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Die härtesten Horrorfilme der Neuzeit.

Begonnen von floair, 2 September 2007, 20:53:03

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floair

Dieses Thema ist mir jetzt mal so spontan eingefallen. Nicht ganz richtig was ich da schreibe. Der Aufhänger ist mein "Wolf Creek" Review, welches ich letzte Woche verfasst habe. Über den australischen Horrorfilm wurde viel geredet und es ist mir fast peinlich, dass ich ihn erst jetzt gesehen habe. Aber so hart wie Viele beschreiben fand ich den gar nicht. Genau das habe ich so in mein Review verfasst und habe bis heute schon zwei Zuschriften an meine Emailadresse bekommen, dass ich das nicht schreiben kann, der wäre ultrabrutal und so weiter und so fort.
Entweder ich bin schon vollkommen verroht und abgehärtet, oder das waren Leute die dem Genre Horror eher abgeneigt sind. Ich habe beide Mails beantwortet, freundlich sei vermerkt, habe aber bis heute noch keine Antworten bekommen.

Lange Rede kurzer Sinn, ich wollte einfach mal von euch wissen. Welchen Horrofilm haltet ihr für den härtesten, brutalsten der Neuzeit. Dabei muss es nicht nur um Goreeffekte gehen, sondern es kann auch um den psychischen Terror gehen.

Einer meiner Favoriten ist da zum Beispiel "Texas Chainsaw Massacre-The Beginning", natürlich nur in der Unrated Version.

Wie sieht es da bei euch aus ???
Cop: Ich glaube Die haben etwas miteinander.
Harry: Wenn ihr alle nur halb so gut schießen könntet wie diese Typen, dann könnte von mir aus die ganze Abteilung schwul sein.

Anwohner: Was ist das ?
Harry: Eine Plastikbombe ! Und wenn sie mich noch mehr abgelenkt hätten, würden wir jetzt alle an der Decke kleben.

Roughale

Wenn man dieses Thema ernsthaft angeht, also nicht nur blind aufzählt und dann von anderen aufgezählte Filme runtermacht, könnte der Thread leben und eventuell auch interessant werden, mich interessiert schon, was andere so als extrem hart empfinden, weil auch ich irgendwie selten richtig vom Hocker gerissen werden kann, das mag an Verrohung liegen, oder aber auch an den Filmen an sich, immer nur hau drauf im  Saw 3 Stil, ohne etwas auf Spannung und Handlung zu geben, ist nicht mein Ding, andere sehen eventuell die krasse Knochenbrechermachine als Horrormeisterwerk an...

Was mich in letzter Zeit doch etwas verstört hat, war die Vergewaltigung im Hills Have Eyes Remake, ebenso die extreme Menschenverachtung der Firelys in TDR - nicht unbedingt was Neues, aber beide Sachen kamen mir extrem realistisch vor und daher wirkten sie heftig - ich würde trotzdem nicht von den härtesten Horrorfilmen dabei sprechen, Superlative sind immer sehr schwer festzumachen und da hier dann auch noch der eigene Geschmack dazu kommt, sind sie meiner Meinung nach schier unangebracht.

Was ist hart an einem Horrorfilm, die Bildgewalt, mit extrem echt wirkenden Effekten, oder die psychologische Ebene, ich ziehe meist die zweite Variante vor, freue mich aber auch über gut gelungenes Handwerk der Effektleute.

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

alansmithee

2 September 2007, 22:38:43 #2 Letzte Bearbeitung: 2 September 2007, 22:46:10 von alansmithee
Zitat von: Roughale am  2 September 2007, 21:57:13
Wenn man dieses Thema ernsthaft angeht, also nicht nur blind aufzählt und dann von anderen aufgezählte Filme runtermacht, könnte der Thread leben und eventuell auch interessant werden, mich interessiert schon, was andere so als extrem hart empfinden,weil auch ich irgendwie selten richtig vom Hocker gerissen werden kann

Dieser aussage möchte ich mich anschliessen, was nicht als Profilierung meinerseits verstanden werden soll. Aber ich sehe u.a. auch in diesem Forum immer öfters seitenlange Beschprechungen zum Gewaltgehalts eines Horrorfilmes unserer "Neuzeit" - Beschprechungen, deren Begründung ich oft nicht erfassen kann.

Diesen neuen Filmen darf eine Art in your face-Härte nicht abgesprochen werden. Dennoch scheinen diese neueren Filme sich eine MTV-Musikvideo-Ästhetik angeeignet zu haben, die für mich zumindest unmöglich macht, mich mit dem Geschehen zu verbinden.

Gewaltszenen wirken in den meisten dieser angesprochenen Filme nur auf der visuellen Ebene, doch wie kann ich mich in das Geschehen hineinversetzen oder mich damit auf einer mich berührenden Ebene ausseinandersetzen, wenn gerade diese visuelle Ebene durch Farbfilterung, epileptischen Schnitten und bebenden Kamerabewegungen alles unternimmt, mich aus dem Prozess, das auf dem Leinwand gesehene mit der Realität zu verknöpfen, heraus zu werfen.

Sicherlich sind diese Effekte auch instrumente des Terrors, wenn man mit ihnen umzugehen weiss, doch dieser Überdosis sorgt dafür, dass sie oft in eine Art Komik abrutschen oder einfach nur nerven. Die meisten der heutigen Horrorfilme können vom Zuschauer leicht zu den Komponenten dekonstruiert werden, die uns aus der Sicht der Filmemacher Angst machen sollen. Das sagt mir wiederum nur, das die heutigen Horrorfilme zwar hart sind - aber zwischen hart und hart gibt es Unterschiede. Die meisten der heutigen brutalo-Horrorfilme sind nicht mehr als die Summe ihrer Teile - im Gegensatz zu den früheren Werken, denen sie es nachmachen wollen.

Die Saw Reihe ist ein guter Bespiel

HenryChinaski

TDR finde ich zu pseudo-cool, um wirklich unter die Haut zu gehen. Habe mir neulich mal wieder das original von TCM angeguckt und ich finde es schade, dass ich zu "abgehätet" bin. Ich kann gut nachvollziehen, dass der Film damals unter die Haut ging. Der dokumentarische Stil und die Gefangennahme von Sally sind ganz großes Psychokino. Nur leider...so geht es jedenfalls mir...berührt mich der Film  nicht mehr.

Und da liegt auch das Problem des heutigen Horrorfilms. Bahnbrechende Horrorfilme aus den 70ern und 80ern genießen zwar heute einen Kultstatus, sind aber längst überholt. Im Prinzip geht es nicht mehr härter, als in TCM und auch in Tanz der Teufel. Was muss es für ein Schock gewesen sein, als plötzlich das Mädchen von den Bäumen vergewaltigt wurde?!? Doch der Horrorfilm musste sich immer wieder in Sachen Brutalität steigern und somit hat er an Glaubwürdigkeit verloren.


BangkokDangerous

Ein großes Problem an solchen Diskussionen ist meiner Meinach nach, dass andere Meinungen nicht akzeptiert werden. Vieles artet dann in eine "Schwanzvergleich-Diskussion" aus.

Meiner Meinung nach (!) setzen zu viele aktuelle Filme auf den Härtegehalt. Ich finde ein TCM oder Zombie im Original immer noch verstörender als sämtliche Remakes oder Filme wie Hostel - Gewalt um der Gewalt willen kann ich nicht ab!

floair

Da stimme ich dir voll und ganz zu. Das heutige Horrorkino setzt hauptsächlich auf Gewalt und eine aufpolierte Optik. Die damaligen Horrorfilme, zum Beispiel aus den 80er Jahren hatten nicht nur witzige Stories, Goreeffekte und waren gut gemacht, sondern sie hatten etwas, was so ziemlich allen heutigen Horrorfilmen fehlt und das ist Charme und Flair.
Weiter oben wurde schon erwähnt, immer diese MTV Optik, aufpoliert bis zum geht nicht mehr. Vor allem wenn ein Horrorfilm der Neuzeit in einem früheren Jahrzehnt spielt. Die Kulisse wirkt zu neumodisch, trotz toller Ausstattung, dieses Problem habe ich schon in meinem TCM-The Beginning Review thematisiert.
Die Goreeffekte sind auch nicht mehr dass, was sie einmal waren, da man heute zuviel mit dem Computer erledigt. Blut, Wunden, alles ist mit dem PC machbar und wirkt in vielen Filmen unecht. Früher war das pure Handarbeit. Das beste Beispiel sind irgendwelche Monster. Früher musste sich ein armer Stuntman in ein schweres Kostüm zwengen, heute wird das Vieh am Computer zum Leben erweckt und sieht dementsprechend auch sch... aus. Damals war das noch ein Knochenjob, heute werden höchstens die Augen und zehn Finger zum tippen stark beansprucht.

Weil es oben Jemand erwähnt hat, ich will natürlich nicht, dass das ein typischer Aufzählungstread wird. Ich habe mich vielleicht oben etwas undeutlich ausgedrückt. So wie es jetzt läuft ist es richtig. Ich wollte eigentlich mal Meinungen hören, was den heutigen Horrorfilm ausmacht, positiv, sowie im negativen Sinne. Beispiel gehören natürlich auch dazu, aber soll kein Aufzählungsthread geben, das gab es schon zu oft. Einfach Meinungen zu den heutigen Ergüssen aus dem Horrorgenre, egal welcher Art.

Ich geb zwar ehrlich zu, ich schau mir diese neuen Horrorfilme auch sehr gerne an, Horror ist auch neben Action mein Lieblingsgenre, aber richtig gefallen, tuen mir eher wenige.
Cop: Ich glaube Die haben etwas miteinander.
Harry: Wenn ihr alle nur halb so gut schießen könntet wie diese Typen, dann könnte von mir aus die ganze Abteilung schwul sein.

Anwohner: Was ist das ?
Harry: Eine Plastikbombe ! Und wenn sie mich noch mehr abgelenkt hätten, würden wir jetzt alle an der Decke kleben.

Roughale

Man muss natürlich im Vergleich zu den alten Klassikern berücksichtigen, dass sich sehr viel geändert hat, besonders auch in der Art, wie heutzutage Filme rezipiert werden, daher hat man halt die vielgescholtene MTV Optik. Wenn man ganz und gar old school rangeht, werden die Jüngeren eher lachen als Horror empfinden, das geht schon ok, wenn man sich an die Sehgewohnheiten hält und alles zeitgemäss einbettet.

Ebenso mag es auch mit der Gewalt sein, heute ist man durch die Medien viel mehr gewohnt, nicht ungern werden auch mal blutige Realbilder verwendet, dadurch wird es für den einfachen Filmmacher recht schwer, Horror auszulösen, wer es nicht wirklich beherrscht wird heutzutage wohl niemanden mit einer knarrenden Tür erschrecken können, da greift man dann zu Blut und versucht es so.

Neben den Sehgewohnheiten habe ich auch den Eindruck, dass es mehr eins auf die Ohren gibt, das mag an den besseren Möglichkeiten liegen, oder aber an der Tatsache, dass die Filmemacher sich der verbreiteten schlechten Ohren des Publikums bewusst sind.

Richtig interessant wär es, solch Fragen mal an die Regisseure der diversen modernen Horrorfilme zu stellen, aber auch den alten Eisen und was sie von den heutigen Ergüssen halten...

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

HenryChinaski

Man darf auch nicht vergessen, dass viele Horrorfilme in den 70ern und 80ern von talentierten Filmemachern geschaffen wurden, die kaum Geld zur Verfügung hatten und das sie trotzdem (oder vielleicht gerade deswegen) so gute Werke geschaffen haben.
Der letzte Hand-Made-Horrorstreifen war (soweit ich weiß) The Blair Witch Project und der liegt schon 8 Jahre zurück. Man kann von dem Film halten was man will, aber originell war er auf jeden Fall.

Moonshade

Also, es gibt schon noch Ausnahmen, die mit Atmosphäre und einigermaßen Originalität punkten können, wie zuletzt "The Descent" oder "Dead End" oder "Session 9", aber die Welle geht eben gegen CGI oder extreme Härte oder Remake bzw. Rip-Off.

Härte ist bei mir keine Frage von Gore oder Effekten (schon, wenn ich an so manchen Effekt denke, aber das macht keine Qualität aus), sondern eher das Horror-Gefühl und das wird atmosphärisch bzw. psychologisch bedingt und daher werden da ganz andere Elemente verlangt.
Momentan wird aber beim Publikum gern der Härtereflex bedient und die reagieren einfach noch besonders stark darauf (etwa reagierte eine Freundin gerade positiv auf eine harte Szene in "Death Sentence" als einem Baddie eine ganze Wade weggeschossen wird) - aber auch das ist eine Welle, die wieder abebben wird, denn das Ende der Skala ist praktisch erreicht.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

HenryChinaski

Zitat von: Moonshade am  3 September 2007, 21:13:02aber auch das ist eine Welle, die wieder abebben wird, denn das Ende der Skala ist praktisch erreicht.
Na ja, das haben die Leute bei Tanz der Teufel auch gedacht. Für mich ist es auch schwer vorstellbar, dass die Gewaltszenen noch getoppt werden können, aber irgendwie wird es weitergehen.

Moonshade

Zitat von: HenryChinaski am  3 September 2007, 21:17:38
Na ja, das haben die Leute bei Tanz der Teufel auch gedacht. Für mich ist es auch schwer vorstellbar, dass die Gewaltszenen noch getoppt werden können, aber irgendwie wird es weitergehen.
Zitat von: HenryChinaski am  3 September 2007, 21:17:38
Na ja, das haben die Leute bei Tanz der Teufel auch gedacht. Für mich ist es auch schwer vorstellbar, dass die Gewaltszenen noch getoppt werden können, aber irgendwie wird es weitergehen.

Nun - TdT war nun wirklich nicht der Ausbund an Gewaltdarstellung (mal von der Beschlagnahmung abgesehen), als ich ihn das erste Mal sah, hab ich mich eher drüber amüsiert, aber Ähnliches hat man auch schon zu Zeiten von "Exorzist" gesagt und davor bei allen Filmen, in denen nach und nach Tabus brachen, Blut zu sehen war  oder (damals) Schlimmeres.

Bedenkt, daß wir heutzutage in jeder zweiten Krimiserie (CSI, Bones, NCIS) ohne Ende wunderbar detaillierte Ausflüge in die Pathologie zu sehen kriegen, was zu Quincys Zeiten undenkbar gewesen wäre (die Serie gabs nur WEIL man trotz des Themas nie eine Autopsie sehen konnte), damals galt die Idee schon geschmacklos.
Heute brechen sie bei "ER" in der Primetime mit einer Schere Brustkörbe auf - da schlucke ich dann (da es "möglichen Realismus" darstellt) - da kommt der Härtereflex schon später.

Gewisse Zuschauergruppen sind abgebrühter und lassen sich schwerer schocken - andere wieder (Krankenschwestern u.a.)läßt Gedärm kalt - die ertragen dafür keinen Buh-Geisterhorror psychologischer Natur.

Ich erwarte eher, das die Härte irgendwann fürs Kino den Reiz verliert (das tut es laut Untersuchungen der Einspiele sowieso schon) und stattdessen wieder sein Direct-to-DVD-Dasein aufnimmt.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

floair

Es wird weitergehen, da hast du Recht, bloß die FSK spielt da nicht mehr lange, oder gar nicht mehr mit. Zum Beispiel durch ein SPIO-JK Gutachten macht man in Deutschland horente Umsatzverluste, da der Film nicht mehr öffentlich ausgestellt und verkauft werden darf, meistens droht dann noch die Indizierung.
Vielen Filmen blühte das in letzter Zeit und der letzte Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt, tropft in dem Moment hinein.
Ich denke man wird noch ein Weilchen weiter auf der Gewaltschiene fahren, aber irgendwann hat man alles gesehen, es wird uninteressant für den Zuschauer und dieser Zeitpunkt wird kommen.
Auch fällt den Filmemachern nicht mehr viel Neues ein. Was wir in letzter Zeit an Remakes zu sehen bekamen, passt unter keinen Hut mehr. Manche davon waren wirklich gelungen, zum Beispiel "The Hills have Eyes" hat mir gut gefallen, aber es fehlen neue Ideen. Es gibt schon alles und man muss den leuten auch zu Gute halten, dass es wirklich schwer ist heute, einen guten Horrorfilm zu inszenieren.
Wie Moonshade schon erwähnt hat, sollte auch eine gewisse Atmosphäre vorhanden sein, der Film sollte unheimlich, spannend sein, Schockmomente bieten in denen man richtig zusammenzuckt. Es überwiegt der diabolische Ekel mit Goreeffekte, trotzdem gibt es einige gute Werke, ich will den heutigen Horrofilm nicht schlecht machen, oobwohl man nie wieder ein Flair, wie in den 80er oder Anfang der 90er Jahre zu kreieren im Stande sein wird.

Das mit den Meinungen wäre wirklich einmal interessant. Zum Beispiel ein Interview mit John Carpenter und Alexandre Aja, oder auch Jonathan Liebesman.
Cop: Ich glaube Die haben etwas miteinander.
Harry: Wenn ihr alle nur halb so gut schießen könntet wie diese Typen, dann könnte von mir aus die ganze Abteilung schwul sein.

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Grusler

Also so richtigen Horror gibt es heutzutage wirklich kaum.

"Nightmare on Elmstreet" ist z.b ein Film der Spannung und bizarre Atmosphere mit derben Gore-Szenen verbindet, was meiner Meinung nach ansonsten nur selten beim Horrorfilm der Fall ist.
In die Richtung sollten Horrfilme gehen bzw. wieder gehen. Da könnte man so einiges an "bisher nie gezeigtem Horror" inszenieren, aber irgendwie wird es nichts und kommt auch nichts groß...komisch, bei den technischen Mitteln heutzutage.
ROCK 'N' ROLL WIRD NIEMALS STERBEN, IHR SCHEISSER!
 -Rollie LeBay


Ko(s)misches Sein.

HenryChinaski

Mit dem Beispiel "The Blair Witch Project" war weniger ein "harter" Horrorfilm gemeint, sondern vielmehr die Idee, die dahinter steckt: Junge Filmemacher, die sich in ihrem Erstlingswerk ausgetobt haben und mit wenig Mitteln für sehr viel Furore gesort haben.
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Ich glaube auch, dass der Härtegehalt wieder nachlassen wird...bis irgendwann eine neue Welle kommt. In den 70er Jahren gab es diese Welle, die dann abgeebbt ist und so wird es auch heute sein.

Mr. Krabbelfisch

Morgen,
Ich hab den ganzen Spam und was sonst nicht wirklich zu einer ernsten Disskussion beigetragen hat gelöscht.
Gruß Hanselel
"Our games are not designed for young people. If you're a parent and buy one of our games for your child you're a terrible parent.
We design games for adults because we're adults." - Lazlow Jones (Developer Red Dead Redemption)

New York Ripper

Zitat von: Grusler am  3 September 2007, 23:37:33
"Nightmare on Elmstreet" ist z.b ein Film der Spannung und bizarre Atmosphere mit derben Gore-Szenen verbindet,


Wo hat der denn derbe Gore-Szenen?

Mr.Logan

Zitat von: HenryChinaski am  3 September 2007, 23:57:43
Ich glaube auch, dass der Härtegehalt wieder nachlassen wird...bis irgendwann eine neue Welle kommt. In den 70er Jahren gab es diese Welle, die dann abgeebbt ist und so wird es auch heute sein.

Nach eigener Logik weitergedacht: Das heißt ja dann, dass die heutige Zeit den 70iger Jahren entspricht. Also nur noch bis 2010 warten, dann fangen die 80iger Jahre wieder an und das heißt, dass das Actionkino wieder auferstehen wird. Alles wiederholt sich... alles wiederholt sich... alles wiederholt sich...

Naja, wäre zu schön um wahr zu sein.

Was das Thread-Thema angeht: Die goldenen Jahre des Horrorfilms sind vorbei. Die Massen rennen für Mainstream-Möchtegern-Horrorfilme in die Kinos. Sie wollen Filme sehen, die psyeudokomplexe Handlungen haben und in denen es harten Schockergore zu sehen gibt. Psychologischer Horror, wie er hier schon angesprochen wurde, wurde auf ein Minimun reduziert bzw. wirkt oftmals sehr aufgesetzt und künstlich(vielleicht bin ich selbst auch schon zu abgebrüht, aber es ist lange her, dass ich mich mit hochstehenden Nackenhaaren in den Sitz gekrallt hab).

Wer es meiner Meinung noch gut drauf hat, diesen suptilen, wahnsinnig machenden Horror zu inzenieren und dazu noch geschickt eingesetzte Splattereinlagen einzubauen, sind die asiatischen Filmemacher. Bei den Mainstreamremakes alá The Grudge von Raimi etc. geht dieses Feeling dann schon wieder verloren...

Megatron

Wenn der Horror subtil über den geschickten Einsatz von Soundeffekten/Musik, Dialogen, Kameraperspektiven etc. erreicht wird, dann brauch ich gar keine Splattereinlagen. Da kann die Gewalt auch im Off stattfinden und mir stehen die Haare zu Berge. Viele werden jetzt aufstöhnen, aber das Ende von Blairwitch, um mal auf das Topic zu kommen, war so ein Moment des Grauens für mich. Der moderne Horrorfilm beschränkt sich aber leider seit vielen Jahren zu sehr auf Teenie-Slasher, gorige Remakes alter Klassiker und Folterschocker. Geniale Grusler á la Event Horizon oder The Ring sind leider recht selten. Und zu den japanischen Horrorfilmen fehlt mir irgendwie der Zugang, da mich das (kulturell verankerte, vom Theater abstammende) Overacting der Schauspieler meist stört.
"Vorsicht Joe, renn nicht in den Propell... ar...ar...ar...argh..." - Mystery Science Theatre 3000 - The Movie

floair

Auch ich kann mit dem asiatischen Kino nur bedingt etwas anfangen, hab aber bis jetzt gerade deswegen noch nicht viel aus dem Horrorbereich gesehen."The Ring" war wirklich recht gruselig, aber die Amis mussten das wieder covern. Der amerikanische "The Ring" war wirklich ungelogen der einzige Film, wo ich fast eingepennt bin.
Auch wieder ein Beweis für die Einfallslosigkeit. Entweder gibt es ein Remake oder der Film wird neu gedreht und meist 1:1 übernommen.
Cop: Ich glaube Die haben etwas miteinander.
Harry: Wenn ihr alle nur halb so gut schießen könntet wie diese Typen, dann könnte von mir aus die ganze Abteilung schwul sein.

Anwohner: Was ist das ?
Harry: Eine Plastikbombe ! Und wenn sie mich noch mehr abgelenkt hätten, würden wir jetzt alle an der Decke kleben.

Megatron

Naja, wie gesagt, die meisten Amis und Europäer haben so ihre Schwierigkeiten mit der schauspielerischen Art und Weise der Japaner bzw. Asiaten generell, oder halt Probleme sich aufgrund der äußerlichen und kulturellen Unterschiede mit den Protagonisten irgendwie zu identifizieren. Das ist aber in den asiatischen Ländern umgekehrt genauso der Fall. Als Purist kann man sich über die Europäisierung/Amerikanisierung asiatischer Filme natürlich aufregen, aber dem Mainstream-Publikum dürfte das ziemlich Wumpe sein.  ;)
Und in China z. B. gilt eine Kopie (Remake) nicht als Ideelosigkeit bzw. -klau, sondern als Kompliment und Ehrdarbietung dem Original gegenüber. :icon_smile: Deshalb verstehen die auch nicht, warum wir uns so darüber aufregen, dass die alles was halbwegs erfolgreich und innovativ ist kopieren und als billige Plagiate auf den Markt werfen (Werkzeuge, Elektronik, Spielzeug, Klamotten und Schuhe, Autos...etc. pp.).
"Vorsicht Joe, renn nicht in den Propell... ar...ar...ar...argh..." - Mystery Science Theatre 3000 - The Movie

Wicked Ninja

Zitat von: floair am  3 September 2007, 21:30:46
Es wird weitergehen, da hast du Recht, bloß die FSK spielt da nicht mehr lange, oder gar nicht mehr mit. Zum Beispiel durch ein SPIO-JK Gutachten macht man in Deutschland horente Umsatzverluste, da der Film nicht mehr öffentlich ausgestellt und verkauft werden darf, meistens droht dann noch die Indizierung.

Spio/JK geprüfte Filme dürfen genauso offen ausgelegt werden, wie die von der FSK mit "Keine Jugendfreigabe"-gekennzeichnete Medien auch...
Erst NACH der Indizierung ist dies dann, wie du schriebst, nicht mehr legal.
"She doesn't quite chop his head off. She makes a Pez dispenser out of him."
- Dwight McCarthy (Sin City)

B-lade

Ich bekomme immer eine Gänsehaut wenn ich an Stephen Kings "Es" denke fand den Film schon recht hart auch aus Psychologischer Sicht.

Kann auch seit diesem Film keine Clowns mehr leiden na ja hab die noch nie leiden können aber egal... :icon_razz:

Mr.Logan

Zitat von: B-lade am  5 September 2007, 11:44:48
Ich bekomme immer eine Gänsehaut wenn ich an Stephen Kings "Es" denke fand den Film schon recht hart auch aus Psychologischer Sicht.

Kann auch seit diesem Film keine Clowns mehr leiden na ja hab die noch nie leiden können aber egal... :icon_razz:

Wie klassisch...


(nicht zu ernst nehmen!)

Grusler

Zitat von: New York Ripper am  4 September 2007, 10:12:56

Wo hat der denn derbe Gore-Szenen?


Okay, a la New York Ripper ist das nicht. ;) Aber ich finde der Mord an Tina und die Alpträume mit Gesichtabziehen, Daumen ab u.s.w. sind schon als "derb" zu bezeichnen.

Zitat von: Mr.Logan am  4 September 2007, 11:07:29
Was das Thread-Thema angeht: Die goldenen Jahre des Horrorfilms sind vorbei. Die Massen rennen für Mainstream-Möchtegern-Horrorfilme in die Kinos. Sie wollen Filme sehen, die psyeudokomplexe Handlungen haben und in denen es harten Schockergore zu sehen gibt. Psychologischer Horror, wie er hier schon angesprochen wurde, wurde auf ein Minimun reduziert bzw. wirkt oftmals sehr aufgesetzt und künstlich(vielleicht bin ich selbst auch schon zu abgebrüht, aber es ist lange her, dass ich mich mit hochstehenden Nackenhaaren in den Sitz gekrallt hab).

Wer es meiner Meinung noch gut drauf hat, diesen suptilen, wahnsinnig machenden Horror zu inzenieren und dazu noch geschickt eingesetzte Splattereinlagen einzubauen, sind die asiatischen Filmemacher. Bei den Mainstreamremakes alá The Grudge von Raimi etc. geht dieses Feeling dann schon wieder verloren...

Ja, die Japaner haben schon immer diesen Hang zu brutal-bizarren Psycho-Dingen gehabt. Allerdings wirkt es halt etwas anders als im westlichen Kino, was für manchen, wie bereits erwähnt, den Zugang erschwert.
"Nightmare" könnte aber auch durchaus von nem Japaner stammen, das stimmt schon.

Aber wie schon gesagt, diese psychologischen, phantastischen UND mit (selbstzweckhaften) Splatter/Gore-Einlagen gewürzten Horrorfilme sind leider selten, mir fällt auf die Schnelle höchstens "Ichi" ein, aber das ist ja auch kein wirklicher Horror und zudem schon wieder japanisch. Oder, ach ja, "Urotsukidoji", ist zwar auch japsisch und ist "nur" Zeichentrick, aber die Alptraumsequenzen dort, mit diesen bizarren Dämonen, DAS ist richtiger Horror, sowas in der Art, da müsste weitergemacht werden.

Mit der genannten Mischung kann man denke ich was gutes hinkriegen, allerdings erfordert sowas auch sehr viel Fantasie (im Kopf als auch im Film), was im Moment ja eher selten im Mittelpunkt des Horrorfilms steht.

Richtig phantastische Horrorfilme, die brutal sind, sind im Moment generell im Kino selten. Das letzte war "Silent Hill", glaube ich. Die "Gewaltrealität" ist im Moment, wie in den 70ern, mehr im Mittelpunkt, was zwar schön, aber auch etwas schade ist.
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 -Rollie LeBay


Ko(s)misches Sein.

nickpicker

Ich persönlich finde Filme besonders hart, die nicht einfach nur Gore zeigen (soweit ja der Konsens), aber auch nicht einfach nur die Gewalt im Kopf abspielen lassen (schon deutlich härter), sondern zusätzlich noch die Gewaltgeilheit des Zuschauers ansprechen, aber gleichzeitig in Frage stellen, sodass automatisch Schuldgefühle aufkommen ("Mein Gott, fand ich das jetzt grad eben GUT?"). Dadurch kommt ein böses Gefühl in der Magengegend auf. Deshalb empfinde ich z.B. TDR auch als beinhart.

floair

Da hat Jeder Einzelne wieder eine eigene Auslegung. Für Manche spielt Gore eine große Rolle, der Andere will dass sich die Nackenhaare stellen, wiederum ein Anderer hat eine leicht sadistische Ader (nicht übel nehmen), Manche können ohne Humor nicht leben. Aber man kann nicht alle Elemente in einem Horrofilm vereinen. Mir gefällt es richtig gut, wenn ein Horrofilm noch diesen Old School Touch hat, wie jetzt zum Beispiel Aja´s "The Hills have Eyes" oder auch "TCM-The Beginning"
"TDR" sehe ich nicht richtig als Horrofilm, der Vorgänger "Haus der 1000 Leichen" war ein Horrofilm, aber das geht für mich eher eine Kischung aus Roadmovie, Action und Psychothrill. Mit Horror hat es nur wenig zu tun, aber da differenzieren auch die Auffassungen.
Cop: Ich glaube Die haben etwas miteinander.
Harry: Wenn ihr alle nur halb so gut schießen könntet wie diese Typen, dann könnte von mir aus die ganze Abteilung schwul sein.

Anwohner: Was ist das ?
Harry: Eine Plastikbombe ! Und wenn sie mich noch mehr abgelenkt hätten, würden wir jetzt alle an der Decke kleben.

Grusler

Generell mag ich die kleineren Filmchen lieber als die Blockbuster.

"Hood of Horror" oder "The Tripper" oder "Dark Ride" finde ich besser als z.B. die Kinoschockserie "Saw" (obgleich ich vom Dritten dennoch relativ positiv überrascht war), weil sie mehr wie die Horrorfilme sind, mit denen ich in den 90ern aufgewachsen bin, außerdem eher mit Herz als mit Geldgeilheit produziert u.s.w. Sowas merkt man dem Film dann auch an.

Die meisten der (Kino-)Horrorfilme von heute gefallen mir aber auch sehr gut. Und auf DVD kommen ja im Moment auch wieder schöne Horrorfilme.

So schlecht ist es genaugenommen ja dann auch wieder nicht im Moment, man muss nur etwas vom Kinotrend abweichen...wenn er langweilt.


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 -Rollie LeBay


Ko(s)misches Sein.

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