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Fantasy Film Fest 2013 (incl. FFF Nights)

Begonnen von Klaus Jr., 29 Januar 2013, 14:01:47

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StS

Zitat von: Roughale am 29 August 2013, 12:16:43
Zitat von: StS am 27 August 2013, 13:14:00
Mittwoch bin ich zum Abschlussfilm dann nochmal in der Stadt...
Hab dich anstehen sehen, danach leider nicht mehr, war aber auich rappelvoll und meine Mitfahrgelegenheit wollte schnell weg...

You're Next
Ja, das war es, mein Highlight des FFF dieses Jahr, aber trotzdem nicht perfekt, denn dazu hätte man auf die leidliche Wackelkamera verzichten müssen - es reichrt langsam, sogar bei eher ruhigen Dialogszenen halten die nicht mehr still - sind die alle nur noch bekloppt? Das MUSS aufhören, sonst kann man irgendwann einfach nicht mehr in's Kino gehen, denn auf dem Small(er) Screen stört das weniger, nervig ist es allemal!
Davon abgesehen, machte der Film aus meiner Sicht alles richtig, er begann zügig, ohne viel Einführung (wichtige Storyfetzen wurde an angebrachter Stelle einfach eingeflochten), ging gut zur Sache, hatte eine schöne Auswahl an abwechslungsreichen Tötungsarten (wenn auch teilweise zu verwackelt, um den Gore geniessen zu können, bzw. die Qualität der Effekte begutachten zu können). Er hatte dazu auch ein wenig Humor (teilweise recht derb schwarz!) und solide Schockmomente. Eine 10 wär drin gewesen, wenn nicht Mr. Parkinson die Kamera gehalten hätte... 9/10

Hab Dich gar nicht gesehen - bin nach dem Film aber auch recht schnell los...  ;)

You're Next fand ich übrigens etwas schwächer. Noch immer ein guter "Home Invasion"-Streifen, keine Frage - aber etwas zu wenig Spannung und Atmosphäre (da war "the Strangers" beispielsweise stärker). Die Kills und so gingen in Ordnung, die Wackelkamera imo auch. Nicht wirklich ein "würdiger" Abschlussfilm - und ganz bestimmt nicht der angekündigte "Party-Streifen". Aber ein anständiger Genre-Vertreter. 7,5/10
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

Roughale

Ja, die Fredie mit ihren Ansagen, aber das gehört auch irgendwie dazu...

Ich stand ganz vorn in der Reihe und setzte mich dann in die Knusperflakesreihe im hinteren Drittel  :king:

esta es la mejor mota
When there is no more room for talent OK will make another UFC

McClane

Eindrücke vom Wochenende:

Welcome to the Jungle - Nette Komödie, die sich zum einen auf "Herr der Fliegen" bezieht, andrerseits eine Parodie auf die Arbeitswelt und die dort immer beliebteren Teambuilding-Maßnahmen darstellt. Allerdings fehlt es dem Film ein wenig an Biss, vieles ist vorhersehbar und diverse Figuren reines Klischee, das aber nur Klischee bleibt und kaum hinterfragt wird. Der schüchterne Held, der zu nett für die Welt ist, das wortgewandte Love Interest, der beste Kumpel nach Seth-Rogen-Vorbild, fiese Opportunistenchef samt Speichellecker usw usf. Hat einige sehr witzige Gags für sich (z.B. der Karnickelbild-gespickte Arbeitsplatz), aber in erster Linie sind es zwei Leute, die den Laden am Laufen halten: Adam Brody als sympathische Identifikationsfigur (Typecasting, aber funktioniert gut) und Jean-Claude van Damme, der sich erneut selbst auf die Schippe nimmt. Kurzweilig, aber auch kein Oberbrüller. (5,5/10)

Frankenstein's Army - Erwartet hatte ich amüsanten Splattertrash. Amüsant: Nein. Splatter: Ein bisschen. Trash: Zu wenig. Stattdessen bekommt man den x-ten Found-Footage-Film serviert, dessen grundsätzlichen Mangel, dass die Russen alle Englisch sprechen, noch am ehesten ignorieren kann. Ansonsten ist das aber herzlich unspannend, denn die Prämisse "Russische Soldaten finden Nazi-Zombie-Soldaten" ist fast schon der komplette Inhalt des Films, der einem als Figuren auch nur noch raubende und die Zivilbevölkerung misshandelnde Arschgeigen an die Hand gibt. Gegen Ende dreht der Film dann auf und serviert einem Unmengen von Monstern, die aber so gehäuft auftreten, dass viele dieser Auftritte untergehen. Schade drum, denn das Creature-Design ist echt grandios, was man vom Rest des Films leider absolut nicht sagen kann. (3,5/10)

Sweetwater - Extrem klassischer Western um einen eigenwilligen Gesetzeshüter (Ed Harris), einen manischen Priester/Großgrundbesitzer (Jason Isaacs) und eine ehemalige Prostituierte (January Jones). Vor allem von diesen Figuren lebt der Film, vor allem Harris und Isaacs werden in einigen Szenen so richtig von der Leine gelassen, während Jones zwar einige Bad-Ass-Momente hat, aber vom Drehbuch nicht ganz so vorteilhaft behandelt wird. Gleichzeitig ist anhand der Beschreibung als Rachewestern klar, wohin die Reise gehen wird, der Anlass lässt aber auf sich warten, ehe man die Figuren kennenlernt. Das dauert etwas zu lang, die Rachegeschichte ist nicht unbedingt einfallsreich (nur in der Ausführung einiger der Taten), aber versiert in Szene gesetzt und mit einigen auflockernden Szenen versehen. Macht Spaß, wird aber nicht in die Geschichte herausragender Neo-Western eingehen. (6 bis 7/10)
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

Rollo Tomasi

So, ein anstrengendes, aber überraschend erfreuliches FFF-Wochenende ist zu Ende gegangen.
Hier meine, auf Grund der Menge der Filme recht kurze, Reviews zu den Filmen:

Fresh meat:
Ein schmissiger Einstieg in das Wochenende, durchgehend abgedreht, witzig, aber gegen Ende, das auch was für Splatterfans zu bieten hatte, fiel den Machern dann nicht mehr ganz so viel ein.
6/10

Europa Report:
Dokumentarisch gehaltene Chronik einer Reise zum größten Jupitermond, bei der sich die Dynamik aus den Fehlentscheidungen der Crewmitglieder ergeben hat (ähnlich wie im Doyle-Trip Sunshine). Das Ende hätte ruhig offen sein dürfen.
6,5/10

Lords of Salem:
Ein über weite Strecken unfreiwillig komischer Rob Zombie Film, der neben albernen Kreaturen aber einen guten Soundtrack und einige einprägsame Bilder zu bieten hatte. Vielleicht der schlechteste der gesehenen Filme.
4/10

Haunter:
Klassische Spukhaus-Geschichte, in der die Heldin ein dunkles Geheimnis entschlüsseln muss. Das macht sie bisweilen ein bisschen zu clever, aber die gelungene Atmosphäre, Verweise an Vorbilder und gute Darsteller machen das wieder wett.
6,5/10

In the name of the son:
Der belgische Film war ein erstes richtiges Highlight. Böser Humor, der einem das Lachen bisweilen im Halse stecken lies, drastische Kritik an der Kirche, die den Film nicht lieben wird, und eine tolle Hauptdarstellerin sind die Pluspunkte.
7,5/10

Byzantium:
Jordan liefert eine - wie man so sagt - atmosphärische Vampirgeschichte ab, mit wunderschönen Bildern, unterlegt mit einen ruhigen Soundtrack. Er schafft es, der recht abgenutzten Vampirthematik neue Elemente hinzuzufügen und entwirft dennoch ein klassisches Drama.
7/10

Frankensteins army:
Ich habe zumindest das bekommen, was ich erwartet habe: eine krude Geschichte um einen verrückten Naziarzt, der beherzt alles mögliche zu den schrägsten Kreaturen zusammen schraubt. Das ganze erinnert irgendwie an ein Videospiel: man rennt durch Räume und versucht den - durchaus gelungenen - Kreaturen zu entkommen. Am Ende kommt dabei auch etwas Spannung auf. Zweifellos Trash, und da er in meinen Augen viel besser ist, als Human Centipede, kriegt er noch 4/10.

Makkhi:
Ich war anfänglich skeptisch, ob das klappen kann: eine Fliege in der Hauptrolle eines indischen Films? Um es kurz zu machen: es klappt wunderbar! Der beste der Filme, die wir gesehen haben. Hohes Tempo, moderne Inszenierung, durchgehend witzig, manchmal überdreht, mit Gesang und Tanz, was in einen indischen Film gehört und durch die unaufdringliche Präsentation überhaupt nicht gestört hat, einer unglaublichen Fülle von Einfällen und tollen Darstellern. Hier stimmte einfach alles. Ich glaube nicht, das ein Remake z. B. aus Hollywood klappen kann, denn eigentlich funktioniert der Film nur im indischen Kulturkreis.
8,5/10

The Body:
Angenehm altmodischer, ruhig inszenierter Thriller aus Spanien, dem es gelingt, durch geschickt enthüllte Wendungen, den Zuschauer, der glaubt, schon alles gesehen zu haben, am Ende doch zu überraschen.
7/10

Fortsetzung folgt ....
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

Private Joker

9 September 2013, 23:41:50 #34 Letzte Bearbeitung: 9 September 2013, 23:46:15 von Private Joker
Nachdem Miserere dem Ösi-Spiel und Odd Thomas dem FFF-Zeitplan zum Opfer fiel, habe ich es nur in den geschafft

The Last Days

Schön gefilmte, mit einer guten Grundidee daherkommende, aber vor allem gegen Ende relativ langatmige Dystopie aus Spanien. Anfänglich clever gemacht mit den zwei Zeitebenen, verliert sich das ganze dann in (sogar nach meinem überschaubaren Spanisch mäßig untertitelten) Dialogen über Dinge, die man gar nicht wissen wollte und Gefühlsduselei. Vor allem das Ende ist unspektakulär, unüberraschend, wenig glaubhaft
Spoiler: zeige
wie hat die 3 Monate in einer Arztpraxis überlebt ? Wie kann man da mal ebenso (Erde ? Dünger ?) eine riesige Plantage anpflanzen ?
, aber dafür wirklich grauenhaft kitschig.
(5-6/10)
"Ich bin zu alt für diesen Scheiß" "Dem Scheiß ist es egal, wie alt Du bist" (James Grady - Die letzten Tage des Condor)

Rollo Tomasi

11 September 2013, 17:07:51 #35 Letzte Bearbeitung: 11 September 2013, 21:02:09 von Rollo Tomasi
...

Blancanieves:
Ein Stummfilm? Aus Spaniern? Über Stierkampf? Kann das interessant sein? Nun, es kann, sehr sogar, wenn man sich darauf einlässt. Die Szenen sind teilweise sehr lang, die Kamera bewegt sich manchmal minutenlang nicht. Das sind Dinge, die mit den heutigen Sehgewohnheiten überhaupt nicht mehr vereinbar sind. Aber sie können wunderschön, poetisch, berührend sein. Ein Märchen nach Motiven von Scheewittchen mit Reminiszenzen an alte, ganz alte Vorbilder wie z. B. Freaks.
8/10

Sweetwater:
Geradliniger, vor allem das harte Leben zu der Zeit sehr gut darstellender Rachewestern ohne große Überraschungen, einer coolen Heldin, einem durchgeknallten Ed Harris als Sheriff und Jason Isaacs als Bösewicht.
7/10

Big bad wolfes:
Von den Machern von "Rabies", der vor ein paar Jahren auf dem FFF lief. Atmosphärisch dichtes und intensiv gespieltes Kammerspiel zwischen einem vermeintlichen Kinderschänder und der Familie eines vermeintlich getöteten Kindes. Der Vater des Kindes entführt den Verdächtigen und will ihn zu einem Geständnis zwingen - mit allen Mitteln.
7,5/10
"Ich hab neulich gehört: 35 % der Zahlen und Fakten, die so kursieren, stimmen gar nicht! ... Das ist fast ein Drittel!" (Hagen Rether)
"Stellen sie sich einmal vor, es gäbe keine Autos, es gäbe keine Telefone und es gäbe keine Computer .... sie würden doch den ganzen Tag fernsehen, oder?" (Hagen Rether)

McClane

13 September 2013, 17:08:37 #36 Letzte Bearbeitung: 13 September 2013, 17:38:48 von McClane
So, diese Woche habe ich auf dem FFF noch zwei Filme gesehen.

Odd Thomas - Dieses Jahr haben sich sowohl Michael Bay als auch Stephen Sommers an für ihrer Verhältnisse kleinen Produktionen versucht; Bay, weil er wollte, Sommers (vermutlich), weil seine letzten Big Budget Rummsereien "Van Helsing" und "G.I. Joe" an der Kinokasse nicht ganz so erfolgreich waren. Den klar besseren Film von beiden hat Sommers abgedreht: Eine mainstreamige, aber ausgesprochen charmante und humorvolle Geisterkomödie Marke "The Frighteners" mit einem Schuss "The Mothman Prophecies", die vor allem durch die Hauptfigur punktet, deren sympathische Eigenarten und Dreistigkeit den Zuschauer einnehmen. Unterstützt von einem tollen Nebendarstellerensemble geht Anton Yelchin in der Hauptrolle richtig auf. Temporeich und witzig erzählt der Film von einer möglichen Katastrophe, die nur Odd verhindern kann und punktet aber vor allem durch die sorgsame Charakterzeichnung, die auch darüber hinwegtröstet, dass der eine oder andere Twist der Handlung vorhersehbar ist. Schön zu sehen am Ende:
Spoiler: zeige
Obwohl es ja relativ offensichtlich ist, dass Stormy längst tot ist, ist die Abschiedsszene der emotionale Höhepunkt des Films.
Ein schöner Film, der von mir aus gerne fortgesetzt werden darf (Dean Koontz' Buchvorlage ist ja zur Reihe ausgewachsen), aber auch nicht zwingend werden muss. Nach Rechtsquerelen und verschobenen Releases dürfte "Odd Thomas" nicht zwingend zum Erfolg werden, so charmant er auch ist. (7,5-8/10)

You're Next - Vielleicht waren die Erwartungen nach all den Vorschusslorbeeren etwas zu hoch, aber ich sag es mal so: Davon hätte ich mehr erwartet. Ein gut gemachter Home-Invasion-Film, aber alles andere als innovativ - ein Adjektiv, das ja häufig im Zusammenhang mit dem Film zu hören war. Kämpferische Final Girls finden sich in der Horrorfilmgeschichte noch und nöcher, auch wenn "You're Next" dies vielleicht konsequenter als die meisten anderen Genrevertreter zeigt - dadurch aber auch recht klar macht, wer vermutlich Last Woman Standing sein wird. Nach der ersten großen Enthüllung ist das Motiv der Täter unschwer zu erraten, ebenso unschwer ist zu erkennen (und das sehr viel früher), wer da wohl im Verlaufe des Films weggehäckselt wird. Der Tonfall zwischen derber, realistischer Härte und schwarzem Humor funktioniert meist überraschend gut (aber nicht immer), ansonsten hat der Film starke (u.a. die Rolle von Ti West als erfolgloser Underground-Regisseur) wie dämliche Momente (u.a. ein etwas blöder Schlussgag), derbe Kills sowie oft unnötige Wackelkamera (und ich bin kein Gegner dieses Stilmittels). Ein paar gute Schockeffekte kann "You're Next" auch aufbieten, aber insgesamt hab ich das alles auch schon mal spannender gesehen. Nett, aber die Euphorie kann ich mir doch nicht ganz erklären. (6/10)

Insgesamt war das diesjährige FFF ähnlich wie das letzte: Wenige Knaller dabei, "Odd Thomas" ist der einzige Film, den ich mir zulegen würde. Schade, da hab ich schon bessere Jahre erwischt, wobei ich natürlich nur einen kleinen Anteil gesehen hab und in den einen oder anderen gute Hoffnungen stecke (z.B. "Siberian Education"), wenn ich sie mir irgendwann mal bei regulären Release anschaue.
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

StS

Zitat von: McClane am 13 September 2013, 17:08:37
...weil seine letzten Big Budget Rummsereien "Van Helsing" und "G.I. Joe 2" ...

Teil 1.  ;)
"Diane, last night I dreamt I was eating a large,  tasteless gumdrop and awoke to discover I was chewing one of my foam disposable earplugs.
Perhaps  I should consider moderating my nighttime coffee consumption...."
(Agent Dale B.Cooper - "Twin Peaks")

McClane

Danke, hatte mich verschrieben. Ist ja angesichts des Regisseurs und des Box Offices gleich doppelt falsch, hab's geändert.
"Was würde Joe tun? Joe würde alle umlegen und ein paar Zigaretten rauchen." [Last Boy Scout]

"testosteronservile Actionfans mit einfachen Plotbedürfnissen, aber benzingeschwängerten Riesenklöten"
(Moonshade über yours truly)

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