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Autoren-Thread: Happy Harry mit dem Harten

Begonnen von Happy Harry mit dem Harten, 11 Januar 2007, 22:06:49

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Happy Harry mit dem Harten

Zitat von: McKenzie am 22 Oktober 2007, 20:04:45
Nein, immer schön weitermachen!  :respekt: :icon_razz:

Wird gemacht  :icon_cool: :icon_mrgreen:



Doch zunächst eine kurze Warnung vor dem Prequel zu Takashi Miikes Skandalnudel ICHI THE KILLER. Mag man vom Original halten was man will, zumindest einige interessante optische und psychologische Ansätze werden wohl selbst die Gegner des Films nicht bestreiten. Doch das Prequel kann nicht einmal für sich beanspruchen ein diskussionswürdiger Film zu sein und ist technisch ohnehin eine Katastrophe.

Wollen sie mehr wissen?  :arrow: http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=41787&rid=265186






Happy Harry mit dem Harten

Vor kurzem widmete ich mich mit GINGER UND FRED einem der letzten Werke Fellinis. Hier nun meine Besprechung zum Frühwerk DIE MÜßIGGÄNGER, in dem Fellini brillant seine eigene poetische Filmsprache mit klassischen Mitteln des Neorealismus verbindet:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=24553&rid=265256

Happy Harry mit dem Harten

27 Oktober 2007, 04:52:32 #212 Letzte Bearbeitung: 27 Oktober 2007, 04:59:26 von COPFKILLER
Da die OFDb erschreckend wenig Infos zu den Filmen des großen Fellini aufweist, sehe ich mich gezwungen weiter beim Gesamtwerk des Italieners zu verweilen. Hier nun meine Besprechung zu IL BIDONE - der Film entstand direkt nach dem wesentlich bekannteren LA STRADA und ist vielleicht sogar noch eine Spur besser. Die Entdeckung der Frühwerke Fellinis lohnt sich außerordentlich, auch IL BIDONE ist tragisch, bitter ironisch, perfekt inszeniert und gespielt, überdies sehr unterhaltsam:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=24559&rid=265681

Weiterhin ein paar Worte zur zwiespältigen Dokumentation ICH BIN EIN GROSSER LÜGNER:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=42742&rid=265680

Bretzelburger

Wenn ich mir so deine Review-Liste ansehe, dann bekomme ich den Eindruck, dass du deinen Blick auf das Medium Film im letzten Jahr stark erweitert hast. Bis zu deiner etwa 150. Review hattest du noch keinen Film besprochen, der vor 1970 entstanden war und das du dich jetzt so intensiv mit Fellini beschäftigst beweist eben, dass die Auseinandersetzung mit solchen Regisseuren kein intellektuell verbrämtes Elfenbeinturmdenken voraussetzt, sondern im Gegenteil richtig Spass macht.

cinemathek

Und wer möchte von einer Person, die Titel wie "Best of Faces of Gore (2000)", "Lass jucken, Kumpel 2: Das Bullenkloster (1973)", "Corpse-Fucking Art (1993)" und tausend anderer solcher brechreizerregender Filme in seiner Review-Liste stehen hat, Kritiken zu Fellini-Filmen lesen? Nein danke, dann sollte die OFDb lieber weiter ohne welche auskommen. Es gibt genug ernsthafte Auseinandersetzungen abseits der OFDb. Und dein "Persona"-Review kann man ja wohl auch mal vergessen...ein bisschen Nacherzählung, Erwähnung von Technik, Benennung der Darsteller...wow, sehr erkenntnisfördernd.

Happy Harry mit dem Harten

27 Oktober 2007, 17:13:33 #215 Letzte Bearbeitung: 27 Oktober 2007, 17:15:44 von COPFKILLER
Zitat von: Bretzelburger am 27 Oktober 2007, 12:42:25
Wenn ich mir so deine Review-Liste ansehe, dann bekomme ich den Eindruck, dass du deinen Blick auf das Medium Film im letzten Jahr stark erweitert hast. Bis zu deiner etwa 150. Review hattest du noch keinen Film besprochen, der vor 1970 entstanden war und das du dich jetzt so intensiv mit Fellini beschäftigst beweist eben, dass die Auseinandersetzung mit solchen Regisseuren kein intellektuell verbrämtes Elfenbeinturmdenken voraussetzt, sondern im Gegenteil richtig Spass macht.

In Bezug auf Reviews ist das sicherlich richtig, privat habe ich mir aber schon immer gerne Truffaut, Fellini und besonders Woody Allen angesehen. Zunächst wollte ich mich für die OFDb aber auf schundige Filme konzentrieren: Erotik, Porno, Exploitation, Trash, Underground.

Im Laufe der Zeit habe ich aber immer wieder gravierende Lücken entdeckt und meine erste Klassiker-Review   schrieb ich zu BIRTH OF A NATION. Die Auseinandersetzung mit solchen Werken macht, wie du schon richtig sagst, wirklich Spaß, die Reviews zu schreiben fällt mir allerdings sehr schwer.

Zitat von: cinemathek am 27 Oktober 2007, 13:24:28
Und wer möchte von einer Person, die Titel wie "Best of Faces of Gore (2000)", "Lass jucken, Kumpel 2: Das Bullenkloster (1973)", "Corpse-Fucking Art (1993)" und tausend anderer solcher brechreizerregender Filme in seiner Review-Liste stehen hat, Kritiken zu Fellini-Filmen lesen? Nein danke, dann sollte die OFDb lieber weiter ohne welche auskommen. Es gibt genug ernsthafte Auseinandersetzungen abseits der OFDb. Und dein "Persona"-Review kann man ja wohl auch mal vergessen...ein bisschen Nacherzählung, Erwähnung von Technik, Benennung der Darsteller...wow, sehr erkenntnisfördernd.

Da schau her, wer hat sich denn wieder nach hier herabgelassen nur um mich meiner Unfähigkeit zu belehren?
Naja, wie dem auch sei: Du hast sicherlich recht, meine Review zu PERSONA bringt keinerlei neue Erkenntnisse für die Analyse des Films. Hatte aber auch nicht vor ne Doktorarbeit zu schreiben sondern wollte einen kurzen Abriss bieten, wie für OFDb-Reviews üblich. Außerdem habe ich hier in meinem Thread meine Unsicherheit angekündigt und bereits bemerkt, wie schwer mir eine Annäherung an Bergman fällt.

Obwohl ich aufgrund deines schwer arroganten und herablassenden Tonfalls keine Antwort erwarte, frage ich dennoch: Würdest du meine Fellini-Reviews eventuell mal etwas expliziter auseinander nehmen? Sonst bleib ich armer Tropf ja ewig dumm und steige nie in cineastische Höhen auf, wie du vermutlich.

Weitere Frage: Wo findet man denn Material zu Fellini? Habe selbst nur wenig gefunden und die beiden Bücher die ich über sein Gesamtwerk gelesen habe, sind alles was mir bisher in die Hände fiel.

Wenn du meine Reviews mal gelesen hättest, wäre dir aufgefallen, das ich Schund wie BEST OF FACES OF GORE keineswegs lobe. In diesem Metier schmeiße ich mit Tiefstnoten um mich und lasse nur selten ein gutes Haar an solchen Produktionen.

Happy Harry mit dem Harten

Da es hier ausschließlich um mich geht, verlege ich das Thema mal in meinen Thread...

Zunächst einmal möchte ich sagen, das der Umgangston schon besser geworden ist mit deinem neuesten Posting. Gerade wollte ich dir eine PN schreiben und nachfragen, ob dich wirklich eine Antwort interessiert oder ob du mich nur provozieren willst.

Zitat von: cinemathek am 28 Oktober 2007, 20:17:01
Das ist ja sehr schön dass man sich dort auch diesem Film widmet, nur leider steht das gar nicht zur Diskussion was da abseits der erfragten Filme besprochen wird. Es wurde gefragt wo man Texte zu besagten Autoren-Filmen findet, nun, dort gibt es welche. Vor allem die filmzentrale ist eine ordentliche Sammlung von Kritiken - zuletzt wurden erst einige sehr überlegte Analysen zu Tarkowskij-Filmen veröffentlicht, die aus einem mittlerweile vergriffenen Buch entnommen wurden. Natürlich gilt es auch dort wegen der unterschiedlichen Autoren zu differenzieren.

Stimmt, die Filmzentrale hat wirklich schöne Kritiken zu bieten. Wollte dir ja auch nur zeigen, das auch rohe, ungeschliffene und unprofessionelle Filme sehr interessant sein können. Kennst du die Filme von Jörg Buttgereit? Die haben auch cineastisch ihren Reiz und fallen nicht umsonst bei gewaltgeilen Gorehounds meistens durch.

Zitat von: cinemathek am 28 Oktober 2007, 20:17:01
Und damit wir uns mal im Klaren sind: Natürlich ist es lobenswert, durch eine Kritik von "Persona" z.B. mehr OFDb-User für solche Filme empfänglich zu machen. Nur dieses Missverhältnis hier. Warum guckst du dir eigentlich Bergman-Filme an? Ich begreife nicht, wie man sich "Ilsa"-Filme und "Faces of Gore" ansehen kann, und dann ganz gemütlich hinterher einen Bergman oder im extremsten fall einen Tarkowskij. Konsumierst du die Filme einfach nur um sie gesehen zu haben? Du musst doch auch eine gewisse Einstellung haben, nennen wir es mal Moral...aber vielleicht bist du wirklich noch zu jung, wer weiß.

Genau das will ich erreichen: Eventuell auch User der OFDb auf Filme aufmerksam zu machen. Warum reitest du eigentlich so auf PERSONA rum, ich hab doch eingesehen, dass die Kritik mehr schlecht als recht ist? Was hältst du beispielsweise von meiner Review zu GINGER UND FRED?

Zu meinem Filmkonsum: Mich interessiert schlichtweg alles, auch wenn sich das jetzt etwas naiv anhört. Ich will mich keinem Genre versperren, mit jeder Art Film schon gute und schlechte Erfahrungen gemacht. Und natürlich konsumiere ich einen Bergman, Godard oder wen auch immer, nicht mal eben nach einer Runde FACES OF GORE. Die Kritiken dazu habe ich aus einem Hauptgrund geschrieben: Bin durch einen Bekannten dran gekommen und musste nichts dafür bezahlen, der Typ war Besitzer der örtlichen Videothek und war begeistert von diesem Dreck. In der OFDb hat ein gewisser User namens Vincent van Gore Lobpreisungen zu den Filmen geschrieben (8-10 Punkte) und ich halte mit meiner Meinung einfach dagegen. Diesen Schund konsumiere ich nebenbei, genauso wie Filme von Erwin C. Dietrich, Jack Hill, Franz Marischka, Joe D'Amato( :love:) und etlichen anderen Trashfilmern.

Für anspruchsvolle Filme nehme ich mir die nötige Ruhe und konzentriere mich beim anschauen, oftmals sehe ich mir Filme von Allen, Fellini, Hitchcock etc auch öfter in kurzer Zeit an. Und dann gibt es noch Filmemacher, auf die ich mich hundertprozentig einstellen muss, Godard oder auch Bergman. Tatsächlich sehe ich mir die Filme an um meinen filmischen Horizont zu erweitern und ich wüsste nicht, was daran verkehrt sein soll. Einfach nur 'um sie gesehen zu haben' sehe ich mir schwer zugängliche Filme sicher nicht an, denn trotz aller Anstrengung, die diese Werke erfordern, bleiben mir ungewöhnlich viele Sequenzen und Dialoge in klarer Erinnerung und ich habe noch keinen Film von den genannten Regisseuren gesehen, dem ich nichts abgewinnen konnte. Sonst hätte ich da auch wesentlich niedriger benotet. Aber für ein allumfassendes Verständnis einiger dieser Werke bin wohl wirklich noch zu jung, das ist kein Sarkasmus.

Also, das Ganze ist eher andersherum als du es dir vorstellst: Zunächst sehe ich mir meistens einen anspruchsvolleren Film an (Hitchock beispielsweise will ich nicht auf eine Stufe mit Bergman stellen, zähle dessen Werke trotz massenkopatiblem Unterhaltungswert allerdings dennoch zu den anspruchsvolleren Filmen) und HINTERHER gibt es dann gemütlich einen Liebesgruß aus der Lederhose oder einen stumpfsinnigen Mondo.  :king:



cinemathek

28 Oktober 2007, 21:33:47 #217 Letzte Bearbeitung: 28 Oktober 2007, 21:36:01 von cinemathek
Zitat von: COPFKILLER am 28 Oktober 2007, 20:40:24
Da es hier ausschließlich um mich geht, verlege ich das Thema mal in meinen Thread...

Eigentlich ging es nicht nur um dich bei dem Thema, McKenzie z.B. war ja auch noch mit in der Diskussion, aber ich glaube er verweigert sich jetzt sowieso jeder weiteren Auseinandersetzung.

ZitatZunächst einmal möchte ich sagen, das der Umgangston schon besser geworden ist mit deinem neuesten Posting. Gerade wollte ich dir eine PN schreiben und nachfragen, ob dich wirklich eine Antwort interessiert oder ob du mich nur provozieren willst.

Wollte ich nur provozieren würde ich beileibe nicht noch ständig antworten. Es ist ein Thema was mich persönlich sehr interessiert und zu angemessenen Diskussionen bin ich gerne bereit.

ZitatStimmt, die Filmzentrale hat wirklich schöne Kritiken zu bieten. Wollte dir ja auch nur zeigen, dass auch rohe, ungeschliffene und unprofessionelle Filme sehr interessant sein können. Kennst du die Filme von Jörg Buttgereit? Die haben auch cineastisch ihren Reiz und fallen nicht umsonst bei gewaltgeilen Gorehounds meistens durch.

Von Jörg Buttgereit habe ich vor 4-5 Jahren 2-3 Filme gesehen, ja. Unter anderem war das "Der Todesking" und "Nekromantik". Ersterer ist nun wirklich nicht vergleichbar mit Lucio Fulci-Filmen oder anderen Sachen aus der Ecke, letzterer gefiel mir allerdings nicht mehr so. Dass seine Filme nun ohne Schockeffekte und ein wenig Anbiederung an ein Zielpublikum arbeiten kann man aber nun nicht sagen. Trotzdem einer der erträglicheren Regisseure aus dem "Genre" wenn man so will.

ZitatGenau das will ich erreichen: Eventuell auch User der OFDb auf Filme aufmerksam zu machen. Warum reitest du eigentlich so auf PERSONA rum, ich hab doch eingesehen, dass die Kritik mehr schlecht als recht ist? Was hältst du beispielsweise von meiner Review zu GINGER UND FRED?

"Persona" hatte ich einfach nur noch mal als Beispiel genommen. Ich hatte deine Kritik dazu gestern zum letzten Mal gelesen und wollte sie damit jetzt sicherlich nicht noch mehr schlecht reden. Die Kritik zu "Ginger und Fred" habe ich mir eben durchgelesen und sie gefällt mir gut, leider kann ich mich inhaltlich in diesem Fall gar nicht dazu äußern da dies einer der Fellini-Filme ist die ich noch nicht kenne. Von den Filmen nach "Casanova" kenne ich leider nur noch 2. Der letzte Satz in deiner Kritik entbehrt aber auch nicht eine gewisse Komik: "Entertainment ist Kunst und das Fernsehen pervertiert diesen edlen Grundgedanken auf abscheuliche Weise. Dieses Statement ist heute, in Zeiten zahlloser Talk-Shows, Telenovelas und Reality-Soaps wohl wichtiger denn je." Das könnte man etwas abgewandelt nun auch bei dieser Diskussion wo es ja teilweise um Kunstfilme/Trash geht anbringen...;-)

ZitatZu meinem Filmkonsum: Mich interessiert schlichtweg alles, auch wenn sich das jetzt etwas naiv anhört. Ich will mich keinem Genre versperren, mit jeder Art Film schon gute und schlechte Erfahrungen gemacht. Und natürlich konsumiere ich einen Bergman, Godard oder wen auch immer, nicht mal eben nach einer Runde FACES OF GORE. Die Kritiken dazu habe ich aus einem Hauptgrund geschrieben: Bin durch einen Bekannten dran gekommen und musste nichts dafür bezahlen, der Typ war Besitzer der örtlichen Videothek und war begeistert von diesem Dreck. In der OFDb hat ein gewisser User namens Vincent van Gore Lobpreisungen zu den Filmen geschrieben (8-10 Punkte) und ich halte mit meiner Meinung einfach dagegen. Diesen Schund konsumiere ich nebenbei, genauso wie Filme von Erwin C. Dietrich, Jack Hill, Franz Marischka, Joe D'Amato( :love:) und etlichen anderen Trashfilmern.

Für anspruchsvolle Filme nehme ich mir die nötige Ruhe und konzentriere mich beim anschauen, oftmals sehe ich mir Filme von Allen, Fellini, Hitchcock etc auch öfter in kurzer Zeit an. Und dann gibt es noch Filmemacher, auf die ich mich hundertprozentig einstellen muss, Godard oder auch Bergman. Tatsächlich sehe ich mir die Filme an um meinen filmischen Horizont zu erweitern und ich wüsste nicht, was daran verkehrt sein soll. Einfach nur 'um sie gesehen zu haben' sehe ich mir schwer zugängliche Filme sicher nicht an, denn trotz aller Anstrengung, die diese Werke erfordern, bleiben mir ungewöhnlich viele Sequenzen und Dialoge in klarer Erinnerung und ich habe noch keinen Film von den genannten Regisseuren gesehen, dem ich nichts abgewinnen konnte. Sonst hätte ich da auch wesentlich niedriger benotet. Aber für ein allumfassendes Verständnis einiger dieser Werke bin wohl wirklich noch zu jung, das ist kein Sarkasmus.

Also, das Ganze ist eher andersherum als du es dir vorstellst: Zunächst sehe ich mir meistens einen anspruchsvolleren Film an (Hitchock beispielsweise will ich nicht auf eine Stufe mit Bergman stellen, zähle dessen Werke trotz massenkopatiblem Unterhaltungswert allerdings dennoch zu den anspruchsvolleren Filmen) und HINTERHER gibt es dann gemütlich einen Liebesgruß aus der Lederhose oder einen stumpfsinnigen Mondo.  :king:

Gut, danke für deine ausführliche Antwort. Ich bin froh dass wir das ganze nun in angenehmerer Weise besprechen können. Du wirst mich hoffentlich auch zumindest teilweise verstehen können - es gibt nicht viele Leute die ein Interesse an Bergman hegen und gleichzeitig Pornofilme besprechen und sich auch mal Mondo- und Splatter Filme ansehen. Ich könnte das persönlich jetzt nicht, da es einfach 2 verschiedene Welten sind, vom Medium Film mal abgesehen. Ich gucke mir besagte Filme von Regisseuren ja auch nicht nur aus filmhistorischen Interesse an, sondern auch weil ich an den Themen und Problematiken dieser Werke interessiert bin. Und du wirst zugeben müssen, dass Leute, die z.B. "Andrei Rubljow" in ihren Listen von Lieblingsfilmen haben, wohl Probleme mit so genannten Mondo-Filmen oder Exploitation-Sachen wie "Ilsa" hätten.

McKenzie

Zitat von: cinemathek am 28 Oktober 2007, 21:33:47
Eigentlich ging es nicht nur um dich bei dem Thema, McKenzie z.B. war ja auch noch mit in der Diskussion, aber ich glaube er verweigert sich jetzt sowieso jeder weiteren Auseinandersetzung.

Film ist Kunst und Kunst ist grenzenlos. Kunst lässt sich nicht objektiv bewerten. Jeder Film ist ein Kunstwerk, ganz gleich von wem er stammt und womit er sich auseinandersetzt. Es liegt im Ermessen eines jeden Einzelnen, die nach eigenen Kriterien bemessene Wertigkeit des jeweiligen Kunstwerkes (und zur Unterstreichung: Ganz unabhängig voneinander sollten ein, sagen wir, Film von Michelangelo Antonioni zunächst vom Rezipienten mit dem gleichen Respekt gewürdigt werden wie ein japanischer Frauengefängnis-Film mit offenkundig spekulativen Absichten) festzulegen. Geschmacksdiktatur wie sie von der Filmwissenschaft betrieben wird, ist dabei ein Fluch. Ich weigere mich, mit jemandem über Film zu diskutieren, der ein Double-Feature, bestehend aus "La Jetée" von Chris Marker und Lucio Fulcis "Paura Nella Città Dei Morti Viventi", aller wahrscheinlichkeit nach als Ketzerei bezeichnen und den dafür verantwortlichen Organisator beschimpfen würde. Beide Filme verdienen die gleiche Hochachtung, hinter beiden steht eine ernsthafte und persönliche Vorstellung und es ist unsinnig, den einen abzuwerten weil er sich u. U. einem bestimmten, weniger geschätzten Genre (überhaupt: "Genre" - was ist das, was bedeutet das schon?) bedient. Das er möglicherweise eine ganz andere Filmsprache spricht scheint bei solchen absurden Überlegungen keine Rolle zu spielen.
Und darüber hinaus beeindruckt mich dein plötzlich milderer Ton nicht sonderlich. Der Ton allein macht nun einmal nicht die Musik, die Gesinnung spielt ebenfalls mit. Und die dürfte sich bei dir nicht urplötzlich geändert haben. Copfkiller hat eingelenkt und genau darauf hast du vermutlich gewartet.

Darüber hinaus wäre es wohl kaum erstaunlich, wenn ich mich einer weiteren Auseinandersetzung verweigern würde. Niemand leckt strahlend sein Hosenbein ab, wenn daran zuvor ein Hund sein Geschäft verrichtet hat (dieses Gleichnis ist nicht persönlich zu verstehen).

Zitat von: cinemathek am 28 Oktober 2007, 21:33:47
Wollte ich nur provozieren würde ich beileibe nicht noch ständig antworten. Es ist ein Thema was mich persönlich sehr interessiert und zu angemessenen Diskussionen bin ich gerne bereit.

Wenn ich daran interessiert bin, mit jemandem etwas mir nicht ganz nachvollziehbar erscheinendes zu diskutieren, äußere ich mich fragend und wandele mein Unverständnis nicht in Boshaftigkeit um. Es gibt ein schönes Sprichwort: "Mit dem Gefühl absoluter Überlegenheit blickt der Erwachsene auf das Kind hinab, ohne auch nur die leiseste Ahnung, das dieses Gefühl nur auf einem tiefgreifenden Unverständnis beruht."
Wer in diesem Fall das Kind und wer der Erwachsene ist muss nicht festgelegt werden.

Zitat von: cinemathek am 28 Oktober 2007, 21:33:47
Von Jörg Buttgereit habe ich vor 4-5 Jahren 2-3 Filme gesehen, ja. Unter anderem war das "Der Todesking" und "Nekromantik". Ersterer ist nun wirklich nicht vergleichbar mit Lucio Fulci-Filmen oder anderen Sachen aus der Ecke, letzterer gefiel mir allerdings nicht mehr so. Dass seine Filme nun ohne Schockeffekte und ein wenig Anbiederung an ein Zielpublikum arbeiten kann man aber nun nicht sagen. Trotzdem einer der erträglicheren Regisseure aus dem "Genre" wenn man so will.

"Sachen aus der Ecke", aus "dem Genre" (wenn man so will?!). Lese ich da eine Geringschätzigkeit zwischen den Zeilen? Ich werde den Verdacht nicht los, das du beispielsweise Lucio Fulci (der sicherlich auch zahlreiche katastrophale Filme gedreht hat!) nie mit der gleichen Sorgfalt und Überlegung begegnet bist wie Tarkowsky, Angelopolous oder Bergman die allesamt humanistisches Kino gemacht haben und sich in Anbetracht deiner ersten, gar nicht mal so unzynischen Postings sicherlich im Grabe umdrehen würden. Ein Autorenfilmer ist doch jemand, der die vollständige oder bestmögliche künstlerische Kontrolle über seine Projekte hat und damit Dinge auf Zelluloid bannt, die ihm Herzensangelegenheiten sind, die er für wichtig hält. Danke an Bretzelburger für die Erwähnung von Paul Verhoeven: Was hältst du denn von ihm? Sind seine Filme auch "naive Genre-Ware" (deine Worte, ich habe sie nicht vergessen)?
Hiermit fordere ich dich herzlichst dazu auf, die Liste der von mir mit 10 Punkten und somit als Meisterwerken ausgewiesenen Filme zu kommentieren. Nach dem Prinzip "Die Guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen." Das würde mich doch brennend interessieren, genauso wie deine Meinung zu Regisseuren wie beispielsweise Rudolf Thome, Stanley Kubrick, Andrzej Zulawski, Howard Hawks, Michael Cimino, David Cronenberg und Roland Klick.

Zitat von: cinemathek am 28 Oktober 2007, 21:33:47
Du wirst mich hoffentlich auch zumindest teilweise verstehen können - es gibt nicht viele Leute die ein Interesse an Bergman hegen und gleichzeitig Pornofilme besprechen und sich auch mal Mondo- und Splatter Filme ansehen.

Mehr als du vielleicht annimmst. Allerdings weniger in Deutschland. Im Ausland, beispielsweise in Amerika (ausgerechnet,ich weiß) werden in den gleichen Kinos sowohl Retrospektiven von Regisseuren wie Yasujiro Ozu als auch Radley Metzger veranstaltet - und dort stößt sich offenbar niemand daran.  ;)

Zitat von: cinemathek am 28 Oktober 2007, 21:33:47
Ich könnte das persönlich jetzt nicht, da es einfach 2 verschiedene Welten sind, vom Medium Film mal abgesehen.

Immerhin - das ist ja ein Fortschritt. Ich kann das im übrigen auch nachvollziehen, eine Zeit lang erschien mir das auch unmöglich, inzwischen ist es für mich zur Selbstverständlichkeit geworden.

Zitat von: cinemathek am 28 Oktober 2007, 21:33:47
Ich gucke mir besagte Filme von Regisseuren ja auch nicht nur aus filmhistorischen Interesse an, sondern auch weil ich an den Themen und Problematiken dieser Werke interessiert bin.

Du kannst dir sicher sein, das wir das ebenfalls tun;-) Michelangelo Antonioni und Dario Argento (zufällig beide Italiener, das italienische Kino ist eines meiner persönlichen Spezial-Gebiete) gehören deshalb zu meinen fünf Lieblingsregisseuren, weil sie sich mit mir persönlich wichtigen Themen und Konflikten auf eine Art und Weise beschäftigen die ich für souverän und treffend halte.

Zitat von: cinemathek am 28 Oktober 2007, 21:33:47
Und du wirst zugeben müssen, dass Leute, die z.B. "Andrei Rubljow" in ihren Listen von Lieblingsfilmen haben, wohl Probleme mit so genannten Mondo-Filmen oder Exploitation-Sachen wie "Ilsa" hätten.

Hätten? Ich kenne genügend Menschen, die beides kennen und schätzen (Ich gehöre nicht dazu, ich kenne leider weder "Andrei Rubljow" noch "Ilsa- She Wolf of the SS").  :icon_mrgreen:

Abschließend noch eine Fußnote: Ich stelle immer wieder fest, wie wenige der zahlreichen Gedanken, die einem während der Sichtung eines Films kommen, letztlich in eine Besprechung einarbeitet. Ein Beispiel war für mich jüngst Kubricks "Eyes wide shut", dessen Reichtum sich wohl kaum angemessen (und in einem Text von humaner Länge) in Worte fassen lässt. Und auch bei Filmkritiken ist weniger die Sprache, als vielmehr der Inhalt von Bedeutung.
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Mr. Vincent Vega

Zitat von: McKenzie am 29 Oktober 2007, 00:46:28
Film ist Kunst und Kunst ist grenzenlos. Kunst lässt sich nicht objektiv bewerten. Jeder Film ist ein Kunstwerk, ganz gleich von wem er stammt und womit er sich auseinandersetzt.

Die alte Kunst-Diskussion. Für mich ist beileibe nicht jeder Film Kunst, ganz und gar nicht, nicht im Geringsten. Ein abgefilmter Haufen Scheiße ist nicht gleich Kunst, und auch eine bewegte Aufnhame zweier fickender Menschen ist nicht gleich ein Kunstwerk. Die Diskussion hatten wir natürlich schon oft. Ich erinnere mich noch düster an diese.

Zitat von: McKenzie am 29 Oktober 2007, 00:46:28
(überhaupt: "Genre" - was ist das, was bedeutet das schon?)

Das besprachen wir doch im "Mother of Tears"-Thread schon, also tu' mal nicht so. ;)

Zitat von: McKenzie am 29 Oktober 2007, 00:46:28
Niemand leckt strahlend sein Hosenbein ab, wenn daran zuvor ein Hund sein Geschäft verrichtet hat (dieses Gleichnis ist nicht persönlich zu verstehen).

:LOL: :LOL: :LOL:

Happy Harry mit dem Harten

29 Oktober 2007, 05:41:11 #220 Letzte Bearbeitung: 29 Oktober 2007, 06:10:55 von COPFKILLER
Zitat von: cinemathek am 28 Oktober 2007, 21:33:47
Wollte ich nur provozieren würde ich beileibe nicht noch ständig antworten. Es ist ein Thema was mich persönlich sehr interessiert und zu angemessenen Diskussionen bin ich gerne bereit.

Diesen Eindruck habe ich nach anfänglichen Zweifeln auch gewonnen und daher habe ich mich ernsthaft zu meinem Filmkonsum geäußert. Abschließend hierzu sei noch gesagt: Filme wie ILSA sehe ich mir an "um sie gesehen zu haben", wobei mir die Reihe doch Vergnügen bereitet hat.

Zitat von: cinemathek am 28 Oktober 2007, 21:33:47
Von Jörg Buttgereit habe ich vor 4-5 Jahren 2-3 Filme gesehen, ja. Unter anderem war das "Der Todesking" und "Nekromantik". Ersterer ist nun wirklich nicht vergleichbar mit Lucio Fulci-Filmen oder anderen Sachen aus der Ecke, letzterer gefiel mir allerdings nicht mehr so. Dass seine Filme nun ohne Schockeffekte und ein wenig Anbiederung an ein Zielpublikum arbeiten kann man aber nun nicht sagen. Trotzdem einer der erträglicheren Regisseure aus dem "Genre" wenn man so will.

Jörg Buttgereit ist nur ein reizvolles Beispiel von vielen, auch Christoph Schlingensief sei hier genannt. Übrigens ist CORPSE-FUCKING ART kein Splatterfilm sondern eine Doku von Buttgereit über die eigene Arbeit. Übrigens empfehlenswert. Das dir DER TODESKING besser gefallen hat als NEKROMANTIK kann ich gut verstehen doch du solltest bedenken, dass letzterer der frühere Film ist und Buttgereit noch dazu gelernt hat. Auch SCHRAMM solltest du eine Chance geben, toller Film. Warum sollte es verkehrt sein, sich außer Klassikern, Kunst- und Autorenfilmen auch mal was Underground zu gönnen. Kann ja verstehen wenn man auf FACES OF GORE allergisch reagiert (tue ich übrigens auch) doch man sollte schon differenzieren, in jedem Bereich. Das siehst du doch bestimmt auch so oder?

Zu Lucio Fulci: Du solltest seine Filme (die sicherlich größtenteils eher schlecht geraten sind) nicht über einen Kamm scheren. Einige seiner Horrorfilme sind geniale Genrevertreter und werden auch in der Filmzentrale nicht geschmäht:

http://www.filmzentrale.com/rezis/einzombiehingamglockenseilbt.htm
http://www.filmzentrale.com/rezis/geisterstadtderzombiesck.htm

Zitat von: cinemathek am 28 Oktober 2007, 21:33:47
"Persona" hatte ich einfach nur noch mal als Beispiel genommen. Ich hatte deine Kritik dazu gestern zum letzten Mal gelesen und wollte sie damit jetzt sicherlich nicht noch mehr schlecht reden. Die Kritik zu "Ginger und Fred" habe ich mir eben durchgelesen und sie gefällt mir gut, leider kann ich mich inhaltlich in diesem Fall gar nicht dazu äußern da dies einer der Fellini-Filme ist die ich noch nicht kenne. Von den Filmen nach "Casanova" kenne ich leider nur noch 2. Der letzte Satz in deiner Kritik entbehrt aber auch nicht eine gewisse Komik: "Entertainment ist Kunst und das Fernsehen pervertiert diesen edlen Grundgedanken auf abscheuliche Weise. Dieses Statement ist heute, in Zeiten zahlloser Talk-Shows, Telenovelas und Reality-Soaps wohl wichtiger denn je." Das könnte man etwas abgewandelt nun auch bei dieser Diskussion wo es ja teilweise um Kunstfilme/Trash geht anbringen...;-)

Lass mich raten, du kennst bestimmt STADT DER FRAUEN und SCHIFF DER TRÄUME? Letzteren kenne ich leider noch nicht aber diese beiden sind ja die bekanntesten Werke aus Fellinis Spätphase. 2003, zum zehnjährigen Todestag des Maestros, gab es im deutschen Fernsehen eine ausführliche Reihe und ich hab alle Filme aufgenommen. :king: Dabei waren Schätze wie GINGER UND FRED, INTERVISTA, STIMME DES MONDES und viele Frühwerke. Du siehst also, Fellini ist kein Neuland für mich.


Das Fernsehen hasse ich übrigens nicht gänzlich, schließlich hat es mir viele Filme von Fassbinder, Fellini, Woody Allen und etlichen weiteren Genies geschenkt. Danke ans Fernsehen, trotz der immer schlimmer werdenden Verblödungssendungen. Die sind es schließlich, die Fellini zu Recht ins Visier nimmt.

Zitat von: cinemathek am 28 Oktober 2007, 21:33:47
Gut, danke für deine ausführliche Antwort. Ich bin froh dass wir das ganze nun in angenehmerer Weise besprechen können. Du wirst mich hoffentlich auch zumindest teilweise verstehen können - es gibt nicht viele Leute die ein Interesse an Bergman hegen und gleichzeitig Pornofilme besprechen und sich auch mal Mondo- und Splatter Filme ansehen. Ich könnte das persönlich jetzt nicht, da es einfach 2 verschiedene Welten sind, vom Medium Film mal abgesehen. Ich gucke mir besagte Filme von Regisseuren ja auch nicht nur aus filmhistorischen Interesse an, sondern auch weil ich an den Themen und Problematiken dieser Werke interessiert bin. Und du wirst zugeben müssen, dass Leute, die z.B. "Andrei Rubljow" in ihren Listen von Lieblingsfilmen haben, wohl Probleme mit so genannten Mondo-Filmen oder Exploitation-Sachen wie "Ilsa" hätten.

Sicher kann ich dich ansatzweise sogar sehr gut verstehen. Dennoch denke ich, eine Vorverurteilung meines Geschmackes ist falsch. Lies doch mal ein wenig durch die Kritiken zu Schundfilmen, die ich verzapft habe. Vielleicht bekommst du ja einen Eindruck, was für mich den besonderen Reiz ausmacht. Mache Filme sehe ich mir auch NUR aus filmhistorischem Interesse an, Beispiel: BIRTH OF A NATION. Das hat ganz schön Sitzfleisch gefordert kann ich nur sagen. ;)

Auch ich freue mich, das unsere Diskussion in geordnetere Bahnen gekommen ist. Denke du kannst eine Menge produktiver Kritik üben wenn du nur willst. Sicher könnte noch eine Menge fruchtbarer Diskussionsstoff mit deiner Beteiligung ins Forum geweht werden.

Und ich bin ehrlich: Genau diese Schockwirkung bezweckt meine bizarre Review-Auswahl. Man soll nie wissen, was als nächstes von mir kommt, hehe... Wundert mich, das du der erste bist, dem diese Herangehensweise sauer aufgestoßen ist, doch ich hoffe das ich in deinem Ansehen etwas gestiegen bin.  :icon_twisted:

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 29 Oktober 2007, 01:00:20
Die alte Kunst-Diskussion. Für mich ist beileibe nicht jeder Film Kunst, ganz und gar nicht, nicht im Geringsten. Ein abgefilmter Haufen Scheiße ist nicht gleich Kunst, und auch eine bewegte Aufnhame zweier fickender Menschen ist nicht gleich ein Kunstwerk.

Natürlich ist nicht jeder Film seriöse Kunst, doch Kunst ist doch nicht allgemein gleich zu setzen mit hoher Qualität. Jeder Definition nach ist ein Film aber ein Kunstwerk oder etwa nicht? Wenn auch kein gutes...

Zitat von: McKenzie am 29 Oktober 2007, 00:46:28
Geschmacksdiktatur wie sie von der Filmwissenschaft betrieben wird, ist dabei ein Fluch. Ich weigere mich, mit jemandem über Film zu diskutieren, der ein Double-Feature, bestehend aus "La Jetée" von Chris Marker und Lucio Fulcis "Paura Nella Città Dei Morti Viventi", aller wahrscheinlichkeit nach als Ketzerei bezeichnen und den dafür verantwortlichen Organisator beschimpfen würde. Beide Filme verdienen die gleiche Hochachtung, hinter beiden steht eine ernsthafte und persönliche Vorstellung und es ist unsinnig, den einen abzuwerten weil er sich u. U. einem bestimmten, weniger geschätzten Genre (überhaupt: "Genre" - was ist das, was bedeutet das schon?) bedient. Das er möglicherweise eine ganz andere Filmsprache spricht scheint bei solchen absurden Überlegungen keine Rolle zu spielen.

Sehe ich genauso. Ich war nie Anhänger eines speziellen Genres (schon immer eher speziellen Regisseuren) und kann eine zwanghafte Festlegung nicht verstehen. Nur weil Trash, Porno, Experimentalfilm und Hollywoodstreifen allesamt verschiedene Welten sind, muss man doch nicht gleich bestimmte Punkte für sich ausschließen. ich könnte es mir weder vorstellen ohne intellektuell stimulierende Filme als auch ohne Unterhaltung verschiedenster Art.

Zitat von: McKenzie am 29 Oktober 2007, 00:46:28
Und darüber hinaus beeindruckt mich dein plötzlich milderer Ton nicht sonderlich. Der Ton allein macht nun einmal nicht die Musik, die Gesinnung spielt ebenfalls mit. Und die dürfte sich bei dir nicht urplötzlich geändert haben. Copfkiller hat eingelenkt und genau darauf hast du vermutlich gewartet.

Ich habe eingelenkt, weil ich cinemathek es glaube, das er an einer ernsthaften Diskussion interessiert ist, auch wenn ich das anfangs nicht für möglich gehalten hätte.

Zitat von: McKenzie am 29 Oktober 2007, 00:46:28
Du kannst dir sicher sein, das wir das ebenfalls tun;-) Michelangelo Antonioni und Dario Argento (zufällig beide Italiener, das italienische Kino ist eines meiner persönlichen Spezial-Gebiete) gehören deshalb zu meinen fünf Lieblingsregisseuren, weil sie sich mit mir persönlich wichtigen Themen und Konflikten auf eine Art und Weise beschäftigen die ich für souverän und treffend halte.

Auch ich liebe das italienische Kino, auch wenn ich bisher nur wenige Werke von Dario Argento kenne, muss ich unbedingt mal nachholen. Wer sind deine anderen drei Lieblingsregisseure? Bei mir fällt es recht leicht, von oben nach unten: Woody Allen, Stanley Kubrick, Quentin Tarantino, Frederico Fellini und Tim Burton.

Zitat von: McKenzie am 29 Oktober 2007, 00:46:28
Abschließend noch eine Fußnote: Ich stelle immer wieder fest, wie wenige der zahlreichen Gedanken, die einem während der Sichtung eines Films kommen, letztlich in eine Besprechung einarbeitet. Ein Beispiel war für mich jüngst Kubricks "Eyes wide shut", dessen Reichtum sich wohl kaum angemessen (und in einem Text von humaner Länge) in Worte fassen lässt. Und auch bei Filmkritiken ist weniger die Sprache, als vielmehr der Inhalt von Bedeutung.

Genau. Filme wie Kubricks EYES WIDE SHUT oder auch die von mir kürzlich besprochenen Fellinis sind kaum in angemessener Reviewlänge zu besprechen. Deshalb sollte man einer Kritik aber nicht gleich Oberflächlichkeit vorwerfen. Schließlich kann man auch mal was falsch interpretieren oder bestimmte Aspekte weglassen und erst recht kann man nicht unbedingt in jeder Kritik etwas beahnbrechend neues zum Film aussagen.

McKenzie

29 Oktober 2007, 06:49:39 #221 Letzte Bearbeitung: 29 Oktober 2007, 07:06:28 von McKenzie
Zitat von: COPFKILLER am 29 Oktober 2007, 05:41:11
doch man sollte schon differenzieren, in jedem Bereich. Das siehst du doch bestimmt auch so oder?
gutes...

Wahre Worte.  ;)

Zu Buttgereit vermisse ich von dir noch Reviews zu seinen Spielfilmen. Planst du da noch etwas? Es ist ja kein Geheimnis, das die meisten Buttgereit-Kritiken in der OFDb eher schal sind...

Zitat von: COPFKILLER am 29 Oktober 2007, 05:41:11
Zu Lucio Fulci: Du solltest seine Filme (die sicherlich größtenteils eher schlecht geraten sind) nicht über einen Kamm scheren.

Hier muss ich immer noch wiedersprechen, es sind vielleicht 50 % seiner Filme ignorierenswert, nicht der Großteil. Die beiden Filmzentrale-Besprechungen sind dabei leider nicht sonderlich aufschlussreich und erinnern mich schon wieder daran, das ich noch einige seiner Filme besprechen muss (insbesondere "Beatrice Cenci", "Una Lucertola con la pelle di Donna", "Don't torture a duckling", "Sette note in nero", "L'Aldila", "Zombi 2" und nochmals den freilich arg misslungenen "New York Ripper").

Als Anregung ein recht ansehnlicher (wenn in meinen Augen auch lückenhafter) Text über Fulci mit einigen richtigen Ansätzen:
http://www.sensesofcinema.com/contents/directors/04/fulci.html

Diese Seite ist überhaupt sehr empfehlenswert.  ;)

Zitat von: COPFKILLER am 29 Oktober 2007, 05:41:11
Lass mich raten, du kennst bestimmt STADT DER FRAUEN und SCHIFF DER TRÄUME? Letzteren kenne ich leider noch nicht aber diese beiden sind ja die bekanntesten Werke aus Fellinis Spätphase.

"Stadt der Frauen" ist großartig, hier sollte ich meine alte Kritik bei Gelegenheit noch einmal überarbeiten. Steht er auch auf deiner Liste?

Zitat von: COPFKILLER am 29 Oktober 2007, 05:41:11
Sicher kann ich dich ansatzweise sogar sehr gut verstehen. Dennoch denke ich, eine Vorverurteilung meines Geschmackes ist falsch.

Das auf jeden Fall. Es soll mich ja niemand des anbiederns verdächtigen  :nono:, aber deine Kombination aus rennomierten Klassikern der Filmgeschichte, Schlock- und Exploitation-Kino, Underground sowie aktuellem Mainstream-Kino halte ich für sehr, sehr vorbildlich (ähnliches versuche ich ja selbst auch). Das wollte ich ohnehin schon länger einmal loswerden - sicherlich eines der schlagendsten Argumente, regelmäßig bei dir vorbeizuschauen.  :respekt:

Zitat von: COPFKILLER am 29 Oktober 2007, 05:41:11
Natürlich ist nicht jeder Film seriöse Kunst, doch Kunst ist doch nicht allgemein gleich zu setzen mit hoher Qualität. Jeder Definition nach ist ein Film aber ein Kunstwerk oder etwa nicht? Wenn auch kein gutes...

Eben, ich spreche ja selbst auch oft von "Trash-Kunst" oder "Supermarket Art". Jeder Film ist Kunst - aber nicht jeder Film ist für DICH Kunst.

Zitat von: COPFKILLER am 29 Oktober 2007, 05:41:11
Sehe ich genauso. Ich war nie Anhänger eines speziellen Genres (schon immer eher speziellen Regisseuren) und kann eine zwanghafte Festlegung nicht verstehen. Nur weil Trash, Porno, Experimentalfilm und Hollywoodstreifen allesamt verschiedene Welten sind, muss man doch nicht gleich bestimmte Punkte für sich ausschließen. ich könnte es mir weder vorstellen ohne intellektuell stimulierende Filme als auch ohne Unterhaltung verschiedenster Art.

Sehr oft sind schließlich als komplexe Meisterwerke ausgewiesene Filme nicht mehr als Budenzauber und angebliche Unterhaltungsstreifen die wahren Abräumer, wenn es um die Erschließung filmischer Erzählebenen geht. Ich verweise wie so oft in diesem Zusammenhang auf Paul Verhoeven, Blake Edwards, Alfred Vohrer oder Roland Klick. Es geht doch nicht um Genre-Zuordnungen sondern um unterschiedliche filmische Ausdrucksmöglichkeiten.

Unterhaltung und Anspruch lassen sich schlicht nicht trennen (wo bleib Adam Kesher?  ;)), Unterhaltung bedeutet für mich ohnehin eher Interesse denn Kurzweil wie ich schon bei Bretzelburger erwähnte, als er "L'Avventura" als unterhaltsam bezeichnete (was aus dieser Perspektive heraus fraglos richtig ist).

Zitat von: COPFKILLER am 29 Oktober 2007, 05:41:11
Ich habe eingelenkt, weil ich cinemathek es glaube, das er an einer ernsthaften Diskussion interessiert ist, auch wenn ich das anfangs nicht für möglich gehalten hätte.

Sehen wir, was seine nächsten Postings bringen.

Zitat von: COPFKILLER am 29 Oktober 2007, 05:41:11
Auch ich liebe das italienische Kino, auch wenn ich bisher nur wenige Werke von Dario Argento kenne, muss ich unbedingt mal nachholen. Wer sind deine anderen drei Lieblingsregisseure? Bei mir fällt es recht leicht, von oben nach unten: Woody Allen, Stanley Kubrick, Quentin Tarantino, Frederico Fellini und Tim Burton.

Einige hast du schon genannt, Kubrick, Fellini, Burton. Ansonsten - die Liste ist lang (du hast zwar nur nach den übrigen drei gefragt - aber wenn diese Frage kommt, schiebe ich meist den Rest hinterher;-).  :king: Aber sie liest sich schnell, daher (für die anderen zwecks Profilierung  ;) zum mitlesen):

Michelangelo Antonioni
Alfred Hitchcock
Dario Argento
Andrzej Zulawski
Rainer Werner Fassbinder
Paul Verhoeven
Sergio Leone
Stanley Kubrick
Shinya Tsukamoto
Damiano Damiani
Charlie Chaplin
Alejandro Jodorowsky
Hans-Christian Schmid
Alfred Vohrer
Federico Fellini
Gus Van Sant
Pier Paolo Pasolini
David Lynch
Helmut Kräutner*
Russ Meyer
Ingmar Bergman
Sergio Martino
Richard Lester
Enzo G. Castellari
Roman Polanski
Norifumi Suzuki
Mario Bava
Takashi Miike
David Cronenberg
Mariano Baino
Takeshi Kitano
Fritz Lang
Roland Klick
Tim Burton
Massimo Dallamano
George A. Romero
Robin Hardy*
François Truffaut
Bernhard Sinkel*
Harry Kümel
Michael Powell
Jack Clayton*
Will Tremper
Lucio Fulci
Harald Reinl
Jess Franco
Walerian Borowczyk
Robert Aldrich
David Lean*
Giulio Questi
Seijun Suzuki*
Ken Russel
Jean Rollin
Sergio Corbucci*
Egon Günther*
Arthur Penn
Jim Jarmusch*
Benedek Fliegauf*
Kenneth Branagh*
Nicolas Roeg*
Richard Kern
Alexander Titus Benda (Kleiner Scherz  :king: Oder?)
Rudolf Thome
Andrei Tarkowsky*
John Carpenter
Sam Peckinpah
Derek Jarman
Vera Chytilová*

Und noch eine ganze Menge, die mir gerade nicht einfallen.  :icon_mrgreen:

Einige * davon sind tatsächlich nur wegen eines oder weniger Filme gelistet, haben es meiner Meinung nach aber verdient, genannt zu werden bzw. es wäre eine Lüge meinerseits.  ;)

Zitat von: COPFKILLER am 29 Oktober 2007, 05:41:11
Genau. Filme wie Kubricks EYES WIDE SHUT oder auch die von mir kürzlich besprochenen Fellinis sind kaum in angemessener Reviewlänge zu besprechen.

Bei Fellini ist das imo schon zu schaffen (sprach der Glückliche, der trotz Begeisterung für das Fellinische Schaffen erst einen Film unzulänglich besprochen hat;-), Kubrick ist aber beinahe immer viel zu prall gefüllt, um schadlos eingedampft zu werden. Und gerade "Eyes wide shut" (der paradoxerweise - ich wollte ihn lange Zeit partout nicht sehen - momentan mein liebster Kubrick ist) ist schlicht zu kompliziert, selbst "2001" oder "Clockwork Orange" lassen sich da noch einfacher an.  :icon_eek:

Zitat von: COPFKILLER am 29 Oktober 2007, 05:41:11
Schließlich kann man auch mal was falsch interpretieren oder bestimmte Aspekte weglassen und erst recht kann man nicht unbedingt in jeder Kritik etwas beahnbrechend neues zum Film aussagen.

Solange man genau das schreibt, was einem während des Films durch den Kopf gegangen ist und nicht nachträglich noch Filmliteratur wälzt (solchen Leuten durfte ich auch schon die Hand schütteln) um eine "schöne" Besprechung zu liefern ist das vollkommen legitim. Und einen Film zu Tode zu analysieren ist imo auch falsch (wird mir zwar oft vorgeworfen, aber...) denn so bevormundet man leicht den Leser und nimmt ihm die Freude an der Rezeption.

Zitat von: COPFKILLER am 29 Oktober 2007, 05:41:11
Auch ich liebe das italienische Kino, auch wenn ich bisher nur wenige Werke von Dario Argento kenne, muss ich unbedingt mal nachholen.

Unbedingt!  :icon_mrgreen: Es ist imo zwar sehr schwer und zeitaufwendig, Zugang zu Argento zu finden (außer man gibt sich mit audiovisuellen Trips der Extraklasse zufrieden) aber es lohnt sich unbedingt! Da dir Kubrick gefällt, solltest du auch mit Argento etwas anfangen können, die beiden haben nämlich unglaublich viele Ähnlichkeiten und sind beinahe schon kongenial (deswegen mag Mr. Vincent Vega vermutlich Argento auch nicht so besonders  :icon_lol:).
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Happy Harry mit dem Harten

29 Oktober 2007, 12:38:10 #222 Letzte Bearbeitung: 29 Oktober 2007, 12:46:21 von COPFKILLER
Zitat von: McKenzie am 29 Oktober 2007, 06:49:39
Zu Buttgereit vermisse ich von dir noch Reviews zu seinen Spielfilmen. Planst du da noch etwas? Es ist ja kein Geheimnis, das die meisten Buttgereit-Kritiken in der OFDb eher schal sind...

Allerdings, plane schon länger Besprechungen vor allen zu den beiden NEKROMANTIK Filmen, denn die hier vorhandenen Reviews sind wirklich mau und können Verstärkung gebrauchen. Aber auch noch ein paar Kurzfilme werde ich besprechen wenn ich Zeit finde.

Zitat von: McKenzie am 29 Oktober 2007, 06:49:39
Hier muss ich immer noch wiedersprechen, es sind vielleicht 50 % seiner Filme ignorierenswert, nicht der Großteil. Die beiden Filmzentrale-Besprechungen sind dabei leider nicht sonderlich aufschlussreich und erinnern mich schon wieder daran, das ich noch einige seiner Filme besprechen muss (insbesondere "Beatrice Cenci", "Una Lucertola con la pelle di Donna", "Don't torture a duckling", "Sette note in nero", "L'Aldila", "Zombi 2" und nochmals den freilich arg misslungenen "New York Ripper").

Allgemein finde ich es sehr gut, das du Fulci etwas abgewinnen kannst, das ist schon mal Lob wert. Das die meisten Cineasten von ihm abgestoßen sind, kann ich aber nur zu gut nachvollziehen, du etwa nicht? Wer auf der kommerziellen Höhe seines derartig viel Müll veröffentlicht hat...

Die von dir genannten Filme sind wirklich interessant, stehen aber diversen Unzulänglichkeiten gegenüber. Hier sei nur mal die grauenhafte Spätphase genannt oder auch misslungene Komödien wie DIE ABENTEUER DES KARDINAL BRAUN mit Rühmann. Fulci hat aber ein so großes Gesamtwerk das ich nicht mal ganz die Hälfte der Filme kenne und mich so nicht endgültig äußern will, wieviele Filme von ihm nun gut sind. Fakt ist, der Mann hat viel Schrott fabriziert und litt trotz seiner grandiosen visuellen Fähigkeiten sehr oft an den vielen schlechten Drehbüchern die er (meist) lieblos verfilmte.

Dankr übrigens für den informativen Link.

Zitat von: McKenzie am 29 Oktober 2007, 06:49:39
"Stadt der Frauen" ist großartig, hier sollte ich meine alte Kritik bei Gelegenheit noch einmal überarbeiten. Steht er auch auf deiner Liste?

Natürlich steht er auch drauf. :icon_mrgreen: Werde mich aber zunächst um die Filme kümmern, die noch keine Review vorweisen können. Zum Beispiel INTERVISTA oder ORCHESTERPROBE. Bisher hat mich noch jeder Fellinifilm beeindruckt und ich denke, das wird auch so bleiben. Deine Besprechung gefällt mir übrigens ganz gut, anstatt diese zu überarbeiten, soltest du lieber deine Energie in eine neue Fellini-Review stecken, bespielsweise zu AMARCORD oder ACHTEINHALB, den ich noch nicht kenne obwohl er zu den bekanntesten Fellinis zählt :icon_redface:. Der lief leider nicht in der 2003er-Retrospektive  :anime:

Zitat von: McKenzie am 29 Oktober 2007, 06:49:39
Das auf jeden Fall. Es soll mich ja niemand des anbiederns verdächtigen  :nono:, aber deine Kombination aus rennomierten Klassikern der Filmgeschichte, Schlock- und Exploitation-Kino, Underground sowie aktuellem Mainstream-Kino halte ich für sehr, sehr vorbildlich (ähnliches versuche ich ja selbst auch). Das wollte ich ohnehin schon länger einmal loswerden - sicherlich eines der schlagendsten Argumente, regelmäßig bei dir vorbeizuschauen.  :respekt:

Danke sehr für das Lob. Genau diesen Effekt versuche ich mit meiner Reviewauswahl zu erzielen, schließlich soll man nicht denken, das in meinem Filmkonsum Stagnation herrscht. Habe mich auch sehr gefreut als ich mit meinen Zeichentrickreviews (WHATS OPERA DOC? & FANTASIA) auf die Startseite gesetzt wurde. Dieser Bereich ist in der OFDb (doch auch auf den meisten anderen Filmseiten) stark vernachlässigt und das, obwohl die kurzen Cartoons teilweise umsonst zum Download angeboten werden.

Zitat von: McKenzie am 29 Oktober 2007, 06:49:39
Eben, ich spreche ja selbst auch oft von "Trash-Kunst" oder "Supermarket Art". Jeder Film ist Kunst - aber nicht jeder Film ist für DICH Kunst.

Sehr oft sind schließlich als komplexe Meisterwerke ausgewiesene Filme nicht mehr als Budenzauber und angebliche Unterhaltungsstreifen die wahren Abräumer, wenn es um die Erschließung filmischer Erzählebenen geht. Ich verweise wie so oft in diesem Zusammenhang auf Paul Verhoeven, Blake Edwards, Alfred Vohrer oder Roland Klick. Es geht doch nicht um Genre-Zuordnungen sondern um unterschiedliche filmische Ausdrucksmöglichkeiten.

Auch wenn ich traditionelles Genre-Kino für wichtig halte, pflichte ich dir bei. Grenzen sollten nicht gesetzt werden und sich bestimmten Genres aufgrund von Vorurteilen zu versperren ist selbstverständlich gänzlich falsch. Deswegen würden mich einige HC-Kritiken von anderen Autoren sehr freuen. Mr. Hankey nerve ich ja schon länger damit doch auch deine Meinung (beispielsweise zum beliebten PIRATES oder einem Genreklassiker) würde mich mal interessieren. Bretzel, Vega und alle anderen sind auch angesprochen. ;)

Film ist eine mittlerweile so facettenreiche Kunstform, sodass sich längst nicht mehr alle Werke auf derselben Skala messen lassen. Sehr schön zu sehen bei LIEBESGRÜßE AUS DER LEDERHOSE, dem du (glaube ich mich zu erinnern) 9 Punkte verpasst hast, genau wie diversen hochwertigen 'künstlerisch hochwertigen' Streifen. Daumen hoch, kann ich da nur sagen...

Welche ausgewiesenen Meisterwerke würdest du denn als Budenzauber bezeichnen? Ich weiß zwar was du meinst, ein paar Beispiele interessieren mich aber doch.

Zitat von: McKenzie am 29 Oktober 2007, 06:49:39
Michelangelo Antonioni
Alfred Hitchcock
Dario Argento
Andrzej Zulawski
Rainer Werner Fassbinder
Paul Verhoeven
Sergio Leone
Stanley Kubrick
Shinya Tsukamoto
Damiano Damiani
Charlie Chaplin
Alejandro Jodorowsky
Hans-Christian Schmid
Alfred Vohrer
Federico Fellini
Gus Van Sant
Pier Paolo Pasolini
David Lynch
Helmut Kräutner*
Russ Meyer
Ingmar Bergman
Sergio Martino
Richard Lester
Enzo G. Castellari
Roman Polanski
Norifumi Suzuki
Mario Bava
Takashi Miike
David Cronenberg
Mariano Baino
Takeshi Kitano
Fritz Lang
Roland Klick
Tim Burton
Massimo Dallamano
George A. Romero
Robin Hardy*
François Truffaut
Bernhard Sinkel*
Harry Kümel
Michael Powell
Jack Clayton*
Will Tremper
Lucio Fulci
Harald Reinl
Jess Franco
Walerian Borowczyk
Robert Aldrich
David Lean*
Giulio Questi
Seijun Suzuki*
Ken Russel
Jean Rollin
Sergio Corbucci*
Egon Günther*
Arthur Penn
Jim Jarmusch*
Benedek Fliegauf*
Kenneth Branagh*
Nicolas Roeg*
Richard Kern
Alexander Titus Benda (Kleiner Scherz  :king: Oder?)
Rudolf Thome
Andrei Tarkowsky*
John Carpenter
Sam Peckinpah
Derek Jarman
Vera Chytilová*

Ein paar kenne ich nicht, bei den meisten teile ich aber deine Hochachtung. Peckinpah steht etwas zu tief unten und warum hat Jim Jarmusch einen Stern? Liebe die Filme von beiden und kann daher nicht ganz nachvollziehen, wie Sergio Martino (ohne Stern!) in diese illustre Reihe gekommen ist. Durch wenige gute Filme wie  KILLER VON WIEN?

Und auf die Liste sollten es vielleicht auch einige Animationsregisseure schaffen, aus diesem Gebiet habe ich keinen Namen entdeckt. Cartoons zu entdecken lohnt sich für jeden Cineasten, glaub mir. Nicht nur die epochemachenden Werke (Lang- und Kurzfilme) aus der Produktionsstätte Walt Disneys sind unglaublich gut. Auch MGM und Warner hatten geniale Regisseure wie Tex Avery, Chuck Jones oder das legendäre Duo Hanna/Barbera (Tom & Jerry). Unbedingt solltest du dich mal mit diesen Filmemachern auseinander setzen, die bis heute großen Einfluss auf das Kino ausüben, nicht nur auf das Animationsgenre an sich. Weiterhin gibt es noch subversive Regisseure wie Ralph Bakshi oder tolle Experimentalfilme (die Filme der Quay-Brothers oder der Kultfilm CHRONOPOLIS). Nur mal so als Ergänzung...

Zitat von: McKenzie am 29 Oktober 2007, 06:49:39
Bei Fellini ist das imo schon zu schaffen (sprach der Glückliche, der trotz Begeisterung für das Fellinische Schaffen erst einen Film unzulänglich besprochen hat;-), Kubrick ist aber beinahe immer viel zu prall gefüllt, um schadlos eingedampft zu werden. Und gerade "Eyes wide shut" (der paradoxerweise - ich wollte ihn lange Zeit partout nicht sehen - momentan mein liebster Kubrick ist) ist schlicht zu kompliziert, selbst "2001" oder "Clockwork Orange" lassen sich da noch einfacher an.  :icon_eek:

Solange man genau das schreibt, was einem während des Films durch den Kopf gegangen ist und nicht nachträglich noch Filmliteratur wälzt (solchen Leuten durfte ich auch schon die Hand schütteln) um eine "schöne" Besprechung zu liefern ist das vollkommen legitim. Und einen Film zu Tode zu analysieren ist imo auch falsch (wird mir zwar oft vorgeworfen, aber...) denn so bevormundet man leicht den Leser und nimmt ihm die Freude an der Rezeption.

Mein Lieblings-Kubrick ist klar BARRY LYNDON, obwohl ich jeden seiner Filme liebe. Tatsächlich lässt sich  auch meine Begeisterung kaum in Worte fassen und daher blieben Kubrick-Reviews von mir bisher aus. Nur zu den drei seltenen frühen Kurzfilmen habe ich was geschrieben, aber nur, weil noch nichts auf OFDb zu finden war. Ich schäme mich auch nicht, gewisse Filme nicht hundertprozentig zu verstehen. PERSONA ist einer dieser Fälle...

Zitat von: McKenzie am 29 Oktober 2007, 06:49:39
Unbedingt!  :icon_mrgreen: Es ist imo zwar sehr schwer und zeitaufwendig, Zugang zu Argento zu finden (außer man gibt sich mit audiovisuellen Trips der Extraklasse zufrieden) aber es lohnt sich unbedingt! Da dir Kubrick gefällt, solltest du auch mit Argento etwas anfangen können, die beiden haben nämlich unglaublich viele Ähnlichkeiten und sind beinahe schon kongenial (deswegen mag Mr. Vincent Vega vermutlich Argento auch nicht so besonders  :icon_lol:).

Die Nähe Argentos zu Kubrick konnte ich noch nicht ausmachen, vielleicht kommt das ja noch. Argentos visueller Stil gefällt mir (wie jedem anderen auch) sehr gut und ich halte ihn (ebenfalls wie jeder andere auch) für Italiens wohl besten Horror-Regisseur, auch wenn ich nur ein paar seiner Werke gesehen habe. Habe aber bisher noch keine Gelegenheit ausgelassen, wenn sich eine bot und hab mir alles angesehen, was ich von Argento in die Finger bekam. Am besten gefallen mir bisher TERROR IN DER OPER und SUSPIRIA.

Mr. Vincent Vega

Zitat von: McKenzie am 29 Oktober 2007, 06:49:39
Da dir Kubrick gefällt, solltest du auch mit Argento etwas anfangen können, die beiden haben nämlich unglaublich viele Ähnlichkeiten und sind beinahe schon kongenial (deswegen mag Mr. Vincent Vega vermutlich Argento auch nicht so besonders  :icon_lol:).

Nein, ich mag Argento, zwar nicht alles ("Phenomena" und "Tenebre" z.B.), aber "Suspiria", "Inferno", "The Stendhal Syndrome" und "Phantom der Oper" sind schon brillante Filme. Tatsächlich behindert meine Kubrick-Antipathie eher den Zugang zu Antonioni als Argento, da ich hier leider deutliche Parallelen ausmachen muss.

cinemathek

Zitat"Sachen aus der Ecke", aus "dem Genre" (wenn man so will?!). Lese ich da eine Geringschätzigkeit zwischen den Zeilen? Ich werde den Verdacht nicht los, das du beispielsweise Lucio Fulci (der sicherlich auch zahlreiche katastrophale Filme gedreht hat!) nie mit der gleichen Sorgfalt und Überlegung begegnet bist wie Tarkowsky, Angelopolous oder Bergman die allesamt humanistisches Kino gemacht haben[...]

Humanistisches Kino, ganz genau. Und eben hierin wurzelt mein Unverständnis: Wie kann man sich mit solchen Filmen und Regisseuren identifizieren, dann auf der anderen Seite sich aber Filme ansehen, in denen Menschen grundlos getötet, erniedrigt, geschändet, was weiß ich was da noch gezeigt wird, werden? Für mich ist das ein unvereinbarer Widerspruch wenn man es wirklich ernst meint mit besagten Filmen und hinter den Aussagen steht. Ich akzeptiere Copfkillers Einstellung sowie auch deine nun dazu, nichtsdestotrotz werde ich mich jetzt nicht in den nächsten Splatter-Film setzen nur um nicht als verbohrt und mit beschränkter Auffassung vom Kino zu gelten.

ZitatFilm ist Kunst und Kunst ist grenzenlos. Kunst lässt sich nicht objektiv bewerten. Jeder Film ist ein Kunstwerk, ganz gleich von wem er stammt und womit er sich auseinandersetzt. Es liegt im Ermessen eines jeden Einzelnen, die nach eigenen Kriterien bemessene Wertigkeit des jeweiligen Kunstwerkes (und zur Unterstreichung: Ganz unabhängig voneinander sollten ein, sagen wir, Film von Michelangelo Antonioni zunächst vom Rezipienten mit dem gleichen Respekt gewürdigt werden wie ein japanischer Frauengefängnis-Film mit offenkundig spekulativen Absichten) festzulegen. Geschmacksdiktatur wie sie von der Filmwissenschaft betrieben wird, ist dabei ein Fluch. Ich weigere mich, mit jemandem über Film zu diskutieren, der ein Double-Feature, bestehend aus "La Jetée" von Chris Marker und Lucio Fulcis "Paura Nella Città Dei Morti Viventi", aller Wahrscheinlichkeit nach als Ketzerei bezeichnen[...]

Mal ganz davon abgesehen dass ich da nicht zustimme, widersprichst du dir im größten Teil selbst. Ich habe hier im Forum schon einige deiner Beiträge mitbekommen, und wenn es auch manchmal nur ironisch war und nicht 100%, so kann man sagen dass du doch ebenfalls Vorurteile gegenüber gewissen Filmen hast – namentlich aus dem heutigen Hollywood. Du siehst dir einen solchen Film sicherlich mit Vorurteilen an – wenn überhaupt – und wirst sagen wir mal in ,,Transformers" nicht mit der Erwartung reingehen einen Film auf Gleichstand mit denen Antonionis zu sehen. Du siehst, du würdigst die Filme also auch nicht mit dem gleichen Respekt.

Dass du dich weigern würdest, mit einem Mensche zu diskutieren, der den Fulci-Film in Verbindung mit "La Jetée" ablehnt, finde ich ziemlich engstirnig. Die Personen dürften schon ihre Gründe haben und werden es sicherlich nicht nur aus Eitelkeit oder weshalb auch immer tun. Ich kann dir nur sagen dass ich mir z.B. ,,Zombi 2" angesehen habe, und einige Szenen dieses Films sind ganz einfach unakzeptabel und ja – aus meiner Sicht – menschenverachtend. Ich muss nicht sehen wie eine Frau in Großaufnahme einen Türsplitter in das Auge gestoßen bekommt, dafür sehe ich mir keine Filme an. Und ich werde auch nie einen Roman von Dostojewskij mit einem x-beliebigen und austauschbaren Liebesroman gleichsetzen. Da haben wir anscheinend einfach ein ganz anderes Kunstverständnis. Wie Mr. Vincent Vega weiter unten sagt, ist nicht jeder abgefilmte Mist Kunst, ebenso wie ein paar hingeschriebene Zeilen noch lange keine hochwertige Prosa ergeben.

ZitatMehr als du vielleicht annimmst. Allerdings weniger in Deutschland. Im Ausland, beispielsweise in Amerika (ausgerechnet,ich weiß) werden in den gleichen Kinos sowohl Retrospektiven von Regisseuren wie Yasujiro Ozu als auch Radley Metzger veranstaltet - und dort stößt sich offenbar niemand daran.

Dass von diesen beiden so unterschiedlichen Regisseuren in ein und denselben Kino Retrospektiven veranstaltet werden, kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Wirtschaftliche oder was auch immer. Zudem ist nicht gesagt, dass dieselben Zuschauer die bei Ozu sitzen auch in die Filme des anderen Herren gehen. Zudem: Wurde denn Meinungsforschung betrieben, oder woher kennst du die Einstellung der Besucher dazu? ;-)

ZitatImmerhin - das ist ja ein Fortschritt. Ich kann das im übrigen auch nachvollziehen, eine Zeit lang erschien mir das auch unmöglich, inzwischen ist es für mich zur Selbstverständlichkeit geworden.

Die 2 Welten wird es für mich auch weiterhin geben. Man kann das differenzieren sicherlich nicht sein lassen und alles auf die gleiche Stufe stellen, so schön dieser Ansatz auch klingen mag. Aufgrund Copfkillers Erklärung seines Standpunktes ist mir zumindest in seinen Fall aber schon mal einiges klarer geworden.  Gut, er ist also einer, der an keinen Filmen halt macht. Für mich wäre das alleine schon viel zu zeitaufwendig, zumal ich ja auch noch andere Interessen habe. Film ist eine wunderbare Sache, aber es gibt noch mehr schöne Künste und da die Zeit knapp ist, möchte ich auch weiterhin meine Auswahl nach meinem Geschmack treffen. ;-) Ich gebe meine Meinung zu Regisseuren die ich ,,angegriffen" habe sicherlich nicht grundlos ab, ich kenne einige der Werke die meine Meinung diesbezüglich geformt haben.

Nun wie auch immer, im Thread wurden noch einige interessante Sachen angesprochen – bei Gelegenheit werde ich darauf auch noch eingehen, gerade ist die Zeit dazu nur zu knapp.

psychopaul

29 Oktober 2007, 18:23:12 #225 Letzte Bearbeitung: 29 Oktober 2007, 18:27:11 von Bettwurst
Zitat von: cinemathek am 29 Oktober 2007, 16:18:17
Ich kann dir nur sagen dass ich mir z.B. „Zombi 2“ angesehen habe, und einige Szenen dieses Films sind ganz einfach unakzeptabel und ja – aus meiner Sicht – menschenverachtend. Ich muss nicht sehen wie eine Frau in Großaufnahme einen Türsplitter in das Auge gestoßen bekommt, dafür sehe ich mir keine Filme an.

Das ist für mich weder unakzeptabel noch menschenverachtend wenn eine Frau einen Splitter ins Auge bekommt. Es sieht "cool", "geil" (solche Ausdrücke treffen das Empfinden bei aller sprachlichen Simplizität einfach am besten) aus, verbunden mit einem Kribbeln, das bei derartig "grausamen" Szenen entsteht. Du kannst nicht das gesamte Funktionieren des Horrorkinos und seinen Reiz, der durch den Umgang mit Urängsten und derartigem entsteht und ein ganz besonderes Seh- und Erfahrungserlebnis möglich macht, einfach unter dem Deckmantel der "Menschenverachtung", wenn es mal etwas herber zur Sache geht, wegrationalisieren. Das funktioniert nicht.

Gerade solche Szenen lösen Reize aus, denen ich mich in Filmen gerne hin und wieder hingebe, weil sie zwar weder tiefgreifend noch gehaltvoll, sondern ganz einfach "aufregend" sind. Ich habe kein Problem damit, dass jemand solche Szenen nicht ansehen mag, aber schon, wenn jemandem die meinetwegen kindliche, naive Freude, so etwas anzusehen, abgesprochen werden möchte.
Und ich spreche nicht von irgendeinem Dreck wie "Ich pisse auf deine vergewaltigte Leiche" oder was es da sonst so alles gibt, das kenne ich nicht. Aber Splatter oder ungemütliche, kontoverse Terrorstreifen mit all ihrer Brutalität und Kompromisslosigkeit an sich sind für mich völlig integrierte und wichtige Bestandteile der Filmkunst.

Und wenn Menschen in Filmen gefoltert, vergewaltigt oder zerstückelt werden, ist das garantiert nicht per se verwerflich, auch wenn es in der untersten Kategorie solcher Filme schreckliche, verachtenswerte Machwerke geben mag.
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Zitat von: Bettwurst am 29 Oktober 2007, 18:23:12
Und wenn Menschen in Filmen gefoltert, vergewaltigt oder zerstückelt werden, ist das garantiert nicht per se verwerflich, auch wenn es in der untersten Kategorie solcher Filme schreckliche, verachtenswerte Machwerke geben mag.

Richtig, die gibt es. Und so ganz konsequent gehe ich nicht mit meinen Bewertungen um, generell lehne ich solche Filme aber ab. Wenn sie, wie beispielsweise ILSA, andere Reize bieten, drücke ich gerne mal ein Auge zu in puncto Moral. Hier handelt es sich meist auch nicht um moralisch ambitioniertes Kino, das dürfte doch wohl jedem klar sein.

Übrigens: Wie fandest du PINK NARCISSUS? In dem anderen Thread ist das Thema ja im Sand verlaufen...

psychopaul

Hm, leider hab ich ausgerechnet den und noch einen zweiten Film aus der Reihe schlicht verpasst  :icon_evil:  :bawling:, wegen Urlaub und bei noch spätnächtlicherer Wiederholung durch arbeitsbedingte Übermüdung schlichtweg darauf vergessen, oder so...  :icon_confused:  ;)

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Zitat von: Bettwurst am 29 Oktober 2007, 19:28:42
Hm, leider hab ich ausgerechnet den und noch einen zweiten Film aus der Reihe schlicht verpasst  :icon_evil:  :bawling:, wegen Urlaub und bei noch spätnächtlicherer Wiederholung durch arbeitsbedingte Übermüdung schlichtweg darauf vergessen, oder so...  :icon_confused:  ;)



ahso, ok. Kenn ich, passiert mir auch ständig und da entgehen einem manchmal wirkliche Perlen. Mit PINK NARCISSUS hast du aber imo nicht viel verpasst, auch wenn ich den Film jetzt nicht zerreißen würde. Beeindruckt hat er mich jedenfalls nicht, von mir gibts 5 neutrale Punkte. Die Umsetzung war für das niedrige Budget schon ganz nett aber ansonsten war da nicht viel...

psychopaul

Wenigstens etwas :) Vermutlich war auch mit deiner damaligen Einschätzung schon im Hinterkopf das pflichtbewusste Verlangen nach dem Film nicht mehr soo groß.  :icon_smile: Obwohl es mich natürlich schon etwas ärgert, denn ob ich den jemals noch, vor allem gratis  ;) zu sehen bekomme...

Zitat von: COPFKILLER am 29 Oktober 2007, 19:34:23
Kenn ich, passiert mir auch ständig und da entgehen einem manchmal wirkliche Perlen.

Na, zum Glück muß ich jetzt nicht mehr arbeiten, sondern wieder "normal studieren"  :icon_cool: und da bin ich meistens auch nachts noch fit genug, mir nichts Interessantes entgehen zu lassen.  :icon_mrgreen:

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Three little devils jumped over the wall...

Happy Harry mit dem Harten

Zitat von: Bettwurst am 29 Oktober 2007, 19:50:24
Wenigstens etwas :) Vermutlich war auch mit deiner damaligen Einschätzung schon im Hinterkopf das pflichtbewusste Verlangen nach dem Film nicht mehr soo groß.  :icon_smile: Obwohl es mich natürlich schon etwas ärgert, denn ob ich den jemals noch, vor allem gratis  ;) zu sehen bekomme...

Stimmt, die Ausstrahlung war echt eine Seltenheit. Filmhistorisch viel interessanter finde ich in diesem Kontext aber BOYS IN THE SAND falls du den noch nicht kennst. Vorsicht, ist HC...


Hier nun ein paar Worte zum unbedeutenden DER KURPFUSCHER UND SEINE TÖCHTER, eine der letzten Sexklamotten von Franz Marischka mit Peter Steiner und anderen alten Bekannten. Wiedermal nur für Fans!

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=35787&rid=267508

psychopaul

Zitat von: COPFKILLER am  8 November 2007, 17:25:38
Stimmt, die Ausstrahlung war echt eine Seltenheit. Filmhistorisch viel interessanter finde ich in diesem Kontext aber BOYS IN THE SAND falls du den noch nicht kennst. Vorsicht, ist HC...


Hmm, ich sollte mich vielleicht mal für den HC-Bereich freischalten lassen..  :icon_confused:  :icon_razz:

Peter Steiner, da hab ich auch noch ein Jugendtrauma, Anfang der 90er haben meine Eltern immer den Theaterstadl am Samstag abend aufgedreht...  :dodo: :algo: :LOL:  :kotz:  :pidu: :rofl:  :nono:

Müsste ich mir glatt mal einen Film mit dem reinziehen..  :icon_mrgreen:  :respekt:
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Three little devils jumped over the wall...

Happy Harry mit dem Harten

Ein paar Worte zum letzten Teil der Reihe LASS JUCKEN KUMPEL, deren ersten beiden Teile zu den Highlights des deutschen Erotikfilms gehören. Der lieblos zusammengeschusterte LASS LAUFEN KUMPEL ist heute sehr selten geworden, leider aber auch der schlechteste Teil der Reihe und kaum empfehlenswert:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=16679&rid=267622

Happy Harry mit dem Harten

Zitat von: Bettwurst am  9 November 2007, 03:49:39
Peter Steiner, da hab ich auch noch ein Jugendtrauma, Anfang der 90er haben meine Eltern immer den Theaterstadl am Samstag abend aufgedreht...  :dodo: :algo: :LOL:  :kotz:  :pidu: :rofl:  :nono:

Müsste ich mir glatt mal einen Film mit dem reinziehen..  :icon_mrgreen:  :respekt:

Solltest du mal wagen, sind aber längst nicht alle richtig gut. Versuch es mal mit der LIEBESGRÜßE AUS DER LEDERHOSE Reihe, die sich von Film zu Film qualitativ steigert (bis auf die letzten beiden). Im Stanglwirt gibt es sogar eindeutige Anspielungen auf die Lederhosenmeisterwerke...

Für den HC-Bereich solltest du dich auf jeden Fall frei schalten lassen, ist eine echte Bereicherung für die OFDb, zumindest in meinen Augen. Ich schick dir mal meinen Text zu BOYS IN THE SAND per PN...

psychopaul

Dank dir schön für Hinweis und PN!  :respekt:
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Three little devils jumped over the wall...

Happy Harry mit dem Harten

Zitat von: Bettwurst am  9 November 2007, 14:25:55
Dank dir schön für Hinweis und PN!  :respekt:

Gern geschehen!



Kurze Besprechung zu THE REDSIN TOWER, dem ersten Spielfilm des fragwürdigen Independentlabels Toe Tag, deren Fake-Snuff Filme AUGUST UNDERGROUND, MORDUM und PENANCE in gewissen Kreisen Wellen schlugen. Wie schon meine beiden Vorredner, komme aber auch ich zu einem ernüchternden Ergebnis und ich glaube kaum das dieser Film auch die Meinungen spalten wird. Das ist einfach nur ein schlechtes Filmchen ohne Aufregerpotential:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=107243&rid=267682


Happy Harry mit dem Harten

Nach langer Zeit wieder eine Besprechung zu einem Pornofilm und auch wenn hier nur ein kleiner filmhistorischer Background besteht, so wollte ich doch auch den letzten Film des von mir geschätzten Joe D'Amato mit einer Besprechung versehen:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=71722&rid=267688

Happy Harry mit dem Harten

Wieder mal etwas anspruchsvollere Kost genossen mit F.M. Murnaus letztem Werk, TABU:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=23297&rid=267699

Happy Harry mit dem Harten

Obwohl ich kein großer Fan der Pixar-Filme bin, so muss ich John Lasseter doch seine Genialität zugestehen und habe mir mal seine frühen Kurzfilme vorgenommen, die als Vorboten des Untergangs der klassischen Zeichentrickindustrie gelten. Hier nun meine kurzen Reviews zu RED'S DREAM und TIN TOY:

http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=46395&rid=267708
http://www.ofdb.de/view.php?page=review&fid=20804&rid=267707

Mr. Vincent Vega

Versuchst du Review-Weltmeister zu werden oder hast du heute Abend nur einfach viel Zeit? ;)

Ist ja sehr löblich, aber für mich schwer nachvollziehbar. Mehr als ein Review am Tag wäre aus Gründen der Qualität und Produktität für mich persönlich undenkbar.

Aber schön, dass sich jemand die Pixarkurzfilme vornimmt, die DVD steht auch auf meiner Kaufliste.

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