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Cassandra (deutsche Netflix-Sci-Fi-Drama-Thriller-Serie)

Begonnen von StS, 27 Januar 2025, 12:50:20

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StS


Nach einem mysteriösen Unfall stand das erste deutsche Smarthome lange leer.
Als eine neue Familie einzieht, setzt die digitale Haushälterin Cassandra alles daran, damit sie bleibt...

Mit Lavinia Wilson, Mina Tander und Michael Klammer in den Hauptrollen.


Ab dem 06.02. verfügbar. Werde ich mir mal ansehen.
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

JasonXtreme

"Hör mal, du kannst mein Ding nicht Prinzessin Sofia nennen. Wenn du meinem Ding schon einen Namen geben willst, dann muss es schon was supermaskulines sein. Sowas wie Spike oder Butch oder Krull, The Warrior King, aber NICHT Prinzessin Sofia."

Private Joker

Mit den nur 6 Folgen ist das dann doch relativ schnell weggeknuspert - und obwohl ich nicht alles wirklich gut fand: Meine Hochachtung. 100% RT holt man sich nicht ganz umsonst ab.

Lassen wir mal außen vor, dass die Prämisse näherer Betrachtung kaum standhält - eine derartige "KI" hätte die Computertechnik der 1970iger auch mit kellergroßen Mainframes niemals hinbekommen; und spätestens mit den jetzt nicht restlos überraschenden "Wendungen" der Folgen 5/6 ist das eher Fantasy (oder "Steampunk") als ernsthafte SF. Und, ich kann ja nicht anders, noch ein Wort zum Thema Diversity - aber keine Angst, ich zieh da nicht die übliche "too much"-Karte (obwohl ich da nicht der erste wäre). "Eigentlich" ist die Idee, die KI der konservativen 60/70iger mit einer hochdiversen Modern Family zu konfrontieren, sogar ganz reizvoll. Unvermeidliches "Aber": Es wird nicht allzu viel draus gemacht, bleibt in kurzen Andeutungen hängen, etwa wenn die KI den jungen Möchtegern-Lover aus dem Haus weist. Und: Die Art, da die schwule Liebesgeschichte des älteren Sohnes zu erzählen, ist echt lame, eher "halbprüde" 1990iger denn 2020iger und überdies zT szenengenau bei "Shameless" geklaut (die "will they/won't they" Kiste zwischen Ian und Mickey, incl. Handgreiflichkeit).

Dass das ansonsten ein respektables Unterfangen ist, hatte ich schon erwähnt. Schauspielerisch ist vor allem Wilson top, in beiden Zeitebenen, wobei der Blick auf die bleierne Zeit deutschen Familienlebens mit "Dalli Dalli" und Schützenverein für jemanden, der dies noch grenzweise als Kind erlebt hat, die Interessantere ist. Technisch solide in den Grenzen des deutschen Serienschaffens (wenn nicht carte blanche auf dem Tisch liegt wie bei 1899) - die
Spoiler: zeige
finale Explosion
ist (diesmal sag ich's auf Deutsch) wirklich lahm; dafür stimmt die Dramaturgie, die die Spannung tatsächlich dann anzieht, wenn es drauf ankommt, also in den letzten Folgen. Und vor allem hält einen die Story vor dem Schirm, obwohl man "eigentlich" ziemlich sicher weiß, worauf das hinausläuft.

Das "überbesorgte-KI"-Subgenre erfinden die also auch nicht neu - vielleicht hätte ein Prise echten Horrors (ein paar Andeutungen und ungemütliche Szenen gibt es) das ganze noch mal aufgewertet. Trotzdem grundsolide 6,5/10.
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

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