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the Grey (Survival-Thriller mit Liam Neeson)

Begonnen von StS, 23 September 2011, 10:04:19

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Mr. Blonde

Wir vermuten nur, so wie Du.  :icon_razz: Wie kommst Du darauf, dass es so ist?

RoboLuster

12 November 2012, 23:27:55 #31 Letzte Bearbeitung: 12 November 2012, 23:32:50 von RoboLuster
Ich wusste das du jetzt damit kommen würdest.

Wenn es da keine Szene gab, in der Liam Neeson seinen Mitüberlebenden genau so etwas gesagt hat, dann kann man auch selbst darauf kommen, wenn man nicht einfach nur auf den Bildschirm glotzt, sondern auch eins und eins zusammen zählen kann. Ich interessiere mich schon seit Kindheitstagen für Wölfe, und das mit dem Bau und so weiter ist Fakt, nur am Rande erwähnt. Aber wenn man keine Ahnung hat, sollte man nicht unbedingt auf biegen und brechen "etwas dagegensetzten" und vorallem nicht in Großschrift. Daher ist mir das Thema jetzt lax. Wenn ihr lieber, gegen jegliche Logik, meuchelnde Wölfe (Rudel hat Tollwut??) haben wollt, weil das Flugzeug nicht genau im Wolfsbau gelandet ist, oder es keinen Endfight in einer knochenübersäten Höhle gab und keine kleinen Welpen ums Flugzeug gelaufen sind, bitteschön, ich will euch ja nichts kaputt machen.
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Mr. Blonde

12 November 2012, 23:38:35 #32 Letzte Bearbeitung: 12 November 2012, 23:44:38 von Mr. Blonde
Zitat von: RoboLuster am 12 November 2012, 23:27:55
Ich wusste das du jetzt damit kommen würdest.

Wenn es da keine Szene gab, in der Liam Neeson seinen Mitüberlebenden genau so etwas gesagt hat, dann kann man auch selbst darauf kommen, wenn man nicht einfach nur auf den Bildschirm glotzt, sondern auch eins und eins zusammen zählen kann.

Aha, hast ja meine Beiträge anscheinend nicht sehr genau gelesen, sonst wäre Dir aufgefallen, dass ich den Film eben nicht "einfach nur" geglotzt, sondern interpretiert habe und mir Gedanken dazu gemacht habe. Du solltest allerdings nicht vergessen, dass sich eben nicht jeder von kleinauf an für Wölfe interessiert, wie Du, von daher finde ich Deinen Kommentar zu unseren Ansichten eigentlich einfach nur blöd und unsachlich.

Fakten habe ich keine gesehen und auch keine Erklärungen, die deine These unterstützen. Du denkst, da wäre ein Bau in der Nähe - ohne Begründung. Wir denken das Gegenteil. Beide Parteien ohne vernünftige Begründung. Und nun willst Du die Fakten gepachtet haben, ohne Erklärung?

Dann guten Hunger mit dem Lachs. Ich kann den Film auch ohne Anspruch an Realismus und großes Hintergrundwissen genießen. Schade nur, dass Du von letzterem eigentlich gar nichts fundiertes gebracht hast, außer dem Kommentar, dass etwas "Fakt" ist und das Du halt so viel Ahnung hast.

Edit:

Die Wölfe sind computeranimiert, haben leuchtende Augen wie Taschenlampen, marschieren obercool in die Dunkelheit zurück, wobei sie choreographisch die Augen schließen usw. das hat für mich mehr von Horrormonstern, als von normalen Wölfen. Oder ist das auch alles Fakt?

cyborg_2029

13 November 2012, 04:29:29 #33 Letzte Bearbeitung: 16 November 2012, 21:58:09 von cyborg_2029
Spoiler: zeige
Der Wolfsbau wird doch am Ende von Neeson gefunden und da die Gruppe schon ein paar Tage unterwegs war ist er alles andere als an der Absturzstelle. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob Wölfe sich in die Nähe eines abgestürzten Flugzeugs trauen, immerhin ist so ein Absturz nicht gerade leise.
Lebensweisheiten 101: "Wenn Du einmal damit anfängst, dann kniest Du nur noch."

Mr. Blonde

15 November 2012, 02:03:16 #34 Letzte Bearbeitung: 15 November 2012, 02:09:01 von Mr. Blonde
Zitat von: cyborg_2029 am 13 November 2012, 04:29:29
Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob Wölfe sich in die Nähe eines abgestürzten Flugzeugs trauen, immerhin ist so ein Absturz nicht gerade leise.

Sowas halte ich auch für unwahrscheinlich. Da spricht jetzt vielleicht wieder der absolute Tiernoob aus mir, aber gut möglich, dass die Wölfe noch nie Feuer, Menschen, Maschinen usw. gesehen haben. Ich halte es daher für unwahrscheinlich, dass die Wölfe
Spoiler: zeige
dann nach ein paar Stunden auf die Menschen losgehen, sie teilweise sogar nur mit einem Wolf angreifen. Ein Wolf gegen ein gesamtes Camp voller Menschen, inklusive Feuer und Waffen.


Es mag ja sein, dass die Wölfe noch typische Charakteristiken haben, die ein Experte erkennt, für mich sind es hier schlicht und ergreifend Tötungsbestien, die Spannung und Action in den Plot bringen sollen. Sie verfolgen unsere Protagonisten, als wären sie auf einem persönlichen Rachefeldzug, sogar, als diese schon mehrfach reißaus genommen haben.  Für alles andere hätte man ja eine Doku oder keinen großen Kinofilm drehen können. Darüber dann nachzudenken, dass man bestimmte Handlungen der Wölfe noch mit Logik und Hintergrundwissen erklären kann, während sich die Wölfe ansonsten absolut unrealistisch und unnatürlich verhalten, ist imo vergebene Liebesmühe. Da kann man auch anfangen, "Jaws" genauer unter die Lupe zu nehmen, aber da wissen die meisten Filmfans, dass es eben nur Blockbuster-Quatsch ist, wenn es um den tierischen Hauptdarsteller geht.

Bei Amazon wird der Film mehrfach von Tier- und Wolfsfans negativ bewertet, weil sie die Darstellung der Wölfe im Film als plakativ und falsch bezeichnen. Das erinnert dann wieder an "Jaws" und bekräftigt mich in meiner Meinung.

pm.diebelshausen

Zitat von: Mr. Blonde am 15 November 2012, 02:03:16
Bei Amazon wird der Film mehrfach von Tier- und Wolfsfans negativ bewertet, weil sie die Darstellung der Wölfe im Film als plakativ und falsch bezeichnen.

Da Du überhaupt auf Amazon schaust, wenn Du über Wölfe lesen willst, zeigt doch, dass Du etwas blöd bist.    :zunge:

Sorry, aber den musste ich Dir noch heimzahlen.  :icon_mrgreen:
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Mr. Blonde

15 November 2012, 17:37:27 #36 Letzte Bearbeitung: 15 November 2012, 18:56:28 von Mr. Blonde
Arsch, das kam unerwartet.  :algoschaf: Gott vergibt, Diebels nie.

Ich gehe natürlich nur auf Amazon, um mich über Filme zu informieren.  :zwangsjacke:

pm.diebelshausen

Nebenbei: in vielen Anthropologie- und Soziologie-Büchern habe ich feststellen müssen, dass Männer sich nie so verhalten, wie es Liam Neeson in seinen Filmen tut. Aber da ich "The Grey" noch nicht gesehen habe, weiß ich nicht, ob das immernoch Fakt ist. Ihr habt mir hier jedenfalls richtig Lust auf den Film gemacht und zuletzt bei "Drive" bin ich dann auch gut damit gefahren. Werde ich mir also ranschaffen.  :respekt:
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

DisposableMiffy

27 November 2012, 14:47:38 #38 Letzte Bearbeitung: 27 November 2012, 14:49:40 von DisposableMiffy
"The Grey" habe ich die Tage zum zweiten Mal gesehen und bin genauso begeistert wie seinerzeit im Kino.

Tolle Bilder, wunderbar melancholische Stimmung, Neeson im Topform, nicht zu Pathos beladen und ein stimmiges Ende. 9/10

Ich musste auch an den früher im Thread genannten
Spoiler: zeige
"Runaway Train"
denken, den ich ähnlich fantastisch finde.

Ob die Wölfe nun besonders realistisch dargestellt wurden, finde ich für den Film eher nebensächlich. Sie dienen nur als Mittel zum Zweck und sind in den Szenen nach dem Absturz erkennbar überzeichnet. In einem reinen Survivalthriller könnte/sollte man dies sicher bemängeln, hier jedoch liegt der Fokus auf den psychischen Auswirkungen und unterschiedlichen Reaktionen der Figuren auf die Bedrohung im Angesicht des Todes. Daher finde ich es nicht weiter wichtig, ob sich Wölfe so oder eher nicht so verhalten, da sie nicht der Aspekt sind, um den es dem Film geht.
letterboxd.com

Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

Mr. Blonde

Zitat von: DisposableMiffy am 27 November 2012, 14:47:38
Ich musste auch an den früher im Thread genannten
Spoiler: zeige
"Runaway Train"
denken, den ich ähnlich fantastisch finde.

Dann bin ich ja doch nicht alleine mit meinen wirren Gedanken.  :icon_lol:

DisposableMiffy

Zitat von: Mr. Blonde am 27 November 2012, 17:11:37
Zitat von: DisposableMiffy am 27 November 2012, 14:47:38
Ich musste auch an den früher im Thread genannten
Spoiler: zeige
"Runaway Train"
denken, den ich ähnlich fantastisch finde.

Dann bin ich ja doch nicht alleine mit meinen wirren Gedanken.  :icon_lol:

Die Parallelen lassen sich ja quasi nicht übersehen.  :icon_mrgreen:

Den könnte ich auch mal wieder gucken. Mal fürs Wochenende raus legen...
letterboxd.com

Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

StS

Das meiste zu dem Film wurde ja bereits geschrieben. Mochte ihn ebenfalls - fand aber Grillo darstellerisch stärker als Neeson und sehe die Wölfe auch (tendenziell) eher als ein klassisches "Tierhorror"-Element (die Art, wie ihre Angriffe in Szene gesetzt wurden, ihre Laute in der Dunkelheit, die Szene mit den Augen etc.). Zum Glück aber legt der Streifen ganz andere Schwerpunkte - die Menschen und ihr Umgang mit der Situation stehen klar im Mittelpunkt. Das Ende ist stark - allerdings hat mich das Setting geringfügig "gestört", da es wiederum eher in den (groben) Bereich "Tierhorror" fiel:
Spoiler: zeige
Nach all den zurückgelegten Meilen, eine Klippe hinunter, durch nen Fluss und diesen zudem eine Strecke lang stromabwärts (etc) findet der Hauptprotagonist "rein zufällig und nicht einmal bewusst" punktgenau den Wolfsbau, komplett mit herumliegenden Skelettteilen und einigen blutigen Beuteresten.
Eine "x-beliebige Stelle im Wald" wäre für den Moment imo subtiler und daher passender gewesen. Nichtsdestotrotz 8/10 für diesen sehenswerten Film.  ;)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

Joe Carnahan´s ,,the Grey" (2011) hat mich positiv überrascht – vor allem weil er nicht nur ganz prima klassische Elemente eines ,,Survival-Thrillers" (Mensch vs. Natur) mit denen gängiger ,,Creature-Features" (aggressive Wölfe, welche die Männer der Reihe nach dezimieren) kombiniert, sondern obendrein auch als ,,anregende Meditation" übers Sterben sowie ,,die eigene Rolle in dieser Welt" daherkommt. Obgleich die Konfrontationen mit den Tieren in gewohnter ,,Horrorfilm-Manier" in Szene gesetzt wurden (unheimliche Laute in der Dunkelheit, leuchtende Augen, aggressive Angriffe etc.) und alles am Ende (leider) in einem nicht gerade originell gewählten Ort des Showdowns mündet (nach all den Meilen und Irrwegen punktgenau ausgerechnet jenes ,,Fleckchen Erde" zu erreichen: nichts weiter als ,,pures Hollywood"), steht dennoch klar der Mensch im Fokus bzw. Blickpunkt des Werks – also die physischen wie psychischen Auswirkungen der Situation auf die Betroffenen, ebenso wie ihr individueller Umgang damit. Während Carnahan genau das des Öfteren geschickt ,,transportiert" – etwa wenn er sich beim Flugzeugabsturz strikt auf seinen Hauptprotagonisten konzentriert, statt auf die üblichen ,,Crash-Images" zurückzugreifen (á la Aufnahmen der hinabstürzenden und/oder aufschlagenden Maschine) – lassen spezielle Momente dieses ,,inspirierte Herangehen" allerdings vermissen (allen voran ein zu sehr ,,auf Thrill gebürstetes" Set-Piece an einer Klippe, bei dem ein gutes Maß an ,,Suspension of Disbelief" unabdingbar ist). Innerhalb des ,,vorgegebenen Rahmens" erfüllen die gezeichneten Charaktere ihre jeweiligen Zwecke allesamt ordentlich – wobei die beste darstellerische Leistung aber nicht etwa von Liam Neeson stammt, sondern vielmehr von Frank Grillo, in Gestalt dessen ,,Ende des Weges" die ,,Kerngedanken" des Werks zudem noch einmal perfekt ,,verbildlicht" bzw. ,,zusammenfasst" werden...

Fazit: Anständig gespielt und umgesetzt, packend und konsequent bis zuletzt sowie erfreulich (melancholisch-) atmosphärisch – da kann man einzelne Klischees und ,,kleinere Fehltritte" bei der Wertungsbildung durchaus einfach mal ,,ein Stück weit" vernachlässigen...

knappe 8/10
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Urfaust

Den Showdown hatte ich immer so verstanden,
Spoiler: zeige
dass Liam Neeson den Wolfsbau nicht zufällig findet, sondern die Wölfe ihn vielmehr genau dahin - zu sich - treiben.

StS

Zitat von: Urfaust am 17 Mai 2013, 12:33:09
Den Showdown hatte ich immer so verstanden,
Spoiler: zeige
dass Liam Neeson den Wolfsbau nicht zufällig findet, sondern die Wölfe ihn vielmehr genau dahin - zu sich - treiben.


Kann ich mir so nicht vorstellen. Wäre ein ziemlich abstruses Verhalten von den Tieren.
Oder?  :00000109:
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Newendyke

Zitat von: StS am 17 Mai 2013, 14:31:19
Zitat von: Urfaust am 17 Mai 2013, 12:33:09
Den Showdown hatte ich immer so verstanden,
Spoiler: zeige
dass Liam Neeson den Wolfsbau nicht zufällig findet, sondern die Wölfe ihn vielmehr genau dahin - zu sich - treiben.


Kann ich mir so nicht vorstellen. Wäre ein ziemlich abstruses Verhalten von den Tieren.
Oder?  :00000109:

Natürlich, aber für die Dramaturgie des Films macht der Gedanke schon Sinn. Hab den Streifen nur ein Mal im Kino gesehen, aber ist das Alpha-Tier nicht schon von Beginn an hinter Neeson und seinen Leuten her? Wenn ja, dann ist es für die Geschichte irgendwie logisch, dass der Wolf den Menschen genau dorthin jagt/führt, wo es ihn haben möchte, um in bekannter Umgebung bzw. heimischen Boden zu kämpfen.


"Ich will jetzt nichts mehr hören, von wegen keinen Job, kein Auto, keine Freundin, keine Zukunft und keinen Schwanz." (der Meister - Gran Torino)

StS

Zitat von: Newendyke am 17 Mai 2013, 14:58:33
Zitat von: StS am 17 Mai 2013, 14:31:19
Zitat von: Urfaust am 17 Mai 2013, 12:33:09
Den Showdown hatte ich immer so verstanden,
Spoiler: zeige
dass Liam Neeson den Wolfsbau nicht zufällig findet, sondern die Wölfe ihn vielmehr genau dahin - zu sich - treiben.

Kann ich mir so nicht vorstellen. Wäre ein ziemlich abstruses Verhalten von den Tieren.
Oder?  :00000109:
Natürlich, aber für die Dramaturgie des Films macht der Gedanke schon Sinn. Hab den Streifen nur ein Mal im Kino gesehen, aber ist das Alpha-Tier nicht schon von Beginn an hinter Neeson und seinen Leuten her? Wenn ja, dann ist es für die Geschichte irgendwie logisch, dass der Wolf den Menschen genau dorthin jagt/führt, wo es ihn haben möchte, um in bekannter Umgebung bzw. heimischen Boden zu kämpfen.

Es heißt aber im Film auch selbst, dass Wölfe in erster Linie ihren "Bau" beschützen wollen - da ist es imo nicht sinnig, Widersacher genau dorthin zu locken bzw. zu führen. Außerdem hat keiner der Tiere bestimmt, wo genau Neeson aus dem reißenden Bach steigt.  ;)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
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(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

pm.diebelshausen

20 Oktober 2013, 20:31:59 #47 Letzte Bearbeitung: 20 Oktober 2013, 23:22:07 von pm.diebelshausen
Nun habe ich ihn gesehen und er hat mich nicht sonderlich beeindruckt.

Visuell (Produktiondesign, Sets und besonders Ausstattung und Maske) sowie hinsichtlich des Sounddesigns noch am ehesten - das ist alles stimmig und überzeugend. Aber zu erzählen hat der Film deutlich weniger als ich nach den Urteilen hier erwartet hatte. Eine Auseinandersetzung oder gar Meditation über die Unausweichlichkeit des Sterbens habe ich da nicht gesehen. Dafür reicht mir die ausschließliche Benennung der Thematik nicht - der Film führt keinerlei Aspekte zu diesem Thema aus, sondern bewegt sich geradlinig auf sein und das Ende zu. In dem Zusammenhang funktionieren auch die Wölfe (siehe Diskussion oben) für mich ebenfalls als klassische Filmmonster und ihre Darstellung sowie die des Survival-Stoffes gibt nichts her in Sachen Naturfilm oder Mensch-und-Naturgewalt. Die Slasher-Nähe wurde hier ja bereits genannt.

Die Dialoge sind weitestgehend irrelevant, der Film wäre auch ohne Ton zu verstehen. Da ist es interessant, dass oben "Dead Man" genannt wurde, der textlich gerade anders an sein Sterbe-Thema geht, nämlich einerseits schweigend und andererseits lebensweisheitlich brabbelnd. Die Figurenzeichnung ist rudimentär - das führte bei mir dazu, dass mir das Schicksal der Protagonisten recht egal blieb und diese Fetzen an Emotionalität wie Ottways Backstory oder die Haare einer sechsjährigen Tochter für mich über nervige Stereotypen und Erzählklischees nicht hinauswirkten und mir gegen Ende auch mal ein Seufzen entlockten.

Nun sind Survival und Tierhorror Genres, die mit einer ganzen Menge Filmgurken gefüttert werden. Da steht dann "The Grey" nicht wirklich schlecht da. Dennoch scheint mir, dass der Film nicht das hergibt, was er als wirklich großartiger Film haben müsste, nämlich mehr Anregung zum Thema Tod und Verlust als diese vier unsäglichen Gedichtzeilen, auf die er sich in der Tat reduzieren lässt.

Für mich ein Film zwischen den Stühlen: erfreulich im Actionkino, ansonsten eher unerquicklich. Glas halb voll oder halb leer? Ich sage mal, er ist nicht weniger aber auch nicht mehr und gebe 6/10.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

RoboLuster

So ist der Film gut beschrieben. :respekt:
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Mr. Boo


RoboLuster

https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash


Mr. Blonde

Zitat von: RoboLuster am 20 Oktober 2013, 21:47:19
Passt zum Film, belanglos.^^

Ist das dann die offizielle Tagline zum Film?  :icon_razz:

RoboLuster

https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

zombie-flesheater

Leider konnte mich Neeson hier nicht wirklich ueberzeugen. Irgendwie blieb der Film weit hinter den Erwartungen zurueck und die Laenge kurz vor dem Finale haette auch nicht unbedingt sein muessen. Atmosphaerisch anfangs ganz gelungen, jedoch war nach einer Weile leider die Luft raus und das gesamte Filmchen wirkt rueckblickend beinahe schon belanglos. Schade eigentlich, den Neeson sehe ich eigentlich recht gerne, die Thematik wirkte anfangs recht interessant und hinsichtlich Optik, Sound und Budget war eigentlich auch alles im gruenen Bereich. Dass insgesamt nicht viel passiert ist, koennte ich hier jetzt nicht einmal behaupten, anscheinend waren es wohl wirklich die relativ uninteressanten Charaktere, die kein Mitfiebern aufkommen haben lassen...
Wenn im Zimmer kein Platz mehr ist,
kommen die Filme in den Keller.

Darkling Nocturnal

Ich muss jetzt einfach mal meine Meinung zu diesem Film abgeben. Was für eine gequirlte Scheiße war denn das? Der Film zieht sich wie Kaugummi. Die Schockeffekte passen nicht zum Film und erschrecken zwar, erzeugen aber keine Spannung. Der Ton ist miserabel abgemischt (dumpf und viel zu leise Dialoge - justieren am Receiver brachte auch nicht viel. Vielleicht liegt's an meinem Yamaha-Receiver, aber bei den meisten anderen Filmen habe ich das Problem nicht. Ein paar Ausnahmen gibt es natürlich, Drive Angry z.B.: Center auf +10, Fronts auf -5 für halbwegs vernünftigen Ton ... bei Superman das gleiche).

Die Aufnahmen hat man versaut. Entweder weißes Schneegestöber oder schwarze Nacht. Sieht man mal Naturaufnahmen, sind diese verschwommen, weil der Fokus auf den Protagonisten liegt. Das Finale wäre gar nicht so schlecht, wären die Schnitte nicht viel zu hektisch.

Und nun hätte ich ja kein Problem damit, die Wölfe als die Bösen anzusehen. Aber die Respektlosigkeit, die dieser Film an den Tag legt, habe ich so wohl noch nie gesehen. Schon klar, dass man
Spoiler: zeige
die Wölfe tötet
, auch klar, dass man
Spoiler: zeige
einen Wolf grillt, um zu überleben
. Aber ihm
Spoiler: zeige
einen Stock in den Arsch zu schieben, ihn danach zu verspotten und zu verhöhnen und ihn letztendlich zu enthaupten
ist dann doch ein wenig übers Ziel hinausgeschossen.

Cliffhanger hat gezeigt, wie man's macht. Grandiose Naturaufnahmen und Wölfe, die zwar (wenn auch nur kurz) als Bedrohung aber nie als das Urböse dargestellt werden.

Ne, "The Grey" war einfach nur ein Scheißfilm. Ein paar Szenen wie die Schluchtenüberquerung oder die Szene kurz vorm Finale waren nicht schlecht, aber zu mehr als einer 3/10 reicht es beiliebe nicht.

- Unpassende Schockeffekte
- Mensch ist die Krone der Schöpfung und muss die Natur beherrschen  :doof:
- Miese Kameraarbeit
- Langatmig

Nein, ich bin weder Vegetarier, Veganer oder Öko-Freak. Ich habe kein Problem damit, mit Western mit stürzenden Pferden anzusehen oder Filme wie Dr. Dolittle - oder auch Märchen (wo Wölfe ja nun auch nicht gerade die Guten sind), aber das war einfach nur abartig, mies gefilmt und langatmig.  :kotz:

Warum ich das Thema jetzt ausgebuddelt habe? Weil ich den Film erst jetzt gesehen habe und in einem Filmforum, wo eben über diesen Film diskutiert wird, meine Meinung loswerden musste.

Moonshade

So fällts dann unterschiedlich aus: ich fand damals die "natürliche" Kameraführung sehr angenehm - und die nicht brilliantklare Sicht, die ja die Perspektive der Figuren einnimmt, war Absicht - , die langsame Plot-Entwicklung passend zum Fatalismus des Films und daß sich die Menschen hier wohl kaum als die Krone der Schöpfung fühlen können (obwohl sie das ganz offensichtlich tun, wenn ich so die Wolfsdebatte in Deutschland verfolge), sondern derbst in den Arsch gebissen werden, hat mich auch nicht aufgebracht, sondern ich fand es folgerichtig.

Aber du hast anscheinend etwas Anderes...Typischeres...erwartet.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

Der Maulwurf

14 Oktober 2015, 19:13:44 #57 Letzte Bearbeitung: 14 Oktober 2015, 19:15:22 von Der Maulwurf
Zitat von: Darkling Nocturnal am 13 Oktober 2015, 20:50:48
Ich muss jetzt einfach mal meine Meinung zu diesem Film abgeben. Was für eine gequirlte Scheiße war denn das? Der Film zieht sich wie Kaugummi. Die Schockeffekte passen nicht zum Film und erschrecken zwar, erzeugen aber keine Spannung. Der Ton ist miserabel abgemischt (dumpf und viel zu leise Dialoge - justieren am Receiver brachte auch nicht viel. Vielleicht liegt's an meinem Yamaha-Receiver, aber bei den meisten anderen Filmen habe ich das Problem nicht. Ein paar Ausnahmen gibt es natürlich, Drive Angry z.B.: Center auf +10, Fronts auf -5 für halbwegs vernünftigen Ton ... bei Superman das gleiche).

Die Aufnahmen hat man versaut. Entweder weißes Schneegestöber oder schwarze Nacht. Sieht man mal Naturaufnahmen, sind diese verschwommen, weil der Fokus auf den Protagonisten liegt. Das Finale wäre gar nicht so schlecht, wären die Schnitte nicht viel zu hektisch.

Und nun hätte ich ja kein Problem damit, die Wölfe als die Bösen anzusehen. Aber die Respektlosigkeit, die dieser Film an den Tag legt, habe ich so wohl noch nie gesehen. Schon klar, dass man
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die Wölfe tötet
, auch klar, dass man
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einen Wolf grillt, um zu überleben
. Aber ihm
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einen Stock in den Arsch zu schieben, ihn danach zu verspotten und zu verhöhnen und ihn letztendlich zu enthaupten
ist dann doch ein wenig übers Ziel hinausgeschossen.

Cliffhanger hat gezeigt, wie man's macht. Grandiose Naturaufnahmen und Wölfe, die zwar (wenn auch nur kurz) als Bedrohung aber nie als das Urböse dargestellt werden.

Ne, "The Grey" war einfach nur ein Scheißfilm. Ein paar Szenen wie die Schluchtenüberquerung oder die Szene kurz vorm Finale waren nicht schlecht, aber zu mehr als einer 3/10 reicht es beiliebe nicht.

- Unpassende Schockeffekte
- Mensch ist die Krone der Schöpfung und muss die Natur beherrschen  :doof:
- Miese Kameraarbeit
- Langatmig

Nein, ich bin weder Vegetarier, Veganer oder Öko-Freak. Ich habe kein Problem damit, mit Western mit stürzenden Pferden anzusehen oder Filme wie Dr. Dolittle - oder auch Märchen (wo Wölfe ja nun auch nicht gerade die Guten sind), aber das war einfach nur abartig, mies gefilmt und langatmig.  :kotz:

Warum ich das Thema jetzt ausgebuddelt habe? Weil ich den Film erst jetzt gesehen habe und in einem Filmforum, wo eben über diesen Film diskutiert wird, meine Meinung loswerden musste.

Das ist ne krasse Ansicht. Muss sagen das ich den Film gerade wegen fast all den Punkten die Du negativ fandest sogar gut fand.

Unpassende Schockeffekte? - bei mir haben die gesessen! Und haben gerade die etwas langatmige und bedächtige Inszenierung kompensiert.

- Mensch ist die Krone der Schöpfung und muss die Natur beherrschen? - das war ja der Clou des Films. Die Gruppe (außer Liam Neesons Charakter, und auf den hört Anfangs niemand) agiert anfangs sehr überheblich und lässt sich nichts sagen, sondern wartet mit einer bescheuerten Selbstverständlichkeit drauf das schon alles gut gehen wird. Erst als die ersten gerissen sind kommt man auf den Dampfer zusammenhalten zu müssen weil man alleine verloren ist.

- Miese Kameraarbeit? - Die Aufnahmen sind so absolut gewollt. Das sollte keine Naturschauspiel mit tollen Aufnahmen sein sondern ein Survivalthriller/ bzw. Tierhorror, da war die Perspektive wie man es Nachts im Schneesturm wohl selbst wahrnehmen würde absolut realistisch.

- Langatmig?- der einzige Punkt an dem ich Dir etwas Recht gebe. Es dauert einfach zu lange bis der Film Fahrt auf nimmt, aber dann geht es eigentlich recht gut vorwärts.

-Aber ihm
Spoiler: zeige
einen Stock in den Arsch zu schieben, ihn danach zu verspotten und zu verhöhnen und ihn letztendlich zu enthaupten
ist dann doch ein wenig übers Ziel hinausgeschossen..? - Ich glaube hier interpretierst Du falsch. Als der erste Wolf getötet wird, ist das eine Schlüsselszene bei der die Gruppe sich endlich zusammenrauft und merkt wie sie überleben kann. Es motiviert Sie quasi nicht auf zu geben und ja, Rache für Ihre Kollegen genommen zu haben. In dem Fall stehen sich Rudel Menschen gegen Rudel Wölfe gegenüber, das Verhöhnen und Feiern des toten Wolfs dient doch nur dazu die nackte Angst zu überwinden die die Gruppe vorher entzweit und gelähmt hat. Das kam auch genauso rüber fand ich. Und wem das nicht reicht, das Finale des Films (auch nach dem Abspann) veranschaulicht noch mal überdeutlich wie gleichgestellt Menschen und Wölfe in der Geschichte und Aussage des Films sind. 
Spoiler: zeige
Gerade das die anderen Wolfsrudel Mitglieder am Finalkampf nicht teilnehmen sondern Ihren Chef alleine lassen macht sie doch wieder sehr symphatisch und stellt Sie als denkende, intelligente Wesen mit Ehrgefühl dar.


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