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Das Versprechen eines Lebens - The Water Diviner (von und mit Russell Crowe)

Begonnen von StS, 1 Oktober 2014, 18:16:40

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StS



Director: Russell Crowe
Screenwriter: Andrew Anastasios, Andrew Knight
Starring: Russell Crowe, Olga Kurylenko, Jai Courtney, Yilmaz Erdogan

It's 1919, and as the stench of cordite that has engulfed the world thins, an Australian father arrives at Gallipoli to recover the bodies of his sons, only to find hope where he thought there was none.

Trailer:
THE WATER DIVINER Official Trailer (Australia & New Zealand)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Jared Kimberlain

Der hat sich ja scheinbar massiv verzögert.
Hört sich richtig gut an, hae aber als deutschen Start etwas vom Mai 2015 gelesen. Hat jemand bessere oder neuere Infos?

Das könnte aber richtig was Gutes sein.

Gruß,
J.K.
"Ich bin was ich bin."

MMeXX

Zitat von: Jared Kimberlain am 24 Oktober 2014, 16:27:10
Der hat sich ja scheinbar massiv verzögert.
Hört sich richtig gut an, hae aber als deutschen Start etwas vom Mai 2015 gelesen. Hat jemand bessere oder neuere Infos?
Deutscher Kinostart iSt der 7. Mai. Einen Trailer für die Kinos gibt es auch schon. Der ist dann sicher auch bald im Netz.

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Hitfield

Eine von Dutzenden 99¢ Video-on-Demand-Sichtungen in diesem Jahr.

Dieses spezielle Kapitel des Ersten Weltkrieges mit der Schlacht von Gallipoli, bei der sich Türken und Engländer zu Tausenden umgebracht haben, scheint bis heute tief in das australische Bewusstsein eingebrannt zu sein. Ob es alleine auf die Beziehung zwischen Australien und der ehemaligen Weltmacht Großbritannien zurückzuführen ist, weiß ich nicht genau - mich würde wirklich mal interessieren, was ein gebürtiger Australier dazu zu sagen hat. Schon Anfang der 90er habe ich in der Videothek den Film "Gallipoli" aus dem Jahr 1981 von Peter Weir ("Der Club der toten Dichter", "Die Truman Show") mit Mel Gibson entdeckt, der eine recht ähnliche Geschichte erzählt.

Hierbei handelt es sich um das Regiedebüt von Russell Crowe, das sich insgesamt wirklich sehen lassen kann. Tolle Bilder vom leider viel zu jung verstorbenen Kameramann Andrew Lesnie ("Herr der Ringe"- und "Hobbit"-Trilogien, "I Am Legend", "Planet der Affen: Prevolution"), sehr gute Besetzung und eine packende Geschichte, die mich streckenweise mehr in den Bann gezogen hat als erwartet. Basiert auf wahren Begebenheiten, wobei hier Hollywood-typisch viel, um nicht zu sagen sehr viel hinzugedichtet wurde (der Vater wurde nur einmal in den Fußnoten irgend eines Kriegsberichtes erwähnt und blieb namenlos, er hatte nur einen Sohn, von seiner Frau war keine Rede, von seinem Beruf in Australien auch nicht).

Obwohl die Schauspieler durch die Bank überzeugen: Olga Kurylenko ("James Bond 007 - Ein Quantum Trost", "Max Payne", "Oblivion") als Türkin zu besetzen erfordert schon Nerven aus Stahl. Ach ja: einer meiner Hass-Schauspieler der jüngeren Generation hat hier die (Neben-)Rolle seines Lebens: Jai Courtney. Nervte mich tierisch in "Terminator Genisys" und "Stirb langsam - Ein guter Tag zum Sterben". Hier habe ich ihn in den ersten Minuten gar nicht erkannt.

Manko vom "Wünschelrutengänger", wie der Film im Original eigentlich heißt, sind - neben der Erzählweise mit den Zeitsprüngen/Rückblenden und dem reißbrettartigen Hin-und-Her-Gereise der Hauptfigur (Crowe reist gefühlt ein halbes Dutzend Mal in Istanbul an und wieder ab) - vor allem die Tränendrüsendrückerei, diverse Orient-Klischees und einige Szenen, die mir etwas zu bedeutungsschwanger aufgeladen erschienen. Dadurch sank der Film im Laufe der zwei Stunden leider von seinem 8/10-Bestwert auf letztendlich

6,5 / 10
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

Reiben

Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen und das alles genauso unterschrieben. Wäre der Film etwas leichtfüßiger gewesen, dann wäre es ein sehr schöner klassischer Abenteuerfilm geworden. Die bemühte Tiefgründigkeit hätte man sich trotz der Thematik in weiten Teilen besser gespart.
.mirrorS arE morE fuN thaN televisioN

Private Joker

"Altmodisch" (meist noch verbunden mit "im besten Sinne") gilt ja mancherorts, vor allem bei der Kritik und als Spitze gegen das aktuelle CGI-Kino mittlerweile als Kompliment. Kann das so für den Film nicht unterschreiben, der wirkt von ein paar modischen Flashbacks abgesehen ja wirklich wie komplett aus der Zeit gefallen. Beispiele: Wenn da der Junge auf dem Bahnhof auftaucht, weiß man als Kenner des 19(!)50er Kinos Marke "Mein großer Freund..:" sofort - der hat eine schöne Mutter und es gibt eine Romanze. Wenn da bei der ein Mann herumläuft - klar, ist "nur" der Schwager. Und so weiter, und so weiter.

Einschließlich des platten
Spoiler: zeige
 Happyends (zum Beispiel hätte man ja mal fragen können, ob der überlebende Sohn mit einer früheren Rückkehr nicht vielleicht die Mutter vom Suizid abgehalten hätte
) ist da wenig, was mir gefallen hätte. Vielleicht Crowes lakonische Darstellung, ein paar Spitzen gegen die Kirche, die zwei "echten" türkischen Darsteller (im Gegensatz zu Olga, die als Türkin wie hier schon angeklungen wirklich eine Lachnummer ist). Politisch überkorrekt, aber wie bei manchen Gibson-Filmen: Irgendwer bekommt es immer ab, in dem Fall die Griechen.

Verdienter Flop - 4/10, maximal.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

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