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Hanna (Saoirse Ronan, Blanchett, Bana)

Begonnen von StS, 28 Januar 2011, 21:17:24

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StS



Director: Joe Wright
Screenwriter: Seth Lochhead, David Farr, Joe Penhall, Joe Wright
Starring: Saoirse Ronan, Cate Blanchett, Eric Bana, Jason Flemyng, Tom Hollander, Olivia Williams

Genre: Action, Drama, Thriller
MPAA Rating: PG-13 (for intense sequences of violence and action, some sexual material and language)

Saoirse Ronan stars as the lead, Hanna, who, having grown up hiding out in the wilderness of Finland with her former CIA father (Eric Bana), is equipped with the strength, stamina and smarts of a top-level soldier. Cate Blanchett stars as a ruthless government agent tasked with bringing down the world's greatest assassin: a teenage girl.

Trailer: (gefällt mir!  :D) 
http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=72552
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

blade2603

Der Trailer sieht echt gut aus...  das könnte was ordentliches werden.
"Jedes Publikum kriegt die Vorstellung, die es verdient." -Mario Barth
◾ Originalzitat von: Curt Goetz

(aus den Känguru Büchern)

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

lastboyscout

Koennte man schon fast als Kickass-SpinOff mit Hitgirl sehen.   :icon_mrgreen:
Spass beiseite, das hoert sich doch ganz wunderbar an.  :respekt:
I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
http://www.dvdprofiler.com/mycollection.asp?alias=lastboyscout

Moonshade

Nach den Diskussionen im Sneakthread hier noch ein Comment:

Für die Story gibts wirklich keine großen Bonuspunkte, die Pointe grüßt von weither, aber der Stil ist interessant, nicht ganz homogen, aber individuell.
Bestimmt teilweise gewöhnungsbedürftig: der elektronische Score von den Chemical Brothers, der manchmal super und manchmal gar nicht passen will (aber sich auf CD sicher super macht).

Ansonsten aber eine interessante Leon meets Kickass-Variante, die mit todernstem Gesicht gespielt wird und interessante Bilder liefert, wie eine vor der Welt Versteckte selbige neu entdeckt. Saoirse (sprich: Sur-shur) Ronan ist den Film fjdn wert, Frau Blanchett zieht als bad girl vom Leder, nur Eric Bana muß leicht zurückstecken.
Nach "Unknown" schon der zweite Film, der sich (mittels Babelsberg etc.) zu großen Teile in Berlin breitmachen darf, einem schön grauen und schmutzigen Berlin kurz vor dem Verfall. Zusammen mit den Märchenverweisen und subtil keimender Pubertät ein überraschend harter Thriller manchmal, den die Schnitttechnik vor dem höheren Rating gerettet hat.

Eine gute Alternative zum Thrillerprogramm, man erwarte vom Ende aber nichts Neues: 7/10
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

lastboyscout

Danke Moonshade, dein Review bestaerkt mich in meiner Vorfreude.  :respekt:
I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
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Moonshade

Ahnte schon, daß ich den Film mag, als sich Hey Yo über den Elektronik-Score auskotzte...ganz so viele Strobo-Schnitte gabs dann zum Glück doch nicht, wie die erste Actionszene andeutete...
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

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Hey_Yo

Zitat von: Moonshade am 30 Mai 2011, 10:47:20
Ahnte schon, daß ich den Film mag, als sich Hey Yo über den Elektronik-Score auskotzte...

Der war für mich dann direkt der Anfang vom Ende :king:...
"Wenn du die Augen schließt und dir etwas wünschst, dann ist Gott der, der dich ignoriert." ("The Island")

"My fortune cookie's empty... That's also the title of my autobiography." (Richard Karinsky, "Caroline in the City")

Mr. Hankey

Zitat von: Hey_Yo am 30 Mai 2011, 15:50:51
Zitat von: Moonshade am 30 Mai 2011, 10:47:20
Ahnte schon, daß ich den Film mag, als sich Hey Yo über den Elektronik-Score auskotzte...

Der war für mich dann direkt der Anfang vom Ende :king:...
Könnte man sich glatt überlegen, den Soundtrack zuzulegen! :icon_mrgreen:
Ofdb-Filmsammlung
Aus visueller Sicht, das vielleicht beste BD-Erlebnis ever: Klick

SutterCain

Großartiger Film. Leider gab's den in Bremen nur auf Deutsch zu sehen, was vermutlich ein großer Verlust ist, denn schließlich treten Engländer, Amis, Deutsche und ein ganzer Haufen nicht-Mutterprachler im Film auf. Zur Musik: Ich bin beileibe kein Fan von elektronischer Musik, aber hier hat das wunderbar gepasst. Actionszenen und Musik wurden überzeugend miteinander verschmolzen.
8-9/10

Discostu

Ein Film der sich trotz seiner vielen Lächerlichkeiten schrecklich ernst nimmt und durch die aufdringliche Musik die meiste Zeit wirkt wie ein Videoclip. Story ohne jegliche Überraschungen, flache klischeehafte Charaktere (deutsche sind schwul und/oder Nazis). Das einzige, was diesen Film im Endeffekt noch recht sehenswert macht, ist die eine oder andere recht unterhaltsam anzusehende Kampfszene, obwohl selbst die nicht viel neues bringen. 6/10

Bretzelburger

Zitat von: Discostu am  2 Juni 2011, 15:14:43
Ein Film der sich trotz seiner vielen Lächerlichkeiten schrecklich ernst nimmt und durch die aufdringliche Musik die meiste Zeit wirkt wie ein Videoclip. Story ohne jegliche Überraschungen, flache klischeehafte Charaktere (deutsche sind schwul und/oder Nazis). Das einzige, was diesen Film im Endeffekt noch recht sehenswert macht, ist die eine oder andere recht unterhaltsam anzusehende Kampfszene, obwohl selbst die nicht viel neues bringen. 6/10

Ich habe das schon in deiner Review gelesen, allerdings ohne es begründet zu sehen. Wieso nimmt der Film sich denn "schrecklich ernst"? - Ganz eindeutig verwendet er die Form eines Märchens, was einer übertriebenen Ernsthaftigkeit widerspricht. Gleichzeitig gehören Klischees zur Märchenform - wie Blanchett als ostdeutsche Altkommunistin im "Hexen"-Modus - einfach dazu. Das ergibt hier eine klare Einheit von Form und Inhalt. Ich halte Aussagen wie "bringt nicht viel neues" generell für opportunistisch, weil leicht dahin gesagt. In diesem Fall ist es zudem falsch - im Detail mag "Hanna" viele bekannte Versatzstücke verwenden, aber in der Gesamtanlage ist der Film nachweisbar originell und eigenständig. Mögen muss man ihn deshalb nicht, aber du gibst ihm ja - trotz deiner vehementen Kritikpunkte - noch 6 Punkte - bei gehen wahrscheinlich Kampfszenen über alles - "A ciascuno il suo" (Jedem das Seine), um einen Film von Elio Petri zu zitieren.

Moonshade

Zitat von: Discostu am  2 Juni 2011, 15:14:43
Ein Film der sich trotz seiner vielen Lächerlichkeiten schrecklich ernst nimmt und durch die aufdringliche Musik die meiste Zeit wirkt wie ein Videoclip. Story ohne jegliche Überraschungen, flache klischeehafte Charaktere (deutsche sind schwul und/oder Nazis). Das einzige, was diesen Film im Endeffekt noch recht sehenswert macht, ist die eine oder andere recht unterhaltsam anzusehende Kampfszene, obwohl selbst die nicht viel neues bringen. 6/10

Absoluter Quatsch - nur weil der Film nicht nur oberflächliche Thrillerunterhaltung ist und ohne die moderne übliche Ironieportion auskommt, nimmt er sich noch lange nicht zu ernst, er ist es einfach neben den Märchenbezügen.
Videoclip stimmt auch nicht, spätestens nach Hannas Entkommen aus dem unterirdischen Komplex wird der Film deutscher und deutscher.
Und klischeehaft sind die Figuren auch nicht alle, vor allem nicht unbedingt die Deutschen, denn neben dem Märchenonkel und der Großmutter, sind vor allem die beiden Hauptfiguren, also Vater Erik und Tochter Hanna DEUTSCHE.
Nebenbei: schwul soll wohl einzig und allein der blonde Killer sein.

Da reg ich mich als einziges eher darüber auf, daß
Spoiler: zeige
man bei aller Deutlichkeit, mit der hinter Hanna von dem Killerkommando aufgeräumt wird, als einziges komplett ausgelassen wird, was aus der amerikanischen Urlaubsfamilie wird, die man ja am Hafen einkastelt. Nach der normalen Gangart, hätten die vier nämlich anschließend auch umgebracht werden müssen, aber das war wohl wegen der Kinder zu heikel zu zeigen.
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"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

SutterCain

Zitat von: Moonshade am  2 Juni 2011, 17:38:54
Da reg ich mich als einziges eher darüber auf, daß
Spoiler: zeige
man bei aller Deutlichkeit, mit der hinter Hanna von dem Killerkommando aufgeräumt wird, als einziges komplett ausgelassen wird, was aus der amerikanischen Urlaubsfamilie wird, die man ja am Hafen einkastelt. Nach der normalen Gangart, hätten die vier nämlich anschließend auch umgebracht werden müssen, aber das war wohl wegen der Kinder zu heikel zu zeigen.


Damit hast du wahrscheinlich recht. Aber - und das unterstreicht noch einmal wie sehr die deutsche Synchro vieles platt macht - es handelte sich um britische Urlauber!

Moonshade

Ok, aber das ist nur marginal - man merkte eh nur an der Teenagerin, daß es eben keine Deutschen sein könnten, ansonsten waren die ja eher universell definiert.
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StS

2 Juni 2011, 18:22:58 #15 Letzte Bearbeitung: 2 Juni 2011, 18:26:58 von StS
Joe Wright´s ,,Hanna" ist nicht nur ein ziemlich interessanter, sondern auch ein relativ guter Film geworden – und zwar einer, bei welchem diverse reizvolle (inhaltliche wie stilistische) Motive zu einem anregenden, sich wohlig von dem ,,üblichen Einheitsbrei" abhebenden Gesamtpaket zusammengeschnürt wurden. Dieses Mal hat der Regisseur von solch Werken wie ,,Pride & Prejudice" und ,,Atonement" einen dramatischen Action-Thriller vorgelegt, der primär jedoch als Coming-of-age- und ,,Märchen-Geschichte" funktioniert. Wie diese Beschreibung im Prinzip schon andeutet, bewegt sich der Film dabei stets zwischen zwei sprichwörtlichen ,,Stühlen" – nämlich zwischen einem fürs Arthouse-Publikum und einem für die breitere, eher auf vordergründige Action und Thrills ausgerichtete Masse. Mag sein, dass dem fertigen Ergebnis dieser ,,Spagat" in keinem optimalen Maße gelingt – aber gerade diese unebene Beschaffenheit erzeugt in diesem Fall (zumindest meiner Meinung nach) einen keineswegs unattraktiven Eindruck (sprich: Ecken und Kanten sind mir deutlich lieber als eine fade Stromlinienform). Klar ist die Geschichte recht konstruiert, nicht übermäßig originell und mit vereinzelten Klischees durchsetzt – aber sie verärgert einen nie irgendwie und wird von den ihre Parts allesamt sehr gut ausfüllenden Akteuren (allen voran Saoirse Ronan) hervorragend getragen. Die überstilisierte Inszenierung passt dabei prima zu den vielen metaphorischen Märchen-Elementen, worüber hinaus der Soundtrack der Chemical Brothers die kreierte Atmosphäre ein zusätzliches Stück weit ergänzt und unterstreicht. Unterdessen bilden die ruhigeren, teils humorvollen Momente (z.B. im Rahmen von Hanna´s Zeit mit der ,,Urlauberfamilie") eine harmonische Balance mit den (jeweils stark in Szene gesetzten) Action-Sequenzen – doch unterm Strich es ist vor allem der Entdeckungs- und Reifeprozess der jungen Hauptfigur, der das Interesse am Gebotenen konstant in einem erfreulich ansprechenden Maße aufrecht erhält...

Fazit: Ein ebenso unebenes wie reizvolles, angenehm abseits des ,,klassischen Mainstreams" zu verortendes Sehvergnügen, welches sein volles Potential zwar nicht auszuschöpfen vermag, nichtsdestotrotz aber sowohl hochwertig gespielt als auch umgesetzt wurde und den geneigten Zuschauer im Rahmen der gesamten Laufzeit durchweg anständig zu unterhalten weiß...  knappe 8/10

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

McClane

Zitat von: Moonshade am  2 Juni 2011, 17:38:54
Zitat von: Discostu am  2 Juni 2011, 15:14:43
Ein Film der sich trotz seiner vielen Lächerlichkeiten schrecklich ernst nimmt und durch die aufdringliche Musik die meiste Zeit wirkt wie ein Videoclip. Story ohne jegliche Überraschungen, flache klischeehafte Charaktere (deutsche sind schwul und/oder Nazis). Das einzige, was diesen Film im Endeffekt noch recht sehenswert macht, ist die eine oder andere recht unterhaltsam anzusehende Kampfszene, obwohl selbst die nicht viel neues bringen. 6/10

Absoluter Quatsch - nur weil der Film nicht nur oberflächliche Thrillerunterhaltung ist und ohne die moderne übliche Ironieportion auskommt, nimmt er sich noch lange nicht zu ernst, er ist es einfach neben den Märchenbezügen.
Videoclip stimmt auch nicht, spätestens nach Hannas Entkommen aus dem unterirdischen Komplex wird der Film deutscher und deutscher.
Und klischeehaft sind die Figuren auch nicht alle, vor allem nicht unbedingt die Deutschen, denn neben dem Märchenonkel und der Großmutter, sind vor allem die beiden Hauptfiguren, also Vater Erik und Tochter Hanna DEUTSCHE.
Nebenbei: schwul soll wohl einzig und allein der blonde Killer sein.

Ganz abgesehen davon, dass die beiden Handlanger Skinheads sind und keine Nazis, da bestehen Unterschiede.

Wollte eigentlich schon Mittwoch rein, aber als eher off-mainstreamiger Film ist der in unserem O-Ton-Kino im kleinsten Saal gelandet und der war dann ausverkauft, also habe ich dann mit Freunden gestern ein Kino Double Feature eingelegt (erst "Hannah", danach "Hangover 2"). Bin auch sehr angetan von dem Film, gerade die Tatsache, dass ein Nicht-Actionregisseur den Film gedreht hat, erlaubt ihm einen unverbrauchten, ungewohnten Blick auf das Genre, der natürlich auch von dem Script getragen wird, das mit seine Figuren punkten kann (ein Killer, der vornehmlich in häßlicher Freizeitkleidung unterwegs ist, das hab ich selten gesehen). Die Action ist zurückgenommen, kann aber mit Ideen punkten (z.B. der Einsatz des Containerkrans), auch wenn man hier Wrights Genrefremdheit merkt, gelegentlich hätte man inszenatorisch noch mehr rausholen können als die typische Bourne-Optik, die stellenweise etwas sehr verwackelt und zerschnitten daherkommt. Doch vor allem die Titelfigur, die manchen Dingen komplett erwachsen, in anderen komplett kindisch ist, punktet mit ihrer Vielschichtigkeit, der Coming-of-Age-Part ist einfühlsam gemacht, gerade das Gespräch der Freundinnen unter der Decke hat echte emotionale Wärme. Und die Musik der Chemical Brothers ist echt top.
Schreiberisch ist zwar nicht alles rund, wer Hanna ist bzw. woher sie kommt hat man bereits nach der Laborsequenz überdeutlich erkannt, bei Blanchetts Figur hätte mir gerne eine noch etwas greifbarere Motivation als Pflichterfüllung gewünscht, denn man merkt einen persönlichen Touch in ihrem Handeln, der aber leider nie ganz greifbar wird:
Spoiler: zeige
War sie persönlich von Banas Charakter enttäuscht oder hatte unter Umständen Gefühle für ihn? Ihre Mimik in der Rückblende deutet es ja an
. Tatsächlich wäre mir da etwas weniger Geradlinigkeit auf der Plotebene lieb gewesen, aber insgesamt bin ich doch sehr angetan von dem einfallsreich in Szene gesetzten Film - das bisher Beste, das ich dieses Jahr auf Großleinwand sah. 8/10
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

Discostu

@Bretzelburger: Also märchenhaft war der Film meiner Meinung nach nur im Vergnügungspark, sonst war das doch typischer Action-Thriller-Kram? Und 6/10 Punkten kriegen bei mir halt Filme, bei denen ich einiges zu kritisieren habe, die mich aber dennoch die meiste Zeit ganz gut unterhalten haben (ja, das geht auch mit Actionszenen). Da ist meine Skala vielleicht einfach anders geeicht als deine.

@Moonshade: Das mit den Deutschen war doof formuliert, ich meinte speziell, dass deutsche Bösewichte sehr oft einem dieser beiden Klischees entsprechen. Ob es nun wirklich Nazis oder unpolitische Skinheads sein sollten ist die andere Frage.

Aber insgesamt ist das alles halt einfach Geschmackssache, ich will hier ja niemandem sein Recht abstreiten, den Film gut zu finden. Vielleicht waren auch einfach meine Erwartungen zu hoch.

McClane

3 Juni 2011, 18:53:08 #18 Letzte Bearbeitung: 3 Juni 2011, 19:06:12 von McClane
Zitat von: Discostu am  3 Juni 2011, 18:04:47
Ob es nun wirklich Nazis oder unpolitische Skinheads sein sollten ist die andere Frage.

Hier noch ein Screenshot für die Ungläubigen:



Nazis tragen sehr selten britische Fahnen.

Zitat von: Discostu am  3 Juni 2011, 18:04:47
Also märchenhaft war der Film meiner Meinung nach nur im Vergnügungspark, sonst war das doch typischer Action-Thriller-Kram?

Hanna schreibt auf der Karte "The Witch is dead". Der Killer brüllt "Run, little piggie, run". Die Assoziationen, welche das Setting des Openers (Schneewittchen, Rotkäppchen usw.) mit sich bringt.
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

endoskelett

9 Juni 2011, 01:11:09 #19 Letzte Bearbeitung: 9 Juni 2011, 01:13:19 von endoskelett
Zitat von: Discostu am  2 Juni 2011, 15:14:43
Ein Film der sich trotz seiner vielen Lächerlichkeiten schrecklich ernst nimmt und durch die aufdringliche Musik die meiste Zeit wirkt wie ein Videoclip. Story ohne jegliche Überraschungen, flache klischeehafte Charaktere (deutsche sind schwul und/oder Nazis). Das einzige, was diesen Film im Endeffekt noch recht sehenswert macht, ist die eine oder andere recht unterhaltsam anzusehende Kampfszene, obwohl selbst die nicht viel neues bringen. 6/10
Im Prinzip hast du recht. Halt Stop, selbst die Kampfszenen sind schrecklich, denn das gepimpte Mädel macht die Leute platt, obwohl das sowas von abwegig ist. Was die sonst noch alles so macht, blende ich besser aus, sonst kommt der Ärger wieder hoch. Noch dazu verliert sich eine Menge im Schnittgewitter, aber wie erwähnt wohl dem Rating geschuldet, FU! MMn hätte Joe Wright besser Familienkost drehen sollen, denn die kommen wirklich sehenswert daher (die Familieszenen, die span. Jungs). Und leider merkt man dem Film das deutsch-sein deutlich an und das bekommt ihm gar nicht (Bösewichte, Agency), nicht nur dass der Story kaum was einfällt (was passiert mit der Urlauberfamilie? warum macht sich Blanchett allein auf die Jagd und mit welchen Volldeppenhelfern? die Bezüge werden nicht klar), war Joe Wright das Geld plötzlich alle? Der wummernde Score war okay, passte aber nicht immer. Für mich ein ärgerliches Filmchen. Wertung im unteren Bereich.
R: Do you like our owl?
D: It's artificial?
R: Of course it is.
D: Must be expensive.
R: Very.
R: I'm Rachael.
D: Deckard.

Angelus Mortis

10 Juni 2011, 00:54:17 #20 Letzte Bearbeitung: 10 Juni 2011, 17:34:45 von Angelus Mortis
Ich saß gerade mit nur neun anderen Leuten im Kino, von denen natürlich die eine nervige Madame, die den halben Film kommentieren musste, direkt neben mir saß (und dann auch noch meinte, mich komisch anquatschen zu müssen, weil ich beim Abspann noch sitzen geblieben bin). Das hat mich bei diesem Film schon sehr gestört, da ich eigentlich knappe zwei Stunden lang auf der Kante des Kinosessels hätte sitzen und Fingernägel knabbern können - ein für mich absolut packend inszeniertes Actiondrama. Höhepunkte des Films sind für mich ganz klar Saoirse Ronan und im Gegenzug Cate Blanchett, beiden gelingt es, ihren Figuren je nach Situation Eiseskälte, aber auch Wärme zu verleihen (die Gespräch der beiden Mädchen im Zelt - toll gespielt, ebenso die Szene im arabischen Motel, als
Spoiler: zeige
Hanna aufgrund der Technik ausflippt
. Die Action war solide, das Schnittgewitter, das hier und da mal auftauchte, hat mich eigentlich nicht gestört, da es einfach ins Gesamtbild des Films passte und da es ja zwischendurch auch immer wieder (mehrere) ruhige Szenen gab. Der Soundtrack hat mich weniger durch die Szenen beeindruckt, in denen der Score präsent war (da hat er allerdings meiner Meinung nach gut gepasst), sondern viel mehr durch die, wo er nicht zu hören war - so gab es einige Szenen, deren Emotionalität (und metaphorische Stärke) gerade dadurch betont wurden, dass alles still war. (Und, war ich nur zu gefesselt von den Bildern, oder ist tatsächlich die komplette Finnland-Sequenz ohne Musik ausgekommen?)

Dass vorhersehbare Ende würde ich insofern nicht als Kritikpunkt sehen, dass ich es überhaupt nicht als großen Plot Twist oder als tolle Auflösung gesehen habe, sondern einfach als Bestätigung dessen, was einem so oder so schon den ganzen Film dämmerte (und dämmern sollte?). Der Film bezog für mich auch überhaupt keine Spannung und keinen Reiz daraus, dass ich jetzt auf die große Auflösung gewartet hätte, sondern viel mehr daraus, dass die Handlung selbst mich einfach gefesselt hat - ganz nach dem Motto "Der Weg ist das Ziel".

Inszeniert mit genau dem richtigen Verhältnis zwischen langsamen, meist emotionalen oder augenzwinkernden Charaktermomenten und schneller, solider Action, unterlegt mit den Chemical Brothers, präsentiert von überwiegend guten Schauspielern (nur Eric Bana wirkte meiner Meinung nach ein bisschen blass zwischen Frau Ronan und Frau Blanchett) und wunderschönen, stark metaphorischen Bildern. Für mich der bisher der beste Film 2011 (und auch besser als alles, was ich aus 2010 gesehen habe) und somit vorläufig schon mal aufgenommen in die Reihe meiner Lieblingsfilme, die 10/10 Punkten bekommen - ob sich das bestätigt, bleibt abzuwarten, bis ich den Film auf BD im Originalton und ohne nervige Sitznachbarn sehen konnte. Bis dahin aber: Fesselnd! Top! Ich bin begeistert! :icon_cool:


EDIT:

Zitat von: MoonshadeSaoirse (sprich: Sur-shur) Ronan
Sicher? Ich hätte/habe bis jetzt immer /saoa(s)/, also mit französischem Anklang gesagt ... :icon_confused:

StS

Zitat von: Angelus Mortis am 10 Juni 2011, 00:54:17
Zitat von: MoonshadeSaoirse (sprich: Sur-shur) Ronan
Sicher? Ich hätte/habe bis jetzt immer /saoa(s)/, also mit französischem Anklang gesagt ... :icon_confused:

ZitatDie Schauspielerin gab ihren Fans eine Nachhilfestunde, damit sie ihren Star von nun an korrekt ansprechen können. "Es gibt einige verschiedene Möglichkeiten. Sur-shur würde ich es aussprechen", erklärte Ronan. Die "klassische" Aussprache des keltischen Namens funktioniert auf Deutsch wie [sɪrʃə], beziehungsweise "Sirsche/Sirscha" - jeweils mit kurzem Vokal am Ende. (spielfilm.de)

;)
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Angelus Mortis

Okay ... danke für die Info. :icon_smile:

schlitzauge23

Stranger aber guter Film. Geiler Soundtrack. Kommt aber (noch) nicht zu den Top-Filmen, vielleicht später ja^^ 7,5/10 erstmal.

Und ich hab ne neue Lieblings-Schauspielerin :love:

PePsIeRiCh

Moooin
Also ich fand den Film etwas gewöhnungsbedürftig.
Schlecht war er nicht, aber ich bin ja ohnehin nur durch meine ChemBros. auf den Film aufmerksam geworden.
Viel erwartet hatte ich nicht, also blieb eine Enttäuschung aus. Der Soundtrack ist und bleibt aber natürlich immer noch TOP :respekt:
War bei euch der Kinosaal auch wie leergefegt???

Moonshade

Kommt drauf an, wann und wo du drin warst - Vorstellungszeit, wievielte Woche und der Ort (da so ein Film in den Großstädten meist besser zieht).
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

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PePsIeRiCh

Naja, am ersten Tag sofort, in Wiesbaden.
Um 17:00 Uhr lief er, hatte für eine spätvorstellung leider keine Zeit :icon_sad:
Offensichtlich saß sogar ein Filmkritiker neben uns (ich und Freundin), der nicht sehr angetan war.
Aber es waren auch ChemBros Fans da :respekt: (mich dazu gezählt)

Moonshade

Wenig Werbung und eine frühe Vorstellung - ist mir schon öfters passiert, gegen 17h unter der Woche kann des scho vorkommen.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

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PePsIeRiCh

Jaja, nebenan war das Kino bei Fast5 ( :viney:) randvoll.

MaistaMaista

23 August 2011, 14:48:44 #29 Letzte Bearbeitung: 25 August 2011, 14:08:18 von MaistaMaista
Der Soundtrack passt zu keiner Minute! Die Darsteller machen ihre Sache eigentlich ganz gut, besonders Saoirse Ronan. Die besten Szenen (Landschaft, Atmosphäre, etc.) bekommt man gleich am Anfang geliefert, danach ist es einfach nur noch blödsinniger und langweiliger Bullshit und die "Gangster" unterste Schublade, wobei der Soundtrack noch viel weiter unten im Keller einen Platz findet. 3/10 Punkte :respekt:

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