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Sind deutsche Filme wirklich anders?

Begonnen von .sixer., 4 Februar 2004, 20:34:36

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Lunita

Zitat von: CannibalDeutsche Komödien wie Der Superstau, Manta Manta, Ballermann 6 und Werner usw find ich in der regel sogar oft besser als die us Komödien, da sie einfach vielmehr auf unsere deutschen Witze und Humor maßgeschneidert sind mit all den Dialekten und allem.

Das sind die Filme, bei denen ich mich schäme, Deutsche zu sein. Ich hoffe nur, dass da so gut wie nix von im Ausland gezeigt wird...

Ok, Manta, Manta ging sogar noch. Aber die anderen von Dir genannten? Peinlich...

DarKson

Kennt hier jemand "The Track"?  Als ich den Film das erste Mal gesehen habe ist mir erst beim Abspann aufgefallen, das es sich um ein deutsches Machwerk handelt. Da ist dann auch mal der Satz gefallen "Hey, gibt ja doch noch gute Filme aus deutschen Landen". Den sollte man unbedingt mal gesehen haben. Hat mich ein wenig an Tarantino erinnert, da die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird.
Welcher Film hier auch noch keine Erwähnung gefunden hat ist "Nach fünf im Urwald". Immer noch einer meiner Lieblingsfilme und wer behauptet das dieser Film nicht Massentauglich ist und nicht weltweit verstanden wird, dem ist nicht mehr zu helfen.
Es gibt einige gute Filme aus Deutschland. Aber wie weiter oben schon erwähnt, warum soll man sich als Filmemacher was Niveauvolles einfallen lassen wenn Millionen Deutsche bei einer Sendung wie "Ich bin ein Star..." sich schon unterhalten fühlen.

Mr. Hankey

Zitat von: SchmalzimOhrIs zwar jetzt off topic aber vor kurzen kam eine mehrteilige Doku über Loriot auf 3 Sat.

Yepp! Hab ich gesehen. War genial! Aber ich kann mich nur an 2 Teile erinnern! :?

@Lunita

Dann heul doch!  :wink: Also das wäre das Letzte für mich, wenn ich mich über die Filme aus meinem Heimatland schämen würde! Da gibts doch nun wirklich anderes! Und die anderen Länder schämen sich für ihre Gülle doch auch nicht. :roll:
Ofdb-Filmsammlung
Aus visueller Sicht, das vielleicht beste BD-Erlebnis ever: Klick

barryconvex

(Quelle: http://www.tvmovie.de/news/index.html?nocache=true&bereich=tvmovie_news&artikel=40Wettbewerbsfilm_bei_Berlinale_durchgefallen.html)
Erster deutscher Wettbewerbsfilm bei Berlinale durchgefallen

Berlin (dpa) - Fehlstart für die Deutschen im Berlinale- Wettbewerb: Der erste deutsche Beitrag «Die Nacht singt ihre Lieder» von Romuald Karmakar fiel am Mittwoch in einer ersten Vorstellung vor Festival-Publikum durch. Viele Zuschauer verließen die Aufführung vorzeitig, es gab kaum Applaus, dafür etliche Buhrufe.

Der Film nach einem Theaterstück des Norwegers Jon Fosse erzählt die quälend zähe Beziehungsgeschichte eines jungen Paares in Berlin- Mitte. Die tragische Liebe rührte das Publikum jedoch nicht an, stattdessen reizte die gestelzte Bühnensprache die Zuschauer immer wieder zum Lachen.

Die Kritik war unbarmherzig: Als «typisch deutsch», einen «schönen Horrorfilm» und «einfach schlecht» bezeichneten Journalisten in der Pressekonferenz das düstere Werk. «Totmacher»- Regisseur Karmakar reagierte darauf sichtlich zornig. «Mir ist das ein bisschen zu primitiv, mir reicht das jetzt hier», meinte er aufgebracht, blieb aber trotzdem auf dem Podium sitzen. «Es ist offenbar in unserem Land nicht möglich, eine traurig endende Liebesgeschichte zu erzählen», sagte Karmakar.

Deutsches Kino und Fernsehen seien zu sehr dem amerikanischen Film mit den vielen Happy-Ends angepasst, beklagte er. Es sei tragisch, «dass wir beim Lösen der Kinokarte das eigene Selbst abgeben», meinte der Regisseur und forderte «mündige Zuschauer», die zu ihren Gefühlen stehen. Seinen Film solle jeder für sich selbst entdecken. «Dass Leute den Film verlassen, dass ist bei mir immer so gewesen.»


_______________________________

Ich kann mich zum Film nicht äußern, da ich ihn noch nicht kenne, aber Karmakar ist einer der wenigen Regisseure für mich, bei denen "typisch deutsch" keine Abwertung ist (neben sehr wenigen anderen, Werner Herzog zum Beispiel).

Typisch deutsch heißt sonst viel zu häufig: alle Extreme sind vorher rausgefiltert worden: keine originellen Skripts, keine "abseitigen" Genres (Horror, Fantastik) und nur die üblichen Verdächtigen als Hauptdarsteller, die man aus dem Fernsehen kennt, wo sie auch eher hinpassen (Schweiger, Lauterbach, etc.), also häufig die Kopie einer Kopie als Endprodukt.

(Was natürlich nicht heißt, daß es nicht dennoch einige sehr gute Filme gibt, z.B. Wege in die Nacht, Die Unberührbare)

DarKson

Aber als Filmemacher sollte man sich schon fragen woran es liegt das, wie er selbst sagt << "Dass Leute den Film verlassen, dass ist bei mir immer so gewesen." >>. Wenn man sich nicht weiterentwickelt und aus seinen Fehlern nicht lernt, kann man auch nicht das Publikum dafür zur Verantwortung ziehen. Das Publikum ist immerhin der Kunde.

barryconvex

Ich denke nicht, daß die Leute bei Karmakar das Kino verlassen, weil die Film so schlecht sind, sondern weil sie überfordert sind und nicht akzeptieren, daß Filme etwas mit Kunst zu tun haben können (ich meine jetzt nichts mit Anspruch / Bildungselite usw.) sondern daß ein Kunstwerk kompromißlos etwas ist, was genauso zu sein hat, damit es gut und wahrhaftig ist, auch was zum Beispiel die Darstellung von Gewalt betrifft (guten Abend allerseits!).
Daß man mit einer "Kunde zahlt nur für gefällige Ware" - Haltung dann nicht immer das bekommt, was man erwartet, dürfte dann klar sein. Aber meines Erachtens kann nur etwas Zweitklassiges dabei herauskommen, wenn man Filme allein auf eine Zielgruppe ausrichtet. (Ich weiß nicht, ob ich Dich, Darkson, dabei mißverstehe?)

Ich versuchte oben nur zu sagen, daß deutsche Filme in der Masse gerade deshalb international eher belächelt werden, weil alles Gewagte, Originelle und Extreme unter den Tisch fällt (also nur auf Festivals gezeigt wird u.ä.)

DarKson

Ich meine damit nur, wenn man "Kunst" macht sollte man auch ein gewisses Publikum dafür haben das diese Kunst auch zu schätzen weiß. Ansonsten kann ich ne halbe Stunde meinen Fuß filmen und das als Kunst verkaufen.Kenne keinen Film dieses Regieseurs (zumindest ist mir keiner bewußt), kann mir deswegen auch kein Urteil über seine Filme erlauben.
Kann mir aber auch nicht vorstellen das auf der Berlinale ein Film gezeigt wird der von vornherein zum Scheitern veurteilt ist. Vielleicht lag es ja auch nur an der internatiuonalen Konkurenz. Nur man muss sich klar sein das die Berlinale wohl das größte deutsche Filmfest ist und dort Filme gezeigt werden die für ein Massenpublikum bestimmt sind.

JPS

Zitat von: neo.fsTrotz allem fallen hier aber niemandem mehr als 20 gute deutsche Filme ein
8O  8O


Tja, da versuche ich mich mal an dieser Aussage (und verzichte dabei auf Nennung von Stummfilmen, da diese wohl über jede Diskussion erhaben sein dürften):
- HEAVEN
- WINTERSCHLÄFER
- DIE TÖDLICHE MARIA
- DIE BLECHTROMMEL
- DIE FÄLSCHUNG
- HOMO FABER
- DIE VERLORENE EHRE DER KATHARINA BLUM
- DIE GESCHICHTE DER DIENERIN
- KATZELMACHER
- QUERELLE
- LILI MARLEEN
- WARUM LÄUFT HERR R. AMOK
- DER HÄNDLER DER VIER JAHRESZEITEN
- DAS GESPENST
- DAHEIM STERBEN DIE LEUT'
- DER AMERIKANISCHE FREUND
- DER HIMMEL ÜBER BERLIN
- ALICE IN DEN STÄDTEN
- DIE ANGST DES TORMANNS BEIM ELFMETER
- NICHTS ALS DIE WAHRHEIT
- DER TOTMACHER
- DER SANDMANN
- WOYCZECK
- NOSFERATU (Herzog)
- AGUIRRE
- FITZCARALDO
- DAS BOOT
- MÜNCHHAUSEN
- ES GESCHAH AM HELLICHTEN TAG
- DIE FEUERZANGENBOWLE
- DAS MILLIONENSPIEL
- CHRISTIANE F.
- EDITH'S TAGEBUCH
- KEINER LIEBT MICH
- MÄNNER
- DER BEWEGTE MANN
- MAN SPRICHT DEUTSH
- KEHRAUS
- ROSA LUXEMBURG
- STAMMHEIM
- SCHLAFES BRUDER
- STALINGRAD
- STILLE NACHT, HEILIGE NACHT

Immerhin 43 ... und viele davon sind persönliche Alltime-Faves. Ist ja alles bekanntlich Geschmacksache, aber die Qualität vieler der eben genannten Filme in Zweifel zu ziehen, halte ich doch für recht ignorant.



Ich bin übrigens der Meinung, dass der deutsche Film - ganz allgemein gesprochen - so gut und so schlecht ist wie Filme aus anderen Ländern und dass nicht ein Land (oder gar eine Mentalität), sondern der Regisseur den Film macht - und davon gibt es in jedem Land gute und schlechte.


Zum eigentlichen Thema habe ich zwar nichts beigetragen, aber ich musste das einfach mal loswerden.

Grüsse.

Contagion

Über den Deutschen Film: Er wirkt billig, hat aber teilweise mehr tiefe als drei Big Budget Produktionen aus Hollywood zusammen.

Hmm... filmbeispiele wären da

- Es geschah am hellichten Tag (mit Heinz Rühmann)
- Burning Moon :P (Und oder Premutos :lol: )
- Nichts als die Wahrheit (hiess doch so oder? Der Film mit George wo er Mengele spielt)
- Nekromantik (*hust*)

*EDIT* Hmpf... 2 wurden schon von dem Herren über mir genannt

Captain_Chaos.ONE

Burning Moon & Nekromantik?  8O   :lol:
Hoechstens subjektiv ;)

@JPS:

Schoen und gut, aber is Dir auch aufgefallen, dass das fast alles ziemlich alte Filme sind?

JPS

@ Captain_Chaos.ONE

Ja und nein - ich bin vielleicht auch schon ein alter Bock  :cry:  und empfinde deshalb viele davon als eben nicht sehr alt.
Aber natürlich haste recht: rein objektiv betrachtet sind die meisten der von mir genannten Filme 10-30 Jahre alt.
Doch erstens: es war eine Antwort auf die Aussage von neo.fs, die mich geärgert hat und die ich widerlegen wollte. Und zweitens geht es doch hier im Thread nicht um neue deutsche Filme, sondern eben um deutsche Filme im allgemeinen und deren Qualität bzw. Anderssein.
Ich wollte einfach mal einige Beispiele dafür nennen, was eben auch aus Deutschland so alles an Filmen gekommen ist und immer wieder kommt und kommen wird und eben nicht scheisse ist oder all die anderen Abwertungen verdient, die hier von einigen pauschal für deutsche Filme bereitgestellt wurden.
Natürlich ist nicht von der Hand zu weisen, dass es zur Zeit wenig gute und/oder anspruchsvolle bzw. ansprechende Filme aus Deutschland gibt. Aber das gilt ebenso für die renomierten Filmländer Frankreich, Italien und Spanien - deshalb den französischen, italienischen oder spanischen Film pauschal abzuwerten wäre doch genausowenig dienlich und sinnvoll, oder? GOODBYE LENIN und EXPERIMENT, die ich persönlich beide für nicht so starke Filme halte wie viele hier, sind aber durchaus Beispiele, die in die richtige Richtung weisen. Und auch der erste Teil von ANATOMIE hat ein gewisses, nicht von der Hand zu weisendes Potential.

Grüße.

Crying Freeman

Viele deutsche Produktionen sind eindeutig mit mehr "Herzblut" als diese ganzen Mega-Budget-Dinger aus HW gedreht.
Leider bleibt der deutsche Film oft hinter den Möglichkeiten, aber wenn das mal nicht zutrifft kommen Streifen wie Das Experiment, Nichts als die Wahrheit, Im Juli, Der Krieger und die Kaiserin, Der Himmel über Berlin... (die Liste kann verdammt lang werden) dabei raus, die in meinen Augen Hollywood nie im Leben auch nur ansatzweise so gut hätte machen können (man sehe nur "Stadt der Engel... oder besser nicht :P)

Wenn man die "Masse" an "guten" Filmen zwischen D und HW vergleicht sollte man auch bedenken das die Industrie in Hollywood zig mal so gross ist.

Letztendlich wird der deutsche Film immer schlechter geredet als er wirklich ist.

Sind deutsche Filme anders?
Ja! Gottseidank!
Wenn man mal diese 08/15 Pro7-Fickelkomödien und ähnliches aussen vor lässt bietet deutsches Kino gute Geschichten, die auch würdig und ohne viel Firlefanz und Augenwischerei auf Zelluloid gebannt werden.
Ursula Andress belongs to the transvestites, not the perverts!

psychopaul

Dieses Wochenende wurde ja der deutsche Film "Gegen die Wand" als bester Film der Berlinale ausgezeichnet.

Gutes Beispiel dafür,daß Deutschland als Filmland auch in der heutigen Zeit hochklassige Filme hervorbringen kann,auch wenn das,wie schon angesprochen,eben meistens ausserhalb des Action- oder Horrorgenres der Fall ist.

Ich glaub übrigens kaum,daß in Deutschland pro Jahr weniger gute Filme produziert werden als in anderen Ländern Europas oder auch Asiens;nur werden wohl viele Filme abseits des Mainstreams weniger beachtet und deshalb entsteht der Eindruck,in Deutschland wird nur Mist gedreht.
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kingtubby


Ich habe als jugendlicher deutsche Filme immer gemieden, zum Teil, weil ich sie nie verstanden habe,
zum Teil weil ich die Produktionsweise schlecht fand: angefangen vom Filmmaterial, über die Art und Weise wie der
Tonproduziert wurde, bis hin zu den Filmlocations. Sogar die Stimmen der Schauspieler gingen mir auf
die Nerven. Die Vorkriegsfilme ware da echt besser.

Ich versuche in letzter Zeit etwas nachzuholen. Habe mir z.b. Himmel über Berlin angeschaut.
Aber das war schon wieder so ein zäher Brocken, einmal gesehen nie wieder. Als Zeitdokument
über Berlin sicherlich brauchbar.

Ich finde in Deutschland fängt man am falschen Ende an. Bevor ich versuche einen künstlerisch
anspruchsvollen Film zu schaffen, sollte ich erst mal die Basics beherrschen wie man eine einfache Geschichte
gut und interessant erzählt. Ein Film wie "In Bruges" oder "The Sheltering Sky" oder
"The Shawshank Redemption" sind alles Filme, die ohne großartig Actioneffects auskommen, aber trotzdem
einen gefangen nehmen, weil sie so wunderbar erzählt werden. Es geht halt nicht nur darum die Realität
so exakt wie möglich abzubilden, dafür geh einfach vor die Tür und spar mir die Kinokarte.
Ich will von einem Film und den Protagonisten berührt werden, etwas über die tiefere Bedeuting
des Lebsn erfahren etc. pp. Aber die Identifikation über einen Engel im C&A Stoffmantel gelingt mir irgendwie nicht
(und die Story ist auch nicht konsequent aber das ist ein anderes Thema)

Das Score ist auch so ein Thema. "Purpurne Flüsse" hat z.b. was die Filmeröffung angeht echt Geschichte
geschrieben, nicht zu letzt auch wegen der genialen Musik, die danach von vielen Amiproduktionen kopiert wurde.
So eine geile Eröffnungssequenz habe ich seit "Spiel mit das Lied vom Tod" nicht mehr gesehen.

Die Eröffnung von "The Kingdome" war auch sehr geil. Was ich sagen will ist, dass ein Film auch die Sinne ansprechen muss.
Ein Film muss einfach musikalisch und vorallem visuell "stunning" sein. Und da haben deutsche Produktionen auch ihre Probleme.



sorry dass ich den aufgewärmt habe, aber dafür ist das thema echt intererssant :D





psychopaul

1 März 2009, 21:01:12 #74 Letzte Bearbeitung: 1 März 2009, 21:04:21 von psychopaul
ZitatEin Film muss einfach musikalisch und vorallem visuell "stunning" sein.

Das kann man auch anders sehen.
Natürlich muß ein Film gefangen nehmen, aber Musik braucht es dazu garantiert nicht immer und auch ein Film, der auf der Bildebene subtil bleibt, kann aus anderen Gründen fesseln.

Überhaupt, was bringt es, alle deutschen Filme in den gleichen Topf zu werfen? Das ist schon ziemlich kurz gedacht.
Du kannst ja auch nicht sagen, alle Filme, die in den USA produziert werden, sind typische Hollywood Produktionen.
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Akayuki

Wie sagte mal ein Bekannter zu mir: "Zu Zeiten eines Rainer Werner Fassbinder war der Film noch fest in deutscher Hand".
Ich denke das eben in dieser Epoche einige kreative und anspruchsvolle Werke aus deutschen Landen geschaffen wurden, die auch zum Teil Filmgeschichte geschrieben haben. Auch einen Werner Herzog möchte ich an dieser Stelle nennen. Leider hat sich das Niveau des deutschen Films über die Zeit rapide verschlechtert.
Wenn man bedenkt, dass Schundwerke wie "Keinohrhasen" eine positive Resonanz erfahren haben, kann man echt nur mit dem Kopf schütteln. Sicherlich gab es in den letzten Jahren auch noch gute deutsche Filme wie zum Beispiel "Das Experiment". Aber pauschal gesagt, krankt der heimische Filmmarkt an mangelnder Originalität und Eigenständigkeit. Einer der größten Schwächen sind die "problembeladenen" Geschichten die auf pseudokontroverse Art daherkommen. Ich will ehrlich sein: Auch ein Goodbye Lenin hat mir nicht sonderlich gefallen. Deutsche Filme versuchen scheinbar krampfhaft politisch korrekt zu sein, womit sie sich zum Teil sehr verlogen wirken.
Natürlich spielen auch unterdurchschnittliche Kameraeinstellungen, grobe narrative Mängel und ein scheinbar nicht vorhandenes Budget eine weitere abwertende Rolle.
Ist euch eigentlich auch schon aufgefallen, dass bei deutschen Komödien immer auf eine turbulente Inszenierung gesetzt wurde/wird. Ja ist denn keiner in der Lage etwas wirklich Neues auf die Beine zu stellen?
Original Zitat: "Ey Leute, Hard Boiled ist besser als Sex! Da hast du zwei Stunden pure Äckschen!"


kingtubby

Zitat von: psychopaul am  1 März 2009, 21:01:12
ZitatEin Film muss einfach musikalisch und vorallem visuell "stunning" sein.

Das kann man auch anders sehen.
Natürlich muß ein Film gefangen nehmen, aber Musik braucht es dazu garantiert nicht immer und auch ein Film, der auf der Bildebene subtil bleibt, kann aus anderen Gründen fesseln.

Überhaupt, was bringt es, alle deutschen Filme in den gleichen Topf zu werfen? Das ist schon ziemlich kurz gedacht.
Du kannst ja auch nicht sagen, alle Filme, die in den USA produziert werden, sind typische Hollywood Produktionen.

Subtil das klingt schon wieder nach hohem künstlerischem Anspruch. Es ist ja gut, dass es solche Filme gibt, nur mein Eindruck ist,
dass man in DE bei dem ganzen künstlerichen Anspruch vergessen hat wie man einfach gute Geschichten erzählt.
Stell Dir vor Du sitz vor nem Haufen Kindergartenkinder und willst eine gute Geschichte erzählen (was gar nicht ma so einfach ist),
und zwar so gut, dass die Kids nicht anfangen rumzuzappeln, wegrennen oder sogar einschlafen. So ähnlich stell ich mir die
Herausvorderung eines Kinofilms vor. Der Film muss packen, wie er das macht ist egal.


Und klar Musik muss auch nicht sein. Nur denke ich muss man beides beherrschen. Und einen Stoff mit gutem score aufzubauen fällt etwas
leichter als ohne. Wenn man es geschafft hat sein Publikum mit einer guten Story und einem guten score zu fesseln, 
dann kann man sich auch an die subilen Dingen wagen. Aber bitte nicht bevor man die Basics beherrscht. Wie immer Leben gilt
Beherrsch zuerst die Regeln, du kannst sie später immer noch brechen.


Nein ich schmeiss nicht alle Filme in einem Topf, nur die die ich bisher gesehen habe, und gute kritiken bekommen habe, dass ich gedacht habe
well give it a try.

Einen Film mochte ich in letzer Zeit. Der von Tykwer.... "Das Parfüm" war nicht perfekt aber ein guter Start.
Aber wann sehen wir denn mal einen kritischen Film über die BW in Afghanistan? Oder so etwa wie "The Remains of the Day" ?
Es gibt doch auch in DE ausser Baadermeinhof und Hitler-Geschichten Stories, die erzählt werden wollen.


psychopaul

1 März 2009, 21:49:37 #77 Letzte Bearbeitung: 1 März 2009, 21:56:50 von psychopaul
@ 2berettaz...

ähm ja klar...Fassbinder war damals auch nur einer von vielen in Europa..

Seichte Komödien gab es damals auch...

Problembeladene Geschichten sind Schwächen, Kameraeinstellungen sind schlecht, sorry selten so einen oberflächlich-falschen Beitrag gelesen. Ich schaue sehr viele Filme aus Deutschland und die Qualität ist viel höher als du sie hier darstellst.

Natürlich sind da oft Filme mit einer gewissen Sprödheit oder (zu?) viel Anspruch dabei, aber wenn man mit sowas generell nix anfangen kann, lieber ruhig sein.

Ich finde eher die Filme aus Deutschland peinlich, die versuchen, Hollywood nachzuahmen. Das sollen sie dort machen, ist doch gut, wenn in Europa eigene Wege gegangen werden.


@ kingtubby: es ist eben ein Unterschied: will ich mit Filmen nur "Kindergartenkinder" ansprechen oder auch mal erwachsenes Publikum!
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kingtubby

1 März 2009, 22:06:04 #78 Letzte Bearbeitung: 1 März 2009, 22:08:36 von kingtubby
@psychopaul


Muss ja nicht immer Hollywood sein.  Ich guck meistens auch lieber französische Filme oder englische Filme.

Z.b. könntest Du Dir einem Film wie Taxi in DE vorstellen? Nicht als Remake sondern, dass Deutsche zuerst
die Idee hatten so etwas zu produzieren. Meinst Du das wäre ebenso ein Erfolg geworden?

Oder Barracuda (Vorsicht dein Nachbar) ? 



@ kingtubby: es ist eben ein Unterschied: will ich mit Filmen nur "Kindergartenkinder" ansprechen oder auch mal erwachsenes Publikum!

Komm das war jetzt nicht fair und ich dachte mir auch das sowas kommt (deswegen ja der Einschub, dass es nicht einfacht ist Kindergartenkinder
zu unterhalten, ich denke sogar schwieriger als Erwachsene)

Aber ich denke Du hast schon verstanden wie das gemeint war ;)

psychopaul

1 März 2009, 22:11:07 #79 Letzte Bearbeitung: 1 März 2009, 22:15:53 von psychopaul
ZitatZ.b. könntest Du Dir einem Film wie Taxi in DE vorstellen? Nicht als Remake sondern, dass Deutsche zuerst
die Idee hatten so etwas zu produzieren. Meinst Du das wäre ebenso ein Erfolg geworden?

Keine Ahnung, ist mir ehrlich gesagt egal.  :king:

Ich schaue gerne "Taxi" und ich schaue gerne "Lichter". Ich freue mich über jeden guten Film, der kommt, egal aus welchem Land. Klar, in Deutschland entstehen z.b. kaum Actionfilme, aber vermisst die irgendjemand wirklich, wenn eh aus Hollywood, Asien oder vielleicht auch Frankreich ständig neue Ware nachkommt?


ZitatOder Barracuda (Vorsicht dein Nachbar) ? 

tut mir leid, das sagt mir nix.  ;)

@ dein edit:

fair, naja, wir können uns ja locker unterhalten oder? ;)
Ich hoffe, du verstehst auch, was ich meine. Manche Leute wollen eben durch Filme auch intellektuell stimuliert werden.  :king:

ist jetzt kein gutes Beispiel, weil der Mann Österreicher ist und eher in Frankreich dreht, aber nur um zu verdeutlichen was ich meine:
Michael Haneke. dreht sehr spröde Filme, aber sie sorgen für viel Diskussionsstoff usw... haben eben andere Qualitäten zu bieten als die von dir ganz oben angeführten. ;)
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kingtubby

Zitat von: psychopaul am  1 März 2009, 22:11:07
ZitatZ.b. könntest Du Dir einem Film wie Taxi in DE vorstellen? Nicht als Remake sondern, dass Deutsche zuerst
die Idee hatten so etwas zu produzieren. Meinst Du das wäre ebenso ein Erfolg geworden?

Keine Ahnung, ist mir ehrlich gesagt egal.  :king:

Ich schaue gerne "Taxi" und ich schaue gerne "Lichter". Ich freue mich über jeden guten Film, der kommt, egal aus welchem Land. Klar, in Deutschland entstehen z.b. kaum Actionfilme, aber vermisst die irgendjemand wirklich, wenn eh aus Hollywood, Asien oder vielleicht auch Frankreich ständig neue Ware nachkommt?


ZitatOder Barracuda (Vorsicht dein Nachbar) ? 

tut mir leid, das sagt mir nix.  ;)

@ dein edit:

fair, naja, wir können uns ja locker unterhalten oder? ;)
Ich hoffe, du verstehst auch, was ich meine. Manche Leute wollen eben durch Filme auch intellektuell stimuliert werden.  :king:

ist jetzt kein gutes Beispiel, weil der Mann Österreicher ist und eher in Frankreich dreht, aber nur um zu verdeutlichen was ich meine:
Michael Haneke. dreht sehr spröde Filme, aber sie sorgen für viel Diskussionsstoff usw... haben eben andere Qualitäten zu bieten als die von dir ganz oben angeführten. ;)

Ich versteh Dich schon sehr gut, was Du daran erkennst, dass nicht mir solchen Argumenten komme :)


Naja ist alles Geschmackssache. Was würdest Du von dem Haneke empfehlen?   Gibt's da was zum Ausleihen ?

psychopaul

ZitatNaja ist alles Geschmackssache.

definitiv. Nur kann das, was einem nicht schmeckt trotzdem hervorragend gekocht sein.  ;)

ZitatWas würdest Du von dem Haneke empfehlen?

Im Prinzip alles.  :icon_mrgreen: Am fesselndsten sind vermutlich "Funny Games" und "Die Klavierspielerin".

ZitatGibt's da was zum Ausleihen ?

weiß ich nicht, ich schaue Filme nur im Kino oder TV.  ;)

achja: herzlich willkommen im Forum übrigens!  :dodo:
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kingtubby

Zitat von: psychopaul am  1 März 2009, 22:30:55
ZitatNaja ist alles Geschmackssache.

definitiv. Nur kann das, was einem nicht schmeckt trotzdem hervorragend gekocht sein.  ;)

ZitatWas würdest Du von dem Haneke empfehlen?

Im Prinzip alles.  :icon_mrgreen: Am fesselndsten sind vermutlich "Funny Games" und "Die Klavierspielerin".

ZitatGibt's da was zum Ausleihen ?

weiß ich nicht, ich schaue Filme nur im Kino oder TV.  ;)

achja: herzlich willkommen im Forum übrigens!  :dodo:

danke für den wilkommens gruss  :dodo:

Aber die Frage bleibt ja trotzdem. Warum geht ein Österreicher nach Frankreich und nicht nach Deutschland (allein schon wegen der Sprachverständigung)
um seine Filme zu drehen. Ok ich kenn den Mann nicht, hat vielleicht private Gründe (französische Ehefrau oder sowas), aber trotzdem...
Und mit "Fanny Games US" schielt er wohl auch übern großen Teich.

http://www.imdb.com/title/tt0118685/ geht übrigens fast in die gleiche Richtung wie Funny Games, also falls der mal irgendwo auftaucht lohnt sich.


psychopaul

...weil Frankreich einfach das Filmland Nummer 1 und très geil ist!  :king:
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a deer

Ich hab zu dem jüngeren deutschen Film ( ab 2000) zwar auch bisher nicht sooo den Zugang gefunden, ihn völlig schlechtreden will ich allerdings auch nicht, spontan fallen mir schonmal zwei Filme an, die mir ziemlich gut gefallen haben, "Narren" und "Der Wald vor lauter Bäumen", bei genauerer Überlegung werden es vielleicht auch mehr. Was ich am deutschen Film ein wenig problematisch finde ist, dass ich öfters das Gefühl habe, wenn ich Inhaltsangaben u. ä lese, dass die Regisseure bei ihren ganzen Sozialdramen Marke Berliner Schule (gibt doch etwas das so heißt oder ?  :icon_lol:) Empathie mit dieser fremden Kultur der "Arbeitslosen" , anscheinend das einzige Thema ;), vorheucheln und dann das Ganze von oben herab kommentieren, sich anmaßen, das "Leid" dieser Menschen zu zeigen wie in einem Zoo und am Ende am besten noch alles offen lassen, damit das ganze eindringlicher ist.... Ne irgendwie hab ich damit ein ziemliches Problem, kommt mir Wirklichkeitsfremd und Arrogant vor, quasi die deutsche Neurose um die Arbeitslosen auf Zelluloid gebannt...
Das sich meine Meinung dazu ändert, wenn ich mich mal mehr damit beschäftige, will ich allerdings nicht ausschliessen....

Und über diese ganzen langweiligen deutschen Mainstreamkomödien mit irgendwelchen TV-Stars und Komikern aus dem Sat1-Abendprogramm muss ich doch kein Wort verlieren, oder  :icon_cool:....

Hitfield

2 März 2009, 04:15:07 #85 Letzte Bearbeitung: 2 März 2009, 04:19:48 von Hitfield
Ich bin nicht gerade ein Fan des deutschen Films. Das liegt vor allem daran, daß die Bilder, die Farben, die Kamerafahrten, die Perspektiven/Einstellungen, die Erzählweise, die Charaktere und die Themen oft langweilig sind. Oder eher: sie sind langweilig umgesetzt. Ein guter Film findet künstlerische Mittel, um eine eigene Realität zu erschaffen. Er soll nicht einfach nur alles 1zu1 nacherzählen oder abbilden, das ist phantasielos. Vor allem die sogenannten "Problemfilme" sind mir ein Graus.

Ein Beispiel: Der Fall eines Jungen soll verfilmt werden, der schon in jungen Jahren Interesse an Arzneimitteln zeigt und seine Mitmenschen umbringt. In Deutschland würde man daraus einen Film mit einer traumatisiert-depressiven Familie machen, die stundenlang miteinander labern, sich streiten und alle fünfzehn Minuten hysterisch anbrüllen. Also ein quälendes Psychodrama mit öder Inszenierung und Bildern. Ein englischer Regisseur aber hat aus diesem Thema einen Film namens Das Handbuch des jungen Giftmischers gemacht. Wenn ich mich recht entsinne sogar mit deutschem Geld finanziert und in Babelsberg gedreht.

Es wäre / ist also auch hierzulande möglich, mit den zur Verfügung stehenden Mitteln interessante Filme zu drehen, aber kaum jemand ist dazu in der Lage. Über die Gründe - machen sie es nicht, weil sie es nicht können oder weil sie es nicht dürfen bzw. nicht finanziert bekommen? - kann man lange diskutieren. Ich denke, es ist eine Mischung aus beidem.

Übrigens, mal nebenbei: Daß man auch für eine deutsche Produktion gute Spezialeffekte produzieren und von der Ausstattung her überzeugen kann, haben "(T)Raumschiff Surprise", "Hui Buh" und "Der Rote Baron" ja gezeigt, nur mangelte es diesen Filmen wieder an anderer Stelle.

Es gibt sie natürlich, die guten deutschen Filme. Um mal 5 Favoriten zu nennen:

Die unendliche Geschichte
Kennt ja jeder.

Operation Ganymed
Wirklich gelungener SF-Film von 1977 mit Horst Frank, Uwe Friedrichsen, Claus Theo Gärtner und Jürgen Prochnow.

Der Schatz der weißen Falken
Eine geniale Mischung aus Abenteuer, Krimi und Coming of Age. "Fünf Freunde" meets "Stand by Me". Er ist nicht darauf angelegt, ein Nostalgiefilm zu sein, aber wer in den späten 60er / 70er Jahren geboren wurde und in den 70er / frühen 80er Jahren den Großteil seiner Kindheit und Jugend verbracht hat, fühlt sich in eine Zeitmaschine versetzt. Die Auflösung und Kernaussage ist allerdings zeitlos. Gerade dieser Film punktet auch durch die Locations und Kameraführung.

Margarete Steiff

Staplerfahrer Klaus - Der erste Arbeitstag
Den Kurzfilm haben wahrscheinlich auch schon die meisten gesehen.


Davon abgesehen gibt es aber viele herausragende, einfach ganz hervorragende deutsche Dokumentarfilme, mit denen die Amis wiederum nicht konkurrieren können (wie zum Beispiel Panamericana - Traumstraße der Welt, Moebius Redux - Ein Leben in Bildern oder Pommerland).

Und im Bereich der Kinderunterhaltung braucht sich Deutschland auch nicht zu verstecken. Ich erinnere mich da an Fernsehserien wie "Pumuckl" und "Piggeldy und Frederick" oder vor einiger Zeit die Oh, wie schön ist Panama-Verfilmung.
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

Intergalactic Ape-Man

Ich denke, was den Produktionsumfang angeht, kann man den deutschen Film eher mit einem regionalen amerikanischen Film vergleichen, aber nicht mit einem für den Weltmarkt konzipierten Hollywoodfilm. Dazu fehlt uns noch die Struktur. Im Rahmen der Berlinale wurde doch auch darüber diskutiert, daß wir keinen ausreichend geförderten Nachwuchs besitzen. Es wurde immer ein Debüt abgefeiert und der Macher dann nicht weiter unterstützt. Eine Reflektion der Förderung besteht also bereits. Für die Größe müssen wir zurück zum europäischen/internationalen Film, wie es Horst Wendlandt z.B. machen konnte. Natürlich aber ist der deutsche Film anders und das ist gut so. Der deutsche Film nimmt sich aber nicht unbedingt aus einem internationalen Zusammenhang heraus. Hört man auf Regisseure aus Japan oder Hongkong, preisen die ja auch oft ihre Vorbilder aus Frankreich und den USA. Natürlich schätze ich auch die große Zahl schlechter deutscher Komödien gering. Es gibt aber auch durchaus unterhaltsame Filme, auch wenn es Komödien sein sollten. Und daß es bei kleinem Produktionsumfang aber ggf. zusätzlichen Produktionsauflagen wenig Spielraum für die Kunst gibt, ist nur logisch.

Akayuki

Zitat von: psychopaul am  1 März 2009, 21:49:37
Problembeladene Geschichten sind Schwächen, Kameraeinstellungen sind schlecht, sorry selten so einen oberflächlich-falschen Beitrag gelesen. Ich schaue sehr viele Filme aus Deutschland und die Qualität ist viel höher als du sie hier darstellst.

Natürlich sind da oft Filme mit einer gewissen Sprödheit oder (zu?) viel Anspruch dabei, aber wenn man mit sowas generell nix anfangen kann, lieber ruhig sein.

Ich finde eher die Filme aus Deutschland peinlich, die versuchen, Hollywood nachzuahmen. Das sollen sie dort machen, ist doch gut, wenn in Europa eigene Wege gegangen werden.

Ich finde es echt interessant wie du vorschnell mit den Worten "Richtig" und "Falsch" urteilst. Außerdem denke ich nicht das hier von einem oberflächlichen Beitrag die Rede sein kann, da alleine schon der Threadtitel "Sind deutsche Filme..." sehr oberflächlich wirkt.

Nebenbei bemerkt sollte man die Sätze immer im Zusammenhang lesen. Ich schrieb oben: "Aber pauschal gesagt, krankt der heimische Filmmarkt an mangelnder Originalität und Eigenständigkeit... "
Natürlich kann ich diese Feststellung nicht auf alle deutschen Filme beziehen. (siehe oben "Das Experiment")
Das selbe gilt auch für die problembeladenen Geschichten und die schlechten Kameraeinstellungen...

Zum stützen meiner Thesen möchte ich mal zwei User zitieren:

a deer:
Was ich am deutschen Film ein wenig problematisch finde ist, dass ich öfters das Gefühl habe, wenn ich Inhaltsangaben u. ä lese, dass die Regisseure bei ihren ganzen Sozialdramen Marke Berliner Schule (gibt doch etwas das so heißt oder ?  icon_lol) Empathie mit dieser fremden Kultur der "Arbeitslosen" , anscheinend das einzige Thema icon_wink, vorheucheln und dann das Ganze von oben herab kommentieren, sich anmaßen, das "Leid" dieser Menschen zu zeigen wie in einem Zoo und am Ende am besten noch alles offen lassen, damit das ganze eindringlicher ist.... Ne irgendwie hab ich damit ein ziemliches Problem, kommt mir Wirklichkeitsfremd und Arrogant vor, quasi die deutsche Neurose um die Arbeitslosen auf Zelluloid gebannt...


Hitfield:
Ich bin nicht gerade ein Fan des deutschen Films. Das liegt vor allem daran, daß die Bilder, die Farben, die Kamerafahrten, die Perspektiven/Einstellungen, die Erzählweise, die Charaktere und die Themen oft langweilig sind. Oder eher: sie sind langweilig umgesetzt. Ein guter Film findet künstlerische Mittel, um eine eigene Realität zu erschaffen. Er soll nicht einfach nur alles 1zu1 nacherzählen oder abbilden, das ist phantasielos. Vor allem die so genannten "Problemfilme" sind mir ein Graus.

Wie man also sehen kann, bin ich nicht der Einzige der die Sache so sieht.  ;)
Ach ja, und apropo Sprödheilt und (zu?) viel Anpruch: Wenn ich mir anspruchsvolle Kost zu Gemüte führen möchte, muss ich einen weiten Bogen um die aktuellen deutschen Filme machen...

P.S: Ich bitte darum diesen Post nicht als Angriff zu werten.  ;)





Original Zitat: "Ey Leute, Hard Boiled ist besser als Sex! Da hast du zwei Stunden pure Äckschen!"


psychopaul

2 März 2009, 16:57:27 #88 Letzte Bearbeitung: 2 März 2009, 17:00:44 von psychopaul
Zitat von: 2BerettaZKiller am  2 März 2009, 16:18:07
Außerdem denke ich nicht das hier von einem oberflächlichen Beitrag die Rede sein kann, da alleine schon der Threadtitel "Sind deutsche Filme..." sehr oberflächlich wirkt.

Ja, du hast eh recht...ich halte es ohnehin auch für eher sinnlos, alle deutschen Filme gleichzeitig diskutieren zu wollen..  :andy:
Ich habe mich von meiner Warte halt nur auf die Filme bezogen, die mir gut gefallen haben, aber den sog. Problemfilm- und Sprödheitskriterien vermutlich entsprechen. Dass am "Markt" auch noch viel mehr wirklich schlechtes produziert wird, das wird schon stimmen (aber auch hier sei erwähnt, wieviel Fließband-Scheiße etwa in Hollywood produziert wird).

Den Beitrag von a deer fand ich sehr gut und da steckt sicher auch viel wahres drin, trotzdem wird es kaum so sein, dass sich jeder zweite deutsche Film um einen Arbeitslosen dreht.  :icon_lol: Da spielt subjektive Wahrnehmung sicher auch eine große Rolle...wenn jemand Statistiken oder sowas hat, dann gerne.  ;)

und mit so Argumenten wie "langweilig" kann man eh alles totreden, gestern sagte meine Schwester auch zu mir, sie fand Brokeback Mountain langweilig. Und das ist ein oscarprämierter Hollywoodfilm.  ;)
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Akayuki

Zitat von: psychopaul am  2 März 2009, 16:57:27
(aber auch hier sei erwähnt, wieviel Fließband-Scheiße etwa in Hollywood produziert wird).

Ja, da stimme ich dir 100% zu. Von dem Hollywood-Fließband Produktionen halte ich auch nichts. Man denke alleine schon an die inflationär auftauchenden Remakes...
Original Zitat: "Ey Leute, Hard Boiled ist besser als Sex! Da hast du zwei Stunden pure Äckschen!"


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