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"Ein Köder für die Bestie" <=> "Kap der

Begonnen von Carnage, 23 April 2005, 11:56:09

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Carnage

Hallo Leute!

Ich hab gestern zum ersten Mal "Kap der Angst" von Martin Scorsese gesehen und bin noch immer schwer begeistert.

Da es sich hierbei um ein Remake handelt, interessiere ich mich nun auch für das Original von J. Lee Thompson
(Eigentlich müsste es ja anders rum sein).

Da ich jedoch weder hier im Forum noch in der OfdB aufschlussreiche Reviews finden konnte, mal die Frage: Wie macht sich das Original denn, vor allem in Vergleich zum 30-Jahre-späterem Werk?! Ist die Handlungsebene bei beiden Filmen die selbe oder hat sich Martin Scorsese in "Kap der Angst" neuer Handlungsschienen bedient?

Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass die schauspielerische Leistung von De Niro im Original nur im Entferntesten erreicht werden kann, aber vielleicht irre ich mich da ja.

MfG
Carnage

Kingpin

Das Original steht dem Remake in nichts nach. Es zeichnet zwar eindeutiger in schwarz/weiß, d.h. gut und böse, im Remake ist dagegen niemand ohne Schuld.
Die Haupthandlung ist im grunde identisch.
Allerdings scheinst du die schauspielerischen Fähigkeiten von Robert Mitchum zu unterschätzen, dessen Performance durchaus mit Robert DeNiro gleichzusetzen ist.
Natürlich ergeben sich aufgrund des Alters Unterschiede in der Inszenierung, und der Film ist bekanntermaßen in S/W, aber dennoch sehr sehenswert - gerade auch, um mal zu sehen, wie ein hervorragendes Original mit einem ebenfalls hervorragenden Remake ergänzt werden kann (Negativbeispiel dagegen Psycho).
Go to hell!
Go? Why? I plan on bringing it here!

Carnage

Eine eindeutigere Abgrenzung in "gut" und "böse" hat natürlich auch was. Die Rolle von Nick Nolte war mir persönlich sehr unsympathisch und ich hab mein Herz in diesem Film eindeutig Robert De Niro geschenkt, mal von der letzten Viertelstunde abgesehen.
Mal sehen, ob meine Sympathieverteilung im Original andere Kreise zieht ... :D

Zitat von: Kingpingerade auch, um mal zu sehen, wie ein hervorragendes Original mit einem ebenfalls hervorragenden Remake ergänzt werden kann (Negativbeispiel dagegen Psycho).
Das ist natürlich schon ein, wenn nicht sogar der Grund, sich mit beiden Fassungen zu beschäftigen. Normalerweise sind Remakes filmischer Schund und nur in seltenen Fällen wirklich zu empfehlen. "Kap der Angst" gefiel mir wie gesagt sehr gut und die positiven Bewertungen für "Ein Köder für eine Bestie" lassen auf eine ebensolche Qualität des Originals schließen :D

Zugegeben, Martin Scorsese ist da natürlich ein anderes Kaliber als z.B. Michael Bay ...

Lunita

Kap der Angst ist immer so ziemlich das einzige Beispiel, was mir einfällt, wenn es darum geht, ein Remake zu nennen, das dem Original mindestens ebenbürtig ist. Normalerweise sind Remakes ja immer für die Tonne.

In diesem Fall würde ich sagen, dass beide gleich gut sind, aber eben etwas unterschiedlich. Das Remake ist halt plakativer und Max Cady ist dort wesentlich brutaler. Das heisst aber nicht, dass er in der Darstellung von Robert Mitchum weniger böse ist. Der kann einem auch verdammt Angst einjagen! Ich finde wirklich beide sehr gut und nervenaufreibend.

Stefan M

Ich würde, wenn ich die Wahl hätte, jederzeit "Ein Köder für die Bestie" dem in meinen Augen etwas überschätzten Remake vorziehen. Zwar sind die schauspielerischen Leistungen in "Kap der Angst" durch die Bank hervorragend (allen voran Robert de Niro, aber auch Juliette Lewis!), die Wiederverwendung des famosen Original-Soundtracks von Bernard Herrmann fällt sehr positiv auf und der enorm langgezogene Showdown ist nicht ohne Wirkung und mörderisch spannend. Dennoch halte ich den kürzer gehaltenen Schluß von "Ein Köder für die Bestie" immer noch für atmosphärischer, einprägsamer und weniger konventionell als die heutzutage übliche hollywoodeske Nervenkitzel-Dramaturgie. Und Robert Mitchum steht de Niro in der Tat in nichts nach (höchstens in "Die Nacht des Jägers" als verrückter Wanderprediger war er vielleicht noch furchteinflößender).

Eine Begutachtung des Originals dürfte sich für jeden Thriller-Fan auf alle Fälle lohnen, auch wenn's nur ein oller Schwarzweißfilm ist, was ja tatsächlich genügend Leute monieren.

Gruß,
Stefan M
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos." (Loriot)

Synchronisation ist nicht grundsätzlich schlecht und manchmal sogar richtig gut!

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