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Iron Sky (Nazis auf dem Mond)

Begonnen von Dexter, 7 Mai 2008, 12:31:58

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Teppi

12 April 2012, 12:07:08 #60 Letzte Bearbeitung: 12 April 2012, 12:08:42 von Teppi
Weder den hier vorherrschenden Hass, noch die vereinzelte Begeisterung teilend setze ich mich mit meiner Wertung mal zwischen die Stühle.
Da ich mir von Iron Sky eine alberne Trash-Granate aller erster Güte versprach, hab' ich mich erstmal etwas verwundert umgeguckt: Die unerwartet starken Spezialeffekte ließen ebenso wie der schöne Soundtrack nur schwerlich auf eine Billigproduktion mit eher kleinem Budget schließen. Dank ihrer aberwitzigen Ausgangssituation bot die Geschichte rund um das Weltall-Regime meiner Meinung nach immer mal wieder Raum für gelungene Gags (
Spoiler: zeige
die Fehlinterpretation vom "Großen Diktator", oder auch der Albinisierer
), dennoch gestaltete sie sich gelegentlich zu zerfahren und zahm. Ein gutes Stück spritziger zeigten sich für mich die satirischen Seitenhiebe, welche zum zwar plumpen, aber doch reizvollen Rundumschlag auf dem politischen Parkett ausholen - die Szenen im Konferenzraum der Staatsoberhäupter waren hier das klare Highlight (wenn mich das nun zum niveaulosen RTL2-Gucker degradiert, muss ich halt damit leben). Schauspielerisch war von argem Overacting (Götz Otto) über hübsch-und-bemüht (Julia Dietze) bis zu lethargisch-lustlos (Udo Kier) alles vertreten.
Eine solide Polit-Satire im technisch glanzvollem Sci-Fi-Gewand, welche das Trash-Potenzial ihrer Thematik nicht restlos ausreizte.

6/10

Moonshade

Ich seh die Szenen im Sicherheitsrat auch als Highlight in Sachen Humor (nur eben niedriger Qualitätsstufe), ich stufe es jedoch nicht als glänzende Politsatire, sondern eher als platt-offensichtlich ein.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Dionysos

Na klar, ein Sarah-Palin-Look-Alike plus in paar platte Witzchen über Nordkorea, den amerikanischen Wahlkampf und die UN, fertig ist solide Politsatire. In jedem zweiten Review der gleiche Blödsinn - wer mit diesem Quatsch eigentlich angefangen? :viney:
God doesn't make the world this way. We do. - Watchmen

Sometimes, I guess there just aren't enough rocks. - Forrest Gump

It doesn't take much to see that the problems of three little people don't amount to a hill of beans in this crazy world. Someday you'll understand that. - Casablanca

Teppi

Zitat von: Dionysos am 12 April 2012, 16:46:40
Na klar, ein Sarah-Palin-Look-Alike plus in paar platte Witzchen über Nordkorea, den amerikanischen Wahlkampf und die UN, fertig ist solide Politsatire.

Schön simple Gleichung, gell? Satire muss doch nicht unbedingt immer subtil oder scharfsinnig sein, manchmal darf's auch ein bisschen oberflächliche Kurzweil sein. Zumal bei der ohnehin trashigen Thematik die wenig tiefschürfende Herangehensweise schon ganz gut ins Bild passt meiner Meinung nach. Platt und spaßig müssen sich nicht zwangsläufig ausschließen - manch einer kann darüber halt doch schmunzeln oder gar lachen, da könnte ihr euch die Handflächen so oft vor's Gesicht klatschen wie ihr wollt ;->

Roughale

Mich haben die ganzen nicht-so-seh-Nazi Szenen an Team America erinnert - und den liebe ich auch ;)

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Moonshade

Zitat von: Roughale am 12 April 2012, 17:17:00
Mich haben die ganzen nicht-so-seh-Nazi Szenen an Team America erinnert - und den liebe ich auch ;)

Stimmt, der war auch schon ziemlich flach... :icon_mrgreen:

Zitat von: Teppi am 12 April 2012, 17:13:21
Schön simple Gleichung, gell? Satire muss doch nicht unbedingt immer subtil oder scharfsinnig sein, manchmal darf's auch ein bisschen oberflächliche Kurzweil sein. Zumal bei der ohnehin trashigen Thematik die wenig tiefschürfende Herangehensweise schon ganz gut ins Bild passt meiner Meinung nach. Platt und spaßig müssen sich nicht zwangsläufig ausschließen - manch einer kann darüber halt doch schmunzeln oder gar lachen, da könnte ihr euch die Handflächen so oft vor's Gesicht klatschen wie ihr wollt ;->

Dann ist es oberflächliche Kurzweil oder Flachwitz, aber eben keine Satire, wie hier irritierenderweise immer wieder standfest behauptet wird.
Ich hab nichts gegen platt UND witzig - was mich facepalmen läßt, sind die Lobeshymnen, die gesungen werden, um diesem Geschmacksausrutscher in irgendeiner Art und Weise einen Gehalt oder eine Bedeutung zu verleihen, die er nicht hat.
Meinetwegen jubelt "der ist voll scheiße - aber mir gefällts" - und gut. Aber "schön scharfsinnig" und "Politsatire"...das ist dann doch arg übertrieben.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

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Mr. Blonde

12 April 2012, 17:49:58 #66 Letzte Bearbeitung: 12 April 2012, 21:30:05 von Mr. Blonde
Zitat von: Moonshade am 12 April 2012, 17:33:26
Dann ist es oberflächliche Kurzweil oder Flachwitz, aber eben keine Satire, wie hier irritierenderweise immer wieder standfest behauptet wird.
Ich hab nichts gegen platt UND witzig - was mich facepalmen läßt, sind die Lobeshymnen, die gesungen werden, um diesem Geschmacksausrutscher in irgendeiner Art und Weise einen Gehalt oder eine Bedeutung zu verleihen, die er nicht hat.

Dann kannst Du ja bestens nachvollziehen, wie ich mich fühle, dass "Dawn Of The Dead" (1978) als Drama in die OFDb eingetragen ist.   :icon_mrgreen: Trotzdem muss ich das ja auch respektieren. Manchmal muss man eben auch anderen Leuten das Recht zugestehen, dass Sie etwas anderes in Filmen sehen. Gerade bei Filmen finde ich es unfair davon auszugehen, dass die eigene Sichtweise die einzig richtige ist und das "so ist das und so nicht." allgemeingültig wäre. Aber das wirst Du ja selbst wissen.

Film habe ich nicht gesehen, aber satirische Spitzen sehe ich hier eher in der Grundidee und das was in der Kritik geäußert wird und was ich gesehen habe, sieht dann eher nach hohlem Haudrauf-Humor aus. Das ist zwar schade, da sich doch auch genug Raum für feinsinnige Späße angeboten hätte, aber nun ist es so gekommen. Vor allem der letzte Trailer hat doch dann die Marschrichtung klargemacht.


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Teppi

Zitat von: Dionysos am 12 April 2012, 16:46:40
In jedem zweiten Review der gleiche Blödsinn - wer mit diesem Quatsch eigentlich angefangen? :viney:

Nachdem ich gerade mal spaßeshalber "iron sky politsatire" gegoogelt habe (ich wollte mal schauen, welche wohl offensichtlich ebenso kleingeistigen Quellen meine Meinung teilen ;->), kann ich darauf womöglich eine Antwort geben:
In einem Absatz kommt 3 Mal "Satire" vor!

Hehe, angesichts des Status', welche die Leute dort hier genießen, dürfte ich mich jetzt wohl selbst ins Aus geschossen haben, aber ich fand's halt irgendwie lustig ;->

@Moonshade: Wer sagte denn jemals was von "schön scharfsinnig"? Weder Roughale noch Riddick (um mal die 10er Geber zu nennen) nutzten vergleichbare Worte, ich selbst sprach sogar direkt von "plump".

Dionysos

12 April 2012, 18:16:32 #68 Letzte Bearbeitung: 12 April 2012, 18:20:11 von Dionysos
Zitat von: Teppi am 12 April 2012, 17:13:21
Satire muss doch nicht unbedingt immer subtil oder scharfsinnig sein, manchmal darf's auch ein bisschen oberflächliche Kurzweil sein.

Dann hat diese Art von Humor aber die Bezeichnng "Satire" nicht verdient. Das ist meines Erachtens so, als würde man Cindy aus Marzahn zu den Politkabarettisten zählen, weil sie ja eine bestimmte gesellschaftliche Randgruppe karikiert. Das tut sie zwar, aber mit einem Stil, den man bestenfalls als brachial und grob bezeichnen kann. Und genau so verhält es sich mit den Politgags in "Iron Sky" (genauso wie auch in "Team America"), die schlichtweg alberner Klaumauk sind und als "Gesellschaftskritik" überhaupt nicht ernst genomen werden können. Da kann man genauso gut sagen, die RTL2 News wären echte Nachrichten.

Und um das nochmal deutlich zu machen: Ich bin der letzte, der grundsätzlich etwas gegen billige Kalauer hat (im Gegenteil), aber dann soll man sie doch bitte auch als solche erkennen und nicht so tun als wären sie mehr als das.

EDIT:
Zitat von: Teppi am 12 April 2012, 18:07:53
Nachdem ich gerade mal spaßeshalber "iron sky politsatire" gegoogelt habe (ich wollte mal schauen, welche wohl offensichtlich ebenso kleingeistigen Quellen meine Meinung teilen ;->), kann ich darauf womöglich eine Antwort geben:
In einem Absatz kommt 3 Mal "Satire" vor!
Na wenn selbst unsere Medienwächter dieser Auffassung sind - ich gebs auf  :viney:
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Lunita

Ich bin ja ein wenig schockiert, dass doch so viele den Film für wirklich mies halten. Ist mir ja fast peinlich, dass ich ihn als Vorreiterin so empfohlen habe. Trotzdem bleibe ich bei meiner persönlichen Einschätzung. Das Chargieren hier ist m.E. Stilmittel, und Peta Sergeant als "Werbetussi" der Präsidentin hat den Job am allerbesten gemacht. Warum ihr Dress nachher Federn hat? Weil's einfach schwachsinnig-witzig ist in ihrer grandiosen Selbstüberschätzung, und weil es mich so stark an den amerikanischen Drang zur Inszenierung erinnert (Bush auf dem Flugzeugträger im Kampfdress, Raketenabwehrschild mit Namen "Star Wars" etc.). Ja, ich finde es ist Satire, weil es jede Menge böse Anspielungen auf die aktuelle Politik enthält und sie heftig auf den Arm nimmt. Und es hat richtig Spaß gemacht. Mir jedenfalls. ;-)

El_Hadschi

@Lunita

Da mein bester Kumpel den auch super findet, werde ich den warscheinlich auch super finden. Bist also bestimmt nicht alleine ;)
"You follow drugs, you get drug addicts and drug dealers. But you start to follow the money, and you don't know where the fuck it's gonna take you."

Lester Freamon

Bretzelburger

Ich hatte die Diskussion bisher nicht verfolgt und bin auch über die Reaktionen etwas überrascht (außer von Mr.VV, bei dem es sich um ein sich selbst erfüllendes Klischee handelt). Der Begriff "Satire" ist mir im Zusammenhang mit dem Film auch nicht eingefallen, weshalb ich diese Begriffs-Diskussion ebenfalls nicht nachvollziehen kann, egal ob aus bejahender oder ablehnender Sicht. Was mich verwundert, ist weniger ob der Film gefällt oder nicht (das ist schlicht Geschmackssache), als die totale Ernsthaftigkeit, mit der dieser hier abgelehnt wird.

Mir persönlich gefiel dieses respektlose Sammelsurium, diese überbordende Menge an Ideen, die logischerweise zwischen schlecht und gut tendieren, und die nur wenig voraussehbare, da erzählerisch inhomogene Handlung. Ob man das Ganze nun für "Quatsch mit Soße" oder "höllische Unterhaltung" hält, ist letztlich egal, aber diese bierernste Diskussion um Satire, das Rausholen von irgendwelchen Möglichkeiten bis zu besseren Drehbuchschreibern (die wir ja alle bekanntlich selber sind)...und übrigens, Peinlichkeit gehört zum Leben dazu.

El_Hadschi

Schön geschrieben von bretzelburger.
Ich fand den Film jetzt weder besonder toll noch all zu schlecht.

5-6 Punkte wären schon drin.
"You follow drugs, you get drug addicts and drug dealers. But you start to follow the money, and you don't know where the fuck it's gonna take you."

Lester Freamon

Moonshade

Klar, einen Film zu loben, einfach weil er eine so verquaste und inhomogene Masse ist, ist auch eine Möglichkeit, ihm einen gewissen Reiz oder Wert zuzuordnen - im übrigen genauso wie andere kritisieren, daß man aus-ge-rech-net hier mit einer Erwartungshaltung an so etwas wie Trash herangegangen wäre.
Man geht generell mit einer Erwartungshaltung an einen Film, manchmal kann man sie mehr oder weniger fallen lassen und manchmal nicht - das ist legitim und darum gehts u.a. auch in Kritiken.

Inzwischen hab ich noch mit ein paar Freunden gesprochen, die sich gut amüsiert haben, denen hat gerade diese erwartbare Offensichtlichkeit verschiedener Nazi- und Politgags gefallen, was mich wieder darauf bringt, daß ich a) einen anderen Witz- oder Satiregeschmack habe und b) ich für meinen Teil diese "überbordende Masse an guten und schlechten Ideen" genau deshalb eben nicht für gut durchdacht, mit Timing versehen oder eintrittsgeld- bzw. kinoeinsatzwürdig halte - und zwar genau aus den Gründen, die Bretzel anführt, weil er sich letztendlich daran delektiert, daß "Iron Sky" eigentlich nichts ist, sondern irgendwo zwischen allen Erwartungen oder Ansprüchen schwebt.
Für mich entwertet sich deswegen dieses Werk - wozu soll ich etwas loben, das keinerlei Geschmack hinterläßt.
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Mr. Vincent Vega

Zitat von: Bretzelburger am 15 April 2012, 23:53:57
(außer von Mr.VV, bei dem es sich um ein sich selbst erfüllendes Klischee handelt)

Das da wäre?

Mistfilme entsprechend abzuwatschen ist doch kein Klischee, sondern Ergebnis eines komplizierten Abwägungsprozesses, bei dem sich unvergleichliche Geschmackssicherheit mit beispielloser Fachkompetenz vermengt, im Sinne eines besseren Kinos, für Film und das Überwinden sukzessive fragwürdiger werdender Nerdunterhaltung. :icon_mrgreen:

Bretzelburger

Zitat von: Mr. Vincent Vega am 16 April 2012, 06:39:33
Mistfilme entsprechend abzuwatschen ist doch kein Klischee, sondern Ergebnis eines komplizierten Abwägungsprozesses, bei dem sich unvergleichliche Geschmackssicherheit mit beispielloser Fachkompetenz vermengt, im Sinne eines besseren Kinos, für Film und das Überwinden sukzessive fragwürdiger werdender Nerdunterhaltung. :icon_mrgreen:

Danke, das hat mir den Morgen versüßt :icon_smile:

Wolfhard-Eitelwolf

16 April 2012, 14:30:02 #76 Letzte Bearbeitung: 16 April 2012, 14:34:12 von Wolfhard-Eitelwolf
Ich bin auch eher enttäuscht von Iron Sky. Erster Gedanke nach Sichtung: Als Miniserie oder Kurzfilm wär das sicher toll gewesen (wieso zum Geier fehlte eigentlich alles Prolog-Gedöns um Arktisbasis 45 und co? So ein Einstieg hätte atmosphärisch und inhaltlich vieles bewirken können anstelle der Holzhammer-Mondlandung von 0 auf 100... - irgendwie symptomatisch für fehlendes Gespür des Drehbuchs)

Zu schnell nutzen sich die Gags ab (viele zünden auch nicht, sind durch Trailer verbraucht oder nerven schlicht durch totale Dummheit), zu wenig Action wird geboten (fehlte das Budget für eine echte World Invasion), das Storytelling funktioniert nicht wirklich und man merkt ständig und überall, dass die Macher nicht die Fähigkeit besessen haben, einen durchdachten und hablswegs getimten Kinofilm auf die Reihe zu bekommen. Das Trash-Gütesiegel ist aufgrund der gesamten, überambitionierten Machart keine Entschuldigung und das käsige Moralende torpediert den Satireansatz (mit viel gutem Willen in machen Szenen erkennbar) auf geradezu selbstmörderische Weise. Fazit: Gut gemeint, aber leider in vielen Punkten durch Inkompetenz, Budgetlimitierungen und Viele-Köche-verderben-den-Brei-Syndrom vergeigt.

Mr. Hankey

17 April 2012, 00:25:45 #77 Letzte Bearbeitung: 17 April 2012, 00:41:38 von Mr. Hankey
Das der Film das Lager mal wieder in zwei Seiten spaltet war klar und wer hier auf welcher Seite steht sicher auch. (Moonis und vor allem Mr. VVs Wertung habe ich schon gerochen, als der Titel eingeblendet wurde. ;)) Also bediene auch ich mein Klischee und kann nur sagen: ein herrlicher Film. Der fast ausverkaufte Saal war nur so am Feiern und am Ende gabs den dicksten Applaus, den ich seit langem im Kino erlebt habe. Gut, in den Applaus habe ich mich jetzt nicht eingereiht, aber ein Vergnügen war das Gezeigte von Anfang bis Ende. Die vielen Anspielungen waren durchweg gelungen und jeder hat irgendwo sein Fett weg bekommen. Und wenn man bedenkt, wie der Film entstanden ist, muss man auch SFX loben. Sicher, man darf letztlich nicht zu lange über das Gezeigte nachdenken aber hey, mehr als trashige Unterhaltung will das Gezeigte letztlich eh nie sein. Gibt 7,5/10 P. und ein zweiter Besuch ist so gut wie sicher.

Ach ja: Wenn man die Möglichkeit hat OmU zu sehen, dann nichts wie rein da. Synchronisiert dürfte sich der Spaß sicher in Grenzen halten.

@Mooni: Schäm dich mal schön. ;) Allerdings gibst Du in einem Punkt auch Grund dazu: Wie Du Laibach nicht erkennen konntest ist mir schleierhaft. Der Song zu Beginn und der Song im Abspann sind Laibach pur und wurden u.a. auf dem letzten Konzert gespielt. Und die neuvertonte Nationalhymne ist doch schon fast 10 Jahre alt.
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Moonshade

Kann den Soundtrack nur als reizlos bezeichnen, dafür muß ich mich nun wieder nicht schämen, das haben mir auch größere Laibachfans im Freundeskreis bestätigt.
Ansonsten hast du recht: ist wirklich keine Überraschung, daß ein Film im Nazi-Chic bei euch so begeistert aufgenommen wird...  :icon_mrgreen:
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Mr. Hankey

Also der größte Laibach-Fan saß im Kino wohl neben mir und der hat sich den OST gleich nach dem Abspann bei Amazon bestellt. ;)

Ansonsten: Tja der Film bedient halt jedes Klischee, sowohl auf als auch vor der Leinwand. ;)

Wobei: Schäm dich!  :icon_mrgreen:
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Vince

Ich hab mit Laibach sonst nix am Hut, fand den Soundtrack anfangs einfach nur unsichtbar und gegen Ende hatte er dann seine stillen Momente, den Film reißt das aber auch nicht raus. Und was die Effekte angeht: Typischer Fall von falscher Prioritätensetzung. Was brauche ich bei einem solchen Film dicke SFX-Szenen, noch dazu, wenn die Kohle dann für eine stattliche Orgie auch wieder nicht reicht. Das ist symptomatisch für den Film, der auch bezüglich des Humors den Kuriositäten-Appeal voranschickt und sich darauf ausruht, anstatt die Kreativität mal aufrichtig walten zu lassen - die habe ich nämlich auch gerade bei den Effekten nicht gefunden. Protziger und dicker ist eben nicht immer einfallsreicher.

Urfaust

Ich kann mich dem umfassenden Totalbashing nicht ganz anschließen. Am meisten leidet der Film sicherlich unter der immensen Erwartungshaltung, die der Hype um die Grundidee und die Finanzierungsmodalitäten hervorgebracht haben. Die Grundidee - Nazis leben auf bzw. hinter dem Mond - fand ich von Anfang an sympathisch und grundsätzlich unverbraucht. Im fertigen Film ist die Idee zwar noch für einige visuell interessante Einstellungen gut (hakenkreuzförmige Gebäude habe ich das letzte mal in Doom 2 gesehen), allerdings - und das schwang für mich auch von Anfang an mit - reicht sie nicht aus, um einen abendfüllenden Spielfilm zu tragen, weshalb das nun wirklich völlig ausgelutschte Invasionsszeneriao umso mehr ausgewalzt werden muss. Die meisten Kritikpunkte, die hinsichtlich der Story gebracht wurden, treffen meines Erachtens völlig zu: Das Drehbuch ist erschreckend sülzig, der Humor nerdig, das Timing trotz aufwendigem Schnitt unausgegoren. Zudem wurde das satirische Potenzial, das der Grundidee noch innewohnte, zu keinem Zeitpunkt bzw. nur bis auf sehr wenige Ausnahmen ausgenutzt, und, wie Vince richtig bemerkte, wurden die Prioritäten falsch gesetzt: Was nützen einige grandiose Tricksequenzen, wenn sie an anderer Stelle (Invasion, Crash der Götterdämmerung) auf das absolute Mindestmaß reduziert sind? Politsatire ist das Ding auf keinen Fall, dafür ist es politisch einfach zu korrekt und stets auf der sicheren Seite. Die Macher mögen sich beim Aufwand letztlich verhoben haben, ein Totalbashing ist das Resultat aber nicht Wert. Veranschaulichen lässt sich das an der Musik von Laibach: Sie mag in der Tat unsichtbar, durchschnittlich, unspektakulär etc. sein, für einen Film dieser Größenordnung und dieses Budgets ist sie aber wuchtig und erwähnenswert - ebenso wie Bild- und Tonschnitt, Tonmix und eben Spezialeffekten. Da hab ich in dieser Grauzone zwischen Fanprojekt und professioneller Produktion schon wesentlich Schlimmeres gesehen. Ein großer Wurf ist Iron Sky nicht. Dennoch hat der Film eine fairere Betrachtung verdient sobald sich der Hype um die jahrelange Entstehungsgeschichte gelegt hat, eine Betrachtung als Mittelding zwischen Nerdprojekt und Profiansprüchen. Die Macher haben es geschafft, ein Nerdprojekt ins Kino zu hieven - mal sehen, was sie als Nächstes zu bieten haben...

Dionysos

Fairere Betrachtung? Warum muss man ausgerechnet diesen Film speziell in Schutz nehmen? Das Drehbuch ist mies, die Schauspieler grauenhaft, der Humor albern und kindisch. Was macht es da für einen Unterschied, ob der Film von irgendwelchen Hollywoodproduzenten oder ein paar Nerdsympathisanten ins Kino gebracht wurde? Ich unterschreibe gern die Aussage, es sei schön, dass es derartige Independentwerke ins Mainstreambewusstsein schaffen. Aber es dürfen auch gern gute Filme sein.
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Bretzelburger

Zitat von: Dionysos am 19 April 2012, 01:14:31
Fairere Betrachtung? Warum muss man ausgerechnet diesen Film speziell in Schutz nehmen? Das Drehbuch ist mies, die Schauspieler grauenhaft, der Humor albern und kindisch. Was macht es da für einen Unterschied, ob der Film von irgendwelchen Hollywoodproduzenten oder ein paar Nerdsympathisanten ins Kino gebracht wurde? Ich unterschreibe gern die Aussage, es sei schön, dass es derartige Independentwerke ins Mainstreambewusstsein schaffen. Aber es dürfen auch gern gute Filme sein.

Schön, das du dir bei der Begründung der negativ von dir betrachteten Aspekte so viel Mühe gibst. Und nett ist es auch, das du bei deiner Aussage deine persönliche Sicht der Dinge so ausdrücklich betonst. Okay, das war ironisch. In einem Punkt gebe ich dir aber unbedingt recht - die Bedingungen bei der Herstellung eines Films, sollten nicht als Mitleidbonus gelten. Vielleicht ist Mitleid bei pauschal in den Raum geworfenen Aussagen, die einen generellen anstatt subjektiven Charakter behaupten, eher angebracht? - Dann bitte ich um Entschuldigung.

Mr. Vincent Vega

Dionysos hat Recht. Geld- und Zeitverschwendung von und für Nerds gehört nicht in die faire Gunst eines halbvollen Glases getüncht, sondern muss schlicht überwunden werden. Radikal, erbarmungslos und... damit eben doch fair. Für ein besseres Kino, für Film und für die Zukunft von Crowd Funding, das bei solch scheußlichem Unfug keine solche haben wird.

Dionysos

Zitat von: Bretzelburger am 19 April 2012, 02:13:31
Schön, das du dir bei der Begründung der negativ von dir betrachteten Aspekte so viel Mühe gibst. Und nett ist es auch, das du bei deiner Aussage deine persönliche Sicht der Dinge so ausdrücklich betonst.
Wenn du damit meine Bemerkungen bezüglich Drehbuch, Schauspieler und Humor meinst und die ausführlichere Version noch nicht kennst, bitte schön. Ganz abgesehen davon: Wenn ich etwas schreibe, egal zu welchem Thema, dann ist es wohl zwangläufig meine persönliche Sicht der Dinge. Meiner bescheidenen Meinung nach.
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Moonshade

Zitat von: Bretzelburger am 19 April 2012, 02:13:31

Schön, das du dir bei der Begründung der negativ von dir betrachteten Aspekte so viel Mühe gibst. Und nett ist es auch, das du bei deiner Aussage deine persönliche Sicht der Dinge so ausdrücklich betonst. Okay, das war ironisch.

Ach, muß es gar nicht. Wenn ich das "negativ" durch ein "positiv" austausche, kann dieser Satz auch für dich und deine irre bemühte Besprechung gelten, etwas in so einen (aus meiner Sicht) Murks reinzuinterpretieren. Als ich das gelesen hab, dachte ich erst, die Produktion hätte dich auf der Gehaltsliste.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

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Bretzelburger

19 April 2012, 14:31:14 #87 Letzte Bearbeitung: 19 April 2012, 16:05:50 von Bretzelburger
Billige Provokation klappt ja immer noch, hätte ich nicht gedacht. Aber meine bemühte Argumentation kam von Herzen oder sollte ich auf meinen Kontoauszügen etwas übersehen haben ? - Ehrlich gesagt, ist es mir völlig wurscht, ob ihr den Film blöd fandet, mir hat er gefallen - darin werden wir uns nicht einig, egal wer die angeblich besseren Argumente hat. Allerdings hat mir jemand, der den Film sowohl im Original, wie auch synchronisiert sah, erzählt, das er auf Deutsch deutlich alberner wäre, besonders die Figur des Raumfahrers. Kann ich selbst nicht beurteilen.

Moonshade

Tja, und ebenso kam bei uns von Herzen, daß wir das Teil für total mißlungene und unlustige Gurke halten - vielleicht kams auch aus dem Bauch, das ziemlich nah beieinander.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

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Lunita

Also Jungs, jetzt vertragt Euch mal wieder. Hier geht's nur um einen Film. ;-)

Zitat von: Dionysos am 19 April 2012, 01:14:31Das Drehbuch ist mies, die Schauspieler grauenhaft, der Humor albern und kindisch.

Also das Drehbuch ist nicht die Spitze der Geschichtenerzählkunst, aber es ist ok. Die Schauspieler sind spitze, ganz voran Peta Sergeant, dicht gefolgt von Götz Otto. Und Der Humor ist albern und kindisch. Das finde ich toll. ;-)

IMHO. ;-)

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