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Ash (trippy Sci-Fi-Horror von Fyling Lotus mit Eiza González)

Begonnen von StS, 19 Oktober 2024, 09:54:45

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StS


The film is set "on the mysterious planet of Ash, Riya awakens to find her crew slaughtered. When a man named Brion arrives to rescue her, an ordeal of psychological and physical terror ensues while Riya and Brion must decide if they can trust one another to survive."

Eiza González (Baby Driver) and Aaron Paul ("Breaking Bad") will star in Ash, alongside Iko Uwais (The Raid: Redemption), Beulah Koale, and Kate Elliott.


Notiert.
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

StS

"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Hitfield

Originäre SF-Filme (ohne Sequels, Prequels, Reboots, Superhelden-Verfilmungen usw.) sind leider ziemlich selten geworden. Sieht gut und interessant aus, einige Horror-Elemente erinnern entfernt ein wenig an "Event Horizon" und "Hellraiser" – ich bin gespannt.
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

Hitfield

Erstsichtung auf Amazon Prime Video (kostenlos für Abonnenten)


Was für ein Kuddelmuddel – oder im Englischen noch besser: "what a mess". Ich habe noch nie einen Film mit so hohen Schauwerten gesehen, auf den mess mehr zutrifft als auf "Ash" von Regisseur und Komponist Flying Lotus, von dem ich zuvor noch nie etwas gehört oder gesehen habe.

Es handelt sich um einen "Alien"-Verschnitt mit Anleihen an das Körperhorror-Genre und Filme wie "Event Horizon" oder "Pandorum". Wie bei Ridley Scotts Original gibt es nur eine kleine Besetzung von 5 bis 7 Personen, die hier alle ganz okay spielen, ohne die Klasse der "Alien"-Filme oder von "Event Horizon" zu erreichen. 

Um aber zum Punkt zu kommen: Die Ausstattung, Kulissen und Effekte sind – trotz der teils übertriebenen Dunkelheit/minimalistischen Ausleuchtung und dem stroboskopischen Effekte-Gewitter – ausgezeichnet und können locker mit den teuersten Hollywood-Blockbustern mithalten. Ich bin aufrichtig beeindruckt. Sogar die ganzen CGI-Anteile sehen sehr gut aus. Wie oft gab es schon die Kritik, dass einem die CGIs selbst bei den teuren Hollywood-Produktionen manchmal als computergeneriert auffallen und somit aus dem Film reißen? Hier ist das nicht der Fall. Visuell ist der Film eine ziemliche Augenweide, auch was die Szenen außerhalb des Raumschiffs und im Weltraum angeht.

Das alles hilft nur leider wenig, denn die Geschichte, das Drehbuch, die Dramaturgie, der Aufbau und die Erzählweise sind eine riesige Katastrophe, auch wenn die Handlung in den letzten ca. 10 bis 15 Minuten noch halbwegs die Kurve bekommt. Man sieht 70 bis 80 Minuten ein- und dieselben verzerrt-flackernden Szenen immer und immer und immer und immer wi(e)der aus anderen Perspektiven oder hier und da minimal erweitert. Für den Erzählfluss und das Interesse an der Handlung und den Charakteren ist das der Tod.

Sollte/kann man sich ansehen, bleibt aber letztendlich leider hinter den Möglichkeiten zurück. Daher nur 4,5 / 10.
"All those moments will be lost in time, like tears in the rain."

Private Joker

Schon ganz nett, was Amazon diese Tage "umsonst" bietet, und - darf man auch mal erwähnen - sogar mit überschaubar viel Werbung. Ca 90 Sekunden am Anfang und dann nichts mehr, das ist erträglich. Disney oder Netflix "Standard" hauen für mehr Geld deutlich mehr Spots da rein, eine 45-Minutenfolge "Gänsehaut" wird etwa satte 3x unterbrochen (den "Thunderbolt"-Trailer kann ich mittlerweile auswendig).

Weniger schön: Wer nicht fix genug die Fernbedienung findet, um da auf "Abspann ansehen" zu klicken, verpasst das eigentliche Ende des Films, das da vor den Credits kommt; hatte mich irgendwie schon gewundert - so wie der scheinbar aufhört passt das nicht wirklich zur Stimmung des Streifens.

Was den eigentlichen Film angeht: Fand den eigentlich recht brauchbar und wäre da auch etwas höher in der Wertung als Hitfield. Natürlich steht da die Optik im Vordergrund, und genauso natürlich gibt es da Defizite in Storytelling und Spannungsaufbau. Und nochmal natürlich haben die Aliens mal wieder das Standard-Memo bekommen, wie sie menschliche Körper zu betreten und verlassen haben; also entweder verfügen unsere Drehbuchautoren da über Insiderinfos (aus Area 51?) oder der grassierende Mangel an Fantasie ist noch schlimmer als bislang schon gedacht.

Ändert aber nix daran, dass die Formel immmer noch (einigermaßen) funktioniert; erst mal Atmo aufbauen, ein paar falsche Spuren legen, links antäuschen, rechts vorbeigehen, und irgendwann platzen halt diverse Körperteile und die Tentakel kommen aus den Resten. CGI, Blut- und Makeupeffekte sowie die (ganz entfernt an alte ST-Folgen erinnernde) Planetenkulisse fand ich jetzt nicht allesamt sooo herausragend, wirken aber nie billig und durchaus passend zu Stil und Handlung des Films. Und dann halt die optischen Spielchen, Farbfilter und hektischen Visionen - muss man nicht mögen, aber für mich machen schon ganz gut Eindruck und helfen auch über manches Loch in der Handlung hinweg. Oder anders ausgedrückt: Passiert gerade nix wesentliches auf dem Schirm, hole halt den großen Farbtopf heraus.

Insgesamt ein passabler Rausschmeißer aus der Woche. Dass der mir ganz gut gefallen hat, mag aber auch daran liegen, dass erstens Weltraum-Horror bei mir eigentlich immer geht und zweitens die Konkurrenz weder quantitativ noch qualitativ allzu stark ist. 6,5/10.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Moonshade

Tja, ich siedle mich bei den Kritiken irgendwo dazwischen an, bin aber auch der Meinung, dass der Film seine Stärken eindeutig auf der visuellen Seite hat, Ausstattung, Platzangstfeeling und Giallo-Ausleuchtung sind vom Feinsten, allerdings humpeln die gerade mal 90 Minuten irgendwie 50 Minuten auf der Amnesieschiene rum und man bekommt die Stakkato-Erinnerungsausschnitte so oft zu sehen, dass ich mir nun wirklich schon jede Theorie bis dahin ausgeknobelt habe. Dazu noch die Tatsache, dass Aaron Paul (der einzig namhafte Darsteller) in seiner Nebenrolle deutlich aufzeigt, wie limitiert seine Möglichkeiten sind.
Die Protagonistin kommt zwar hübsch im Ash-Ripley-Modus daher, aber dramaturgisch hinkt der Film (ist keine Katastrophe, ist aber nicht straight genug konstruiert). Wenn es dann endlich für die letzten 30 Minuten an die große Aufklärung/Täuschung/Enthüllung geht incl. The Thing-Reminiszens, ist das echt eine Erleichterung, ist zum Glück einigermaßen erträglich originell, allerdings musste der fliegende Lotus natürlich noch den dööööfsten aller SF-Twiste irgendwann nach Minuten während des Abspanns aus der Hose holen, wenn normale Leute schon den Couchtisch abräumen oder in der Küche sind.

Immerhin, ich musste mich nicht brutalst ärgern, aber wenn man die schön gemachten Äußerlichkeiten sieht, ist das natürlich ein wenig enttäuschen, leider nur Mittelklassemodell, was ein echter Fake-Carpenter hätte werden können. 5/10
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