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Argo (dramatischer Polit-Thriller von/mit Ben Affleck)

Begonnen von StS, 8 Mai 2012, 19:42:33

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StS



Director: Ben Affleck
Screenwriter: Chris Terrio
Starring: Ben Affleck, Alan Arkin, Bryan Cranston, John Goodman, Kerry Bishe, Kyle Chandler, Rory Cochrane, Christopher Denham, Tate Donovan, Clea DuVall, Victor Garber, Zeljko Ivanek, Richard Kind, Scoot McNairy, Chris Messina, Michael Parks, Taylor Schilling
Genre: Drama, Thriller
MPAA Rating: R (for language and some violent images)
Official Website: www.Argothemovie.com

Based on true events, "Argo" chronicles the life-or-death covert operation to rescue six Americans, which unfolded behind the scenes of the Iran hostage crisis--the truth of which was unknown by the public for decades. On November 4, 1979, as the Iranian revolution reaches its boiling point, militants storm the U.S. embassy in Tehran, taking 52 Americans hostage. But, in the midst of the chaos, six Americans manage to slip away and find refuge in the home of the Canadian ambassador. Knowing it is only a matter of time before the six are found out and likely killed, a CIA "exfiltration" specialist named Tony Mendez (Affleck) comes up with a risky plan to get them safely out of the country. A plan so incredible, it could only happen in the movies.

Trailer:
http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=89979

...inzwischen ist ja klar, dass Ben es als Regisseur echt draufhat - also wird der hier gewiss auch mal geschaut, zumal stark besetzt und von der Story her durchaus interessant.
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

Kommt bei Kritikern und Zuschauern gut an, der Film...

ZitatAn even bigger story this weekend was the fantastic hold for Ben Affleck's political thriller Argo (Warner Bros.), which remained in second place with $16.6 million, down just 15% from its opening weekend. It has grossed $43.2 million in ten days and the movie doing this well and getting such strong word-of-mouth business almost guarantees it to be a player during awards season. (comingsoon.net)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Dexter

Selbst in der letzten South Park Folge wurde der Film und Ben Affleck sehr gelobt. Sowas kommt selten vor. :icon_mrgreen:

elpadro

Ganz starker und spannender Film.
Der Trailer ließ auf viele komödiantische Anteile schließen, aber zum Lachen war letztlich niemandem zumute.
Erst mal sacken lassen, momentan wirkt die Atmosphäre nach - wieviel Handlung wirklich drinsteckt ... mal abwarten, was die nächsten Meinungen hier so sagen.
"Hey Asshole, I'm talking to you!"
"You're not, you're talking to yourself."
Moon 44

Moonshade

"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

StS

Und die Erfolgsgeschichte geht weiter:

Zitat#1. Argo (Warner Brothers) Week 3 - Last Week #2
$12,355,000 (-25%) in 2,855 theaters (-392); PSA: $4,327; Cumulative: $60,780,000
Despite losing almost 400 theaters, "Argo" jumped to #1 in its third week (after two weekends at #2). The 25% fall off would be impressive even without the impact of the storm. The Ben Affleck Mideast thriller has owned the adult audience this month; the film should easily pass $100 million and play well through Thanksgiving. (indiewire.com)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

blade2603

Man muss neidlos anerkennen das aus ihm ein guter Schauspieler und noch besserer Regisseur geworden ist. Ich bin def.. gespannt auf den Film
"Jedes Publikum kriegt die Vorstellung, die es verdient." -Mario Barth
◾ Originalzitat von: Curt Goetz

(aus den Känguru Büchern)

vodkamartini

Freue ich mich auch schon drauf, auch wenn der Film in unseres Kinos garantiert wieder mal keine Rolle spielen wird. Affleck hat sich zu einem ausgezeichneten Regisseur gemausert, da kann noch so einiges kommen (der Mann ist ja noch jung).
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

Teppi

Gerade geschaut und für grandios befunden.

Affleck verpackt die außergewöhnlich-absurde Geschichte in einen packenden Polit-Thriller mit so manchen satirischen Spitzen gegen das Film-Business, welche mehr als einmal zum lauten Lachen einladen. Bei einem weniger versierten Mann hinter der Kamera wäre bei dieser abstrusen Mischung wohl unfokussierter Firlefanz entstanden, doch Affleck findet stets die richtige Balance zwischen Ernst und Entertainment und reiht sich damit nun wahrlich in die Riege aktueller Top-Regisseure ein.
Allein schon die Anfangsszene, welche die nötigen Hintergrundinfos kurz und knackig mit Comic-Panels illustriert, zeigt sein Gespür für Unterhaltung mit dem gewissen Maß an Anspruch. Im weiteren Verlauf wird die Spannungsschraube stets fester gezogen, was etwaige Abweichungen und Ausschmückungen von der Realität verschmerzbar macht. Die Darsteller spielen alle solide bis stark (besondern Goodman, aber auch Affleck selbst gefiel mir besser als bspw. in "The Town" zuletzt), und die Ausstattung ist ebenfalls astrein (was u.a. auch im Abspann bewiesen wird).

Spannendes Blockbuster-Kino muss nicht kopflos sein - Afflecks bisher bester Film. 9/10

DisposableMiffy

14 November 2012, 01:26:07 #10 Letzte Bearbeitung: 14 November 2012, 01:28:01 von DisposableMiffy
Stärkste Phase des Films ist für mich ganz klar die Planung der Rettungsaktion.
Spoiler: zeige
Um die sechs Botschaftsangehörigen außer Landes zu schmuggeln, "gründet" die CIA, unter Mithilfe Hollywoods, eine falsche Filmproduktionsfirma, die einen ebenfalls erfundenen Film drehen will. Die Botschaftsangehörigen werden als Mitglieder des Filmteams ausgegeben, die in Teheran nach geeigneten Drehorten suchen.
Die Szenen mit Alan Arkin als Filmproduzenten und John Goodman als Maskenbildner, sind teilweise äußerst komisch und bilden einen starken Kontrast zu den Bildern der belagerten Botschaft und denen der Todesängste ausstehenden Botschaftsangehörigen. Die große Stärke des Films ist dabei, dass er trotz der absurd anmutenden Idee nicht ins Lächerliche abgleitet. Im folgenden entwickelt er sich immer mehr zum Thriller, der die Geschichte ohne Ausschweifungen und unsinnige Haken zu Ende erzählt. Vor Spannung in den Sitz gekrallt habe ich mich zwar nicht
Spoiler: zeige
(außer als der einzige Fārsī sprechende Botschaftsangehörige dem Kontrolltypen im Flughafen anhand der Storyboards den Film erklärt - total großartiger Moment)
, das ist aber auch schwer möglich, wenn man den Ausgang bereits kennt. Daher spricht es klar für die Inszenierung, dass trotzdem keine Langeweile aufkam.

Daher ein Lob an Affleck, der hier genau das richtige Maß zwischen Anspruch/Ernsthaftigkeit und Unterhaltung gefunden hat. 8/10
letterboxd.com

Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte davon vergessen.

Hearing only what you wanna hear and knowing only what you've heard.

Moonshade

Ebenfalls gestern gesehen und ausgezeichnet unterhalten worden.
Dramaturgisch geradezu retro-style und mit viel Liebe zum Detail erzählt worden, natürlich eine Feelgoodstory über eine dreiste Notrettung, die die düsteren Untertöne (Situation im Iran, Schicksal der übrigen Botschaftsgeiseln) erst anschneidet und dann fallen läßt.
Durchaus spannend und beklemmend, mangelt es dem Film etwas an Charaktertiefe bei den sechs Geiseln und dem kanadischen Botschafter (wo man von Victor "Alias" Garber) gern etwas mehr gesehen hätte, dafür gibts zu viel Affleck als zentrale, aber nicht uninteressante Figur. Die Betonung liegt in der ersten Hälfte auf der Planung des Filmcoups, für den Alan Arkin und John Goodman mal so richtig vom Leder ziehen dürfen, während nebenbei wieder mal Bryan Cranston als Afflecks Chef den Film klauen darf.

Als Negativpunkt werte ich (das einiges fiktionalisiert wurde, steht übrigens im Nachspann gleich nach der Darstellerliste), das für die Spannungskurve am Ende alles SEEEEEEHR auf eine Last-Minute-Rettung ausgelegt wird und die üblichen Spannungstreiber (Flüge nicht gebucht, wichtige Leute nicht am Telefon) gestaffelt aufgestellt werden. Irgendwann spürt man einfach: das jetzt war alles nur für den Film.

Dazu haben sich die Kanadier wohl beschwert, der Film setze zu sehr auf die CIA und unterschlage große Teile der eigenen Leistungen - und das ist wohl auch so, einen durchaus kritischen Blick auf den Hurrapatriotismus gönnt sich Affleck aber schon und teilt zeitweise kräftig aus. Am Ende dann aber doch ein bisl viel "land of freedom".

Für mich zwar keine Oscarware, aber spannend und sehr gut gemacht und dringend empfehlenswert: 8/10
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

Dionysos

Zitat von: DisposableMiffy am 14 November 2012, 01:26:07
Stärkste Phase des Films ist für mich ganz klar die Planung der Rettungsaktion.
Spoiler: zeige
Um die sechs Botschaftsangehörigen außer Landes zu schmuggeln, "gründet" die CIA, unter Mithilfe Hollywoods, eine falsche Filmproduktionsfirma, die einen ebenfalls erfundenen Film drehen will. Die Botschaftsangehörigen werden als Mitglieder des Filmteams ausgegeben, die in Teheran nach geeigneten Drehorten suchen.
Die Szenen mit Alan Arkin als Filmproduzenten und John Goodman als Maskenbildner, sind teilweise äußerst komisch und bilden einen starken Kontrast zu den Bildern der belagerten Botschaft und denen der Todesängste ausstehenden Botschaftsangehörigen. Die große Stärke des Films ist dabei, dass er trotz der absurd anmutenden Idee nicht ins Lächerliche abgleitet. Im folgenden entwickelt er sich immer mehr zum Thriller, der die Geschichte ohne Ausschweifungen und unsinnige Haken zu Ende erzählt. Vor Spannung in den Sitz gekrallt habe ich mich zwar nicht
Spoiler: zeige
(außer als der einzige Fārsī sprechende Botschaftsangehörige dem Kontrolltypen im Flughafen anhand der Storyboards den Film erklärt - total großartiger Moment)
, das ist aber auch schwer möglich, wenn man den Ausgang bereits kennt. Daher spricht es klar für die Inszenierung, dass trotzdem keine Langeweile aufkam.

Daher ein Lob an Affleck, der hier genau das richtige Maß zwischen Anspruch/Ernsthaftigkeit und Unterhaltung gefunden hat. 8/10

Kann ich praktisch so unterschreiben. Anstatt die tatsächlichen Ereignisse, wie man es zum Beispiel aus deutschen Dokudramen kennt, einfach nur sur abzuarbeiten und mit einem Übermaß an Melodramatik zu würzen, fährt Affleck hier erstklassiges Unterhaltungskino mit Anspruch auf, das trotz des bekannten Ausgangs der Geschichte zu jeder Zeit fesseln kann. Kleinere erzählerische Schnörkel wie die Szenen aus dem Privatleben des Agenten unterbrechen den Fortlauf der Handlung nur kurz, alles andere ist praktisch wie ein gutes Caper-Movie strukturiert: Situationbeschreibung, Planungsphase und Durchführung - alles in einem ordentlichen Erzähltempo, zum Ende hin vielleicht etwas zu gewollt an der Spannungsschraube gedreht (
Spoiler: zeige
die finale Verfolgungsjagd auf dem Rollfeld
), aber selbst das kann man, wenn man es als bewusst überzeichnetetes Stilelement ausffasst, noch als Teil der satirischen Elemente, die hauptsächlich auf das Machtgefüge in Hollywood abzielen, werten. Im übrigen bis in die Nebenrollen eine Topbesetzung: John Goodman wertet durch seine alleinige Anwesenheit ohnehin jeden Film auf, und allein die Verhandlungsszene zwischen Alan Arkin und Richard Kind ist schon fast das Eintrittgeld wert. 8/10

Der Saal war bei uns übrigens, trotz Kinotag, nur sehr spärlich besetzt. Offenbar wieder mal ein großartiger Film, der unverdientermaßen kaum jemanden anzusprechen scheint. Aber wenn man einen Agentenfilm sehen will, geht derzeit eben in den Bond...
God doesn't make the world this way. We do. - Watchmen

Sometimes, I guess there just aren't enough rocks. - Forrest Gump

It doesn't take much to see that the problems of three little people don't amount to a hill of beans in this crazy world. Someday you'll understand that. - Casablanca

Moonshade

Btw: weil ja immer noch so viele jammern, daß wir Dr.Doom hier geschmissen haben und seinen Käse aus der ofdb entsorgt haben, hier mal ein passendes Beispiel für seine SUPER Filmkritiken - offenbar hält er Hollywood für bekloppt, weil sie sich eine so unwahrscheinliche Geschichte ausgedacht haben... :LOL:

http://www.nightmare-horrormovies.de/thread.php?threadid=10078&hilight=Argo

Nee, diese mentale Untiefe brauch ich hier wirklich nicht... :viney:
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Roughale

Zitat von: Moonshade am 14 November 2012, 15:45:51
Btw: weil ja immer noch so viele jammern, daß wir Dr.Doom hier geschmissen haben und seinen Käse aus der ofdb entsorgt haben, hier mal ein passendes Beispiel für seine SUPER Filmkritiken - offenbar hält er Hollywood für bekloppt, weil sie sich eine so unwahrscheinliche Geschichte ausgedacht haben... :LOL:

http://www.nightmare-horrormovies.de/thread.php?threadid=10078&hilight=Argo

Nee, diese mentale Untiefe brauch ich hier wirklich nicht... :viney:

Danke für den Link, den Vertreter des absolut unbelichteten Hirns vermisse ich manchmal - der Review ist eine Grosstat! :LOL:

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

DisposableMiffy

Zitat von: Dionysos am 14 November 2012, 11:13:19Im übrigen bis in die Nebenrollen eine Topbesetzung:

Ja, bis auf die Botschaftsflüchtlinge, die blieben ein wenig blass.

Zitat von: Dionysos am 14 November 2012, 11:13:19Der Saal war bei uns übrigens, trotz Kinotag, nur sehr spärlich besetzt. Offenbar wieder mal ein großartiger Film, der unverdientermaßen kaum jemanden anzusprechen scheint. Aber wenn man einen Agentenfilm sehen will, geht derzeit eben in den Bond...

War hier nicht viel besser. Vielleicht 20, max. 25 Nasen.
letterboxd.com

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McClane

Zitat von: Moonshade am 14 November 2012, 15:45:51
Btw: weil ja immer noch so viele jammern, daß wir Dr.Doom hier geschmissen haben und seinen Käse aus der ofdb entsorgt haben, hier mal ein passendes Beispiel für seine SUPER Filmkritiken - offenbar hält er Hollywood für bekloppt, weil sie sich eine so unwahrscheinliche Geschichte ausgedacht haben... :LOL:

http://www.nightmare-horrormovies.de/thread.php?threadid=10078&hilight=Argo

Nee, diese mentale Untiefe brauch ich hier wirklich nicht... :viney:

Ich weiß gar nicht, ob ich das geil oder todtraurig finden soll. Neben der Titulierung von "Looper" als "hirnfreiem Flick" ist folgender Absatz die Bombe: "In den 70er bis 2000er Jahren wurde eine Befreiungsaktion noch mit Maschinengeknattere gelöst, da war es noch nicht umständlich. Heute ist es der Glanz und Klemmer einer alles auf die leichte Schulter nehmende, sich selbst lächerlich machende Gesellschaft, mit überdimensional viel Dialogfeuer und hinterfotzigen Aktionen." Schön, dass Doomie weiß, wie das damals wirklich ablief, während die Medien und die Geschichte dreist behaupten, dass man nicht alles mit der Wumme gelöst hat.

Zum Film selbst: Tja, was soll ich sagen, kann mich eigentlich nur den bisherigen Stimmen hier anschließen. Spannend, authentisch und mit pointierten Dialogen gesegnet (der erwähnte Drehbuchkauf ist ein Brüller vor dem Herrn), nur gegen Ende knickt der Film mit seinen gekünstelten Spannungsmomenten ein - vor allem aufgrund der Tatsache, dass man den Ausgang der Geschichte schon kennt, wenn man sich vorher etwas mit dem Aktion beschäftigt hat. Aber trotzdem ist der Film nicht langweilig, Affleck erweist sich mal wieder als versierter Regisseur, der einen nicht auf inhaltlicher, sondern auch auf optischer und stilistischer Ebene auf eine Zeitreise mitnimmt (ich musste bereits bei dem alten Warner-Logo verschmitzt grinsen). "Gone Baby Gone" und "The Town" fand ich noch ein wenig stärker, aber auch "Argo" ist top. 8/10
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

Roughale

Ist hier irgendwer bei dem Schro...ähhh.... Horrorforum angemeldet? Da müsste man mal kontern, oder besser das ganze Ding weghacken (diesen Satz bitte nach erfolgreichem Abschluss löschen:LOL:)

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Moonshade

Ich hab mal drüber nachgedacht, aber es lohnt nicht weil der Typ eben enorm beratungsresistent ist (und im Review zeitweise komplett unzusammenhängenden Mist schreibt, weil er sich ja nicht für 5 Euro richtig ausdrücken kann).
Hin und wieder werd ich noch als böse Nemesis verscherzt - klasse Sache!
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pm.diebelshausen

Seine Stilblüten und sein Kauderwelsch machen mir immernoch Spaß - reicht aber tatsächlich, sie aus der weiten Ferne zu betrachten. Hier mal die drei besten dieser "Review":

- "der Glanz und Klemmer"

- "das Hollywood und deren Anhänger von Heute"

- "in den Köpfen der manipulativen Kinozuschauer"

und außer Konkurrenz: "Iraner die auf den Straßen ihre Gläubiger Huldigen"


Sowas kann man nicht erfinden, wenn man es wollte.  :hurra:
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

Moonshade

Zitat von: pm.diebelshausen am 15 November 2012, 12:13:38
Sowas kann man nicht erfinden, wenn man es wollte.  :hurra:

Ich erhöhe noch mit : "Auf Swinton ihre Nacktszene könnte man auch verzichten, Verlaub schaut sie nicht attraktiv aus."

oder: "Eine Szenen wo die Mutter mit dem schreienden Kevin bei Bauerbeiter und ihren lauten Maschinen steht, damit sie vom lauten Geschrei des Kevins abgelenkt wird, gibt es definitiv genau so in einen anderen auch noch recht jungen Film, auf dessen Name ich leider nicht gekommen bin, jedenfalls wird es hier schlechter dargestellt und ist somit mies geklaut."

oder: "Was anfangs ausschaut wie eine Gorebad sind nur Tomaten, soweit dann auch die beste Szene im Film gleich zu Beginn."

Aber ist ja auch klar weil: "Von einem Film ist zu erwarten, dass er erklärt kann was geschieht und nicht nur Fragen aufwirft und damit den Zuschauer verarscht, so wie die Kritiker dies auch hier gerne tun"  (alles aus der "We need to talk about Kevin"-Kritik)
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StS

Passenderweise habe ich mir Ben Affleck´s ,,Argo" am Tage der Oscar-Verleihung im Luftraum über dem Iran angesehen (bzw. genau zu der Zeit mit dem Sichten begonnen) – und ich muss sagen, dass mir der Streifen diese (betreffenden) rund 2 Stunden Flugdauer richtig gut vertrieben hat. Während Ben hinter der Kamera (bekanntermaßen) ja ein ,,echter Könner" ist, liefert er im Vorliegenden auch in der Hauptrolle eine rundum anständige Performance ab. Die übrige Besetzung (allen voran Alan Arkin und John Goodman) weiß ebenfalls zu gefallen – und das nicht nur, weil jene beiden Figuren merklich ,,bunter" sind als die von Mr. Affleck – worüber hinaus die Geschichte echt interessanter Natur ist und (trotz des bekannten Ausgangs) spannend dargereicht wird. Aus diesen Gründen vermag man dem Streifen (imo) auch zu verzeihen, dass er im finalen Akt etwas zu ,,Hollywood-typisch" geraten ist. Vielleicht nicht wirklich der allerbeste Film 2012/13 – wohl aber ein durchaus sehenswerter...

knappe 8/10   

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endoskelett

14 September 2014, 04:22:53 #22 Letzte Bearbeitung: 14 September 2014, 04:34:30 von endoskelett
"Abgesehen von den politischen Wirren, habe ich mich den ganzen Film über gefragt, wie ich Sympathien für 6 feige Arschlöcher, die 60 ihrer eigenen Landsleute im Stich lassen, empfinden soll/kann??? wo ist da der vielbesungene amerikanische Patriotismus hin? Und das ist der beste Plan der Central Intelligence Agency? Hoffen, dass der iranische Flughafenangestellte soviel Hasch geraucht hat, dass er tatsächlich glaubt, die Ankunftsbestätigung von 7 auffälligen Personen aus Kanada mal eben zwischen Bartkratzen und Teetrinken verschlampt zu haben?" (Woanders gelesen)

Das lässt sich nicht ganz abstreiten. Aber mein Problem war hier ganz einfach, dass der Film die politischen Zusammenhänge vollständig auf die (sich echt zu getragene, kaum zu glaubende) Rettungsaktion der 6 Botschaftsnasen herunterbricht, die vom Drehbuch sehr blass angelegt sind. Kurz gesagt: was interessieren uns die 60 verbliebenen Geiseln, die noch 444 Tage ausgeharrt haben? und was interessieren uns die Gründe der Erstürmung der Botschaft, die nur kurz im Prolog angerissen wird? Alle Iraner sind hier zugunsten der Dramaturgie fanatische Wilde. Die einzige pro-USA-aktive Iranerin, die Haushälterin, bekommt dafür gar keinen Background. Affleck spielt das ganze gefühlt mit einem einzigen Gesichtsausdruck unter seinem Vollbart. Goodman und Arkin ledern ordentlich einen ab, die ham Spaß. Und handwerklich ist das alles schön gefilmt. Die Musik passt, die Ausstattung ist präzise. Die Anspielungen an die Kinoklassiker der 70er sind nice.
Im Ganzen bleibts trotzdem an der Oberfläche und hat keinen Mehrwert. Richtig spannend wird's nur am Ende beim Pässe-Check und die Jagd auf der Landebahn geschenkt.
Schade, kann die Ovationen hier nicht mitgehen. "The Town" hatter besser hinbekommen.
Und den Oscar hat sich die CIA wohl reservieren lassen, anders kann ich es mir nicht erklären.
5/10
R: Do you like our owl?
D: It's artificial?
R: Of course it is.
D: Must be expensive.
R: Very.
R: I'm Rachael.
D: Deckard.

pm.diebelshausen

12 November 2014, 18:35:30 #23 Letzte Bearbeitung: 12 November 2014, 18:37:02 von pm.diebelshausen
Konnte mich leider nicht überzeugen. Mir war er zunächst einmal zu schnell, ich kam zu Beginn kaum hinterher, mich in die Situationen zu begeben, nachvollziehen zu können, wo ich gerade bin, in den Film zu gelangen. Dann war mir die gehörige Portion Amerika-Selbstliebe zu groß. Das olle, z.B. von Spielberg bekannte, stereotype Bild der heilen oder hier zu heilenden Familie als nahezu einzige Zeichnung der Hauptfigur, die Beflaggung, das sich selbst auf die Schulter klopfen (Feelgood, siehe Moonie, im Flugzeug, da sträubte sich bei mir alles, weil es mir zu billig kam). Und vor allem kommt der Film für mich sehr aus seinem Gleichgewicht, wenn er komödiantische Sequenzen (Hollywood) in den Politthrillergestus knödelt. Das Zeitkolorit scheiterte bei mir am mulmigen Gefühl von Verkleidungen (obwohl die Titel zu Beginn den historisierenden Anklang ganz schön vorgelegt hatten). Für mich 5/10, da bei mir schon 6/10 bedeutet, dass ich mich über irgendwas richtig geärgert habe.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

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