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Stromberg

Begonnen von Garcia, 12 Oktober 2004, 16:06:45

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PillePlutonium

Also das er so extrem geworden ist wollen sie ja so begründen, das er gut mit dem Wehmeier kann und immer
das Fernsehteam dabei hat.

Wobei es auch hierzu in einer der Folgen eine Szene gab , wo Wehmeier (wie auch immer man ihn schreibt)
gesagt hat, das er aufgrund des Fernsehteams keine Narrenfreiheit hat.

Ich halte trotzdem Stromberg , sei es die erste oder letzte Staffel, für nicht wirkklich realistisch
muss dir aber auch recht geben was sein Verhalten im vergleich zu Staffel 1 angeht.

aber mal ehrlich Stromberg ist doch immernoch Top Comedy.

Moonshade

Zitat von: PillePlutonium am 24 April 2007, 17:41:15
Ich halte trotzdem Stromberg , sei es die erste oder letzte Staffel, für nicht wirkklich realistisch
muss dir aber auch recht geben was sein Verhalten im vergleich zu Staffel 1 angeht.

Gerade bei diesem bemühten Fake-Realismus liegt ja der Humor in dem schmalen Grat zwischen offener TV-Absurdität und dem wirklichen Leben. Der ist nur imo jetzt nicht mehr gegeben.

Zitataber mal ehrlich Stromberg ist doch immernoch Top Comedy.

Das Format hebt die Serie momentan noch über andere deutsche Comedy-Produkte, der Inhalt nicht mehr.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

PillePlutonium

Ich finde aber schon das der Fake Realismus noch da ist, zwar in abgeschwächter Form aber er ist noch da.

ZitatDas Format hebt die Serie momentan noch über andere deutsche Comedy-Produkte, der Inhalt nicht mehr.

ja und hier kann ich nur sagen: Sehr gut ausgedrückt  :respekt:

Sarge

Zitat von: Moonshade am 24 April 2007, 17:34:04Aber es war die Nähe an der Realität, in den ersten beiden Staffeln, die ich so komisch unbehaglich und amüsant fand. Das Zusammenspiel der Figuren und darin der opportunistische, selbstbezogene und einsame Kind-im-Chef, der groß sein will und es nicht kann und in übersteigerter Selbstbezogenheit immer größere Katastrophen herbeibeschwört.

Sehe ich in der dritten Staffel noch zugenüge.

ZitatIch habe einige Charaktere in den ersten beiden Staffeln sehr nah an Leuten aus meinem eigenen Büroalltag angelegt gesehen, jetzt jedoch sehe ich nur noch groteske Karikaturen, die nichts mehr mit ev. realen Menschen gemeinsam haben.

Wehmeyer und Becker wären da auch noch. Ein Fehltritt war sicherlich Nicole, ihr gegenüber stand aber doch zumindest die nicht übernommene Jennifer, der Stromberg hinterstelzte.
Löhrmann war in seiner Weltfremdheit keine völlig weltfremde Figur, nicht zurückgeblieben oder ein Typ mit Intelligenzquotienten jenseits der Schimpansen, einfach nur ein beeinflussbarer Arbeiter mit unterentwickeltem Selbstbewusstsein und schlechtem Gehör (woraus natürlich Kapital geschlagen wurde, aber das gab's bsp. auch schon mit Strombergs Vater). Ansonsten alles wie gehabt: Erikas Sensibilität, Ernies Aktionen und ich nenne es mal soziale Unbeholfenheit, Tanjas Turteln und Zicken, Ulfs Ernie-Antipathie (den Ausraster ein paar Folgen zuvor fand ich da sogar erfrischend) und Zerissenheit (will ich Tanja, will ich sie nicht) - das alles zog sich konsequent von der ersten bis zur gegenwärtigen Staffel. Wenn sie nun jetzt in der dritten Staffel Karikaturen sein sollen, dann waren sie es schon immer.

Zitat
Die Holzhammersprüche, die hat es schon immer gegeben, aber in den Eins-zu-Eins-Interviews - und sie waren geflüstert oder unter der Hand anvertraut - jetzt werden persönliche Niedermachung quer durch die Abteilung gebrüllt und entsprechend den verletztenden Sprüchen steht Stromberg natürlich nur noch wortlos daneben, weil es für solche Entgleisungen dramaturgisch keine Entschuldigung mehr gibt.

Er mobbt und beleidigt unsensibel und offen und den Autoren fällt logischerweise dazu nichts mehr ein, als ihn unlogischerweise gewähren zu lassen, um ihn am Ende der Episode dann doch irgendwie dumm da stehen zu lassen. Das ist dumm und einfallslos.

Ich würde dahingehend zustimmen, dass sich die Intensität des Mobbings verstärkt hat. Aber das mit dem Geflüsterten und hinter der vorgehaltenen Hand Geäußerten - hm, viel zu flüstern ist da letztendlich eh nicht, wenn wir die Prämisse annehmen, jenes gezeigte Material sei nun das, was in die TV-Welt und damit Öffentlichkeit getragen wird. Das ganze Konzept lässt echten Realitätsanspruch doch gar nicht zu, weil es in der Realität überhaupt nicht funktionieren würde. Eine Bürodoku? - Da gucke ich lieber Fliegen beim Paaren zu. Entgleisungen, die im realen Leben untragbar wären, die gibt es ebenso schon seit der ersten Folge. Die Ausgangssituation eines Chefes, der seine Mitarbeiter mobbt (und dies konsequent seit der ersten Staffel) ist schon so absurd, dass ich diese Ja-im-echten-Büroalltag-aber...!-Argumentationen wirklich nicht verstehen kann.

Sicherlich hat sich alles zugespitzt und verschärft, durchaus, aber wenn es taktvoller und sensibler sein soll, wenn Stromberg in der ersten Folge von Röchelhilpers spricht und ne' Kehlkopfkrebsimitationsperformance vor der Kamera vom Leder zieht ("Eine nehm' ich noch"), dann weiß ich nicht, mit welchem Maß hier gemessen wird. Stromberg war, ist und bleibt ein Beleidigungsexhibitionist.

Aber gut, du hast eine gute Begründung deiner Sicht geliefert, der ich absolut folgen kann, auch wenn ich ihr weitgehend nicht zustimme. Wenn die Wiederholung und das Recycling des schon Dagewesenen Hauptgegenstand der Kritik wäre, ich könnte das besser nachvollziehen als diese Argumente.


anti

Ich kann auch absolut nicht nachvollziehen, warum jetzt auf einmal so an der Serie herumgemäkelt wird.
Die Argumente dagegen sind doch irgendwie an den Haaren herbeigezogen.
Wie Sarge schon schrieb, kann man das alles auch anders sehen/interpretieren.
Stromberg ist immer noch Stromberg.
Für mich hat sich da großartig nix geändert. Allerdings befürchte ich, daß sich das Format irgendwann totläuft, und da sollte man aufpassen, daß man zum richtigen Zeitpunkt aufhört.
Bei mir ist dieser Punkt allerdings noch nicht erreicht. Ich sehe ihn immer noch gerne, und amüsiere mich köstlich.
Wen es nervt, der brauch es ja nicht zu gucken  ;)

anti

Stefan M

25 April 2007, 00:58:51 #275 Letzte Bearbeitung: 25 April 2007, 01:05:44 von Stefan M
Zitat von: Moonshade am 24 April 2007, 17:34:04
Und wer diese Veränderungen nicht bemerkt, scheint kein sensibles Humorverständnis zu haben - denn: Stromberg ist und war nie "Ein ungehobelter Chef sondert bollernde Sprüche ab!", irgendwie scheint das aber abhanden gekommen zu sein.

Absolut richtig! Als ein Fan der ersten Stunde habe ich es bisher glücklicherweise geschafft, nicht eine einzige Folge auszulassen, und ich kann diesen Punkt nur bestätigen. Stromberg war zu Beginn tatsächlich nicht so aufgedreht und ungehobelt, wie er sich derzeit präsentiert.

Die ersten beiden Staffeln liegen leider schon eine Weile zurück, so daß meine Erinnerungen bloß noch äußerst vage sind, aber beispielhaft fällt mir gerade die herrliche Folge ein, in der Stromberg und seine Abteilung den Computerkurs absolvieren mußten. Was habe ich mich amüsiert, als es schließlich zum Abschlußtest kam und Stromberg, während alle anderen Mitarbeiter intensiv und scheinbar ohne größere Probleme die von ihnen geforderten Aufgaben lösten, hektisch-nervös-unbeholfen mal nach links, mal nach rechts durch die Gegend stierte, weil er schlichtweg keine Ahnung hatte, was man in dem Test von ihm wollte. Herbsts einmalige Mimik oder etwa sein langgezogenes "Mmmmh" als Antwort auf die Frage der Kursleiterin, ob er zurechtkomme (er würde schließlich nie zugeben, wenn er überfordert wäre), waren es, die mich lachen machten. In den Interviews, die er dem Fernsehteam gegeben hatte, konnte er sich - wenn ich meinen Erinnerungen trauen darf - auch mal gerade noch so auf die Lippen beißen, bevor er einen beleidigenden Satz beendete. Das kann er zwar teilweise immer noch, doch insgesamt ist zu konstatieren, daß der Kerl inzwischen jede Zurückhaltung aufgegeben hat und sich sogar traut, einem Becker ins Gesicht zu sagen, daß er Erika für eine fette Tonne hält. Er lebt seine unterdrückten Antipathien gegen seine Kollegen hemmungslos aus. So etwas hätte er früher tunlichst vermieden. Da ist er noch nicht in einer Tour pöbelnd durch die Büros gehuscht, da erreichten es die Autoren sogar zwei-, dreimal, so etwas wie Mitgefühl für dieses Arschloch zu entwickeln, etwa als es vor den Augen Erikas plötzlich zu heulen begann, weil seine Frau ihn verlassen hatte. (Und dieses selbstverliebte In-die-Kamera-Gucken kommt mir ebenfalls etwas zu kurz, das aber nur nebenbei.  ;)) Also, ich erkenne da schon einen (negativen) Wandel vom Subtilen zum Krawalligen hin...

Schaue ich mir die Vorschau zur letzten Folge nächste Woche an, in der Stromberg Erika am Krankenbett besucht und sie, wie es scheint, aus dem Schlaf zu schreien versucht, tut mir leid, das ist dann nicht mehr die Art Humor, die ich bei "Stromberg" sehen möchte.   

Nicht falsch verstehen: Ich mag die Serie immer noch, auch die dritte Staffel war im grünen Bereich, doch von der hintergründigen Büro-Satire von einst ist in meinen Augen zu meinem großen Bedauern wahrlich nicht mehr viel übriggeblieben.
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

Moonshade

Zitat von: Sarge am 24 April 2007, 22:07:31
Wehmeyer und Becker wären da auch noch. Ein Fehltritt war sicherlich Nicole, ihr gegenüber stand aber doch zumindest die nicht übernommene Jennifer, der Stromberg hinterstelzte.
Löhrmann war in seiner Weltfremdheit keine völlig weltfremde Figur, nicht zurückgeblieben oder ein Typ mit Intelligenzquotienten jenseits der Schimpansen, einfach nur ein beeinflussbarer Arbeiter mit unterentwickeltem Selbstbewusstsein und schlechtem Gehör (woraus natürlich Kapital geschlagen wurde, aber das gab's bsp. auch schon mit Strombergs Vater). Ansonsten alles wie gehabt: Erikas Sensibilität, Ernies Aktionen und ich nenne es mal soziale Unbeholfenheit, Tanjas Turteln und Zicken, Ulfs Ernie-Antipathie (den Ausraster ein paar Folgen zuvor fand ich da sogar erfrischend) und Zerissenheit (will ich Tanja, will ich sie nicht) - das alles zog sich konsequent von der ersten bis zur gegenwärtigen Staffel. Wenn sie nun jetzt in der dritten Staffel Karikaturen sein sollen, dann waren sie es schon immer.

Tja, wenn es für dich nicht augenscheinlich ist, daß

a) Figuren wie Becker eingedampft und wider ihren bisherigen Charakter agieren
b) Ulf sich zu einem mehr oder minder offen gemeinen Arschloch entwickelt hat (aus einem am Peter-Pan-Syndrom leidenden Stichler)
c) Ernie von akuter Unbeholfenheit zu offener Infantilität auf allen Ebenen gewechselt ist
d) die Figur Tanja eigentlich inzwischen ganz vernachlässigt wird

- dann kann ich es auch nicht ändern.
Auf jeden Fall geht Subtilität ganz anders - ist ja schön, wenn euch das Krawallige so doll gefällt, angefangen hat die Serie jedenfalls ganz woanders.

ZitatIch würde dahingehend zustimmen, dass sich die Intensität des Mobbings verstärkt hat. Aber das mit dem Geflüsterten und hinter der vorgehaltenen Hand Geäußerten - hm, viel zu flüstern ist da letztendlich eh nicht, wenn wir die Prämisse annehmen, jenes gezeigte Material sei nun das, was in die TV-Welt und damit Öffentlichkeit getragen wird. Das ganze Konzept lässt echten Realitätsanspruch doch gar nicht zu, weil es in der Realität überhaupt nicht funktionieren würde. Eine Bürodoku? - Da gucke ich lieber Fliegen beim Paaren zu. Entgleisungen, die im realen Leben untragbar wären, die gibt es ebenso schon seit der ersten Folge. Die Ausgangssituation eines Chefes, der seine Mitarbeiter mobbt (und dies konsequent seit der ersten Staffel) ist schon so absurd, dass ich diese Ja-im-echten-Büroalltag-aber...!-Argumentationen wirklich nicht verstehen kann.

Sicherlich hat sich alles zugespitzt und verschärft, durchaus, aber wenn es taktvoller und sensibler sein soll, wenn Stromberg in der ersten Folge von Röchelhilpers spricht und ne' Kehlkopfkrebsimitationsperformance vor der Kamera vom Leder zieht ("Eine nehm' ich noch"), dann weiß ich nicht, mit welchem Maß hier gemessen wird. Stromberg war, ist und bleibt ein Beleidigungsexhibitionist.

Fest steht jedenfalls, daß zu Beginn die deftigen Sachen entweder in den Zweierinterviews vorkamen oder im Zweiergespräch rausrutschten und tatsächlich manchmal noch moralisch/geschmacklich bewertet oder zurückgenommen wurden - jetzt werden Beleidigungen außerhalb eines Kontextes (bisweilen flossen die ja nebenbei in längeren Reden ein) quer durch den Saal gebrüllt.

Das Dokuformat ist ja nur gewählt, um den filmischen Realismus sozusagen eine visuelle Basis zu bieten und den Zuschauer näher ans Geschehen zu führen. Solcher Ideen bedarf es nun mal, um eine Serie von einer typischer künstlichen Sitcom abzuheben und das gelingt auch damit.

In unserer Realität würdest du lieber Fliegen beim Paaren zu schauen?
Glaube ich nicht, denn du schaust ja Stromberg.
Das Publikum würde bei einer Real-Doku genauso zuschauen, sofern man sich auf "die besten Szenen" und "Exzesse" beschränken würde.
Solche Dokus spekulieren doch auf Sensationsgeilheit - und genau dasselbe Prinzip befolgen wir Zuschauer bei Stromberg: wir sitzen da und warten auf Entgleisungen.
Das ist ja das Subtile am Stromberg-Format.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Phil

Zitat von: Stefan M am 25 April 2007, 00:58:51
Schaue ich mir die Vorschau zur letzten Folge nächste Woche an...
also ist nächste Woche doch schon die letzte Folge...schade  :bawling:

aber ihr wisst es sicher schon, 27.04.2007 vormerken. Ich bin mal auf den DC von Folge 4 gespannt.
traue nie SB, denn es tut Dir weh :(
became MINGed!

ZitatCloverfield refers to the field formerly known as Central Park. Clovers are usually prone to grow at places after bombing. Thus the term "Clover" and "field" referring to park.

Sarge

Zitat von: Moonshade am 25 April 2007, 11:52:24

In unserer Realität würdest du lieber Fliegen beim Paaren zu schauen?

Ja.

ZitatGlaube ich nicht, denn du schaust ja Stromberg.
Das Publikum würde bei einer Real-Doku genauso zuschauen, sofern man sich auf "die besten Szenen" und "Exzesse" beschränken würde.
Solche Dokus spekulieren doch auf Sensationsgeilheit - und genau dasselbe Prinzip befolgen wir Zuschauer bei Stromberg: wir sitzen da und warten auf Entgleisungen.
Das ist ja das Subtile am Stromberg-Format.

Nochmal: Eine Bürodoku in der Realität würde nicht funktionieren, dieses Format wäre langweilig. Das lässt sich nicht mit Gezicke bei Big Brother vergleichen. In einer solchen Doku wären keine "Exzesse" zu sehen. Da würden alle brav am Computer rumsitzen, ein Highlight vielleicht ein Käffchen mit neuestem Tratsch ("Habt ihr schon die Britney Spears gesehen? Die hat jetzt Glatze"). Eine Doku über einen Büroalltag wäre nämlich gleichzeitig eine Doku über die Firma selbst. Keine Firma der Welt würde sich freiwillig durch "Exzesse", Gezanke unter Mitarbeitern oder gar die Zurschaustellung der Inkompetenz eines Abteilungsleiters ins schlechte Licht rücken lassen.

Moonshade

Zitat von: Sarge am 25 April 2007, 13:49:51
Nochmal: Eine Bürodoku in der Realität würde nicht funktionieren, dieses Format wäre langweilig. Das lässt sich nicht mit Gezicke bei Big Brother vergleichen. In einer solchen Doku wären keine "Exzesse" zu sehen. Da würden alle brav am Computer rumsitzen, ein Highlight vielleicht ein Käffchen mit neuestem Tratsch ("Habt ihr schon die Britney Spears gesehen? Die hat jetzt Glatze"). Eine Doku über einen Büroalltag wäre nämlich gleichzeitig eine Doku über die Firma selbst. Keine Firma der Welt würde sich freiwillig durch "Exzesse", Gezanke unter Mitarbeitern oder gar die Zurschaustellung der Inkompetenz eines Abteilungsleiters ins schlechte Licht rücken lassen.

Der Trick ist ja: WENN ABER...
Angenommen, es sollte praktisch ein Werbedoku sein...und dann kommt so etwas ans Licht...damit spielt die Serie. Es dürfte nie ausgestrahlt werden...aber sehen würden wir es ganz gern.
Im übrigen unterschätzt du wohl Büroarbeiter - da gab es, von Strombergs Exzessen abgesehen, einiges in Staffel 1, was ich aus meinem eigenen Büro so kenne.

Ansonsten scheinst du Probleme mit Realität, realistischen Beschreibungen, realistischer Annähung und Fake-Realismus zu haben...bzw. der Unterscheidung dieser Spielformen. Niemand will "Stromberg" komplette Realität unterstellen, aber größtmögliche Annäherung in der Form schon...zumindest war das einmal so.  :icon_mrgreen:
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anti

Zitat von: Moonshade am 25 April 2007, 11:52:24
Tja, wenn es für dich nicht augenscheinlich ist, daß

a) Figuren wie Becker eingedampft und wider ihren bisherigen Charakter agieren
b) Ulf sich zu einem mehr oder minder offen gemeinen Arschloch entwickelt hat (aus einem am Peter-Pan-Syndrom leidenden Stichler)
c) Ernie von akuter Unbeholfenheit zu offener Infantilität auf allen Ebenen gewechselt ist
d) die Figur Tanja eigentlich inzwischen ganz vernachlässigt wird

- dann kann ich es auch nicht ändern.
Auf jeden Fall geht Subtilität ganz anders - ist ja schön, wenn euch das Krawallige so doll gefällt, angefangen hat die Serie jedenfalls ganz woanders.

Natürlich hat die Serie ganz woanders angefangen. Wäre ja schlimm wenn sich da nix entwickelt hätte.

a) Figuren wie Becker eingedampft und wider ihren bisherigen Charakter agieren
Was ist da denn schlimm dran? Ist doch realistisch daß auch ein Herr Becker private Probleme hat.

b) Ulf sich zu einem mehr oder minder offen gemeinen Arschloch entwickelt hat (aus einem am Peter-Pan-Syndrom leidenden Stichler)
Erklärt sich für mich dadurch, daß er langsam aber sicher Panik bekommt. Hat er ja schon mehrfach erwähnt, daß er Angst hat, so wie alle Anderen auch zu werden.
Hat man ja auch wieder auf der Party gesehen. Er ist und bleibt ein Jüngelchen, und das will er mit aller Gewalt bewahren.

c) Ernie von akuter Unbeholfenheit zu offener Infantilität auf allen Ebenen gewechselt ist
Dem hat der Tod seiner geliebten Mama den Rest gegeben. Was passiert mit einer unbeholfenen Person, die nur seine Mama hat, wenn diese plötzlich stirbt.
Da kann Unbeholfenheit schon zu Infantilität führen.

d) die Figur Tanja eigentlich inzwischen ganz vernachlässigt wird
Tanja hat im Moment andere Probleme. Die ist mit Nestbau beschäftigt.

Alles in allem muß man sagen, daß es von Vorteil ist, wenn die Charaktere sich entwickeln und nicht ewig alles nach Schema F durchgekaut wird.
Der ist halt so, also hat er auch so zu bleiben. Nee...das wäre zu langweilig.

Und das Stromberg in der neuen Staffel so lospoltert hat doch auch eine ganz einfache Erklärung. Er ist trotz allem von ganz oben wieder eingestellt worden.
Klar daß er jetzt denkt, er hätte Narrenfreiheit und könnte sich alles erlauben.

anti

Moonshade

Kinders, was ihr da von "Charakterentwicklung" faselt, ist Degeneration, nichts anderes - die Serie ist, um mal einen anglizistischen Terminus zu benutzen, "dull" geworden.

Aber solange der Haha-Humor für euch ausreichend bedient wird, ist doch schön.
Ich für meinen Teil bin froh, wenn jetzt Schluß ist.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Sarge

Zitat von: Moonshade am 25 April 2007, 13:59:23
Der Trick ist ja: WENN ABER...
Angenommen, es sollte praktisch ein Werbedoku sein...und dann kommt so etwas ans Licht...damit spielt die Serie. Es dürfte nie ausgestrahlt werden...aber sehen würden wir es ganz gern.

"Wenn aber" - hätte der Hund nicht geschissen, hätt' er den Hasen ja gefangen, Papa. Das wiederum ist ja eine ganz andere Ausgangsituation als bei "Stromberg". Wir betrachten das ganze ja nicht aus einer internen Kamera, bei der alles Aufgenommene irgendwo hinter Verschluss bleibt. Es soll ja wirklich das öffentliche Bild sein, was der fiktive Zuschauer selbst auch zu sehen bekommt.


Ich verstehe schon, was du meinst, aber wenn man so sehr auf den Realismus hier erpicht ist, dann ist jedoch das Festhalten an der vorgehaltenen Hand ziemlich inkonsequent. Denn größtmögliche "Annäherung" bedeutet auch, dass die Karten unter den Mitarbeitern mittlerweile längst auf dem Tisch liegen. Man kann ja nicht davon ausgehen, dass diejenigen, die Gegenstand der Doku sind, diese nie gesehen haben. Das alles so weitergeht wie in Staffel 1 und ganz ohne Zuspitzungen, das ist es, was wirklich unrealistisch wäre.


ZitatAnsonsten scheinst du Probleme mit Realität, realistischen Beschreibungen, realistischer Annähung und Fake-Realismus zu haben...bzw. der Unterscheidung dieser Spielformen.

Ja, ich habe ein schweres Problem damit. Muss wohl irgendwie geschlafen haben, als man mir das realistische "Annähen" erklärte.

Moonshade

Macht ja nichts, daß du es nicht verstehst (also alles) - offenbar ist es bei Anderen angekommen.
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

Sarge


Schön, dass du so gut Bescheid weißt.

Red Shadow

Ich merke auch nichts von einem qualitativen Rückschritt in Richtung Primitivität, aber momentan sehe ich anscheinend so vieles nicht :icon_rolleyes:. ,,Stromberg" war für mich eigentlich noch nie Alltag, aber wer weiß, wo manche hier arbeiten :icon_lol:.
Why so serious?

WEAR RED, GET LOUD! GO 49ers!

Who's got it better than us? Nooobody!!!

Moonshade

25 April 2007, 17:22:32 #286 Letzte Bearbeitung: 25 April 2007, 17:25:43 von Moonshade
Zitat von: Sarge am 25 April 2007, 17:10:34
Schön, dass du so gut Bescheid weißt.

Ja, da können Andere ne Menge von lernen. :icon_cool:
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

JimmyAutomatic

Ein  Wahnsinnsserienfinale, so muss eine Serie enden auch wenn mich Erikas Tod schon traurig gestimmt hat. Ansonsten Stromberg ganz der alte, wenn doch bloß alle Folgen der 3 Staffel diese Qualität hätten.
Jetzt werd ich mir für Montagabend wohl was neues suchen müssen.  :bawling:

Schlonz

Zitat von: JimmyAutomatic am 28 April 2007, 00:40:52
Ein  Wahnsinnsserienfinale, so muss eine Serie enden auch wenn mich Erikas Tod schon traurig gestimmt hat. Ansonsten Stromberg ganz der alte, wenn doch bloß alle Folgen der 3 Staffel diese Qualität hätten.
Jetzt werd ich mir für Montagabend wohl was neues suchen müssen.  :bawling:


Hä? stimmt doch überhaupt nicht...

Strahlemann

Zitat von: Schlonz am 28 April 2007, 02:12:46
Hä? stimmt doch überhaupt nicht...

Kann es doch, die DVD-Box der 3. Staffel ist schon erhältlich, da weiß er das wohl schon.  ;)

JimmyAutomatic

genau wie du's gesagt hast gekauft und gleich angeschaut

Schlonz

Achso, tut mir leid aber das wusste ich nicht. Wieviele Folgen kommen denn jetzt eigentlich noch?

Deathlord


CapN

Das war's also vorerst.... Blah! Stromberg verhält sich mittlerweile im Minutentakt wie ein cholerischer Trottel und das ihm Erikas Tod so kein Stück nahe geht, find ich auch sehr... naja. In der ersten (ja, vielleicht auch in der zweiten) Staffel war Stromberg ein liebenswerter Arsch mit dem man auch mal Mitleid hatte, aber mittlerweile ist er nur noch ein wirklich unsympathischer Widerling, dem man mal eins aufs Maul hauen will - trotz der immer noch kultigen Sprüche.

Erika, hm... Diese bigotte Musik-Collage fand ich unpassend und auch überhaupt nicht notwendig. Irgendwie fand ich den Tod von Erika generell unnötig - das wirkte eher, als hätten die Autoren auf Teufel komm raus noch etwas tragisches in die (möglicherweise) letzte Folge packen wollen...

Gut fand ich diesmal nur Ernie, während Ulf fast noch unsympathischer als Stromberg geworden ist.

Naja - die Serie mag ich nach wie vor, hoffe auf eine vierte Staffel... für ein Serienfinale war das Ende sowieso unwürdig. Kein Cliffhanger, kein runder Abschluß, gar nichts. Kameraschwenk auf 2 Büromitarbeiter. Toll.

NEVER use a knife if you attack Seagal. NEVER. It's not your weapon, it's his.

Stefan M

Zitat von: CapN am  1 Mai 2007, 01:10:26
Erika, hm... Diese bigotte Musik-Collage fand ich unpassend und auch überhaupt nicht notwendig. Irgendwie fand ich den Tod von Erika generell unnötig - das wirkte eher, als hätten die Autoren auf Teufel komm raus noch etwas tragisches in die (möglicherweise) letzte Folge packen wollen...

Oder sie haben sie sterben lassen, damit sie sich keine vierte Staffel ausdenken müssen. Denn seien wir mal ehrlich: "Stromberg" ohne Erika geht gar nicht. Finde ich zumindest. 

ZitatGut fand ich diesmal nur Ernie, während Ulf fast noch unsympathischer als Stromberg geworden ist.

Deshalb wirkte der völlig unmotivierte Tränenausbruch unmittelbar nach Erikas Tod und sein Liebesgeständnis Richtung Tanja umso deplazierter.

Neenee, hätte mir einen würdigeren Staffelabschluß gewünscht...
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

Phil

Zitat von: CapN am  1 Mai 2007, 01:10:26...für ein Serienfinale war das Ende sowieso unwürdig. Kein Cliffhanger, kein runder Abschluß, gar nichts. Kameraschwenk auf 2 Büromitarbeiter. Toll.
da muss ich mal zustimmen...die ganze Zeit dachte ich: jetzt aber und nu los...dann bums, Ende. :00000109:

sehr sehr schade...und ich fand, der endgültige unumkehrbare Umbruch mit Stromberg war, als er Ernie vor allen so aus heiterem Himmel so angeschrien hat (sinngemäß) "jetzt halt aber mal Dein Maul"!

ein paar Sachen sind uns aber nicht ganz klar gewesen:
1. was waren das denn aufeinmal für Wasserkisten, die da bei Ernie standen?
2. Becker/Wehmeier meinten doch : "so, das wars" in der Besprechung.  :00000109: :00000109: das war doch die Kündigung oder was habe ich da nicht mitbekommen

ich bitte um Aufklärung  :D
traue nie SB, denn es tut Dir weh :(
became MINGed!

ZitatCloverfield refers to the field formerly known as Central Park. Clovers are usually prone to grow at places after bombing. Thus the term "Clover" and "field" referring to park.

Thaisong

Zitat1. was waren das denn aufeinmal für Wasserkisten, die da bei Ernie standen?

Damit wollte er sich sozusagen sein Revier abstecken. Die Kisten sollten später durch Wände ersetzt werden, damit Ernie sein Einzelbüro und somit seine Ruhe hat.

Zitat2. Becker/Wehmeier meinten doch : "so, das wars" in der Besprechung.  00000109 00000109 das war doch die Kündigung oder was habe ich da nicht mitbekommen

Ja, das war wieder typisch für diese Serie. Eigentlich war es die Kündigung, nur da Strommel bzw. Ernie es am Ende doch irgendwie gebacken bekommen hat mit der Degussa und durch Erikas Tod die von Strommel selbstständig eingestellte "Schrimchen" auch wieder gebraucht wird, scheint sich die Kündigung (unrealistischerweise) auch wieder erledigt zu haben. Ist für die Drehbuchschreiber aber sicher auch nicht immer einfach, einerseits lebt die Serie von Strommels Eskapaden, andererseits wäre er im echten Leben aber sicher schon 100x rausgeschmissen worden und da dann in der Serie jedesmal eine plausible Erklärung zu finden, warum Strommel seinen Kopf wieder aus der Schlinge gezogen hat, dürfte ein Ding der Unmöglichkeit sein.

Nee, nee. Die wollen sich die Option auf eine 4. Staffel offenhalten, war ja sogar eingeblendet VORERST letzte Folge. Wahrscheinlich hatte die Erika-Darstellerin keine Lust mehr und in einer eventuellen 4. Staffel wird "Schirmchen" dann an ihre Stelle treten. Allerdings fand ich Erikas Tod auch sehr unpassend und aufgesetzt, wenn die Darstellerin keine Lust mehr hat, hätte man sie doch in der Serie auch einfach nur in Rente schicken können, aus gesundheitlichen Gründen oder sowas. Der Tod wirkte allerdings wirklich ein bisschen so nach dem Motto: "Wir brauchen jetzt auf Teufel komm raus was tragisches".
Golden-Krekel-Award-Winner November 2005 :-)

MäcFly

Ich finde, die Episode gestern hat sich übergangslos in die schwachen Folgen der letzten Wochen eingereiht. So gut ich den Auftakt der dritten Staffel bis zur vierten, fünften Folge fand, so rapide ging es danach bergab. Schon letzte Woche hab ich allenfalls geschmunzelt, richtige Lacher waren da kaum mehr dabei, aber der Abschluss war wirklich eine Riesenenttäuschung. Stromberg ist jetzt endgültig nur noch ein Megaarschloch, das auch noch Kapital aus dem Tod einer Mitarbeiterin schlägt und darüber noch dumm grinst.  Hätte ich vor ein paar Wochen noch nicht geglaubt, aber ist wohl tatsächlich so: Die Serie scheint sich überlebt zu haben und hat die besten Zeiten längst hinter sich...
"Man muss immer darauf achten, dass man ein gewisses Niveau nicht unterschreitet - sonst ist es schnell aus."

"Wenn man Mubarak heißt oder Kosslick, dann kann man alles machen." (Uwe Boll)

domijaeger

Mal zur 3. Staffel auf DVD:
Kann irgendjemand bestätigen, dass das Bild wieder nicht anamorph ist???

JimmyAutomatic

Kann ich nich bestätigen: Ist also Anamorph

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