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Interceptor ("Die Hard"-Variante mit Elsa Pataky / Netflix)

Begonnen von StS, 4 Mai 2022, 19:22:18

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StS


The tough and reality-bruised Captain JJ Collins (Elsa Pataky) finds herself in charge of a lone nuclear missile interceptor base in the middle of the Pacific Ocean after she is wrongfully drummed out of her dream job at the Pentagon. When a simultaneous coordinated attack then threatens the base itself, Collins comes face-to-face with the charismatic yet crooked Alexander Kessel (Luke Bracey), a former US military intelligence officer intent on carrying out an unthinkable plan. With only minutes on the clock, Collins must utilize her years of tactical training and military expertise to determine who she can trust and stop Kessel and his covert mercenaries from completing their twisted and terrible mission.

Interceptor is directed by Matthew Reilly, written by Matthew Reilly and Stuart Beattie, produced by Michael Boughen, Matthew Street and Stuart Beattie, with Chris Hemsworth, Christopher Mapp, Robert Slaviero, Kathy Morgan and Peter D. Graves serving as executive producers.


Ab dem 03. Juni...
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Private Joker

7 Juni 2022, 01:15:45 #1 Letzte Bearbeitung: 7 Juni 2022, 10:53:18 von Private Joker
O.K., sagen wir wie es ist: Einen wirklich guten "Stirb-Langsam-Klon" werden wir wohl nicht mehr sehen, da kann auch Netflix wenig dran ändern.

Hier gibt es in Sachen Prämisse gleich die volle Ladung - nicht viel weniger als der Weltfrieden und 80% der amerikanischen Bevölkerung hängen daran, dass Frau Hemsworth da ihren Job auf der putzigen Plattform macht - ein oder zwei Nummern kleiner ging es wohl nicht ? Und wenn wir schon eine Frau ins allerdings sehr weiß bleibende Willis-Gedächtnisshirt stecken, darf auch eine Prise me-too nicht fehlen, klaro.

Wenn ich die überschaubaren Aktivposten dieser neuesten Variante dann mal so durchgehe, beschränkt sich das in der Tat auf den ganz solide designten, wenn auch engen Schauplatz und die zumindest brauchbaren FX der Raketenabschüsse. Ach ja, Göttergatte Chris schaut in einem ganz drolligen Cameo vorbei.

Dagegen steht, dass schon die Grundidee massiver Kappes ist - wenn die Amis wirklich nur ein oder zwei dieser Abwehreinrichtungen hätten, wäre das echter Hirnriss, die fast ungeschützt (5 oder 6 Mann Besatzung und 90 Helikopterminuten bis zur Verstärkung !) im Atlantik zu parken. Sogar strategisch eher minderbegabte C&C-Spieler wüssten sofort: Bevor ich meine Atomraketen auf die Städte schieße, schalte ich erst mal die Plattform mit ein paar Schüssen von einem Zerstörer, einem Luftangriff oder unter Wasser aus.

Das mal gnädig ausgeblendet, ist auch bei der Die-Hard-Kernkompetenz, der Action mit Wumme und im Nahkampf, über weite Strecken nur Magerkost angesagt, inszenatorisch ist das durchweg kalter Kaffee. Dass Frau Petaky da mit doppelt so schweren Gegnern fertig wird - die natürlich alle immer schön einzeln antreten - hat sie mal wieder nur Doubles und Schnitttechnick zu verdanken, glaubhaft inszeniert ist das in keiner Sekunde.

Das (fast) Rundumsorglos-Happyend samt überlebender Schildkröte gibt dem ganzen dann den Rest. 4/10.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Wolfhard-Eitelwolf

Vielleicht kann man dem Ganzen etwas mehr abgewinnen, wenn man gleich mit entsprechend niedriger Partyfilm-Erwartung an den Interceptor geht. Natürlich ist das alles grober Unfug, aber zumindest Kurzweil auf gehobenem B-Niveau wird definitiv geboten. Man darf halt nicht nach Logik fragen... und ja: es hätte tatsächlich auch mehr Action sein dürfen abseits des gelungenen "Wo ist deine Waffe?" - "In seinem Auge" :D

StS

Bei ,,Interceptor" (2022) – dem (handwerklich völlig unmarkanten) Regie-Debüt von Bestseller-Autor Matthew Reilly – haben wir es mit einer australischen B-Movie-,,Die Hard"-Variante aus dem Hause ,,Netflix" zutun: Ein fast schon altmodischer ,,Schema-F-Actioner", der allerdings recht redselig, mit einigen oberflächlichen ,,Hot Topics" (in erster Linie: sexueller Missbrauch beim Militär und der momentane ,,Zustand" der USA) sowie einer toughen weiblichen Hauptprotagonistin daherkommt. Verkörpert wird jene von Elsa Pataky – welche ich im Verlauf ihrer Karriere zwischen 2003 und 2011 übrigens am liebsten mochte und deren Ehemann Chris Hemsworth hier ebenfalls ein Cameo ableistet – und das leider nicht gerade ausdrucksstark oder charismatisch. Wenig hilfreich ist es da auch, dass weder ihre Oneliner noch die Dialoge an sich sonderlich hochwertiger Natur sind...

Generell enttäuscht die Vorlage – gerade weil sie neben Reilly zudem von Skript-Profi Stuart Beattie (,,Collateral", ,,Tomorrow, when the War began", ,,Pirates of the Caribbean" etc.) mitverfasst wurde. Einzelne durchaus ordentliche Action-Szenen können Faktoren wie mangelnde Spannung (u.a. aufgrund der Vorhersehbarkeit des Ganzen) ,,unterm Strich" aber nicht ausgleichen – zumal es nicht allzu viele davon gibt (was ebenfalls für Baddies und Schauplatz-Abwechslung gilt). Luke Bracey portraitiert den Haupt-Widersacher brauchbar – während die zahlreichen CGIs in Sachen Qualität zwischen ,,in Ordnung" und ,,könnten besser sein" schwanken. Klar möchte ,,Interceptor" keine Preise gewinnen – doch insgesamt ist sein ,,Fun-Faktor" einfach nicht sonderlich ausgeprägt. Irgendwie hab dabei aber Lust bekommen, mir mal wieder Anthony Hickox´s ,,Blast" anzuschauen...

gute 3/10
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

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