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TV vs. Kino in Deutschland

Begonnen von Cratefruit, 27 Juli 2007, 15:03:58

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Cratefruit

Im Moment gibt es eine interessante Debatte um die Zukunft oder die Entwicklung des deutsches Filmes. Angefangen hat alles mit einem Artikel von Volker Schlöndorff in der STZ, wo er die hybride Mischform verurteilt, die entsteht, wenn ein Spielfilm von vornherein auch als TV-Film funktionieren muss.

Link zu Schlöndorffs Artikel:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/824/124642/

Promt ist er daraufhin von seinem aktuellen Projekt ("Die Päpstin") gefeuert wurden, was ebenfalls als Kinofilm und TV-Zweiteiler geplant ist:
http://frankfurterrundschau.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/feuilleton/?em_cnt=1177870

...und auch die Produzentenseite meldet sich zu Wort, in Form von Günter Rohrbach's Antwort:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/819/124637/
(Constantin Film, Produzent von "Das Boot")

Zum Schluss(?) gibt's noch eine Reaktion in Form eines Interviews mit Schlöndorff:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/819/124637/


So neu ist das Thema gar nicht, Gernot Roll (berühmter dt. Kameramann, neben Ballhaus) hat sich in dem Film-Buch "Die chinesische Sonne scheint immer von unten" schon vor ein paar Jahren negativ über diese Mischformen geäußert - aus Sicht des Bildgestalters natürlich. Für Fernsehen wird nämlich eher Highkey gedreht, also viel Licht auf die Szenerie. Die Ausleuchtung für einen Kinofilm ist aber genau umgekehrt, dunkle Flächen dominieren, mit hellen werden Akzente gesetzt. Zitat Roll (1993!!):

Zitat"[...]zumal wir heute verdonnert sind, diese merkwürdigen Amphibienfilme zu machen, die beiden Medien gerecht werden müssen.[...]"

Jetzt wird vielleicht auch klarer, wieso viele dem deutschen Film (ich auch) im allgemeinen einen TV-Look und das zugehörige Ambiente unterstellen. Ich denke, der Einfluss der Fernsehlandschaft ist einfach zu gross...man kommt quasi nicht an den Fernsehsendern vorbei, will man einen Film drehen. Es gibt ja kaum ein deutschen Film, ohne Senderlogos im Abspann...Die (TV)Produzenten sind sich jedenfalls ihrer Macht bewußt, feuern den Volker ;) und kommen mit solchen arroganten Aussagen, wie die folgende von Günter Rohrbach (aus dem STZ-Artikel):

Zitat"Aus der Sicht der Filmemacher ist die gegenwärtige Situation von deprimierender Klarheit, das Fernsehen braucht sie nicht. Es hat seine eigenen Filme und Serien, die erfolgreicher sind als fast alles, was ihnen die deutsche Kinoproduktion zu bieten hat, und leider nicht selten auch besser."

Also, was ist eure Meinung zu dem Ganzen??



P.S. Übrigens hat selbst Til Schweiger einem Interview (ich glaub letztes Jahr) gesagt: "Das Fernsehen hat den deutschen Film kaputt gemacht." ...obwohl er da am eigenen Ast sägt, als Lindenstraßen"schauspieler" der ersten Stunde ;)

P.P.S. Noch eine Kolumne zum Thema:
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/feuilleton/?em_cnt=1179494

barryconvex

Überschneidet sich natürlich mit dem "deutschen Film"-Thread, was ich dort eigentlich noch schreiben wollte:

Dennoch bedauerlich ist, daß das öffentlich-rechtliche Fernsehen seit einigen Jahren dümmlicherweise proklamiert, daß man mit den privaten konkurrieren wolle und sich zwangsläufig Quizshows und anderen Unsinn ins Programm holt. Ich behaupte einfach mal, daß man mit etwas Geschick stattdessen eher auf Qualität setzen könnte (die man sich dann auch als Nichtdeutscher freiwillig ansehen würde) und mit dem Geld für die Zweitverwertung auf DVD die GEZ schließen könnte.

Die Öffentlich-rechtlichen haben einen Bildungsauftrag, mir ist ein Rätsel, warum sie so glücklich sind, wenn sie mit Durchschnittsware die Quote der Privaten erreichen.

Megatron

Ich schließe mich dem guten Til in seiner Meinung an, möchte aber seinen Satz erweitern: Das Privat-Fernsehen hat den deutschen Film kaputt gemacht... Würde man in Deutschland nicht jede dämliche Soap und rotzbeknackte Realityscheisse aus Amerika adaptieren, sehe die Fernsehlandschaft vielleicht nicht ganz so traurig aus. Stattdessen werden wir mit DSDS, Popstars, Let's Dance, Big Brother, Frauentausch, Supernanny, Ich bin ein Star schiesst mich zum Mond und demnächst Survivor vollgerotzt bis uns die Fernsehkotze aus den Ohren läuft... Sorry, aber das deutsche Fernsehen ist für mich schon seit langem tot. Die einzige Hoffnung für den deutschen Film liegt wohl zukünftig in Independent-Produktionen (ohne staatliche Filmförderung) oder Produktionen, die aus dem Ausland gesponsort werden... so groteskt das auch klingen mag...
"Vorsicht Joe, renn nicht in den Propell... ar...ar...ar...argh..." - Mystery Science Theatre 3000 - The Movie

Sniper 93

Zitat von: Megatron am 27 Juli 2007, 16:39:00
Würde man in Deutschland nicht jede dämliche Soap und rotzbeknackte Realityscheisse aus Amerika adaptieren, sehe die Fernsehlandschaft vielleicht nicht ganz so traurig aus. Stattdessen werden wir mit DSDS, Popstars, Let's Dance, Big Brother, Frauentausch, Supernanny, Ich bin ein Star schiesst mich zum Mond und demnächst Survivor vollgerotzt bis uns die Fernsehkotze aus den Ohren läuft... Sorry, aber das deutsche Fernsehen ist für mich schon seit langem tot.

Dumm nur, dass sich die Thematik um deutsche TV-Filme und deutsche Kinofilme geht. Reality-Shows und ähnlicher Krams haben nicht wirklich Auswirkung, auf den doch, teilweise ziemlich miesen, deutschen Kinofilm.

McKenzie

Tut mir wirklich leid für den guten, alten Volker!  :bawling: Immer werden die größten Meisterregisseure von ihrem Schaffen abgehalten!  :anime: :icon_twisted:
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Die Sektion

Auch ich denke es ist eine Schande welche Macht man heute den dt. Produzenten in die Hand legt. Es ist tatsächlich wie in den bösen alten Tagen des Studiosystems Hollywoods als der Regisseur keinerlei Macht über sein Werk besaß. Ich denke da an Tod Brownings "Freaks" oder von Stroheims "Greed". Leider hat man hierzulande komischerweise einen Schritt zurückgemacht. Warum? Ich weiß es nicht! Wir hatten doch bereits das Autorenkino der 70er Jahre! Wir hatten doch Regisseure die ihren Werken einen eigenen Stempel aufdrückten und im Ausland rezipiert wurden.

Doch die Produzenten sind im Moment ja eh die personifizierte Form des Filmgotts, jedenfalls halten sie sich dafür. Es sind ja nicht nur die Regisseure die ihre Schelte bekommen, vor kurzem (in der "Untergang"-Debatte, wenn ich nicht täusche) haben ja auch die professionellen Kritiker (vielleicht zu Recht?!) ihr Fett wegbekommen. Auch wenn einiges Richtig war was gesagt wurde kommt man nicht umhin die Arroganz und den schlechten Stil zu bemängeln.

Doch ich glaube folgendes: Die Produzenten sind sich im Moment ihrer Sache sehr sicher, weil sie gute Drähte zu den Förderungsgremien haben. Doch irgendwann wird der Topf kleiner werden und vielleicht ganz verschwinden (andere Länder haben das schon vorgemacht) und dann kann nicht mehr weiter 08/15-Schrott mit austauschbaren Regisseuren gemacht werden. Dieses "Ich-arbeite-7!-Jahre-bereits-an-einem-Film-und-werde-gefeuert-weil-ich-meine-Meinung-sage"-Geschichte von Schlöndorff können sie sich dann einfach nicht mehr leisten. Dann werden wieder unverwechselbare Handschriften nötig und keine Produzentenfilme. Ich meine: Ist es denn kein deutliches Zeichen, dass, sobald einer Erfolg hat im deutschen Biz, er seine Koffer packt und in die USA auswandert (zuletzt ja bekanntlich von Donnersmarck)? Merkt denn hier keiner auf?

Ja, Deutschland ist eine der größten Fernsehnationen! Es lässt sich nicht leugnen. Und durch Sachen wie z.B. die Bully-Filme sind nun die Sender darauf aufmerksam geworden, dass sie auch im Kino fette Kohle abgreifen können und so den schwächelnden Free-TV-Markt unter die Arme greifen können. Da ist es nur zu klar, dass sie versuchen ihre Kinofilme auch gleich fürs Fernsehn mit zu verwerten, spart ja einen Abwasch! Dennoch gibt es einfach Unterschiede zwischen TV und Kino, die man nicht leugnen kann. Das fängt mit Beleuchtung am Set an geht weiter über Dramaturgie (man muss berechnen wann man geschickt eine Werbepause im Free-TV setzt. Wie krank ist das den?! Ich denke da an David Lynch wie er sagt das er es als eine Vergewaltigung seiner Werke empfindet wenn einer seiner Filme durch Baby- und Tiernahrung unterbrochen wird) und endet letztendlich in der unterschiedlichen Form der Projektion (Fernsehschirm = zeiliger Bildaufbau vs. Kino = 24 Einzelbilder pro Sekunde). Ich sage es wie ich es empfinde als jemand der seit 4 Jahren ohne dt. Fernsehen lebt. Diese Hybrid-Teile  sind kacke! Ich hasse diese Fernsehoptik in den sog. "Kinofilmen". Ist einer meiner Hauptkritikpunkte am dt. Kino, doch dafür können ja die Regisseure nichts. Und es stellt für mich einen traurigen Tiefpunkt dar, wenn der Präsident der dt. Filmakdamie sagt: "In welcher Welt lebt Volker Schlöndorff eigentlich, wenn er heute für eine Trennung von Film und Fernsehen plädiert". Wohlgemerkt, die dt. Filmakademie sollte eigentlich:

"-den deutschen Film als wesentlichen Bestandteil der deutschen und europäischen Kultur zu fördern;
- den Austausch von Erfahrungen und das Gespräch über die Perspektiven des deutschen Films zwischen den deutschen Filmschaffenden sowie mit den internationalen Filmschaffenden anzuregen, zu stärken und zu pflegen;" (aus der Satzung: http://www.deutsche-filmakademie.de/satzung.0.html)

Es ist schon sehr bedauerlich das der Produzent, der ihn gefeuert hat, nun mit seinen Ehrenamtstitel wahrgenommen wird und Schlöndorff so in Misskredit bringt. Ist meiner Meinung nach eine ganz miese Tour die man sich mal vor Augen halten sollte. (weiß nicht ob mans der Zeitung oder Rohrbach selber anhängen muss, ist aber auch egal, die Menschen habens so wahrgenommen und hinterfragen nur selten.) Sieht so etwa der "Austausch von Erfahrungen und Perspektiven" aus? Da würgts mich! Und noch mehr würgts mich wenn  ich unter den Artikeln die Kommentare lese. Da diskutieren sie über die Eintrittspreise, wie lächerlich! Für mich etwas typisch Deutsches: Während wirklich wichtige Dinge debattiert werden zieht man es auf einen kleinen Teilaspekt runter und zerfährt damit das große Ganze. *sic

Loriot war einer der ersten die sich zurückgezogen haben aus der dt. TV- und Filmlandschaft weil er schon damals sagte, dass guter Humor sich heute nicht mehr im Fernsehen entwickeln kann. Schlöndorffs Abschied ist wahrscheinlich auch nicht mehr weit...

...es wird still in Deutschland.

Megatron

Zitat von: Sniper 93 am 27 Juli 2007, 21:49:00
Dumm nur, dass sich die Thematik um deutsche TV-Filme und deutsche Kinofilme geht. Reality-Shows und ähnlicher Krams haben nicht wirklich Auswirkung, auf den doch, teilweise ziemlich miesen, deutschen Kinofilm.
Dumm nur, dass die Produzenten eben jener TV-Shows bzw. die jeweiligen Programmbosse meistens an deutschen TV- und Kino-Filmen mit rumwerkeln bzw. die Entwicklung eben jener Filme maßgeblich (negativ) beeinflussen...
"Vorsicht Joe, renn nicht in den Propell... ar...ar...ar...argh..." - Mystery Science Theatre 3000 - The Movie

Die Sektion

Zitat von: Megatron am 27 Juli 2007, 16:39:00
Das Privat-Fernsehen hat den deutschen Film kaputt gemacht... Würde man in Deutschland nicht jede dämliche Soap und rotzbeknackte Realityscheisse aus Amerika adaptieren, sehe die Fernsehlandschaft vielleicht nicht ganz so traurig aus. Stattdessen werden wir mit DSDS, Popstars, Let's Dance, Big Brother, Frauentausch, Supernanny

Ich denke nicht unbedingt, dass das Problem ist. Unser Problem liegt eher darin wie wir Deutschen unser Fernsehen verstehen. Denn auch in den USA wird ja der Reality-Mist gemacht und gleichzeitig produzieren die Sender in Kinofilmen mit. Nein der Unterschied liegt in den Sehgewohnheiten. In den US-Fernsehen gibt es, so habe ich zumindest gehört, fast keine Spielfilme mehr zu sehen. Nur noch Talkshows, Gameshows, Sitcoms, Reality-TV etc.! Die Zuschauer wollen ihre Spielfilme nicht von Werbungen unterbrochen haben. Dadurch entsteht so etwas wie hier in Deutschland nicht. Die Fernsehsender mischen sich nur als Koproduzenten um Geld zu verdienen in den Kinomarkt ein und stellen keine Bedingungen die den Film fürs Free-TV kompatibel machen muss. Hier liegt der Hund begraben.

Und bevor hier die große Hetze auf Produzenten richtig losgeht: Man muss ehrlich sagen, dass sie sich meistens nur nach der Masse richten. Anders als (manche) Regisseure sehen sie am Ende des Films nicht den künstlerischen Wert sondern sie müssen eine Bilanz verantworten. Und da ist es nunmal klar, dass man auf altbewährtes setzt. Ich meine man muss ich ja nur mal das aktuelle Kinojahr ansehen: Prequels, Sequels, Spin-Offs soweit die Leinwand reicht. Warum etwas neues versuchen, wenn das Alte doch so gut klappt? Seht euch die Zahlen an: von den 10 erfolgreichsten Filmen weltweit sind 8 Fortsetzungen! (http://insidekino.de/TOPoderFLOP/Global.htm) Kein Wunder das man sich nicht traut etwas Neues zu versuchen. Doch das ist ein trügerisches Bild und das System wird sich selbstzerstören wenn es so weiter geht!

Cratefruit

Zitat von: Megatron am 28 Juli 2007, 13:51:39
Dumm nur, dass die Produzenten eben jener TV-Shows bzw. die jeweiligen Programmbosse meistens an deutschen TV- und Kino-Filmen mit rumwerkeln bzw. die Entwicklung eben jener Filme maßgeblich (negativ) beeinflussen...

Genau das ist der Punkt!! Einer unser Profs (hat selber Filme produziert/gedreht) hat uns das mal so erklärt: Für eine Zeit von 1,5 Jahren gibt es einen Programmdirektor bei den öffentlich-rechtlichen, der in dieser Zeitspanne für die Fernsehspiele/filme verantwortlich ist. Da er nur so wenig Zeit hat, möchte er sich schnell ein unverwechselbares Profil aufbauen und nimmt daher starken Einfluss auf die TV-Filme und die Filme, die irgendwann mal im Fernsehen laufen. Darüber hinaus gibt es noch andere "Entscheidungsträger" unter ihm, die auch mitmischen wollen und auch der Regie ordentlich reinreden.

An anderer Stelle war zu lesen, dass die viele deutsche Filmprojekte ihre Richtung am Ende völlig verloren haben, im Spießrutenlauf zwischen Senderverantwortlichen und Fördergremien..

Und wie die Sektion sagte, kommt dazu noch die "neue Macht" der großen Produzenten, die oft auch in den Filmförderungsgremien sitzen oder großen Einfluss auf diese Töpfe haben. So passiert bei "Das Leben der Anderen" oder aktuell beim Stauffenbergfilm:

http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/955/124772/
(letzter Abschnitt)

Die Frage ist also, ist es in Deutschland überhaupt noch möglich, unabhängige Filme zu drehen...? Natürlich macht man einen Film nie alleine, aber im Moment scheint's nicht leicht zu sein...


McKenzie

Ich halte das Thema für sehr wichtig und auch diskussionswürdig, habe mich dazu aber zum einen schon im Thread zum deutschen Film geäußert und zum anderen gibt es für mich nicht viel zu diskutieren. Das Geflecht mit dem in Deutschland Produktionsfirmen, Fördergremien und Fernsehen miteinander verknüpft sind ist eine Krankheit, die den deutschen Film zwangsläufig zugrunde richten wird wenn sich nicht bald erste Luftveränderungen einstellen. Fernsehen und Kino sollten völlig unabhängig voneinander existieren. Ich zitiere mich nochmal: Wenn für einen deutschen Kinofilm 5 Millionen Euro ein großes Budget sind, für einen TV-Zweiteiler 10 Millionen normal und die "NICHT kommerziellen" ( :icon_rolleyes:) Filme nach Auszeichnungsoptionen (wieviele Lolas, Bundesfilmpreise, goldene Bären sind möglich  :kotz:) gedreht werden dann ist das ganz klar als rasante Abwärtsspirale zu identifizieren.

Volker Schlöndorff ist imo kein besonders guter Regisseur aber seine Geschichte ist bezeichnend: Gerade hat er in internationaler Ko-Produktion und relativ frei in Kasachstan "Ulzhan" abgedreht. Und nun kehrt er nach Deutschland zurück und muss feststellen, das diese Produktionsbedingungen gegen die deutschen geradezu Narrenfreiheit bedeuten. Man sollte nicht zu blauäugig glauben das es im Ausland bedeutend leichter wäre aber zumindest ist Kino dort noch Kino. Mein liebstes Beispiel ist immer noch Frankreich. Dort gibt es sogar eine eigene Genre-Kinokultur mit Action- und Horrorfilmen- In Deutschland undenkbar, auch wegen der Fernsehbeteiligung und den "Prestige"-Förderungen. Übrigens ist Volker Schlöndorffs "Strajk" beispielsweise auch ein gutes Exempel für einen relativ aufwändigen Kinofilm, auf 35mm gedreht, der aussieht wie frisch aus dem ZDF-Vorabendprogramm entlassen. Und ein Blick auf die "Company Credits" macht schnell klar warum...
ZitatPunctuality is the thief of time
- Oscar Wilde
ZitatOne problem with people who have no vices is that they're pretty sure to have some annoying virtues.
- Elizabeth Taylor

Anime-BlackWolf (Sailor Moon / Bunny Tsukino)

Zitat von: McKenzie am 28 Juli 2007, 16:49:44
Dort gibt es sogar eine eigene Genre-Kinokultur mit Action- und Horrorfilmen- In Deutschland undenkbar, auch wegen der Fernsehbeteiligung und den "Prestige"-Förderungen.

Komplett undenkbar ist es nicht. Sonst gäbe es nicht Action-Sachen wie "Der Clown" (ok, das ist ne RTL-Produktion), "Kampfansage 3: Der letzte Schüler" oder Horror-Sachen wie "Swimming Pool" oder "Flashback: Mörderische Ferien".

Man KANN sowas auch hier machen, nur man traut sich halt nicht bzw. WILL es nicht. Das ist das Problem. Das würde keinen Produzenten finden und wenn das nicht klappt, kriegt man keine Kohle zusammen und das Projekt ist gestorben.
"Everypony stay calm!" - "Oh what the Hay???"

barryconvex

Am 31. August in Berlinstellen sich noch andere dieselben Fragen, u.a. Teilnehmer von der Deutschen Bank und X-Filme, ist leider mit 250 EURO nicht ganz billig

http://www.m-mba.de/index.php?content=seminar&nr=12&PHPSESSID=07577e09b34984c3c923029cf004256c

Die Sektion

Neuer Tobak (von Regisseur Christoph Hochhäusler ), allerdings etwas zurückhaltender als Schlöndorf:
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/print/feuilleton/675021.html

2 gute Zitate aus dem Artikel:

"Es gibt in Deutschland keine Filmindustrie. Es gibt nur eine Fernsehindustrie, die sich die Kinoauswertung von Filmen gewissermaßen leistet."

"Das Problematische ist, dass die öffentlich-rechtlichen Sender immer mehr dazu übergehen, sich für Fernsehprojekte bei den Filmförderungen zu bedienen, in deren Gremien sie praktischerweise sitzen, und das, obwohl sie über Gebühren ohnehin schon öffentlich finanziert sind. Auf diese Weise zahlt der Bürger also zweimal für Filme, die dann auch noch immer öfter den Produkten der Privatsender ähneln. Da fehlen ganz klar Gegengewichte und Kontrollinstanzen."

barryconvex

Paßt nicht zu 100%, wollte aber keinen extra Thread aufmachen:

"...wird er doch als jemand geschildert, dem das Programm null, das Geld aber alles bedeutet. Er schaute kein Fernsehen, ,,es war unmöglich, mit ihm inhaltliche Diskussionen zu führen", bei Präsentationen ,,langweilt er sich innerhalb von Minuten": ,,Die direkte Konfrontation mit dem Gegenstand der Begierde weckte bei ihm beinahe körperlich spürbare Abwehrreflexe.""

http://www.faz.net/s/Rub475F682E3FC24868A8A5276D4FB916D7/Doc~E2E4805C85C854E0797D5EB09AA2D13DA~ATpl~Ecommon~Scontent.html

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