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3096 Tage (Natascha Kampusch...)

Begonnen von Mr. Blonde, 26 November 2012, 11:05:39

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Mr. Blonde

26 November 2012, 11:05:39 Letzte Bearbeitung: 26 November 2012, 11:08:34 von Mr. Blonde
Wir haben ja alle sehnsüchtig drauf gewartet!



3096 Tage Teaser german deutsch [HD]

Das sieht so schlecht und dumm aus, dazu diese melodramatischen Kommentare, damit man auch gar nicht vergisst, dass man das schlimm finden soll.  :kotz: Diese Frau hat imo die ganze Nation an ihrem Martyrium teilhaben lassen und nahezu jedes mediale Mittel dazu ausgeschöpft. Irgendwann ist auch mal gut. Immerhin hat es sechs Jahre gedauert, bis auch diese Kuh gemolken wurde.

Vom Productionvalue würde ich eher einen TV-Film vermuten.

Moonshade

Jupp, Trailer schon im Kino gehabt, ganz groß quer drüber: Eichingers Unvollendete...

...ich bin aber trotzdem gegen das Verbrennen von Filmen...
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

"Anything invented after you're thirty-five is against the natural order of things.!" (Douglas Adams)

"Gebt dem Mann ein verdammtes Puppers!"

JasonXtreme

Hach, wo sind die Zeiten, als es noch sowas wie DER FALL BACHMEIER gab  :king:
"Hör mal, du kannst mein Ding nicht Prinzessin Sofia nennen. Wenn du meinem Ding schon einen Namen geben willst, dann muss es schon was supermaskulines sein. Sowas wie Spike oder Butch oder Krull, The Warrior King, aber NICHT Prinzessin Sofia."

Rollo Tomasi

Furchtbar! Mehr fällt mir zu dem Blödsinn nicht mehr ein.
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

Mr. Blonde

Hieße der Film "The Big Lebowski" würde John Goodman wohl vermuten, dass sie sich selbst entführt hat.

PierrotLeFou

Gut, nochmals was von Michael Ballhaus zu sehen, wäre schon ein Argument dafür, sich den anzuschauen... :icon_mrgreen:
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

Jared Kimberlain

Zitat von: Mr. Blonde am 26 November 2012, 11:05:39
Wir haben ja alle sehnsüchtig drauf gewartet!


Unbedingt. Der Film werde ich sogar zufällig im Fernsehen meiden.
Eindeutig für mich im Bereich "Dinge, die die Welt nicht braucht".
Vielleicht sollten wir doch über das Verbrennen nachdenken....  :doof:

Gruß,
J.K.
"Ich bin was ich bin."

Mr. Blonde

28 November 2012, 17:31:59 #7 Letzte Bearbeitung: 29 November 2012, 09:16:44 von Mr. Blonde
Dann fangen wir doch gleich mit dem ganzen Thread an:



Edit:

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/natascha-kampusch-auftritt-in-tv-sendung-xy-a-869888.html

Stimmt ja, Kinostart ist ja nicht mehr so lange hin.

Wenn die auf die Toilette geht, würde irgendeine Seite noch schreiben, was für ein berührender und emotionaler Moment das war.

Jared Kimberlain

Ich habe Feuer  :icon_cool:





Gruß,
J.K.
"Ich bin was ich bin."

Mr. Blonde


Roughale

OMG - den Trailer hatten wir am Montag vor der Sneak - so ein Dreck!

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

MaistaMaista

Warum wird sowas verfilmt? :viney: Ok, dass was mit Natascha da passiert ist, ist wirklich traurig, aber so etwas jetzt als Film ins Kino zu bringen ist doch noch viel trauriger. Warum macht man das, wo steckt da der Sinn dahinter?

Mr. Blonde



Wow, der erste Thread, den man eigentlich nur durch Bilder führen kann.

Mr. Blonde


Bittacker

Ich mag True Crime Verfilmungen. Hab mir auch schon das Buch rein gedonnert, daher werd ich hier wohl eher passen -brauch da keine visuelle Umsezung. Höchstens ein Mitgucken im TV, aber gleich Kino...muss nicht sein.

Mr. Blonde

Ich mag auch True Crime Verfilmungen. Nur sind die dann etwas langweilig, wenn die Hauptfigur seit Jahren rumspoilert.  :icon_twisted:

Eric

Der offizielle Sponsor des Films ist übrigens SNICKERS.
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

RoboLuster

Wenn das ein Witz sein sollte, Eric, dann war er diabolisch.
https://youtu.be/RPQOMyyg9b8                          
"Shoot first, think never!" - Ash

Eric

Zitat von: RoboLuster am 21 Februar 2013, 21:18:56
Wenn das ein Witz sein sollte, Eric, dann war er diabolisch.

:icon_twisted:
Liebe Ursula,
wünsch dir frohe Ostern, nen tollen Namenstag und nen guten Rutsch ins Jahr 1978!
Grüsse aus der Alzheimergruppe, deine Tante Günther!

Ich hasse Menschen, Tiere + Pflanzen. Steine sind ok.

Moonshade

Zitat von: Eric am 21 Februar 2013, 21:24:04
Zitat von: RoboLuster am 21 Februar 2013, 21:18:56
Wenn das ein Witz sein sollte, Eric, dann war er diabolisch.

:icon_twisted:

Bester Joke 2012 UND 2013 bisher... :icon_mrgreen: :viney:
"Du hältst durch und ich halte durch und nächstes Jahr gehen wir einen saufen!

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Mr. Blonde

5 April 2013, 16:30:54 #20 Letzte Bearbeitung: 5 April 2013, 16:42:10 von Mr. Blonde
Um dem Film noch die letzte Existenzberechtigung zu nehmen, wurde eine stark geschnittene Fassung für eine Auswertung ab 12 geprüft.

http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=5212

Bretzelburger

Klar ist das blöd, wenn ein Film so stark geschnitten vermarktet wird, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass die 16 FSK-Fassung (die ich gesehen habe) deshalb verschwindet. Vielmehr als diese Info hat mich geschockt, was ich darunter an Meinungen lesen durfte - ich habe es nur kurz überflogen - daraus quillt so viel Neid, Häme, Missgunst und abgrundtiefe Dummheit, dass wir uns über geschnittene Filmfassungen gar nicht mehr unterhalten sollen - das ist dagegen nebensächlich.

Mr. Blonde

Hab mir die Kommentare auch durchgelesen. Man weiß bei manchen Artikeln und manchmal schon bei den Überschriften, was man bekommt. Ich würde allerdings sagen, dass der Stuss von beiden Lagern ausgeht. Wenn die Befürworter tatsächlich meinen, man müsse erst selbst sowas durchgemacht haben, um bestimmte Aspekte oder den Film hinterfragen zu dürfen, kräuseln sich bei mir auch die Nasenhaare. Was in meinen Augen weniger zieht, ist das Argument, Frau Kampusch würde an dem Film nichts verdienen. Aufmerksamkeit ist ja auch eine Währung. Ob sie die nach wie vor verdient hat, will ich gar nicht beurteilen.

Was ich allerdings definitiv beurteilen will, ist die Praxis, dass der Film auf englisch gedreht wurde. Gefällt mir irgendwie nicht und schreit nach billigster Ausschlachtung.

Wie ist denn der Film?

MMeXX

Zitat von: Bretzelburger am  5 April 2013, 17:01:28Vielmehr als diese Info hat mich geschockt, was ich darunter an Meinungen lesen durfte[...]
Ich habe jetzt nicht nachgeschaut. Aber es dürfte wohl größtenteils das bekannte, sehr niedrige "Niveau" sein, welches ein Großteil der User dort an den Tag legt.

Roughale

Die Kommentare sind oft sehr unterhaltsam, obwohl man nicht zu oft lesen sollte, weil man sonst die andauernden Wiederholungen mitbekommt ;)

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Bretzelburger

Der Film ist erstaunlich gut, sehr zurückhaltend und ohne auf irgendwelcher Tränenklaviatur zu spielen - weder wird der Täter verharmlost, noch dämonisiert. Wenn man dem Film etwas vorwerfen will, dann das man spürt, dass hier Niemand etwas verkehrt machen wollte.

Zu den Meinungen: das es immer ein paar Leute gibt, die einen Film für nicht kritisierbar halten aus welchen Gründen auch immer, ist doof, keine Frage, aber für mich auf einem ganz anderen Level, als wenn irgendwelche Schwachköpfe ihr Leid mit dem des Fritzl-Opfers vergleichen oder ihre Situation noch verharmlosen, weil sie mal an die frische Luft durfte, da kriege ich echt das  :kotz:. 

Der Film macht in diesem Zusammenhang sehr gut deutlich, in welch eingeschränkter Welt sie nach Jahren der Isolation lebte - ihr Peiniger war gleichzeitig auch ihr einziger Vertrauter, die das Draußen waren ihr fremd. Auch diese ganze Geldgier-Unterstellungen sind unerträglich. Jeder darf mit irgendeinem Müll Geld verdienen, Millionen-Boni einstecken, aber wenn man vor der ganzen Welt gelitten hat, muss man diesen Zustand ewig aufrecht erhalten. Bloß nicht selbstbewusst werden oder gar wohlhabend - da kann das doch mit dem Leid gar nicht gestimmt haben. Warum soll sie kein Geld mit einem Film verdienen, den sich die Leute ansehen? - Es verdienen mit Sicherheit noch Andere daran, was keinen interessiert. Ich persönlich kenne Niemanden, der eine solche Meinung nicht wie hier im Internet, sondern offen, also direkt von Angesicht zu Angesicht, äußert - das wäre mal ein Fest.

PierrotLeFou

5 April 2013, 20:28:42 #26 Letzte Bearbeitung: 5 April 2013, 20:38:24 von PierrotLeFou
Zitat von: Bretzelburger am  5 April 2013, 18:06:15
Der Film macht in diesem Zusammenhang sehr gut deutlich, in welch eingeschränkter Welt sie nach Jahren der Isolation lebte - ihr Peiniger war gleichzeitig auch ihr einziger Vertrauter, die das Draußen waren ihr fremd. Auch diese ganze Geldgier-Unterstellungen sind unerträglich. Jeder darf mit irgendeinem Müll Geld verdienen, Millionen-Boni einstecken, aber wenn man vor der ganzen Welt gelitten hat, muss man diesen Zustand ewig aufrecht erhalten. Bloß nicht selbstbewusst werden oder gar wohlhabend - da kann das doch mit dem Leid gar nicht gestimmt haben. Warum soll sie kein Geld mit einem Film verdienen, den sich die Leute ansehen? - Es verdienen mit Sicherheit noch Andere daran, was keinen interessiert. Ich persönlich kenne Niemanden, der eine solche Meinung nicht wie hier im Internet, sondern offen, also direkt von Angesicht zu Angesicht, äußert - das wäre mal ein Fest.

Ich möchte gar nicht ausschließen, dass diese Kluft zwischen der Diskussion im Internet und der Diskussion von Angesicht zu Angesicht teilweise auch dadurch entsteht, dass Ironie, schwarzer Humor, Zynismus im Internet nicht immer eindeutig eingestuft werden können...

Zwar nicht von Angesicht zu Angesicht, aber immerhin außerhalb des Internets lässt sich der von dir angesprochene Punkt durchaus noch beobachten: In "Film ohne Grund" zB macht Robnik etwa - von Rancieres Ideen ausgehend - darauf aufmerksam, dass in den TV-Dokumentation der letzten Jahre Nazi-Opfer immer als reine, unschuldige Opfer auftauchen ("als könnte es eine Schuld geben, die im Konzentrationslager gesühnt wird.") D. h. sie werden als ausschließlich Leidende ins Bild gerückt (sie sind arm, sie weinen usw...)
Ich kann mich auch daran erinnern, dass Schlingensief ähnliches vor Jahren im Gespräch mit Empfängern von Sozialleistungen angesprochen hat: dass es ihnen nämlich möglich sein müsse, sich auch mal heiter zu präsentieren, ohne dass gleich überall "denen geht es doch noch zu gut"-Gedanken aufkommen.
Ich denke, im Netz schlägt sich daher bloß ein Phänomen nieder, das aber in der Gesellschaft generell sehr tief verankert ist: dass nämlich Opfer von Etwas nicht wie Opfer wirken, wenn es ihnen nicht dauerhaft dreckig geht... (was im Grunde ja eine sehr christliche Vorstellung ist: dass man durch intensiveres Leiden zugleich auch immer heiliger wirkt... wer da nur ein bisschen leidet und es sich zwischendurch oder hinterher gut gehen lässt, der hat nicht genug gelitten, als dass er es noch Wert wäre, als Leidender Beachtung zu finden.)
Als vermögendes Opfer (oder wenn sie mittlerweile regelmäßig mal halbwegs glücklich aussieht) würde die Kampusch dann nicht mehr in die Opferrolle passen... (da ist das Leid dann ja zur bezahlten Leistung geworden - und da man als Arbeitnehmer ja auch regelmäßig ein bisschen gegen Bezahlung leidet, schaut man natürlich genau hin, wie gut es ihr geht und ob sie das überhaupt noch verdient, als Opfer bezeichnet zu werden: bei 3096 Tagen wären das dann 74304 Stunden... bekäme sie durch Spenden, Buch und Filme 900.000 EUR zusammen, wäre das ein Stundenlohn von über 12 EUR - Schlafenszeiten sind auch bezahlt... In einer Gesellschaft, in der jede Leistung einen Wert hat und jeder empfangene Wert nach einer Gegenleistung schreit [und wer Hartz4 bekommt, soll doch bitte Schnee schippen], gibt es Grenzen, jenseits derer man etwas nicht mehr verdient hat... als eingesperrtes junges Mädchen hat die Kampusch ihr Schicksal nicht verdient... die Spenden hat sie sich dann durch jahrelanges Leiden verdient... und wenn es ihr dann zu gut geht, hat sie die Opferrolle nicht mehr verdient.)

Ich denke nicht, dass das eine Internet-Erscheinung ist... (In Lars von Trier Filmen klingt sowas auch manchmal an... ;) im Netz wird es wohl nur häufiger mal direkt ausformuliert.) Mir scheint das ein generelles Problem der Gesellschaft zu sein, wobei christliche Werte und das Prinzip der Bezahlung (beides nicht grundsätzlich verkehrt) zwangsläufig solche Auffassungen hervorbringen.
"Eines Tages werde ich ein wahrhaft großes Drama schreiben. Niemand wird verstehen, worauf es hinaus will, aber alle werden nach Hause gehen mit einem vagen Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem Leben und ihrer Umgebung. Dann werden sie neue Tapeten aufhängen und die Sache vergessen." (Saki)

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