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The King's Speech (2010)

Begonnen von uboot, 17 Januar 2012, 05:09:34

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uboot

Sehe ich es richtig, dass bisher noch kein Thread zum vierfachen Oscargewinner 2011 (inkl. bester Film) existiert?  :icon_rolleyes:

Gerade auf Blu-Ray gesehen, und fand ihn ganz stark: Emotional, spannend und großartig gespielt! 8,5/10 (Tendenz zur 9).

Leider war die Verleihversion ohne jegliche Extras. Sehr ärgerlich, dass die für den Verleih so verkappte Versionen rausbringen.

lastboyscout

Colin Firth gibt eine absolute Glanzvorstellung, ganz starker Film.
Absolute Empfehlung, schwanke so zwischen 8 und 9.
I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
http://www.dvdprofiler.com/mycollection.asp?alias=lastboyscout

Eric

Zitat von: lastboyscout am 17 Januar 2012, 05:56:17
Colin Firth gibt eine absolute Glanzvorstellung, ganz starker Film.
Absolute Empfehlung, schwanke so zwischen 8 und 9.

Ging mir ähnlich. Sehr toller Film mit einem perfekt agierenden Colin Firth.
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

uboot

Auch wenn Colin Firth meist hervorgehoben wird, ich fand auch Geoffrey Rush als Lionel ganz herausragend.

Moonshade

Definitiv schön gespielt, ob mir letztendlich zu zahm, um Langzeitwirkung zu entwickeln, eher ein von vielen Oscar-Konsens-Kandidaten.
Der ausgewogen bittere "Social Network", der abseitigere "Winter's Bone" und der abgründig mutierende "Black Swan" wären die künstlerisch aufregendere Wahl gewesen.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

Rollo Tomasi

17 Januar 2012, 17:07:13 #5 Letzte Bearbeitung: 17 Januar 2012, 17:14:47 von Rollo Tomasi
Mir auch zu bieder.
Ich mag eigentlich altmodische Filme, aber ich hätte dem z. B. nie den Oscar für den besten Film des Jahres gegeben, diese Entscheidung war für mich ein Rückschritt, hat man doch in den letzten Jahren immer modernere Inszenierungen bevorzugt, berechtigterweise.
Aber zweifellos ein guter Film.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

McClane

Kann mich Moon und Rollo weitestgehend anschließen: Firth und Rush top, ansonsten nicht mehr als ganz okay. Wobei der Oscar-Gewinn von "Rocky mit Reden statt Boxen" als bester Film immerhin noch diskutabel ist, der Sieg in der Kategorie beste Regie für das kleine englische Fernsehspiel allerdings schon absurde Züge hatte.
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

uboot

Zitat von: McClane am 17 Januar 2012, 17:13:06
[...] der Sieg in der Kategorie beste Regie für das kleine englische Fernsehspiel allerdings schon absurde Züge hatte.

Warum absurd? Tom Hooper hat alles richtig gemacht, was man richtig machen kann. Andere Regisseure wären an dem doch recht speziellen Stoff hemmungslos gescheitert. Als Mustergegenbeispiel dient J. Edgar, auch ziemlich speziell, aber der Film ist so langatmig, schlecht erzählt und langweilig, da stimmt einfach nichts. Genauso hätte The King's Speech unter anderen Regisseuren auch sein können. Aber Tom Hooper schafft es den Zuschauer in den Bann zu ziehen, ihn konsequent für eine doch recht getragene Thematik zu begeistern. Das ist eine super Leistung!

pm.diebelshausen

17 Januar 2012, 19:16:12 #8 Letzte Bearbeitung: 17 Januar 2012, 19:18:24 von pm.diebelshausen
Nein, das Mustergegenbeispiel ist "Mein Führer".  :icon_mrgreen:
Und der hat auch alles richtig gemacht und war auch altbacken.

Der Erfolg von "The King's Speech" ist natürlich bezeichnend für die Befindlichkeit des derzeitigen abendländischen, massenweise erfolgreichen Kinos.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Discostu

Mir haben Schauspieler, Regie und Kamera sehr gut gefallen, die Story ist aber leider relativ frei an Überraschungen und herausragenden Szenen. Insgesamt einfach ein guter Film, aber bester Film des Jahres? Ich weiß nicht... 7.5/10

Mr. Blonde

Ich hatte den Film in der OV-Version im Kino gesehen und war ein wenig enttäuscht. Würde Moonie zustimmen. Schauspielerisch ist das schon was Besonderes, aber ansonsten wirkte es auf mich wie ein Film, der unbedingt auf Oscar getrimmt werden sollte. Der angeblich so spezielle Stoff ist dann doch recht altbacken, wenn man mal ehrlich drüber nachdenkt. Nur hier ist halt ein historischer Hintergrund dabei.

Mehr als 6,5 würde ich nicht geben, dafür empfand ich es einfach nicht als den Film, den andere gesehen haben wollen und der Oscar hätte anderen Filmen bei weitem besser gestanden.

Rollo Tomasi

Der Film lebt doch in der Haupsache von den Dialogen und selbstverständlich von den Schauspielern, die diese Dialoge interpretieren. Und das machen sie hervorragend. Allerdings geben das die Rollen auch her. Dass die Schauspieler das so gut machen, ist sicher auch ein Verdienst des Regisseurs.
Aber im Grunde muss ich da McClane recht geben, regietechnisch fand ich das jetzt nicht sooo anspruchsvoll.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
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pm.diebelshausen

Würdest Du das in etwa mit "Frost/Nixon" vergleichen, Rollo? Wenn ja, sind wir ungefähr der selben Meinung.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Rollo Tomasi

Zitat von: pm.diebelshausen am 17 Januar 2012, 19:50:40
Würdest Du das in etwa mit "Frost/Nixon" vergleichen, Rollo? Wenn ja, sind wir ungefähr der selben Meinung.

Ja, schon.
Beide haben ja eher den Charakter eines Theaterstückes, mit wenigen Sets usw.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
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McClane

Zitat von: uboot am 17 Januar 2012, 18:23:57
Zitat von: McClane am 17 Januar 2012, 17:13:06
[...] der Sieg in der Kategorie beste Regie für das kleine englische Fernsehspiel allerdings schon absurde Züge hatte.

Warum absurd? Tom Hooper hat alles richtig gemacht, was man richtig machen kann. Andere Regisseure wären an dem doch recht speziellen Stoff hemmungslos gescheitert. Als Mustergegenbeispiel dient J. Edgar, auch ziemlich speziell, aber der Film ist so langatmig, schlecht erzählt und langweilig, da stimmt einfach nichts. Genauso hätte The King's Speech unter anderen Regisseuren auch sein können. Aber Tom Hooper schafft es den Zuschauer in den Bann zu ziehen, ihn konsequent für eine doch recht getragene Thematik zu begeistern. Das ist eine super Leistung!

Mal abgesehen davon, dass Clint Eastwood einer der größten amerikanischen Regisseure der Gegenwart ist und mich "J. Edgar" mehr gepackt hat als "The King's Speech", ist es nicht das, was ich meinte. Unverdienter Sieg und absurde Entscheidung bedeutet nicht, dass Film und/oder Regisseur nix können.
Hooper inszeniert seinen Film nicht schlecht, kommt mit dem Stoff gut zurecht. Und trotzdem hab ich beim Anschauen des Films (und das wohlgemerkt im Kino) gedacht: "Das sieht aus wie auf die Leinwand projeziertes Fernsehen." Es ist gut gemacht, von der Bildsprache nicht unbedingt cineastisch und keinesfalls gewagt - da gab es 2010 wesentlich reizvollere, einfallsreichere Filme, nicht nur unter seinen Mitkandidaten um den Preis.
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

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Mr. Blonde

Auch wenn es hart klingt: Ich erkenne keine eindeutige Handschrift im Film und finde, den Stoff hätten noch andere stemmen können. Kenneth Brannagh comes to mind, wobei der sicher den ein oder anderen Witz ausgemerzt hätte.

Wie McClane schön schreibt, erinnert es im Großen und Ganzen eher an ein sehr gut produziertes Fernseh-Eventfilmchen. Im Direktvergleich geht der neben den "Großen" Filmen irgendwie unter.

Roughale

Naja, Branagh hat sich ja heftigst bei Frankenstein verstemmt, da ist mir King's Speech so wie er ist echt lieber, ich fand ihn ganz toll!

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Moonshade

Zitat von: uboot am 17 Januar 2012, 18:23:57
Warum absurd? Tom Hooper hat alles richtig gemacht, was man richtig machen kann. Andere Regisseure wären an dem doch recht speziellen Stoff hemmungslos gescheitert. Als Mustergegenbeispiel dient J. Edgar, auch ziemlich speziell, aber der Film ist so langatmig, schlecht erzählt und langweilig, da stimmt einfach nichts. Genauso hätte The King's Speech unter anderen Regisseuren auch sein können. Aber Tom Hooper schafft es den Zuschauer in den Bann zu ziehen, ihn konsequent für eine doch recht getragene Thematik zu begeistern. Das ist eine super Leistung!

Zunächst mal solltest du endlich mal "J.Edgar" als dein bevorzugtes schlechtes Beispiel eindampfen, das sorgt inzwischen langsam für ein kollektives Forenschmunzeln (freundlich ausgedrückt oder auch  :viney:).

Daß Hooper etwas falsch gemacht hat, behauptet auch niemand, allein daß der Film keine so herausragende Regieleistung neben der Schauspielführung nötig hatte, wie etwa die anderen Nominierten. Ich sehe so ziemlich jeden anderen Regienominierten dieses Jahres, also die Coens, Russell, Aronowski und vor allem Fincher als erfolgreicher und aufwändiger in der Inszenierung.
Bei Hooper spürt man die Herkunft beim TV und die Inszenierung ist doch recht bieder, durchaus atmosphärisch, aber im Vergleich zu den anderen Filmen eher "nett".
Eine gute Arbeit, für die ich durchaus einen Emmy oder die Nom spendiert hätte, aber den Regie-Oscar - nee, da fallen mir für das Jahr bessere Leistungen ein mit einer individuellen Handschrift.

@Roughale
Auch wenn ich mich da in die Einsamkeit begebe: Brananghs Frankenstein halte ich visuell immer noch für außerordentlich gelungen und atmosphärisch zutreffender als die klassischen Umsetzungen des Themas, die mehr dem Horrorgenre zugetan war.
Klar, als Regisseur/Hauptdarsteller überdreht er total - aber dennoch sitze ich immer wieder fasziniert vor dieser Show, die wie Burton wirkt, nur ohne den Zuckerguß und etwas albern-martialischer... :icon_mrgreen:
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Roughale

Zitat von: Moonshade am 18 Januar 2012, 10:45:53
@Roughale
Auch wenn ich mich da in die Einsamkeit begebe: Brananghs Frankenstein halte ich visuell immer noch für außerordentlich gelungen und atmosphärisch zutreffender als die klassischen Umsetzungen des Themas, die mehr dem Horrorgenre zugetan war.
Klar, als Regisseur/Hauptdarsteller überdreht er total - aber dennoch sitze ich immer wieder fasziniert vor dieser Show, die wie Burton wirkt, nur ohne den Zuckerguß und etwas albern-martialischer... :icon_mrgreen:

Visuell mag er gut umgesetzt gewesen sein, dazu müsste ich mich durchringen und ihn nochmal ansehen, was ich irgendwie aber einfach nicht will, dazu war er inhaltlich einfach eine Katastrophe, als ob Brannagh das Buch gar nicht gelesen hatte (was bei dem Titel "Mary Shelley's Frankenstein" einfach nicht sein darf ;)). Und wenn ich mich an seine Selbstadarstellung als Victor erinnere, wird mir immer noch kotzübel... Und das sage ich als echter Brannagh Fan!

Der grosse Fehler ist es halt, dass man im Film einfach auf die Optik setzen muss und was ergibt sich da besser als die Erschaffung des "Monsters" - nur, dass die im Buch nur ganz kurz angedeutet wird... Klasse Buch, das meiner Meinung nach bisher nicht passabel verfilmt wurde - aber vielleicht ist das auch gut so - Buch bleibt Buch und Film bleibt Film ;)

esta es la mejor mota
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pm.diebelshausen

18 Januar 2012, 18:03:18 #19 Letzte Bearbeitung: 18 Januar 2012, 18:05:48 von pm.diebelshausen
Das war doch der Film, in dem deNiro im Schnee angestapft kommt und dann "Genf" in die Kamera rülpst.  :viney: Den fand ich damals auch eher peinlich. Aber Brannagh hat oft genug gezeigt, dass er es besser kann. Der indirekt bereits genannte Ron Howard auch, aber der ist halt auch so brav und bieder wie Hoopers Film. Dass sowas über die Maßen prämiert wird, ist langweilig, bestätigt aber die große biedermeierähnliche Tendenz unserer Gesellschaft.
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