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Philosophy of a Knife

Begonnen von andreas82, 22 März 2008, 02:11:30

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andreas82

Die Tage hat Unearthed Films Andrey Iskanovs 4-stündigen Film Philosophy of a Knife für Juli 2008 auf DVD angekündigt. Der Film behandelt die wahre Geschichte der Einheit 731 in der Mandschurei anhand neu rechachierter Dokumenten und Aussagen vom Zeitzeugen Anatoliy Protasov, ehemals Arzt und Übersetzer beim Militär. Aus eigenem Interesse von Andrey Iskanov am Zweiten Weltkrieg und den Kriegsverbrecherprozessen wurde eine fixe Idee alles über die Einheit in Erfahrung zu bringen.

Die Dokumentation mit Spielhandlung erzählt eine Geschichte aus der Sichtweise einer jungen japanischen Krankenschwester im Lager, sowie eines japanischen Offiziers, der tiefe Zuneigung zu einer russischen Gefangenen hat, aber zwischen dem Zweck eines Größeren zu dienen hin und her gerissen wird.

Trailer und ein paar Clips sind schon länger im Internet zu finden, Poster und weiteres findet sich auf der Seite des Regisseurs. Philosophy of a Knife ist ein sehr harter Stoff.




Hintergünde zur Einheit 731
Informationen auf Wikipedia
taz.de: Tötungsfabrik "Einheit 731"

Philosophy of a Knife
myspacetv.com: Trailer zu Philosophy of a Knife
myspacetv.com: Musikvideo zu Philosophy of a Knife
Carnival of the Grotesque: Review zu Philosophy of a Knife
Soiled Sinema: Interview mit Andrey Iskanov
Offizielle Seite von Andrey Iskanov

MPAA

Interessant bzw. nach Nails und Visions Of Suffering hätte ich nicht sowas von ihm erwartet, aber durchaus interessant. US-DVD wird gekauft, soll ja lt. Label nur wenige Exemplare geben.
Gruss MPAA

VIRUS

Quasi ein neuer Men behind the sun mit eventuell mehr Anspruch? Fand MBTS schon echt hart anzusehen, weiss nicht ob die Thematik 4 Stunden lang auszuhalten ist.

Mein bratwurst has a first name, it´s F-R-I-T-Z, mein bratwurst has a second name it´s S-C-H-N-A-C-K-E-N-P-F-E-F-F-E-R-H-A-U-S-E-N...

MPAA

Limitierte Doppel DVD aus den USA von Unearthed Films am 7. Juli! Muss man sich unbedingt vormerken.

Das Cover ist klasse und die DVD hat viele Extras und läft echt 250 Min 8o

DVD Infos: http://www.hkflix.com/xq/asp/filmID.546683/qx/details.htm



Features: Full Screen
Stereo
"Making Of" Documentary
Uncut Morgue Sequence
Director's Introduction
Interviews
Original Soundtrack
Deleted Scenes
2 Music Videos
Stills Gallery
Booklet With Scott Gabbey Introduction

Sprachen: Englisch (2.0 Stereo)
Laufzeit: 249 Min.

Gruss MPAA

lastboyscout

Dieses Review dürfte für viele Leute ein Kaufanreiz sein:




*** This comment may contain spoilers ***

This is the 1st Gore-mentary ever made. Clocking in at 4 hours with little left to the imagination. Philosophy of a Knife pulls no punches and will leave you breathless. Since it is a gore-mentary, it takes you on a journey into the bowels of Unit 731, from it's humble beginnings before World War 2 to it's over the top chemical and biological experiments and then to it's subsequent trials and destruction of the actual camp. Nothing is left to the imagination as each and ever experiment is showcased and thrown in front of you eyes for your dissection and synaptic backfire. Highlights of the death and torture, almost too many to count but here's a few... The subsequent freezing and skinning alive of a soldier, the soon to be famous dental scene where every tooth is extracted from a poor woman's mouth, the cesarean scene where they rip a woman in half to get at a small fetus inside, The radiation experiments, the chemical experiments, the sexually transmittable diseases experiments... I can go on and on so you get the point. Every single experiment has been replicated in the film, one of the reasons for it being 4 hours long. Shot in B&W so it's easy to meld both archival footage and newly shot footage for one of the creepiest feels in cinematic history. It has an intense industrial soundtrack that gives it that smack in the head feeling.

This isn't your average film or documentary, it's broken into two, 2 hours each and it will take you 2 days to watch cause once you start watching, you will need a breather from the viciously intense gore scenes that Iskanov delivers, non-stop. I figure, after this comes out, the Gore-mentary is born and will become a new addition to an already oversaturated genre where nothing is new but this is the 1st! What else can I say, this film has so many computer effect scenes BUT you never notice most of them at all! I mean, the cgi effects are probably the best i've seen in an independent film. Non of the gore effects are done by cgi but the background, that's the kicker and that's what everyone was screaming for so Unearthed Films and Andrey Iskanov does what the gore hounds have been asking for. When this baby comes out, I don't know what everyone will think but it will be fun to hear who can watch it and who won't!



Quelle: IMDB.com
http://www.imdb.com/title/tt0961119/#comment

Und da es ein Film ist, den Blockbuster nicht führt, ich aber gerne sehen möchte, werd ich wohl nicht drumrum kommen, den Streifen zu bestellen.
Sweet, seh gerade, daß Blockbuster "Nails" und "Visions Of Suffering" im Programm hat. Gleich mal auf den Anfang der Leihliste setzen, die Reviews dieser beiden Filme sind nämlich extrem vielversprechend, versprechen nämlich was Anderes als den üblichen Einheitsbrei.
Selbst wenn ich "Philosophy Of A Knife" nicht ein zweites Mal sehen will, ne Limited Edition kann man immer gut bei ebay verscherbeln.  ;)
I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
http://www.dvdprofiler.com/mycollection.asp?alias=lastboyscout

lastboyscout

So, nachdem ich seine beiden Vorgänger bereits gesehen habe, bekam ich gestern endlich "Philosophy Of A Knife" geliefert.
Vorweg:
"Nails" hat mich schwerstens begeistert, sehr starker Film.
"Visions Of Suffering" hatte mir zuviel Leerlauf und wich vom eigentlichen Thema des Films zu oft ab. War nicht so mein Fall.

"Philosophy Of A Knife" hinterläßt schon einen heftigen, bitteren Nachgeschmack, nachdem man den über vier Stunden langen Film gesehen hat.
Zugutehalten kann man dem Film, daß er die Geschichte sehr genau und interessant erzählt.
Der russische Erzähler bietet viele sehr interessante Informationen, die sowas natürlich aufwerten durch seine Augen -und Ohrenzeugen-Berichte.
Außerdem wurde die ganze klamme Stimmung extrem beeindruckend eingefangen. Der Film ist vollgestopft mit CGI-Effekten, die einem so gut wie garnicht auffallen. Klar sind sie in manchen Szenen erkennbar, aber nie so aufdringlich, als daß man aus dieeser Stimmung gerissen wird.
Was ich dem Film ankreiden muß, das Andrei Iskanov nicht von seinen beiden Erstlingen ablassen konnte, und immer noch viele Stilmittel des Amateurfilms verwendet, was ich nicht passend finde.
Wenn ich schon die Ereignisse von damals rekonstruieren will, kann ich das nicht mit Amateurfilm-Stilmitteln wie vielen Ruckeleien, extremen Nahaufnahmen oder sonstigen Spielereien machen.
Ein etwas nüchterner Inszenierungsstil hätte dem Film gutgetan.
Natürlich ist auch die musikalische Untermalung genau wie gehabt. "Eraserhead" und "Tetsuo" lassen grüßen, um nicht immer seine Vorgänger zu zitieren.
Zu den Effekten (was viele wahrscheinlich hier am meisten interessiert ;)):
Es ist keine ununterbrochene Schlachtplatte, die ersten richtigen Effekte kommen nach über fünfzig Minuten erst. Und auch dann wird viel Zeit genommen, um auf das historische Einzugehen, dieser russische Übersetzer gibt immer wieder Details von sich, außerdem wurden viele historische Bilder oder Videos eingeschnitten und mit einem männlichen und einer weiblichen Sprecherin mit Informationen unterlegt.
Viele der Effekte sind sehr breit ausgewalzt und extrem detailliert dargestellt.
Was ich allerdings schade finde, daß die Qualität der Effekte doch stark variiert. Viele Masken oder Leichen sind extrem hervorragend gelungen, manche Spezialeffekte wie Gliederabtrennungen sind dagegen eher mäßig geworden, da hätte ich mir eine eindeutige Steigerung gewünscht, verglichen mit seinen beiden Vorgängerwerken.

Fazit: Wer einen starken Magen hat und den teilweise doch amateurhaften Inszenierungsstil abkann, sollte sich den Streifen ansehen, denn er ist es definitv wert, gesehen zu werden.
Auch wenn es wahrscheinlich bei dem einen Mal bleiben wird bei mir, ist einfach kein Unterhaltungsfilm für mich.  ;)
6/10 Punkten
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lastboyscout

Was ist denn los?
andreas82 gab zwar ne Bewertung in der OFDB ab, sagte aber hier nix dazu.
MPAA schweigt sich auch aus, und VIRUS läßt auch nix verlauten.
Möchte ja doch ein paar Eindrücke von euch hören.
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Zitat von: lastboyscout am 22 Juli 2008, 16:37:59
Was ist denn los?
andreas82 gab zwar ne Bewertung in der OFDB ab, sagte aber hier nix dazu.
MPAA schweigt sich auch aus, und VIRUS läßt auch nix verlauten.
Möchte ja doch ein paar Eindrücke von euch hören.

Hehe, ich habe aber auch an keiner Stelle gesagt, dass ich in nächster Zeit vorhabe, mir den Streifen zuzulegen. Ich habe ein Paar andere Reviews im Netz gelesen und anhand dieser festgestellt, dass mir der Film wohl doch ne Nummer zu derbe ist, bzw ich sowas keine 4 Stunden ansehen muss.

Dazu gehört unter Anderem diese Beschreibung einer Szene, die ich im Cinefacts gelesen hatte:

"In one particular scene a woman is stripped naked and tied to a chair while a large cockroach is forced inside of her vagina in graphic detail. After several hours of the cockroach moving around inside of her, the doctors cut and peel off her entire face and the cockroach exits from her mouth. They then put her face back on her head and carry her off to the chopping room. As the experiments continue, a man's face is slowly burned off, a woman's forearm is cut open and sawed in half, and a screaming pregnant woman's unborn fetus is ripped out through her bleeding vagina with pliers, piece by piece, along with parts of her own organs and intestines. The next scene features a woman being hung by her arms and electrocuted with cables shoved in her mouth, as the doctors cut open deep, wide gashes into her biceps and face. After this, they pull out her tongue and cut it in half with a knife. Following this scene is a very long and graphic autopsy. Then another woman experiences a similar treatment but this time her back is cut open until her vertebrae is exposed and the electrical cables are forced into her open wounds. Which leads us now to that compression chamber that made Men Behind the Sun so infamous. This time we get an up-close-and-personal glimpse of a boy being exposed to so much pressure that his limbs cave in and his head bursts apart in an explosion of blood." (imdb.com)


Auch andere Kommentare beschrieben den Film eher als Aneinanderreihung selbstzweckhafter Gewaltszenen ohne wirkliche Erzählung und nicht als "ernstzunehmenden Kriegsfilm", wie man MBTS noch ansehen konnte.. Daher wohl eher nichts für mich.

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lastboyscout

Hab halt angenommen, das du interessiert bist, weil du dich hier auch gemeldet hast.
Nix für ungut.  ;)
Ich hab mir den Streifen nach einer Zwölf-Stunden-Schicht angesehen um 8:00 morgens.
Ich wollte ihn unbedingt am Stück sehen, denn ich wußte nicht, ob es einfach ist, in die Stimmung bzw. Atmosphäre wieder reinzukommen, wenn erstmal nen Tag Pause eingelegt hat.

Und die Effekte sind heftig und derbe, gebe ich ja zu, und natürlich jenseits von Gut und Böse wenn man den Effekt auch nicht gesehen hat, sondern nur liest, was passiert.
Trotzdem muß ich nochmals betonen, daß manches doch noch sehr amateurhaft wirkt, also nimmt das dem Ganzen dann doch etwas die Härte weg, meiner Meinung nach.
Außerdem ist er ja eh in zwei Teile aufgeteilt mit jeweils bißchen über zwei Stunden, also kannst dir deinen Film ja einteilen.  :icon_mrgreen:, gelle VIRUS?  ;)
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andreas82

"Philosophy of a Knife" hatte ich mir am letzten Freitag angeschaut. Die Informationen vom russischen Übersetzer waren ganz interessant. Ich hätte gedacht es kommt etwas mehr Archivmaterial im Film vor, aber vielleicht täuscht das wegen der Überlänge des Streifens. Der über den gesamten Film gelegte Bildfilter empfand ich jetzt nicht als störend. Die Experimente sind schon heftig dargestellt, wie aber schon gepostet in unterschiedlischer Qualität, und wie gut die Fakten recherchiert wurden ist eine andere Frage.


Im Internet findet sich übrigens eine Meldung, dass Regisseur Andrey Iskanov im Juni vom russischen Geheimdienst FSB für mehrere Tage festgehalten und auch seine Wohnung durchsucht wurde.

ZitatRussian Horror Director Andrey Iskanov Detained by FSB

On June 10th in Khabarovsk, Andrey Iskanov, director of the soon to be released film PHILOSOPHY OF A KNIFE, was visited by the Russian Federal Security Service. According to Mr. Iskanov, he was questioned about the research he had conducted into the historical chemical and biological experiments that form the basis for the film, and the whereabouts of the documents and materials he had uncovered on the subject. Iskanov explained that many of the materials had been sent to the USA with the exception of those being utilized in his new film THE TOURIST. At the request of the security services, he surrendered what materials he had and the FSB left.

On the following day, the FSB returned to Mr. Iskanov's residence and proceeded to conduct a search of his property. They confiscated all film, video and computer materials, and Iskanov was arrested and taken to the local military base for questioning. While in detention, he was interrogated about the information he had acquired from Anatoly Protosov, a former military translator for the USSR, and his research into the Russian chemical and biological experiments that had been conducted in the area, as well as the American experiments that had taken place based on information culled from Unit 731 after the trials in Khabarrovsk. Iskanov explained that his research had led him only up to 1956 and no further, especially in regards to the Russian experiments.

He was detained for 5 days in the military base in a concrete cell without a bathroom and with very little to eat. After the FSB had examined all of his media and other materials, they had Iskanov sign a consent form for the search and seizure of his materials. He was given back some of his property after being released.

It is not unusual for independent filmmakers to be subjected to a certain amount of harassment, but this certainly seems to be an extreme case. Philosophy of a Knife is more than just a glance at a moment in history that most would rather forget; it is a graphic and detailed account of atrocities committed by government scientists and doctors on innocent civilians. It is because of the work of artists like Andrey Iskanov that such acts are not forgotten, however awful the truth may be.

lastboyscout

@andreas82
Das ist ja genau was ich bemängle.
Der Film wäre um einige Stufen härter und würde viel eher wie ein Schlag in die Magengrube wirken, hätte man mehr Steadycam verwendet.
NIEMAND filmte solche Dinge wie ein Mann im Drogenwahn damals, die hatten meistens eine statische Kamera, manchmal wurde halt mal näher rangegangen.

Rein von der Wirkung her ist bei mir zum Beispiel "Requiem For A Dream" noch immer so ziemlich der Film, der mich am heftigsten bewegte von dem Gezeigten, und mich mit einem EXTREM flauen Gefühl im Magen zurücklies.
"Philosophie Of A Knife" hätte das Zeug dazu gehabt, aber es wurde durch diese Ausflüge ins Amateurfilmland erheblich gemindert meiner Meinung nach.
Wobei die beiden Sprecher sowie dieser Übersetzer in ihren Szenen doch extremst dokumentarisch rüberkamen. Aber nein, Iskanov mußte den Folterszenen natürlich wieder seinen Inszenierungsstil aufdrücken, was ich finde, doch etwas nach hinten losging.
Denn die Dinge von damals aufzuzeigen, hätte natürlich auch nach einem entsprechenden Inszenierungsstil gefragt. Aber naja, er war es trotzdem wert, anzusehen.
I`m a tragic hero in this game called life,
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MOADIB

Puh, ich mußzugeben dass mich der Film ziemlich geplättet hat und diese sehr langen Folterszenen wirklich nicht meinen Geschmack treffen. Diese ZAHNBEHANDLUNG fand ich zuuuu lang (nur ein Beispiel).
Die Effekte erinnern mich in diesem s/w Wackelstil teilweise an Tetsuo und hätten in einigen Szenen wirklich besser gemacht werden können (da schließe ich mich meinen Vorrednern ebenfalls an).
Was mir einen ganz üblen Beigeschmack macht, dass "Philosophy ..." diesen dokumentarischen Style hat und dass man weiß > Es ist wirklich passiert. Forschungsarbeit im Krieg mit Gefangenen KANN/IST so abgelaufen.
Ein Film den man nur einmal schaut und ihn dann in die Sammlung integriert. Meine Meinung.
Ciao

MOADIB
Das ganze Leben ist ein (schlechter) Film

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