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"The Wrestler" -neuer Film von Aronofsky -Hauptrolle Mickey Rourke

Begonnen von Inspektor Yuen, 16 November 2007, 00:12:27

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2QT2BSTR8

19 September 2009, 01:14:17 #60 Letzte Bearbeitung: 19 September 2009, 01:19:59 von 2QT2BSTR8
Zitat von: old_silence am 19 September 2009, 00:32:15
Ich fand den Film jedenfalls recht authentisch inszeniert, hat mir gut gefallen, nur beim Schluss wär ich fast durchgedreht...war mir "etwas" zu offen.

Achtung: Spoiler ... Das Ende ist doch klar wie Wodka: Mickey fühlt bereits den kommenden Herzkasper, steigt aber trotzdem auf's oberste Seil, um seinen Finishing Move zu zeigen. Er hat nichts anderes gelernt, er kann nichts anderes, und die Wrestling-Fans im Film lieben nur seine Show sowie sein Alter Ego. Er ist letztendlich ein ganz armes Schwein, das sich im Applaus der Zuschauer mehr oder weniger freiwillig in den Tod stürzt.

RoboLuster

19 September 2009, 01:15:05 #61 Letzte Bearbeitung: 19 September 2009, 01:20:26 von old_silence
...es wurde alles zum Thema gesagt, sich (jetzt) noch daran zu stören, zeugt nur von Engstirnigkeit. ;)

Und da dir "political correctness" ja scheißegal ist, ist die Sache doch eh scheiß egal.^^
Welche Flagge hätten sie den nehmen sollen? Egal, bloß nicht diese, weils im Moment "unpassend" ist? Scheiße, dann wäre die Fahne doch immer unpassend, so wie's da unten zu geht.  :icon_lol:

Und zu dem Namen Ayatollah...wie hätte er sonst heißen müssen? Willbur?

Edit: Ja, schöner Doppelpost, hab ich zu spät gesehn, sry.^^  Was das Ende angeht, ist es eines, welches für jeden Betrachter anders "klar ist wie Harald Juhnke bei seinem Abgang"...so wurde es imo konzipiert. Ich zB. stelle mir lieber vor, dass er überlebt und blablabla
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

pm.diebelshausen

19 September 2009, 01:18:56 #62 Letzte Bearbeitung: 19 September 2009, 01:22:46 von pm.diebelshausen
Danke für die Wrestling Ausführungen - fand den Film ja klasse, obwohl ich weder Sport-Filme im Allgemeinen, noch Wrestling im Besonderen interessant finde. Ist meiner Meinung nach ein Qualitätsmerkmal, wenn ein Film sowohl Kenner der Materie wie Skywalker, als auch Unbedarfte wie Diebelshausen anzusprechen vermag.

Die Fahne habe ich wohl in die Kiste mit den Heftklammern gesteckt...

Und Silence, bezüglich offenes Ende: ich finde immer wieder interessant, wie selbstverständlich Leute aus einem an sich offenen Ende ein für sie ganz eindeutiges machen. Für einen, mit dem ich "Wrestler" im Kino gesehen habe, war völlig klar, wie das Ende lautet -
Spoiler: zeige
d.h. für ihn konnte die Geschichte nur mit dem Tod der Hauptfigur enden
. (vgl. 2Q) Für mich selber ist das lange nicht klar, wozu auch. Es ist nicht wichtig für die Geschichte!

Ich finde, der Schnitt weg vom Geschehen am Schluss des Films kommt gerade recht - weder die eine, noch die andere Lesart (oder übrigens auch die dritte oder vierte) hätte ich gerne gesehen.

Was ich so großartig an der Figur und an Rourkes Spiel finde, ist die Gradwanderung zwischen Klischee (bleibt nicht aus, es geht um Wrestling und einen Typen, der in den 80ern hängengeblieben ist) und Individualität. Einerseits kommt dieser Wrestler für mich zunächst naiv und oberflächlich rüber, aber mehr und mehr wird er nachvollziehbar, es wird offensichtlich dass er selber die Klischees und Oberflächlichkeiten seines Business erkennt und anzuzweifeln beginnt und dass er (wie jeder Mensch) hochinteressant ist, wenn man sich Zeit nimmt und genauer hinsieht. Das drückt Rourkes Spiel aus, wird aber auch von der Erzählweise des Films unterstützt. Die Geschichte mit dem Klamottengeschenk für seine Tochter zum Beispiel: er wählt aus, was ER toll findet (ein häßliches Ding aus einer anderen Zeit, er denkt also überhaupt nicht daran, was seiner Tochter gefallen könnte, bzw. er kann es sich gar nicht vorstellen). Das nenne ich Oberflächlichkeit. ABER: er kennt sich selbst und nimmt sich selbst nicht so ernst, wie man zunächst vielleicht gedacht hat, und deshalb bittet er ja gerade sein Freundin, ihm mit Rat zur Seite zu stehen. Das ist aber erzählerisch noch nicht alles:
Spoiler: zeige
wir sehen  nicht, was er schließlich kauft, und später, bei der Begegnung mit der Tochter, schenkt er ihr das häßliche Ding, das ihm gefiel. Sie ist enttäuscht. Dann aber zückt er das eigentliche Geschenk, nämlich jenes Kleidungsstück, zu dem ihm die Freundin geraten hatte!
Bei so einer Szene und so einer Erzählweise durch das Editing geht mir einfach das Herz auf!  :love:
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

2QT2BSTR8

Zitat von: old_silence am 19 September 2009, 01:15:05
Edit: Ja, schöner Doppelpost, hab ich zu spät gesehn, sry.^^  Was das Ende angeht, ist es eines, welches für jeden Betrachter anders "klar ist wie Harald Juhnke bei seinem Abgang"...so wurde es imo konzipiert. Ich zB. stelle mir lieber vor, dass er überlebt und blablabla

Du bist leider trotzdem zu langsam. Den Harald hab ich in seinem Grab gelassen und durch eines seiner vermeintlichen Lieblingsgetränke ersetzt. :icon_cool:

psychopaul

Ich reihe mich auch in die "eindeutige Ende" Fraktion ein, aber ok, wenn man es anders sieht...

Aber das
ZitatEs ist nicht wichtig für die Geschichte!
finde ich doch etwas seltsam.  :icon_eek: In dem Film geht es meines Erachtens nach darum, dass sich ein Mensch seinen Körper, sein Leben durch diesen Beruf, diesen Lebensstil ruiniert...da kann es eigentlich nur ein Ende geben. Die subtile Andeutung ist für mich eher ein Zeichen von Aronofsky, dass er die Figur, diesen Charakter ehrt und achtet und ihm seine Würde lässt und deshalb vorher abblendet. Oder so. ;)
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RoboLuster

19 September 2009, 01:28:09 #65 Letzte Bearbeitung: 19 September 2009, 01:33:48 von old_silence
Ja, mein 1. Gedanke war auch, oh Scheiße, jetzt bringt er sich um...aber ich hab mich dann doch mit einem "schöneren" Ende getröstet, weil man halt nicht sieht, wie es wirklich ausgeht, man kann es nur schlussfolgern, oder an ein wohlwollendes Schicksal glauben.

Edit: Zuerst bin ich aber erst mal noch fast durchgedreht. Dramen sind nicht so meine Stärke.^^
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psychopaul

btw, alles logischerweise Spoiler mittlerweile!  ;)



Ich finde es macht Filme besser, wenn man so richtig leiden muß.  :icon_twisted:

Aber diese Möglichkeit, darauf zu hoffen, dass es gut ausgeht, ist natürlich auch irgendwie schön, das stimmt.
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pm.diebelshausen

19 September 2009, 01:35:17 #67 Letzte Bearbeitung: 19 September 2009, 01:47:12 von pm.diebelshausen
Siehste Paule, da hab ich halt ne andere Lesart des Films: für mich ist "The Wrestler" ein coming-of-age-Film. Es geht also um einen Berufssportler, oder vielmehr einen Entertainer, der nichts anderes kann, als das, was er sein Leben lang getan hat: Menschen mit Wrestling-Shows zu unterhalten. Aber sein Körper macht das nicht mehr recht mit - nicht unbedingt, weil er ihn durch DIESES Leben ruiniert hat, sondern weil er eben alt wird. Das Spannende an dem Film ist der Zwiespalt in der Hauptfigur, die einerseits sich dieser Tatsache bewusst ist, auch einen gewissen Zweifel an dem Milieu und dem Job hegt (das platte Backstage-Gelaber, die Unprofessionalität, z.B. mit den Heftklammern - die Zeiten haben sich einfach geändert und er kommt nicht mehr mit), sogar aussteigt, aber andererseits nicht so leicht lassen kann, was ein ganzes Leben ausgemacht hat, wofür er geliebt wurde und wird und was er eben verdammt gut kann: Wrestling-Entertainment. Ob er
Spoiler: zeige
am Ende stirbt oder nicht, ob er ein Pflegefall wird
oder was sonst, ist in dieser Lesart für mich unerheblich. D.h. nicht, dass eine andere Lesart falsch wäre - und gerade das spricht sehr für den Film!

EDIT: Mir fällt grad auf, dass "coming-of-age" für das Erwachsenwerden besetzt ist... mir fällt andererseits aber gerade keine richtigere Bezeichnung ein: Ihr wisst, was ich meine - ein Film über das zu-alt-Werden.  :icon_redface: Also näher an "About Schmidt" als an "Rocky"!
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

psychopaul

Super Beitrag, das würd ich auch alles so unterschreiben. Das Ende gehört halt für mich trotzdem dazu, zusätzlich zu dem, was der Film sonst noch beinhaltet.  ;) Deine Lesart gefällt mir auch gut, richtig oder falsch gibts ja eh nicht!  :icon_smile:
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RoboLuster

Spoiler: zeige
"The Wrestler" hat jedenfalls ein Ende, welches in Erinnerung bleibt, auch wenn (oder weil) man es nicht sieht.  ;)

Ebenso erinnerungswürdig, wie das Ende von "The Myst", auf eine gänzlich andere Art.
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
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2QT2BSTR8

19 September 2009, 01:54:19 #70 Letzte Bearbeitung: 19 September 2009, 01:58:16 von 2QT2BSTR8
Zitat von: pm.diebelshausen am 19 September 2009, 01:35:17
EDIT: Mir fällt grad auf, dass "coming-of-age" für das Erwachsenwerden besetzt ist... mir fällt andererseits aber gerade keine richtigere Bezeichnung ein: Ihr wisst, was ich meine - ein Film über das zu-alt-Werden.  :icon_redface: Also näher an "About Schmidt" als an "Rocky"!

"About Schmidt" ist zwar ne Abrechnung eines alten Kauzes mit seinem bisherigen Leben, aber nicht wirklich vergleichbar mit Rourke und Stallone. Die wollten zwar auf ihre alten Tage möglichst selbstkritisch rüberkommen - so wie jüngst auch Van Damme in JCVD, was ebenso gründlich in die Hose ging - erreichen dabei aber nie die Klasse von Clint Eastwood, der diese Thematik in seinen letzten Filmen sowohl als Regisseur als auch Hauptdarsteller glaubwürdig rüberbringen konnte. Man darf weiterhin nur hoffen, dass Bruce Willis nicht denselben Weg einschlägt wie seine ehemaligen Action-Buddies ... sowohl von Seagal als auch Lundgren und Co. geht diesbezüglich wohl (Filmgott sei Dank) keine Gefahr aus.

pm.diebelshausen

Ich meinte "Rocky" von '76 als Vertreter des Sport-Films, nicht "Rocky Balboa" als Film über wen, der zu alt ist für das, was er tut.

Natürlich ist "About Schmidt" nicht vergleichbar mit Rourke und Stallone - insbesondere, weil das eine ein Film und das andere Schauspieler sind.
Mir ging es darum, durch den Vergleich mit "About Schmidt" und "Rocky" meine Interpretation von "The Wrestler" anschaulicher zu machen.

Mit dem Bogen zu Clint Eastwood hast Du mich jetzt abgehängt - verstehe ich noch nicht. In welchem Film hat Eastwood sich selbstkritisch erfolgreich betätigt?

Außerdem: "JCVD" fand ich auf seine Art ebenso gelungen und herausragend wie "The Wrestler". In beiden Filmen findet sich ünrigens vor allem Selbstironie. Die Selbstkritik interessiert mich da weniger, die hat es ohnehin schwer im Kino glaubwürdig zu sein; die Kamera lügt nämlich...
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

2QT2BSTR8

20 September 2009, 01:07:27 #72 Letzte Bearbeitung: 20 September 2009, 01:16:51 von 2QT2BSTR8
Zitat von: pm.diebelshausen am 19 September 2009, 17:52:10
Mit dem Bogen zu Clint Eastwood hast Du mich jetzt abgehängt - verstehe ich noch nicht. In welchem Film hat Eastwood sich selbstkritisch erfolgreich betätigt?

Ist diese Frage ernst gemeint? :icon_lol:
Ok, ich tu mal so als ob und nehme einfach mal seinen letzten Streifen "Gran Torino". Da spielt er nämlich dasselbe misanthropische und rassistische Vollarschloch wie in "Dirty Harry", nur dass GT nicht auf Selbstjustiz abzielt, sondern auf "Erlösung" im Sinne von "Ich find Euch zwar trotzdem Alle voll zum Kotzen, opfere mich aber für die Gesellschaft (damit diese erkennt, von wem die eigentliche Gewalt ausgeht, nämlich kulturell entfremdeten und nicht integrierten Ausländern ... die mit Fernostasiaten denkbar schlecht besetzt wurden, denn realistischer wären Araber bzw. "Südeuropäer" gewesen, aber das nur am Rande ^^). In "Million Dollar Baby" hatte er auch nicht gerade eine seiner früheren Stammrollen inne, und was die 90er angeht: ich hab "Erbarmungslos" noch nicht gesehen, spekuliere jetzt aber mal wild ins Blaue hinein, dass das kein stupider "Dollar"-Abklatsch ist.

pm.diebelshausen

20 September 2009, 01:24:41 #73 Letzte Bearbeitung: 20 September 2009, 01:56:18 von pm.diebelshausen
ZitatIn "Million Dollar Baby" hatte er auch nicht gerade eine seiner früheren Stammrollen inne [...]

Eben - ich sehe nicht, wo diese Filme selbstkritisch oder selbstironisch sind. Außer, Du hältst auch "The Bridges of Madison County" für irgendwie selbstkritisch.

Ich persönlich halte Eastwood-Filme für überschätzt, weil sie mehr Tiefe suggerieren, als tatsächlich vorweisen. Wie gesagt, persönliche Meinung.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

psychopaul

Erstaunlich, was man in einen deutlich antirassistischen Film wie Gran Torino so alles hineininterpretieren kann.  :eek:  :icon_mrgreen:
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2QT2BSTR8

Zitat von: pm.diebelshausen am 20 September 2009, 01:24:41

ZitatIn "Million Dollar Baby" hatte er auch nicht gerade eine seiner früheren Stammrollen inne [...]

Eben - ich sehe nicht, wo diese Filme selbstkritisch oder selbstironisch sind. Außer, Du hältst auch "The Bridges of Madison County" für irgendwie selbstkritisch.

Kenn ich nicht, und ja, mein Fehler nen Film zu benennen, der nicht ins Eastwood-Schema passt obwohl ich genau diesen Vorwurf entkräften wollte.

ZitatIch persönlich finde Eastwood-Filme für überschätzt, weil sie mehr Tiefe suggerieren, als tatsächlich vorweisen. Wie gesagt, persönliche Meinung.

Kann ich nachvollziehen, wenn ich an "Absolute Power" und "Mystic River" denke. :scar:

2QT2BSTR8

20 September 2009, 01:44:26 #76 Letzte Bearbeitung: 20 September 2009, 01:47:09 von 2QT2BSTR8
Zitat von: psychopaul am 20 September 2009, 01:30:11
Erstaunlich, was man in einen deutlich antirassistischen Film wie Gran Torino so alles hineininterpretieren kann.  :eek:  :icon_mrgreen:

Letztendlich ist der Film natürlich antirassistisch, fast schon gutmenschlich (wenn man bedenkt wie politisch inkorrekte Witze zwischen den alten Säcken massentauglich aufbereitet wurden, haha :icon_rolleyes:), aber Kowalski ist zu Beginn definitiv ein Fremdenfeind, worauf ich mich bezog, und bis auf seine zwischenmenschliche Sympathie gegenüber den asiatischen Nachbarn kann man ihn nicht wirklich als neugeborenen Multikulti-Fan bezeichnen.

psychopaul

Was so eine herzlich, ähm, kuriose Aussage wie "von wem die eigentliche Gewalt ausgeht.." aber auch nicht besser macht.  :icon_lol:

Von den Inländern oder integrierten Ausländern geht dann also die uneigentliche Gewalt aus?  :icon_mrgreen:

Eastwoods Film (auch er selbst in den dazu gehörigen Interviews!) behandelt diese heiklen Themen jedenfalls besser...Ende von mir.  :andy:
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pm.diebelshausen

Yes, Paul.

Und: ach, ich vergaß:

Zitat von: 2QT2BSTR8 am 20 September 2009, 01:07:27
Zitat von: pm.diebelshausen am 19 September 2009, 17:52:10
Mit dem Bogen zu Clint Eastwood hast Du mich jetzt abgehängt - verstehe ich noch nicht. In welchem Film hat Eastwood sich selbstkritisch erfolgreich betätigt?

Ist diese Frage ernst gemeint? :icon_lol:

Jep.
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

2QT2BSTR8

Zitat von: psychopaul am 20 September 2009, 01:51:59
Was so eine herzlich, ähm, kuriose Aussage wie "von wem die eigentliche Gewalt ausgeht.." aber auch nicht besser macht.  :icon_lol:

Von den Inländern oder integrierten Ausländern geht dann also die uneigentliche Gewalt aus?  :icon_mrgreen:

Oha, Korinthenkacker-Alarm!
Ich sprach von GT, und da haben nun mal ein paar Asiaten Stress gemacht, die sich weder auf den Korea- noch Vietnamkrieg bezogen, also was soll mir Dein Einwand sagen? Dass Clint nen Veteranen spielt, ist mir nicht entgangen, genausowenig wie seine Schuldgefühle, aber das "Feindbild" ist für mich trotzdem nicht "up to date". Ja, in "The Wrestler" hab ich genau das kritisert, aber da war das nur eine beiläufige Szene, die für mich nicht in den Film passte. In GT geht es um das Verhältnis zwischen Amerikanern und Asiaten, während die Neger einem verweichlichten Iren Feuer unter'm Arsch machen, und Latinos wahrscheinlich grinsend das gesamte Nicht-Eastwood-Viertel drumherum beherrschen. Klar worauf ich anspiele?

psychopaul

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pm.diebelshausen

mmmh... ist Korinthenkacker sowas wie Rosinenbomber?

Charmant übrigens!   :icon_rolleyes:
Es gibt viele, die nicht reden, wenn sie verstummen sollten, und andere, die nicht fragen, wenn sie geantwortet haben.

RoboLuster

20 September 2009, 09:10:26 #82 Letzte Bearbeitung: 20 September 2009, 09:20:40 von old_silence
Zitat von: 2QT2BSTR8 am 20 September 2009, 02:15:08
aber das "Feindbild" ist für mich trotzdem nicht "up to date". Ja, in "The Wrestler" hab ich genau das kritisert, aber da war das nur eine beiläufige Szene, die für mich nicht in den Film passte.

Braucht denn jeder Film ein Feindbild? Sogar ein "aktuelles" Feindbild? Abgesehen davon, waren in GT nicht Koreaner das Problem, sondern eher Jugendliche... die kann man als "Feindbild" immer aktuell nennen.^^  Und wo war denn das Feindbild bei The Wrestler? Doch wohl nicht etwa Der Ayatollah?  :icon_lol:
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

2QT2BSTR8

20 September 2009, 11:31:20 #83 Letzte Bearbeitung: 20 September 2009, 11:34:51 von 2QT2BSTR8
Zitat von: old_silence am 20 September 2009, 09:10:26
Braucht denn jeder Film ein Feindbild?

Was soll die Frage? :icon_rolleyes:

ZitatSogar ein "aktuelles" Feindbild?

Wenn schon, denn schon.

ZitatAbgesehen davon, waren in GT nicht Koreaner das Problem, sondern eher Jugendliche...

Ja genau, GT ist ein Jugenddrama und Clint ein alter verbitterter Streetworker, auf den die Kids nicht hören wollen. :rofl:
Der Punkt ist, dass kriminelle asiatische Jugendgangs in den USA genauso realistisch sind wie ein Film über die Jugendkrawalle in Frankreich 2005, wo nur Weiße mitspielen.

ZitatUnd wo war denn das Feindbild bei The Wrestler? Doch wohl nicht etwa Der Ayatollah?  :icon_lol:

Es ging um die Show im Ring, und dass 2008 eine Iran-Flagge zerstört wurde (anstatt eine von Kanada oder Vietnam) ist natürlich reiner Zufall. :icon_rolleyes:

Duke Skywalker

Vietnam? "Ram" Robinson hatte seine große Zeit in den 80ern/ Anfang der Neunziger und nicht zu Zeiten des Vietnam Kriegs.  ;) 
Du musst bedenken, dass Ayatolla ein über 20 Jahre altes Gimmick ist und da passt der Iran eben Zeitlich perfekt.

In den 80ern wrestlete in der WWF ein gewisser Iron Sheik, von dem Hogan seinen ersten großen Titel gewann. Der Start der Hulkamania.
Der Mann stammt aus dem Iran und wird sicherlich das Vorbild für die Figur gewesen sein.

Die USA/ Kanada Sache wurde erst Mitte der 90er richtig populär als Bret Hart, vorher der große Publikumsliebling, zum Heel (Bösewicht) wurde und Anfing die USA schlecht zu machen und die Kanadische Flagge hoch zu halten.

---------------

Aber mal meine Meinung zum Film. Großartig! Rourke ist absolut brilliant.
Aronofsky hat definitv seine Hausaufgaben gemacht und zeichnet ein authentisches Bild vom Buisness, wenn gleich ein Wrestler mit großem Namen kaum bei einem Deathmatch mit wirken würde, es sei denn natürlich er ist bekannt dafür.
Bro Code #24: When wearing a baseball cap, a Bro may position the brim at either 12 or 6 o'clock.
All other angles are reserved for rappers and the handicapped.

2QT2BSTR8

20 September 2009, 22:40:30 #85 Letzte Bearbeitung: 21 September 2009, 01:25:43 von 2QT2BSTR8
@Duke Skywalker: Was Du sagst, klingt für mich schlüssig. Daher nehme ich meine Flaggen-Kritik zurück.

Vielleicht hat Aronofsky einfach ne Ecke weitergedacht (an früher) und sich ob der vermeintlichen Iran-Provokation die Hände gerieben.
Meine Beispiele (Kanada, Vietnam) sollten nur ausdrücken, dass man auch einen anderen, nichtaktuellen USA-Gegner hätte nehmen können.
Der Kanada-Konflikt war mir gar nicht bewusst, obwohl ich das Treiben von Bret Hart in der WWF verfolgt habe. Ich konnte den übrigens nie leiden.

Du sagst, dass Aronofskys Film das Wrestling-Geschäft authentisch abbildet: nunja, das gilt vielleicht für die "Regionalliga" oder eben alte Säcke wie THE RAM (wieso hat der nicht Hogan-like schlechte Filme und Serien gedreht? :icon_smile:). Mir persönlich wäre aber eine Art Sportdoku lieber gewesen, mit Stars aus den 80ern/90ern, die heutzutage in etwa so alt sind/aussehen wie Rourke. Mickey vs. Ultimate Warrior wäre doch toll gewesen, oder gegen Tatanka. :rofl:

P.S.: Hab Wrestling nur in den 90ern verfolgt: grob gesagt (spontan geschätzt und Überschneidungen ausblendend) war die erste Hälfte WWF und die zweite WCW.

Duke Skywalker

Steroid und Drogen Missbrauch ist kein exklusives Problem der Indy Wrestling Szene. 2005 starb WWE Wrestler Eddie Guerrero an einem Herzinfakt, während er sich die Zähne putzte. Guerrero war während seiner Zeit in der WCW Alkoholiker, weil er unzufrieden mit seiner Rolle in der Liga war und mit dem anstrengenden Alltag nicht mehr klar kam.
Er nahm Steroide und Wachstumshormone, Schmerzmittel etc. Die Quittung für den jahrelangen Missbrauch war der Tod.
Vor wenigen Tagen wurde Jeff Hardy, vor kurzem noch WWE Champion wegen Drogenbesitz und Verdacht auf Drogenhandel festgenommen. Der Typ hatte zu Hause eine kleine Privatapotheke. Glück für die WWE: Wenige Tage vorher endete das Vertragsverhältnis mit Hardy.
Die WWE verfolgt seit dem Tod von Eddie G eine (angeblich) strenge Anti-Drogen Politik und suspendiert Akteuere die dagegen verstoßen oder entlässt sie gar wenn sie Wiederholungstäter sind.
Es gibt leider viele reale Vorbilder für The Ram und leider auch aktuell Wrestler die sich auf dem besten Weg befinden so zu enden wie die Film Figur.
Auch in der großen Liga.

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All other angles are reserved for rappers and the handicapped.

pm.diebelshausen

PAWNED?! O.O

*freut sich schon auf 2QT2BSTR8s Wrestling-Pseudo-Doku, hat aber kein Problem damit, dass Aronofsky 2QT2BSTR8 nicht gibt was letzterer will*

Nochmal: es geht in "The Wrestler" gar nicht so sehr um Wrestling. Wenn man so will, ist das Wrestling sowas wie Hitchcocks McGuffins: bloß ein Aufhänger, an dem die weiteren Dimensionen des Filmes hängen. Freut mich aber, von entsprechend informierter Seite zu hören, dass Aronofsky "seine Hausaufgaben gemacht" und das Milieu und Business auch für Insider glaubwürdig inszeniert hat.
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2QT2BSTR8

21 September 2009, 01:23:53 #88 Letzte Bearbeitung: 21 September 2009, 01:30:15 von 2QT2BSTR8
Zitat von: Duke Skywalker am 21 September 2009, 00:01:30
Steroid und Drogen Missbrauch ist kein exklusives Problem der Indy Wrestling Szene. 2005 starb WWE Wrestler Eddie Guerrero an einem Herzinfakt, während er sich die Zähne putzte. Guerrero war während seiner Zeit in der WCW Alkoholiker, weil er unzufrieden mit seiner Rolle in der Liga war und mit dem anstrengenden Alltag nicht mehr klar kam.

Verständlich, der war trotz Titel nie ein wirklicher Hero. Seine High Flying Action war ganz nett anzuschauen, aber das hatten andere Vertreter der LWO (z.B. Psycosis) wesentlich besser drauf. Ich trauere da eher um Chris Benoit, und ja, der war auch nicht ganz ohne (psychische Schäden). :icon_lol:

Zitat von: pm.diebelshausen am 21 September 2009, 00:05:05
Nochmal: es geht in "The Wrestler" gar nicht so sehr um Wrestling. Wenn man so will, ist das Wrestling sowas wie Hitchcocks McGuffins: bloß ein Aufhänger, an dem die weiteren Dimensionen des Filmes hängen.

Also ist der Film nur eine x-beliebige Loser-Ballade über einen selbstzerstörerischen Trottel, mit dem sich 95% der Zuschauer aufgrund ihrer eigenen gesellschaftlichen Redundanz identifizieren können? Kein Wunder, dass der Film mir nicht gefällt! :icon_cool:

pm.diebelshausen

Zitat von: 2QT2BSTR8 am 21 September 2009, 01:23:53
[...] mit dem sich 95% der Zuschauer aufgrund ihrer eigenen gesellschaftlichen Redundanz identifizieren können?

:andy: Das ist mir jetzt zu cool und zu gebildet und zugleich zu blöd - wenn das überhaupt geht. Gesellschaftliche Redundanz? Wer hat Dir denn das Fremdwörterbuch geschenkt? So funktioniert das Wort leider nicht.  :nono: Es sei denn, wolltest Du ein Gedicht schreiben? ^^

Moment mal: Zuschauer = "überflüssige Information der Gesellschaft"? Du willst wohl nur mit den restlichen 5% leben, zu denen Du Dich sicherlich und fataler Weise auch noch zählst...  :eek:

(Bin grad zickig drauf.)

ZitatWas jedoch an ,,The Wrestler" so toll sein soll, ist wohl zu hoch für mich.
:respekt:
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