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"Das Leben der Anderen"

Begonnen von Blonder, 30 März 2006, 16:05:09

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Roughale

Zitat von: kami am  7 März 2007, 12:32:53
Was anderes als unqualifiziert ist denn eine Meinung zu einem Film, wenn man diesen nicht gesehen hat. Zu diskutieren heißt doch nicht, substanzlose Beiträge kritiklos zu akzeptieren. Die Argumentation derer, die sich hier ein wenig angepisst fühlen, ist auch nicht im mindesten schlüssig.Dazu sag ich mal nichts, denk mal darüber nach!
Und wer sich durch eine solche Diskussion die Lust auf den Film verderben lässt, hat offensichtlich schon ein Problem, die Meinung anderer auf gesunde Weise verarbeiten zu können.

kami, halt endlich die Klappe, ok? Was du hier machst ist höchstgradig beleidigend, manipulativ und einfach extremer Mist! Wenn man "die Stasi nicht am eigenen Leib erlebt haben, um objektiv über die Materie urteilen zu können" (deine Worte, oder?) warum darf man dann nicht seine Meinung zu unfundierten Kritiken abgeben, ohne den Film gesehen zu haben? Das ist doch wohl jetzt mal extrem daneben, oder?

Du wirfst mir auch vor den Thread nicht ganz gelesen zu haben - das stimmt, die Kritiken am Film habe ich absichtlich nicht gelesen, weil ich den Film noch sehen will und es nicht mag schon vorprogrammierte Meinungen gelesen zu haben. Du hast meine Posts offensichtlich nicht gelesen, denn ich kritisierte in keinem Rahmen deine Filmkritik, die mag gut gewesen sein, das weiss ich nicht aus oben erwähnter Absicht! Was ich kritisiert habe sind die absolut unbegründeten Hetztiraden gegen den Regisseur, von wegen Aroganz und, und, und, dass ich damit nicht ganz falsch liege, scheint das Ausbleiben der Fakten zu unterstreichen...

Also halt den Ball schön niedrig und schau genau hin wen du warum anpisst, so hat man es leichter...

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

kami

Zitat von: Roughale am  7 März 2007, 12:53:12
kami, halt endlich die Klappe, ok? Was du hier machst ist höchstgradig beleidigend, manipulativ und einfach extremer Mist! Wenn man "die Stasi nicht am eigenen Leib erlebt haben, um objektiv über die Materie urteilen zu können" (deine Worte, oder?) warum darf man dann nicht seine Meinung zu unfundierten Kritiken abgeben, ohne den Film gesehen zu haben? Das ist doch wohl jetzt mal extrem daneben, oder?

Du wirfst mir auch vor den Thread nicht ganz gelesen zu haben - das stimmt, die Kritiken am Film habe ich absichtlich nicht gelesen, weil ich den Film noch sehen will und es nicht mag schon vorprogrammierte Meinungen gelesen zu haben. Du hast meine Posts offensichtlich nicht gelesen, denn ich kritisierte in keinem Rahmen deine Filmkritik, die mag gut gewesen sein, das weiss ich nicht aus oben erwähnter Absicht! Was ich kritisiert habe sind die absolut unbegründeten Hetztiraden gegen den Regisseur, von wegen Aroganz und, und, und, dass ich damit nicht ganz falsch liege, scheint das Ausbleiben der Fakten zu unterstreichen...

Also halt den Ball schön niedrig und schau genau hin wen du warum anpisst, so hat man es leichter...
Erstens lasse ich mir von Dir sicher nicht "die Klappe" verbieten.
Zweitens ist es doch totaler Irsinn, zu verlangen, dass jemand nur dann ein politisches System beurteilen dürfe, wenn er es am eigenen Leib erlebt hat. Dann dürfte man ja auch keine Meinung zum Dritten Reich u.ä. haben. BTW, ich bin in der DDR großgeworden, hab mich seit jeher für Politik interessiert, hab mich auch ausgiebig mit der Stasi beschäftigt, da muss man ja wohl nicht im Folterkeller selbst gewesen sein. Aber Ahnung von der Materie sollte man bei der Diskussion eben haben.
Und dass Du mit Deinem verbalen Rundumschlag zu Beginn NUR die Kritik am Regisseur meinst, kam ganz sicher nicht rüber, insofern war es mindestens missverständlich formuliert.
Und zum Thema "Meinung zu unfundierten Kritiken": Da Du den Film nicht gesehen hast, kannst Du doch gar nicht beurteilen, ob die Kritiken am Film unfundiert sind. Und dass der Regisseur recht arrogant daherkommt, ist ja nun auch ein Fakt, was man aber sicher differenziert bewerten kann.
Ich gebe zu, meine erste Reaktion auf Deine Posts war etwas persönlich und unhöflich, wenn Du aber Deine eigenen Postings mal mit etwas weniger Selbstgerechtigkeit liest, dann wirst Du merken, dass sie auch nocht gerade von Unfreundlichkeit frei sind.
Ansonsten schau Dir den Film trotz allem mal an, das ist er sicher wert, und dann kann man hier vielleicht auch wieder zum Film selbst diskutieren.

Roughale

Ich werde mir den Film anschauen, keine Angst ;) Mit der "Klappe" war nur eine Reaktion auf deinen Müllton, ich bin wenigstens noch im Themenbereich Film geblieben ;)

Warum du auf mich so angesprungen bist ist mir immer noch ein Rätsel, weil ich dich oder deine Kritik gar nicht ansprechen konnte, das hätte ich sagen könne, ich dachte das ging aus meiner Aussage den Film noch nicht gesehen zu haben hervor, da lag ich wohl etwas falsch...

Auch wirfst du mir einen leicht beleidigenden Ton vor, mag schon sein, aber der ging an andere, die auch schon reagiert haben, ohne meine Frage nach Fakten zu beantworten - wie erwartet. Das war augenzwinkernd in die richtige Richtung und kam auch so an ;) Derjenige hat offensichtlich den Film auch nicht gesehen, zumindestens hat er sich hier eingeklinkt bevore er ihn gesehen hat und nur Vorverurteilungen preisgegeben - dem galt meine Schelte, komischerweise bist du dem nicht an die Gurgel gesprungen, was aber jetzt auch kleine Aufforderung sein soll ;)

Also Fazit des kleinen Streits: Schamm(kopf) drüber und wieder zum Thema kommen, also über den Film Das Leben Der Anderen reden, nicht über irgendwelche hirnrissig beleidigenden Theorien über die Macher...

Übrigens kenne ich das Stasigetue noch sehr gut, nicht direkt weil ich ja gebürtiger West Berliner bin, aber die Wachspunkte hinterm Passfoto hatte ich auch, das Klicken im Telefon war immer da und ein Klassenkamerad wohnte in der Ständigen Vertretung in Ost Berlin, sein Vater war Diplomat und da zogen sie Hals über Kopf aus, nachdem sie bei einer vorzeitigen Rückkehr aus dem Urlaub zwei Fremde in ihrer Wohnung antrafen - also ich habe das recht nah miterlebt...

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Seemops

Zitat von: kami am  7 März 2007, 13:35:41
Und dass der Regisseur recht arrogant daherkommt, ist ja nun auch ein Fakt, was man aber sicher differenziert bewerten kann.

Das ist also ein Fakt? Nur weil einige das hier sehen? Ich dachte eigentlich immer, Sympathie wäre subjektiv. Mir persönlich ist der Regisseur überhaupt nicht unsympathisch und ich finde ihn auch nicht arrogant. Nur, weil du das denkst, brauchst du daraus keine feststehende Tatsache zu machen, zumal eben auch fraglich ist, worauf du deine Aussage stützt. Man kann Arroganz auch schnell mit etwas anderem verwechseln, z.B. mit Schüchternheit, die wiederum auch aus ganz bestimmten Dingen resultieren könnte, von denen du und auch andere keine blassen Schimmer haben können, weil sie diesen Menschen gar nicht kennen.
Ich fänds echt schön, wenn dieser Thread wieder ein angenehmes Niveau erreichen könnte, in dem der Film diskutiert wird und nicht der Regisseur. Ich finde es sehr anmaßend, einen Menschen aufgrund subjektiver, kurzweiliger Eindrücke zu verurteilen.

Im übrigen ist es ja schön und gut, wenn man sich mit der Materie auskennen sollte, wenn man etwas ausgiebig kritisiert. Jedoch hat jeder Mensch ein Recht auf seine eigene Meinung, ob er sich nun ausgiebig informiert hat oder nicht. Denn auch du wirst sicherlich in deinem Leben mal etwas beurteilt haben, womit du dich gar nicht so genau auskennst. Das ist sicherlich in Ordnung, denn wir verfassen hier alle keine wissenschaftlichen Arbeiten, sondern schildern unsere Eindrücke und Überlegungen. Niemand sollte hier Ansprüche darauf erheben, dass er sich besonders gut auskennt (denn das ist gar nicht nachprüfbar) oder dass er es womöglich besser könnte (beliebter Spruch bei Kritisierten: Dann mach es doch besser!), und niemand sollte Anspruch erheben, mehr Recht zu haben, als der andere, wenn die Argumente und Begründungen schlüssig sind oder jemand lediglich seine ersten Eindrücke schildert.
Man muss sich deswegen nicht immer gleich an die Gurgel gehen, wenn jemand die eigene Meinung nicht teilt. Wir hier sind nicht diejenigen, auf die irgendwer in der "realen" Welt hört, kein Regisseur, kein Schauspieler, niemand. Wir diskutieren unsere Ansichten und Meinungen, die man sich auch bilden kann, wenn man sich nicht so gut auskennt. Wie gesagt: Das wäre der Anspruch an einen "echten" Kritiker, auf den tatsächlich jemand hört, oder an eine wissenschaftliche Arbeit.

PS: Kritiker sind im übrigen auch keine übergeordnete Instanz, die aus irgendeinem Grund immer Recht hat. Manche scheinen das ab und zu zu vergessen.

PPS: Warum diskutiert hier eigentlich niemand über die "Arroganz" ;) der Amerikaner, dass sie schon wieder Filme nachfilmen wollen, um sich den Erfolg anzueignen? In einem anderen Forum hat das viele sehr aufgeregt und in meinen Augen auch zurecht. Das ist eine gute Diskussion wert.
"Ford - ich glaube, ich bin ein Sofa!"

Roughale

Bei Tarantino hat auch noch keiner über seine extreme Arroganz gemeckert... :scar:

Aber lassen wir das lieber ruhen, der Misstand wurde dargestellt und der Thread ist wieder etwas ausgewogen nun besser wieder zum Film... ;)

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kami

Zitat von: Seemops am  7 März 2007, 18:08:11
Mir persönlich ist der Regisseur überhaupt nicht unsympathisch und ich finde ihn auch nicht arrogant.
Gut, er ist in so hohem Maße selbstbewusst, welches ihn MIR etwas unsympathisch macht, zumal ich eben seinen Film auch nicht so großartig wie er selbst finde.

Nibi

Der äußerst sympathische Regisseur ist gerade bei Stern TV ;)
-It's blood
-Son of a bitch

True Lies

Fand ihn wirklich erstaunlicherweise sympathisch,kompetent und witzig.

Roughale

So, nun "darf" ich endlich mitreden  :icon_twisted:

Mit hohen Erwartungen habe ich gestern endlich den Film gesehen und ich muss vorweg sagen, dass ich begeistert bin! Schauspielerisch hat mich der Film überzeugt, besonders die 3 männlichen Hauptrollen. Bei der weiblichen Hauptrolle möchte ich leichte Abstriche machen, die ich aber eher an der Rolle als an der Leistung festmache.

Die Exposition der Stasiumgebung war gut gelungen, natürlich mag es nicht hundertprozentig der Realität entsprechen, aber das ist auch nicht nötig, um die Umgebung kurz zu beschreiben, es ist ja nicht so, dass aus einem vorbildlichen Original, plötzlich ein bitterböses Regime gezaubert wird, wer was anderes behauptet, kann sich gerne bei mir einen Sack Beton abholen (auch wenn ich die lieber für Bayern aufsparen würde :icon_twisted:).

Die ganze schmierige Atmosphäre der Genossen untereinander, die kahle Dekoration in den Büros und besonders in der Stasikantine wirkten erschreckend authentisch und wenn man beim Nachspann die Reihe der historischen Berater liest, erkennt man, dass das nicht der Fantasie eines Einzelnen entspringt.

Es wurde kritisiert wie ein langgeschossener Schnösel das überhaupt alles wissen kann, ich finde das nicht störend, nein, sogar gelungen und ein echter Gewinn für den Film, den er sackt nicht in eine pathetische Abfertigungsarie der DDR ab, in keinem Punkt und das macht Das Leben Der Anderen zu dem herausragenden Film, der er meiner Mainung nach ist.

Anstattdessen wird in dem gesetzten Rahmen eine Geschichte über Macht und wie man sie mit welchen Konsequenzen einsetzen, ja sogar misbrauchen kann. Die Stasi war ein Machtinstrument, wen sie ans Bein pinkeln wollten, dem haben sie gut Flüssigkeit gegeben, aber dieser Film zeigt auch mal, dass es tzheoretisch anders geht. Nachdem die Abhörung des Theaterautors Dreymann (Sebastian Koch) angeordnet wurde, um dessen Freundin (Martina Gedeck) für den schmierigen Minister Hempf (Thomas Thieme) freizubekommen, tritt Hauptmann Wiesler (Ulrich Mühe) als Abhörleiter seinen Job an. Wiesler ist ein hundertprozentiger Regimeanhänger und nimmt seine Aufgabe sehr ernst. Wird aber aus seiner Einsamkeit, in der er bisher lebte (die Szene wo er sich ein einfaches Abendessen in seiner karg eingerichteten Wohnung bereitet reicht vollkommen aus um das zu zeigen) in eine fast familiäre Situation des Abgehörten und seiner Freundin gezogen und er beginnt Sympathien für diese zu entwickeln. Diese Sympathie bewegt ihn dazu, die Abhörergebnisse zu manipulieren, damit man nichts gegen Dreymann in die Hände bekommt. Aber diese Entscheidung spaltet ihn innerlich, was deutlich wird, dass er bei der ersten deutlichen Regimekritik überzeugt zu seinem Vorgesetzten geht um Dreymann auszuliefern. Aber die Sympathie siegt auch hier, als er der kargen Form des Regimes im Büro seines Vorgesetzten wieder ausgesetzt ist. Ab hier ist er klar auf Seite des Schriftstellers und reduziert die Abhördichte und fälscht die Protokolle, um "seiner Familie" zu helfen.

Mit seiner Entscheidung setzt sich Wiesler über seine eigene Kariere hinweg und fällt tief und es gibt eigentlich kein echtes Happy End, was hier auch extrem gestört hätte.

Ich hatte Angst, dass am Ende alles kaputtgemacht wird, aber zum Glück lässt Dreymann das Auto nicht anhalten, als er Jahre später Wiesler auf der Strasse beim Zeitunsaustragen entdeckt.

Respekt für diesen Debutfilm, ich hoffe, dass Florian Henckel von Donnersmarck noch weiter solch gutgestrickte und liebevoll inszenierte Filme abliefern wird. Ein würdiger Oscarpreisträger!

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Nibi

Zitat von: True Lies am 15 März 2007, 00:38:13
Fand ihn wirklich erstaunlicherweise sympathisch,kompetent und witzig.

Fand ich auch und er hat nochmals klargestellt, dass sein Film nicht die einzige Wahrheit ist, so wie es ihm manch einer unterstellt hat.


-It's blood
-Son of a bitch

Patty33

Zitat von: Roughale am 15 März 2007, 11:00:37

Ich hatte Angst, dass am Ende alles kaputtgemacht wird, aber zum Glück lässt Dreymann das Auto nicht anhalten, als er Jahre später Wiesler auf der Strasse beim Zeitunsaustragen entdeckt.

Nun, der Film hat mich von Anfang bis Ende in seinen Bann gezogen! Ein ernstes Thema, welches einen über die beachtliche Laufzeit jede Sekunde fesselt.

Dramaturgie und die Leistungen der Darsteller (insbesondere die Ulrich Mühes) sind absolut oscarwürdig, und lassen andere Oscarpreisträger vergangener Jahre (ich meinen damit nicht nur den unsäglichen "Titanic") verdammt blass aussehen.

Vor allem hinsichtlich des Endes möchte ich mich meinem "Vorredner" anschließen: Ein Finale, was man als "Hollywood-Konditionierter" so nicht erwartet hätte. Die Idee mit der Buchwidmung und die Reaktion des Protagonisten war einfach genial: glaubhaft, ohne falsches Pathos, menschlich-würdevoll und tief bewegend.

Kurz: Ein Film mit einem großen (weil bescheidenen) Finale, der sich ganz tief in mein "filmisches Gedächtnis" eingebrannt hat!

Dexter

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