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Schreibweise asiatischer Namen

Begonnen von Meister Ma, 11 Mai 2007, 17:22:01

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Meister Ma

Der Name Canon Man ist tatsächlich der englische Name des Regisseurs. So gesehen ist es ein "Pseudonym" aber das sind alle englische Namen von Chinesen. Auch Andy Lau oder Jackie Chan sind "nur" Pseudonyme bzw. Künstlernamen.

Was diese ganze Wurstelei mit den chinesischen Namen betrifft, wäre ich sowieso mal für eine "Revolution". Denn jeder chinesische Name hat eine Mandarin Standard Aussprache bzw. Pinyin Umschrift. Und auch in HK und auch Taiwan gehen immer mehr Menschen dazu über, die Mandarin Standardsprache bei der Namenaussprache anzugeben. Warum also nicht allmählich sich den allgemeinen Entwicklungen und Tendenzen anpassen?

Auch die IMDB und HKMDB sind als Referenz zu vernachlässigen, da sie ein komplettes Durcheinander von Pinyin, Kantonesisch und Wade-Giles (das im englischen Sprachraum und auf Taiwan bis in die 90er verbreitete Umschriftsystem. Aber auch der anglophobe Sprachraum hat es sich mittlerweile angewohnt, die Standard Pinyin Umschrift zu benutzen), beinhalten und nicht kohärent sind.

Ich stelle mir eine ordentliche Datenbank so vor: Chinesische Namen in Pinyin-Umschrift (denn jeder chinesische Name hat diese Umschrift), dann gegebenenfalls der englische Künstlername und zwar wirklich nur in der Form Vorname Familienname und nicht so ein Mischding aus kantonesisch und englisch, wie ich es häufig in der Datenbank sehe wenn bekannt und auch der kantonesische Name sofern vorhanden (bei VR Chinesen nur sehr selten der Fall).

Mir schwebt dann z.B. im Falle eines Tony Leung Chiu Wai vor:
Liang Chaowei (pinyin)
Tony Leung (english)
Leung Chiu Wai (kantonesisch)

und bei Bedarf auch die alte Wade-Giles-Umschrift:
Liang Zh'ao-wei

Denn eines der Probleme ist bei der OFDB, dass, wenn man z.B. nur den Pinyin Namen eines HK-Schauspielers kennt, man diesen in der Datenbank nie finden kann.

Ich habe vor einiger Zeit einmal angefangen eine Liste chinesischer Schauspieler und Schauspielerinnen anzulegen, mit Namen in der Standard Pinyin Umschrift, Kantonesisch und, wenn vorhanden, mit dem englischen Künstlername. Habe bisher schon über 1000 Namen zusammengetragen. Man könnte meine Liste vielleicht als eine Basis für eine Personendatenbank chinesischer Schauspieler nehmen. *Angebot* *Angebot*

Mit freundlichen Grüßen
Meister Ma



Meister Ma

11 Mai 2007, 17:34:30 #1 Letzte Bearbeitung: 11 Mai 2007, 18:22:20 von Meister Ma
Hier nochmal ein Beispiel, wie abstrus IMDB und HKMDB sind.
Da gibt es eine taiwanesische Schauspielerin, die sich schreibt: 苗天.
In Pinyin ist der Name einfach Miao (Familienname) Tian (Vorname).
Die HKMDB gibt den Namen jedoch mit Miu Tin (kantonesisch) an, obwohl die Schauspielerin explizit Taiwanesin und nicht Hongkongnesin ist.
Die IMDB gibt den Namen mit Tien Miao an, was fast korrekt ist. Das "Tien" soll jedoch anscheinend die Wade Giles-Umschrift sein. Demnach müsste man dann aber korrekterweise "T'ien" schreiben.
All diese Verwurstelung würden entfallen, wenn man sich darauf einigen könnte, dass man zuvörderst chinesische Namen im Pinyin-Standard wiedergibt, in diesem Fall also Miao Tian und diesem Namen die englische und die kantonesische Schreibweise zuordnen würde.

So eine Extra-Personendatenbank hätte echt erheblich Vorteile.
Ich weiß ja nicht, ob es technisch möglich wäre, aber könnte man so eine Datenbank implementieren, bzw. die bereits bestehenden Namenseintragungen in der Datenbank editieren, sprich um die verschiedenen Schreibweisen bei chinesischen Namen erweitern?

CinemaniaX

Zitat von: Meister Ma am 11 Mai 2007, 17:34:30
All diese Verwurstelung würden entfallen, wenn man sich darauf einigen könnte, dass man zuvörderst chinesische Namen im Pinyin-Standard wiedergibt,

Wenn ich richtig verstehe, schlägst Du vor, die Pinyin-Umschrift als Hauptnamen für chinesische Schauspieler zu verwenden, also für Festlandchinesen, Taiwanesen und Hongkongnesen.
Da die Hauptnamen dann in der Darstellerliste auf der Filmseite auftauchen, halte ich den Vorschlag für nicht sinnvoll. Die meisten User können mit der Pinyin-Umschrift von bekannten Schauspielern bestimmt nicht viel anfangen.


Zitat von: Meister Ma am 11 Mai 2007, 17:22:01
Ich stelle mir eine ordentliche Datenbank so vor: Chinesische Namen in Pinyin-Umschrift (denn jeder chinesische Name hat diese Umschrift), dann gegebenenfalls der englische Künstlername und zwar wirklich nur in der Form Vorname Familienname und nicht so ein Mischding aus kantonesisch und englisch, wie ich es häufig in der Datenbank sehe wenn bekannt und auch der kantonesische Name sofern vorhanden (bei VR Chinesen nur sehr selten der Fall).

Was heißt "der kantonesische Name"?
Hier haben wir wieder das Problem mit der Schreibweise der kantonesischen Namen, weil verschiedene Umschriften existieren und es deshalb auch verschiedene Schreibweisen für eine Person gibt.


BTW habe ich allgemein zur Standardisierung der Schreibweise der asiatischen Namen in OFDB folgendes geschrieben:

Zitat von: CinemaniaX am 28 Februar 2007, 19:30:14
1) Korea

Nachname, Vorname (Vorname mit Bindestrich, nach dem Bindestrich klein geschrieben)

Beispiele:
Shin Min-a
Kim Dae-jung


2) Japan

Vorname, Nachname

Beispiele:
Yasuaki Kurata
Hideo Nakata


3) Festlandchina

Nachname, Vorname (Vorname zusammen geschrieben)

Beispiele:
Zhang Ziyi
Feng Xiaogang


4) Hongkong

Hier wird es nicht einheitlich sein, denn:
1) Nicht jeder hat einen englischen Vornamen oder der englische Name ist nicht bekannt (z.B. Chow Yun-Fat)
2) Der englische Name ändert sich (z.B. Jacky Wu Jing ==> Jason Wu Jing)
3) Bei einigen ist der kantonesische Name bekannter, bei anderen ist der Mandarin-Name.

Aber im Allgemeinen gilt:

englischer Vorname, Nachname, chinesischer Vorname (chinesischer Vorname mit Bindestrich, nach dem Bindestrich gross geschrieben)

Beispiele:
Tony Leung Chiu-Wai
Derek Chiu Sung-Kei

rierami

Hierzu möchte ich mal einwerfen:

Bei ALLEN Ländern deren Schrift nicht die lateinischen ist ist die Übersetztung von z.B. thailändischen Schriftzeichen auf unsere Schriftzeichen eine Ermessenssache des Beamten der den Namen offiziell übersetzt.

Ich bin selber (noch) mit einer Thailänderin verheiratet. Als sie ihren Paß machen ließ wurde der Mädchenname von ihr mit S**thi***pa über setzt (Sorry für die Unkennlichmachung des Namens soviel Privatsphäre muß sein). Als wir ca. drei Jahre später ihre Schwester nach Deutschland verkuppelten stellte der Beamte deren Paß auf S**ti***pha aus. Sogar bei der Übersetztung des Geburtsortes (bei den beiden gleich) gab es unterschiedl. Übersetztungen. Eindeutig "offiziell" übersetzt sind wohl nur Bangkok (Was in der der Landessprache übrigens Krung Thep "Stadt der Engel" übersetzt heist) Chiang Mai, Pattaya ect. alle Orte eben die international in z.B. Reisekatalogen vertreten sind bzw. wo es internationale Airports gibt.

Ich will damit nur verdeutlichen das es eine EINDEUTIGE Übersetzung eines z.B. thail. oder chinesischen ect. nicht gibt. Wir sollten und da auf die Credits im Film verlassen sofern diese in lateinischer Schrift gehalten sind. Ansonsten werden wir bei nahezu jedem Namen immer wieder Übersetztungsunterschiede feststellen.
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CinemaniaX

Zitat von: rierami am 14 Mai 2007, 22:39:00
Ich will damit nur verdeutlichen das es eine EINDEUTIGE Übersetzung eines z.B. thail. oder chinesischen ect. nicht gibt.

Ich muss ein bisschen korrigieren. Für den chinesischen Namen gibt es schon eine Standard-Umschrift, nämlich die Pinyin-Umschrift. Es gilt aber für die Mandarin-Namen (bzw. Namen in der Mandarin-Aussprache), d.h. nur für Festlandchinesen und Taiwanesen. In diesem Fall ist eine eindeutige Umschrift möglich.

Für den kantonesischen Namen gibt es leider verschiedene Quasi-Standards.

rierami

Zitat von: CinemaniaX am 15 Mai 2007, 10:24:28
Ich muss ein bisschen korrigieren. Für den chinesischen Namen gibt es schon eine Standard-Umschrift, nämlich die Pinyin-Umschrift. Es gilt aber für die Mandarin-Namen (bzw. Namen in der Mandarin-Aussprache), d.h. nur für Festlandchinesen und Taiwanesen. In diesem Fall ist eine eindeutige Umschrift möglich.

Für den kantonesischen Namen gibt es leider verschiedene Quasi-Standards.

Ausnahmen bestätigen die Regel!  :icon_mrgreen:
Ich habe auch nur das niedergeschrieben was ich im persönlichen Umfeld erlebt habe...  ;)
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