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the Bay (Found-Footage-Horror von B. Levinson)

Begonnen von StS, 5 September 2012, 21:42:16

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StS



Director: Barry Levinson
Screenwriter: Barry Levinson
Starring: Will Rogers, Christopher Denham
Official Website: www.TheBay-movie.com

The quaint seaside town of Chesapeake Bay thrives on water; it is the lifeblood of the community. When two biological researchers from France find a staggering level of toxicity in the water, they attempt to alert the mayor, but he refuses to create a panic in the docile town. As a result, a deadly plague is unleashed, turning the people of Chesapeake Bay into hosts for a mutant breed of parasites that take control of their minds, and eventually their bodies. A brutal and harrowing creature feature for the 21st century, "The Bay" chronicles the descent of a small town into absolute terror.

Trailer:
http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=94398
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Angelus Mortis

The Hills Have Eyes meets Crazies meets Found Footage? Na ja ... . :icon_neutral: Aber "From The Producers Of PARANORMAL ACTIVITY and INSIDIOUS" lässt mich hoffen, beide Filme/Reihen gehören für mich zum besten, was die Amis in den letzten paar Jahren in Sachen Horror gemacht haben. (Wenn man mal vom zweiten PA-Teil absieht ... der gefiel mir nicht ganz so gut.)

Eric

Juhuuuuu, ..., endlich mal was NEUES, ..., Found Footage!!  :muetze: ;)

Ok, ..., Trailer sieht ganz nett aus, daher kann man dem Filmchen ja mal eine Chance geben.
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

Hitfield

14 Juli 2013, 06:40:55 #3 Letzte Bearbeitung: 14 Juli 2013, 06:48:40 von Hitfield
Von dem Film habe ich im Vorfeld überhaupt nichts mitbekommen und ihn erst letzte Woche in der Videothek entdeckt, in der er seit Ende Juni im Verleih ist.

Nach dem Klappentexthinweis 'found footage' wollte ich ihn gerade wieder unauffällig ins Regal zurückstellen, als mein Blick auf den Regisseur fiel. Levinson? Barry Levinson? Der Barry Levinson? :icon_eek: Der Mann ist schon eine echte Hausnummer des großen, durchaus anspruchsvollen Hollywood-Kinos: "Good Morning Vietnam", "Rain Man", "Sleepers", "Wag the Dog", um nur an die bekanntesten zu erinnern. Und jetzt quasi ein platter Tierhorrorfilm [sic] im Gewand eines Found Footage-Movies?

Ich habe grundsätzlich nichts gegen Found Footage, auch wenn das Konzept schon länger überstrapaziert ist. Zudem hatte ich vorletzte Woche wieder mal eine riesige Enttäuschung erlebt mit dem leider vergurkten "Dinosaur Project". Dasselbe gilt für die mißlungenen Werke "Chernobyl Diaries" und "Apollo 18". Alle drei hatten gute Prämissen, konnten mich aber nicht überzeugen, zumal das Found Footage-Konzept durch Perspektivwechsel u. ä. gerade bei den beiden letztgenannten teils durchbrochen wurde und der Stil damit inkohärent und nur ein Alibi war.

Gerade in dieser Hinsicht erweist sich "The Bay" fast schon als kleines stilistisches Meisterwerk, weil Levinson sich dessen bewusst war, dass ständige Wackelbilder aus zumeist einer Perspektive wenig Abwechslung erlauben, aber Perspekivwechsel dem Konzept zuwiderlaufen. Wie also dieses Problem lösen, auch um die Spannung zu erhöhen? Levinson macht das gleich auf mehrere Arten: Die Kamera wechselt öfter den Besitzer, wird von einer Person zur anderen gereicht. Totalen werden durch Einstellungen von Überwachungskameras (der Film spielt ja in einer Kleinstadt und nicht im Wald oder Dschungel) gezeigt. Diese Perspektiven sind natürlich weitestgehend statisch. Mobile Überwachungskameras sind dagegen beispielsweise in Polizeiautos installiert. An einer Stelle im Film betreten zwei Personen ein Geschäft. Das Geschäft ist geschickterweise ein Antiquitätenladen mit vielen Spiegeln.

Wie man sieht, kann man auch aus dem Found Footage-Konzept inszenatorisch noch etwas rausholen, und der Kitt, der alles zusammenhält, ist die wirklich gelungene Montage. Stilistisch fast schon ein Lehrfilm unter den Found Footage-Filmen.

Inhaltlich kann der Film ebenfalls punkten, weil viele Aspekte haarscharf an der Realität vorbeischrammen. Das meiste ist realistisch und wird dann nur in Nuancen für die Tierhorror-Geschichte überhöht. Die Kleinstadt, in der einer der größten Betriebe eine Geflügelzucht war, die jeden Tag tonnenweise Kot der mit Steroiden aufgepumpten Tiere im Gewässer entsorgt hat, gibt es wirklich. Dass durch diesen Kot 40% des Gewässers zur Todeszone wurde stimmt wirklich. Es gibt tatsächlich diese
Spoiler: zeige
Asseln, die Fische befallen und Zungen und Innereien auffressen
. Der Film spinnt diese ganzen Gegebenheiten einfach nur eine Stufe weiter.

Das ganze Szenario wurde damit aus meiner Sicht ziemlich greifbar und vorstellbar. Auch wenn die Effekte eher sparsam eingesetzt wurden, aber einige Momente waren echt extrem eklig (
Spoiler: zeige
der liegende Körper mit dem stark angefressenen Gesicht, bei dem sich dann die Augen öffnen, weil der Typ noch lebt
u. a.). Selbst für mich als Allesseher mit jahrzehntelanger Horrorfilmerfahrung hatte "The Bay" noch zwei oder drei Schockmomente zu bieten.

Nicht der beste Found Footage-Film, aber souveräne 7,5 / 10.
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

StS

Jip, den mag ich auch.  :D
Hatte hier nichts geschrieben, da ich ne Kritik in der Ofdb hinterlegt habe. Anbei einfach mal mein Fazit:

Barry Levinson´s ,,the Bay" (2012) ist ein unterhaltsamer, clever konzipierter, creepy-atmosphärischer Öko-Horror-Thriller, der auf gewissen ,,wahren Begebenheiten" beruht und u.a. mit einer Reihe unbehaglich-ekliger Sequenzen sowie einem hervorragenden Gebrauch des ,,Found Footage"-Stilmittels aufwartet, um genau auf diese Weise bzw. diesem Wege ein möglichst umfassendes wie ,,realistisch" geartetes Bild einer schrecklichen Katastrophe an der US-amerikanischen Ostküste aufzuzeigen...  7/10
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
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(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

lastboyscout

Schrieb ich Ende Maerz im Sichtungs-Thread:

The Bay (2012)
Found Footage? Schon wieder? Muss das wirklich sein?
Sekunde, ist der Regisseur wirklich Barry Levinson?
Okay, kann so schlecht also nicht sein.
Und was war ich froh das ich den Film nicht ignorierte, der hatte es wirklich in sich.
Die Oeko-Botschaft war zwar vorhanden, wurde aber nicht mit dem Holzhammer eingetrichtert wie in On Deadly Ground.  icon_wink
Stellenweise war ich ueberrascht welche extrem harten Effekte es gab, mein lieber Scholli.  icon_eek
Da dieser Found Footage-Streifen einen weiten Bogen um das Uebernatuerlich macht und eine mehr bodenstaendige Story, da durchaus reale Bedrohung liefert fand ich ihn wohl so effektiv.
8/10 Punkten, unbedingt ansehen, auch wenn man kein Fan der Found-Footage-Streifen ist.
I`m a tragic hero in this game called life,
my chances go to zero, but I always will survive.
( Funker Vogt - Tragic Hero )

What is your pleasure, sir? This is mine:
http://www.dvdprofiler.com/mycollection.asp?alias=lastboyscout

Eric

Zitat von: lastboyscout am 15 Juli 2013, 04:44:48
Schrieb ich Ende Maerz im Sichtungs-Thread:

The Bay (2012)
Found Footage? Schon wieder? Muss das wirklich sein?
Sekunde, ist der Regisseur wirklich Barry Levinson?
Okay, kann so schlecht also nicht sein.
Und was war ich froh das ich den Film nicht ignorierte, der hatte es wirklich in sich.
Die Oeko-Botschaft war zwar vorhanden, wurde aber nicht mit dem Holzhammer eingetrichtert wie in On Deadly Ground.  icon_wink
Stellenweise war ich ueberrascht welche extrem harten Effekte es gab, mein lieber Scholli.  icon_eek
Da dieser Found Footage-Streifen einen weiten Bogen um das Uebernatuerlich macht und eine mehr bodenstaendige Story, da durchaus reale Bedrohung liefert fand ich ihn wohl so effektiv.
8/10 Punkten, unbedingt ansehen, auch wenn man kein Fan der Found-Footage-Streifen ist.


Dem kann ich mich voll und ganz anschliessen!!
Bin wirklich kein Fan von Found Fottage Filmen aber dieser ist wirklich unglaublich gut gemacht! Und vor allem extrem spannend!
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Moonshade

Ok, sold! Sobald ein Eckchen frei wird, greif ich den ab. Die Idee, FF aus verschiedenen Sichtwinkeln anzurichten genügt mir, ich habs Sub-genre sowieso noch net über... :icon_mrgreen:
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

MaistaMaista

Hier wurde schon alles gesagt über den Film und ich bin der gleichen Meinung wie die netten Mitglieder über mir. Klasse Film und wirklich unberuhigend was da passiert.

8/10 Punkte

JasonXtreme

Da reieh ich mich doch mal mit ein, und haue auch ne 7/10 raus. Hat mich insgesamt enorm an den Öko-Tierhorror BARRACUDA erinnert, und den mochte ich seinerzeit auch schon sehr gerne.
"Hör mal, du kannst mein Ding nicht Prinzessin Sofia nennen. Wenn du meinem Ding schon einen Namen geben willst, dann muss es schon was supermaskulines sein. Sowas wie Spike oder Butch oder Krull, The Warrior King, aber NICHT Prinzessin Sofia."

StS

Da sind wird uns hier ja mal tatsächlich verdammt einig - kommt ja auch nicht gerade alle Tage vor...   :respekt:
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cyborg_2029

Bin nicht so wirklich begeistert. Zwar ist die Idee, reale Vorkommnisse weiterzuspinnen und das ganze als Doku aufzuziehen, recht gut, allerdings scheitert es an der Umsetzung. Die Figuren sind mir fast alle zu unsympatisch und nervig und stellenweise auch überflüssig. An einigen Stellen mussten irgendwie typische Horrorfilmelemente eingebaut werden, was den Dokustil zunichte machte. Außerdem kann ich es nicht mehr ersehen/-hören, wenn man ständig drauf hingewiesen wird, dass alles sooo real ist und mit Handkamera aufgenommen wurde. Ich denke, ganz so blöd ist kein Zuschauer, um das nicht zu merken. Paar nette Schockeffekte gab es schon, aber insgesamt konnte mich der Film nicht mitreisen. Da hatte "Contagion" mehr gezündet.
4/10
Lebensweisheiten 101: "Wenn Du einmal damit anfängst, dann kniest Du nur noch."

Moonshade

Ich muß auch sagen, mir hat er zwar nicht schlecht gefallen, aber wirklich gepackt hat er mich nicht.
Die Idee ist super, die Ausführung mit mehreren Aufnahmearten und Quellen klingt auch super, aber die Ausführung wirkt beliebig, echter Spannungsaufbau in der Steigerung findet nicht statt (dafür, daß das Ganze in Berichtform fürs Web abgefaßt und geordnet ist), dazu labert sich das Voiceovermägdelein einen Wolf und wirkt immer noch so trampelig wie in den Aufnahmen, eckig und zäh. Schlimmer noch, sie verrät praktisch immer gleich beim ersten Auftritt aller Beteiligten, wer dann noch stirbt oder die Nacht nicht überleben wird, was zusätzlich Interesse kostet.

Die Idee hinter der "Krankheit" ist aber sehr realistisch und interessant - man sollte aber meinen, eine Doku, die anprangert, wie die Regierung etwas verschweigen/vertuschen/unter dem Deckel halten will, wäre etwas kritischer und nicht einfach eine traurige Aneinanderreihung von Videoaufnahmen.
Hat aber einige sehr gute Szenen und läßt den Zuschauer manchmal im Unklaren oder seiner Phantasie überlassen. Insgesamt hab ich aber das Gefühl gehabt, ein Notfallfragment zu sehen, daß noch hätte reifen müssen. 6/10
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

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McClane

Barry Levinson ist einer der wohl schlüssigsten Found-Footage-Filme gelungen, der tatsächlich den Eindruck von gefundenem und im Schnitt kombinierten Material macht. Mehr noch: Die Form erlaubt sogar Anschluss an die in den 1970ern so beliebten Paranoiathriller, wenn Regierungsvertuschung als Grund für die (intradiegetische) Guerilla-Veröffentlichung der Aufnahmen angeführt wird. Ebenso an die 1970er, genauso gesagt "Der weiße Hai", schließt die fast schon klassische Figur des Würdenträgers (hier wie bei Spielberg der Bürgermeister) an, der zwecks Tourismus darauf besteht, dass doch alles in Butter sei. Auch für einige ziemlich gut platzierte Jump Scares (Stichwort: Fischmaul) ist gesorgt, doch so ganz satt macht "The Bay" nicht. Denn während "The Bay" als interessantes Gedankenspiel tatsächlich relativ glaubwürdig den möglichen Ernstfall in einer Kleinstadt schildert, da fehlt es dramaturgisch an Zug: Keine Figur wird wirklich vorgestellt oder mehr als nur rudimentär umrissen, fast jedes Opfer ist irgendwo egal und am ehesten für Involvierung sorgt ausgerechnet die Informationsvorwegnahme bei bestimmten Figuren, Mitleid nach dem Motto: "Das arme Schwein, den gibt es bald nicht mehr". Noch dazu ist relativ schnell klar, was hier wie Schaden anrichtet, sodass man dem Film im weiteren Verlauf relativ teilnahmslos folgt, zumal der Kommentar der Reporterin den Film zwar zusammenhält, leider aber auch Einiges vorwegnimmt, was die Spannungskurve noch weiter nach unten treibt. Insofern stilistisch hoch interessant, dramaturgisch aber nicht griffig - da war der bereits erwähnt "Contagion" schon eine Nummer zackiger. (6/10)
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

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