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Was ist so toll an g0re?

Begonnen von Mr. Krabbelfisch, 11 April 2008, 19:56:46

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Mr. Krabbelfisch

Ok irgendwie komischer Titel, aber mir ist nix besseres eingefallen.  ;) Ich bin mir ziemlich sicher das es so einen Thema schon einmal, wenn nicht sogar mehrmals im GF gab, allerdings finde ich nix über die doofe Suche. Die suckt nämlich krazZz derbe^^

Frage: Was ist so toll an g0re & Splatter im Film? Warum freut man sich so über einen Burma killenden Rambo? Wie kann es sein das Filme wie Saw 3 Fortsetzungen bekommen und afaik sogar noch mehr in der Mache sind?

Ich bin heutzutage nicht mehr so splattergeil wie ich es zu meinen Anfangszeiten als Filmfan gewesen bin. Ich komme ja wie viele hier auch aus der Horrorecke und bin mittlerweile bei Korea RomComs gelandet^^. Ab und zu allerdings darf und soll das Blut schon spritzen. Wenn mich dann aber jemand fragen sollte, warum ich das nun so toll finde was z.B. Rambo da auf der Leinwand treibt, habe ich da nicht wirklich eine Antwort drauf. Geht das nur mir so, oder könnt ihr alle genau sagen was an zerfetzenden Personen so toll ist? Eigentlich ja nix^^

Also, sagt mir mal was ihr dadrüber denkt. Kick/Bann für jeden der nicht antwortet  :icon_twisted: ;) :pidu:

MfG Hang0relelelel
"Our games are not designed for young people. If you're a parent and buy one of our games for your child you're a terrible parent.
We design games for adults because we're adults." - Lazlow Jones (Developer Red Dead Redemption)

SplatMat

Mir geht es da ähnlich. Auf die immer wieder auftretende Frage "Was findest du an diesen blutigen Filmen denn so gut?" kann ich immer nur mit einem kräftigen "G0RE!" antworten, da ich keine vernünftige Erklärung habe.

Für mich kommt es aber nicht in erster Linie darauf an, dass möglichst viel Blut im Film zu sehen ist. Vor allem muß der/die/das G0re gut inszeniert sein. Außerdem schaue ich mir ja auch andere Filme an, die komplett blutleer sind (z.B. Disney).

Eine Wahrheit allerdings besteht in alle Ewigkeit: G0re macht Filme besser!  :rofl: :pidu:
Für ein freies Tibet


Akayuki

Ich sehe das so. Gore in Filmen unterstreicht das emotionale Empfinden des Zuschauers. Wenn der "Held" oder auch ein sympathischer Nebendarsteller in einem Film auf übelste Weise getötet wird, kann mit Gore (vorrausgesetzt die Inszenierung ist nicht allzu dilettantisch) der Film emotional Aufgewertet werden, wie ich finde. Wenn z.B. bei Bullet in the Head Jacky Cheung durch einen blutigen Durchschuss"erlöst" wird, wird die Hässlichkeit und Grausamkeit auf perfekte Weise illustriert.     

Zum Thema SAW 3 und 4 kann ich nur sagen, dass es sich um reine Explotationsfilme handelt, die auf primitivste Art und Weise Gewaltdarstellungen verherrlicht. Ist aber alles bekanntlich Meinungssache...
Original Zitat: "Ey Leute, Hard Boiled ist besser als Sex! Da hast du zwei Stunden pure Äckschen!"


Hedning

Ich glaube erst mal grundsätzlich, dass das inszenierte und damit stilisierte Verspritzen von Blut etwas Erotisierendes hat, wie einem in Hostel 2 (in einer Szene, die auf die "Blutgräfin" Erzsebet Bathory verweist, die sich ja dem Mythos nach durch Jungfrauenblut verjüngt hat) erst vor kurzem wieder unter die Nase gerieben wurde. An eine Verbindung von Blut und Hässlichem glaube ich daher eher nicht. Wenn ich eine Erschießung wirklich hässlich gestalten wollte, würde ich auf exzessiv fließendes Blut eher verzichten.

Sehr interessant fand ich den Aufsatz von Robert Zion zu Argentos Tenebre, in dem die Hand-Ab-Blutschwall-spritzt-an-die-Wand-Szene mit Bildern des "Orgien Mysterien Theaters" des Wiener Aktionskünstlers Hermann Nitsch verglichen wurde. Man vergleiche auch den Vampirismus, wo das Austreten von Blut auch immer erotisch aufgeladen ist. Das geht m. E. auf kultische Vorstellungen zurück, einerseits Opferungsriten, bei denen Blut vergossen und gesammelt wurde, aber auch Rituale wie Blutsbruderschaft (vgl. den Anfang von Carpenters "Assault"), wo mit dem Austauschen von Blut ein Pakt besiegelt wird, der nur mit dem Tod beendet werden kann. Die berühmten Mordszenen der Argento-Filme (Paradebeispiel wäre der Einleitungsmord aus Suspiria) haben häufig den Anschein eines Rituals. Da wird nicht einfach wild herumgeslasht, sondern ein Opfer wird zelebriert. Ähnliches gilt (auf einer ganz anderen stilistischen Ebene) für den gern nahezu als Untergang des Films verschrienen SAW III, wo Assoziationen zu Opferungsritualen gar nicht zu vermeiden sind. Dabei denke ich nicht nur an die eindeutige Haltung, zu der die Opfer gezwungen sind, sondern auch an Details wie die verwesenden Schweine, deren Verteufelung in Islam und Judentum da sicher mit hineinspielt. Ich begrüße das als Schritt hin zu einem Film, der selbständig sprechende Bilder an die Stelle der bloßen Drehbuchumsetzung setzt - was gerade in Hollywood, soweit ich es kenne, recht untypisch ist.

Man vergleiche auch das unmittelbare Nacheinander von Geschlechtsverkehr und blutigem Aufgespießtwerden in Bavas "Reazione di catena", was später in "Friday the 13th" schamlos geklaut wurde. Das Aufspießen kann man ebenso als Antithese zum Akt wie auch als Fortsetzung der sexuellen Ekstase mit anderen Mitteln interpretieren.

Soviel erst mal zu diesem interessanten Thema - in der Hoffnung, dass man mich nicht für total pervers halten möge ;)

McHolsten

Ich finde die Anatomie des menschlichen Körpers so interessant...  :icon_lol:

Ne, ganz im Ernst. Finde das Thema (handgemachte) F/X ziemlich faszinierend, was man mit Latex & Co. alles so anstellen kann um zu schocken/erheitern. Kommt natürlich immer im Kontext an. Irgendwo hat ja jeder seine Grenzen. Pausenlose Gedärmehappenings wie die frühen Schnaasfilme locken mich auch nicht mehr hinterm Ofen vor. Und solche endlosen Torturedinger müssen imo auch nicht sein. Natürlich dürfen die Effekte gerne ausgewalzt sein, aber sobald die "niederen Instinkte" angesprochen werden wirds eng.

Ich stehe jedenfalls zu meiner Leidenschaft zur Leichenschaft; verleugnen muss sich deshalb ja wohl keiner, auch wenn man belächelt wird. Aber ich belächle auch gerne die Leute die sich voyouristisch die diversen Dokuschaise reinziehen. Ob ich mich für die Anatomie des Körpers oder über die Anatomie des Geistes interessiere ...  :icon_rolleyes:
Gore on!

Hedning

Im übrigen kann ich mich auch dafür begeistern (da gebe ich meinem Vorredner ganz recht), was z. B. Herr Savini in Filmen wie Friday the 13th, Prowler, Day of the Dead u. a. für technisch überzeugende Effekte hinbekommen hat. Ansonsten könnte man noch Effektemacher wie Giannetto de Rossi oder Sergio Stivaletti nennen. Oder natürlich Olaf Ittenbach :icon_mrgreen:

McHolsten

Spezialeffektmacher sind ja auch im gewissen Sinne Künstler. Und ich glaube es ist müßig über Kunst zu streiten. Insofern sollte man - wenn man sich für das Thema "Gore" interessiert - zumindest Achtung zollen was die Make-Up Experten teilweise zu Stande brachten, bzw. bringen. Ich erinner hier gern an die F/X vom "Ding" Remake!  :icon_eek: :icon_eek: :icon_eek:
Gore on!

lastboyscout

@Hanselei
Du wirst auf dein Alter hin einfach total verweichlicht, das wirds sein.
Korea-Rom-Com.  :kotz:
Naja, nicht ganz so schlimm, aber doch nicht mein Ding.  ;)

Hm, was ist so geil an Gore und Splatter?
Gute Frage, die eine überlegte Antwort haben will.
Für mich ist es einfach so, daß zu bestimmten Filmen bestimmte Dinge dazugehören.
Autorennen brauchen ihre Unfälle, Actionfilme ihre Schießereien und Explosionen, und Slasher-Filme oder Horrorfilme wie die Jasons und Michael Myers und Kruegers wären halt nur halb so schön, wenn da keine blutigen Effekte drin wären.
Es sollte aber immer im Rahmen bleiben. Und eine allgemeine Aussage was zuviel und was zuwenig und was wo reingehört an Ausmaß in Blut und Splatter kann man nicht treffen.

Es wird halt einfach von bestimmten Filmen erwartet, solche Effekte aufzufahren.
Deswegen fand ich auch "Skinwalkers" ( nur als Beispiel ) so erbärmlich, weil der Film keinerlei blutige Effekte aufweist.
I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
http://www.dvdprofiler.com/mycollection.asp?alias=lastboyscout

Ulrik fC

Ich war und bin Fan von alten Horror und Splatterfilmen, allen voran Braindead, Bad Taste, Evil Dead 1-3. Bei denen sind die Goreszenen eindeutig als Effekte zu erkennen und machen irgendwie riesen Spass, da sie (die Effekte) dennoch nicht billig gemacht sind.

Auch ein sehr gutes Beispiel ist das schon erwähnte Remake von "The Thing", also die John Carpenter Version. Dort wird auf exessiven Gore verzichten, aber Effekte die heute noch ihres gleichen suchen präsentiert.

Die heutige Welle an Gorefilmen stöst mich eher ab, sei es Hostel, Saw oder die Remakes von TCM. Die Gewaltszenen sind auch hier zunm grossen Teil selbstzweck aber so realistisch umgesetzt, das bei mir der Spassfaktor vorloren geht und ich mir das Zeug nur angewidert anschaue.

Hier übrigens ein interessanter Artikel zum Thema:
http://www.handelsblatt.com/News/Journal/Vermischtes/_pv/_p/204493/_t/ft/_b/1402707/default.aspx/lachen-mit-john-rambo.html

Akayuki

Zitat von: Ulrik fC am 12 April 2008, 11:13:08
Hier übrigens ein interessanter Artikel zum Thema:
http://www.handelsblatt.com/News/Journal/Vermischtes/_pv/_p/204493/_t/ft/_b/1402707/default.aspx/lachen-mit-john-rambo.html

Danke für den interessanten Bericht.  :respekt:
Dieses Phänomen ist mir schon öfters im Kinosaal aufgefallen. Sei es bei den Trailern oder beim Hauptfilm, immer wenn Gewalt auftaucht fangen einige Zuschauer an, fast unwillkürlich zu Lachen. Ich es ist dann wirklich so, dass viele gar nicht wissen warum sie überhaupt lachen.
Ein exemplarisches Beispiel für diese Entwicklung sind die stets ansteigenden Besucherzahlen von Torture Pornos alla´ Hostel. Hier gipfeln sich die Gewalt und Sexszenen. Mit niederen Trieben und Instinkten kann man scheinbar gut Kasse machen. Tendenz steigend.
Naja seis drum. Mein Geld bekommt ihr nicht!  :nono:
Original Zitat: "Ey Leute, Hard Boiled ist besser als Sex! Da hast du zwei Stunden pure Äckschen!"


McKenzie

12 April 2008, 12:56:53 #10 Letzte Bearbeitung: 12 April 2008, 12:58:28 von McKenzie
Es ist zwar keine angenehme Wahrheit, aber der Hauptgrund liegt m. E. ganz unverklärt in der Faszination, der mutwilligen Zerstörung des menschlichen Körpers, diesem unsagbaren Vorgang, aus sicherer Distanz zuzusehen, zu beobachten, wie er sich in organische Fragmente und rote Flüssigkeit auflöst, wie sich die saubere und vertraute Anordnung von Gliedern und Organen in Matsch verwandet, deformiert und verändert wird - in einer Art und Weise, wie man sie sonst kaum zu Gesicht bekommt, auch nicht in Anatomie-Videos. Der Mensch sucht nach Nervenkitzel, und alles unbekannte und gefährliche stellt diesen im Übermaß zur Verfügung - daher ist Gore so besonders faszinierend. Im Hinterkopf transferiert man diese Vorgänge fiktiv dann doch auch in die eigene Realität was ein besonders wohliges Schaudern auslöst. Und das Argument, man könnte einer bestimmten "Art von Mensch" (bestimmten Charakteren) bei der Zerstörung ihrer Körper zusehen, ist natürlich auch vollkommen richtig - es wird entweder die oft als unangenehm oder lästig empfundene Unschuld und Tugend zerstört, aber auch das vernichtet, was man als nervig oder peinlich empfindet (Stichwort: Slasher und Teenies), man kann sich an den "Fortschritten" unserer modernen Welt erfreuen, wenn man in einem Italowestern eine graphische Darstellung einer Skalpierung oder in einem Mittelalter-Epos Metzeleien mit dem Schwert und Hinrichtungen beobachtet, man bekommt einfach auch neue Perspektiven eröffnet, besonders natürlich auch dann, wenn der Gore mit Erotik, mit sexuellen Reizen gepaart wird. Und natürlich hat es auch etwas mit der Überwindung von Urängsten zu tun, wenn man sich nämlich - wie z. B. bei Fun-Splatter-Filmen - über diese Zerstückelungen amüsiert oder anderweitig hinweg setzt und sie somit in eine ironische Distanz schiebt und damit von der eigenen Realität weg. Man könnte das aber auch mit purer Schadenfreude erklären, die sich ja nicht nur durch lauthals johlenden Spott äußert.

"Warum ist G0re so toll?" - Das liegt doch auf der Hand, oder? Der Mensch ist nun einmal eine ziemlich niederträchtige Kreatur und wie meine Mutter einst in Hinsicht auf Psychiater sagte: "Menschen mit Macken interessieren sich natürlich auch für die Macken anderer Menschen!"
:icon_mrgreen:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

psychopaul

Zitat von: McKenzie am 12 April 2008, 12:56:53
in Hinsicht auf Psychiater sagte: "Menschen mit Macken interessieren sich natürlich auch für die Macken anderer Menschen!"
:icon_mrgreen:

hehehe, genau so ist es.  :king:  :respekt:
oder um es unverfänglicher für eine gewisse Berufsgruppe zu formulieren: jeder Mensch hat Macken.  ;)


Der Artikel ist teilweise gut, aber in dem Zusammenhang von Gewalt und Lachen macht er einen großen Fehler. Die Gewaltdarstellungen in Filmen und die Art und Weise damit umzugehen, auch darüber zu lachen, was ich als völlig legitim sehe, vor allem in einem offensichtlich bescheuert wirkenden Film wie Rambo, sind komplexer zu betrachten. Um mit Freud zu gehen, Humor ist völlig legitim, um mit schrecklichen Dingen umzugehen. Und wenn man in einem sog. Funsplatter sieht, wie ein Knochen oder eine ganze Bauchhöhle zu Bruch geht, führt einem das auch vor Augen, wie verletzlich der eigene Körper, das eigene Leben eigentlich ist. Das ist ja total erschreckend, aber auch faszinierend zugleich. Und darüber lachen ist eine verständliche Reaktion, natürlich eher dann, wenn es auch in den Kontext passt. Wenn aber in einem Film wie "Irreversible" der eine dem anderen mit dem Feuerlöscher das Gesicht zermatscht oder bei "American History X" die berühmte Gehsteigszene stattfindet, wird möglicherweise weniger gelacht. Daher sind solche Sätze:
ZitatViele Kinozuschauer verbinden seither offenbar extreme Gewalt automatisch mit guter Laune
ganz einfach Quatsch.
Und selbst wenn jemand auch bei Szenen lacht, die 95% der anderen Zuschauer schockieren, weiß man nicht, ob er jetzt lacht, um diesen Schreck besser verarbeiten zu können oder ob er ein Sadist ist, dem das richtig gefällt (und natürlich gibt es die in gewissem Maße auch in unserer Geselllschaft, no na).
Und diese ganzen Saw und anderen Torture Filme sind vermutlich einfach zu sehr over the top, zu blödsinnig, um nicht darüber zu lachen. Je besser ein Film gemacht ist, desto weniger wird auch gelacht, so seh ich das. Warum die Filme grundsätzlich so beliebt sind, steht auf einem anderen Blatt, aber Jugendliche, die gerne dieses Gefühl der Gore Erfahrung machen wollen, kommen ja ständig nach und die rennen halt in den aktuellen Gewaltporno, da spielt die Qualität verständlicherweise keine Rolle. Zu kritisieren sind hier höchstens die Macher solcher peinlichen Filme, das junge Publikum weiß es halt noch nicht besser.

Naja, ansonsten kamen eh schon gute Analysen...ein verdammt spannendes Thema immer wieder.  :icon_smile:
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Pinhead_X

Ich glaube das jeder von uns eine dunkle Seite in sich hat und diese eben mit "Goregelüsten" auslebt. Um mal beim Beispiel RAMBO zu bleiben, nie hört man das jemand meint das die Story geil war oder die Sets. Jeder sagt wie Ultrabrutal der Film doch ist. Das meine ich. Jeder der mir erzählen will er guckt SAW nur wegen der geschickten Storykniffe belügt sich selbst.
Ich denke das ist ein psychologisches Ding. Bei dem einen tritt es stärker auf und man guckt jeden Splatterfilm den es gibt, bei dem anderen schwächer und man gibt sich schon mit einem blutigen Krimi zufrieden.
We'll never stop, we'll never quit, 'cause we're Metallica!!!
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psychopaul

Wenn du meinst, jeder, gebe ich dir nicht ganz recht, denn es gibt schon viele Leute, bevorzugt Frauen  ;) die solche Szenen komplett abstoßen und die sie auch überhaupt nicht sehen wollen. Glaube, dass hier ein Geschlechtereffekt in großem Maße mitspielt. Warum das so ist, verstehe ich aber auch nicht, kann das nur am Testosteron liegen?  :icon_lol:
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rierami

Die Frage "Was ist so toll an Gore?" oder "Warum schaust du dir sowas an?" wurde mir schon oft gestellt. Ich habe bis heute noch keine vernünftge Erklärung dafür gefunden :icon_confused:
Vlt. ist es eine Art von Voyeurismus etwas zu sehen was man sonst nicht zu sehen bekommt? Vlt. ist es auch eine Möglichkeit sich abzureagieren um den Alltagsfrust besser zu bewältigen. Sicher der besser Weg als selber Amok zu laufen? Vlt. ist es auch einfach nur die eigenen Grenzen zu erforschen "Was bedarf es bis ich einen Film wegen zu viel Grausamkeit ausschalte"? Oder auch nur gewisse Urängste auszuleben?
Auch wenn Gore im Film sicher nicht alles ist so bedarf es für mich doch schon ne ordenliche Portion wenn es in den Film paßt. "G0re macht Filme besser!" stimmt so für mich in gewissen Sinne.
Ist es Voyeurismus? Ja, wenn man z.B. die hier schon mal beschriebene Hostel2 Bathory-Szene betrachtet. Eine sehr schöne, estätische und erotisch dargestellte Tötung.
Ist es Alltagsbewältigung? Schon mal mit dem Gefühl nach Hause gekommen seinen Chef, seine Freundin/Frau oder irgendeine andere Person am liebsten umbringen zu wollen? Also den Horror-/Folter-/Sickostreifen rein und abreagieren. In der Tat hat so ein Film bei mir eine beruhigende Wirkung.
Die eigenen Grenzen auszuloten? Ich hab mir allerhand krankes Zeug besorgt das u.a. mir aus Reviews und auch hier im Forum nahegelegt worden ist. Ich hab mir die Guinea-Pig-Reihe besorgt, Nekrophilen Filme (Nekromantik ect) HK-Sickos ect. ect. Nein, ich habe bis heute noch keinen Film gesehen bei dem mir schlecht geworden ist bzw. den ich wegen zu viel Grausamkeit aus dem Player genommen habe (zu viel Schwachsinn dagegen gibts öfters). Ein Arbeitskollege, der Mainstreamhorror kennt und teilweise für gut befindet, hat mich mal gebeten ein Paar Filme auszusuchen und ihm auszuleihen. Ich habe mich für die ersten beiden Guinea-Pig Filme entschieden. Tags drauf brachte er mir die DVDs zurück und meinte nur "Du bist ja krank". Nein, er hat sich beide Filme nicht bis zum Ende ansehen können.
Natürlich sollte bei dieser Gorediskusion auch unterschieden werden ob es sich um "Realgore" ala Hostel, Saw, TCM ect. oder "Fungore" ala Braindead, Premutos oder aber auch Evil Alien, Black Sheeps (geile Wortschöpfungen, gell :icon_mrgreen:) handelt. Wie ich mit "Realgore" schon andeuten wollte sind damit Filme gemeint die aufgrund ihrer Realitätsnähe sehr aufs Gemüt schlagen können. Es tut teilweise sogar einem selber weh wenn man die Tötungen betrachtet. In diesem Zuge sind auch noch div. HK oder Japan Sickos genannt. "Fungore" ist auch hart aber hier ist die Story so abgedreht das man die Filme einfach nicht erst nehmen kann - aber Braindead ohne Gore funktioniert nicht...
Urängste ausleben? Betrachtet man z.B. die Romero Dead-Reihe trifft auch das zu. Diese Endzeitstimmung, diese Hoffnungslosigkeit der Menschheit ist aber nicht nur im Horrorgenre schon mal aufgegriffen worden, nur halt nicht so extrem. Zombie Filme ohne Gore könnten funktionieren - da muß aber die Athmosphäre wie vor allem in Dawn zu 100% passen. Aber "G0re macht Filme besser!" trifft auch hier zu und verstärken die Hoffnunglosigkeit zusätzlich.

Zitat von: Hedning am 11 April 2008, 21:58:54
Soviel erst mal zu diesem interessanten Thema - in der Hoffnung, dass man mich nicht für total pervers halten möge ;)

*unterschreib*
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McKenzie

12 April 2008, 14:11:04 #15 Letzte Bearbeitung: 12 April 2008, 14:19:59 von McKenzie
Auch wenn Mr. Vincent Vega jetzt gleich drein fahren wird wie ein Höllenfeuer: Ich denke, das Frauen und Männer durchaus unterschiedliche, spezifische emotionale und geistige Instinkte haben, bzw. das manche beim jeweils anderen Geschlecht tendenziell stärker ausgeprägt sind und das dass wiederum auf den Ursprung der Menschheit zurückgeht, in dem der Mann bereit sein musste, zu kämpfen und sein Leben zu riskieren, sich in Gefahr zu begeben zum Erhalt des Lebens seiner Familie, während Frauen, die Schenker des Lebens, ausschließlich an dessen Erhalt interessiert sind und dabei eher eine Schützer- denn Verteidiger-Rolle annehmen. Die Formung einer strukturierten und von komplexen Bestrebungen geprägten Gesellschaft hat zu bestimmten Ausprägungen geführt. Wir haben diese Rollenverteilung in umgekehrter Form oft im Tierreich, z. B. bei Löwen, wo die Weibchen jagen und eindeutig kämpferischer sind als die Weibchen, letztere bedienen aber doch das Männchen das allerdings eher passiv bleibt und aktiv vor allem durch männliches "Gepose" wie markieren des eigenen Territoriums auffällt.

Mancher mag jetzt argumentieren, dass das ein überholtes Klischee ist, aber jeder, der an die Evolution glaubt, muss sich mit dem Gedanken abfinden, das die soziale Entwicklung des Menschen so begonnen hat und das nicht ohne Grund. Der kriegerische Mann erfreut sich somit an, bzw. ist fasziniert von "kongenialen" Bildern (Gewaltdarstellungen, Aggressionen, Krieg, Zerstörung, physische Gefahr), möglicherweise auch an der sarkastischen Vorstellung, die eigenen Ideale auf dem Prüfstand zu sehen (Zerstörung des zu erhaltenden Lebens) während die pazifistischen, mit derlei Dingen praktisch weniger erfahrenen Frauen der bloße Gedanke daran abstößt. Das hat nichts mit männlicher Stärke, weiblicher Emotionalität und Empfindlichkeit zu tun (DAS sind die Klischees, die überdenkenswert sind) sondern eher mit den ganz archaischen Ursprungswerten der Zivilisation. Und obwohl man heute kräftig daran arbeitet, diese zu ignorieren und ihren Einfluss zu verleugnen sind sie doch unausmärzbar. Laut Studien betrachten Männer bei Frauen heute nach wie vor (im Durchschnitt) nicht primär Busen, Gesicht oder Hintern sondern vor allem die Hüften (um die Gebährfreudigkeit zu überprüfen). Das geschieht vielleicht heute unbewusster, aber da hängt der Zapfen, immer noch.  :icon_twisted: :icon_lol:

Natürlich ist die ganze Splatter-Freude auch ein Teil des ebenfalls archaischen und aus oben genannten, vereinfachten Argumenten ableitbaren Männlichkeits-Wahn, der dem Menschen ebenfalls schon seit Urzeiten antrainiert worden ist. Mann muss sich eben hart zeigen und tut das auch gern, wie selbstverständlich, Frau kann aufgrund gesellschaftlicher Normen ihre Humanität (nicht zwangsläufig ihre Gefühle!) ohne Peinlichkeiten oder Schwäche-Ängste demonstrieren während Mann sich damit eine Blöße gibt. Das klingt alles schrecklich simplifizierend und steinzeitlich, ist aber nun einmal Fakt. After all, we're just animals.

Männer kompensieren ihren Lebensfrust also im Konsum von Gewalt, Frauen durch dauerndes Schimpfen und Illusionen, um es mal ganz überspitzt zu formulieren. Das ist auch keinesfalls streitbar, wie ich finde - und auf keinen Fall pauschal, nur tendenziell anwendbar.

Man möge meine Ironie und Plakativität entschuldigen, aber mich amüsieren solche Geschlechter-Diskussionen immer wieder.

Ach ja, und bevor der Eindruck aufkommt, ich wäre ein Chauvinist: Tendenziell (ach ja, das ist ja ein so schönes, schwammiges Wort) halte ich Frauen für durchaus überlegen.  :icon_mrgreen:
(Die haben es wenigstens nicht nötig, im Hämoglobin zu schwelgen)
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Mr. Vincent Vega

12 April 2008, 14:33:00 #16 Letzte Bearbeitung: 12 April 2008, 14:34:52 von Mr. Vincent Vega
@McKenzie:

Netter Ansatz, schön populär. :icon_mrgreen:

Aber gar nicht so falsch. Die psychologische Erklärung für die Faszination an filmischer Gewalt und die besondere Hingabe männlicher Zuschauer zum Horrorfilm hängt im Wesentlichen mit der Sexualität zusammen. Horrorfilme sind ein leichtes Ventil für unterdrücktes Lustempfinden, sie ermöglichen jene Emotionen von Freimachen, Loswerden, Ausbrechen, die der Rezipient im Normalfall nur in seinen Gedanken und als Ergänzungsstück auf der Leinwand zulassen kann. Die Begeisterung für Splatter und Gore rührt dabei ganz sicher ein stückweit aus sublimierten Empfindungen, die über das Medium - und auch nur dort - einen Ausdruck erlangen. Nicht umsonst werden und wurden Splatter- immer wieder mit Pornofilmen verglichen, da sie ihre Gewaltakzente wie Höhepunkte setzen, auf die man nur wartet und derer sich der Rest im Zweifelsfall unterzuordnen hat. Insbesondere die Faszination für den prüden, konservativen Slasherfilm belegt das: Er stellt eigene Regeln auf, die er durchbricht und schlussendlich wieder herstellt - der Slasherfilm ist sein eigener Aufstand und Ordnungshüter in 90 Minuten, so wie sein Zuschauer für die Dauer des Films unterdrückte Emotionen freilässt, die spätestens mit Beginn der Schlusstitel wieder gebändigt sein dürften. Ganz einfach also: Meines Erachtens dienen Horrorfilme als Ersatzbefriedigung und lassen mitunter Rückschlüsse auf sexuelle Unsicherheit, Regression oder besondere Bedürftigkeit zu. Jeder, der sich davon persönlich überzeugen möchte, sollte einfach mal eine Filmbörse besuchen.

So viel zu meiner eigenen sozialwissenschaftlichen Sichtweise, hier stark verkürzt und vereinfacht dargestellt.

McKenzie

Nicht schlecht, Herr Specht.

Diesen Gesichtspunkt (der auf der Hand liegt) habe ich ganz übersehen.

Denn es ist nun einmal Fakt, das es vor allem JUNGE Männer und Jugendliche zum Gore hinzieht - ein hormonell überaus extremes Alter, in dem der sexuelle Druck oft auch nicht das optimale Ventil (...) findet - eine zufriedenstellende Auslebung von Sexualität findet meist doch erst später statt, in Beziehungen. Und da der Gang zur Videothek oder ins Kino einfacher ist als umständliche Anbaggereien (ach, es ist doch einfach witzig, gebt es zu)...

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 12 April 2008, 14:33:00
@McKenzie:

Netter Ansatz, schön populär. :icon_mrgreen:

Und deiner Meinung nach falsch, nicht wahr?
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

shellat

Ich denke die sexuelle Komponente ist nicht unbedingt haltbar, im alten Rom wurde die Triebhaftigkeit ohne moralische Hintergründe extrem ausgelebt, und im Colloseum fanden trotzdem blutige Spiele statt. Vermutlich ist auch im neuzeitlichen Menschen noch etwas veranlagt, was animalische Züge trägt, wer weiß?

"Elucidarium: Dino-Idiotica"

http://elucidarium.bplaced.net/

Dr. Schnabel

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 12 April 2008, 14:33:00
Ganz einfach also: Meines Erachtens dienen Horrorfilme als Ersatzbefriedigung und lassen mitunter Rückschlüsse auf sexuelle Unsicherheit, Regression oder besondere Bedürftigkeit zu. Jeder, der sich davon persönlich überzeugen möchte, sollte einfach mal eine Filmbörse besuchen.

Sowas hört sich so ein bißchen an wie standard Erstsemestler Psychologiestudiumweisheiten. Auch das "mitunter", was so ein bißchen etwas von sich nicht festlegen trauen/wollen/können hat, passt dazu.  ;)

Ich kenne viele Gorehounds, und keiner von denen hat sexuelle Minderwertigkeitskomplexe oder bräuchte mehr Zuneigung. Bei denen läuft es sexuell vermutlich sogar wesentlich besser als bei solchen, die meinen, eine Story à la "Hans-Peter liegt HIV positiv in der Berliner Charité, wovon sein homosexueller Freund René aber noch nichts weiß, denn der erfährt gerade als Aussteiger die Lehre des überzeugten flower-power Esoterikers Jeremy am Fuße des Zipfel-Zapfel Berges in Burundi" sei irgendwie auch nur einen Funken intelligenter als die Story eines Steven Seagal Films. Von Filmen wie SAW ganz zu schweigen. Bei etwa in der oben beschriebenen Weise gearteten Filmen erkenne ich irgendwie künstliches, ja bisweilen leicht nervig aufgesetztes Anderssein; sozusagen einen Katalysator apokryphen Andersseins der Allernormalsten.

Vermutlich alles Vorurteile. Die ich aber auch bequem finde. Gebe ich zu.
... alias: Der Zerquetscher

psychopaul

ähm, ja..aha. Das war jetzt der erste schwache Beitrag zum Thema, lang hats gedauert..  :king:
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Hedning

Finde ich gar nicht!

Zitat von: shellat am 12 April 2008, 15:10:24
Ich denke die sexuelle Komponente ist nicht unbedingt haltbar, im alten Rom wurde die Triebhaftigkeit ohne moralische Hintergründe extrem ausgelebt, und im Colloseum fanden trotzdem blutige Spiele statt.

Das spricht doch nicht gegen die sexuelle Komponente - solange man sie nicht auf ein reines Kompensationsverhalten beschränkt. Da ist bestimmt was dran, allerdings würde ich mir nicht zutrauen, durch das Betrachten eines Filmbörsenpublikums Schlüsse auf dessen sexuelle Aktivität zu ziehen.

SplatMat

12 April 2008, 17:45:02 #22 Letzte Bearbeitung: 12 April 2008, 17:48:01 von SplatMat
Muahahahahahahahahahahahahahahahaha

Ich hab lange nicht so einen Mist gelesen... Warum sollte die Liebe zur ausufernden Gewaltdarstellung etwas mit Sexualität zu tun haben? Ich kenne Leute unterschiedlichen Geschlechts, die unabhängig von ihrer sexuellen Aktivität Gewalt im Film gut finden. Genauso kenne ich auch Leute, die Gewalt gar nicht mögen.

Wenn man schon auf die Geschlechterebene geht, dann sollte man vielleicht auch mal hinterfragen, warum das so sein könnte, wie man es sich vorstellt. Vielleicht haben die Männer, die besser mit so etwas umgehen können als Frauen, einfach schon als Kinder/Jugendliche Action-/Kriegs-/Horrorfilme gesehen und haben sich im Laufe der Jahre eine gewisse Härte zugelegt. Vielleicht haben aber manche Männer auch zu lange mit Barbies gespielt und sind daher nicht so harte Sachen gewöhnt. Vielleicht haben auch diejenigen, die Gewalt mit Sexualität in Verbindung bringen (oder Horrorfilme mit Pornos vergleichen) selbst eine so gestörte Psyche, dass sie sich die Sachlage anders nicht erklären können. Wir werden es wohl nie erfahren...

Meine 3 Schwestern haben auch als Kinder schon mit Pinhead, Jason und Freddy Bekanntschaft gemacht und schauen sich auch heute noch gerne die Saw Filme an. Ein Kumpel von mir hatte bis zu seinem 16. Lebensjahr fast gar keinen Zugang zu Filmen (kein TV und kein Interesse am Kino). Der hat auch jetzt noch keine Lust, sich ekelige Blutfilme anzuschauen. Solche Umstände sind IMO viel relevanter als das Geschlecht oder eine unterdrückte Sexualität. Alles eine Frage der Abhärtung!

P.S.: Sowohl meine Schwestern als auch mein Kumpel sind übrigens glücklich vergeben ;)
P.P.S.: Wixen macht krumme Finger  :LOL: :pidu:
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Hedning

Allein durch diese sogenannte Abhärtung ist doch noch nicht die hier hinterfragte Attraktivität von "Gore" erklärt! Es ist doch etwas anderes, eine Sache lediglich zu ertragen oder von ihr fasziniert zu sein.

psychopaul

12 April 2008, 18:05:34 #24 Letzte Bearbeitung: 12 April 2008, 18:09:02 von Bettwurst
Eben, es geht ja nicht um das können, sondern um das wollen und mögliche Gründe dafür.

Und nur, weil Jungs schon im Kindesalter mit Soldaten und Cowboys spielen und Mädchen mit Puppen, erklärt sich auch nicht, warum die einen sich später an drastischen Splatter- oder Gewaltszenen erfreuen und die anderen nicht (Stichwort  unblutiger Krimi).
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SplatMat

12 April 2008, 18:45:27 #25 Letzte Bearbeitung: 12 April 2008, 18:47:27 von SplatMat
Ich rede ja auch nicht vom Ertragen solcher Szenen. Wie ich geschrieben habe schauen sich meine Schwestern Filme wie Hostel, TCM usw. gerne (und bestimmt nicht wegen der guten Story) an. Die waren sogar zusammen in "Hostel 2" im Kino. Ich bin natürlich nicht mitgegangen, weil Hostel Dreck ist :LOL:

Um die Sache mit dem Abhärten noch etwas zu verdeutlichen: Als ich so etwa 10-12 war fand ich es schon krazz, einen Kopfschuß in einem Film zu sehen. Irgendwann hat mich das dann nicht mehr von den Socken gehauen. Inzwischen hab ich von "Braindead" bis "Gesichter des Todes" (bei dem selbst meine Freundin nicht wegsieht :icon_eek:) so ziemlich alles Mögliche an Ausweidungen und Schlachtungen gesehen, was das Herz eines Gorehounds begehrt. Mich hat schon lange keine Szene mehr geschockt. Ich freue mich aber immer wieder über ein gut ausgearbeitetes Gemetzel wie in Rambo. Mir kommt es also nicht mehr darauf an, dass ich Blut sehen kann, sondern wie dieses präsentiert wird.

Jemand, der seinen ersten Splattereffekt mit 16 sieht, geht damit natürlich ganz anders um als jemand, der das schon mit 10 erlebt. Mit Sexualität hat das in meinen Augen sehr wenig zu tun. Grundsätzlich finde ich es auch sehr oberflächlich, ein Thema auf einen Aspekt zu reduzieren. Dass dieser dazu auch noch so abwegig ist, wo doch andere Theorien viel naheliegender sind, macht die Sache auch nicht wahrscheinlicher. Es gibt natürlich Menschen, bei denen eine kranke Psyche (unterdrückte/unbefriedigte/sonstwie verdrehte Sexualität) zu ebenso kranken Gewaltphantasien führt, aber das ist bestimmt nicht der Regelfall!!!

Naja, ihr müsst mir ja nicht zustimmen, aber ihr müsst auch nicht umbedingt von euch auf andere schließen :LOL: :pidu:
Für ein freies Tibet


Mr. Vincent Vega

Eine Diskussion gewinnt nicht an Niveau oder Richtigkeit, weil man andere Meinungen als Mist abstempelt oder mit LOL-Hammern um sich schmeißt. Populistische Beispiele aus dem eigenen Umfeld inbegriffen.

Mein Ansatz ist nur ein Verhandlungsangebot und eine betont subjektive Sichtweise, die allerdings oftmals Gegenstand der Wissenschaft ist (aber mit sowas will man als Gorebauer sicherlich nichts zu tun haben, warum auch).

Zitat von: McKenzie am 12 April 2008, 14:52:16
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 12 April 2008, 14:33:00
@McKenzie:

Netter Ansatz, schön populär. :icon_mrgreen:

Und deiner Meinung nach falsch, nicht wahr?

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 12 April 2008, 14:33:00
@McKenzie:

Netter Ansatz, schön populär. :icon_mrgreen:

Aber gar nicht so falsch.

shellat

Zitat von: Hedning am 12 April 2008, 17:23:58
Finde ich gar nicht!

Zitat von: shellat am 12 April 2008, 15:10:24
Ich denke die sexuelle Komponente ist nicht unbedingt haltbar, im alten Rom wurde die Triebhaftigkeit ohne moralische Hintergründe extrem ausgelebt, und im Colloseum fanden trotzdem blutige Spiele statt.

Das spricht doch nicht gegen die sexuelle Komponente - solange man sie nicht auf ein reines Kompensationsverhalten beschränkt. Da ist bestimmt was dran, allerdings würde ich mir nicht zutrauen, durch das Betrachten eines Filmbörsenpublikums Schlüsse auf dessen sexuelle Aktivität zu ziehen.


Ich würde ebenfalls keine Schlüsse daraus ziehen wollen, im Gegenteil, Sexualität und Gewalt sind zu verschiedene Triebe, die manchmal, aber halt nicht bedingt oder immer ineinander greifen müssen! Es gibt bestimmt auch viele asexuelle Menschen die Gore mögen, warum auch nicht?
"Elucidarium: Dino-Idiotica"

http://elucidarium.bplaced.net/

SplatMat

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 12 April 2008, 18:55:51
Eine Diskussion gewinnt nicht an Niveau oder Richtigkeit, weil man andere Meinungen als Mist abstempelt oder mit LOL-Hammern um sich schmeißt. Populistische Beispiele aus dem eigenen Umfeld inbegriffen.

Das hatte ich auch nicht behauptet. Sorry, wenn es da Mißverständnisse gab. ;) Eine Diskussion gewinnt aber grundsätzlich nicht an Niveau, indem man die Meinung anderer bewertet. Du bewertest, wie falsch oder richtig die Meinung von McKenzie ist. Du tust es nur auf eine schmeichlerische Art. Ich eben nicht. Außerdem schreibst du z.B. "die Faszination an filmischer Gewalt und die besondere Hingabe männlicher Zuschauer zum Horrorfilm hängt im Wesentlichen mit der Sexualität zusammen" und tust dabei so, als gäbe es keine anderen Erklärungsansätze dafür. Ich habe einen Erklärungsansatz geliefert, der nachvollziehbar ist und vor allem wahrscheinlich auch auf viele Gorebauern zutreffen kann. Der Ansatz Sexualität halte ich nicht gerade für viele zutreffend.

Die Frage, warum man grundsätzlich auf Gewaltdarstellungen in Filmen steht, läßt sich genauso einfach  beantworten wie die Frage, warum man Pizza mag. Es ist Geschmackssache. Ich steh dafür nicht auf kitschige Bollywood Filme und Rosenkohl. Bah! Es muß nicht immer etwas Tiefenpsychologisches dahinter stecken. Ich kann es ja nachvollziehen, wenn jemand fragt: Wie kannst du dir so einen Dreck nur anschauen", aber die selbe Frage stelle ich, wenn sich jemand Titanic in den DVD-Player schiebt.
Für ein freies Tibet


Hedning

Zitat von: SplatMat am 12 April 2008, 19:29:26Ich habe einen Erklärungsansatz geliefert, der nachvollziehbar ist

Tut mir leid, aber den habe ich nicht gesehen. Du hast doch nur geschrieben, dass es Geschmackssache sei, dass manche gern "solche" Filme sehen und andere nicht, was ja zweifellos richtig, aber keine Erklärung für die Geschmacksentscheidung ist.

Außerdem würde ich gerne etwas präzisieren: Wenn ich das Anliegen des Threads richtig verstanden habe, geht es ganz spezifisch um "Gore", d. h. Blutvergießen. Da ist ein erotischer Aspekt für mich, wie oben ausgeführt, gerade im Rahmen einer bestimmten Inszenierungsweise (siehe die weiter oben von mir genannten Beispiele), oft mit inbegriffen. Wenn es um "Gewalt" im großen und ganzen und in ihren zahllosen Darstellungsformen geht, sieht das schon anders aus.

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