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Falsche Budget-Angaben bei B-Action

Begonnen von kami, 20 Juni 2006, 13:38:23

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kami

Nachdem ich letzten kurz hintereinander SECOND IN COMMAND und den alten PM-Heuler C.I.A. 2 angeschaut habe fiel mir mal wieder auf, wie völlig unspektakulär und billig manche dieser neuen Big Budget-B-Movies mit den Ex-Kinostars daherkommen. Wie kann es sein, dass vor einigen Jahren Filme wie DRIVE für 3 Mill.US$ in Amerika gedreht werden konnten und heutzutage Teile wie SIC angeblich 22Mill. kosten, obwohl fast ohne Stars (bis auf vD) in Rumänien tuntergekurbelt. Ich gehe also davon aus, dass diese Budgetangaben hinten und vorne nicht stimmen, realistischer wären für SIC doch eher 5-8Mill.US$. Was meint ihr?

Jersey Bellini

Schwer zu sagen, könnte schon sein, dass die Angaben überhöht sind um die Filme aufwendiger wirken zu lassen. Andererseits sind die Angaben in der imdb wiederum nur Schätzungen und normalerweise keine offiziellen Aussagen.

Die Millionen-Gagen von Stars wie Van Damme und Seagal treiben ein Budget allerdings auch schonmal in die Höhe.
Die aktuellen Produktionen für den Videomarkt werden besser vermarktet, haben größere Namen und Hochglanzoptik, was ebenso Kostenfaktoren sein können.

Umso enttäuschender, dass die eigentlichen Schauwerte die man sich von Genrefilmen erwartet dann öfters mal ausbleiben oder mäßigen CGIs und Stock Footage weichen müssen.
Zudem nervt es mich mittlerweile wirklich, dass fast sämtliche Produktionen in Osteuropa heruntergelurbelt werden. Nichts gegen die Länder dort, aber diese fadenscheinigen Alibistories und Schauplätze haben doch einzig und allein den Zweck Kohle zu sparen, was extrem offensichtlich und penetrant ist. Wenn ein Action- oder sogar auch Horrorfilm mal wirklich in den USA gedreht worden ist, kommt das schon einer Überraschung gleich.

In den letzten Jahren haben leider zahlreiche kleinere Studios dicht gemacht und die Major-Studios und ihre Sub-Labels sowie Hauptzulieferer NuImage dominieren den Direct-to-Video-Markt - was eben für Ostblockdrehs bis zum Abwinken steht.
Nebenbei bemerkt ist es auch ärgerlich, wie gleichzeitig diese amateurhaften No-Budget-Horrorfilme mit wackeliger Digitalkamera grade den Markt überfluten.

Obwohl ich neuen Relases im B-Bereich eigentlich immer recht enthusiastisch gegenüber stehe, bin ich doch momentan leicht gefrustet und bevorzuge dann doch die guten alten Klopper, die Mitte bis Ende der 90er erschienen sind (hoffentlich kommen noch so einige davon auf DVD).
Vielleicht kann noch jemand mehr dazu sagen, ist es in den letzen 5,6 Jahren wirklich zu teuer geworden einen passablen B-Actioner in den USA zu drehen und dabei noch für ein wenig angemessenen Sachschaden zu sorgen?  :00000109:           

Hitfield

6 Juli 2006, 08:09:03 #2 Letzte Bearbeitung: 6 Juli 2006, 21:41:31 von Hitfield
Zitat von: kami am 20 Juni 2006, 13:38:23
Nachdem ich letzten kurz hintereinander SECOND IN COMMAND und den alten PM-Heuler C.I.A. 2 angeschaut habe fiel mir mal wieder auf, wie völlig unspektakulär und billig manche dieser neuen Big Budget-B-Movies mit den Ex-Kinostars daherkommen.

Exakt diesen Gedankengang hatte ich kürzlich auch, als ich mir einige der neuen Van Damme- und Seagal-Filme angesehen habe. Die Fans scheinen diese Filme ja immer noch zufriedenzustellen. Ich wurde Mitte der 90er volljährig und habe mir damals alles in der Videothek ausgeliehen, was aktuell in Sachen Action so reinkam - darunter auch ein paar Dutzend Pepin/Merhi-Produktionen, von denen ich bestimmt 40 gesehen habe. Die Filme wurden alle (?) an der US-Westküste gedreht und hatten bestimmt nur geringe Budgets von 4 oder 6 Millionen Dollar, aber gerummst hat es meistens gewaltig. Davon können die aktuellen Seagal- und Van Damme-Filme nur träumen, wo es außer einigen Kopfnüssen, Knochenbrüchen, Stock Footage und miesen Stunts vor der Greenscreen nichts Aufregendes zu sehen gibt. Was Pepin/Merhi damals vor 10 Jahren als "Direct-to-VHS" produziert haben, sah jedenfalls i.d.R. viel aufwendiger aus als das, was man heute so geboten bekommt.
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

Ulrik fC

hehehehe .. naja bei Pepin/Merhi-Produktionen kam es allerdings auch ab und an vor das bestimmte stunts in 3 filmen und dann noch der stuntverwertungsserie "LA Heat" (wo die story einfach um die stunts die schon im archive waren gestrickt wurde - wobei das lustig war, da man als b-film fan teilweise schon an den sachen erkennen konnte was gleich für nen stunt kommt ;) ) .. vorkamen .. ..

.. aber im endeffekt geht es mir genauso. habe damals in den 90igern wirklich alles konsumiert was an b-filmen rauskam, heutzutage mache ich nen riesen bogen um die .. liebe zwar immer noch b-film, aber nicht der schrott der heutzutage rauskommt. einzige issac florentine schafft es noch richtige b-kracher zu machen.

bin  mal gespannt was da sonst noch kommt .. aber momentan sieht es ziemlich trübe im b-filmmarkt aus :(.

Ulrik

kami

Zitat von: Ulrik fC am  6 Juli 2006, 14:47:05
hehehehe .. naja bei Pepin/Merhi-Produktionen kam es allerdings auch ab und an vor das bestimmte stunts in 3 filmen und dann noch der stuntverwertungsserie "LA Heat" (wo die story einfach um die stunts die schon im archive waren gestrickt wurde - wobei das lustig war, da man als b-film fan teilweise schon an den sachen erkennen konnte was gleich für nen stunt kommt ;) ) .. vorkamen .. ..

.. aber im endeffekt geht es mir genauso. habe damals in den 90igern wirklich alles konsumiert was an b-filmen rauskam, heutzutage mache ich nen riesen bogen um die .. liebe zwar immer noch b-film, aber nicht der schrott der heutzutage rauskommt. einzige issac florentine schafft es noch richtige b-kracher zu machen.

bin mal gespannt was da sonst noch kommt .. aber momentan sieht es ziemlich trübe im b-filmmarkt aus :(.
Naja, ich finde den Großteil der heutzutage erscheinenden "teureren" B-Actioner wie die Seagal-, vanDamme- oder Snipes-Vehikel schon goutierbar, aber sie sehen alle keineswegs so teuer aus wie sie vorgeben zu sein, Ausnahmen bestätigen die Regel (SUBMERGED z.B. sieht schon recht aufwändig aus).

Blade Runner

6 Juli 2006, 18:49:48 #5 Letzte Bearbeitung: 6 Juli 2006, 19:32:31 von Blade Runner
Zitat von: Jersey Bellini am 21 Juni 2006, 22:06:00
Umso enttäuschender, dass die eigentlichen Schauwerte die man sich von Genrefilmen erwartet dann öfters mal ausbleiben oder mäßigen CGIs und Stock Footage weichen müssen.
Zudem nervt es mich mittlerweile wirklich, dass fast sämtliche Produktionen in Osteuropa heruntergelurbelt werden. Nichts gegen die Länder dort, aber diese fadenscheinigen Alibistories und Schauplätze haben doch einzig und allein den Zweck Kohle zu sparen, was extrem offensichtlich und penetrant ist.
Hey, die Alibistories gab es doch früher auch schon *gg* Aber die Schauplätze ziehen die Filme wirklich runter, wobei der ein oder andere Film manchmal auch bessere Kulissen erwischt und besser geworden ist es seit den Anfängen schon. Ich wäre schon dankbar, wenn wieder vermehrt in Kanada oder zumidnest Südafrika gedreht werden würde.



Zitat von: kami am  6 Juli 2006, 17:28:06
Naja, ich finde den Großteil der heutzutage erscheinenden "teureren" B-Actioner wie die Seagal-, vanDamme- oder Snipes-Vehikel schon goutierbar, aber sie sehen alle keineswegs so teuer aus wie sie vorgeben zu sein, Ausnahmen bestätigen die Regel (SUBMERGED z.B. sieht schon recht aufwändig aus).

Wobei das auch eine Frage der Macher ist. So wie Spiro Razatos damals die Karren durch die Luft rotieren ließ, könntest du solche Szenen heute noch locker in einem B-Actioner unterbringen und hättest immer noch ein Highlight.  In letzter Zeit tummeln sich zu viele Regisseure in dem Bereich herum, denen imo die Passion für diese Art von Filmen fehlt. Aber das sieht man ja auch in Hollywood, wo jeder Werbeclip- oder Musicclip-Regisseur gleich zig Millionen auf den Tisch geknallt bekommt und dann machen darf... Zwischen Leuten wie Hickox, Morneau, Florentine und dann Fellows, Oblowitz, Keusch, liegen einfach Welten. Die einen können es richtig, aber dürfen nur selten, die anderen können es so lala bis überhaupt nicht und dürfen immer. Die Welt ist so ungerecht *gg*

Wobei das wohl auch daran liegt, dass bessere B-Regisseure wie Florentine sich nicht für jeden Scheiß einspannen lassen und auf das richtige Projekt warten. Wenn ich zum Beispiel bedenke, dass Roper vor wenigen Jahren mal am Fließband inszeniert hat und nur Schrott dabei herum kam, ist das wohl auch besser so, bevor man seinen Ruf ruiniert. Schade, dass einige Talente wie Terry Cunningham nicht so viel Durchhaltevermögen hatten.

Zitat von: Ulrik fC am  6 Juli 2006, 14:47:05
hehehehe .. naja bei Pepin/Merhi-Produktionen kam es allerdings auch ab und an vor das bestimmte stunts in 3 filmen und dann noch der stuntverwertungsserie "LA Heat" (wo die story einfach um die stunts die schon im archive waren gestrickt wurde - wobei das lustig war, da man als b-film fan teilweise schon an den sachen erkennen konnte was gleich für nen stunt kommt ;) ) .. vorkamen .. ..
Stock Footage kam aber erst später dazu, als das Genre langsam in die Krise rutschte und auch P.M. Kosten sparen musste.
Zitat von: Ulrik fC am  6 Juli 2006, 14:47:05
.. aber im endeffekt geht es mir genauso. habe damals in den 90igern wirklich alles konsumiert was an b-filmen rauskam, heutzutage mache ich nen riesen bogen um die .. liebe zwar immer noch b-film, aber nicht der schrott der heutzutage rauskommt. einzige issac florentine schafft es noch richtige b-kracher zu machen.
..
Damals war da auch oft noch mehr Zusammenhalt und (wieder) Leidenschaft bei. Die Crew war stolz auf den Film. Auch wenn es damals ebenfalls ums Geld ging, ist das doch heute der einzige Faktor. Hauptsache schnell und billig abgedreht. Früher gab es da jedenfalls noch Produzenten, die ziemlich gut wussten, dass sie von einer bestimmten Zielgruppe abhängig waren und sie zumindest nicht durchweg mit Müll versorgen konnten. Heute merkt man das eigentlich nur noch am Regisseur, sofern sein Budget ausreicht. Ansonsten...  :bawling:


Edit: Ach ja, ich liebe solche Threads. Gibt es viel zu wenig von.  :respekt:
Blade Runner, Gärtner des Hasses und Jünger Rambos


Jersey Bellini

Zitat von: Blade Runner am  6 Juli 2006, 18:49:48
So wie Spiro Razatos damals die Karren durch die Luft rotieren ließ, könntest du solche Szenen heute noch locker in einem B-Actioner unterbringen und hättest immer noch ein Highlight. In letzter Zeit tummeln sich zu viele Regisseure in dem Bereich herum, denen imo die Passion für diese Art von Filmen fehlt.

So sieht's aus...anständige Auto-Stunts haben sich recht rar gemacht.
"7 SEKUNDEN" war da eine Ausnahme, wenn auch in Rumänien und mit krassem Oppel Calibra gedreht.  :icon_cool:
Ansonsten viel übertriebenes CGI-Gedöns in Big-Budget Produktionen, wenn ich da an die Stunts in PM-Filmen wie z.B. "DARK FORCE" denke (die Jagd auf dem Schnellweg ist so ziemlich mein All-Time-Favourite), sollte man meinen, dass man mit dem klassischen Handwerk (wieder) sehr ordentliche Schauwerte auffahren könnte. Besser als diese Strohfeuer mit Video-Clip-Optik.

Ich will das Ganze jetzt nicht zu nostalgisch und negativ darstellen, aber die Begeisterung über den leichten Aufwärtstrend des Genres in den letzten Jahren und die aktuellen Produktionen hat doch etwas nachgelassen. Letzlich war zuviel halbgares Zeug samt Stock-Footage dabei. Wenn das Konzept mal stimmte, war das Budget so niedrig, dass nicht mal Kratzer in den Autolack gemacht werden durften, siehe "DIRECT ACTION".     

Zitat von: Blade Runner am  6 Juli 2006, 18:49:48
Ach ja, ich liebe solche Threads. Gibt es viel zu wenig von.  :respekt:

Tja, die flammen gelegentlich mal so auf. Immer wieder nett.  :icon_mrgreen:

Kürzlich habe ich "HARD ATTACK", "ONE TOUGH BASTARD", "SOLDIER BOYZ", "POINT BLANK", "RED ZONE" und erstmals "BACK IN ACTION" ( :icon_eek: :icon_eek: :icon_eek:) gesehen.
Seufz, in dieser Hinsicht, wäre man gerne wieder in der Mitte der 90er und würde die ganzen Kracher hier als Neuerscheinungen abhandeln...  ;)

Ulrik fC

hehehe Back In Action habe ich mir letztens auch reingezogen und war besonders davon begeistert wie Mr Tae Bo mit den UZIs abgegangen ist.. hahahhahaha

glaube das hauptproblem neben den geldgeilen produzenten ist heutzutage das es keine actionhelden mehr gibt, keinen david bradley, micheal dudikoff, roddy piper, don wilson (im fall vom don vielleicht auch besser so), frank zagerino, bryn genesse, rutger hauer, oliver gruner etc. .. ..

.. aber wobei Dolphs letzte regiearbeit verspricht hoffnung .. und die werke von florentine .. vielleicht lebt das b-film-genre wieder richtig auf .. hoffen wirs :)

Ulrik

John Woo

Interessantes Thema.

Habe selber Second in Command leider noch nicht gesehen, gedenke das aber noch zu tun. Habe allerdings auch oft gehört, dass der etwas billig wirkt, vor allem für das angegebene Budget.

Wie auch immer, die ewigen Ostblock-Filme gehen mir langsam auch auf den Keks. Ich konnte mich selbst für das viel hochgelobte Werk von Lundgren nicht sonderlich begeistern. Auch wenn der Film von den Ostblockproduktionen der B-Movies sicher noch einer der besseren ist.
ABER: Nicht alle Filme, die mal nicht im Ostblock spielen, sind dann auch gleich gut. Beispiel "The Foreigner - Black Dawn". Zwar passable Optik, aber miese Schnitte und BlueScreens, die man in den 80ern schon als zu alt gewirkt hätten.
Das mit Südafrika scheint wirklich eine gute Idee zu sein, zumindest konnte mich Seagals "Mercenary" gerade was die Action betrifft, schon sehr gut überzeugen. Regisseur Don E.FountLeRoy scheint nach seinem schwachen "Today you die (übrigens auch in den USA) viel mehr Mühe in diesen Film investiert zu haben.
Ansonsten fehlt es tatsächlich an guten Regisseuren, was wohl (mal wieder) auf das liebe Geld zurückzuführen ist.

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