtrag. Thema: Gewalt gegen Frauen. Fakt ist, Frauen sind das schwächere Geschlecht, rein körperlich betrachtet. Die Unterlegenheit führt schnell zum Machtmissbrauch durch den Mann, das Triebwesen (Gründe gibt es tausende, Primitivster ist der männliche Dominanz- und Jagdtrieb, der Frauen wohl weniger ausgeprägt ist; der Zweitprimitiveste der Konnex aus Blut und Sex), was sich letzlich in 99% aller Horrorfilme manifestiert. - Miikes "Audition" gehört zu jenen 1% Ausnahmefilmen, die den Spieß einmal umdrehen. - Dass Miike damit aber die Dämonisierung der Frau vorantreibt (in Japan ja ein großes Thema, zusammen mit der Angst vor dem unbekannten, weiblichen Wesen) und somit die Machtmissbrauchsspirale noch weiter schraubt, das hat der Mann wohl nicht bedacht.

donbatikan

ich kann mcih conqueror nur anschließen.
Auch wenn ich ab und zu Gewaltfilme ganz lustig finde...
Filme die mich geschockt haben?
Ju-On fand ich als ich den zum ersten mal gesehen hab schockierend.
Der Kurzfilm Dumplings auch. widerlich aber gut.
Audition fand ich schon gut.
Is aber meiner Meinung nach n Film zur reinen Unterhaltung, also
nix mit Lehre.
Gruß ich

Gollum11

Einer der schockierendsten Filme ist, wie ich finde, GRAVE OF THE FIREFLIES (DIE LETZTEN GLÜHWÜRMCHEN). Aber auch der erste MAN BEHIND THE SUN erzeugt ein sehr unwohliges Gefühl in der Bauchgegend, hauptsächlich aufgrund der Tatsache, dass diese ganzen Abscheulichkeiten tatsächlich passiert sind.

Dean

Schockierend finde ich Filme wie Zee-Oui in denen es um wahre Begebenheiten geht. Filme wie GP2-Flowers of Flesh & Blood finde ich herrlich! MBTS, Ichi-The Killer, Ebola Syndrome, Naked Blood ... mein DVD Schrank ist halbvoll mit solchen Streifen und zwar weil ich mir einfach gerne Gewalt anschaue. Gewalt geegn Frauen ist dabei eine nette Abwechslung, weil ich einfach schon zu viele Männer in solchen Filmen gesehen habe. Außerdem muß ich auch Einspruch gegen die Verunglimpfung der 70er Kannibalenstreifen erheben: die sind doch megawitzig!
Schaue mir zwar auch genre mal anspruchsvolle Filme an aber ich bin der Meinung, daß man als Erwachsener Mensch anschauen darf was man will. Politischer Subtext bei Splatterfilmen ist doch im Endeffekt nix weiter als eine Ausrede ... HAVE FUN & WATCH WHATEVER YOU LIKE! :D

derdon

Ich finde andeutungen auch viel wirksamer.
Ein Film kann auch ohne explizite Gewaltdarstellung auskommen
Gute Beispiele dafür sind meiner Meinung nach das original Kettensägenmassker sowie die Kettensägen Szene in Scarface
Beides hat ihre wirkung dadurch erzielt weil man es sich einfach vorgestellt hat...
Nur muss manchmal auch Gewalt gezeigt werden um jene zu kritisieren wie z.b Battle Royale
Solange die Gewalt nicht vollkommen Sinnlos erscheint ist es imo ok.
Zudem kommt immer noch drauf an wie die Gewalt im Film selber erscheint:
Drastisch und ernst oder vollkommen überzogen...

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