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Was ist so gut an Pulp Fiction?

Begonnen von milinator1, 31 Dezember 2006, 03:29:57

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milinator1

31 Dezember 2006, 03:29:57 Letzte Bearbeitung: 31 Dezember 2006, 03:33:00 von milinator1
Hallo Leute!

Egal auf welchen Film-Sites man surft, "Pulp Fiction" ist in allen Bewertungen ganz oben mit dabei, wenn nicht zu oberst. Auch ich habe den Film schon mehrmals gesehen und finde ihn toll.
Was macht für euch Pulp Fiction zu einem der besten Filme seiner Zeit oder zum Besten aller Zeiten?

Nebenbei: Nachdem ich den Film gesehen habe, war es für mich ein Muss, weitere Filme von Quentin Tarantino zu bewundern. Könntet ihr mir weitere Filme in der Art wie Pulp Fiction nennen?

Gruss milinator1

[gelöscht durch Administrator]
"Let's be realistic: Try the impossible!" - Ché Guevara

Bench


Hi,

Mir gefällt Pulp Fiction wegen dem Schnitt, wegen der grandiosen Leistung der Darsteller und der genialen Handlung!!!

Also ich würd Dir noch empfehlen:

Reservoir Dogs - Wilde Hunde
Jackie Brown
Kill Bill


Gruß und guten Rutsch

Nerf

Ich mag Pulp Fiction wegen der für mich bis heute unerreichten Virtuosität, mehrere Handlungsstränge zu erzählen, aufzusplitten und wieder zusammenzuführen und dabei auch mit den Erwartungen des Zuschauers zu spielen; wegen des schwarzen, satirischen, surrealen Humors und der geschliffenen Dialoge; wegen des genialen Soundtracks; wegen der unbeschwert aufspielenden Darsteller; wegen der verschrobenen, unvorhersehbaren Handlung; etc. pp.

Wem Pulp Fiction gefällt, müssen Kill Bill und Reservoir Dogs aber nicht unbedingt gefallen. Tarantino-Epigonen - und auch gute - gibt's genug. 51st State, In China essen sie Hunde, Boondock Saints, such dir was aus. Sehr gut und dabei sehr eigenständig finde ich Snatch, der kommt an die typische Pulp-Fiction-Coolness durchaus ran.
You've been chosen as an extra in the movie adaptation
Of the sequel to your life.

blade2603

die Dialoge sind ein Fest....
eines meiner Lieblingsdialoge ist der mit Christpher Walken und dem Jungen Bruce Willes.... (der ist nur etwas besser als der Dialog aus True Romance zwischen Walken und Hopper)

es gibt in diesem Film keinen Schauspieler der lustlos spielt oder rüber kommmt. Sie spielen alle als wären sie für die Rolle geboren.... eine geniale Geschicht, ein perfektes Drehbuch, eine perfekte Regie und perfekte Darsteller.... so wurde der Film zurecht zu einem der besten und kultigsten Filmen die ich kenne.
"Jedes Publikum kriegt die Vorstellung, die es verdient." -Mario Barth
◾ Originalzitat von: Curt Goetz

(aus den Känguru Büchern)

666psheiko

Zitat von: Nerf am 31 Dezember 2006, 10:29:07
Ich mag Pulp Fiction wegen der für mich bis heute unerreichten Virtuosität, mehrere Handlungsstränge zu erzählen, aufzusplitten und wieder zusammenzuführen und dabei auch mit den Erwartungen des Zuschauers zu spielen; wegen des schwarzen, satirischen, surrealen Humors und der geschliffenen Dialoge; wegen des genialen Soundtracks; wegen der unbeschwert aufspielenden Darsteller; wegen der verschrobenen, unvorhersehbaren Handlung; etc. pp.

Wem Pulp Fiction gefällt, müssen Kill Bill und Reservoir Dogs aber nicht unbedingt gefallen. Tarantino-Epigonen - und auch gute - gibt's genug. 51st State, In China essen sie Hunde, Boondock Saints, such dir was aus. Sehr gut und dabei sehr eigenständig finde ich Snatch, der kommt an die typische Pulp-Fiction-Coolness durchaus ran.

Zitat von: blade2603 am 31 Dezember 2006, 12:33:54
die Dialoge sind ein Fest....
eines meiner Lieblingsdialoge ist der mit Christpher Walken und dem Jungen Bruce Willes.... (der ist nur etwas besser als der Dialog aus True Romance zwischen Walken und Hopper)

es gibt in diesem Film keinen Schauspieler der lustlos spielt oder rüber kommmt. Sie spielen alle als wären sie für die Rolle geboren.... eine geniale Geschicht, ein perfektes Drehbuch, eine perfekte Regie und perfekte Darsteller.... so wurde der Film zurecht zu einem der besten und kultigsten Filmen die ich kenne.

Und nicht zu Vergessen ist, daß einem der Film doch sehr lange Beschäftigt. So z. B. bei mir, jedes mal wenn ich den Film schaue will ich wissen was in dem verfluchten Koffer ist und so funkelt. :icon_mrgreen:


Bei der Fellatio kann das beim Orgasmus ejakulierte Sperma vom Partner im Mund aufgenommen und evtl. geschluckt werden.

Hedning

Zitat von: milinator1 am 31 Dezember 2006, 03:29:57Was ist so gut an Pulp Fiction?

Das frage ich mich auch.

Von daher bin ich fast enttäuscht, dass die Frage anders gemeint war, als ich zunächst dachte. Ich fühlte mich von dem Film leidlich unterhalten, mehr aber auch nicht. Von Quentin Tarantino mag ich eigentlich nur Kill Bill 1 wirklich gern. Pulp Fiction ist ein Reigen von Figuren und Szenen, die alle "cool" wirken wollen und bewusst daraufhin gestaltet sind. Es gibt nirgendwo Emotionen, alles soll nur witzig und kultig rüberkommen. Wenn das durchgehendes stilistisches Prinzip eines Films ist, lässt mich das kalt. Es wird recht schnell durchschaubar und nervt. Die hochgelobten Tarantino-Dialoge arbeiten doch alle nach demselben Prinzip: Über etwas völlig triviales wird so geredet, als habe es eine besondere Bedeutung, sei es nun ein Viertelpfünder mit Käse oder Fußmassage oder was auch immer. Was Tarantino zugegebenermaßen sehr gut beherrscht, ist die Zitation (nur interessant für Leute mit viel B-Film-Erfahrung) und vor allem die Musikauswahl. Aber das ist nicht mehr als gekonnte Zweitverwertung. Sind die Handlungsstränge in PF virtuos verknüpft? Ich sehe nur, dass sie auf eine recht beliebige Art und Weise verknüpft sind, die Virtuosität sehe ich nicht. Pulp Fiction mag sehr interessant und ein Kultfilm sein und einer der einflussreichsten der 90er Jahre, aber wenn ich ihn neben Barry Lyndon oder Das siebente Siegel oder Nosferatu oder Fritz Langs Nibelungen stelle, schrumpft PF nahezu auf Unsichtbarkeit.

Pinhead_X

Die Dialoge, die abgefuckten Situationen, die Figuren, die Details es ist einfach alles kultig und einmalig. Weitere Filme währen evtl außer allen anderen von Tarantino:

- The Big Lebowski (Pflicht!)
- Four Rooms
- True Romance
- Sin City
- Thursday
- Snatch
- Bube, Dame, König, Gras

und noch viel mehr!!   :icon_mrgreen: Findest du sicherlich auch hier in diversen Threads.
We'll never stop, we'll never quit, 'cause we're Metallica!!!
Meine Musik

Bretzelburger

Pulp Fiction war der erste Streifen, der mal so richtig alle Erwartungshaltungen an coole und gleichzeitig absurde Sprüche, an originelle und dazu noch zeitlich versetzte Handlungen, an Brutalitäten und befriedigender Rache erfüllte ohne gleichzeitig Tiefgang, Sentimentalitäten oder gar Anspruch mit einzubeziehen - sozusagen das ultimative Ergebnis langjähriger Studien von Fernsehserien, Comics und sämtlicher Action- und Gangsterfilme (Tarantino verbrachte seine Jugend quasi im Kino).

Eine Leistung, die diesem Film ewige Popularität garantiert und immer wieder befriedigende Abende am Bildschirm verspricht.

Es ist völlig richtig, eher Filme von anderen Regisseuren wie "Snatch" oder "Bube,Dame ,König,Gras" als Antipoden zu nennen, denn sie sind auf den fahrenden Zug aufgesprungen und bringen Leistungen ähnlicher Qualität.

Tarantino hatte mit "Pulp Fiction" sein Werk vollbracht - ältere Filme wie "True Romance" und "Reservoir Dogs" sind sentimentaler und ernster ,sein Nachfolgewerk "Jackie Brown" hat dagegen so ziemlich jeden "Pulp Fiction" Überzeugungstäter eher enttäuscht. Mir gefällt er heute besser...

"Pulp Fiction" ist ein echter Kultfilm, gar keine Frage (im Gegensatz zu gefühlten 1 Million Möchte-gern-Kultfilmen), aber "der beste Film aller Zeiten" ist natürlich Unsinn. Gerade die Leichtigkeit mit der sich vor allem der männliche Charakter in diesen Film hinein fühlen kann, verdeutlicht, daß hier mal Jemand die männliche Psyche gestreichelt hat. Klar, daß wir davon begeistert sind !

Aber an ein Kunstwerk werden schon noch andere Maßstäbe heran gezogen, denen sich Tarantino hier konsequent verweigert. Er selbst weiß das am Besten, deshalb hat er nie den Fehler begangen, "Pulp Fiction" nochmal - scheinbar anders - zu wiederholen - und das ist wirklich eine Leistung !

Snake Plissken

Zitat
Nebenbei: Nachdem ich den Film gesehen habe, war es für mich ein Muss, weitere Filme von Quentin Tarantino zu bewundern. Könntet ihr mir weitere Filme in der Art wie Pulp Fiction nennen?
Zitat
Da Tarantino "selber" nicht allzuviele Filme gemacht hat (man muss die aussortieren, bei denen groß mit seinem Namen geworben wird), ist das ja wohl nicht allzu schwer.

Snake

Riddick

Ich sehe das so wie Hedning.Mir gefällt zwar "Pulp Fiction" auch sehr gut,der Wind,der darum gemacht wird,ist er aber nicht wert."Kult" ist meiner Meinung nach ein Film,der unfreiwillig(!!!) zu diesem wird."Pulp Fiction" aber wurde von vorne herein so gedreht,dass er auch ja "kultig" ist.Dasselbe gilt für "Kill Bill"."Reservoir Dogs" war da noch etwas anders und man kann diesen schon eher als "Kult" bezeichnen.Auch Tarantino kann ich nicht besonders leiden,da er meint,dass wohl alles was er schafft,Meisterwerke sind.Wenn z.B. auf dem Kinoplakat schon von vorne herein "Der neue Kultfilm von Quentin Tarantino" steht,ist er für mich erst recht kein Kultfilm.
"Schnell rennt das kriminelle Element,wenn es Dieter Krause kennt." - Tom Gerhardt (Hausmeister Krause)

Vincent Vegas

Zitat von: Pinhead_X am 31 Dezember 2006, 14:11:36
Die Dialoge, die abgefuckten Situationen, die Figuren, die Details es ist einfach alles kultig und einmalig. Weitere Filme währen evtl außer allen anderen von Tarantino:

- The Big Lebowski (Pflicht!)
- Four Rooms
- True Romance
- Sin City
- Thursday
- Snatch
- Bube, Dame, König, Gras

und noch viel mehr!!   :icon_mrgreen: Findest du sicherlich auch hier in diversen Threads.


Ergänzen könnte man die Liste noch mit folgenden Filmen:

- Der Blutige Pfad Gottes
- Running Scared
- Out of Sight
- Payback (auch wenn's nur geringfügig was mit PF gemein hat)
- Desperado
- From Dusk Till Dawn
- Scarface

Gut an PF finde ich natürlich vor allem die Performance von Mr. Cool in Person John Travolta. Neben Samuel L. Jackson rockt er einfach den Film und wird daher in vielen Filmen gerne nachgeahmt und von sämtlichen OFDB-Usern als Nickname missbraucht!  :king:

Anfangs war PF wohl deshalb so besonders, weil es so eine Erzählstruktur so noch nicht im Kino gegeben hat. Ergänzt wird das noch durch die skurillen Dialoge und Charaktere.

Bad Boy Schlachter

Man muss immer die Zeit beachten in der, der Film entstanden ist. Und zu dieser Zeit war Pulp Fiction was absolut neues. Mal kein Film, der ein ernstes Welt-Thema behandelt oder sich auf irgendwelche Familien-Probleme fixiert und es trotzdem schafft den Zuschauer zu unterhalten.

( Und außerdem ist er einfach zu cool gemacht  ;) )

milinator1

1 Januar 2007, 16:10:57 #12 Letzte Bearbeitung: 1 Januar 2007, 16:12:33 von milinator1
ZitatDie hochgelobten Tarantino-Dialoge arbeiten doch alle nach demselben Prinzip: Über etwas völlig triviales wird so geredet, als habe es eine besondere Bedeutung, sei es nun ein Viertelpfünder mit Käse oder Fußmassage oder was auch immer.

Genau so sieht es doch in der Realität aus! Drei Viertel von unseren alltäglichen Gesprächen basieren auf dieser Art von Gespräch. Klar sind dies keine sinnvollen und tiefgründigen Gespräche, aber wenn man mit Freunden unterwegs ist, in Bars hockt oder im Zug miteinander plaudert, dann drehen sich die Gespräche fast ausschliesslich um solche Themen (wie jetzt eben bei Pulp Fiction um "Royal mit Käse" oder Fussmassagen).
Meiner Meinung nach ist es besser, diese Art von Dialog zu hören als irgendwelche möchtegern-intelektuellen Gespräche wie z.B. Der Grund für den Ausbruch des 2. Weltkrieges oder etwas in der Art, bei denen sich der Dialog in den meisten Filmen auf zwei Sätze beschränkt, was aber bei solch breiten Themen gar nicht möglich ist.
"Let's be realistic: Try the impossible!" - Ché Guevara

Bretzelburger

Zitat von: milinator1 am  1 Januar 2007, 16:10:57
Genau so sieht es doch in der Realität aus! Drei Viertel von unseren alltäglichen Gesprächen basieren auf dieser Art von Gespräch. Klar sind dies keine sinnvollen und tiefgründigen Gespräche, aber wenn man mit Freunden unterwegs ist, in Bars hockt oder im Zug miteinander plaudert, dann drehen sich die Gespräche fast ausschliesslich um solche Themen (wie jetzt eben bei Pulp Fiction um "Royal mit Käse" oder Fussmassagen).
Meiner Meinung nach ist es besser, diese Art von Dialog zu hören als irgendwelche möchtegern-intelektuellen Gespräche wie z.B. Der Grund für den Ausbruch des 2. Weltkrieges oder etwas in der Art, bei denen sich der Dialog in den meisten Filmen auf zwei Sätze beschränkt, was aber bei solch breiten Themen gar nicht möglich ist.

Deine Argumentation halte ich im besten Fall für fragwürdig - zuerst Mal nimmt sich Tarantino mit seinen Texten nicht ernst, zum zweiten liegt der besondere Witz im Widerspruch zur ihrer sonstigen Handlung (in der Regel : Killen) - das als Loblied auf seichte Gespräche am Tresen anzusehen ist recht gewagt.

Desweiteren wenden den Terminus "möchtegern-intelektuell" immer Leute an, die von der eigenen Hohlheit ablenken wollen und ihren Stil dagegen als "echt" ansehen. Filme bei denen 2 Sätze über den Ausbruch des 2.Weltkrieges fallen sind entweder satirisch oder sonst von völliger Dummheit, bestimmt nicht "möchtegern-intelektuell" - wenn es sie überhaupt gibt.

Aber deine Argumentation ist ja nicht neu ,sondern man verunglimpft damit gerne wirklich intelektuelle Filme, die man super-langweilig findet. Tarantino halte ich übrigens für einen Intelektuellen, der sich eben gerne einen Spaß macht...

Pinhead_X

Zitat von: Bretzelburger am  1 Januar 2007, 22:38:06
Deine Argumentation halte ich im besten Fall für fragwürdig - zuerst Mal nimmt sich Tarantino mit seinen Texten nicht ernst, zum zweiten liegt der besondere Witz im Widerspruch zur ihrer sonstigen Handlung (in der Regel : Killen) - das als Loblied auf seichte Gespräche am Tresen anzusehen ist recht gewagt.

Desweiteren wenden den Terminus "möchtegern-intelektuell" immer Leute an, die von der eigenen Hohlheit ablenken wollen und ihren Stil dagegen als "echt" ansehen. Filme bei denen 2 Sätze über den Ausbruch des 2.Weltkrieges fallen sind entweder satirisch oder sonst von völliger Dummheit, bestimmt nicht "möchtegern-intelektuell" - wenn es sie überhaupt gibt.

Aber deine Argumentation ist ja nicht neu ,sondern man verunglimpft damit gerne wirklich intelektuelle Filme, die man super-langweilig findet. Tarantino halte ich übrigens für einen Intelektuellen, der sich eben gerne einen Spaß macht...


Ich denke das Tarantino anz einfac den Alltag der Killer darstellen wollte. Das hier solch geile Dialoge zu stande kommen, ist natürlich da auch Gangster ne Auszeit bzw Pause machen müssen und einfach nur Quatschen. Der kontrast zum Rest des Films bzw zum Killen ist unumgänglich. Daher würd eich mich eher milinator1 anschliesen.
We'll never stop, we'll never quit, 'cause we're Metallica!!!
Meine Musik

Hedning

Ich würde Bretzelburger beipflichten. Wenn Pulp Fiction etwas nicht will, dann realistisch sein und die Wirklichkeit irgendwelcher sozialen Schichten oder Berufsfelder widerspiegeln. Der Kontrast, der sich aus den Dialogen der Killer (die sich mit Leidenschaft über banale Themen unterhalten, was für sich schon ein Kontrast ist) und ihrem Tun, dem Auslöschen von Menschenleben, ergibt, ergibt die Komik, die prägend für den Film ist.


BadGee

Hi,
ich denke zunächst einmal kann man sagen, dass PF garantiert nicht realistisch sein soll. Ich meine wie gesagt wurde, sollten Gesprächsthemen über eine Fußmassage oder nen Burger den Alltag von Killern darstellen. Das empfinde ich nicht gleich als Ansatz für einen Ernst gemeinten Film. Mit diesen Dialogen sollte wohl eher der Galgenhumor zum Vorschein treten, welchen ich sehr als sehr gelungen empfinde. In einem Moment wird noch über Fußmassagen gesprochen und im anderen getötet.
Ich finde Tarantinos Dialoge sind phänomenal. Nicht umsonst hat er auch in seiner Anfangskarriere nur Drehbücher geändert. Er hat einfach ein Talent dafür erfundene Charaktere miteinander plaudern zu lassen. Und das ist schon eine Kunst die nicht verkannt werden sollte.

Ich bin auch der Meinung, dass dies nicht der beste Film aller Zeiten ist. Da gibt es wohl einige bessere, die dafür in Frage kämen.
Aber so etwas ist auch irgendwie ne Chartfrage. Ähnlich wie bei den Charts der Musik. Auf Platz eins befindet sich etwas wie Tokio Hotel. Wer mag die schon. Aber die breite Masse kauft den Kram. Und so ist es unausweichlich an solcher Musik vorbeizukommen.
(*g* Schon geil dass ich hier Tokio Hotel als Beispiel nehme.) Aber so kann es kommen, dass ein Film gleich als Kult dargestellt wird, obwohl es das nicht unbedingt sein muss. Trotzdem finde ich, dass der Film in seinem Genre schon irgendwo einen Kultstatus hat.

Zu der Frage was denn wohl im Koffer ist möchte ich nur den Tip geben, dass es mit Marsellis Wallace zu tun hat. Eine einzige  Kameraeinstellung löst diese Geheimnisvolle Frage. Zudem ist es auch kein Zufall dass Travolta und Jackson nicht von den Kugeln getroffen werden in der Kofferszene.
Alleine schon wegen solcher Dinge ist dieser Film ne Granate.

Zu empfehlen sind wohl alle Tarantinofilme wenn man PF mochte. Oder besser den Stil.

Es wurden ja schon einige Filme genannt, aber ich finde es fehlt auch noch "Love and 45er" !!
Meinungen sind wie Arschlöcher

barryconvex

Zitat von: milinator1 am 31 Dezember 2006, 03:29:57
Egal auf welchen Film-Sites man surft, "Pulp Fiction" ist in allen Bewertungen ganz oben mit dabei Was macht für euch Pulp Fiction zu einem der besten Filme seiner Zeit oder zum Besten aller Zeiten?

Bei Abstimmungen, in denen jeder sich zu Wort melden darf, ist dies sicherlich der Fall. Ich will mich jetzt auch nicht großartig darüber auslassen, ob eher elitäre Geschmacksäußerungen durch sensesofcinema, Sight and Sound usw. besser oder schlechter sein können.

Der Punkt scheint mir zu sein, daß "der, die, das Beste aller Zeiten" normalerweise heißt "der, die, das Populärste", so daß nicht die härtesten Maßstäbe angelegt werden, sondern das gröbste Raster. Pulp Fiction ist pop(ulär): simpel, billig, belanglos, dreist und dabei nett anzusehen, um nicht zu sagen "cool". Ich verstehe das jetzt auch nicht als Abwertung, da ich davon ausgehe, daß der Film exakt so beabsichtigt ist.

Film, die Dir gefallen könnten, die ich guten Gewissens empfehlen kann: Fargo (zugänglich, urkomisch, schön, aber ohne "Totalausverkauf"), Out of the Past / Goldenes Gift ist hoffentlich ein guter Einstieg in wirklich coole, schwarze Gangsterfilme.
Last, not least: schenk´ Dir True Romance und nimm gleich das Original (Wild at Heart).

MrNiceCat

Zitat von: Pinhead_X am 31 Dezember 2006, 14:11:36
Die Dialoge, die abgefuckten Situationen, die Figuren, die Details es ist einfach alles kultig und einmalig. Weitere Filme währen evtl außer allen anderen von Tarantino:

- The Big Lebowski (Pflicht!)
- Four Rooms
- True Romance
- Sin City
- Thursday
- Snatch
- Bube, Dame, König, Gras

und noch viel mehr!!   :icon_mrgreen: Findest du sicherlich auch hier in diversen Threads.


ganz genau. mir gefallen vor allem die selbstgespräche von marv aus sin city ... einfach zu geil gemacht

proximo

Warum "Pulp Fiction" geil ist??

Jules: Oh man, I will never forgive yo ass for this. This is some fucked-up, repugnant shit.
Vincent: Jules, did you ever hear the philosophy that once a man admits he's wrong, then he's 
         automatically forgiven of that wrongdoing?
Jules: Man, get out of my face with that shit. The motherfucker who said that never had to pick up
       itty bitty pieces of skull on account of your dumb ass.
Vincent: I got a threshold, Jules. I got a threshold for the abuse I'll take. And right now I'm a race
         car and you got me in the red. I'm just saying that it's fuckin' dangerous to have a racecar
         in the fuckin' red. It could blow.
Jules: Oh, you're gettin' ready to blow?
Vincent: I could blow.
Jules: Well I'm a mushroom-cloud-layin' motherfucker, motherfucker! Every time my fingers touch brain
       I'm SUPERFLY T.N.T, I'm the GUNS OF THE NAVARONE. In fact, what the fuck am I doin' in the
       back? You're the motherfucker should be on brain detail. We're fuckin' switchin' right now. I'm
       washin' the windows and you're pickin' up this nigger's skull!

Deswegen!
When you watch a Jackie Chan Movie, you want to BE Jackie Chan!

MrNiceCat

Auf jeden Fall gefällt mir die Szene wo Bruce Willis sich mit der Taxifaherein unterhält.
Aber die aller geilste Szene ist wo man Butch erklärt wie diese Uhr zu ihm kam. ;D

Hedning

Zitat von: MrNiceCat am  9 Januar 2007, 17:57:14
Aber die aller geilste Szene ist wo man Butch erklärt wie diese Uhr zu ihm kam. ;D

In der Tat :icon_mrgreen:

SethGecko

weil ich diese grade gesehen habe, kann ich dir noch folgende filme empfehlen:
:respekt:
- Das Leben nach dem Tod in Denver
- Suicide Kings
- Matando Cabos (sehr geil!)
- Old Men in New Cars
the only thing more terrifying than being alone is discovering that you're not...

Lez

Zitat von: milinator1 am  1 Januar 2007, 16:10:57
Genau so sieht es doch in der Realität aus! Drei Viertel von unseren alltäglichen Gesprächen basieren auf dieser Art von Gespräch. Klar sind dies keine sinnvollen und tiefgründigen Gespräche, aber wenn man mit Freunden unterwegs ist, in Bars hockt oder im Zug miteinander plaudert, dann drehen sich die Gespräche fast ausschliesslich um solche Themen (wie jetzt eben bei Pulp Fiction um "Royal mit Käse" oder Fussmassagen).

Da fällt mir ein wie wir mit 3 Freunden in einem Night Club waren, die Frauen an der Stange strippten, 2 Nutten halbnackt an unserem Tisch saßen und wir uns übers Nester bauen unterhielten. (Und ich meine keine Vogelnester, obwohl man dort auch Eier reinlegt :D)

milinator1

ZitatZu der Frage was denn wohl im Koffer ist möchte ich nur den Tip geben, dass es mit Marsellis Wallace zu tun hat. Eine einzige  Kameraeinstellung löst diese Geheimnisvolle Frage. Zudem ist es auch kein Zufall dass Travolta und Jackson nicht von den Kugeln getroffen werden in der Kofferszene.

Dass ich nicht der beste Film-Analytiker bin ist fraglos, trotzdem meine ich einen grossen Teil an Filmen gut zu verstehen. Was aber in diesem Koffer ist, bleibt mir bis heute unerklärlich. Kann jemand das grosse Geheimnis für mich lüften?  :icon_confused:
"Let's be realistic: Try the impossible!" - Ché Guevara

Snake Plissken

12 Januar 2007, 21:02:05 #26 Letzte Bearbeitung: 12 Januar 2007, 21:06:02 von Snake Plissken
Zitat
Kann jemand das grosse Geheimnis für mich lüften?
Zitat
Die Cinema (Deutschlands unbegabteste Filmzeitschrift) hat ca. 1996 in nem Tarantino-Special mal diverse Theorien aufgestellt. Die, auf die weiter oben angespielt wird, ist wohl die, das sich im Koffer Marcellus Wallace's Seele befinden soll (ist natürlich Blödsinn, aber lustig). Begründet wird das so:
-Im Koffer ist etwas golden-leuchtendes, das jeden der es sieht, sprachlos und ehrfürchtig staunen lässt.
-Wenn der Teufel sich eine Seele holt, dann angeblich aus dem Nacken (bin nicht so bibelfest)
-Als Wallace zum ersten Mal zu sehen ist (als er mit Butch spricht), ist er von hinten zu sehen, mit einem großen Pflaster im Nacken.
-Und weil Jackson und Travolta die Seele wohl zurückbringen sollen, werden sie von Gott beschützt

Eventuell befindet sich aber auch Keyser Sozes wahre Identität im Koffer ;)

Snake

Catfather

"Pulp Fiction" war seiner Zeit weit voraus und bietet alles vom feinsten; Schauspieler, Drehbuch, Dialoge, Musik usw. Einfach nur schön anzusehen!
Für mich ist das ein Kultfilm, ein Klassiker, was ich persönlich von den anderen Tarantino Filmen bislang nicht behaupten mag!  Ich kann jedenfalls mit "Jackie Brown", "From Dawn till Dusk", "Kill Bill V1+2" ünberhaupt nichts anfangen und finde "Reservoir Dogs" auch nur durchschnittlich.  Ja, von den anderen hier erwähnten Filmen bin ich erst recht nicht begeistert, die stellen für mich schon völlig wertlosen Schund (Matando Cabos, Old Men in New Cars, In China essen sie Hunde, Dobermann) dar.
Dagegen sind "Snatch" , "Dame, Bube, König, Grass", "True Romance"  oder "Perdita Durango" zwar keine Meisterwerke, aber noch recht flott und unterhaltsam. Obwohl völlig anders konzipiert fällt mir nur noch "Sin City" ein, der es qualikativ mit Pulp Fiction aufnehmen könnte und der mir auch genauso gut gefallen hat.  Mein Fazit: Nicht Pulp Fiction wird überschätzt sondern vielmehr Quintin Tarantino :exclaim:
Für alle, die sich noch eigene Gedanken machen:
http://www.NachDenkSeiten.de/
die kritische Homepage!

Thorsten Hanisch

13 Januar 2007, 01:05:38 #28 Letzte Bearbeitung: 13 Januar 2007, 01:31:10 von Thorsten Hanisch 2
Ich fand "Pulp Fiction" damals Mitte der 90er ziemlich gut. Irgendwann Anfang 2000 hab ich ihn nochmal gesehen, da war's eher anstrengend als aufregend.

"Jackie Brown" find ich WESENTLICH besser. Erwachsener, reifer, schöner.








Bretzelburger

Zitat von: Thorsten Hanisch 2 am 13 Januar 2007, 01:05:38
Ich fand "Pulp Fiction" damals Mitte der 90er ziemlich gut. Irgendwann Anfang 2000 hab ich ihn nochmal gesehen, da war's eher anstrengend als aufregend.

"Jackie Brown" find ich WESENTLICH besser. Erwachsener, reifer, schöner.


Deine Aussage kann ich nur unterstreichen. Im Detail bin ich schon in meiner Review zu "Pulp Fiction" darauf eingegangen. Keiner sollte sich etwas vormachen. PF ist ein "Man-was-bin-ich-geil-ich-hol-mir-darauf-einen-runter" - Movie ,no Tiefgang, aber Coolness pur - und zum Dauerzitieren in der lauschigen Männerrunde geeignet. Frauen finden nach meiner Erfahrung den Film ganz witzig und unterhaltend, aber es erzeugt bei ihnen keinen Ständer (oooops, geht ja gar nicht).

Mit der Zeit nutzt sich das halt ab - aber Tarantinos Leistung schmälert das nicht, denn PF ist das ultimative Ergebnis langer feuchter Träume und findet deshalb immer wieder aufs Neue Abnehmer. Wie schon anderweitig festgestellt - er hat sich weiter entwickelt und macht heute deutlich komplexere Filme.

Aber das wird PF nicht schaden - er hat einen Stil in Gang gesetzt und dafür den Maßstab gesetzt, deshalb werde auch ich den Film immer ehren - nur läßt die Erregung mit der Zeit eben nach, aber das ist ja das Schicksal fast jeder Beziehung...

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