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Apocalypse Now (Redux) - Francis Ford Coppola

Begonnen von MMeXX, 28 Juli 2014, 23:03:21

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MMeXX



Apocalypse Now

Überarbeitete Version von 2001: Apocalypse Now Redux

OFDb.de

Produktion: USA 1979 (Redux: 2001)

Regie: Francis Ford Coppola (war glaube ich sein einziger Film, oder?)

Darsteller: Martin Sheen (Wall Street, Dein Weg, Hot Shots! - Der 2. Versuch), Marlon Brando (Der Pate, Die Faust im Nacken, Morituri), Robert Duvall (Der Pate, Falling Down, Colors), Lawrence "Larry" Fishburne (Matrix), Dennis Hopper (Der Bus, der nicht langsamer werden durfte)

Wie Apokalypse jetzt? US-Captain Willard erhält im Vietnamkrieg einen Geheimauftrag: Er soll Colonel Kurtz töten. Bisher war Willard bei seinen Operationen stets erfolgreich. Doch nun soll er einen Amerikaner ermorden? Auf dem Weg zu Kurtz' Lager irgendwo bei der vietnamesisch-kambodschanischen Grenze, erlebt Willard die ganze Absurdität des Krieges...

Kinostarts:
USA: 15. August 1979 / Redux: 3. August 2001
Deutschland: 4. Oktober 1979 / Redux: 18. Oktober 2001

Dexter

28 Juli 2014, 23:13:53 #1 Letzte Bearbeitung: 28 Juli 2014, 23:16:43 von Dexter
Zitat von: MMeXX am 28 Juli 2014, 23:03:21
Regie: Francis Ford Coppola (war glaube ich sein einziger Film, oder?)
Bitte waaaasss??  :skeptisch:



Naja, Der Pate 1-3 z.B. sind ja recht unbedeutend, an die kann sich ja keiner mehr erinnern.
:algo:


Btw: Die Apocalypse Now Kinofassung ist besser als die Redux. :banana:

MMeXX

Ich hab mir Sonntag Abend die Redux-Fassung im Kino gegeben und bin noch immer ziemlich geplättet. Vor Jahren hatte ich mal irgendeine Free-TV-Ausstrahlung mitgenommen, aber die war auf Deutsch und halt nur Fernsehen. Dieser ganze Irrsinn wird hier wirklich beeindruckend rübergebracht. Die Dreharbeiten mag ich mir gar nicht vorstellen. Es ist schon beeindruckend, wenn man beispielsweise bei Kilgores Angriff gleichzeitig fasziniert ist, angesichts der Inszenierung, und angewidert ist von dem ganzen Geschehen. Und das ja in beinahe jeder Episode. Bei der Playboy-Bunnies gegen Diesel-Aktion ist man angesichts dieser Verdrehtheit ja fast gezwungen zu Schmunzeln, so unwirklich/unglaublich erscheint das. Ach, ohnehin ist jede Episode in dem Film äußerst eindrucksvoll. In Sachen Anti-Kriegsfilm (von den paar, die ich kenne) ziemlich weit vorne dabei.

ultrasmudge somersault

29 Juli 2014, 23:31:40 #3 Letzte Bearbeitung: 29 Juli 2014, 23:33:15 von ultrasmudge somersault
Der Film ist in beiden Versionen genial. Aber so interessant die neuen Szenen in der Redux-Fassung auch sind, irgendwie bevorzuge ich doch immer noch die alte Kinofassung.

Mr. Blonde

30 Juli 2014, 03:00:01 #4 Letzte Bearbeitung: 30 Juli 2014, 03:01:33 von Mr. Banane
Zitat von: MMeXX am 29 Juli 2014, 19:54:14
Die Dreharbeiten mag ich mir gar nicht vorstellen.

Hast Du dir mal die Doku gegeben? Da bekommt man wirklich ein gutes Bild davon, wie zermürbend das Ganze gewesen ist.

http://www.ofdb.de/film/12906,Ins-Herz-der-Finsternis

Bei uns läuft "Apocalypse Now" im September, freue mich schon sehr drauf, den auf der großen Leinwand sehen zu können.

Zu dem Film kann man fast nichts sagen, denn es wurde schon alles gesagt. Gänsehauterregende, teilweise gespenstische Atmosphäre, Bilder, die sich in die Netzhaut einbrennen und zwei Schauspieler, die wirklich alles aus sich rausgeholt haben. Einer der ganz wenigen Filme, zu dem ich nicht viel schreiben kann.

Hinterher bin ich immer wieder völlig fertig, gerade zum Ende,
Spoiler: zeige
als mitten im Wahnsinn noch das Rind (?) rituell geschlachtet wird
. Ist ja sicherlich auch eine uralte Streitfrage, ob das nun so sein musste, aber hier unterstreicht es wirklich den Irrsinn und dann auch die
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barbarische Tötung von Kurtz
perfekt. Auf jeden Fall geht der Film immer wieder an die Nieren, zumal er wirklich unheimlich viele Gefühle erweckt.


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JasonXtreme

Ich fand als Jugendlicher die Kinofassung richtiggehend scheiße, als die Redux rauskam hab ich mir den aus der Leihe nochmal geholt, und fand ihn so lala - und seit ich vor einem Jahr die Blu gekauft hatte fand ich ihn ziemlich super! Anfangs erwartete ich halt einen Kriegsfilm, aber das genau ist er halt nicht wirklich
"Hör mal, du kannst mein Ding nicht Prinzessin Sofia nennen. Wenn du meinem Ding schon einen Namen geben willst, dann muss es schon was supermaskulines sein. Sowas wie Spike oder Butch oder Krull, The Warrior King, aber NICHT Prinzessin Sofia."

MMeXX

Zitat von: Mr. Banane am 30 Juli 2014, 03:00:01Hast Du dir mal die Doku gegeben?
Nein, ich habe von dem Film auch weder DVD noch BD daheim. Das wird also noch 'ne Weile dauern, bis ich die mal sichte...

ratz

Zitat von: MMeXX am  5 August 2014, 18:44:56
Zitat von: Mr. Banane am 30 Juli 2014, 03:00:01Hast Du dir mal die Doku gegeben?
Nein, ich habe von dem Film auch weder DVD noch BD daheim. Das wird also noch 'ne Weile dauern, bis ich die mal sichte...

Mußte unbedingt, das ist eine ganze, spannende Geschichte in sich und potenziert das Gesamterlebnis nochmal.

Mr. Blonde

8 September 2014, 18:59:18 #8 Letzte Bearbeitung: 8 September 2014, 20:08:08 von Mr. Banane
Gestern im Thalia Potsdam auf der großen Leinwand gesehen und obwohl ich den Film schon für ein Meisterwerk gehalten habe, seitdem ich ihn vor 10+ Jahren zum ersten Mal sah, hat das Erlebnis an sich nochmal nachgelegt.

Für einen verkaufsoffenen Sonntag, an dem noch ein EM-Qualifikationsspiel lief, waren die etwas mehr als 30 Zuschauer schon ganz ordentlich. Überraschenderweise waren die meisten Besucher gefühlte 16-25 Jahre alt. Leider gab es natürlich die obligatorische "Kiddiegruppe", von der wohl zwei um die Qualitäten des Films wussten, der Dritte es sich aber nicht nehmen ließ, während des Films zu quatschen (am Schlimmsten während der Szene auf der französischen Plantage) und schon in der Eröffnungszene, bei der man wie Kinski es gesagt hätte "Einfach nur die Schnauze halten" sollte, schön laut mir der Chipstüte (?) geraschelt hat. Ich erwarte nicht, dass man totstill ist, aber gerade die ganze Eröffnungsszene sollte man in aller Ruhe auf sich wirken lassen können, ohne penetrante Nebengeräusche. Das Fazit des Knaben nach dem Film war dann "Joarr, war ganz gut...". Ach.. hätte er doch lieber Fußball geschaut.

Ansonsten war es eine kleine Zumutung, 200+ Minuten in einem unklimatisierten Kino zu sitzen, bei der die Luft so stickig wurde, wie im Dschungel selbst. Okay, passte vielleicht ja zum Film. Die (imo ausgezeichnete) Neusychro muss irgendwie eine Tonhöhenkorrektur bekommen haben, bei der aber die Musikspur übersehen wurde. "The End" lief jedenfalls am Anfang einen gefühlten Halbton zu hoch, wobei ich jetzt nicht weiß, ob das auf der Blu-ray nicht auch schon war. Ansonsten ist die technische Seite des Films natürlich super gewesen. Bildtechnisch sieht das aus, als wäre es vor zehn Jahren gedreht worden, nicht ein Schmutzkorn oder Bilddefekt war zu finden. Der Ton glasklar, was natürlich auch an der "neuen Surroundtonspur" liegt, bei der schon direkt am Anfang beeindruckend mit dem Raumklang gearbeitet wird, wenn der Propeller des Hubschraubers komplett um einen herumschwirrt.

Vom Film war ich so überrumpelt, wie vielleich noch nie. 11/10 wären angebracht, weil ich dermaßen in den Sitz gepresst wurde und mich auch einige heftige Schockszenen
Spoiler: zeige
z. B. der Tiger
eiskalt erwischt haben. Passiert jedes Mal...  :icon_mrgreen: Dazu die gebannten Blicke, wenn Brando ins Spiel kam... diese gespenstische Darbietung...  :love: Die Bilder, die Musik, die Darsteller, die Kameraarbeit, der Schnitt, alles perfekt. "Apocalypse Now" ist ein Erlebnis, das Abscheu, Faszination, Humor, Poesie und so viel mehr zu bieten hat. Von einer unwirklichen Szene wird man in die nächste entführt, der Grad der technischen Perfektion ist erschreckend. Die Hälfte des Films hätte man Heute mit CGI verwirklicht, um alle Beteiligten zu schonen, während man hier wunderbar erkennen kann, was dieser Dreh von den Menschen für Höchstleistungen abverlangt hat. Gestern habe ich auch R. Lee Ermey im Film erspäht, der ja vor seinem "Durchbruch" als Ausbilder in "Full Metal Jacket", als militärischer Berater immer wieder an Filmen beteiligt war. Hier flog er meiner Meinung einen Heli beim Angriff auf das Dorf. Schon komisch, dass er an zwei der größten Antikriegsfilme beteiligt gewesen ist.

Abschließend bleibt noch die Erkenntnis, dass es der Film immer wieder schafft, den Irrsin des Krieges auf eine Weise zu zeigen, bei der es keiner zerschossenen Kinderleiber bedarf, sondern vielmehr die unterschiedlichen "Setpieces", die den Film zu einer unfassbaren, anspruchsvollen Odyssee machen. Nachdem der Abspann lief, fühlte ich mich wie ein durchgeprügelter Hund. So intensiv hatte ich den Film noch nie erlebt, obwohl ich ihn wie erwähnt immer für ein Meisterwerk hielt.


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ratz


Sehr schön beschrieben, Mr.  :banana: !

Ich war vor einigen Jahren nach dem Sehen der Redux-Fassung auch dermaßen angefixt, daß ich mir die Romanvorlage von Joseph Conrad reingepfiffen habe (auch nicht gerade ein schönes Kapitel, die Sache in Belgisch Kongo damals) und die TV-Verfilmung von Nic Roeg, die durchaus sehenswert ist.

vodkamartini

Final Cut

Nur ganz kurz. Für mich die bessere Fassung im Vergleich zu Redux und damit die bis dato beste Version (183 min im Vergleich zu den letztlich zu langen 196/203). Rhythmischer geschnitten und fokussierter. Natürlich sorgt die digitale Bearbeitung der Bilder und des Tons auf der großen Leinwand und entsprechendem Soundsystem zudem für ein rauschhaftes Erlebnis. Wer den in den nächsten Tagen noch irgendwo im Kino erwischt, sollte sich das auf gar keinen Fall entgehen lassen. Vor allem audiovisuell stellt das die beiden vorigen Fassungen deutlich in den Schatten.

Es fehlt die Playmate Sequenz und die Time Magazine Szene.
www.vodkasreviews.de

There's a saying in England: Where there's smoke, there's fire. (James Bond, From Russia with love)

endoskelett

Ja, das glaube ich dir, dass das ein tolles Erlebnis gewesen ist. Lief bei uns auch letzte Woche im Kino, aber leider verpasst. :wut:
R: Do you like our owl?
D: It's artificial?
R: Of course it is.
D: Must be expensive.
R: Very.
R: I'm Rachael.
D: Deckard.

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