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Jassir Arafat ist gestorben!

Begonnen von Tony Touch, 11 November 2004, 11:56:02

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Tony Touch

Die Nachricht kam soeben in den News.

40 Tage Trauer in Palästinensergebieten

Jassir Arafat hat seinen letzten Kampf verloren. Der Palästinenserpräsident starb im Percy-Krankenhaus bei Paris. Arafat soll am Samstag in Ramallah beigesetzt werden. Im Westjordanland und Gaza trauern die Menschen.
Jassir Arafat ist tot. Der palästinensische Präsident starb am Donnerstagmorgen um 03.30 Uhr auf der Intensivstation des Percy-Miltärkrankenhauses, wie ein Sprecher der Klinik in Clamart bei Paris mitteilte. Arafat wurde 75 Jahre alt. Noch im Laufe des Tages soll der palästinensische Parlamentspräsident Rauhi Fattuh als Übergangspräsident der Autonomiebehörde vereidigt werden.
Thank god we live in a quiet, little, redneck, podunk, white trash, [kickass!]
U.. S.. A!

Dionysos

War ja nur noch eine Frage der Zeit.
Bin jetzt schon mal gespannt, wie (oder ob) sich dadurch die politische Lage im Nahen Osten ändert.

MfG.
God doesn't make the world this way. We do. - Watchmen

Sometimes, I guess there just aren't enough rocks. - Forrest Gump

It doesn't take much to see that the problems of three little people don't amount to a hill of beans in this crazy world. Someday you'll understand that. - Casablanca

Roughale

Zitat von: DionysosWar ja nur noch eine Frage der Zeit.
Bin jetzt schon mal gespannt, wie (oder ob) sich dadurch die politische Lage im Nahen Osten ändert.

MfG.

Es wird eher schlimmer, ich hatte den Eindruck dass Arafat im fortschreitenden Alter gemässigter wurde und immer von seinen Beratern angepeitscht wurde, wenn die jetzt an die Macht kommen - gute Nacht.

Irgend so ein Hirni aus dem israelischen Parlament hat auch schon gesagt, dass es gut ist, dass Arafat nicht mehr auf dieser Welt ist - super, aber die können sich das ja erlauben, dank Team America... Aber zum Glück hat einer aus dem selben Verein schon gegen gelenkt und gesagt, dass man der Trauer bei den Palästinensern nicht noch einen draufsetzen sollte - gut, dass es noch einige mit Hirn da gibt, aber haben die was zu sagen? Ich hoffe doch...

Ich bin jedenfalls sehr beunruhigt über das ganze...

Edit: Habe für das leider keinen Beleg gefunden, aber so wurde es in den SAT 1 News heute morgen berichtet...

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Megatron

Soweit ich das richtig mitbekommen habe, machen sich die Israelis jedenfalls auf härtere Zeiten gefasst...
Arafat war für mich so eine Art Puffer zwischen Israel und Palästina... Bin gespannt, was jetzt und in naher Zukunft passieren wird...
"Vorsicht Joe, renn nicht in den Propell... ar...ar...ar...argh..." - Mystery Science Theatre 3000 - The Movie

Contagion

Also ich bin weder bestürzt noch happy, darüber das Arafat tot ist. Aber im eigentlichen teile ich die Meinung das sich alles jetzt nur noch Verschlimmern wird.

Na hoffentlich nimmt kein über-hardliner seinen Platz ein :S .

Ein sehr neutralen letzten gruß an Jassir Arafat, und mein beleid für die Hinterbliebenden.


P.S.: Hoffentlich halten all die Selbstmordattentäter die Füsse still. Die Trauertage um den Palästinerführer brauchen wirklich nicht mit blut getränkt werden. Wie heisst es doch: Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt  :schwul: .

Hackfresse

(20:24:16) funeralthirst: was zur hölle ist ein b00n?



"In einer Gesellschaft, in der alle schuldig sind, ist das einzige Verbrechen, sich erwischen zu lassen. In einer Welt voller Diebe ist Dummheit die einzige verbleibende Sünde." Hunter S. Thompson

Wolfhard-Eitelwolf

... großer Terrorist. Das sollte man hier mal nicht vergessen und sich zB mal seine Biographie reinziehen: Schließe mich da der Mehrheit (zumindest heute morgen noch) eines Teds im N24 Text an: Gut, daß der unter der Erde ist. Chance für einen Neuanfang

Hackfresse

Was meinst du, wofür er den Friedens-Nobelpreis gekriegt hat, hm?

Klar war er in jungen Jahren anders,
(20:24:16) funeralthirst: was zur hölle ist ein b00n?



"In einer Gesellschaft, in der alle schuldig sind, ist das einzige Verbrechen, sich erwischen zu lassen. In einer Welt voller Diebe ist Dummheit die einzige verbleibende Sünde." Hunter S. Thompson

Roughale

Zitat von: Onkel's Quote einer N24 TED Umfrage... Gut, daß der unter der Erde ist...

Und genau diese Sch3!ss Haltung ist mit ein Grund, warum es da unten nie Frieden geben wird - traurig, aber echte Sorgen mache ich mir um das Votum nicht, das ist doch wie im SAT 1 Text nur was für Hirnies und BILD "Leser"...

Natürlich war Arafat kein Heiliger und er war auch ein echt schlimmer Finger, aber ich denke er zeigte Besserung in den letzten Jahren und Reifeprozesse sollte man akzeptieren (sonst hätten wir heute einen anderen Aussenminister ;-)).

Sollen die doch mal die Frage mit Sharon stellen - da traut sich wieder keiner, aber für mich ist der mindestens genauso Terrorist wie alle anderen. Ich finde man sollte so einigen Leuten da unten die "Du kommst aus dem Gefängnis frei" Karte abnehmen und sie als das was sie sind behandeln...

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

Wolfhard-Eitelwolf

Ja, Scharon ist genauso für das Pulverfass verantwortlich wie Arafat. Dennoch: Letzterer hat auch noch in den vergangenen Jahren nichts Konkretes gegen seine quasi hauseigenen Terroristen unternommen...

Eine äußerst zwielichtige Gestalt, auf der einen Seite als einende Kraft wertvoll gewesen, auf der anderen als zumindest nicht konsequenter Terrorbekämpfer ein stetiger Brandherd. Ob sein Ableben nun eine neue Chance oder nicht ist, lässt sich erstmal nicht pauschal sagen. Die Zukunft wird es zeigen...

Urfaust

Zitat von: Onkelauf der anderen als zumindest nicht konsequenter Terrorbekämpfer ein stetiger Brandherd.


Sag mal als Palästinenserführer öffentlich dass all die ausgewanderten Araber nicht zurück können nach Palästina, dann siehste aber gleich was los ist. Fakt ist dass sich die Hamas und Al Aksa Brigaden eh verselbstständigt haben, die brauchen keinen Führer mehr...

Wolfhard-Eitelwolf

Ich glaube Arafat hatte da in dieser Hinsicht weit mehr Einfluss, als man zunächst vielleicht vermuten würde...

Dionysos

Zitat von: OnkelIch glaube Arafat hatte da in dieser Hinsicht weit mehr Einfluss, als man zunächst vielleicht vermuten würde...

Ich denke, dass er im Prinzip für dieselbe Sache (also ein eigenes Land für die Palästinenser) gekämpft hat wie Al-Aksa und Co.  - nur vornehmlich mit diplomatischen Mitteln oder gleich mit offenem Kampf. Ob er sie tatsächlich finanziell oder anderweitig unterstützt hat, bleibt wohl ein Geheimnis.
Tatsache ist, dass diese sogenanten Freiheitskämpfer auch weiterhin Unschuldige in die Luft sprengen werden - ob mit oder ohne Unterstützung der Regierung.


MfG.
God doesn't make the world this way. We do. - Watchmen

Sometimes, I guess there just aren't enough rocks. - Forrest Gump

It doesn't take much to see that the problems of three little people don't amount to a hill of beans in this crazy world. Someday you'll understand that. - Casablanca

Zardoz

Zitat von: HackfresseWas meinst du, wofür er den Friedens-Nobelpreis gekriegt hat, hm?...

Hi Hacki!
Der Friedensnobelpreis ist für'n Arsch. In diesem Jahr war schließlich u.a. Herr George W. Bush nominiert! Ausserdem ist der Preis kein Freifahrtschein für die Handlungen, die Arafat nach der Verleihung getätigt hat. Für mich gehört dieser Kerl zu den vielen machtgierigen, korrupten, viel zu alten und deshalb so gefährlichen Kreaturen dieses Planeten. Wer mit 75 noch an der Macht eines Staates ist, hat schließlich nichts mehr zu verlieren. Mußte mich heute mit einem Kollegen streiten, der behauptete, daß Arafat die Palästinenser doch immerhin vereinigt hätte. Als Vergleich nannte er noch Leute wie Atatürk und Tito - ach du meine Fresse!

CinemaniaX

Zitat von: ZardozDer Friedensnobelpreis ist für'n Arsch. In diesem Jahr war schließlich u.a. Herr George W. Bush nominiert!

So kannst Du es aber nicht sehen.
Die Nominierung von George W. Bush hat ja nichts mit der Qualität des Friedensnobelpreises zu tun.
Eine Friedensnobelpreisnominierung kann man nicht mit z.B. Oscarnominierung vergleichen.
Jedes Mitglied einer Regierung kann irgendjemanden nominieren.
Theoretisch könnte also Bin Laden sogar nominiert werden. Ob er gewinnt, ist natürlich eine andere Frage.

Trooper Death

Zitat von: Onkel... großer Terrorist. Das sollte man hier mal nicht vergessen und sich zB mal seine Biographie reinziehen.

Terrorist, weil er für seine Sache, die gleichzeitig die Sache seines Volkes ist, gegen einen überlegenen Gegner mit allen Mitteln kämpfte?

Ein ungleich größerer Terrorist sitzt auf der anderen Seite. Dessen Biographie sollte man sich vielleicht auch mal reinziehen.  :idea:

Zitat Sharon: "Etwas wie internationale Prinzipien kenne ich nicht. Ich gelobe, dass ich jedes palästinensische Kind, das in diesem Gebiet geboren wird, verbrennen werde. Die palästinensische Frau und das Kind sind gefährlicher als der Mann, weil das Leben des Palästinserkindes bedeutet, dass Generationen von ihnen folgen werden, wohingegen der Mann nur eine beschränkte Gefahr darstellt. Ich gelobe: wäre ich einfach nur ein israelischer Zivilist und begegnete einem Palästinenser, ich würde ihn verbrennen und bevor ich ihn tötete, liesse ich ihn leiden. Ich tötete (1956 in Rafah) mit einem Schlag 750 Palästinenser. Ich ermutigte meine Soldaten, arabische Mädchen zu vergewaltigen, denn die arabische Frau dient den Juden als Sklavin, und wir machen mit ihr, was immer uns passt, und niemand sagt uns, was wir zu tun haben, wir aber sagen den andern, was sie zu tun haben."
(Ariel Sharon, in einem Interview mit General Ouze Merham, 1956)

Soviel zum Thema Terrorismus.


Trooper Death

Wolfhard-Eitelwolf

Ich glaub wir reden hier über Arafat, nicht über Scharon. Niemand hat bestritten, daß Scharon auch Dreck am Stecken hat (insbesondere als Militär)  :roll:

Trooper Death

:!:

Wer über Arafat reden will, muß über Sharon und dessen Staatsterrorismus reden.

Und: wer über Arafat reden will, muß - so er ein objektives Urteil über ihn fällen will - im Kontext über ihn reden.

Druck erzeugt immer Gegendruck. Letzteren singulär zu betrachten, macht wenig Sinn.

Trooper Death

Kerry

Arafat und Sharon waren 2 persönliche (Tod)Feinde. Sharon hat ja bereits des öfteren erwähnt, dass er Arafat besser getötet hätte als er während seiner Militätlaufbahn Gelegenheit dazu hatte. Und auch Arafat hätte Sharon wohl lieber Tot als Lebendig gesehen. Dass unter diesen Voraussetzungen kein Frieden entstehen kann, dürfte wohl klar sein. Insofern gibt es jetzt wirklich die Chance für einen Neuanfang - und Sharon und Bush können beweisen, dass sie es Ernst mit dem Frieden meinen. Wenn nicht jetzt - wann sonst?

Fakt ist, dass die Person Arafat ein  Hindernisgrund für einen Frieden war. In den letzten Amtsmonaten von Clinton und des damligen israelischen Ministerpräsidenten Barak war ein Abkommen zum greifen nahe - Arafat hat jedoch auf überhöhten Forderungen bestanden und somit diese einmalige Chance zunichte gemacht. Und dies, obwohl in Israel bereits Sharon und in USA Bush im Anmarsch waren - er also wusste, dass dies auf absehbare Zeit die letzt Möglichkeit eines Friedenschlusses sein würde.

Arafat hatte 2 Seiten - einerseits ein charismatischer und (zumindes zeitwaeise) nicht nur im eigenen Volk hochgeachteter Führer (evtl. Staatsmann?), andereseits war er korrupt (sein privates Vermögen soll riesig sein) und nach wie vor von der Gewalt (auch gegen unschuldige Zivilisten) als Lösungsweg überzeugt.

Die Person des Arafat kann bestenfalls als umstritten beurteilt werden. Das Urteil über Sharhon, Bush und co. steht auf einem anderen Blatt und ist hiervon unabhängig.

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